[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen beschichteten Hartmetallkörper aus einem cobalt-
sowie wolframcarbidhaltigen Hartmetallgrundkörper und einer bindemetallfreien Hartstoffschicht,
wobei die Hartstoffschicht aus harten Oxiden oder aus einem Gemisch von harten Oxiden
und harten Nitriden oder aus einem Mischkristall von harten Oxiden und harten Nitriden
zusammengesetzt ist. Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zur Herstellung
des beschichteten Hartmetallkörpers.
[0002] Aus der DE-OS 2 233 699 sind Hartmetallteile bekannt, die mit einem bis zu 50
/um dicken Überzug aus wenigstens einer harten hitzebeständigen Verbindung versehen
sind. Als hitzebeständige Verbindungen können harte Oxide, insbesondere Magnesiumoxid,
Hafniumoxid, Chrom(III)oxid und/oder Aluminiumoxid, harte Nitride, insbesondere Siliciumnitrid,
Vanadinnitrid, Niobnitrid, Aluminiumnitrid, Bornitrid, Titannitrid, Zirkonnitrid,
Tantalnitrid und/oder Hafniumnitrid sowie harte Boride, insbesondere Titandiborid,
Tantäldiborid oder Hafniumdiborid, verwendet werden. Nach der DE-OS 2 233 699 kann
der Überzug des Hartmetallteils auch aus Mischungen oder Mischkristallen der vorgenannten
Hartstoffe bestehen. Der Hartmetallgrundkörper des in der DE-OS 2 233 699 vorgeschlagenen
beschichteten Hartmetallteils besteht aus Hartmetall, das aus einem Bindemetall sowie
aus Wolframcarbid, Titancarbid, Tantalcarbid und/oder Niobcarbid zusammengesetzt ist.
[0003] Es hat sich gezeigt, daß die sauerstoffhaltigen Hartstoffschichten, insbesondere
die aus Oxiden bestehenden Hartstoffschichten, auf dem Hartmetall nur eine ungenügende
Haftfestigkeit haben und schon bei vergleichsweise geringer Beanspruchung abplatzen.
Daher hat es nicht an Versuchen gefehlt, die Haftfestigkeit der sauerstoffhaltigen
Hartstoffschichten zu verbessern.
[0004] So wird in der DE-PS 2 253 745 ein Schneideinsatz aus einem Hartmetallgrundkörper,
einer Zwischenschicht und einer bindemetallfreien Oberflächenschicht aus einer oder
mehreren extrem verschleißfesten Ablagerungen aus Aluminiumoxid und/oder Zirkonoxid
vorgeschlagen, bei dem die Zwischenschicht aus einem oder mehreren Carbiden und/oder
Nitriden der Elemente Titan, Zirkon, Hafnium, Vanadium, Niob, Tantal, Chrom, Molybdän,
Wolfram, Silicium und/ oder Bor besteht und bindemetallfrei ist. Mit der bindemetallfreien,
aus Carbiden und/oder Nitriden bestehenden Hartstoff-Zwischenschicht soll eine gute
Bindung der oxidischen Oberflächenschicht an den Hartmetallgrundkörper erreicht werden.
In der DE-OS 2 525 185 wird ein verschleißfestes Formteil vorgeschlagen, das aus einem
Hartmetallgrundkörper, einer Zwischenschicht aus einem oder mehreren Boriden und einer
äußeren Schicht aus Aluminiumoxid und/oder Zirkonoxid besteht. Die Borid-Zwischenschicht,
die insbesondere aus den Diboriden der Elemente Titan, Zirkon, Hafnium, Vanadium,
Niob, Tantal, Chrom, Molybdän und Wolfram zusammengesetzt ist, soll ebenfalls die
Haftfestigkeit der extrem verschleißfesten äußeren oxidischen Hartstoffschicht verbessern.
Schließlich ist es aus der US-PS 3 261 673 bekannt, auf einem Wolframcarbid-Hartmetallkörper
zunächst eine Nickelschicht aufzubringen und darüber eine Aluminiumoxidschicht aufzusprühen,
wobei durch die Nickel-Zwischenschicht eine bessere Haftung der Aluminiumoxidschicht
sowie eine Verbesserung der Hitze- und Korrosionsbeständigkeit des Verbundkörpers
erreicht werden soll.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Haftfestigkeit von bindemetallfreien,
sauerstoffhaltigen Hartstoffschichten auf Hartmetallkörpern zu verbessern, wobei das
Aufbringen einer separaten und einige
/um dicken Zwischenschicht vermieden werden soll, da die Erzeugung der Zwischenschicht
die Herstellung der beschichteten Hartmetallkörper kompliziert und verteuert.
[0006] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Hartmetallgrundkörper
an seiner Oberfläche eine 0,2 bis 20
/um dicke Zone aufweist, welche neben den Hartmetallbestandteilen die Phase CoWB enthält.
Es ist überraschend, daß eine außerordentlich gute Haftfestigkeit der sauerstoffhaltigen
Hartstoffschichten durch die Einlagerung der Phase CoWB in die Oberfläche des Hartmetallgrundkörpers
erreicht wird, denn diese Phase verschlechtert nach Ansicht der Fachwelt die Eigenschaften
der hartstoffbeschichteten Hartmetallkörper. So ist in der Veröffentlichung von Zeman,
Mayerhofer und Kulmburg, Vorträge des Plansee-Seminars 1981, Seiten 443 bis 457 gesagt,
daß durch die Diffusion von Bor ins Substratmaterial spröde Phasen gebildet werden,
da das Bor bevorzugt mit der Cobalt-Bindephase des Hartmetalls unter Bildung der CoWB-Phase
reagiert. Zur Vermeidung der CoWB-Bildung wird deshalb von den Autoren vorgeschlagen,
vor der Abscheidung einer Titandiborid-Hartstoffschicht auf einem Hartmetallkörper
zunächst eine Titancarbid-Zwischenschicht abzuscheiden. Demgegenüber wurde bei der
Schaffung des erfindungsgemäßen beschichteten Hartmetallkörpers erkannt, daß die CoWB-Phase
die Haftfestigkeit von Hartstoffschichten, die aus harten Oxiden oder aus einem Gemisch
von harten Oxiden und harten Nitriden oder aus einem Mischkristall von harten Oxiden
und harten Nitriden zusammengesetzt sind, außerordentlich verbessert, so daß auf das
Aufbringen von die Haftfestigkeit fördernden separaten Zwischenschichten verzichtet
werden kann. Der erfindungsgemäß beschichtete Hartmetallkörper hat sehr gute Verschleißeigenschaften.
[0007] Nach der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß die Hartstoffschicht eine Dicke von
0,2 bis 20
/um hat und aus Aluminiumoxid, Zirkonoxid oder Aluminiumoxinitrid besteht, wobei der
Stickstoffgehalt des Aluminiumoxinitrids 0,1 bis 10 Atom.-% beträgt. In überraschender
Weise hat sich gezeigt, daß von den oxidhaltigen Hartstoffschichten insbesondere die
aus Aluminiumoxid, Zirkonoxid oder Aluminiumoxinitrid bestehenden Hartstoffschichten
eine außerordentlich gute Haftfestigkeit auf dem Hartmetallgrundkörper haben, der
die CoWB-haltige Zone besitzt.
[0008] Nach der Erfindung ist auch vorgesehen, daß auf die bindemetallfreie Hartstoffschicht
mindestens eine weitere bindemetallfreie Hartstoffschicht aus harten Carbiden, Nitriden,
Boriden und/oder Oxiden der Elemente Aluminium, Silicium, Titan, Zirkon, Hafnium,
Vanadium, Niob, Tantal, Chrom, Molybdän, Wolfram und/oder Yttrium aufgebracht ist,
wobei die Dicke aller Hartstoffschichten 0,5 bis 30
/um beträgt. Es hat sich gezeigt, daß die Eigenschaften des erfindungsgemäßen Hartmetallkörpers
noch verbessert werden können, wenn auf die bindemetallfreie Hartstoffschicht mindestens
eine weitere bindemetallfreie Hartstoffschicht aufgebracht wird. Dabei haben sich
insbesondere Sandwich-Beschichtungen bewährt, die aus mehreren unterschiedlich zusammengesetzten
Hartstoffschichten aufgebaut sind.
[0009] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zur Herstellung
des beschichteten Hartmetallkörpers gelöst, bei dem der Hartmetallgrundkörper zur
Bildung der CoWB-haltigen Zone während 3 bis 60 Minuten bei einer Temperatur von 800
bis 1200 °C, vorzugsweise 950 bis 1050 °C, und einem Druck von 5000 bis 100000 Pascal
mit einem Gasgemisch aus Bortrichlorid und Wasserstoff behandelt wird, wobei der Partialdruck
des Bortrichlorids 1 bis 10% des Drucks beträgt, daß anschließend die bindemetallfreie
Hartstoffschicht und danach ggf. die weiteren bindemetallfreien Hartstoffschichten
in bekannter Weise aus der Gasphase nach dem CVD-Verfahren abgeschieden werden. Durch
die Borierung der Oberfläche des Hartmetallgrundkörpers vor der eigentlichen Hartstoffbeschichtung
wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß sich in einer Zone durch Reaktion des Bors
mit dem im Hartmetall enthaltenen Cobalt und Wolframcarbid CoWB-Phase bildet, die
neben den anderen Bestandteilen des Hartmetalls in der Oberflächenzone vorliegt. In
der CoWB-haltigen Zone konnte noch ein Restgehalt an Bindemetall nachgewiesen werden,
während dort kein Borcarbid identifiziert wurde. In der CoWB-haltigen Zone sind bis
zu 66% des Cobaltgehalts des Hartmetallgrundkörpers durch die Reaktion mit Bor in
die CoWB-Phase übergegangen, wobei natürlich innerhalb der Zone von außen nach innen
ein Abfall der Konzentration der CoWB-Phase eintritt. Die CoWB-haltige Zone hat einen
Borgehalt von 0,3 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 2 Gew.-%. Da die Borierung des
Hartmetallgrundkörpers nur wenige Minuten beansprucht, während das Aufbringen einer
mehrere
/um dicken Hartstöff-Zwischenschicht einige Stunden erfordert, ergeben sichdurch das
erfindungsgemäße Verfahren beachtliche Vorteile durch Einsparung von Energie und Ofenraum.
[0010] Der Harmetallgrundkörper, der mit einer CoWB-haltigen Zone versehen wird, besteht
aus einer Bindemetallphase und einer Hartstoffphase. Die Bindemetallphase muß Cobalt
und die Hartstoffphase muß Wolframcarbid enthalten. Die Bindemetallphase kann neben
Cobalt noch die Bindemetalle Eisen und/oder Nickel und die Hartstoffphase kann neben
dem Wolframcarbid noch die Harstoffe Titancarbid, Tantalcarbid und/ oder Niobcarbid
aufweisen. Durch die Oberflächenborierung des Hartmetallgrundkörpers werden seine
Abmessungen nicht verändert; bei der Borierung wächst also keine boridhaltige Zwischenschicht
auf. Wegen der guten Verschleißeigenschaften des beschichteten Hartmetallkörpers soll
er nach der Erfindung als Schneideinsatz zur spanenden Bearbeitung metallischer Werkstoffe,
insbesondere von Gußstahl, verwendet werden, da er für diesen Zweck besonders geeignet
ist, was . durch entsprechende Untersuchungen nachgewiesen wurde.
[0011] Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert.
Beispiel 1
[0012] In einen CVD-Reaktor wurden Wendeschneidplatten aus einem Hartmetall der ISO-Zerspanungsanwendungsgruppe
K10 eingebracht, die aus 5,5 Gew.-% Cobalt und 94,5 Gew.-% Wolframcarbid bestanden.
Nach dem Aufheizen der Wendeschneidplatten auf eine Temperatur von 1010 °C wurde während
10 Minuten ein aus 1,3% Bortrichlorid und 98,7% Wasserstoff bestehendes Gasgemisch
bei einem Druck von 40000 Pascal durch den Reaktor geleitet. Anschließend erfolgte
bei gleicher Temperatur die Abscheidung einer 2 bis 3
/um dicken Schicht aus Aluminiumoxid durch Überleiten eines Gasgemisches aus 2,7% Aluminiumtrichlorid,
4,3% Kohlendioxid, 2,6% Chlorwasserstoff und 90,4% Wasserstoff, wobei der Gesamtdruck
6000 Pascal betrug. Die Prozentanteile der einzelnen Stoffe in den beiden Gasmischungen
beziehen sich auf Vol.-% und geben gleichzeitig den Anteil des Partialdrucks des einzelnen
Stoffes am Gesamtdruck an.
[0013] Nach dem Abkühlen in strömendem Wasserstoff wurden die Wendeschneidplatten entnommen
und verschiedenen Untersuchungen zugeführt. Nach der Präparation eines metallographischen
Schrägschliffs wurden die borierte Zone und die aufgebrachte Aluminiumoxidschicht
mikroskopisch untersucht. Es zeigten sich keinerlei Absplitterungen der Hartstoffschicht.
Das aus Wolframcarbidkörnern und dem Bindemetall Cobalt bestehende Hartmetall zeigte
bis zur angrenzenden Aluminiumoxidschicht keine Veränderungen im Gefügebild. Zum gleichen
Resultat führte die Beobachtung des Gefüges mit Hilfe eines Rasterelektronenmikroskops.
Durch eine Feinbereichsanalyse mit Hilfe einer Elektronenstrahlmikrosonde wurde festgestellt,
daß die Oberflächenzone des Hartmetalls neben den Elementen Cobalt, Wolfram und Kohlenstoff
noch ca. 0,8 Gew.-% Bor enthielt, wobei die Konzentration des Bors von außen nach
innen abnahm. Die CoWB-haltige Zone hatte eine Dicke von ca. 3 bis 5 ,um. Einige der
beschichteten Platten wurden mit Hilfe der Röntgenbeugungsmethode untersucht. Dabei
wurden neben den Beugungslinien der im Substrat und in der Hartstoffschicht enthaltenen
Stoffe Cobalt, Wolframcarbid und Aluminiumoxid zahlreiche weitere
Beugungslinien beobachtet, die alle der bekannten Phase CoWB zugeordnet werden konnten
(siehe Acta Crystallographica, Band B 24, 1968, Seiten 930 bis 934). Schließlich zeigte
eine Untersuchung mit einem Durchstrahlungsmikroskop bei 50000-facher Vergrößerung,
daß sich die nahe der Oberfläche liegenden Wolframcarbidkömer teilweise in die Phase
CoW
B umgewandelt hatten. Zusammenfassend kann als Ergebnis dieser Untersuchungen gesagt
werden, daß durch das erfindungsgemäße Verfahren ein Verbundkörper erhalten wurde,
der aus einem Hartmetallgrundkörper aus Wolframcarbid und Cobalt mit an seiner Oberfläche
eingelagerten Teilchen der Phase CoWB und einer darauf fest haftenden Aluminiumoxidschicht
bestand.
[0015] Die Größe des Verschleisses wurde in bekannter Weise durch Messung der Kolktiefe
und der Verschleißmarkenbreite bestimmt. Es zeigte sich, daß die erfindungsgemäßen
Verbundkörper trotz geringerer Gesamtdicke der Hartstoffbeschichtung nur einen sehr
kleinen Verschleiß aufwiesen.
Beispiel 2
[0016] Es wurden Wendeschneidplatten der ISO-Zerspanungsanwendungsgruppe M15 zur Beschichtung
eingesetzt, die außer dem Bindemetall Cobalt und dem Hartstoff Wolframcarbid noch
ein kubisches Mischcarbid der Zusammensetzung (W, Ti, Ta, Nb)C mit der Gitterkonstanten
a = 0,436 nm enthielten. Im Anschluß an die wie im ersten Beispiel durchgeführte Behandlung
in einem Bortrichlorid-Wasserstoff-Gasgemisch wurde in bekannter Weise eine etwa 1
/um dicke Hartstoffschicht abgeschieden, die neben den Hauptbestandteilen Aluminium
und Sauerstoff auch noch ca. 1 Gew.-% Stickstoff enthielt. Auf die Aluminiumoxinitridschicht
wurde danach in bekannter Weise eine ca. 0,25
/um dicke Titannitridschicht abgeschieden. Unmittelbar darauf folgend wurden im Wechsel
noch je drei weitere ca. 1
/um dicke Aluminiumoxinitridschichten und ca. 0,25
/um dicke Titannitridschichten abgeschieden, so daß ein Verbundkörper mit folgendem
Schichtaufbau resultierte:
Hartmetall mit borierter Zone -Aluminiumoxinitrid-Titannitrid-Aluminiumoxinitrid-Titannitrid-Aluminiumoxinitrid-Titannitrid-Aluminiumoxinitrid-Titannitrid.
Die Gesamtdicke der Hartstoffbeschichtung betrug ca. 4 bis 5/um, und die CoWB-haltige Zone war 3 bis 5/um tief.
[0017] Die Wendeschneidplatten wurden nach den gleichen Methoden, wie im ersten Beispiel
beschrieben, untersucht. In der Randzone des Hartmetalls wurde wieder die Phase CoWB
gefunden. Das Röntgenbeugungsdiagramm zeigte Beugungslinien der Phasen Cobalt, Wolframcarbid,
Mischcarbid, CoWB, Aluminiumoxinitrid und Titannitrid. Durch Elektronenbeugung wurden
außerdem noch sehr geringe Anteile der Phase W
2Co2
1B
6 festgestellt, die vermutlich alszwischenstufe bei der Bildung der Phase CoWB entsteht.
Weitere Phasen, wie z. B. Borcarbid, Titandiborid und Titancarbid, konnten nicht gefunden
werden. Die Analysen ergaben somit, daß der Verbundkörper aus einem mischcarbidhaltigen
Hartmetall mit nahe der Oberfläche eingelagerten CoWB-Anteilen und aus vier aufeinanderfolgende,
durch je eine dünne Titannitridschicht getrennte bzw. nach außen abgeschlossene Aluminiumoxinitridschichten
bestand. Die an das borierte Hartmetall grenzende Schicht war eine Aluminiumoxinitridschicht.
[0018] Mit den Wendeschneidplatten der Form SNUN 120408 wurden anschließend Drehversuche
durchgeführt, die folgende Ergebnisse erbrachten:

[0019] Obwohl die dem Stand der Technik entsprechende handelsübliche Wendeschneidplatte
eine wesentlich größere Gesamtschichtdicke als die erfindungsgemäße Schneidplatte
aufwies, zeigte letztere einen erheblich geringeren Kolkverschleiß.
1. Beschichteter Hartmetallkörper aus einem cobaltsowie wolframcarbidhaltigen Hartmetallgrundkörper
und einer bindemetallfreien Hartstoffschicht, wobei die Hartstoffschicht aus harten
Oxiden oder aus einem Gemisch von harten Oxiden und harten Nitriden oder aus einem
Mischkristall von harten Oxiden und harten Nitriden zusammengesetzt ist, dadurch gekennzeichnet
, daß der Hartmetallgrundkörper an seiner Oberfläche eine 0,2 bis 20 /um dicke Zone aufweist, welche neben den Hartmetallbestandteilen die Phase CoWB enthält.
2. Beschichteter Hartmetallkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hartstoffschicht eine Dicke von 0,2 bis 20 /um hat und aus Aluminiumoxid, Zirkonoxid oder Aluminiumoxinitrid besteht, wobei der
Stickstoffgehalt des Aluminiumoxinitrids 0,1 bis 10 Atom.-% beträgt.
3. Beschichteter Hartmetallkörper nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß auf die bindemetallfreie Hartstoffschicht mindestens eine weitere bindemetallfreie
Hartstoffschicht aus harten Carbiden, Nitriden, Boriden und/oder Oxiden der Elemente
Aluminium, Silicium, Titan, Zirkon, Hafnium, Vanadium, Niob, Tantal, Chrom, Molybdän,
Wolfram und/oder Yttrium aufgebracht ist, wobei die Dicke aller Hartstoffschichten
0,5 bis 30 /um beträgt.
4. Verfahren zur Herstellung des beschichteten Hartmetallkörpers nach den Ansprüchen
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hartmetallgrundkörper zur Bildung der CoWB-haltigen
Zone während 3 bis 60 Minuten bei einer Temperatur von 800 bis 1200 °C, vorzugsweise
950 bis 1050 °C, und einem Druck von 5000 bis 100000 Pascal mit einem Gasgemisch aus
Bortrichlorid und Wasserstoff behandelt wird, wobei der Partialdruck des Bortrichlorids
1 bis 10% des Drucks beträgt, daß anschließend die bindemetallfreie Hartstoffschicht
und danach ggf. die weiteren bindemetallfreien Hartstoffschichten in bekannter Weise
aus der Gasphase nach dem CVD-Verfahren abgeschieden werden.
5. Verwendung des beschichteten Hartmetallkörpers nach den Ansprüchen 1 bis 3 als
Schneideinsatz zur spanenden Bearbeitung metallischer Werkstoffe.