[0001] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, dem Papierhersteller leicht
zugängliche und auf einfache Art erhältliche Leimungsmittel zur Verfügung zu stellen,
die unter Mitverwendung von herkömmlichen, kationischen Retentionsmitteln in neuartiger
Kombination geeignet sind, eine gute Leimung bei der Papierherstellung aus Faserstoffsuspensionen
zu bewirken.
[0002] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss so gelöst, dass bei der Papierherstellung unter
Mitverwendung von polymeren, kationischen Retentionsmitteln, Leimungsmittel eingesetzt
werden, die mindestens zwei langkettige, hydrophobe Substituenten und mindestens eine
anionische oder acide (saure), gegebenenfalls in Salzform vorliegende Gruppe aufweisen,
wobei die hydrophoben Substituenten über ein oder mehrere Brückenglieder verbunden
sind, die mindestens 1 Kohlenstoffatom und mindestens 2 Heteroatome in der Hauptkette
enthalten.
[0003] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zum Leimen von Papier
oder Karton, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man zu wässrigen, cellulosehaltigen,
gegebenenfalls füllmittelhaltigen Faserstoffsuspensionen mindestens (A) ein Leimungsmittel,
welches 1 oder 2 anionische oder acide, gegebenenfalls in Salzform vorliegende Sulfonylcarbonylimidgruppen
(-SO
2-NH-CO-)und 2 bis 6 hydrophobe Substituenten mit jeweils mindestens 5 Kohlenstoffatomen
enthält, wobei mindestens einer der hydrophoben Substituenten mindestens 8 Kohlenstoffatome
aufweist und mindestens zwei der hydrophoben Substituenten miteinander über ein Brückenglied
verknüpft sind, das der Formel

entspricht, worin A
- einen zwei- oder dreiwertigen aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen
Rest mit höchstens 10 Kohlenstoffatomen und t 1 oder 2 bedeuten, und (B) ein polymeres,
kationisches Retentionsmittel in beliebiger Reihenfolge oder gleichzeitig hinzugibt.
[0004] Weitere Erfindungsgegenstände bilden
- die wässrigen Zusammensetzungen zur Durchführung des Papierleimungsverfahrens, die,
sofern das Leimungsmittel (A) und das Retentionsmittel (B) in beliebiger Reihenfolge
zur Faserstoffsuspension separat gegeben werden, neben fakultativen üblichen Zusätzen
das Leimungsmittel (A) allein, das mindestens teilweise in Form von Salzen vorliegt,
oder, sofern das Leimungsmittel (A) und das Retentionsmittel (B) der Faserstoffsuspension
gleichzeitig zugegeben werden, sowohl das gegebenenfalls mindestens teilweise in Salzform
vorliegende Leimungsmittel (A) als auch das Retentionsmittel (B) neben fakultativen,
üblichen Zusätzen enthalten,
- das (der) nach dem erfindungsgemässen Verfahren geleimte Papier oder Karton und
- die Verwendung des Leimungsmittels (A) der angegebenen Art zum Leimen von Papier
oder Karton.
[0005] Die angegebenen Leimungsmittel (A) stellen neue Verbindungen dar, welche zusammen
mit dem Verfahren zu deren Herstellung ebenfalls weitere Gegenstände der vorliegenden
Erfindung bilden.
[0006] Als wesentliches Merkmal weisen die erfindungsgemässen Leimungsmittel (A) im allgemeinen
1 oder 2 potentiell anionische Gruppen auf, die in der Regel als acide Sulfonylcarbonylimidgruppen
(-SO
2-NH-CO-) vorliegen. Leimungsmittel, die nur eine solche potentiell anionische Gruppe
aufweisen, sind bevorzugt. Diese potentiell anionischen Gruppen können in wässrigem
Medium bei den üblicherweise bei der Papierherstellung vorliegenden pH-Werten der
Faserstoffsuspensionen Anionen bilden. Unter den genannten Bedingungen können andererseits
auch die kationischen Retentionsmittel (B) Kationen bilden. Die Fähigkeit der Leimungsmittel
und der Retentionsmittel, bei den Bedingungen der Papierherstellung Anionen bzw. Kationen
zu bilden, kann auch als anionaktiv bzw. kationaktiv bezeichnet werden. Somit können
die anionischen Leimungsmittel und die kationischen Retentionsmittel auch anionaktive
Leimungsmittel bzw. kationaktive Retentionsmittel genannt werden.
[0007] Als weiteres kennzeichnendes Merkmal weisen die Leimungsmittel (A) 2 bis 6, vorzugsweise
2 bis 4 hydrophobe Substituenten mit mindestens 5, vor. allem 6 bis 22, vorzugsweise
8 bis 22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatomen, z.B. C
5-C
12-Cycloalkyl- oder C
6-C
10-Aryl-, -Alkaryl-oder -Aralkylreste auf. Bevorzugte hydrophobe Substituenten enthalten
indessen unsubstituierte oder mit C
1-C
4-Alkyl substituierte Phenylreste, insbesondere Alkyl- oder Alkenylreste, welche sich
in der Regel von ungesättigten oder gesättigten Fettsäuren, Fettalkoholen oder Fettaminen
mit mindestens 6, vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatomen
ableiten. Die hydrophoben Substituenten enthalten einen oder mehrere Reste, die nur
aus Kohlenstoff und Wasserstoff bestehen, z.B. Cycloalkyl-, Aryl-, Alkaryl-, Aralkyl-,
Alkyl- oder Alkenyl-Reste der angegebenen Art, und zusätzlich einen zwei- oder mehrwertigen
Rest, über welchem die hydrophoben Substituenten an das Brückenglied der Formel (1)
gebunden sind. Diese zusätzlichen zwei-oder mehrwertigen Reste bestehen aus einem
zweiwertigen Sauerstoffatom, einem sekundären oder tertiären Aminrest, einem Alkylendiaminrest
oder einem Polyalkylenpolyaminrest.
[0008] Die Verknüpfungsart, mit welcher die hydrophoben Substituenten miteinander verbunden
sind, bildet ein weiteres Kennzeichen der Leimungsmittel (A). Die Brückenglieder,
über welche mindestens zwei der hydrophoben Substituenten verknüpft sind, entsprechen
nämlich der vorstehend angegebenen Formel (1)und tragen vorzugsweise 1 bis 13, insbesondere
1 bis 10 Kohlenstoffatome und mindestens 2 Stickstoff- und 1 Schwefelatom als Heteroatome
in der Hauptkette, vorzugsweise 1 oder 2 Schwefel- und 2 oder 3 Stickstoffatome.
[0009] Sofern t in Formel (1) 2 ist, ist der Rest A
1 des Brückenglieds dreiwertig. Zweiwertige Reste für A
1 bei Brückengliedern der Formel (1), worin t 1 ist, sind indessen bevorzugt. Als Definition
von A kommen zwei- oder dreiwertige, verzweigte oder vorzugsweise geradkettige Alkylreste
mit 2 bis 10, insbesondere 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, zwei- oder dreiwertige Cyclopentyl-
vorzugsweise Cyclohexylreste, mit Aethyl oder vorzugsweise Methyl substituierte, insbesondere
unsubstituierte zwei-oder dreiwertige Phenylreste und zwei- oder dreiwertige Dihydronaphthalin-,
Tetrahydronaphthalin-, Decalin-, vorzugsweise Naphthalinreste in Betracht.
[0010] In ihrer bevorzugten Ausführungsart enthalten demgemäss bevorzugte Leimungsmittel
eine acide Sulfonylcarbonylimidgruppe und 2 bis 4 hydrophobe Substituenten mit jeweils
8 bis 22 Kohlenstoffatomen der vorstehend angegebenen Art, wobei mindestens zwei der
hydrophoben Substituenten über ein Verbindungsglied der Formel

worin A
2 Cycloalkylen, Naphthylen, vor allem durch Methyl substituiertes Phenylen, vorzugsweise
Toluylen und Xylylen, insbesondere unsubstituiertes Phenylen oder Alkylen mit 2 bis
6 Kohlenstoffatomen, bedeutet, verknüpft sind.
[0011] Als Bedeutungen von A
2 in Formel (2) stehen Isopropylen, Propylen, Xylylen, Toluylen, vor allem Aethylen
und m-Phenylen und insbesondere p-Phenylen im Vordergrund des Interesses.
[0012] Von besonderer Bedeutung als Leimungsmittel (A) sind vor allem solche, die durch
chemische Umsetzung von mindestens
(a) 1 Mol einer Verbindung der Formel

worin A und t die angegebenen Bedeutungen haben, mit
(b) t+1 Mol eines Fettalkohols, eines primären oder sekundären Fettamins und/oder
eines Kondensationsproduktes aus einer Fettsäure und einem Alkylendiamin oder Polyalkylenpolyamin,
wobei das Kondensationsprodukt mindestens eine freie Aminogruppe aufweist, erhältlich
sind.
[0013] Die Di- oder Monosulfonylisocyanate der Formel (3) als Komponente (a), aus welchen
die Leimungsmittel (A) erhältlich sind, sind z.B. aus den US Patentschriften 3 454
606 und 3 330 848 an sich bekannt und werden nach bekannten Methoden hergestellt.
Monosulfonylisocyanate sind den Disulfonylisocyanaten gegenüber als Komponente (a)
bevorzugt und entsprechen der Formel

worin A
2 die angegebenen Bedeutungen hatl ,
[0014] Als Komponente (b), aus welchen das Leimungsmittel (A) erhältlich ist, kommen vor
allem ungesättigte, vorzugsweise gesättigte aliphatische Fettalkohole mit 6 bis 22,
vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatomen in Betracht. Sofern
die Komponente (b) ein Fettamin ist, so handelt es sich im allgemeinen um Mono- oder
Dialkylamine oder Mono- oder Dialkenylamine mit jeweils 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis
22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatomen im Alkyl-oder Alkenylrest. Die Mono-
oder Dialkylamine sind den Mono- oder Dialkenylaminen gegenüber als Fettamine bevorzugt.
Als spezifische Vertreter von C
16-C
20-Fettalkoholen und von Mono- oder Dialkylaminen mit C
16-C
20-Alkylresten für die Komponente (b) seien ihrer guten Zugänglichkeit wegen Hexadecanol,
Octadecanol, Oleylalkohol, Octadecylamin und Dioctadecylamin erwähnt. Auch technische
Gemische der Fettalkohole bzw. der Fettamine der angegebenen Art kommen in Betracht.
[0015] Die Fettalkohole und Fettamine der vorstehend angegebenen Art als Komponente (b)
leiten sich strukturell von ungesättigten oder ge- sätti
gten C6 C22, vorzugsweise C
8-C
22-, insbesondere C
16-C
20-Fettsäuren ab. Bei diesen handelt es sich z.B. um Capron-, vorzugsweise Capryl-,
Caprin-, Laurin-, Myristin- oder Myristolein-, Palmitolein-, Elaeostearin-, Clupanodonsäure,
insbesondere Oel-, Elaidin-, Eruka-, Linol- und Linolensäure. Hierbei kommt der Palmitin-,
Stearin-, Oel-und Behensäure eine besondere Bedeutung zu, wobei Palmitin- und vor
allem Stearinsäure im Vordergrund des Interesses stehen. Auch Fettalkohole und Fettamine,
die sich von technischen, gut zugänglichen Gemischen der soeben erwähnten Säuren ableiten,
kommen in Betracht. Synthetische Fettalkohole, die z.B. durch Oxosynthese hergestellt
werden, werden von der angegebenen Definition auch umfasst.
[0016] Ist die Komponente (b), aus welcher das Leimungsmittel (A) in einer weiteren Ausführungsart
erhältlich ist, ein Kondensationsprodukt aus Fettsäuren und Alkylendiaminen oder Polyalkylenpolyaminen,
so weist das Kondensationsprodukt wie bereits angedeutet stets eine freie Aminogruppe
auf. Die Fettsäuren oder technischen Fettsäuregemische der vorstehend angegebenen
Art sind als Ausgangskomponente zur Herstellung solcher Kondensationsprodukte bevorzugt.
[0017] Die Alkylendiamine oder Polyalkylenpolyamine als Ausgangskomponente zur Herstellung
der Kondensationsprodukte entsprechen in ihrer bevorzugten Ausführungsform der Formel

worin D und D voneinander verschieden oder vorzugsweise gleich sind und je Propylen
oder insbesondere Aethylen und n eine ganze Zahl von 1 bis 5, vorzugsweise 1, 2 oder
3, insbesondere 2, bedeuten. Als spezifische Vertreter seien z.B. Tetraäthylenpentamin,
Triäthylentetramin, vor allem Aethylendiamin und insbesondere Diäthylentriamin erwähnt.
[0018] Da das Kondensationsprodukt stets mindestens eine freie Aminogruppe aufweisen muss,
werden pro Mol Alkylendiamin oder Polyalkylenpolyamin der Formel (5) m Mol Fettsäure
oder Fettsäuregemisch der angegebenen Art eingesetzt, wobei m eine ganze Zahl von
1 bis n bedeutet. So . werden z.B. 1 Mol Fettsäure pro Mol Alkylendiamin, 1 oder 2
Mol Fettsäure pro Mol Dialkylentriamin und 1,2,3 oder 4 Mol Fettsäure pro Mol Tetraäthylenpentamin
eingesetzt. Somit entsprechen Kondensationsprodukte in ihrer bevorzugten Ausführungsform
als Komponente (b), aus welcher das Leimungsmittel (A) erhältlich ist, der wahrscheinlichen
Formel

worin R
1 Alkyl oder Alkenyl mit 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatomen
bedeutet und D
1, D
2, m und n die angegebenen Bedeutungen haben.
[0019] In der Regel werden als Komponente (b), aus welcher das Leimungsmittel (A) erhältlich
ist, entweder Fettalkohole oder Fettamine oder Kondensationsprodukte aus Fettsäuren
und Alkylendiaminen oder Polyalkylenpolyaminen der angegebenen Art eingesetzt. Gemische
aus Fettalkoholen und Fettaminen, aus Fettalkoholen und Kondensationsprodukten der
angegebenen Art oder aus Fettaminen und Kondensationsprodukten der angegebenen Art
oder sogar aus Fettalkoholen, Fettaminen und Kondensationsprodukten der angegebenen
Art kommen jedoch auch in Frage.
[0020] Die an sich neuen Verbindungen, die als erfindungsgemässe Leimungsmittel (A) verwendbar
sind, entsprechen der wahrscheinlichen Formel

worin Q
1, Q
2 und Q
3 voneinander verschieden oder vorzugsweise gleich sind und je -O-R
1,

oder

R
1 und R
2 voneinander verschieden oder vorzugsweise gleich sind und je Alkyl oder Alkenyl mit
6 bis 22, vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatomen und A
1, D
1, D
2, n, m und t die angegebenen Bedeutungen haben, oder insbesondere der wahrscheinlichen
Formel

worin
Ql -OR
1,

oder

und A
2, R
1, R
2, n und m die angegebenen Bedeutungen haben.
[0021] Je nach Bedeutung von Q
1, Q
2 und Q
3 in Formel (7) entsprechen die neuen Verbindungen, bei welchen in ihrer bevorzugten
Ausführungsart Q
1, Q
2 und Q
3 gleich sind, entweder der Formel

insbesondere

der Formel

insbesondere

der Formel

[0022] insbesondere

oder der wahrscheinlichen Formel

insbesondere

wobei
A1, A
2, D
1, D
2, R
1, R
2, n, m und t die angegebenen Bedeutungen haben.
[0024] Das Verfahren zur Herstellung der neuen Verbindungen der Formel (7) zeichnet sich
dadurch aus, dass man nach an sich bekannten Methoden 1 Mol der Verbindung der Formel
(3) mit t+1 Mol eines Fettalkohols der Formel

mit t+1 Mol eines primären oder sekundären Fettamins der Formel

oder

oder mit t+1 Mol eines Kondensationsproduktes der Formel (6) aus m Mol einer Fettsäure
und 1 Mol eines Alkylendiamins oder Polyalkylenpolyamins, wobei A
1, D
1, D
2, R
1, R
2, m, n und t die angegebenen Bedeutungen haben, umsetzt. Obwohl vorzugsweise jeweils
t+1 Mol einer der Verbindungen (23), (24), (25) oder (6) mit 1 Mol der Verbindungen
der Formel (31) umgesetzt werden, ist es auch möglich t+l Mol eines Gemisches der
Verbindungen (23), (24), (25) und/oder (6) einzusetzen.
[0025] Die Umsetzungen der Komponente (a) mit der Komponente (b) werden vorzugsweise bei
Temperaturen von höchstens 90°C, vorzugsweise -10 bis +60°C, insbesondere 10 bis 40°C
im allgemeinen in Gegenwart eines Lösungsmittels, das gegenüber den Ausgangskomponenten
und den Endprodukten inert sein muss, durchgeführt. Als Beispiele möglicher Lösungsmittel
seien Aether, wie Diäthyläther, Diisopropyläther oder gegebenenfalls halogenierte
Kohlenwasserstoffe wie etwa Dichloräthan, Tetrachlorkohlenstoff, ferner Benzol, Toluol,
Chlorbenzol, o-, m- und p-Xylol, ein technisches Xylolgemisch oder auch Gemische der
erwähnten Kohlenwasserstoffe genannt. Im Hinblick auf die grosse Reaktivität der Komponente
(a) mit den Komponenten (b) empfiehlt es sich, die Komponente (b) zur Komponente (a)
z.B. innerhalb 1/4 bis 3 Stunden, insbesondere 1/2 bis 1 1/2 Stunden zu geben, wobei
das Reaktionsgemisch in der Regel gekühlt werden muss.
[0026] Vor ihrem Einsatz als Komponente (A) im erfindungsgemässen Papierleimungsverfahren
brauchen die Leimungsmittel nach erfolgter Herstellung im allgemeinen durch z.B. Umkristallisieren
nicht gereinigt zu werden, sondern können in der Regel als solche, wie sie bei ihrer
Herstellung anfallen, d.h. ohne weitere Aufarbeitung verwendet werden.
[0027] Vor allem bei separater Zugabe (in beliebiger Reihenfolge) des Leimungsmittels (A)
und des Retentionsmittels (B) zur Faserstoffsuspension beim erfindungsgemässen Verfahren
zum Leimen von Papier oder Karton ist es zweckmässig, das Leimungsmittel teilweise
in Salzform einzusetzen. Solche Salze können bei Bedarf dadurch erhalten werden, dass
mannach beendeter Umsetzung der Komponenten (a) und (b) die erhaltenen Umsetzungsprodukte
durch Zugabeu.a. eines Alkylamins oder Alkanolamins mit insgesamt höchstens'6 Kohlenstoffatomen,
z.B. Trimethylamin; Triäthylamin, Monoethanolamin, Diäthanolamin, vor allem durch
Zugabe von Ammoniak oder eines Alkalimetallhydroxydes, beispielsweise Kalium- oder
vor allem Natriumhydroxyd, in der Regel in wässrigem Medium bei Raumtemperatur (etwa
15 bis etwa 25°C) in die entsprechenden Salze gegebenenfalls mindestens teilweise
überführt. Zweckmässigerweise wird ein Alkalimetallhydroxyd, z.B. Kalium- oder vor
allem Natriumhydroxyd oder insbesondere Ammoniak in der Regel in Form ihrer verdünnten,
etwa 1 bis 10 gewichtsprozentigen, wässrigen Lösungen verwendet. Zweckmässig wird
in der Regel höchstens 2 Mol, vor allem 0,1 bis 1,5, insbesondere 0,9 bis 1,1 Mol
Ammoniak oder Alkalihydroxyd pro vorhandene acide Sulfonylcarbonylimidgruppe des Leimungsmittels
einsetzt. Die als Salze vorliegenden Leimungsmittel weisen somit acide -SO
2NH-CO- Gruppen auf, die mindestens teilweise in die Gruppe

überführt werden, worin M die entsprechenden Amin-, Ammonium- oder Alkalimetall-Kationen
bedeutet.
[0028] Bevorzugte Leimungsmittel (A) der angegebenen Art weisen Molekulargewichte von etwa
200 bis etwa 3000, vorzugsweise etwa 600 bis etwa 2000 und infolge ihres Gehaltes
an mindestens einer aciden Sulfonylcarbonylimidgruppe eine Säurezahl (mg KOH/g Substanz)
von etwa 15 bis etwa 200, vorzugsweise etwa 25 bis etwa 100 auf.
[0029] Im erfindungsgemässen Papierleimungsverfahren wird neben dem neuen, vorstehend beschriebenen,
anionischen oder aciden Leimungsmittel (A) stets ein polymeres, kationisches Retentionsmittel
(B) eingesetzt, welches in der Regel ein Molekulargewicht von mindestens etwa 1000,
vorzugsweise etwa 200
0 bis etwa 2'000'000 aufweist. Retentionsmittel mit Molekulargewichten im Bereich von
10'000 bis 100'000 sind besonders bevorzugt. Grundsätzlich kommt jedes handelsübliche
Retentionsmittel in Betracht für seinen Einsatz im erfindungsgemässen Verfahren. Als
Beispiele herkömmlicher Retentionsmittel (B), die sich besonders gut dazu eignen,
zusammen mit dem Leimungsmittel (A) im erfindungsgemässen Papierleimungsverfahren
eingesetzt zu werden, seien Polyalkylenimine; Epihalogenhydrin-Addukte von Umsetzungsprodukten
aus Polyalkylenpolyaminen und aliphatischen Dicarbonsäuren; Epihalogenhydrin-Addukte
von Umsetzungsprodukten aus Polyalkylenpolyaminen, Dicyandiamid und gegebenenfalls
unveresterten oder mit Alkanolen veresterten, organischen Dicarbonsäuren; Umsetzungsprodukte
aus Dicyandiamid, Formaldehyd, Ammoniumsalzen starker anorganischer Säuren und Alkylendiaminen
oder Polyalkylenpolyaminen; kationisch modifizierte Stärken oder Kohlenhydrate aus
Johannisbrot- oder Guarkernmehl; Copolymerisate auf Basis von Polyamid-Aminen und
Umsetzungsprodukte aus Epihalogenhydrinen und polymerisierten Diallylaminen erwähnt.
[0030] Bevorzugte Epichlorhydrin-Addukte von Umsetzungsprodukten aus Polyalkylenpolyaminen
und aliphatischen Dicarbonsäuren sind z.B. in der britischen Patentschrift 865 727,
Epichlorhydrin-Addukte aus Umsetzungsprodukten aus Dicyandiamid und Diäthylentriamin
oder Triäthylentetramin z.B. in der deutschen Offenlegungsschrift 2 710 061 und in
der britischen Patentschrift 1 125 486, Epichlorhydrin-Addukte von Umsetzungsprodukten
aus Diäthylentriamin, Dicyandiamid und unveresterten oder vorzugsweise mit Niederalkanolen
veresterten Dicarbonsäuren, insbesondere Dimethyladipat, z.B. in der britischen Patentschrift
1 125 486 und Umsetzungsprodukte aus Dicyandiamid, Formaldehyd, Ammoniumsalzen starker
anorganischer Säuren und aus Aethylendiamin oder Triäthylentetramin, z.B. in der US
Patentschrift 3 491 064 beschrieben. Bevorzugte kationisch modifizierte Stärken oder
Kohlenhydrate aus Johannisbrot-oder Guarkernmehl sind Alkylenoxyd-Addukte dieser Stärken
oder Kohlenhydrate, wobei das eingesetzte Alkylenoxyd 2 oder 3 Kohlenstoffatome im
Alkylenrest und quaternäre Ammoniumgruppen aufweist. Copolymerisate auf Basis von
Polyamid-Aminen weisen Molekulargewichte von 10
3 bis 10
5, vorzugsweise 103 bis 10
4 auf und sind z.B. aus aliphatischen, gesättigten Dicarbonsäuren mit 2 bis 10, vorzugsweise
3 bis 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere Adipinsäure, und Polyalkylenpolyaminen, z.B.
Polypropylen- und Polyäthylenpolyamin, insbesondere Dimethylaminohydroxypropyl-diäthylentriamin,
erhältlich. Sie sind z.B. in CTFA Cosmetic Ingredient.Dictionary, 3. Auflage 1982,.
der Cosmetic Toiletry and Fragrance Association beschrieben. Umsetzungsprodukte aus
Epihalogenhydrinen und polymerisierten Diallylaminen weisen bevorzugt Molekulargewichte
von 1000 bis 2000 auf und sind z.B. in den US-Patentschriften 3 700 623 und 4 279
794 beschrieben.
[0031] Als Retentionsmittel (B), die zur Verwendung zusammen mit den Leimungsmitteln (A)
im erfindungsgemässen Papierleimungsverfahren im Vordergrund des Interesses stehen,
sei eine mit einem quaternäre Ammoniumgruppen enthaltenden Propylenoxyd modifizierte
Mais- oder Kartoffelstärke, deren 25 Zige Anschlämmung in destilliertem Wasser bei
20°C einen pH-Wert von 4,2 bis 4,6 aufweist, ein Polyäthylenimin, das ein Molekulargewicht
von 10 000 bis 100 000 aufweist ein Epichlorhydrin-Addukt eines Umsetzungsproduktes
aus Triäthylentetramin und Dicyandiamid, ein Epichlorhydrin-Addukt eines Umsetzungsproduktes
aus Diäthylentriamin, Dicyandiamid und Dimethyladipat, ein Umsetzungsprodukt aus Dicyandiamid,
Formaldehyd, Ammoniumchlorid und Aethylendiamin, ein Epichlorhydrin-Addukt eines Poly-N-methyldiallylamins
und ein Copolymerisat aus Adipinsäure und Dimethylamino-hydroxypropyl-diäthylentriamin
genannt.
[0032] Verfahrengemäss werden in der Regel 0,02 bis 3, vorzugsweise 0,05 bis 3 oder 0,1
bis 3, insbesondere 0,1 bis 0,8 oder 0,2 bis 0,8 Gewichtsprozent des Leimungsmittels
(A) und 0,02 bis 3, vorzugsweise 0,05 bis 3 oder 0,1 bis 3, insbesondere 0,1 bis 0,4
oder 0,2 bis 0,4 Gewichtsprozent des Retentionsmittels (B), bezogen jeweils auf Trok
- kensubstanz an (A) und (B) und auf den Feststoffgehalt der Faserstoffsuspension,
eingesetzt. 0,02 bis weniger als 0,05 Gewichtsprozent des Leimungsmittels (A) und
des Retentionsmittels (B) reichen nur für das sogenannte "size press control", das
mit konventionellen Leimungstests nicht erfassbar ist (vgl. z.B. Artikel "Control
and understanding of size press pickup" von D. R. Dill in der Zeitschrift TAPPI (Proceedings
of the Technical Association of the Pulp and Paper Industry, Band 57, Nr. 1 von Januar
1974, Seiten 97 bis 100). Die Faserstoffsuspension, zu welcher die Leimungsmittel
(A) und die Retentionsmittel (B) gegeben werden, weist in der Regel einen Feststoffgehalt
von 0,1 bis 5, vorzugsweise 0,3 bis 3, insbesondere 0,3 bis 1 Gewichtsprozent und
einen Schopper-Riegler-Mahlgrad von etwa 10° bis etwa 60°, vor allem 20 bis 60°, vorzugsweise
20 bis 45°, insbesondere 25 bis 35° auf. Sie enthält in der Regel Zellstoff, insbesondere
solchen aus Nadelholz, z.B. Kiefernholz, oder aus Hartholz, d.h. Laubholz, z.B. Buchenholz,
der nach herkömmlichen Verfahren, z.B. dem Sulfit-oder vor allem dem Sulfatverfahren
hergestellt wird. Zudem enthält die Faserstoffsuspension gegebenenfalls Holzschliff.
Auch alaunhaltiges Altpapier kann in der Faserstoffsuspension enthalten sein. Auch
Zellstoffsuspensionen, die nach dem sogenannten CMP- oder CTMP-Verfahren (Chemimechanical
und chemithermomechanical pulping processes, vgl. z.B. Artikel "Developments in refiner
mechanical pulping" von S.A. Collicutt und Mitarbeitern in TAPPI, Band 64, Nr. 6 von
Juni 1981, Seiten 57 bis 61) hergestellt werden, kommen in Betracht.
[0033] Die Faserstoffsuspension kann zudem organische oder mineralische Füllmittel enthalten.
Als organische Füllmittel kommen u.a. synthetische Pigmente, z.B. Polykondensationsprodukte
aus Harnstoff oder Melamin und Formaldehyd mit grossen spezifischen Oberflächen, die
in hochdisperser Form vorliegen und z.B. in den britischen Patentschriften 1 043 937
und 1 318 244 beschrieben sind, als mineralische Füllmittel u.a. Montmorillonit, Titandioxyd,
Calciumsulfat und vor allem Talk, Kaolin und/oder Kreide (Calciumcarbonat) in Betracht.
In der Regel enthält die Faserstoffsuspension 0 bis . 40, vorzugsweise 5 bis 25, insbesondere
15 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf den Feststoffgehalt der Faserstoffsuspension,
an Trok- , kensubstanz der Füllmittel der angegebenen Art.
[0034] Der pH-Wert der Faserstoffsuspension kann in einem weiten Bereich liegen, wobei z.B.
Werte von 3,5 bis etwa 10 vorliegen können.
[0035] Bei Zusatz von z.B. Calciumcarbonat werden alkalische Faserstoffsuspensionen mit
einem pH-Wert von etwa 7 bis etwa 9, vorzugsweise 7,5 bis 8,5 erhalten. Saure Faserstoffsuspensionen
mit einem pH-Wert von 3,5 bis 7, vorzugsweise' 5 bis 7, insbesondere 5 bis 6, können
in Abwesenheit von Calciumcarbonat durch Zugabe von Säuren, z.B. Schwefel- oder Ameisensäure
oder vor allem von z.B. latent sauren Sulfaten, wie Aluminiumsulfat (Alaun), erhalten
werden.
[0036] Faserstoffsuspensionen,die kein Füllmittel enthalten, können in einem breiten pH-Bereich
von z.B. 3,5 bis 10 vorliegen. Bevorzugt sind Faserstoffsuspensionen, die gegebenenfalls
durch Zusatz von Kreide einen pH-Wert von etwa 7 bis etwa 9 aufweisen und insofern
vorteilhaft sind, dass mögliche Korrosionserscheinungen an den empfindlichen Papiermaschinen
ausgeschlossen werden.
[0037] Die Faserstoffsuspension kann auch Additive enthalten, wie z.B. Stärke oder ihre
Abbauprodukte, welche die Faser/Faser- oder Faser/ Füllmittel-Bindung erhöhen.
[0038] Auch hochmolekulare Polymere der Acrylsäurereihe, z.B. Polyacrylamide, mit Molekulargewichten
über 1'000'000 können zu den Faserstoffsuspensionen als Hilfsmittel zum Zurückhalten
feinster Zellstoffaserteilchen gegeben werden, wobei minimale Einsatzmengen von etwa
0,005 bis 0,02 Gewichtsprozent, bezogen auf Trockensubstanz des Polymers und den Feststoffgehalt
der Faserstoffsuspensionen, genügend sind.
[0039] Die Faserstoffsuspension wird im-erfindungsgemässen Verfahren auf an sich bekannte
Weise auf Blattbildnern oder vorzugsweise kontinuierlich auf Papiermaschinen üblicher
Bauart zu Papier oder Karton weiterverarbeitet. Nach einer Trocknung bei etwa 100
bis 140°C während etwa 0,5 bis 10 Minuten werden Papiere eines variablen Flächengewichtes
von z.B. 50 bis 200 g/m
2 erhalten.
[0040] Wie eingangs erwähnt, enthält die wässrige Zusammensetzung zur Durchführung des erfindungsgemässen
Papierleimungsverfahrens neben fakultativen üblichen Zusätzen das Leimungsmittel (A),
sofprn das Leimungsmittel und das Retentionsmittel (B) separat zur Faserstoffsuspension
gegeben werden. In diesem Fall enthält die Zubereitung das Leimungsmittel in der Regel
teilweise in Form seiner Salze (erhalten unter Mitverwendung von z.B. Ammoniak, eines
Alkyl- oder Alkanolamins oder eines Alkalimetallhydroxydes der angegebenen Art in
den vorstehend angegebenen Verhältnissen). Im allgemeinen enthalten solche Zusammensetzungen
5 bis 30, vorzugsweise 5 bis 20 Gewichtsprozent an Trockensubstanz des teilweise in
Salzform vorliegenden Leimungsmittels, bezogen auf das Gewicht der wässrigen Zusammensetzung.
[0041] Hingegen enthält die wässrige Zusammensetzung neben den fakulta- - tiven, üblichen
Zusätzen, sofern das Leimungsmittel (A) und das Retentionsmittel (B) gleichzeitig
zur Faserstoffsuspension gegeben werden,
(A) 2 bis 40, vorzugsweise 5 bis 30, insbesondere 5 bis 10 Gewichtsprozent Leimungsmittel
(berechnet als Trockensubstanz), bezogen auf das Gewicht der wässrigen Zusammensetzung,
wobei das Leimungsmittel gegebenenfalls in Salzform vorliegt, und
(B) 0,1 bis 20, vorzugsweise 0,5 bis 10, insbesondere 3 bis 8 Gewichtsprozent Retentionsmittel
(berechnet als Trockensubstanz),-bezogen auf die wässrige Zusammensetzung.
[0042] Die wässrigen Zusammensetzungen der angegebenen Art enthalten gegebenenfalls als
übliche Zusätze oberflächenaktive Verbindungen, z.B. Dispergatoren oder ferner Emulgatoren
und/oder wasserlösliche, orga-. nische Lösungsmittel. Als Dispergatoren und Emulgatoren
kommen z.B. herkömmliche Ligninsulfonate, Aethylenoxydaddukte von Alkylphenolen, Fettaminen,
Fettalkoholen oder Fettsäuren, Fettsäureester mehrwertiger Alkohole, substituierte
Benzimidazole oder Kondensationsprodukte aus aromatischen Sulfonsäuren und Formaldehyd
in Betracht. Weitere oberflächenaktive Verbindungen sind vorzugsweise die anionischen
Tenside, insbesondere Sulfattenside, z.B. Diäthanolaminlaurylsulfat oder äthoxylierte
Laurylsulfate. Mögliche wasserlösliche, organische Lösungsmittel sind aliphatische
Aether mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, z.B. Dioxan, Aethylenglykol-n-butyläther oder
Diäthylenglykolmonobutyläther oder Alkohole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, z.B. Isopropanol,
Aethanol oder Methanol.
[0043] Die Zusammensetzungen werden auf übliche Weise hergestellt, indem man das Leimungsmittel
(A) zusammen mit dem Retentionsmittel (B) oder das Leimungsmittel (A) in der Regel
teilweise in Form seines Salzes für sich allein entweder in geschmolzenem Zustand
oder vorzugsweise in festem Zustand, insbesondere in pulverisierter Form, in der Regel
in Gegenwart von Glasperlen und nötigenfalls von Emulgatoren (bei Leimungsmittel in
geschmolzenem Zustand) oder Dispergatoren (bei Leimungsmittel in Pulverform) bei höchstens
90°C, vorzugsweise etwa 50 bis etwa 85°C bei Emulsionen, insbesondere bei etwa 15
bis etwa 25°C bei Dispersionen, verrührt, wobei lagerstabile, homogene, weiterverdünnbare
Emulsionen oder vorzugsweise Dispersionen erhalten werden. Da die Leimungsmittel zusammen
mit den Retentionsmitteln oder die teilweise als Salze vorliegenden Leimungsmittel
in der Regel selbst-dispergierend oder selbst-emulgierend sind, ist der Einsatz von
Dispergatoren oder Emulgatoren im allgemeinen nicht unbedingt erforderlich. Dies gilt
auch für den fakultativen Zusatz von Lösungsmitteln und/oder Tensiden, die nur bei
ungenügender Lagerstabilität der Dispersionen oder Emulsionen eingesetzt werden.
[0044] Als Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens sei erwähnt, dass Faserstoff suspensionen
der verschiedensten Art mit relativ besonders kleinen Mengen an Leimungs- und Retentionsmittel
auf einfache Art und Weise zu Papier verarbeitet werden können, welches gute Leimungseigenschaften
(Tintenschwimmdauer und vor allem Wasseraufnahme nach Cobb) aufweist. Das verfahrensgemäss
geleimte Papier weist gute mechanische Eigenschaften d.h. gute Festigkeiten, insbesondere
eine gute Reissfestigkeit auf. Eine gute Reproduzierbarkeit des Verfahrens ist gewährleistet.
Insbesondere können holzschliffhaltige oder altpapierhaltige Faserstoffsuspensionen
verarbeitet werden. Auch die Kompatibilität des erfindungsgemäss verwendeten Leimungsmittels
mit verschiedenen Füllmitteln wie z.B. Kaolin und auch verschiedenen anderen Zusätzen,
wie z.B. Alaun in saurem Bereich der Faserstoffsuspensionen, ist vorteilhaft. Die
Leimungsmittel weisen ebenfalls eine vorteilhafte Kompatibilität mit optischen Aufhellern
auf. Zudem wird der Weissgrad des geleimten Papiers durch die Leimung nicht wesentlich
beeinflusst und kann sogar u.U. verbessert werden. Vor allem ist die in der Regel
überraschend hohe Lagerstabilität der Leimungsmitteldispersionen der angegebenen Art
von grossem Vorteil.
[0045] Die in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen angegebenen Teile und Prozente beziehen
sich auf das Gewicht.
Herstellung neuer Verbindungen als Leimungsmittel
[0046] Beispiel 1: 270 Teile Octadecanol (1 Mol) werden in 1200 Teilen Toluol gelöst. Zu
dieser Lösung wird eine Lösung von 112 Teilen 4-Isocyanato-benzolsulfonylisocyanat
(0,5 Mol) in 500 Teilen Toluol innerhalb von einer Stunde gegeben, wobei die Temperatur
des Reaktionsgemisches durch Aussenkühlung zwischen 20 und 25°C gehalten wird. Das
Reaktionsgemisch wird nach beendeter Zugabe auf 50°C aufgeheizt und während einer
Stunde bei dieser Temperatur unter Rühren gehalten. Anschliessend wird das Toluol
unter vermindertem Druckaus dem Reaktionsgemisch abdestilliert.
[0047] Man erhält als weisses Pulver 365 Teile des Umsetzungsproduktes der Formel (17).
[0048] Zu Analysenzwecken wird ein Teil des Umsetzungsproduktes aus Dioxan umkristallisiert.
Das umkristallisierte Produkt weist einen Schmelzpunkt von 125-127°C und eine Säurezahl
von 74 auf.
[0049] Beispiel 2: Man verfährt wie im Beispiel 1 angegeben, setzt jedoch 269 Teile Octadecylamin
(1 Mol) (anstelle von 270 Teilen Octadecanol) ein. Man erhält als weisses Pulver 362
Teile des Umsetzungsproduktes der Formel (18), das nach dem Umkristallisieren einen
Schmelzpunkt von 159-166°C und eine Säurezahl von 72 aufweist.
[0050] Beispiel 3: Man verfährt wie im Beispiel 1 angegeben, setzt jedoch 522 Teile Dioctadecylamin
(1 Mol) (anstelle von 270 Teilen Octadacanol) ein. Man erhält als weisses Pulver 603
Teile des Umsetzungsproduktes der Formel (19), das nach dem Umkristallisieren einen
Schmelzpunkt von 92-95°C und eine Säurezahl von 43 aufweist.
[0051] Beispiel 4: Man verfährt wie im Beispiel 1 angegeben, setzt jedoch 631 Teile eines
Kondensationsproduktes aus 2 Mol Stearinsäure und 1 Mol Diäthylentriamin (1 Mol) (anstelle
von 270 Teilen Octadecanol) ein. Man erhält als ockerfarbenes Pulver 714 Teile des
Umsetzungsproduktes der wahrscheinlichen Formel (20), das als Rohprodukt einen Schmelzpunkt
von 90-100°C und eine Säurezahl von 39 aufweist.
[0052] Beispiel 5: Man verfährt wie im Beispiel 1 angegeben, setzt jedoch 112 Teile 3-Isocyanato-benzolsulfonyl-isocyanat
(0,5 Mol) (anstelle von 112 Teilen 4-Isocyanato-benzolsulfonyl-isocyanat) ein und
kristallisiert ein Teil des Rohproduktes aus Aceton um. Man erhält als weisses Pulver
367 Teile des Umsetzungsproduktes der Formel (21), das nach dem Umkristallisieren
einen Schmelzpunkt von 90-92°C und eine Säurezahl von 73 aufweist.
[0053] Beispiel 6: Man verfährt wie im Beispiel 1 angegeben, setzt jedoch 72 Teile 2-Isocyanato-äthan-l-sulfonylisocyanat
(0,5 Mol) (anstelle von 112 Teilen 4-Isocyanato-benzolsulfonyl-isocyanat) ein und
kristallisiert ein Teil des Rohproduktes aus Essigsäureäthylester um. Man erhält als
weisses Pulver 326 Teile des Umsetzungsproduktes der Formel (22), das nach dem Umkristallisieren
einen Schmelzpunkt von 53-54,5°C und eine Säurezahl von 78 aufweist.
Applikationsbeispiele
[0054] Beispiele 7 bis 13: Eine Faserstoffsuspension aus gebleichtem Birkensulfatzellstoff
und Kiefernsulfatzellstoff im Gewichtsverhältnis 1:1 in Wasser von 10° dH (deutsche
Härtegrade), die einen Schopper-Riegler Mahlgrad von 35° und einen Feststoffgehalt
von 0,5% aufweist, wird mit 20% Kreide als Füllmittel und hierauf mit 0,01%] PERCOL
292® (
kat-ionisches, hochmolekulares (MG (>01.10
7) Polyacrylamid) als Hilf
s- mittel zum Zurückhalten feinster Zellstoffaserteilchen versetzt wobei sich der in
der nachfolgenden Tabelle I angegebene pH-Wert der Faserstoffsuspension einstellt.
Die Prozentangaben beziehen sich auf Trockensubstanz an Hilfs- und Füllmittel, bezogen
auf den Feststoffgehalt der Faserstoffsuspension.
[0055] Formulierungen des Leimungsmittels werden hergestellt, indem jeweils 7% der angegebenen
Leimungsmittel in Pulverform wie sie bei der Herstellung anfallen mit jeweils 3,5%
POLYMIN P® (Polyäthylenimin eines Molekulargewichts von 10'000 bis 100'000) als Retentionsmittel
in Gegenwart von entionisiertem Wasser und von Glasperlen mit einem Durchmesser von
2 mm bei Raumtemperatur (15 bis 25°C) verrührt werden. Die erhaltenen Dispersionen
sind giessbar, homogen und lagerstabil. Die Prozentangaben beziehen sich auf die Trockensubstanz
an Leimungs- und Retentionsmittel, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung.
[0056] Nun wird die wässrige Formulierung des Leimungsmittels und des Retentionsmittels
zur Faserstoffsuspension so zugegeben, dass die in der nachfolgenden Tabelle I angegebenen
Einsatzmengen. an Trockensubstanz des Leimungsmittels, bezogen auf den Feststoffgehalt
der Faserstoffsuspension, entsteht. Anschliessend wird die Faserstoffsuspension in
einem Labor-Blattbildner "Formette Dynamique" der Fa. Allimand, Grenoble, Frankreich,
zu Papierblättern verarbeitet, die nach der Trocknung bei 130°C während 3 Minuten
ein Flächengewicht von 80 g
/m
2 aufweisen.
[0057] Beide Oberflächen der erhaltenen Papierblätter, d.h. die auf der Siebseite des Blattbildners
erhaltene Oberfläche und die Gegen- oder Oberseite werden auf ihre Leimungseigenschaften
geprüft. Zu diesem Zweck wird die Wasseraufnahme nach Cobb bei 30 Sekunden Einwirkungsdauer
(WA Cobb
30) gemäss DIN 53 132 gemessen. Die Ergebnisse der WA Cobb30-Messungen in g/m
2 der Siebseite (SS) und Oberseite (OS) nach der Trocknung bei 130°C und nach einer
Lagerung von einem Tag bei 20°C sind in der nachfolgenden Tabelle I angegeben. Je
geringer die Wasseraufnahme, desto besser ist die Leimung des Papiers. WA Cobb
30 Werte über 100 entsprechen einer völlig unbefriedigenden Leimung des Papiers.
Aehnliche Ergebnisse werden erzielt, wenn man an Stelle von POLYMIN P als Retentionsmittel
CATO 110® (kationisch modifizierte Stärke, die mit einem quaternären Ammoniumgruppen
enthaltenden Propylenoxyd modifiziert ist und deren pH-Wert der 25%-igen Anschlämmung
in destilliertem Wasser bei 20°C 4,2 bis 4,6 beträgt), ein Kondensationsprodukt aus
Dicyandiamid und Triäthylentetramin, das mit Epichlorhydrin weiter umgesetzt und gemäss
Beispiel 2 der deutschen Offenlegungsschrift 2 710 061 hergestellt wird, ein Umsetzungsprodukt
aus Dicyandiamid, Formaldehyd, Ammoniumchlorid und Aethylendiamin, das gemäss Beispiel
1 der US-Patentschrift 3 491 064 hergestellt wird, oder RETAMINOL K (Polyäthylenimin
eines Molekulargewichtes von 20'000 bis 40'000) einsetzt. Hingegen wird nur eine schlechte
Leimung mit Cobb-Werten von etwa 150 bis etwa 200 erhalten, wenn man ein Leimungsmittel
gemäss einem der Beispiele 1 bis 6, jedoch kein Retentionsmittel, oder ein Retentionsmittel
der vorstehend angegebenen Art, jedoch kein Leimungsmittel einsetzt.
[0058] Beispiel 14 bis 19: Man verfährt wie in Beispielen 7 bis 13 angegeben, gibt jedoch
das Leimungsmittel und das Retentionsmittel separat zur Faserstoffsuspension, wobei
6% oder 15% Leimungsmittel in Pulverform bei Raumtemperatur (15 bis 25°C) in Gegenwart
von Wasser und Glasperlen mit einer wässrigen 5%igen Ammoniaklösung zu einer selbstemulgierenden,
ebenfalls giessbaren, homogenen und lagerstabilen Emulsion verrührt werden und wobei
die in der nachfolgenden Tabelle II angegebenen Formulierungen des Leimungsmittels
entstehen. Die angege-- benen Val% bedeuten die Anzahl Aequivalente an Ammoniak für
100 Aequivalente, bezogen auf die Anzahl vorhandener, acider Sulfonylcarbonylimidgruppen
der jeweils eingesetzten Leimungsmittel.10 Sekunden nach der Zugabe der angegebenen
Einsatzmenge an Trockensubstanz des Leimungsmittel wird die Faserstoffsuspension mit
jeweils der angegebenen Einsatzmenge an Trockensubstanz POLYMIN P® als Retentionsmittel
versetzt, wobei sich die Einsatzmengen an Leimungs- und Retentionsmittel auf den Feststoffgehalt
der Faserstoffsuspension beziehen. Die Leimungsergebnisse sind ebenfalls aus der Tabelle
II zu entnehmen.

[0059] Bei Verwendung von 10 bis 200 Val% Ammoniak oder Natriumhydroxyd (als 5%ige wässrige
Lösungen) zur Formulierung des Leimungsmittels werden ähnlich gute Leimungsergebnisse
wie die in Tabelle II angegebenen erhalten.
[0060] Aehnliche Ergebnisse werden auch erzielt, wenn man zur Faserstoffsuspension das Retentionsmittel
zuerst und 10 Sekunden hierauf das Leimungsmittel gibt. Das gleiche gilt auch, wenn
auf die Zugabe von PERCOL 292® und/oder auf die Zugabe eines Füllmittels verzichtet
wird. Aehnliche Ergebnisse werden ebenfalls erzielt, wenn man an Stelle von Kreide
als Füllmittel Talk oder Kaolin oder wenn man Kreide in Gegenwart von Alaun einsetzt.
Auch bei Einsatz von holzschliffhaltigen Faserstoffsuspensionen werden gute Leimungsergebnisse
erhalten.
1. Verfahren zum Leimen von Papier oder Karton, dadurch gekennzeichnet, dass man zu
wässrigen, cellulosehaltigen, gegebenenfalls füllmittelhaltigen Faserstoffsuspensionen
mindestens (A) ein Leimungsmittel, welches 1 oder 2 anionische oder acide, gegebenenfalls
in Salzform vorliegende Sulfonylcarbonylimidgruppen (-SO
2-NH-CO-) und 2 bis 6 hydrophobe Substituentenmitjeweilsmindestens 5 Kohlenstoffatomen
enthält, wobei mindestens einer der hydrophoben Substituenten mindestens 8 Kohlenstoffatome
aufweist und mindestens zwei der hydrophoben Substituenten miteinander über ein Brückenglied
verknüpft sind, das der Formel

entspricht, worin A
1 einen zwei- oder dreiwertigen aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen
Rest mit höchstens 10 Kohlenstoffatomen und t 1 oder 2 bedeuten, und (B) ein polymeres,
kationisches Retentionsmittel in beliebiger Reihenfolge oder gleichzeitig hinzugibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente (A)
ein Leimungsmittel einsetzt, das 1 acide Sulfonylcarbonylimidgruppe und 2 bis 4 hydrophobe
Substituenten mit jeweils 8 bis 22 Kohlenstoffatomen enthält, wobei mindestens zwei
der hydrophoben Substituenten über ein Brückenglied der Formel

worin A Cycloalkylen, Naphthylen, unsubstituiertes oder durch Methyl substituiertes
Phenylen oder Alkylen mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet, verknüpft sind.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass man als
Komponente (A) eine Leimungsmittel einsetzt, welches durch Umsetzung von
(a) 1 Mol einer Verbindung der Formel

worin A1 und t die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben, mit
(b) t+1 Mol eines Fettalkohols, eines primären oder sekundären Fettamins und/oder
eines Kondensationsproduktes aus einer Fettsäure und einem Alkylendiamin oder Polyalkylenpolyamin,
wobei das Kondensationsprodukt mindestens eine freie Aminogruppe aufweist, erhältlich
ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente (b)
einen Fettalkohol mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, ein Mono- oder Dialkylamin, ein
Mono- oder Dialkenylamin mit je 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alkyl oder Alkenylrest
und/oder ein Kondensationsprodukt aus m Mol einer Fettsäure mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen
und 1 Mol eines Alkylendiamins oder Polyalkylenpolyamins. der Formel

einsetzt, worin D1 und D2 je Propylen oder Aethylen, n eine ganze Zahl von 1 bis 5 und m eine ganze Zahl von
1 bis n bedeuten.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man als
Komponente (A) ein Leimungsmittel der Formel

einsetzt, worin A1 einen zwei- oder dreiwertigen aliphatischen cycloaliphatischen
oder aromatischen Rest mit höchstens 10 Kohlenstoffatomen, Q1, Q2 und Q3 je -0-R1, -NH-R1,

oder

D1 und D2 je Aethylen oder Propylen, R1 und R2 je Alkyl oder Alkenyl mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, n eine ganze Zahl von 1 bis
5, t 1 oder 2 und m eine ganze Zahl von 1 bis n bedeuten.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente (A)
ein Leimungsmittel der Formel

einsetzt, worin A
2 Cycloalkylen, Naphthylen, unsubstituiertes oder durch Methyl substituiertes Phenylen
oder Alkylen mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, Q
1 -OR
1, -NH-R
1,

oder

R
1 Alkyl oder Alkenyl mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, n eine ganze Zahl von 1 bis 5
und m eine ganze Zahl von 1 bis n bedeuten.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man als
Retentionsmittel (B) ein Polyalkylenimin, Epihalogenhydrin-Addukte von Umsetzungsprodukten
aus Polyalkylenpolyaminen und aliphatischen Dicarbonsäuren; Epihalogenhydrin-Addukte
aus Polyalkylenpolyaminen, Dicyandiamid und gegebenenfalls unveresterten oder mit
Alkanolen veresterten, organischen Dicarbonsäuren; Umsetzungsprodukte aus Dicyandiamid,
Formaldehyd, Ammoniumsalzen starker anorganischer Säuren und Alkylendiaminen oder
Polyalkylendiaminen; kationisch modifizierte Stärken oder Kohlenhydrate aus Johannisbrot-
oder Guarkernmehl; Copolymerisate auf Basis von Polyamid-Aminen oder Umsetzungsprodukte
aus Epihalogenhydrinen und polymerisierten Diallylaminen einsetzt.
8. Wässrige Zusammensetzung zur Durchführung des Verfahrens gemäss einem der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sie das mindestens teilweise in Form von Salzen
vorliegende Leimungsmittel (A) und gegebenenfalls übliche Zusätze enthält.
9. Wässrige Zusammensetzung zur Durchführung des Verfahrens gemäss einem der Ansprüche
1 bis 7, worin das Leimungsmittel (A) und das Retentionsmittel (B) gleichzeitig zur
Faserstoffsuspension gegeben werden, dadurch gekennzeichnet, dass sie
(A) 2 bis 40 Gewichtsprozent Leimungsmittel,
(B) 0,1 bis 20 Gewichtsprozent Retentionsmittel, bezogen auf Trockensubstanz von (A)
und (B) und auf das Gewicht der wässrigen Zusammensetzung, und gegebenenfalls übliche
Zusätze enthält.
10. Verbindungen der Formel

worin A
1 einen zwei- oder dreiwertigen aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen
Rest mit höchstens 10 Kohlenstoffatomen, Q
1, Q
2 und Q
3 je -O-R
1, -NH-R
1,

oder

D
1 und D
2 je Aethylen oder Propylen, R
1 und R
2 je Alkyl oder Alkenyl mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, t 1 oder 2, n eine ganze Zahl
von 1 bis 5 und m eine ganze Zahl von 1 bis n bedeuten.
11. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
dass man 1 Mol der Verbindung der Formel

mit t+1 Mol eines Fettalkohols der Formel
R1-OH, mit t+1 Mol eines primären oder sekundären Fettamins der Formel
R1-NH2 oder R1-NH-R2, oder mit t+1 Mol eines Kondensationsproduktes der Formel

aus m Mol einer Fettsäure und 1 Mol eines Alkylendiamins oder Polyalkylenpolyamins, wobei
A1, D1, D2, R1, R2, m, n und t die in Anspruch 10 angegebenen Bedeutungen haben, umsetzt.