[0001] Die Erfindung betrifft einen Selbstschalter mit Lichtbogenblasfeld, bei dem ein drehbar
gelagerter Schaltarm ein bewegliches Kontaktstück trägt, das einem ortsfesten Kontaktstück
zugeordnet ist, das am Querstück eines U-förmig gebogenen, eine Schlaufe bildenden
Kontaktstreifens vorgesehen ist, der einerends an einen elektrischen Stromkreis angeschlossen
ist und dessen anderes Ende frei ist, ein Ableithorn bildet und einer Gruppe von Deionblechen
zugeordnet ist, zu denen mindestens ein Lichtbogenleitblech führt.
[0002] Bei einem bekannten (CH-PS 441 486) Selbstschalter dieser Art ist der Kontaktstreifen
von einem einzigen Blech gebildet. Der gebogene Kontaktstreifen dient dazu, Lichtbögen,
die bei Kurzschlüssen zwischen den Kontaktstücken auftreten, zu den Deionblechen abzuleiten.
Die Ableitung der Kurzschluß-Lichtbögen ist bei diesem bekannten Klein-Selbstschalter
häufig nicht befriedigend. Eine wichtige Forderung, die an einen Klein-Selbstschalter
gestellt wird, ist eine hohe Kurzschlußabschaltleistung. Da aber bei diesen Schaltern
die Kontakte klein und massearm sind, ist es wichtig, daß beim Öffnen der Kontakte
der Lichtbogen sehr rasch von den Kontaktstücken weg auf die Lichtbogenleitbleche
abwandert. Es sind mehrere Lösungen bekannt, die diesem Ziele dienen, beispielsweise
Blasspulen, aber auch Blasschleifen, die im Bereich der geöffneten Kontakte ein magnetisches
Blasfeld erzeugen. Die bekannten Lösungen sind aber aufwendig und teuer. Vor allem
aber erfordern sie viel Platz, der jedoch in modernen Klein-Selbstschaltern im Schmalbauweise
nicht in genügendem Maße vorhanden ist.
[0003] Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Selbstschalter der eingangs genannten
Art zu schaffen, der hinsichtlich der Ableitung von Kurzschluß-Lichtbögen verbessert
ist, indem er eine preiswerte und wenig hinderliche Lichtbogenblasanordnung aufweist.
Die Erfindung sieht, diese Aufgabe lösend, einen Selbstschalter vor, der dadurch gekennzeichnet
ist, daß an die dem Kontaktstück abgewendete Seite des Kontaktstreifens und/oder des
Schaltarmes ein ferromagnetischer Blechstreifen angelegt ist.
[0004] Durch den eingelegten Blechstreifen wird die Ableitung von Kurzschluß-Lichtbögen
von den Kontaktstücken zu den Deionblechen erheblich verbessert.
[0005] Es wird beim festen Kontaktstück, ggf. aber auch beim beweglichen Kontaktstück, auf
der der Kontaktstelle abgewandten Seite und mit dieser mehr oder wenig eng anschmiegend,
z.B. ein Eisenblech von ca. 0,8 mm Dichte hinterlegt. Diese Blasbleche dienen als
magnetischer Rückschluß für den die Kontakte durchfließenden Kurzschlußstrom. Dadurch
wird das auf den Kontaktlichtbogen wirkende eigendynamische Magnetfeld erheblich verstärkt
und eine starke beschleunigende Kraft auf den Schaltlichtbogen ausgeübt.
[0006] In der Regel genügt es, wenn das Blasblech nur dem festen Kontaktstück zugeordnet
wird. Es kann aber eine zusätzliche Verbesserung erzielt werden, wenn auch das bewegliche
Kontaktstück mit einem Blasblech versehen wird. Der feste Kontakt ist aber vorteilhafter,
weil der Blasblechbügel einfach hineingelegt zu werden braucht. Am beweglichen Kontakt
müßte das Blasblech mit dem Kontakt fest verbun- . den werden, was außerdem noch wegen
der vergrößerten Masse die Öffnungsgeschwindigkeit beeinträchtigen würde.
[0007] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es auch, wenn der eingelegte Blechstreifen
sich über die Breite des gebogenen Kontaktstreifens erstreckt und sich mit diesem
zum freien Ende hin in der Breite verjüngt. Durch diese Gestaltung ergeben sich bezüglich
Lichtbogen-Ableitung optimale Verhältnisse.
[0008] Besonders vorteilhaft angewendet werden kann der Erfindungsgedanke bei einer Anordnung
gemäß DE-PS 190 473 oder DE-PS 19 66 598, wo als Träger des festen Kontaktstückes
das Rückschlußblech des Auslösemagneten dient, weil hier fester Kontakt und Blasblech
in eiher den Gesamtablauf vorteilhaft beeinflussenden Form gestaltet werden können.
Anstelle der separat angefertigten Blasbleche kann auch einseitig mit Kupfer bewalztes
Eisenblech verwendet werden.
[0009] In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der -Erfindung dargestellt und
zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Selbstschalter mit gebogenem Kontaktstreifen und
Fig. 2 einen Schnitt gemäß Linie II-II in Fig. 1 in einem gegenüber Fig. 1 vergrößerten
Maßstab.
[0010] Der Selbstschalter gemäß Zeichnung weist ein Gehäuse in Schmalbauweise auf, das aus
einem Kasten 1 und einem daraufgelegten, in Fig. 1 nicht gezeigten Deckel besteht.
Die Seitenwandung des Kastens 1 weist verteilt drei Augen 2 auf, die mit Bohrungen
versehen sind, die sich mit Bohrungen des Deckels decken und durch welche nicht gezeigte
Nieten ragen, die das Gehäuse zusammenhalten. Das Gehäuse weist an der Rückseite einander
zugewandte Widerhaken 3 auf, von denen einer abgefedert gelagert ist und die eine
Einrichtung zum Anbringen des Gehäuses an Schienen sind.
[0011] Das Gehäuse ist an einer oberen und an einer unteren Querseite mit je einer Schraubklemme
4 bestückt, an die Leitungen für die Zuleitung und die Ableitung von Strom anschließbar
sind. Die obere Schraubklemme 4 sitzt an einen. Trägerstück 4', das in das Gehäuse
ragt und einen Bimetall-Auslöser 5 trägt. Dieser ist über eine metallische Litze 6
an einen Schaltarm 7 angeschlossen, der ein bewegliches Kontaktstück 8 bildet, das
mit einem ortsfesten Kontaktstück 9 zusammenwirkt. Das ortsfeste Kontaktstück ist
an eine Spule eines Schlaganker-Auslösers 10 angeschlossen, der einen federbelasteten
Stößel aufweist. Die Spule ist anderenends über eine metallische Litze 11 an die untere
Schraubklemme 4 angeschlossen.
[0012] Der Schaltarm 7 ist um eine Achse 12 drehbar gelagert und trägt an seinem der Vorderseite
13 zugewendeten Arm einen dreiarmigen Sperrhebel 14 drehbar. Auf den einen Arm des
Sperrhebels 14 wirkt der Bimetall-Auslöser 5 mittels einer verstellbaren Madenschraube
ein. Auf den zweiten Arm wirkt der Stößel des Schlaganker-Auslösers 10 ein. Und der
dritte Arm des Sperrhebels 14 wirkt mit einem Arm einer Sperrklinke 15 zusammen, die
an dem vorderen Ende des Schaltarmes 7 um eine Achse 16 drehbar gelagert ist. Am anderen
Ende der Sperrklinke 15 ist ein Gelenkstück 17 angelenkt, das anderenends an einem
Arm eines Griffhebels 18 angelenkt ist, der drehbar gelagert ist und dessen Griffstück
durch einen Durchbruch der Seitenwandung an der Vorderseite 13 ragt. Der Griffhebel
18 ist von einer Drahtfeder 19 beaufschlagt, die bestrebt ist, den Griffhebel in die
Stellung mit nach oben gelegtem Griffstück zu bringen, die dem offenen Zustand des
Schaltkontaktes entspricht. Am Schaltarm 7 greift auch eine Zugfeder 20 an.
[0013] In der Lichtbogenkammer 21, in der sich die Kontaktstükke 8, 9 befinden, befindet
sich auch eine Gruppe von Deionblechen 22. Ein vom Trägerstück 4' herkommendes Ableitblech
23 und ein Ableitblech 24 des Schlaganker-Auslösers 10 verlaufen parallel zu den Deionblechen
22. Das ortsfeste Kontaktstück-3 ist Bestandteil eines Kontaktstreifens 25, der mit
dem Schlaganker-Auslöser 10 mechanisch fest verbunden ist und an dessen Spule elektrisch
angeschlossen ist. Der Kontaktstreifen 25 besitzt die Form eines eckigen U, dessen
einer Schenkel an der Stirnseite des Schlaganker-Auslösers 10 beginnt, dessen von
diesem Schenkel und dem Querstück gebildete Ecke das Kontaktstück 9 bildet und dessen
zweiter Schenkel nach der zweiten Ecke mit dem freien Ende an den Stirnkanten der
Deionbleche 22 endet.
[0014] In den gebogenen Kontaktstreifen 25 ist ein Blechstreifen 26 eingelegt, der entsprechend
dem Kontaktstreifen über dessen gesamte Länge verläuft. Die Dicke des eingelegten
Blechstreifens ist merklich geringer als die des Kontaktstreifens; zwischen gebogenem
Kontaktstreifen und eingelegtem Blechstreifen besteht keine feste innige flächige
Verbindung. Der Kontaktstreifen 25 und der Blechstreifen 26 erstrecken sich der Breite
nach zwischen zwei keramischen Isolierscheiben 27, von denen in Fig. 1 nur die am
Boden des Kastens 1 liegende gezeigt ist. Diese beiden Isolierscheiben 27 begrenzen
den Teil der Lichtbogenkammer 21, der nicht von der Gruppe von Deionblechen 22 besetzt
ist. Am Schaltarm 7 ist gestrichelt ein ferromagnetischer Blechstreifen 26' angedeutet.
1. Selbstschalter mit Lichtbogenblasfeld, bei dem ein drehbar gelagerter Schaltarm
ein bewegliches Kontaktstück trägt, das einem ortsfesten Kontaktstück zugeordnet ist,
das am Querstück eines U-förmig gebogenen, eine Schlaufe bildenden Kontaktstreifens
vorgesehen ist, der einerends an einen elektrischen Stromkreis angeschlossen ist und
dessen anderes Ende frei ist, ein Ableithorn bildet und einer Gruppe von Deionblechen
zugeordnet ist, zu denen mindestens ein Lichtbogenleitblech führt, dadurch gekennzeichnet,
daß an die dem Kontaktstück (8, 9) abgewendete Seite des Kontaktstreifens (25) und/oder
des Schaltarmes (7) ein ferromagnetischer Blechstreifen (26, 26') angelegt ist.
2. Selbstschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur in die Schleife
des Kontaktstreifens ein ferromagnetischer Blechstreifen eingelegt ist.
3. Selbstschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eingelegte
Blechstreifen (26) sich über die Breite des gebogenen Kontaktstreifens (25) erstreckt
und sich mit diesem zum freien Ende hin in der Breite verjüngt.