(19)
(11) EP 0 146 722 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.07.1985  Patentblatt  1985/27

(21) Anmeldenummer: 84112962.0

(22) Anmeldetag:  27.10.1984
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F24C 15/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 17.12.1983 DE 3345771

(71) Anmelder: JASO Möbelwerke GmbH
D-2943 Esens (DE)

(72) Erfinder:
  • Potschien, Jürgen
    D-2932 Zetel 1 (DE)

(74) Vertreter: Eisenführ, Speiser & Partner 
Martinistrasse 24
28195 Bremen
28195 Bremen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dunstabzugsvorrichtung für Küchen


    (57) Eine insbesondere für Einbauküchen bestimmte Dunstabzugsvorrichtung hat ein Gehäuse, welches aus einem an der Decke oder an der Wand der Küche befestigbaren Schachtelement (1) und einer diesem gegenüber teleskopartig vertikal verschieblichen Schachtschürze (2) besteht, an deren Unterseite die Absaughaube (11) angeordnet ist. Die vertikale Bewegung der Schachtschürze wird vorzugsweise mit Hilfe eines Getriebemotors (4) bewirkt, der ebenso wie Längsführungselemente (3) im Inneren des Gehäuses angeordnet ist und Wickeltrommein (5) für Zugorgane (6) antreibt, deren freie Enden an der Schachtschürze befestigt sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Dunstabzugsvorrichtung insbesondere für Küchen, mit einer vertikal bewegbaren Absaughaube, die mittels einer längenveränderlichen Luftleitung an einen ortsfesten Abluftkanal anschließbar ist.

    [0002] Ein derartiges Gerät ist beispielsweise aus der DE-AS 821 836 bekannt. An einer aus Rohren bestehenden, an der Küchenwand angebrachten Vertikalführung ist die Abzugshaube mit Hilfe daran befestigter Gleitelemente vertikal verschiebbar. Oberseitig ist an der Absaughaube ein Rohrstutzen angebracht, welcher teleskopartig auf einem ortsfesten Rohrstutzen verschieblich ist, der über einen Krümmer in e=nen wardseitigen Kanaleinlaß mündet. Eine ähnliche Absaugvorrichtung ist aus dem DE-GM 78 15 780 bekannt, jedoch ist dort statt der als Teleskop ausgebildeten Luftleitung ein längenveränderlicher Balgschlauch vorgesehen.

    [0003] Diese bekannten Absaugeinrichtungen erlauben zwar eine Veränderung der Absaugintensität durch Annähern oder Entfernen der Absaughaube gegenüber dem Entstehungsort der abzusaugenden Dämpfe etc., es haften ihnen jedoch erheblich - vor allem bauliche - Nachteile an, welche ihren Einsatz insbesondere in modernen Küchen (namentlich Einbauküchen) verhindern. Nicht nur ist der Aufbau dieser bekannten Geräte kompliziert und aufwendig, sondern wegen der auskragenden Halterung und Führung der Absaughaube auch störungsanfällig. Darüber hinaus lassen sich die an eine moderne Küche gestellten ästhetischen Anforderungen mit diesen bekannten Geräten nicht befriedigen.

    [0004] Deshalb sind trotz vielfältiger Fortschritte der modernen Küchentechnik vertikal veränderbare Absaughauben für den Kochbereich von Einbauküchen bislang nicht bekannt geworden. Man hat lediglich horizontal herausklapp-oder -schiebbare Absaughauben vorgeschlagen und vorgesehen, mit denen der von der Haube oder Luftleiteinrichtungen überdeckte Bereich vergrößert werden konnte. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine auch für moderne Einbauküchen geeignete Ausbildung einer Dunstabsaugvorrichtung mit vertikal beweglicher Absaughaube anzugeben.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Absaughaube an der Jnterseite einer Schachtschürze angeordnet ist, welche teleskopartig an einem wand-oder deckenseitig befestigbaren Schachtelement gehalten und verschieblich geführt ist. Das Schachtelement, welches keinen großen baulichen Aufwand erfordert, läßt sich auf einfache Weise (an der Wand oder Decke) so befestigen, daß es ein auch auf Dauer sicheres und zuverlässiges Widerlager für die Führungselemente bildet, welche die die Absaughaube tragende Schachtschürze vertikal bewegbar machen. Darüber hinaus lassen sich in dem vom Schachtelement und der Schachtschürze umschlossenen Raum sowohl diese Führungselemente als auch alle anderen für den Betrieb der Vorrichtung erforderlichen oder zweckmäßigen Elemente - nach außen hin unsichtbar - anordnen. Schließlich läßt sich die 'Teleskop'-Kombination aus Schachtelement und Schachtschürze unschwer so ausbilden, daß sie sich ohne ästhetischen Nachteil in eine moderne Einbauküche - beispielsweise eine Oberschrankzeile - einfügt.

    [0006] Die Längsführungselemente, die - wie bereits erwähnt - vorzugsweise im Schachtinnern einerseits am Schachtelement, andererseits an der Schachtschürze befestigt sind, können vorteilhaft aus Längskugelführungen bestehen, welche eine präzise Teleskopverschiebung der Schachtschürze gegenüber dem Schachtelement gewährleisten.

    [0007] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß innen an der Schachtschürze in deren unteren Bereich biegsame Zugorgane befestigt und auf Wickeltrommeln aufwickelbar sind, welche innerhalb des Schachtelements gelagert sind. Diese Ausbildung ermöglicht es, Vertikalbewegung mit Hilfe eines Zentralantriebs vorzunehmen. Dieser kann manuell, zweckmäßig unter Zwischenschaltung eines Getriebes erfolgen; dann wird man einen Gewichtsausgleich für das Gewicht der Schachtschürze einschließlich Absaughaube vorsehen, der auch aus mindestens einem handelsüblichen Gasdruckzylinder ("Liftomat") bestehen kann.

    [0008] Vorzugsweise ist aber vorgesehen, daß die Wickeltrommeln auf der Abtriebswelle eines drehrichtungsumkehrbaren Elektromotors sitzen. Dieser bringt nicht nur größeren Bedienungskomfort mit sich, sondern kann auch die Anordnung eines Gewichtsausgleichs erübrigen, indem er als Bremsmotor ausgebildet ist. Dabei kann die Bremswirkung auch von einem selbsthemmenden Getriebe ausgehen, das beispielsweise mit dem Antriebsmotor selbst und zusätzlichen Schaltelementen, wie Kondensatoren, Endschaltern etc., in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sein kann.

    [0009] Um zu verhindern, daß beim Ausfall der zwischen dem Schachtelement und der SChachtschürze angeordneten Zugorgane o.ä. die Schachtschürze zusammen mit der Absaughaube abstürzt, ist ferner in Weiterbildung der Erfindung zwischen der Schachtschürze und dem Schachtelement eine _ fliehkraftgeregelte Fallsicherung angeordnet, wie sie aus handelsüblichen Automatik-Sicherheitsgurten bekannt ist. Bei normaler Relativbewegung von Schachtelement und Schachtschürze spricht die Fallsicherung nicht an. überschreitet die Geschwindigkeit aber - weil die Schachtschürze abstürzt - einen vorgegebenen G=enzwert, dann greift die Fliehkraftsicherung ein und fängt die Schachtschürze ab.

    [0010] Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel, und zwar zeigt:

    Fig. 1 in perspektivischer Darstellung das leere, aus Schachtelement und Schachtschürze bestehende Gehäuse der Dunstabzugsvorrichtung;

    Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch das - im Raum befestigte - Gehäuse, jedoch zuzüglich einer Längsführung;

    Fig. 3 eine ausschnittsweise, teilweise aufgebrochene Frontansicht in Richtung des Pfeiles III in Fig. 2;

    Fig. 4 eine der Fig. 2 ähnliche Schnittdarstellung unter Weglassunc der Längsführung, jedoch mit einem der Zugorgane;

    Fig. 5 eine Ansicht gemäß der Linie V-V in Fig. 4; und

    Fig. 6 eine wiederum den Fig. 2 und 4 entsprechende Darstellung der Vorrichtung mit Absaughaube und Luftleitung sowie Wandanschluß, jedoch unter Weglassung der Längsführungen und Zugorgane.



    [0011] Das in Fig. 1 perspektivisch dargestellte Vorrichtungsgehäuse besteht aus dem Schachtelement 1 und der Schachtschürze 2, die im Beispiel aus Holz o. dgl. (Spanplatten o.ä.) hergestellt sind. Das Schachtelement 1 läßt sich - wie die Fig. 2, 4 und 6 verdeutlichen - im Winkel zwischen der Küchendecke und einer Küchenwand befestigen. Die Schachtschürze 2 hat im Horizontalschnitt im wesentlichen U-Form und umfaßt das Schachtelement 1 in der am besten in Fig. 1 erkennbaren Weise.

    [0012] Die Schachtschürze 2 ist gegenüber dem Schachtelement 1 mit Hilfe zweier Längsführungen 3 gehalten und vertikalverschieblich geführt, welche im Innern von Schachtelement 1 und Schachtschürze 2 angeordnet sind, und zwar im Beispiel im Bereich der beiden Seitenwände. Die Figuren 2 und 3 zeigen eines der beiden Längsführungselemente, welches einerseits (oben) am Schachtelement 1, andererseits (unten), und zwar unter Zwischenschaltung eines Klotzes 3a, an der Schachtschürze befestigt ist. In einer einfachen Form können die Längsführungselemente aus Teleskop-Schubkastenführungen bestehen, jedoch sind ihrer größeren Präzision wegen Längskugelführungen vorzuziehen.

    [0013] Ebenfalls im Bereich der Seitenwände sind - wie die Figuren 4 und 5 veranschaulichen - Zugorgane in Form hochfester Textilbänder oder nichtrostender Stahlbänder vorgesehen, welche einerseits auf Wickeltrommeln 5 aufwickelbar sind, die im oberen Bereich des Schachtelements 1 befestigt sind. Andererseits sind die Zugorgane 6 mittels Halterungen 9 an der Schachtschürze 2 befestigt.

    [0014] Die beiden Wickeltrommeln 5 für das Zugorgan 6 sind durch eine Antriebswelle 8 miteinander verbunden, in die ein Antriebsmotor 4 eingeschaltet ist, welcher - wie oben dargelegt - ein Getriebe und weitere Schaltelemente enthält. Der Motor 4 und die Wickeltrommeln 5 sind dabei auf einer gemeinsamen Konsole 7 angeordnet, welche sich quer durch das Schachtelement 1 erstreckt (Fig. 5).

    [0015] Fig. 6 schließlich zeigt unter Weglassung der Längsführungselemente 3 und der Zugorgane 6 etc. die Anordnung der Absaughaube 11 in der SChachtschürze 2 und die teleskopartige Ausbildung der Luftleitung 10, welche mit ihrem oberen Krümmer in den WandanschluB 12 eines nicht weiter dargestellten Abluftkanals mündet. Statt der zweiteiligen teleskopartigen Luftleitung 10 kann auch eine einteilige Luftleitung in Form eines Faltenbalgschlauches o. dgl. vorgesehen werden.


    Ansprüche

    1. Dunstabzugsvorrichtung insbesondere für Küchen, mit einer vertikal bewegbaren Absaughaube, die mittels einer längenveränderlichen Luftleitung an einen ortsfesten Abluftkanal anschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaughaube (11) an der Unterseite einer Schachtschürze (2) angeordnet ist, welche teleskopartig an einem wand- oder deckenseitig befestigbaren Schachtelement (1) gehalten und verschieblich geführt ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsführungselemente (3) im Schachtinnern einerseits am Schachtelement (1), andererseits in der Schachtschürze (2) befestigt sind.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsführungselemente (3) aus Längskugelführungen bestehen.
     
    4. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß innen an der Schachtschürze (2) in deren unterem Bereich biegsame Zugorgane (6) befestigt und auf Wickeltrommeln (5) aufwickelbar sind, welche innerhalb des Schachtelements (1) gelagert sind.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickeltrommeln (5) auf der Abtriebswelle (8) eines drehrichtungsumkehrbaren Elektromotors (4) sitzen.
     
    6. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine fliehkraftgeregelte Fallsicherung, die zwischen der Schachtschürze (2) und dem Schachtelement (1) angeordnet ist.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht