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(11) |
EP 0 087 832 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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24.07.1985 Patentblatt 1985/30 |
(22) |
Anmeldetag: 11.02.1983 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: C10G 21/00 |
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Verfahren zur Entfernung von aromatischen Verbindungen aus Kohlenwasserstoffen
Process for the removal of aromatic compounds from hydrocarbons
Procédé pour éliminer les composés aromatiques des hydrocarbures
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB IT NL |
(30) |
Priorität: |
02.03.1982 DE 3207404
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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07.09.1983 Patentblatt 1983/36 |
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Anmelder: METALLGESELLSCHAFT AG |
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60015 Frankfurt (DE) |
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Erfinder: |
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- Müller, Eckart, Dr.
D-6000 Frankfurt am Main 60 (DE)
- Klein, Helmut
D-6450 Hanau am Main (DE)
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(74) |
Vertreter: Rieger, Harald, Dr. |
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Reuterweg 14 60323 Frankfurt 60323 Frankfurt (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von aromatischen Verbindungen
aus Kohlenwasserstoffgemischen mit einem Siedebereich von 30 bis 300° C durch Flüssig-Flüssig-Extraktion
mit einem selektiven Lösungsmittel, Regenerierung des beladenen Lösungsmittels durch
Reextraktion mit einem nichtaromatischen Kohlenwasserstoff und Abtrennung der Aromaten
vom nichtaromatischen Reextraktionsmittel.
[0002] Es ist bekannt, aus Kohlenwasserstoffgemischen die aromatischen Kohlenwasserstoffe
dadurch abzutrennen, dass man sie mit einem selektiven Lösungsmittel extrahiert und
anschliessend von diesem Lösungsmittel abdestilliert. Dieses Verfahren kann nicht
angewendet werden, wenn die zu extrahierenden Aromaten die gleiche Siedelage haben
wie das Lösungsmittel (DE-AS Nr. 1545365, Spalte 1, Zeilen 19-22). Es ist somit auf
Einsatzprodukte mit einer Siedelage von etwa 30 bis 200° C beschränkt.
[0003] Es ist ferner bekannt, die nach der Extraktion im selektiven Lösungsmittel gelösten
Aromaten (Extrakt) durch Reextraktion mit einem niedrigsiedenden nichtaromatischen
Kohlenwasserstoff (Reextraktionsmittel) zu gewinnen. Das dabei entstehende Gemisch
aus niedrigsiedenden nichtaromatischen Kohlenwasserstoffen (Reextraktionsmittel) und
reextrahierten Aromaten (Reextrakt) wird durch Destillation getrennt (DE-OS Nr. 1545383).
[0004] Bei diesem Verfahren ist nachteilig, dass bei der Extraktion mit dem selektiven Lösungsmittel
aufgrund der unterschiedlichen Verteilungsfaktoren der abzutrennenden aromatischen
Kohlenwasserstoffe die Lösungsmittelmenge so bemessen werden muss, dass auch der am
schlechtesten im Lösungsmittel lösliche aromatische Kohlenwasserstoff noch extrahiert
wird. Andererseits muss bei der Reextraktion die Reextraktionsmittelmenge so bemessen
werden, dass auch der am besten im Lösungsmittel lösliche aromatische Kohlenwasserstoff
noch reextrahiert wird. Dadurch ist die Menge des Reextraktionsmittels wesentlich
grösser als die Menge des Raffinats, und dieses Reextraktionsmittel muss von den extrahierten
aromatischen Kohlenwasserstoffen abdestilliert werden. Das erfordert einen erheblichen
Wärmeaufwand.
[0005] Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass der am niedrigsten siedende Bestandteil
des von den Aromaten zu befreienden Kohlenwasserstoffgemisches einen Siedepunkt haben
muss, der um mindestens 30, möglichst um 50° C höher liegt als der Siedepunkt des
Reextraktionsmittels, um eine wirtschaftliche destillative Trennung zwischen Extrakt
und Reextraktionsmittel zu erreichen. Die Siedetemperatur des Reaktionsmittels soll
möglichst nicht niedriger als 50° C sein, um noch eine wirtschaftliche Kondensation
bei der Destillation zu ermöglichen. Das Kohlenwasserstoffgemisch muss demnach einen
Siedebeginn von 100 bis 120° C haben. Eine Abtrennung der Aromaten aus Gemischen mit
einem Siedebereich von 30 bis 300° C ist mit den bekannten Verfahren nicht möglich.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und bei einem
Verfahren zur Entfernung von aromatischen Verbindungen aus Kohlenwasserstoffgemischen
durch Flüssig-Flüssig-Extraktion mit einem selektiven Lösungsmittel, Regenerierung
des beladenen Lösungsmittels durch Reextraktion mit einem nichtaromatischen Kohlenwasserstoff
und destillative Abtrennung der Aromaten vom nichtaromatischen Reextraktionsmittel
den Wärmeaufwand für das Abdestillieren des Reextraktionsmittels zu verringern und
ausserdem den möglichen Siedebereich des zu entaromatisierenden Kohlenwasserstoffgemisches
auf 30 bis grösser 300° C zu erweitern.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass man dem selektiven Lösungsmittel
nach der Extraktion und vor der Reextraktion Wasser zusetzt.
[0008] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die Menge des nach der Extraktion
und vor der Reextraktion dem selektiven Lösungsmittel zugesetzten Wassers auf 1 bis
20 Gew.-%, bezogen auf das selektive Lösungsmittel, bemessen.
[0009] Vorzugsweise bemisst man hierbei die Menge des zugesetzten Wassers auf 5 bis 10 Gew.-%,
bezogen auf das selektive Lösungsmittel.
[0010] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung setzt man als zuzusetzendes
Wasser den lösungsmittelhaltigen Wasserablauf aus der Raffinatwasserwäsche ein.
[0011] Ferner kann im Rahmen der Erfindung auch der lösungsmittelhaltige Wasserablauf aus
der Extraktwasserwäsche als zuzusetzendes Wasser eingesetzt werden.
[0012] Gemäss einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung wird nach der Extraktion und
vor der Reextraktion der niedrigsiedende Anteil des Extraktes abdestilliert.
[0013] Nach einer Weiterbildung der Erfindung setzt man als nichtaromatischen Kohlenwasserstoff
zur Reextraktion einen Kohlenwasserstoff mit niedrigerem Siedepunkt als dem des selektiven
Lösungsmittels ein.
[0014] Mit Vorteil wird n-Hexan als nichtaromatischer Kohlenwasserstoff zur Reextraktion
eingesetzt.
[0015] Auch n-Heptan hat sich im Rahmen der Erfindung als nichtaromatischer Kohlenwasserstoff
zur Reextraktion bewährt.
[0016] Das erfindungsgemässe Verfahren wird vorzugsweise mit N-Methyl-pyrrolidon als selektives
Lösungsmittel durchgeführt.
[0017] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass es auf
einfache und besonders wirtschaftliche Weise gelingt, aromatische Verbindungen aus
Kohlenwasserstoffgemischen mit einem Siedeende von über 300° C durch Flüssig-Flüssig-Extraktion
mit einem selektiven Lösungsmittel, Regenerierung des beladenen Lösungsmittels durch
Reextraktion mit einem nichtaromatischen Kohlenwasserstoff und Abtrennung der Aromaten
vom nichtaromatischen Reextraktionsmittel zu gewinnen.
[0018] Durch den erfindungsgemässen Zusatz von Wasser zu dem mitAromaten beladenen Lösungsmittel
aus der Extraktion werden die Verteilungsfaktoren zwischen der Kohlenwasserstoffphase
und der Lösungsmittelphase zur Kohlenwasserstoffphase hin verschoben. Eine solche
Verschiebung hat zur Folge, dass die notwendige Menge an Reextraktionsmittel wesentlich
verringert wird. Dadurch wird Wärmeenergie für das Abdestillieren des Reextraktionsmittels
vom Extrakt eingespart.
[0019] Das zugesetzte Wasser muss zwar von dem Lösungsmittel wieder abgedampft werden, jedoch
entstehen hierdurch keine zusätzlichen Wärmekosten, weil dieses abgedampfte Wasser
zum Auswaschen von Lösungsmittel aus Raffinat und Extrakt verwendet wird. Der Ablauf
dieser Wasserwäschen wird dann zur Erhöhung des Wassergehaltes des Lösungsmittels
nach der Extraktion und vor der Reextraktion verwendet. In dieser Kombination liegt
ein wesentlicher Teil des erfindungsgemässen Gedankens, dass die für die Verdampfung
des Wassers aufzubringende Wärmemenge an zwei Stellen, nämlich der Wasserwäsche und
der Verschiebung der Verteilungsfaktoren, mit ganz unterschiedlicher Wirkung ausgenutzt
wird.
[0020] Das Verfahren bietet darüber hinaus den Vorteil, dass auch aus Kohlenwasserstoffgemischen
mit einem Siedebeginn unter 100° C, beispielsweise von 30° C, die Aromaten abgetrennt
werden können. Zu diesem Zweck werden nach der Erfindung von dem mit dem Aromaten-Extrakt
beladenen Lösungsmittel, bevor es zur Reextraktion geführt wird, zunächst in einer
Destillationskolonne die leichtersiedenden Anteile abdestilliert. Für die Reexktraktion
verbleiben dann nur noch die höhersiedenden Anteile des Extraktes und diese haben
einen genügend grossen Unterschied in der Siedetemperatur zum Reextraktionsmittel,
so dass dieses mit niedrigem Rücklaufverhältnis vom Reextrakt abgetrennt werden kann.
[0021] Die Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch und beispielsweise dargestellt und
wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 das erfindungsgemässe Verfahren für ein Einsatzprodukt mit einem Siedebereich
von 120 bis 300° C;
Fig. 2 das erfindungsgemässe Verfahren für ein Einsatzprodukt mit einem Siedebereich
von 30 bis 300° C.
[0022] Es bedeuten:
1. Zufuhr des Einsatzproduktes; 2. Extraktor zur Flüssig-Flüssig-Extraktion; 3. aromatenfreies
Raffinat; 4. Extraktor für Raffinat-Wasserwäsche; 5. Abzug Raffinat; 6. unbeladenes
selektives Lösungsmittel zur Extraktion 2; 7. beladenes Lösungsmittel mit niedrigerem
Wassergehalt aus der Extraktion 2; 8. beladenes Lösungsmittel mit höherem Wassergehalt
zur Flüssig-Flüssig-Reextraktion 9; 10. Zufuhr unbeladenes Reextraktionsmittel zur
Flüssig-Flüssig-Reextraktion 9; 11. Abzug beladenes Reextraktionsmittel zur Reextraktionsmittel-Destillation
12; 13. Abzug Kopfprodukt der Destillationskolonne 12; 14. Rückfluss auf Destillationskolonne
12; 15. lösungsmittelhaltiger Extrakt als Ablauf der Destillationskolonne 12; 16.
Extraktor für Extraktwasserwäsche; 17. Abzug gewaschener Extrakt; 18. regeneriertes
mit Reextraktionsmittel gesättigtes Lösungsmittel mit höherem Wassergehalt zur Lösungsmittelstripperdestillation
19; 20. Abzug Kopfprodukt der Lösungsmittelstripperdestillation 19; 21. Flüssigabscheider;
22. Abzug Reextraktionsmittel vom Flüssiqabscheider 21; 23. Rücklauf auf die Lösungsmitteistripperdestillation
19; 24. Wasserablauf vom Abscheider 21 zum Extraktor für Extraktwasserwäsche 16; 25.
Ablauf lösungsmittelhaltiges Waschwasser aus Extraktor für Extraktwasserwäsche 16;
26. Wasserabzug aus Abscheider 21 zum Extraktor für Raffinat-Wasserwäsche 4 ; 27.
Ablauf von lösungsmittelhaltigem Waschwasser aus dem Extraktor für Raffinat-Wasserwäsche
4; 28. Zuführung von lösungsmittelhaltigem Waschwasser zum beladenen Lösungsmittel
mit niedrigerem Wassergehalt 7 zur Herstellung eines Lösungsmittels mit höherem Wassergehalt
8 für die Reextraktion 9; 29. Destillationskolonne zu Abtrennung der niedrigsiedenden
Teile des Extraktes; 30. Abzug Kopfprodukt der Destillationskolonne 29; 31. Flüssigabscheider;
32. Abzug niedrigsiedender Teil des Extraktes; 33. Rücklauf auf Destillationskolonne
29; 35. lösungsmittelhaltiges Wasser zur Destillationskolonne 29.
Ausfiih,rungsbeispiel 1:
[0023] Gemäss Fig. 1 werden über Leitung 1 1000 kg/h eines Kerosin-Einsatzproduktes der
Siedelage 120 bis 300° C mit 15 bis 20 Gew.-% Aromaten in den unteren Teil des Extraktors
2 eingeführt. Über 6 werden als selektives Lösungsmittel 4000 kg/h N-Methyl-pyrrolidon
(NMP) mit 6 Gew.-% Wasser auf einen oberen Boden des Extraktors 2 aufgegeben. Die
Extraktion wird bei 50° C durchgeführt. Über Leitung 3 werden 790 kg/h eines Raffinats
mit 1 bis 5 Gew.-% Aromaten und etwa 5 Gew.-% Lösungsmittel abgezogen und in die Raffinatwasserwäsche
4 überführt. Über 5 verlassen 750 kg/h gewaschenes Raffinat die Anlage.
[0024] Aus dem Sumpf des Extraktors 2 wird über Leitung 7 beladenes Lösungsmittel mit niedrigerem
Wassergehalt abgezogen. Diesem Lösungsmittel werden über Leitung 28 ca. 300 kg/h lösungsmittelhaltigen
Wassers aus der Raffinatwasserwäsche 4 über Leitung 27 und aus der Extraktwasserwäsche
16 über Leitung 25 zugesetzt. Dieser Zusatz enthält 200 kg/h Wasser und erhöht den
Wassergehalt des Lösungsmittels von 6 auf 11 Gew.-%. Das beladene Lösungsmittel mit
einem Wassergehalt von 11 Gew.-% wird über Leitung 8 auf den Kopf der Reextraktionskolonne
9 aufgegeben.
[0025] Über Leitung 10 werden der Kolonne 9 im unteren Teil 1200 kg/h n-Hexan als Reextraktionsmittel
zugeführt. Wenn der Wassergehalt des Lösungsmittels nicht erfindungsgemäss von 6 Gew.-
% auf 11 Gew.-% erhöht worden wäre, hätte die Menge n-Hexan 2500 kg/h betragen müssen.
[0026] Über Leitung 11 wird das beladene Reextraktionsmittel abgezogen und der Destillationskolonne
12 aufgegeben.
[0027] Über Leitung 15 wird lösungsmittelhaltiger Extrakt abgezogen und zur Extraktwasserwäsche
16 geführt. Dort werden mit 100 kg/h Wasser aus Leitung 24 die Lösungsmittelanteile
herausgewaschen. Das Lösungsmittel-Wassergemisch verlässt die Extraktwasserwäsche
16 über die Leitung 25.
[0028] Über Leitung 17 verlassen 250 kg/h gewaschener Extrakt mit einem Aromatengehalt von
50 bis 70 Gew.-% die Anlage. Über Leitung 18 verlässt die Reextraktionskolonne 9 das
regenerierte Lösungsmittel und wird zur Stripperdestillationskolonne 19 geführt. Dort
wird das mitgelöste Hexan und ein Teil des Wassers über Leitung 20 abdestilliert.
Das Kondensat wird im Abscheider 21 getrennt.
[0029] Das Hexan verlässt den Abscheider 21 über Leitung 22. Vom abgeschiedenen Wasser werden
je 100 kg/h über Leitung 24 zur Extraktwasserwäsche 16 und über Leitung 26 zur Raffinatwasserwäsche
4 geführt. Ausserdem fliesst ein kleiner Teil des Wassers als Rückfluss auf den Kopf
der Stripperdestillationskolonne 19. Am Sumpf der Kolonne 19 werden 4 kg/h N-Methylpyrrolidon
mit 6 Gew.-% Wasser über Leitung 6 abgezogen. Von des Destillationskolonne 12 werden
am Kopf über Leitung 13 Dämpfe abgezogen und kondensiert. Das Kondensat gehtzum Teil
über Leitung 14 als Rücklauf auf den Kopf der Kolonne zurück. Der Rest wird zusammen
mit dem Hexan aus Leitung 22 über Leitung 10 zur Reextraktionskolonne 9 geführt.
Ausführungsbeispiel 2:
[0030] Gemäss Fig. 2 werden über Leitung 1 1000 kg/h eines Kerosin-Einsatzproduktes der
Siedelage 30 bis 300° C mit 15 bis 20 Gew.-% Aromaten in den unteren Teil des Extraktors
2 eingeführt. Wie in Beispiel 1 werden über Leitung 6 4000 kg/h N-Methylpyrrolidon
mit 6 Gew.-% Wasser zugeführt. Das Raffinat verlässt über Leitung 3, Wasserwäsche
4 und Leitung 5 in einer Menge von 750 kg/h und mit einem Aromatengehalt von 1 bis
5 Gew.-% die Anlage.
[0031] Aus dem Sumpf des Extraktors 2 wird über Leitung 7 beladenes Lösungsmittel mit niedrigerem
Wassergehalt abgezogen und in die Destillationskolonne 29 etwa in der Mitte zugeführt.
Der Destillationskolonne 29 werden in dem unteren Teil über Leitung 28 ca. 300 kg/h
lösungsmittelhaltigen Wassers aus der Raffinatwasserwäsche 4 über Leitung 27 und der
Extraktwasserwäsche über Leitung 25 zugeführt. Dieses Produkt enthält 200 kg/h Wasser
und erhöht den Wassergehalt des Lösungsmittels, das über Leitung 8 dem Sumpf der Destillationskolonne
29 verlässt, von 6 auf 11 Gew.-%.
[0032] Am Kopf der Destillationskolonne 29 werden über Leitung 30 die Dämpfe abgezogen,
kondensiert und im Abscheider 31 in eine Kohlenwasserstoffphase und eine Wasserphase
getrennt. Die Kohlenwasserstoffphase ist der niedrigsiedende Teil des Extraktes und
verlässt in einer Menge von 75 kg/h mit einem Aromatengehalt von 50 bis 70 Gew.-%
die Anlage. Wenn dieser leichtsiedende Teil des Extraktes nicht abdestilliert worden
wäre, wäre er teilweise im Reextraktionsmittel verblieben und hätte letztendlich über
den Lösungsmittelkreislauf zusammen mit dem Raffinat die Anlage verlassen, so dass
eine wesentlich schlechtere Entaromatisierung stattgefunden hätte. Das azeotrop mitgeführte
Wasser wird über Leitung 33 als Rücklauf auf den Kopf der Destillationskolonne 29
geleitet. Der restliche Extrakt verlässt in einer Menge von 175 kg/h mit einem Aromatengehalt
von 50 bis 70 Gew.-% über Leitung 17 die Anlage. Der übrige Teil des Verfahrens verläuft
genauso wie im Beispiel 1.
1. Verfahren zur Entfernung von aromatischen Verbindungen aus Kohlenwasserstoffgemischen
mit einem Siedebereich von 30 bis 300° C durch Flüssig-Flüssig-Extraktion mit einem
selektiven Lösungsmittel, Regenerierung des beladenen Lösungsmittelsdurch Reextraktion
mit einem nichtaromatischen Kohlenwasserstoff und Abtrennung der Aromaten vom nichtaromatischen
Reextraktionsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass man dem selektiven Lösungsmittel
nach der Extraktion und vor der Reextraktion Wasser zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Menge des nach
der Extraktion und vor der Reextraktion dem selektiven Lösungsmittel zugesetzten Wassers
auf 1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das selektive Lösungsmittel, bemisst.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die Menge
des zugesetzten Wassers auf 5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das selektive Lösungsmittel,
bemisst.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass man als zuzusetzendes Wasser den lösungsmittelhaltigen Wasserablauf
aus der Raffinatwasserwäsche einsetzt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass man als zuzusetzendes Wasser den lösungsmittelhaltigen Wasserablauf
aus der Extraktwasserwäsche einsetzt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, dass man nach der Extraktion und vor der Reextraktion den niedrigsiedenden
Anteil des Extraktes abdestilliert.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, dass man als nichtaromatischen Kohlenwasserstoff zur Reextraktion
einen Kohlenwasserstoff mit niedrigerem Siedepunkt als dem des selektiven Lösungsmittels
einsetzt.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, dass man als nichtaromatischen Kohlenwasserstoff zur Reextraktion
n-Hexan einsetzt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, dass man als nichtaromatischen Kohlenwasserstoff zur Reextraktion
n-Heptan einsetzt.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass man als selektives Lösungsmittel M-Methyl-pyrrolidon einsetzt.
1. A process of removing aromatic compounds from hydrocarbon mixtures boiling in the
range from 30 to 300° C comprising a liquid-liquid extraction with a selective solvent,
a regeneration of the solvent by re-extraction with a non-aromatic hydrocarbon, and
a separation of the aromatic compounds from the non-aromatic re-extracting agent,
characterized in that water is added to the selective solvent after the extraction
and before the re-extraction.
2. A process according to Claim 1, characterized in that water in a quantity of 1
to 20 wt.% of the selective solvent is added to the latter after the extraction and
before the re-extraction.
3. A process according to Claims 1 and 2, characterized in that water is added in
a quantity of 5 to 10 wt.% of the selective solvent.
4. A process according to any of the preceding Claims 1 to 3, characterized in that
the solvent- containing aqueous effluent formed by the washing of the refined product
with water is used as water to be added.
5. A process according to any of the preceding Claims 1 to 4, characterized in that
the solvent- containing aqueous effluent formed by the washing of the extract with
water is used as water to be added.
6. A process according to any of the preceding Claims 1 to 5, characterized in that
the low-boiling fraction of the extract is distilled off after the extraction and
before the re-extraction.
7. A process according to any of the preceding Claims 1 to 6, characterized in that
a hydrocarbon having a lower boiling point than the selective solvent is used as a
non-aromatic hydrocarbon for the re-extraction.
8. A process according to any of the preceding Claims 1 to 7, characterized in that
n-hexane is used as a non-aromatic hydrocarbon for the re-extraction.
9. A process according to any of the preceding Claims 1 to 8, characterized in that
n-heptane is used as a non-aromatic hydrocarbon for the re-extraction.
10. A process according to any of the preceding Claims 1 to 9, characterized in that
n-methylpyrrolidone is used as a selective solvent.
1. Procédé pour éliminer des composés aromatiques de mélanges d'hydrocarbures ayant
une plage d'ébullition de 30 à 300° C, par extraction liquide-liquide, avec un solvant
sélectif, par régénération du solvant chargé, par réextraction avec un hydrocarbure
non aromatique et par séparation des produits aromatiques de l'agent de réextraction
qui n'est pas aromatique, caractérisé en ce qu'il consiste à ajouter de l'eau au solvant
sélectif après l'extraction et avant la réextraction.
2. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé en ce qu'il consiste à ajuster
la quantité d'eau ajoutée au solvant sélectif après l'extraction, ou avant la réextraction,
entre 1 et 20% en poids par rapport au solvant sélectif.
3. Procédé suivant les revendications 1 et 2, caractérisé en ce qu'il consiste à ajuster
la quantité d'eau ajoutée entre 5 et 10% en poids, par rapport au solvant sélectif.
4. Procédé suivant l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce qu'il consiste
à utiliser, comme eau à ajouter, l'eau évacuée contenant du solvant provenant des
eaux de lavage du produit raffiné.
5. Procédé suivant l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce qu'il consiste
à utiliser, comme eau à ajouter, l'eau évacuée contenant du solvant provenant des
eaux de lavage de l'extrait.
6. Procédé suivant l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce qu'il consiste
à séparer, après l'extraction et avant la réextraction, la partie de l'extrait qui
a le point d'ébullition le plus bas.
7. Procédé suivant l'une des revendications 1 6, caractérisé en ce qu'il consiste
à utiliser, comme hydrocarbures non aromatiques pour la réextraction, un hydrocarbure
à point d'ébullition plus bas que celui du solvant sélectif.
8. Procédé suivant l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce qu'il consiste
à utiliser comme hydrocarbure non aromatique pour la réextraction de l'hexane normal.
9. Procédé suivant l'une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce qu'il consiste
à utiliser, comme hydrocarbure non aromatique, pour la réextraction de l'éthane normal.
10. Procédé suivant l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce qu'il consiste
à utiliser, comme solvant sélectif, de la N-méthylpyrroli- done.

