[0001] Die Erfindung betrifft eine Strickmaschine der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Art.
[0002] Bei einer aus FR-A 616779 bekannten Strickmaschine dieser Art ist eine mechanische
Wähleinheit mit einem Hebel, einem Wahlnocken, einem Wahlarm sowie einem Auswählglied
für den unterschiedlichen Garnen zugeordneten Führungsfinger vorgesehen, die von der
ebenfalls mechanischen Steueranordnung aus einem in Abhängigkeit von der Maschinengeschwindigkeit
getriebenen Kettenrad und einer Steuerkette musterabhängig betätigt wird. Die Garn-Spleiss-Halte-
und Schneidvorrichtung knüpft die einzelnen Garnabschnitte zu dem fortlaufenden Garn
zusammen, das über die Zwischenspeichereinrichtung in die Strickstation der Strickmaschine
gezogen wird. Die Zwischenspeichereinrichtung ist ein über der Garn-Spleiss-, Halte-
und Schneidvorrichtung stehender Aufbau mit einem eine Garnöse tragenden, federbelasteten
Schwenkarm, der eine Garnvorratsschleife bildet. Die Längen der einzelnen Garnabschnitte
werden über die Steuerkette vorgegeben. Bei der Bildung eines Knotens muss das ablaufende
Garn vorübergehend angehalten werden. Diese intermittierende Garnbewegung kompensiert
die Zwischenspeichereinrichtung, indem der die Garnöse tragende Schwenkarm, der federbelastet
ist, die Länge der Garnvorratsschlaufe verändert. Daraus resultiert der Nachteil,
dass die spätere Lage jedes Knotens in der Ware nicht genau vorherbestimmbar ist,
da die Zwischenspeichereinrichtung beim Bereitstellen der Garnvorratsschlaufe passiv
ist und nur in Abhängigkeit von Reibungskräften, von der Elastizität des Garnes und
von der Vorspannung des Schwenkarmes arbeitet. Im Anmeldejahr (1926) dieser Vorveröffentlichung
musste dieser Nachteil noch in Kauf genommen werden, zumal seine Auswirkung bei einer
einsystemigen Rundstrickmaschine noch tragbar ist. Bei modernen Strickmaschinen, insbesondere
mehrsystemigen Strickmaschinen, führt das aber zu einer unbrauchbaren Qualität der
Ware.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Strickmaschine der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei der die Knoten zwischen den Garnabschnitten unterschiedlicher
Farben in genau vorherbestimmten Positionen in der gestrickten gestreiften Ware zu
liegen kommen.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Da die Hilfssteuereinheit alle für das Setzen der Knoten wichtigen Informationen
erhält, kann sie die Knotenbildung in genau vorherbestimmbarer Weise so steuern, dass
die Knoten in der fertigen gestreiften Ware an genau vorherbestimmten und als günstig
erachteten Positionen zu liegen kommen. Bei einer Ringelrundstrickmaschine werden
am besten alle gebildeten Knoten in den nadelfreien Bereich des Nadelzylinders gesetzt,
während bei einer Ringelflachstrickmaschine beispielsweise alle Knoten dort gesetzt
werden, wo das Stricksystem seine Bewegung umkehrt. Die Garnbewegung zwischen der
Garn-Spleiss-, Halte- und Schneidvorrichtung und dem Stricksystem ist nicht mehr dem
Zufall oder Reibungs- oder Elastizitätsschwankungen unterworfen, sondern wird aktiv
bewerkstelligt und von der Hilfssteuereinrichtung gesteuert.
[0006] Eine zweckmässige Ausführungsform geht aus Anspruch 2 hervor. Mit der positiven Garnzuführeinrichtung
wird dem Stricksystem das Garn mit gleichbleibender und geringer Garnspannung dargeboten,
so dass auch bei mehrsystemigen Strickmaschinen störungsfrei eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit
realisierbar ist.
[0007] Eine weitere, zweckmässige Ausführungsform geht aus Anspruch 3 hervor. Die Sensoren
ermitteln die Informationen für die Hilfssteuereinheit, die von den Sensoren getrennt
an der Strickmaschine angeordnet sein kann. Dabei wird den häufig beengten Platzverhältnissen
in den einzelnen Arbeitsstationen an der Strickmaschine Rechnung getragen, da die
Sensoren im Verhältnis zur Hilfssteuereinheit nur wenig Platz beanspruchen. Eine weitere,
vorteilhafte Ausführungsform geht aus Anspruch 4 hervor. Auf dem Mantel der Trommel
wird der Zwischenvorrat des Garnes in der genau vorherbestimmten Länge so bereitgestellt,
dass die positive Zuführeinrichtung das Garn mit der geringen und gleichbleibenden
Garnspannung dem Stricksystem zuzuführen vermag.
[0008] Wichtig ist auch der Gedanke von Anspruch 5, da nach dem Stillsetzen des Antriebes
des vorratsbildenden Elements die Knotenbildung ungestört vollzogen wird.
[0009] Schliesslich ist auch das Merkmal von Anspruch 6 zweckmässig, da eine positive Zuführ-
einrichtung in Form eines Bandzuführers sehr zuverlässig arbeitet und nur wenig Platz
beansprucht. Besonders bei mehrsystemigen Ringelrundstrickmaschinen sind die in entsprechender
Anzahl vorliegenden positiven Zuführeinrichtungen zu einem gemeinsam angetriebenen
Zuführkomplex zusammengefasst, wobei die individuelle positive Zufuhr zu jedem Stricksystem
gewährleistet ist.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird nachstehend anhand der Zeichnungen
erläutert.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Ringel-Rundstrickmaschine, und
Fig. 2 bis 8 ein Detail aus der Rundstrickmaschine von Fig. in verschiedenen Arbeitsphasen.
[0012] Eine in Fig. 1 schematisch dargestellte herkömmliche Strickmaschine 1 hat einen rotierenden
Nadelzylinder 1a, entlang dessen Umfang Nadeln 2 längsverschieblich in Nuten geführt
sind. Ein Stricksystem 3 führt das zu verstrickende Garn in eine Stellung, in welcher
es von den Nadeln 2 ergriffen werden kann. Entlang dem Umfang des Nadelzylinders 1a
sind mehrere Stricksysteme 3 feststehend angeordnet. In der gezeigten Ausführungsform
hat der Nadelzylinder 1a einen nicht mit Nadeln bestückten Umfangsabschnitt 1 b.
[0013] Die Strickmaschine 1 ist im übrigen von herkömmlicher Ausführung und braucht deshalb
nicht im einzelnen beschrieben zu werden. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Strickmaschine
ist die dargestellte Strickmaschine 1 jedoch für die Fertigung von gestreifter Ware
S bestimmt. Die Ware S hat in einer vorbestimmten Reihenfolge aufeinander folgende
Streifen A-D von verschiedener Farbe.
[0014] Für die Ausbildung dieser Streifen sind Garne der entsprechenden Farben a bis d in
Form von Packungen oder Spulen 4 vorhanden, welche in herkömmlicher Weise auf einem
Tragring der Strickmaschine oder einem gesonderten Spulengestell angeordnet sind.
Für die Auswahl des jeweils in der Reihenfolge benötigten Garns ist eine Garnwähleinheit
5 vorgesehen, wie sie beispielsweise in einer bekannten Strickmaschine für die Fertigung
von waagerecht gestreifter Ware jedem einzelnen Stricksystem unmittelbar zugeordnet
ist. Die Wähleinheit 5 wählt jeweils eines der beispielsweise vier verschiedenfarbigen
Garne a-d in der gleichen Weise aus, wie dies in einer herkömmlichen Strickmaschine
für gestreifte Ware unmittelbar von dem jeweiligen Stricksystem erfolgt.
[0015] An die Wähleinheit 5 schliesst sich eine Spleiss-, Halte- und Schneidvorrichtung
6 unmittelbar an. Bei dieser kann es sich um eine herkömmliche Spleiss- oder Knotvorrichtung
handeln, welche ein von der Wähleinheit 5 zulaufendes Garn an einen ablaufenden, endlosen
Garnstrang 7 anfügt und das bisher als letztes an den Strang 7 angefügte Garn abschneidet
und das abgeschnittene Ende festhält.
[0016] An der Ablaufseite der Vorrichtung 6 ist eine feststehende Zwischenspeichertrommel
8 angeordnet. Der endlose Garnstrang 7 wird von einem mit einem Antrieb 10, z.B. einem
Elektromotor, verbundenen Aufwickelelement 9 auf die Trommel 8 aufgewickelt. Derartige
Zwischenspeicher für die intermittierende Garnzufuhr zu einer Strickmaschine oder
einem Webstuhl sind allgemein bekannt.
[0017] Eine positive Zufuhreinrichtung 11 zieht den Garnstrang 7 von der Speichertrommel
8 ab und führt ihn dem Stricksystem 3 der Strickmaschine 1 zu. In der dargestellten
Ausführungsform handelt es sich bei der Zufuhreinrichtung 11 um einen Bandzubringer,
in welchem das Garn zwischen einem angetriebenen Band 11 und drehbaren Klemmrollen
11 b eingeklemmt wird. Derartige Bandzubringer für die positive Garnzufuhr zu einer
Strickmaschine sind allgemein bekannt.
[0018] Eine den gesamten Arbeitsablauf steuernde Steueranordnung weist eine Mustereinheit
12 und eine Sekundär- oder Hilfssteuereinheit 13 auf. Die Hilfssteuereinheit ist mit
den Ausgangssignalen eines dem Aufwickelelement 9 zugeordneten ersten Sensors 14,
eines der positiven Zufuhreinrichtung 11 zugeordneten zweiten Sensors 15 und eines
dem Nadelzylinder 1a der Strickmaschine 1 zugeordneten dritten Sensors 16 gespeist.
[0019] Die Steuerung geschieht in folgender Weise: Die Mustereinheit 13 arbeitet synchron
mit dem Arbeitsspiel der Strickmaschine 1 und speist die Garnwähleinheit 5 mit Steuerimpulsen
entsprechend einem in der Mustereinheit gespeicherten Musterprogramm, wie durch einen
Pfeil A1 angedeutet. Entsprechend den Signalen A1 wählt die Wähleinheit 5 jeweils
eines der vier Garne a-d. Damit bestimmt also die Mustereinheit 12 die Breite der
Streifen A-D der Ware S oder, mit anderen Worten, die Anzahl der Maschenreihen jedes
Streifens.
[0020] Die Sekundär- oder Hilfssteuereinheit 13 bestimmt den genauen Zeitpunkt, zu welchem
das jeweils gewählte Garn a, b, c oder d durch die Vorrichtung 6 an den ablaufenden
Garnstrang 7 angefügt wird. Das entsprechende Steuersignal ist durch einen Pfeil A2
angedeutet. Gleichzeitig damit speist die Hilfssteuereinheit 13 den Antrieb 10 des
Aufwickelelements 9 mit einem durch einen Pfeil A3 angedeuteten Signal zum Abstellen
des Antriebs, so dass das Spleissen oder Knoten erfolgen kann, während sich der Garnstrang
7 in der Vorrichtung 6 nicht fortbewegt. Das Signal A3 eilt dem Signal A2 um ein Geringes
vor, da bis zum Stillstand des Antriebs 10 eine gewisse Zeitspanne verstreicht. Bei
dem Antrieb 10 handelt es sich vorzugsweise um einen Schrittschaltmotor, welcher sich
in einer genau bestimmten Winkelstellung anhalten lässt und schnell beschleunigt.
[0021] Die Hilfssteuereinheit 13 ist von der Mustereinheit 12 mit durch einen Pfeil A4 angedeuteten
Musterinformationen gespeist. Damit bestimmt also die Mustereinheit 12 den ungefähren
und die Hilfssteuereinheit 13 den genauen Zeitpunkt, zu welchem ein Farbwechsel stattfindet.
[0022] Eine wesentliche Aufgabe der Hilfssteuereinheit 13 besteht darin, die Länge der verschiedenfarbigen
Garnabschnitte des Garnstrangs 7 genau zu bestimmen, um damit das Streifenmuster der
Ware S genau einzuhalten. Zu diesem Zweck speist der Sensor 14 die Hilfssteuereinheit
13, wie durch einen Pfeil A5 angedeutet, mit der genauen Stellung des Aufwickelelements
9 entsprechenden Informationen. Dies kann in der Weise geschehen, dass der Sensor
14 den Umdrehungen des Aufwickelelements 9 entsprechende Impulse erzeugt.
[0023] Ferner ist die Hilfssteuereinheit 13, wie durch einen Pfeil A6 angedeutet, vom Sensor
15 mit der Antriebsgeschwindigkeit des Bands 11 a entsprechenden Informationen gespeist.
Bei dem Sensor 15 kann es sich um einen optischen Sensor handeln, welcher auf optische
Signale von am Band 11 a oder den Rollen 11 b angeordneten Reflektoren anspricht.
[0024] Die der Einheit 13 durch die Signale A5 übermittelten Informationen entsprechen der
Länge des auf die Speichertrommel 8 gewickelten Garns. Die vom Sensor 15 in Form der
Signale A6 übermittelten Informationen entsprechen der Länge des von der positiven
Zufuhreinrichtung 11 von der Speichertrommel 8 abgezogenen Garns. Die Länge des Garns
zwischen der Spleissstelle in der Vorrichtung 6 und dem Aufwickelelement 9 ist konstant.
Da die Hilfssteuereinheit 13 das Spleisssignal A2 erzeugt, enthält sie zu jeder Zeit
Informationen bezüglich der Länge des zwischen der Spleissstelle und der Strickmaschine
vorhandenen Garns. Dadurch kann die Hilfssteuereinheit 13 das Spleisssignal A2 jeweils
zu einem Zeitpunkt abgeben, welcher der genauen Länge des für das herzustellende Muster
benötigten Garns einer bestimmten Farbe entspricht.
[0025] Zusätzlich steuert die Hilfssteuereinheit 13 fortlaufend über das Signal A3 die Geschwindigkeit
des Antriebs 10, um diese dem durch den Sensor 15 ermittelten Garnverbrauch anzupassen.
Auf diese Weise lässt sich der Garn-Zwischenvorrat auf der Trommel 8 innerhalb eines
engen Bereiches halten, und Geschwindigkeitsänderungen des Aufwickelantriebs können
auf ein Mindestmass beschränkt bleiben.
[0026] Die beschriebene Steueranordnung ermöglicht es, die Spleisse oder Knoten des endlosen
Garnstranges 7 so zu setzen, dass sie immer in den nicht mit Nadeln bestückten Abschnitt
1 b des Nadelzylinders zu liegen kommen. Die fertige Ware wird dann entlang dem diesen
Abschnitt überspannenden Bereich aufgeschnitten, so dass die Spleisse oder Knoten
in einem unkritischen Bereich der Ware liegen.
[0027] Den Sensor 16, welcher ebenfalls ein optischer Sensor sein und mit Reflektoren am
Nadelzylinder 1a zusammenwirken kann, speist die Hilfssteuereinheit 13 mit der genauen
Stellung des Nadelzylinders 1a entsprechenden Informationen, welche als Korrekturfaktor
verwendet werden können. Auf diese Weise lassen sich etwa durch Unregelmässigkeiten
im Antrieb der Strickmaschine hervorgerufene Fehler, z.B. eine Verschiebung der Knoten
in dafür nicht vorgesehene Bereiche, verhindern.
[0028] Die beschriebene Anordnung ermöglicht die Herstellung einer hochwertigen Ringelware
mit einem genau bestimmten Streifenmuster auf einer gewöhnlichen Strickmaschine. Die
Dichte bzw. die Qualität der Ringelware lässt sich durch eine Änderung der Geschwindigkeit
der positiven Zuführeinrichtung 11 variieren.
[0029] Die verschiedenen Einheiten und Vorrichtungen 5, 6, 10, 9, 8 und 11 können in gewissem
Abstand oberhalb oder ausserhalb der Strickmaschine 1 angeordnet sein, so dass die
gesamte Anordnung für Wartungs- und Reparaturzwecke mühelos zugänglich ist.
[0030] Aus den Fig. 2 bis 8 ist der Aufbau und das Arbeiten in der in Fig. 1 schematisch
angedeuteten Bindestation 6, die eine Garn-Spleiss-, Halte- und Schneidvorrichtung
enthält, gezeigt.
[0031] In Fig. 2 sind vier identische Garnklemm- und Schneidvorrichtungen 20a, 20b, 20c
und 20d erkennbar, die wahlweise an stationären Platten 21a, 21b, 21c und 21d verschiebbar
und verschwenkbar gelagert sind. Diese Vorrichtungen können - wie nachstehend im Detail
erläutert wird - derart gesteuert werden, dass sie das jeweilige Garn a, b, c, und
d, das von den Garnspulen 4a, 4b, 4c und 4d abläuft, in eine Knot- oder Spleissstation
22' einer Knot- oder Spleissvorrichtung 22 von bekannter Bauart hineinbewegen. Die
Spleissvorrichtung kann beispielsweise den Spleissvorgang auf elektrostatische Weise
durchführen.
[0032] Wie die Fig. 3 bis 8 deutlicher hervorheben, ist die jeweilige Garnklemm- und Schneidvorrichtung
20, in diesem Fall 20b, verschiebbar und verschwenkbar in einer Nut 21' einer stationären
Platte 21 gegen die Kraft einer Feder 23 beweglich. Ein Kopf 20
' der Garnklemm- und Schneidvorrichtung 20 weist eine zentrale Platte 24 mit einer
längs verlaufenden Nut 24' (siehe Fig. 2) auf. Weitere Platten 25 und 26 sind an beiden
Seiten der Mittelplatte 24 über eine Bolzenverbindung 27 durch die Nut 24' hindurch
verbunden. Die eine Platte 25 bildet eine Schneidklinge für das Garn. An den beiden
Platten 25 und 26 sind Anschlagflächen 25' und 26' angeordnet. Weiterhin ist mit den
Platten 25 und 26 über eine Bolzenverbindung 27 eine gekrümmte Garnklemmklinge 28
befestigt. Infolge der Nut 24' sind die Platten 25 und 26 und die Klinge 28 relativ
zur Mittelplatte 24' verschiebbar. Diese Verschiebebeweglichkeit wird beim Steuern
der jeweiligen Garnklemmvorgänge und Garnschneidvorgänge zu gewünschten Zeitpunkten
benutzt, wobei die Anschlagflächen 25' und 26' mit ersten und zweiten stationären
Anschlägen 29 und 30 zusammenarbeiten. Die Garnklemm- und Schneidvorrichtung 20 lässt
sich nach Erregen eines linearen Magneten 31 verschwenken, der auf eine Fläche 20"
der Vorrichtung 20 einwirkt. Nach Erregung eines Drehmagneten (nicht gezeigt) wird
ferner eine Steuerplatte 32 verschwenkt, welche die Vorrichtung 20 durch Zusammenarbeit
eines ersten Steuerzapfens 33 an der Platte 32 und einer Steuernut 34 der Vorrichtung
20 verschwenkt, und verschoben, wobei auch eine Relativbewegung zwischen einem zweiten
Steuerzapfen 35 an der Platte 32 und einer Steuerfläche 36 an der Vorrichtung 20 stattfindet.
[0033] Unter Bezugnahme auf die Fig.3 bis 8 wird nachstehend die Funktion der Garnklemm-
und Schneidvorrichtung 20 unter der Voraussetzung beschrieben, dass ein Längenabschnitt
eines Garnes b ausgewählt und mit einem bereits laufenden Garn a zu einem fortlaufenden
Garnstrang verbunden werden soll, wobei der Garnstrang dann der Strickmaschine zugeführt
wird.
[0034] In Fig. 3 ist erkennbar, wie das Garn a von der Garnspule 4a zwischen stationären
Garnösen 37 und 38 hindurchläuft, die die Knot- oder Spleissstation 22' der Vorrichtung
22 annähernd begrenzen. An einem vorherbestimmten Zeitpunkt gibt die Mustereinheit
12 (Fig.1) einen erregenden Impuls an den linearen Elektromagneten 31 ab, so dass
dessen Stösse) 31' auf die Steuerfläche 20" drückt, wie dies Fig. 4 zeigt. Die Vorrichtung
20b bewegt sich in Fig.4 nach links, so dass die Steuernut 34 mit dem ersten Steuerzapfen
33 in Kontakt gerät. Im nächsten Moment erhält der Drehmagnet (nicht gezeigt) einen
erregenden Impuls von der zweiten Steuereinheit 13 (Fig.1), wodurch die Steuerplatte
32 entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht wird (Fig. 5) und die Garnklemm- und Schneidvorrichtung
20b in eine Schwenk-Endstellung verdreht, die aus Fig. 6 erkennbar ist. Bei dieser
Bewegung der Vorrichtung 20b wird infolge der entsprechend ausgebildeten Oberfläche
22" der Garnknot- oder Spleissvorrichtung 22 (Fig. 2) das Garn b seitlich geführt
und innerhalb des Knot- oder Spleissbereiches 22' zu dem noch laufenden Garn a hin
bewegt, so dass es schliesslich nahe diesem und parallel zu diesem zu liegen kommt.
[0035] Im nächsten Moment gibt die zweite Steuereinheit 13 einen Anhalteimpuls an den Antrieb
10 ab, so dass das Aufwinden des Garnes a unterbrochen wird und das Garn a für einen
kurzen Moment innerhalb der Knot- oder Spleissvorrichtung 22 angehalten wird. Beim
nächsten Schritt gibt die zweite Steuereinheit 13 einen Startimpuls an die Vorrichtung
22, worauf die nun stillstehenden Garne a und b miteinander verknotet oder verspleisst
werden, und zwar im Bereich 22
'.
[0036] Sobald dieser Schritt durchgeführt worden ist, der nur eine kurze Zeitspanne in Anspruch
nimmt, wird die Vorrichtung 20b weiter in Richtung nach unten bewegt, und zwar durch
den zweiten Steuerzapfen 35, der gemäss Fig. 7b auf die Steuerfläche 36 drückt. Dadurch
wird die Mittelplatte 24, da nun der erste Halteanschlag 29 auf die Haltefläche 25'
einwirkt, relativ zur Klemmklinge 28 verschoben, so dass das bis dahin festgeklemmte
Ende des Garnes b freigegeben wird.
[0037] Zu dem Zeitpunkt, an dem das Garn b freigegeben wird, steht die Garnklemm- und Schneidvorrichtung
20a für das Garn a in der Position gemäss Fig. 7a. Sie wird nun durch die Steuerkante
39 nach oben verschoben, welche in die Steuernut 34 eingreift. Da nun der zweite Anschlag
30 auf die Anschlagfläche 26 zur Einwirkung gelangt, wird die Mittelplatte 24 relativ
zur Schneidklinge 25 und der Klemmklinge 28 verschoben, so dass das Garn a in Richtung
zum Knot- oder Spleisspunkt hin abgeschnitten wird, während das Ende des Garnes a,
das in der entgegengesetzten Richtung vorliegt, festgeklemmt wird. Dies bedeutet,
dass das Garn a erneut in eine Position gelangt ist, vergleichbar mit der des Garns
b in Fig. 3, in der es für eine neuerliche Auswahl bereitsteht.
[0038] Der letzte Schritt in der Garnwähl- und Spleiss-Operation besteht darin, dass die
Vorrichtung 20b nach Erregen des Drehmagneten, allerdings dann in Richtung des Uhrzeigers,
durch den ersten Steuerzapfen 33, der in die Steuernut 34 eingreift, und mit der Kraft
der Feder 23 in die in Fig. 8 gezeigte Stellung zurückbewegt wird. Infolge der spezifischen
Ausbildung der Steuerplatte 24 mit ihrer hakenförmigen Steuernut 24", wird das nun
wiederum fortlaufend bewegte Garn b in die Nut 24" hineinbewegt, was die Vorrichtung
20b in die Lage versetzt, dann das Garn b abzuschneiden und festzuhalten, wenn ein
anderes Garn, z.B. Garn c oder Garn d mit dem Garn b, das gegenwärtig fortlaufend
bewegt wird, zu verbinden sein wird.
1. Strickmaschine (1) für die Herstellung von gestreifter Ware aus verschiedenfarbigen
Garnen (a, b, c, d), die mittels einer Wähleinheit (5) aus einem Vorrat (4) ausgewählt
und in einer der Wähleinheit zugeordneten Garn-Spleiss- oder Garn-Knot-Vorrichtung
(6) aus in der Länge musterabhängig vorbestimmten Garnabschnitten zu einem fortlaufenden
Garn (7) aneinandergespleisst werden, das einem Stricksystem (3) über eine Zwischenspeichereinrichtung
(8) zugeführt wird, wobei die Wähleinheit von einer in einer Steueranordnung vorgesehenen
Mustereinheit (12) gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Steueranordnung
zusätzlich eine Hilfssteuereinheit (13) enthält, die mit Musterinformationen und mit
der von der Strickmaschine (1) verbrauchten Garnlänge, mit der Garnlänge in der Zwischenspeichereinrichtung
(8) und mit der jeweiligen Arbeitsstellung der Strickmaschine entsprechenden Informationen
gespeist ist, und dass mit der Hilfssteuereinheit (13) die Garn-Spleiss- oder Garn-Knot-Vorrichtung
(6) und ein Antrieb (10) eines vorratsbildenden Elements (9) der Zwischenspeichereinrichtung
(8) ansteuerbar ist.
2. Strickmaschine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Garnlaufrichtung
hinter der Zwischenspeichereinrichtung (8) eine positive Garn-Zuführ-Einrichtung (11)
angeordnet ist.
3. Strickmaschine (1) nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur
Ermittlung der jeweiligen Garnlängen Sensoren (14, 15) beim Antrieb (10) des vorratsbildenden
Elements (9) und an der positiven Zufuhreinrichtung (11) und zur Ermittlung der jeweiligen
Arbeitsstellung der Strickmaschine (1) ein an der Strickmaschine angebrachter Sensor
(16) vorgesehen und mit der Hilfssteuereinheit (13) verbunden sind.
4. Strickmaschine (1) nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Zwischenspeichereinrichtung (8) eine feststehende Trommel und das vorratsbildende
Element (9) ein dem Trommelmantel zugeordnetes, durch einen Schrittschaltmotor (10)
antreibbares Aufwickelelement ist.
5. Strickmaschine (1) nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb (10) des vorratsbildenden Elements (9) durch die Hilfssteuereinheit
(13) während des Strickvorganges stillsetzbar ist.
6. Strickmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die positive Zuführeinrichtung (11) ein Bandzuführer ist.
1. A knitting machine (1) for making striped fabrics of differently coloured yarns
(a, b, c, d) selected from a yarn supply (4) by means of a selector unit (5), a yarn
splicing apparatus (6) associated with said selector unit being operable to splice
yarn portions of lengths determined by the knitting pattern to form a continuous yarn
(7) to be fed to a knitting system (3) via a buffer storage device (8), said selector
unit being controlled by a pattern unit (12) provided in a control system, characterized
in that said control system additionally includes an auxiliary control unit (13) supplied
with pattern informations and with informations representing the yarn length consumed
by the knitting machine (1), the yarn length stored in said buffer storage devide
(8), and the operating position of the knitting machine at the given instant, respectively,
and in that said auxiliary control unit (13) is operable to control said yarn splicing
or yarn knotting apparatus (6) and a drive means (10) for a storage-forming element
(9) of said buffer storage device (8).
2. A knitting machine according to claim 1, characterized in that a positive yarn
feeding device (11) is located downstream of said buffer storage device (8) in the
yarn feed direction.
3. A knitting machine according to claims 1 and 2, characterized in that sensors (14,
15) for determining the respective yarn lengths are provided adjacent the drive means
(10) of said storage-forming element (9) and adjacent said positive feed device (11),
and a sensor (15) for determining the respective operating position of the knitting
machine (1) is provided on said knitting machine, said sensors being connected to
said auxiliary control unit (13).
4. A knitting machine according to claims 1 to 3, characterized in that said buffer
storage device (8) is a stationary drum, and said storage-forming element (9) is a
winding-on-element being allocated the drum periphery and adapted to be driven by
a step-by-step motor (10).
5. A knitting machine according to at least one of claims 1 to 4, characterized in
that said drive means (10) for said storage-forming element (9) is adapted to be stopped
by said auxiliary control unit (13) during the knitting operation.
6. A knitting machine according to any of claims 1 to 5 characterized in that said
positive feed device (11) is a belt feed apparatus.
1. Métier à tricoter (1) pour la fabrication de tricots rayés à partir de fils de
différentes couleurs (a, b, c, d) qui sont sélectionnés au moyen d'une unité de sélection
(5) à partir d'une réserve (4) et qui, dans un dispositif (6) pour épisser ou nouer
le fil associé à l'unité de sélection, sont épissés à partir de morceaux de fils dont
la longueur est déterminée par le dessin, pour former un fil (7) continu, qui est
amené à une chute (3) par l'intermédiaire d'un dispositif de stockage intermédiaire
(8), l'unité de sélection étant commandée par une unité de dessin (12) prévue dans
un dispositif de commande, caractérisé en ce que le dispositif de commande comporte
en plus une unité de commande auxiliaire (13), dans laquelle on introduit des informations
de dessin, la longueur de fil utilisée par le métier à tricoter, la longueur de fil
dans le dispositif de stockage intermédiaire (8) et les informations correspondant
à la position de travail donnée du métier à tricoter, et qu'on peut commander avec
l'unité de commande auxiliaire (13) le dispositif à épisser ou à nouer les fils et
un entraînement (10) d'un élément (9) du dispositif de stockage intermédiaire 68)
qui forme la réserve.
2. Métier à tricoter (1) selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'on dispose
un dispositif d'amenée de fil positif (11) en amont du dispositif de stockage intermédiaire
(8), dans le sens de circulation du fil.
3. Métier à tricoter (1) selon les revendications 1 et 2, caractérisé en ce qu'on
prévoit des détecteurs (14, 15) sur l'entraînement (10) de l'élément formant la réserve
(9) et sur le dispositif d'amenée positif (11) pour calculer les longueurs de fil
données et un détecteur (15) fixé sur le métier à tricoter pour fournir la position
instantanée de travail du métier à tricoter (1), lesquels détecteurs sont reliés à
l'unité de commande auxiliaire (13).
4. Métier à tricoter (1) selon les revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le
dispositif de stockage intermédiaire (8) est un tambour fixe et l'élément (9) formant
la réserve est un élément d'enroulement pouvant être entraîné par un moteur pas à
pas (10) associé à l'enveloppe du tambour.
5. Métier à tricoter (1) selon au moins l'une des revendications 1 à 4, caractérisé
en ce que l'entraînement (10) de l'élément (9) formant la réserve peut être arrêté
par l'unité de commande auxiliaire (13) pendant le tricotage.
6. Métier à tricoter (1) selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que
le dispositif d'amenée positif (11) est un dispositif d'alimentation à bande.