(19)
(11) EP 0 139 085 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.05.1985  Patentblatt  1985/18

(21) Anmeldenummer: 84106790.3

(22) Anmeldetag:  14.06.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F23C 9/06, F23D 17/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB LI NL SE

(30) Priorität: 30.07.1983 DE 3327597

(71) Anmelder: Deutsche Babcock Werke Aktiengesellschaft
D-46049 Oberhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Oppenberg, Rolf
    D-4230 Wesel (DE)
  • Wiehn, Helmut
    D-4200 Oberhausen 1 (DE)

(74) Vertreter: Müller, Jürgen, Dipl.-Ing. 
Deutsche Babcock AG Lizenz- und Patentabteilung Duisburger Strasse 375
46049 Oberhausen
46049 Oberhausen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Brenner zum Verbrennen von flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen unter verminderter Bildung von NOx


    (57) Um flüssige und/oder gasförmige Brennstoffe unter verminderter Bildung von NOx zu verbrennen, wird die Verbrennungsluft in axialen Abständen hintereinander aufgegeben. Dabei ist der Primärluftanteil größer als der Sekundärluftanteil. Durch die Injektorwirkung der Primärluft wird ausgebranntes Rauchgas aus dem Feuerraum angesaugt und dem Flammenanfang zwischen der Primärluftaufgabe und der Sekundärluftaufgabe zugeführt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Brenner mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 oder 8.

    [0002] Mit einem solchen Brenner läßt sich die Verbrennungsluft in Teilströmen aufgeben, wobei die Verbrennung in einer ersten Verbrennungszone reduzierend erfolgt. Bei bekannten Kohlenstaub-Brennern (Jahrbuch der Dampferzeugungstechnik, 4. Ausgabe 1980/81, Seiten 748-763) wird die Verbrennungsluft über konzentrisch angeordnete Kanäle zugeführt, deren Austrittsquerschnitte im wesentlichen in der gleichen Ebene liegen. Zur Senkung des NO - Gehaltes ist es weiterhin bekannt, Rauchgas zurückzuführen und der Verbrennungsluft insgesamt oder einem Teilstrom zuzumischen (DE-OS 23 06 537, DE-OS 31 10 186).

    [0003] Bei der Verwendung eines solchen Brenners mit in der gleichen Ebene liegenden Austrittsöffnungen der Luftkanäle als Gas- oder ölbrenner zeigte sich eine im Vergleich mit dem Staubbrenner wesentlich geringere Minderung des NO - Gehaltes. Offensichtlich wurde der Mischungsverlauf der Gas- oder ölflamme durch die gestufte in der gleichen Austrittsebene erfolgende Luftzuführung im Brenner weniger stark beeinflußt als bei einer Kohlenstaubflamme.

    [0004] Es ist ein Ölbrenner bekannt (US-PS 40 04 875), bei dem die Teilströme der Verbrennungsluft in Abständen längs der Brennerachse zugeführt werden. Dabei ist der Anteil der Primärluft geringer als der Anteil der Sekundärluft, so daß sich eine Anfangsflamme mit nicht ausreichender UV-Strahlung einstellen kann. Bei diesem Brenner wird weiterhin ein Teil der in der Primärbrennzone entstehenden, unvollständig verbrannten Reaktionsprodukte ruckgesaugt und der Primärbrennzone erneut zugeführt. Diese unvollständig verbrannten Gase führen infolge Abkühlung und durch strömungsbedingte Ablagerungen zu Koksanbackungen und Verschmutzungen innerhalb des Brenners. Der bekannte Brenner ist daher insbesondere für die Verbrennung von schwerem Heizöl nicht geeignet.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und einen Brenner für die Verbrennung von flüssigen . und/oder gasförmigen Brennstoffen zu schaffen, mit deren Hilfe die Bildung von NO bei der Verbrennung wirksam unterdrückt werden kann bei einer einwandfreien Flammenüberwachung und ohne Verschmutzung des Brenners.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1 und durch einen Brenner mit den Merkmalen des Anspruches 8 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0007] Bei diesem Verfahren bzw. bei diesem Brenner wird die Verbrennungsluft zwei- oder mehrstufig über konzentrische Kanäle zugeführt, deren Öffnungen in Abständen längs der Brennerachse folgen. Hierdurch wird eine gestufte Vermischung der Verbrennungsluft mit der öl-oder Gasflamme erreicht, so daß eine verzögerte Verbrennung mit abgesenkter Flammentemperatur erzielt wird, durch die die Bildung von NOX wirksam unterdrückt wird. Zur weiteren Unterdrückung der NO - Bildung dient die Rückführung von Rauchgas über eine Injektoransaugung mittels des Primärluftstromes. Dabei wird das Rauchgas dem Feuerraum entnommen, wo es weitgehend ausgebrannt ist, so daß Koksanbackungen und Verschmutzungen vermieden werden. Der hohe Anteil an Primärluft erzeugt eine Anfangsflamme mit einer ausreichenden UV-Strahlung, durch die eine einwandfreie Flammenüberwachung durch eine UV-Fotozelle sicherzustellen ist. Außerdem ist durch den großen Primärluftanteil der rückgesaugte Rauchgasanteil größer. Dabei bleiben die wesentlichen Konstruktionselemente der Ö1- und Gasbrenner erhalten, die sich im Betrieb bewährt haben. So ist die Ölflamme in dem Potentialwirbel hinter einem ausreichend großen Impeller zu stabilisieren, und die öldüsen und Gaslanzen können so angeordnet werden, daß eine stabile durchge- - zündete Anfangsflamme entsteht.

    [0008] Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 den Längsschnitt durch einen Brenner gemäß der Erfindung und

    Fig. 2 bis 5 jeweils den Längsschnitt durch eine Brennerkehle gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung.



    [0009] Die Brenneranordnung besteht aus einem Luftkasten 1, durch den eine Brennerlanze 2 für öl und mehrere Brennerlanzen für Gas hindurchgeführt sind. Die Gasbrennerlanzen 3 sind um die ölbrennerlanze 2 angeordnet. Auf der Ölbrennerlanze 2 ist ein Impeller 4 befestigt.

    [0010] Die Brennerlanze 2, 3 sind von einem ersten Führungsrohr 5 umgeben, dessen Eintrittsöffnung 6 innerhalb des Luftkastens 1 und dessen Austrittsöffnung 7 innerhalb der Brennermündung liegt, die durch die Brennerkehle 8 dargestellt ist. An die Brennerkehle 8 schließt sich ein Feuerraum 9 an. Der Luftkasten 1 ist von der Brennerkehle 8 durch eine Deckplatte 10 getrennt, durch die das erste Führungsrohr 5 hindurchragt.

    [0011] In rückwärtiger Verlängerung des ersten Führungsrohres 5 ist vor dessen Eintrittsöffnung 6 eine Dralleinrichtung 11 und ein Luftleitrohr 12 vorgesehen. Das Luftleitrohr 12 ist über ein nach außen geführtes Gestänge 13 axial verstellbar. In der einen Endstellung überdeckt das Luftleitrohr 12 den Lufteintrittsquerschnitt an der Dralleinrichtung 11. In der anderen End- . stellung des Luftleitrohres 12 ist der Lufteintrittsquerschnitt an der Dralleinrichtung 11 freigegeben und der übrige Eintrittsquerschnitt zu dem ersten Führungsrohr 5 überdeckt. Die zuerst genannte Stellung des Luftleitrohres 12 ist in dem oberen Teil und die andere Stellung ist in dem unteren Teil der Fig. 1 gezeigt. Dabei sind auch Zwischenstellungen zwischen den beiden Endstellungen möglich.

    [0012] Innerhalb der Brennerkehle 8 ist in der Längsachse des Brenners in einem axialen Abstand von der Austrittsöffnung 7 des ersten Führungsrohres 5 und der Deckplatte 10 des Luftkastens 1 ein zweites Führungsrohr 14 angeordnet. Das zweite Führungsrohr 14 besteht vorzugsweise aus einem sich konisch erweiternden Abschnitt, an den sich ein zylindrischer Abschnitt anschließt.

    [0013] Das zweite Führungsrohr 14 ist innerhalb der Brennerkehle 8 in einem Abstand unter Bildung eines Ringkanales 15 von einem dritten Führungsrohr 16 umgeben. Dieses dritte Führungsrohr 16 kann ebenso wie die beiden anderen Führungsrohre 5, 14 metallisch sein. Je nach den zu erwartenden Temperaturen kann das dritte Führungsrohr 16 auch aus einem feuerfesten keramischen Werkstoff bestehen. Das dritte Führungsrohr 16 kann nach Fig. 1 bis in den Übergang der Brennerkehle 8 in den Feuerraum 9 reichen oder nach Fig. 2 auch kurz vor dem Übergang enden. Der Austrittsquerschnitt des dritten Führungsrohres 16 liegt dem Feuerraum 9 näher als der Austrittsquerschnitt des zweiten Führungsrohres 14.

    [0014] Nach Fig. 4 ragt das zweite Führungsrohr 14 weiter in die Brennerkehle 8 hinein als das dritte Führungsrohr 16. Dabei enthält das zweite Führungsrohr 14 eine nach außen weisende Ablenkkante 28.

    [0015] Das zweite Führungsrohr 14 kann mit seitlichen Bohrungen 17 versehen sein, durch die eine Verbindung zwischen dem Ringkanal 15 zwischen den Führungsrohren 14, 16 und dem Innenraum des zweiten Führungsrohres 14 hergestellt ist.

    [0016] Das zweite Führungsrohr 14 kann auch durch einen Rohrabschnitt 18 verlängert sein, der innerhalb des dritten Führungsrohres 16 das zweite Führungsrohr 14 teilweise umgibt. In Richtung auf den Feuerraum 9 liegt die Eintrittsöffnung dieses Rohrabschnittes 18 vor und dessen Austrittsöffnung hinter der Austrittsöffnung des zweiten Führungsrohres 14. Damit hat der Ringkanal 15 zwei hintereinanderliegende Austrittsquerschnitte erhalten.

    [0017] Der Ringkanal 15 ist an seinem dem Luftkasten 1 zugewandten Ende geschlossen und über Verbindungsrohre 19 mit dem Luftkasten 1 verbunden. Dabei können die Verbindungsrohre 19 in eine Lufteintrittskammer 20 münden, die innerhalb des Luftkastens 1 gebildet ist und die über eine Eintrittsöffnung zum Luftkasten 1 offen ist. Die Eintrittsöffnung der Lufteintrittskammer 20 ist über einen Trommelschieber 21 einstellbar, der mit Hilfe eines Gestänges 22 axial verschiebbar ist. In dem oberen Teil der Fig. 1 hat der Trommelschieber 21 die Eintrittsöffnung der Lufteintrittskammer 20 freigegeben, während im unteren Teil der Fig. 1 diese Eintrittsöffnung verschlossen ist.

    [0018] In einer vereinfachten Ausführungsform münden die Verbindungsrohre direkt in den Luftkasten. Die Lufteintrittskammer 20 mit der über den Trommelschieber 21 einstellbaren Öffnung ist dann nicht vorhanden.

    [0019] Das dritte Führungsrohr 16 ist mit einem radialen Abstand von der Wandung 23 der Brennerkehle 8 und mit einem axialen Abstand von der Deckplatte 10 des Luftkastens 1 angeordnet. Auf diese Weise ist ein ringförmiger Verbindungskanal 24 geschaffen, über den der Feuerraum 9 mit dem Innenraum des zweiten Führungsrohres 14 verbunden ist.

    [0020] Die Wandung 23 der Brennerkehle 8 kann durch Kühlrohre gebildet (Fig. 2) oder feuerfest ausgekleidet sein (Fig. 3). Die Ausbildung mit Kühlrohren empfiehlt sich, wenn der Brenner an einen im Zwangsdurchlauf betriebenen Dampferzeuger angeschlossen ist.

    [0021] Nach Fig. 1 ist die Wandung 23 der Brennerkehle 8 von einer Ringkammer 25 umgeben. Die Ringkammer 25 ist mit einem Luftanschluß 26 versehen, durch den mit Hilfe eines Druckerhöhungsgebläses Luft in die Ringkammer 25 gefördert wird. Die Ringkammer 25 ist mit dem Luftkasten 1 verbunden. Dabei dient ein gewinkeltes Leitblech 27, das die Ringkammer 25 seitlich begrenzt und in einem Abstand von der Wandung 23 der Brennerkehle 8 angeordnet ist, der Führung des die Wandung 23 kühlenden Luftstromes.

    [0022] In der Nähe der Deckplatte 10 ist nach Fig. 4 entsprechend einer weiteren möglichen Zusatzausrüstung in dem ringförmigen Verbindungskanal 24 eine Ringleitung 29 verlegt, die an eine Zuführungsleitung für Wasser angeschlossen ist. Die Ringleitung 29 ist mit Düsen versehen, durch die Wasser in den Verbindungskanal 24 eingesprüht wird.

    [0023] Um die Führungsrohre 5, 14, 16 und den Rohrabschnitt 18 bei abgeschaltetem Brenner vor einer Wärmeabstrahlung aus dem Feuerraum 9 zu schützen, wird bei Brennerstillstand Kühlluft durch den Ringkanal 15 geblasen. Zu diesem Zweck ist in dem Luftkasten 1 eine Kühlluftleitung 30 untergebracht, die von außerhalb des Luftkastens 1 mit Kühlluft versorgt wird. Die Kühlluftleitung kann auch als Verteilkasten ausgebildet sein, der an die in Fig. 1 dargestellte Ringkammer 25 zur Kühlung der Wandung 23 der Brennerkehle 8 angeschlossen ist. Die Kühlluftleitung 30 ist mit Rohrstutzen 31 versehen, die in die Verbindungsrohre 19 hineinragen. Die Kühlluftleitung 30 wird nur bei Brennerstillstand mit Kühlluft beaufschlagt.

    [0024] Die in Fig. 5 dargestellte Ausführungsform kann sowohl mit Luft als Verbrennungsmedium unter Anwendung der Ansaugung von Verbrennungsgas aus dem Feuerraum 9 als auch mit Abgas einer Gasturbine als Verbrennungsmedium betrieben werden. Die Luft bzw. das Abgas werden wahlweise dem Luftkasten 1 zugeführt. In dem Luftkasten 1 ist ein Trommelschieber 32 angeordnet, der in Längsrichtung des Brenners verschiebbar ist. Die Deckplatte 10, die den Luftkasten 1 zur Brennerkehle 8 hin verschließt, ist mit einer ringförmigen Öffnung 33 versehen. Diese öffnung 33 ist in Verlängerung des Verbindungskanals 24 vorgesehen.

    [0025] Die im unteren Teil der Fig. 5 dargestellte Stellung des Trommelschiebers 32 ist für den Betrieb des Brenners mit Luft als Verbrennungsmedium gewählt. In dieser Stellung verschließt der Trommelschieber 32 die öffnung 33, wodurch in der bisher beschriebenen Weise durch die Injektorwirkung der Primärluft Verbrennungsgase aus dem Feuerraum 9 durch den Verbindungskanal 24 angesaugt werden.

    [0026] Bei dem Betrieb mit Abgas einer Gasturbine wird der Trommelschieber 32 in die im oberen Teil der Fig. 5 gezeigte Stellung gebracht. Der Trommelschieber 32 gibt jetzt die Öffnung 33 frei, so daß das Abgas außer durch das erste Führungsrohr 5 und den Ringkanal 15 auch durch den Verbindungskanal 24 strömen kann. Auf diese Weise wird dem Abgas ein genügend großer Strömungsquerschnitt zur Verfügung gestellt.

    [0027] Mit dem beschriebenen Brenner läßt sich das nachfolgend erläuterte Verfahren durchführen. Dem Luftkasten 1 wird eine vorgegebene, auf die Brennstoffmenge abgestimmte Luftmenge zugegeben. Die Regelung der Luftmenge erfolgt über ein in der Zuleitung angeordnetes Regelorgan. In dem Luftkasten 1 wird die Verbrennungsluft in einen Primärluftanteil und einen Sekundärluftanteil aufgeteilt. Die Primärluft durchströmt das innere Führungsrohr 5 und verbrennt den aus der ölbrennerlanze 2 oder den Gaslanzen 3 austretenden Brennstoff in einer Flamme unter unterstöchiometrischen Bedingungen. Die Sekundärluft tritt über die Verbindungsrohre 19 in den Ringkanal 15 zwischen dem ersten und dem zweiten Führungsrohr 14, 16 ein. über die Austrittsöffnung des zweiten Führungsrohres 14 wird die Sekundärluft in einem axialen Abstand hinter der Primärluft aufgegeben. Durch die in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen des zweiten Führungsrohres 14 wird die Sekundärluft noch einmal aufgeteilt und in zwei hintereinanderliegenden Stufen der Flamme zugegeben.

    [0028] Nach Fig. 4 wird die aus dem Ringkanal 15 austretende Sekundärluft durch die Ablenkkante 28 nach außen, d. h. von der Flamme weg abgelenkt. Auf diese Weise wird die Vermischung der Sekundärluft mit den Flammengasen weiter verzögert.

    [0029] Der Anteil der Primärluft an der gesamten Verbrennungsluft ist größer als der Sekundärluftanteil und beträgt zwischen 60 und 80 %, vorzugsweise etwa 70 %. Die mengenmäßige Aufteilung der Verbrennungsluft erfolgt über den Trommelschiebers 21 oder durch eine der Aufteilung entsprechende Bemessung der Durchströmquerschnitte.

    [0030] Die Primärluft wird je nach der Stellung des Luftleitrohres 12 ausschließlich verdrallt oder ausschließlich achsparallel oder teils verdrallt und teils achsparallel der Brennermündung zugeführt. Fest angestellte Dralleinrichtungen sind in dem Weg der Sekundärluft ebenfalls möglich, so daß Sekundärluft in achsparalleler Anströmung oder auch verdrallt zugeführt werden kann.

    [0031] Durch die Injektorwirkung, die von der aus dem ersten Führungsrohr 5 ausströmenden Primärluft ausgeübt wird, werden ausgebrannte Rauchgase aus dem Feuerraum 9 angesaugt. Diese Rauchgase werden durch den Verbindungskanal 24 und den Zwischenraum zwischen der Eintrittsöffnung des zweiten Führungsrohres 14 und der Deckplatte 10 des Luftkastens 1. in den Innenraum des zweiten Führungsrohres 14 geführt. Dabei gelangen sie an den Flammenanfang zwischen der Primärluftaufgabe und der Sekundärluftaufgabe.

    [0032] Die angesaugten Rauchgase können vor ihrer Vermischung mit den Flammengasen in dem Innenraum des zweiten Führungsrohres 14 gekühlt werden. Das Abkühlen erfolgt durch Eindüsen von Wasser aus der Ringleitung 29 in die Strömung der angesaugten Rauchgase. Diese Abkühlung läßt die Flammentemperatur weniger stark ansteigen und trägt damit zu einer weiteren Verminderung der Bildung von NO bei.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Verbrennen von flüssigen und/oder gasförmigen Brennstoffen in einem Feuerraum unter verminderter Bildung von NO , wobei die Verbrennungsluft in Teilmengen als Primärluft und Sekundärluft zugeführt wird, diese Teilmengen in Strömungsrichtung der Verbrennungsgase in axialen Abständen hintereinander aufgegeben werden und durch die Primärluft eine Injektorwirkung erzeugt wird, durch die Verbrennungsgase angesaugt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Primärluft in einem höheren Anteil an der gesamten Verbrennungsluft als die Sekundärluft zugeführt wird und daß weitgehend ausgebrannte Verbrennungsgase aus dem Feuerraum angesaugt und an den Flammenanfang zwischen der Primärluftaufgabe und der Sekundärluftaufgabe geführt werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Primärluft in einer Teilmenge von etwa 60 - 80 %, vorzugsweise von etwa 70 %, der gesamten Verbrennungsluft zugeführt wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärluft in achsparalleler Anströmung oder verdrallt zugeführt wird.
     
    4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß die Primärluft achsparallel oder verdrallt oder teils achsparallel und teils verdrallt zugeführt wird.
     
    5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Sekundärluft in mehreren Teilmengen in Strömungsrichtung der Verbrennungsgase in axialen Abständen hintereinander aufgegeben wird.
     
    6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärluft beim Austritt in den Feuerraum nach außen abgelenkt wird.
     
    7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die angesaugten Verbrennungsgase vor dem Vermischen mit den Flammengasen durch Eindüsen von Wasser gekühlt werden.
     
    8. Brenner zum Verbrennen von flüssigen und/oder gasförmigen Brennstoffen unter verminderter Bildung von NO , bei dem Brennerlanzen (2, 3) durch einen Luftkasten (1) geführt und von einem ersten Führungsrohr (5) umschlossen sind, dessen Eintrittsöffnung (6) innerhalb des Luftkastens (1) und dessen Austrittsöffnung (7) in der Brennermündung (8) vorgesehen sind und bei dem in Richtung der Brennerachse innerhalb der Brennermündung (8) ein zweites Führungsrohr (14) angeordnet ist, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Führungs- rohr (14) in einem axialen Abstand von der Austrittsöffnung (7) des ersten Führungsrohres angeordnet und von einem dritten Führungsrohr (16) umgeben ist, das in einem radialen Abstand von der Wandung (23) der Brennermündung (8) und in einem axialen Abstand von dem Luftkasten (1) angeordnet ist und daß der Ringkanal (15) zwischen dem zweiten und dem dritten Führungsrohr (14, 16) mit dem Luftkasten (1) über Verbindungsrohre (19) verbunden ist.
     
    9. Brenner nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsrohre (19) in eine Lufteintrittskammer (20) münden, die über eine durch einen Ringschieber (21) einstellbare Eintrittsöffnung mit dem Luftkasten (1) verbunden ist.
     
    10. Brenner nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung des dritten Führungsrohres (16) über die Austrittsöffnung des zweiten Führungsrohres (14) in Richtung des Feuerraumes (9) hinausragt.
     
    11. Brenner nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet daß die Austrittsöffnung des zweiten Führungsrohres (14) über die Austrittsöffnung des dritten Führungsrohres (16) in Richtung auf den Feuerraum (9) hinausragt und mit einer nach außen weisenden Ablenkkante (28) versehen ist.
     
    12. Brenner nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung des dritten Führungsrohres (16) bis in den Übergang der Brennermündung (8) in den Feuerraum (9) hineinragt.
     
    13. Brenner nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in dem zweiten Führungsrohr (14) seitliche Bohrungen (17) vorgesehen sind.
     
    14. Brenner nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem zweiten und dem dritten Führungsrohr (14, 16) ein Rohrabschnitt (18) vorgesehen ist, dessen Eintrittsquerschnitt in Richtung auf den Feuerraum (9) vor und dessen Austrittsquerschnitt hinter dem Austrittsquerschnitt des zweiten Führungsrohres (14) angeordnet ist.
     
    15. Brenner nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung (23) der Brennermündung (8) von einer Ringkammer (25) umgeben ist, die mit einem Luftanschluß (26) versehen und mit dem Luftkasten (1) verbunden ist.
     
    16. Brenner nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß in der rückwärtigen Verlängerung des ersten Führungsrohres (5) innerhalb des Luftkastens (1) eine Dralleinrichtung (11) und ein axial verschiebbares Luftleitrohr (12) vorgesehen sind und daß das Luftleitrohr (12) in der einen Endstellung den Lufteinlaßquerschnitt an der Dralleinrichtung (11) und in der anderen Endstellung den übrigen Lufteintrittsquerschnitt des ersten Führungsrohres (5) überdeckt.
     
    17. Brenner nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Wandung (23) der Brennermündung (8) und dem dritten Führungsrohr (16) ein ringförmiger Verbindungskanal (24) gebildet ist, in dem eine mit Düsen versehene, Wasser führende Ringleitung (29) verlegt ist.
     
    18. Brenner nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 17, dadurch gekennzeichnet , daß innerhalb des Luftkastens (1) eine Kühlluftleitung (30) angeordnet ist, die mit in die Verbindungsrohre (19) hineinragenden Rohrstutzen (31) versehen ist.
     
    19. Brenner nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 18, dadurch gekennzeichnet daß der Luftkasten (1) zur Brennermündung (8) hin durch eine Deckplatte (10) geschlossen ist, daß die Deckplatte (10) im Bereich des ringförmigen Verbindungskanals (24) mit einer öffnung (33) versehen ist und daß die öffnung (33) durch einen innerhalb des Luftkastens (1) angeordneten Trommelschieber (32) verschließbar ist.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht