(19)
(11) EP 0 137 172 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.04.1985  Patentblatt  1985/16

(21) Anmeldenummer: 84109058.2

(22) Anmeldetag:  31.07.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B03C 1/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE GB SE

(30) Priorität: 12.10.1983 DE 3337145

(71) Anmelder: KRUPP POLYSIUS AG
D-59269 Beckum (DE)

(72) Erfinder:
  • Kukuck, Karl-Heinz
    D-4722 Ennigerloh (DE)

(74) Vertreter: Tetzner, Volkmar, Dr.-Ing. Dr. jur. 
Van-Gogh-Strasse 3
81479 München
81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Starkfeld-Magnetscheider


    (57) Die Erfindung betrifft einen Starkfeld-Magnet-scheider, bei dem der Raum zwischen Flächenpol und Schneidenpol in einen mit unmagnetischem, verschleißfestem Material gefüllten Raum niedriger Feldstärke und einen den Strömungskanal für die Trübe bildenden Raum hoher Feldstärke unterteilt ist. Dadurch wird eine wesentliche Verbesserung der Trennschärfe erreicht.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Starkfeld-Magnet- scheider entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Starkfeld-Magnetscheider, wie sie insbesondere für die Sortierung schwach magnetischer Mineralien eingesetzt werden, enthalten eine Anzahl von gegenüberstehenden Flächenpolen und Schneidenpolen zur Erzeugung von stark konvergierenden Magnetfeldern. Die Trübe durchsetzt hierbei die Strömungskanäle zwischen den Flächenpolen und Schneidenpolen, wobei die von der Trübe mitgeführten magnetischen Partikel durch das stark konvergierende Magnetfeld zu den Schneidenpolen (beispielsweise gezahnten Platten) geführt werden und dort anhaften.

    [0003] Der Trennerfolg wird hierbei u.a. von den Unterschieden der Feldstärke bestimmt. Werden beispielsweise die Flächen- und Schneidenpole durch Platten gebildet, die auf der einen Seite eine Planfläche und auf der anderen Seite Rippen mit dreieckförmigem Querschnittsprofil aufweisen, so herrscht das Maximum der Feldstärke im Bereich des Rippenkammes und das Minimum der Feldstärke im Be-reich des Rippengrundes.

    [0004] Nun wird die Trennschärfe eines Magnetscheiders durch seine Fähigkeit bestimmt, Partikel mit unterschiedlicher Masse und unterschiedlicher magnetischer Suszeptibilität abzuscheiden. Magnetische und unmagnetische Partikel sind im Strömungsraum annähernd gleichmäßig verteilt. Um kleine magnetische Partikel im Bereich des Rippengrundes polarisieren zu können, ist dort eine Mindestfeldstärke erforderlich. Bei diesem Wert der Mindestfeldstärke im Bereich des Rippengrundes ergibt sich am Rippenkamm eine entsprechend höhere Feldstärke, durch die dann größere, jedoch spezifisch schwächer magnetische Partikel, die an sich in den unmagnetischen Austrag gelangen sollen, zum Rippenkamm angezogen werden.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Starkfeld-Magnetscheider zu entwickeln, der sich durch eine größere Trennschärfe auszeichnet.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

    [0007] Durch die Unterteilung des Raumes zwischen dem Flächenpol und einem gegenüberstehenden Schneidenpol in einen mit unmagnetischem, verschleißfestem Material gefüllten Raum niedriger Feldstärke und einen den Strömungskanal für die Trübe bildenden Raum hoher Feldstärke wird die Feldstärkedifferenz innerhalb des Strömungskanales in erwünschter Weise verringert. Damit wird die Gefahr verkleinert, daß große, jedoch spezifisch schwächer magnetische Partikel im Gebiet höchster Feldstärke an den Schneidenpol gezogen und damit abgeschieden werden.

    [0008] Zweckmäßig verläuft die Grenze zwischen dem mit unmagnetischem Material gefüllten Raum und dem den Strömungskanal für die Trübe bildenden Raum annähernd längs einer Fläche gleicher Feldstärke. Die Auswahl dieser Fläche resultiert dabei aus einem Kompromiß zwischen den gewünschten Werten der Durchsatzrate und der Trennschärfe.

    [0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht. Es zeigen

    Fig. 1 eine Schemadarstellung eines bekannten Starkfeld-Magnetscheiders.

    Fig. 2 ein Diagramm, das den Verlauf der Magnetkräfte in dem in Fig. 1 mit x bezeichneten Raum wiedergibt,

    Fig. 3 eine Schemadarstellung des erfindungsgmäßen Starkfeld-Magnet-Magnetscheiders.



    [0010] Der in Fig. 1 schematisch veranschaulichte bekannte Starkfeld-Magnetscheider enthält eine Anzahl von einander gegenüberstehenden Flächenpolen und Schneidenpolen, die durch Platten 1 gebildet werden, die auf der einen Seite eine Planfläche 2 und auf der anderen Seite Rippen 3 mit dreieckförmigem Querschnittsprofil aufweisen. Die Planfläche 2 bildet hierbei den Flächenpol und die Rippen 3 die Schneidenpole.

    [0011] Zwischen der Planfläche 2 und den Rippen 3 ist ein Strömungskanal 4 für die Trübe vorhanden, die die abzuscheidenden magnetischen Partikel enthält.

    [0012] Fig. 2 zeigt den Verlauf der Magnetkräfte (Relativwerte) innerhalb des in Fig. 1 mit x bezeichneten Gebietes. Die Beträge variieren zwischen 0,566 (Maximum) am Rippenkamm und 0,005 (Minimum) im Bereich des Rippengrundes. Dieser große Bereich hat zur Folge, daß ein in seiner magnetischen Suszeptibilität und Korngröße sehr heterogenes Gemisch in großer Bandbreite angeregt wird. Daraus resultiert ein schlechter Trenngrad.

    [0013] Bei der in Fig. 3 dargestellten erfindungsgemäßen Lösung ist demgegenüber der Raum zwischen dem Flächenpol (Planfläche 2) und den gegenüberstehenden Schneidenpolen (Rippen 3)in einen mit unmagnetischem, verschleißfesten Material gefüllten Raum 5 niedriger Feldstärke und einen die Strömungskanäle für die Trübe bildenden Raum 6 hoher Feldstärke unterteilt.

    [0014] Dabei erstreckt sich der mit unmagnetischem Material gefüllte Raum 5 von der Planfläche 2 bis zum Rippengrund 7, während der die Strömungskanäle für die Trübe bildende Raum 6 den Rippenkamm 8 umschließt und im Bereich der Rippenflanken 9 endet.

    [0015] Die Grenze 10 zwischen den Räumen 5 und 6 ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 annähernd kreisbogenförmig gestaltet. Zweckmäßig folgt diese Grenze einer Fläche gleicher Feldstärke.

    [0016] In Fig. 2 sind schematisch drei Linien gleicher Feldstärke (und damit gleicher magnetischer Kraft) für die Relativwerte 0,95, 0,03 und 0,02 eingezeichnet.


    Ansprüche

    1. Starkfeld-Magnetscheider, enthaltend eine Anzahl von einander gegenüberstehenden Flächenpolen und Schneidenpolen zur Erzeugung von stark konvergierenden Magnetfeldern, wobei zwischen den Flächenpolen und Schneidenpolen Strömungskanäle für die Trübe vorhanden sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Raum zwischen dem Flächenpol (2) und einem gegenüberstehenden Schneidenpol (3) in einen mit unmagnetischem, verschleißfestem Material gefüllten Raum (5) niedriger Feldstärke und einen den Strömungskanal für die Trübe bildenden Raum (6) hoher Feldstärke unterteilt ist.
     
    2. Magnetscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Grenze zwischen dem mit unmagnetischem Material gefüllten Raum (5) und dem den Strömungskanal für die Trübe bildenden Raum (6) annähernd längs einer Fläche gleicher Feldstärke verläuft.
     
    3. Magnetscheider nach Anspruch 1, bei dem die Flächen- und Schneidenpole durch Platten gebildet werden, die auf der'einen Seite eine Planfläche und auf der anderen Seite Rippen mit dreieckförmigem Querschnittsprofil aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß sich der mit unmagnetischem Material gefüllte Raum (5) von der Planfläche (2) einer Platte (1) bis zum Rippengrund (7) der benachbarten Platte erstreckt, während der den Strömungskanal für die Trübe bildende Raum (6) den Rippenkamm (8) umschließt und im Bereich der Rippenflanken (9) endet.
     




    Zeichnung