[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein schwenkbares Saugrohr zur Aufnahme eines Fadens
von einer Spule, das zur Übergabe eines Fadens an ein Arbeitsorgan auf seiner der
Spule zugewandten Seite einen sich in Längsrichtung erstreckenden Schlitz aufweist,
dem ein steuerbares Verschlussstück zugeordnet ist.
[0002] Zum automatischen Anspinnen ist es bei Offenend-Spinnmaschinen bekannt, zur automatischen
Aufnahme des Fadens von der Spule ein Saugrohr vorzusehen, das in die unmittelbare
Nähe der Spule geschwenkt werden kann. Das Saugrohr weist auf seiner der Spule zugewandten
Seite einen Längsschlitz auf, so dass ein Abschnitt des in das Saugrohr hineingesaugten
Fadens dieses durch den Längsschlitz in Art einer Sehne wieder verlässt, so dass er
für Arbeitsorgane, die am Anspinnvorgang beteiligt sind, zugänglich ist und von diesen
erfasst werden kann (DE-A-2 008 142). Dieser Schlitz hat jedoch den Nachteil, dass
ein sehr grosser Unterdruck erzeugt werden muss wegen des grossen Unterdruckverlustes
durch den Schlitz, damit der Faden sicher von der Spule aufgenommen wird und in das
Saugrohr hineingesaugt wird. Eine starke Unterdruckquelle mit hoher Leistungsaufnahme
ist somit erforderlich.
[0003] Zur Vermeidung dieses Nachteils ist es auch bereits bekannt, ein Saugrohr ohne Schlitz
auszubilden (DE-A-2 620 805). Um hier dennoch den Faden zugänglich machen und einem
Arbeitsorgan zuführen zu können, werden zusätzliche Greif- und Fadenführungsorgane
benötigt, um den vom Saugrohr erfassten Faden einem Arbeitsorgan zuzuführen.
[0004] Es ist auch bekannt, dem Saugrohr ein Verschlusselement zuzuordnen (FR-A-1 584194).
Dieses Verschlusselement sitzt schwenkbar auf einer Achse, die parallel zum Hauptteil
des Saugrohres angeordnet ist. Bei einer solchen Ausführung besteht die Gefahr, dass
der Faden beim Abheben des Verschlusselementes an diesem haften bleibt und zu einem
unbestimmten Augenblick freigegeben wird, so dass auch die Bahn, die der Faden bis
zum Erreichen des gestreckten Fadenlaufs durchläuft, nicht bestimmt ist.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Saugrohr zur Aufnahme eines Fadens
von einer Spule und zu seiner definierten Übergabe an ein Arbeitsorgan zu schaffen,
das sicher, schnell und unter geringem Aufwand arbeitet.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Verschlussstück als
ein quer zum Längsschlitz bewegbarer Schieber ausgebildet ist. Durch ein derartiges
Verschlussstück kann während der Aufnahme und des Absaugens des Fadens von der Spule
der Längsschlitz im Saugrohr geschlossen bleiben, so dass der Luftbedarf gering ist.
Hat das Saugrohr eine ausreichend grosse Fadenlänge von der Spule abgesaugt, so wird
das Verschlussstück vom Längsschlitz entfernt, so dass dieser freigegeben wird. Durch
die durch den Unterdruck erzeugte Fadenspannung verlässt nun der sich im Bereich des
Längsschlitzes befindliche Fadenabschnitt das Saugrohr und nimmt den kürzesten Verlauf
zwischen Spule und Schlitzende ein. Dabei gelangt der Faden automatisch ohne zusätzliche
Hilfsmittel in den Bereich eines Arbeitsorganes. Da das als Schieber ausgebildete
Verschlussstück sowohl quer zum Längsschlitz als auch quer zu der Fadenlaufebene,
in welcher sich der aus dem Schlitz des Saugrohres austretende Faden bewegt, verschoben
wird, ist sichergestellt, dass sich das Verschlussstück niemals im Fadenverlauf befindet
- der durch das Schlitzende sowie den Punkt, an welchem der Faden die Spule erreicht,
definiert ist.
[0007] Vorteilhafterweise besitzt das Saugrohr dabei einen Rohrabschnitt mit achssymmetrischer
Form, während das Verschlussstück im Bereich des Rohrabschnittes als ein mit einem
Axialschlitz versehener Drehschieber ausgebildet ist. Der besseren Steuerzugänglichkeit
wegen umgibt der Drehschieber vorzugsweise diesen Rohrabschnitt.
[0008] Um bei den Stellwegen für das als Drehschieber ausgebildete Verschlussstück grosse
Toleranzen einhalten zu können bei sicherer Funktion, ist gemäss einem weiteren Merkmal
der Erfindung der Axialschlitz im Drehschieber breiter als der Längsschlitz im Rohrabschnitt.
[0009] Damit beim Verstellen des als Schieber ausgebildeten Verschlussstückes ein Einklemmen
des Fadens mit Sicherheit vermieden wird, ist zweckmässigerweise das der Spule zugewandte
Ende des Verschlussstückes in einer Nut des Saugrohres gelagert. Auf diese Weise wird
der Faden im Längsschlitz des nicht verstellbaren Teils des Saugrohres beidseitig
des Verschlussstückes geführt und somit daran gehindert, der Bewegung des Verschlussstückes
zu folgen, wodurch dann sichergestellt wird, dass der Faden nicht bis zwischen das
nicht verstellbare Saugrohr und das Verschlussstück mitgenommen wird.
[0010] Der Antrieb des Verschlussstückes kann auf verschiedene Weise erfolgen, beispielsweise
durch einen einzigen, in zwei Richtungen zur Wirkung kommenden Antrieb. Zweckmässigerweise
ist das Verschlussstück jedoch durch ein elastisches Element, z.B. eine Feder, beaufschlagt,
das es bei Freigabe durch seinen Stellantrieb in seiner durch einen Anschlag definierten
Schliessstellung hält. Auf diese Weise kann zur Verstellung des Verschlussstückes
ein sehr einfacher Antrieb Anwendung finden. Vorzugsweise ist als Antrieb vorgesehen,
dass das Verschlussstück einen Anschlag trägt, dem ein in Abhängigkeit von der Schwenkbewegung
des Saugrohres wirksam werdender Gegenanschlag zugeordnet ist.
[0011] Dadurch, dass während der Aufnahme des Fadens an der Spule und während des Abziehens
des Fadens der Längsschlitz im Saugrohr geschlossen ist, tritt während dieser Phase
kein Unterdruckverlust im Saugrohr auf und der Unterdruck wirkt voll auf den Faden
ein. Hierdurch ist gegenüber den bisher bekannten geschlitzten Saugrohren ein erheblicher
Minderbedarf an Unterdruck erforderlich, so dass die Unterdruckquelle kleiner sein
kann, was die Wirtschaftlichkeit der Arbeit dieses Saugrohres wesentlich erhöht. Da
der Faden durch den jetzt freigegebenen Schlitz teilweise aus dem Saugrohr austreten
kann und dabei bis in unmittelbare Nähe eines Arbeitsorganes gelangt, ist weder ein
grosser Schwenkweg des Saugrohres noch ein zusätzliches Zuführorgan erforderlich,
das den Faden über einen weiteren Weg vom Fadenlauf zwischen der Mündung des Saugrohres
und der Spule bis hin zum Arbeitsorgan befördert. Durch die erfindungsgemässe Vorrichtung
wird somit gegenüber am Umfang geschlossenen Saugrohren auch eine grosse Platz- und
Zeitersparnis durch das Entfallen zusätzlicher Schwenkwege erzielt.
[0012] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachstehend anhand von Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Offenend-Spinnstelle mit dem erfindungsgemäss ausgebildeten Saugrohr in
der Seitenansicht, wobei neben der mit voller Linie gezeigten Fadenaufnahmestellung
des Saugrohres dessen Ausgangsstellung durch gestrichelte Linien angedeutet ist;
Fig. 2 eine Ansicht auf die den Schlitz aufweisende Seite des in Fig. 1 gezeigten
Saugrohres sowie der Steuerorgane für die dem Schlitz zugeordneten Verschlussstücke;
Fig. 3 einen Querschnitt durch das Saugrohr im Bereich des der Spule zugewandten Endes
des Verschlussstückes; und
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht der Mündung des Fadenaufnahmeteils des Saugrohres
sowie eines Teils des Verschlussstückes.
[0013] Der nachstehend anhand der Fig. 1 erläuterte Erfindungsgegenstand kann prinzipiell
an jeder individuellen Spinnstelle einer Offenend-Spinnmaschine 1 vorgesehen sein.
Üblicherweise ist jedoch, um das Anspinnen des Fadens an einer Vielzahl von Spinnstellen
sicher durchführen zu können und um hierbei ferner Fadenansetzer gleicher Qualität
zu erhalten, der Offenend-Spinnmaschine 1 eine längs der Maschine verfahrbare Anspinnvorrichtung
2 zugeordnet.
[0014] In Fig. 1 ist eine nur mit ihren für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Teilen
dargestellte Spinnstelle gezeigt. Jede dieser Spinnstellen besitzt eine Spinnvorrichtung
10, aus welcher der dort erzeugte Faden 5 durch ein Abzugsrohr 100 mit Hilfe von Abzugswalzen
11/12 abgezogen wird. Der Faden 5 wird während des normalen Spinnbetriebes mit Hilfe
eines Changierfadenführers 17 auf eine Spule 13 aufgewickelt, die zwischen zwei Spulenarmen
14 drehbar getragen wird und durch Auflage auf einer Antriebswelle 15-angetrieben
wird.
[0015] Tritt ein Fadenbruch auf, so wird durch einen im Fadenlauf befindlichen Fadenwächter
16 das Absinken der Fadenspannung registriert und das Abstellen der Faserzufuhr in
die Spinnvorrichtung 10 bewirkt. Gleichzeitig wird ein Spulenstützelement 18 zwischen
Antriebswelle 15 und Spule 13 geschoben, so dass die Spule 13 stillgesetzt wird.
[0016] Die Anspinnvorrichtung 2 weist neben anderen, hier nicht erläuterten Elementen ein
schwenkbares Saugrohr 3 auf, dessen der Spule 13 zugewandtes Ende spaltförmig ausgebildet
ist und sich über die gesamte Breite der Spule 13 erstreckt. Dieser spaltartige Querschnitt
des Fadenaufnahmeteils 31 geht in einen runden Querschnitt über, der sich über den
Hauptteil 30 des Saugrohres 3 erstreckt. Je nach Ausbildung des Saugrohres 3 ist das
der Spule 13 abgewandte Ende dieses den Hauptteil 30 bildenden Rohrabschnittes direkt
oder über ein gelenkiges Zwischenstück 40 mit einem in bezug auf die Anspinnvorrichtung
2 stationären Saugstutzen 4 gelenkig verbunden, der seinerseits mit einer nichtgezeigten
Unterdruckquelle in Verbindung steht. Dem Saugrohr 3 ist ein Schwenkantrieb zugeordnet,
der einen das Saugrohr 3 haltenden Schwenkhebel 41 sowie eine Antriebsstange 42 aufweist,
die über ein Koppelglied 43 miteinander verbunden sind.
[0017] Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist der Fadenaufnahmeteil 31 winkelig zum zylindrischen
Hauptteil 30 angeordnet, wobei Hauptteil 30 und Fadenaufnahmeteil 31 drehfest miteinander
verbunden sind. Das Fadenaufnahmeteil 31 und das Hauptteil 30 weisen einen durchgehenden
Längsschlitz 32 auf. Das Hauptteil 30 ist von einer einen Drehschieber 33 bildenden
Hülse umgeben, die über ihre ganze Länge einen Axialschlitz 330 aufweist. Der Drehschieber
33 besitzt an seinem der Spule 13 abgewandten Ende einen Flansch 331, in welchem das
eine Ende einer Torsionsfeder 34 verankert ist. Das andere Ende der Torsionsfeder
34 ist in einem vom Hauptteil 30 des Saugrohres 3 getragenen Flansch 300 verankert.
[0018] Der Drehschieber 33 trägt einen an einem radialen Ausleger 332 als Rolle ausgebildeten
Anschlag 333, dem ein stationärer Anschlag 20 in der Anspinnvorrichtung 2 zugeordnet
ist. Diese Zuordnung ist dabei so getroffen, dass der Anschlag 333 im letzten Teil
seiner Bewegung aus der in Fig. 1 mit voller Linie dargestellten Fadenaufnahmestellung
in seine gestrichelt dargestellte Ausgangsstellung auf den Anschlag 20 aufläuft und
den Drehschieber 33 entgegen der Wirkung der Torsionsfeder 34 in die in Fig. 2 gezeigte
Stellung verdreht, in welcher der Axialschlitz 330 den Längsschlitz 32 freigibt. An
seinem dem Fadenaufnahmeteil 31 des Saugrohres 3 zugewandten Ende besitzt der Drehschieber
33 einen radial vorstehenden Anschlag 334, dem ein Anschlag 310 am Fadenaufnahmeteil
31 zugeordnet ist. Solange der Anschlag 333 durch den stationären Anschlag 20 freigegeben
ist, liegt der Anschlag 334 durch die Wirkung der Torsionsfeder 34 am Anschlag 310
an, so dass diese beiden Anschläge 334 und 310 den Drehschieber 33 in einer solchen
Schliessstellung halten, dass der Anschlag 333 bei der Schwenkbewegung des Saugrohres
3 mit Sicherheit auf den Anschlag 20 auflaufen kann.
[0019] Das Fadenaufnahmeteil 31 weist keine zylindrische Form auf, da es eine sich über
die ganze Spulenbreite erstreckende Mündung besitzt, so dass als Verschlussstück kein
Drehschieber wie beim Hauptteil 30 Anwendung finden kann. Deshalb besitzt das Fadenaufnahmeteil
31 im Bereich um den Längsschlitz 32 herum eine Führungsfläche, längs welcher senkrecht
zum Verlauf des Längsschlitzes 32 ein Schieber 35 verschoben werden kann. Der Schieber
35 wird in einer vom Saugrohr 3 getragenen Halterung 36 (Fig. 2) geführt, an welcher
auch der Schwenkhebel 41 angelenkt ist. Der Schieber 35 ist durch eine sich an der
Halterung 36 abstützende Druckfeder 360 in Schliessrichtung beaufschlagt. Mit dem
Schieber 35 ist über einen Führungsbolzen 350 eine auch als Anschlag dienende Gabel
351, die einen als Rolle ausgebildeten Anschlag 352 trägt, verbunden. Der Schwenkhebel
41 trägt einen als Steuerkeil ausgebildeten Anschlag 410, der so am Schwenkhebel 41
angeordnet ist, dass der Anschlag 410 im letzten Teil der Bewegung des Saugrohres
3 aus seiner Fadenaufnahmestellung in die Ausgangsstellung auf der dem Schieber 35
zugewandten Seite des Anschlages 352 angreift und diese und somit auch den Schieber
35 soweit verschiebt, dass der Längsschlitz 32 freigegeben wird.
[0020] Um die Funktion des Erfindungsgegenstandes im Zusammenhang mit dem Arbeitsablauf
beim Anspinnen - allerdings auf die wesentlichsten Schritte reduziert - erläutern
zu können, werden nachstehend noch weitere Mittel der Anspinnvorrichtung 2 beschrieben.
Diese Anspinnvorrichtung 2 weist u.a. einen Spulenabhebearm 21 auf, der schwenkbar
gelagert ist und zur Anlage an den Spulenarm 14 gebracht werden kann.
[0021] Die Anspinnvorrichtung 2 weist ferner ein Zubringerwalzenpaar 22 auf, das mit Hilfe
eines Schwenkarmes 220 in der Weise schwenkbar gelagert ist, dass es bei seiner Schwenkbewegung
den aus dem Saugrohr 3 ausgetretenen Faden 5 erfassen und genau bis oberhalb des Abzugsrohres
100 bringen kann.
[0022] Der Erfindungsgegenstand arbeitet wie folgt:
[0023] Bei Auftreten eines Fadenbruches - der sowohl beim Abstellen der Maschine oder auch
infolge eines Fehlers im Faden entstehen kann - gelangt das Ende des Fadens 5 auf
die Spule 13. Der Fadenwächter 16 bewirkt bei dem hierbei entstehenden Abfall der
Fadenspannung, dass die Faserspeisung in das Spinnelement abgestellt wird und das
Spulenstützelement 18 die Spule 13 von ihrer Antriebswelle 15 abhebt.
[0024] Die Anspinnvorrichtung 2 wird nun in bekannter Weise zu der betroffenen Spinnstelle
gerufen, wo sie mit Hilfe des schwenkbaren Spulenabhebearmes 21 die Spule 13 vom Spulenstützelement
18 abhebt. Gleichzeitig wird das Saugrohr 3 in Richtung zur Spule 13 bis in deren
unmittelbare Nähe verschwenkt. Dabei werden die Anschläge 333 und 352 durch die Anschläge
20 und 410 freigegeben, so dass der Schieber 35 sowie der Drehschieber 33 unter Einwirkung
der Federn 34 und 360 den Längsschlitz 32 des Saugrohres 3 verschliessen. Der Anschlag
334 und die Gabel 351 gelangen dabei zur Anlage an den Anschlag 310 bzw. die Halterung
36. Gleichzeitig wird das Saugrohr 3 mit einer Unterdruckquelle verbunden, während
die Spule 13 in nichtgezeigter Weise in Abwickelrichtung angetrieben wird. Hierbei
erfasst der im Fadenaufnahmeteil 31 des Saugrohres 3 wirkende Saugluftstrom das Fadenende
und zieht den durch Rückdrehen der Spule 13 freiwerdenden Faden 5 ins Saugrohr 3 hinein.
Da der Längsschlitz 32 des Saugrohres 3 geschlossen ist, geht kein Unterdruck verloren,
so dass der gesamte, am Saugrohr 3 anliegende Unterdruck an der Mündung seines Fadenaufnahmeteiles
31 wirksam wird. Wenn eine ausreichende Länge Faden 5 abgezogen ist - was auf bekannte
Weise, beispielsweise durch die Anzahl Umdrehungen der Spule 13 oder ihres Antriebes
in Abwickelrichtung gesteuert wird - wird das Saugrohr 3 aus seiner in Fig. 1 mit
voller Linie dargestellten Fadenaufnahmestellung in seine Ausgangsstellung (gestrichelt
dargestellt) zurückgeschwenkt. Dabei läuft der Anschlag 333 auf den in bezug auf die
Anspinnvorrichtung 2 stationären Anschlag 20 auf, während der Anschlag 352 auf den
vom Schwenkhebel 41 getragenen, als Steuerkeil ausgebildeten Anschlag 410 aufläuft,
was, falls gewünscht, auch in zueinander zeitlich abgestufter Weise erfolgen kann.
Durch dieses Auflaufen der Anschläge 333 und 352 wird der Längsschlitz 32 vom Schieber
35 und vom Drehschieber 33 freigegeben, die zusammen ein unterteiltes Verschlussstück
bilden. Der Faden 5 tritt hierbei in dem Bestreben, den kürzesten Weg zwischen Spule
13 und dem der Spule 13 abgewandten Ende des Längsschlitzes 32 einzunehmen, aus dem
Längsschlitz 32 aus, während das freie Fadenende sich bis in den Saugstutzen 4 hinein
erstreckt und somit im Saugrohr 3 sicher gehalten wird. Der sich ausserhalb des Saugrohres
3 befindliche Fadenabschnitt nimmt nun die Position 5' ein, in welcher er sich im
Schwenkbereich des Zubringerwalzenpaares 22 befindet, das den Faden 5 durch Verschwenken
erfasst und nach Durchtrennen mittels einer nichtgezeigten Trennvorrichtung dem Abzugsrohr
100 der Spinnvorrichtung 10 zuführt. Durch an sich bekannte Fadenleitorgane (nicht
gezeigt) wird ein frühzeitiger Kontakt mit den Abzugswalzen 11/12 vermieden. Das abgetrennte
Fadenende wird durch den im Saugrohr 3 wirkenden Unterdruck abgeführt. Durch Antreiben
des sich oberhalb des Abzugsrohres 100 befindlichen Zubringerwalzenpaares 22 sowie
der Spule 13 in Abwickelrichtung wird der Faden 5 bis zur Sammelfläche des einen Teil
der Spinnvorrichtung 10 bildenden Spinnelementes (nicht gezeigt) zurückgeliefert,
woraufhin durch Spreizen und Rückschwenken des Zubringerwalzenpaares 22 der Faden
5 freigegeben wird. Gleichzeitig werden die Faserspeisung in das Spinnelement auf
bekannte Weise freigegeben und die Spule 13 durch Absenken des Spulenabhebearmes auf
das Spulenstützelement 18 abgesenkt. Dieses wird nun zurückgezogen, so dass die Spule
13 wieder in Aufwickelrichtung angetrieben wird und der Faden 5 erneut in den Arbeitsbereich
des Changierfadenführers 13 und aufgrund der wiederhergestellten Fadenspannung in
die Klemmlinie der Abzugswalzen 11/12 gelangt. Die Saugluft im Saugrohr 3 wird nun
auch abgestellt. Der Anspinnvorgang ist somit abgeschlossen.
[0025] Das Verschlussstück kann, wie die vorstehende Beschreibung zeigt, unterschiedlich
ausgebildet sein. Seine Form hängt auch weitgehend von der Form des Saugrohres 3 ab.
Es kann so z.B. ein einziges Verschlussstück vorgesehen sein, das sich über die gesamte
Länge des Längsschlitzes 32 erstreckt.
[0026] Wenn das Fadenaufnahmeteil 31 des Saugrohres 3 nicht sehr gross ist, kann unter Umständen
auch auf ein Verschlussstück für dieses Fadenaufnahmeteil 31 verzichtet werden, so
dass ein einziger Schieber, vorzugsweise ein Drehschieber, für den Hauptteil 30 des
Saugrohres 3 genügt. Dabei ist es nicht einmal erforderlich, dass dieses Hauptteil
30 Zylinderform aufweist; andere achssymmetrische Formen, z.B. Kegel mit geringer
Konizität oder zusammengesetzte Körper mit kreisförmigen Querschnitten, sind ebenfalls
möglich. Bei dieser achssymmetrischen Form ist die Ausbildung des Verschlussstückes
als Drehschieber 33 - mit einem Axialschlitz 330 - möglich, was Vorteile hinsichtlich
der Fertigung, der Lagerung und der Führung am Saugrohr 3 mit sich bringt.
[0027] Bei der gezeigten Ausbildung des Erfindungsgegenstandes ist der Drehschieber 33 als
ein den Hauptteil 30 des Saugrohres 3 umgebender Mantel ausgebildet, da es dann besonders
einfach ist, den Drehschieber 33 zu betätigen. Prinzipiell ist es jedoch auch möglich,
den Drehschieber 33 innerhalb des Saugrohres 3 anzuordnen und Betätigungsorgane am
Drehschieber 33 vorzusehen, die durch Umfangsschlitze im Saugrohr 3 nach aussen ragen,
so dass der Drehschieber in der geschilderten Weise betätigt werden kann.
[0028] Die Steuerung des Verschlussstückes (Schieber 35 und/oder Drehschieber 33) kann auf
verschiedene Weise durch einen stationären Anschlag 20 oder durch einen am Gestänge
des Saugrohres 3 angeordneten Anschlag 410 erfolgen, der durch die Schwenkbewegung
des Saugrohres 3 wirksam wird; es ist aber auch möglich, für die Verstellung des Verschlussstückes
andere Antriebe vorzusehen. Dieser kann dabei in beiden Richtungen auf das Verschlussstück
einwirken, z.B. in Form eines Elektromagneten oder eines hydraulischen oder pneumatischen
Kolbens. Es ist aber auch möglich, dass der Antrieb nur eine Bewegung steuert und
dass das Verschlussstück (Schieber 35, Drehschieber 33) durch eine Feder (34, 360)
oder ein anderes elastisches Element beaufschlagt ist, das das Verschlussstück bei
Freigabe durch seinen Antrieb (z.B. Anschläge 20 und 410) in Anlage an einen Anschlag
(310 bzw. Gabel 351 ) hält. Diese Stellung entspricht dann der Schliessstellung des
Verschlussstückes. Dieses elastische Element kann dann in beliebiger Weise zwischen
dem Saugrohr 3 und dem Schieber 35 bzw. Drehschieber 33 angebracht sein, z.B. als
Druckfeder oder Zugfeder zwischen Auslegearmen oder als Torsionsfeder etc.
[0029] Um bei der Verstellung des Verschlussstückes nicht den Hubweg durch Anschläge, elastische
Übertragungselemente etc. begrenzen zu müssen, ist gemäss Fig. 2 vorgesehen, dass
der Axialschlitz 330 im Drehschieber 33 breiter ist als der Längsschlitz 32 im Saugrohr
3. Bei einer derartigen Ausführung werden - ebenso wie bei einem geradlinig bewegbaren
Schieber 35 - keine besonderen Anforderungen an die Toleranzen gestellt, da lediglich
sichergestellt sein muss, dass in der einen Stellung des Verschlussstückes der Längsschlitz
32 geschlossen ist, während dieser in der anderen Stellung des Verschlussstückes freigegeben
sein muss.
[0030] Da der Faden 5 während der Bewegung des Verschlussstückes an dessen der Spule 13
zugewandten Kante anliegt, besteht die Gefahr, dass der Faden 5 bei der Stellbewegung
des Verschlussstückes mitgenommen und dabei in dem Schlitz zwischen Verschlussstück
(Schieber 35 bzw. Drehschieber 33) und Saugrohr 3 (Fadenaufnahmeteil 31 bzw. Hauptteil
30) eingeklemmt wird. Um dies mit Sicherheit zu vermeiden, ist gemäss den Fig. 3 und
4 vorgesehen, dass das Verschlussstück in einer Nut 37 oder 38 gelagert ist. Für den
Schieber 35 wird diese Nut 38 durch Umstülpen der Mündung des Fadenaufnahmeteils 31
gebildet, so dass der Schieber 35 zwischen dem Fadenaufnahmeteil 31 selber und der
Umstülpung 311 geführt wird. Für den Drehschieber 33 ist diese Nut 37 zwischen dem
drehfest mit dem Fadenaufnahmeteil 31 verbundenen Hauptteil 30 des Saugrohres 3 und
einem ringförmigen Vorsprung 312 des Fadenaufnahmeteiles 31 ausgebildet. Selbstverständlich
sind sowohl die Umstülpung 311 als auch der ringförmige Vorsprung 312 in Übereinstimmung
mit dem Längsschlitz 32 des Saugrohres 3 ebenfalls geschlitzt.
[0031] Wenn der Faden 5 auf dem der Spule 13 zugewandten Ende des Verschlussstückes (Schieber
35 bzw. Drehschieber 33) aufliegt, so wird der Faden 5 beidseitig des Verschlussstückes
durch das Fadenaufnahmeteil 31 sowie seiner Umstülpung 311 bzw. das Hauptteil 30 des
Saugrohres 3 und dem Vorsprung 312 des Fadenaufnahmeteiles 31 geführt. Wird somit
das Verschlussstück relativ zum Saugrohr 3 bewegt, so wird der Faden 5 durch diese
beidseitige Führung vom Verschlussstück gehindert, der Bewegung des Verschlussstückes
zu folgen, wodurch auch ein Einklemmen des Fadens 5 zwischen Verschlussstück und Saugrohr
3 verhindert wird. Da bei der Übernahme des sich in der Position 5' befindlichen Fadens
5 durch das Zubringerwalzenpaar 22 der Faden 5 durchtrennt und das abgetrennte Fadenende
abgeführt wird, kann auch beim Schliessen des Längsschlitzes 32 der Faden 5 durch
das Verschlussstück nicht eingeklemmt werden.
[0032] Neben den genannten Vorteilen der Platz-, Unterdruck- und Zeitersparnis bietet der
Erfindungsgegenstand noch den Vorteil, dass der Faden 5 nicht zu einem ungewünschten
Zeitpunkt freigegeben ist und durch äussere Einflüsse aus dem Saugrohr 3 herausgezogen
oder somit irgendwie beeinträchtigt werden kann, da er erst, wenn er von einem anderen
Arbeitsorgan übernommen werden soll, durch Freigabe des Längsschlitzes 32 dem Arbeitsbereich
dieses Arbeitsorganes zugeführt wird.
1. Schwenkbares Saugrohr zur Aufnahme eines Fadens von einer Spule, das zur Übergabe
eines Fadens an ein Arbeitsorgan auf seiner der Spule zugewandten Seite einen sich
in Längsrichtung erstreckenden Schlitz aufweist, dem ein steuerbares Verschlussstück
zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussstück (33, 35) als ein
quer zum Längsschlitz (32) bewegbarer Schieber ausgebildet ist.
2. Saugrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Saugrohr (3) einen Rohrabschnitt
(30) mit achssymmetrischer Form besitzt und das Verschlussstück (33) im Bereich des
Rohrabschnittes (30) als ein mit einem Axialschlitz (330) versehener Drehschieber
ausgebildet ist.
3. Saugrohr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehschieber (33) den
Rohrabschnitt (30) umgibt.
4. Saugrohr nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Axialschlitz
(330) im Drehschieber (33) breiter als der Längsschlitz (32) im Rohrabschnitt (30)
ist.
5. Saugrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass das der Spule (13) zugewandte Ende des Verschlussstückes in einer Nut (37, 38)
des Saugrohres (3) gelagert ist.
6. Saugrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verschlussstück durch ein elastisches Element (34, 360) beaufschlagt ist,
das es in seiner durch einen Anschlag (310, 351) definierten Schliessstellung hält.
7. Saugrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verschlussstück einen Anschlag (333, 352) trägt, dem ein in Abhängigkeit
von der Schwenkbewegung des Saugrohres (3) wirksam werdender Gegenanschlag (20,410)
zugeordnet ist.
1. Tube d'aspiration pivotable pour la préhension d'un fil sur une bobine et qui,
pour transmettre ce fil à un organe fonctionnel, comporte sur son côté tourné vers
la bobine une fente orientée dans le sens longitudinal avec laquelle coopère un organe
obturateur commandé, caractérisé en ce que cet organe obturateur (33, 35) a la conformation
d'un tiroir déplaçable perpendiculairement à la fente longitudinale (32).
2. Tube d'aspiration selon la revendication 1, caractérisé en ce que ce tube (3) comporte
une partie tubulaire (30) de forme symétrique par rapport à son axe et l'organe obturateur
(33) a, à hauteur de cette partie (30), la conformation d'un tiroir rotatif présentant
une fente axiale (330).
3. Tube d'aspiration selon la revendication 2, caractérisé en ce que le tiroir rotatif
(33) entoure la partie tubulaire (30).
4. Tube d'aspiration selon la revendication 2 ou 3, caractérisé en ce que la fente
axiale (330) du tiroir rotatif (33) est plus large que la fente longitudinale (32)
de la partie tubulaire (30).
5. Tube d'aspiration selon l'une ou plusieurs des revendications 1 à 4, caractérisé
en ce que l'extrémité de l'organe obturateur tournée vers la bobine (13) est logée
dans une rainure (37, 38) de ce tube (3).
6. Tube d'aspiration selon l'une ou plusieurs des revendications 1 à 5, caractérisé
en ce que l'organe obturateur est sollicité par un élément élastique (34, 360) qui
le maintient dans sa position d'obturation définie par une butée (310, 351).
7. Tube d'aspiration selon l'une ou plusieurs des revendications 1 à 6, caractérisé
en ce que l'organe obturateur porte une butée (333, 352), avec laquelle coopère une
butée opposée (20, 410) que le mouvement de pivotement de ce tube rend efficace.
1. Hinging suction pipe for gripping a yarn form a spool, which suction pipe comprises,
for transferring the yarn to an operating element, a slot located on its side facing
the spool and extending in its longitudinal direction, a controllable closure member
being associated with the longitudinal slot, characterised by the fact that the closure
member (33, 35) is constituted as a slide which is movable transversely of the longitudinal
slot (32).
2. Suction pipe according to claim 1, wherein the suction pipe (3) has a tube section
(30) which is of a shape symmetrical about its axis, and the closure member near the
tube section (30) is constituted as a rotary slide having an axial slot (330).
3. Suction pipe according to claim 2, wherein the rotary slide (33) surrounds the
tube section (30).
4. Suction pipe according to claim 2 or 3, wherein the axial slot (330) in the rotary
slide (33) is wider than the longitudinal slot (32) in the tube section (30).
5. Suction pipe according to any of claims 1 to 4, wherein the end of the closure
member nearest the spool (13) is mounted in a groove (37, 38) of the suction pipe
(3).
6. Suction pipe according to any of claims 1 to 5, wherein the closure member is acted
on by a resilient element (34, 360), which holds the closure member in its closure
position delimited by a stop (310,351).
7. Suction pipe according to any of claims 1 to 6, wherein the closure member carries
a stop (333,352) with which there is associated a counter-abutment (20,410) which
becomes operative in dependence on the pivotal movement of the suction pipe (3).