Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht von einem Resonator nach der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Gattung aus.
[0002] Es sind schon Resonatoren bekannt (Kurt Rint, Handbuch für Hochfrequenz- und Elektro-Techniker,
Hüthig-Verlag, Band V, 1981, Seiten 566 ff.), die in Streifenleitertechnik hergestellt
sind. Derartige Resonatoren bestehen aus einer ebenen Platte aus dielektrischem Material
mit darauf befindlichen kurzgeschlossenen oder offenen Leitungsstücken. Derartige
Resonatoren haben den Nachteil, daß sie auf einer Leiterplatte verhältnismäßig viel
Platz beanspruchen.
Vorteile der Erfindung
[0003] Der erfindungsgemäße Resonator mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1
hat den Vorteil, daß durch den rohrförmigen, monolithischen Aufbau eine hohe mechanische
Stabilität und eine hohe Langzeitkonstanz der elektrischen Eigenschaften erreicht
wird. Als weiterer Vorteil ist anzusehen, daß der Resonator eine hohe Güte aufweist
und daß er auch bei einer Serienfertigung reproduzierbare Werte ergibt.
[0004] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Resonators möglich. Besonders vorteilhaft
ist ein Resonator, bei dem die Resonanzfrequenz des Resonators durch eine Veränderung
der Breite des Schlitzes abstimmbar ist. Auf diese Weise ist eine Abstimmung möglich,
ohne daß dadurch ein Güteverlust befürchtet werden muß.
Zeichnung
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung an Hand mehrerer Figuren
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt
in
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Resonanzkreises in einer
ersten Ausführungsform,
Fig. 2 ein Ersatzschaltbild eines Resonators nach Fig. 1,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Resonators in einer anderen Ausführungsform,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht eines auseinandergezogen dargestellten Resonators
und
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Resonators, der als Doppelresonator
ausgebildet ist.
Beschreibung der Erfindung
[0006] Ein in Fig. 1 mit 10 bezeichneter erfindungsgemäßer Resonator besteht aus einem rohrförmigen
Träger 11, der auf seiner äußeren Mantelfläche 12 mit einer Metallschicht 13 und auf
seiner inneren Mantelfläche mit einer Metallschicht 14 versehen ist. Die äußere Metallschicht
13 weist einen in Achsrichtung des Trägers 11 verlaufenden durchgehenden Schlitz 15
und am unteren Ende des Schlitzes zwei Anschlußflächen 16, 17 für Leiter 18 und 19
auf. Ein Leiter 20 ist mit der inneren Metallschicht 14 leitend verbunden. Der rohrförmige
Träger 11 besteht aus einem dielektrischen Material, vorzugsweise aus Bariumtitanat,
und die Metallschichten 13 und 14 sind beispielsweise durch Galvanisieren, durch Aufdampfen,
in einem Druckverfahren in Dickschichttechnik oder einem anderen geeigneten Verfahren
aufgebracht.
[0007] Die Dimensionierung des Resonators erfolgt in Abhängigkeit von der Dielektrizitätskonstante
des Trägermaterials, dem Durchmesser und der Wandstärke des Trägers sowie von der
Geometrie der äußeren Metallschicht 13 in der Weise, daß die Vierpoleigenschaften
insbesondere im Hinblick auf die Einfügungsdämpfung und den Phasengang optimal sind.
[0008] Ein Ersatzschaltbild des Resonators nach Fig. 1 ist in Fig. 2 gezeigt. Darin entsprechen
die Anschlüsse 30, 31 den Anschlußflächen 16 und 17, der Kondensator 32 und der Belag
33 dem Schlitz 15 in Verbindung mit der äußeren Metallschicht 13, der Leiter 34 der
inneren Metallschicht 14 und die Anschlüsse 35, 36 dem Leiter 20.
[0009] In einer alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Resonators ist die innere
Metallschicht 40 (Fig. 3) mit einem Längsschlitz 41 versehen, während die äußere Mantelfläche
42 vollständig mit einer Metallschicht 43 versehen ist. Damit wird erreicht, daß der
Resonator streufeldarm ist. Die Kontaktierung der inneren Metallschicht 40 kann in
analoger Weise zu den Anschlußflächen 16 und 17 gemäß Fig. 1 erfolgen oder mittels
durchkontaktierter Löcher 44 und 45, die auf der Außenseite des Trägers 42 in zwei
Aussparungen 46, 47 der äußeren Metallschicht 43 enden.
[0010] Die Abschirmung des Resonators läßt sich noch weiter verbessern, wenn ein rohrförmiger
Träger 50 (Fig. 4) an beiden Enden mit einem Abschirmdeckel 51, 52 abgeschlossen wird.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist außerdem gezeigt, daß gegebenenfalls auch
innere und äußere Metallschicht 53, 54 mit je einem durchgehenden Längsschlitz 55,
56 versehen sein können. In diesem Fall ist es vorteilhaft, die Schlitze diametral
gegenüberliegend anzuordnen.
[0011] Nach Fig. 5 wird ein Doppelresonator 60 dadurch geschaffen, daß ein rohrförmiger
Träger 61 mit zwei axial getrennten Metallschichten 63, 64 versehen ist. Auf der Innenseite
des Trägers 61 sind dann ebenfalls zwei getrennte Metallschichten vorhanden. Gegebenenfalls
können auf dem Träger auch mehr als zwei Metallschichten angeordnet sein, so daß ein
Dreifach- oder Mehrfachresonator und damit eine Filterschaltung entsteht.
[0012] Der Frequenzabgleich der Resonatoren gemäß den Fig. 1 und 3 bis 5 erfolgt vorzugsweise
dadurch, daß zusätzliche Schlitze in der inneren oder äußeren Metallschicht vorgesehen
werden; vgl. zum Beispiel Fig. 4, gestrichelt eingezeichneter Schlitz 57. Ein Frequenzabgleich
kann auch durch ein Verändern der Schlitzbreite der vorhandenen Schlitze, zum Beispiel
15 in Fig. l, vorgenommen werden. Eine weitere Möglichkeit des Frequenzabgleichs eines
erfindungsgemäßen Resonators besteht darin, in das Innere des rohrförmigen Trägers
einen passenden zylindrischen Abgleichkern einzuschieben.
[0013] Aus herstellungstechnischen Gründen kann es vorteilhaft sein, zwei rohrförmige Träger
ineinanderzustecken, von denen der innere Träger zum Beispiel die Struktur nach Fig.
1 hat und der äußere Träger die Struktur nach Fig. 4. Die erfindungsgemäßen Resonatoren
lassen sich mit Vorteil auf Funkgeräte-Leiterplatten anbringen, wobei gegebenenfalls
die Anschlußflächen 16 und 17 (Fig. 1) über den unteren Rand des rohrförmigen Trägers
11 hervorragen und in entsprechende Schlitze der Leiterplatte passen. Anstelle des
Leiters 20 könnte dann eine entsprechende Anschlußfläche vorgesehen sein. Die Anschlußflächen
würden in diesem Fall auf entsprechend geformten Vorsprüngen des Trägers angeordnet
sein.
1. Resonator mit einem Träger aus einem dielektrischen Material und zwei auf dem Träger
angebrachten Metallschichten, dadurch gekennzeichnet, daß ein rohrförmiger Träger
(11) auf seiner äußeren und inneren Mantelfläche eine Metallschicht (13, 14) trägt,
daß mindestens eine der Metallschichten durch einen in Achsrichtung des Trägers verlaufenden
Schlitz (15) unterbrochen ist und daß an einem Ende des Trägers zu beiden Seiten des
Schlitzes je ein Anschluß (16, 17) sowie an der inneren Metallschicht mindestens ein
Anschluß vorgesehen sind.
2. Resonator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Resonanzfrequenz des
Resonators (10) durch eine Veränderung der Breite des Schlitzes (15) abstimmbar ist.
3. Resonator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Resonanzfrequenz des
Resonators (10) durch Einschieben eines Abgleichstiftes in das Innere des rohrförmigen
Trägers (11) einstellbar ist.
4. Resonator nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Resonanzfrequenz des Resonators durch mindestens einen zusätzlichen Schlitz (57)
in der äußeren Metallschicht (54) einstellbar ist.
5. Resonator nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die äußere Metallschicht (43) ohne Schlitz und die innere Metallschicht (40) mit einem
Schlitz (41) versehen ist.
6. Resonator nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß
die offenen Seiten des rohrförmigen Trägers (50) durch je einen Abschirmdeckel (51,
52) abgeschlossen sind.
7. Resonator nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der rohrförmige
Träger (61) mindestens zwei in axialer Richtung des Trägers voneinander getrennte
äußere Metallschichten (63, 64) und eine gleiche Zahl von inneren Metallschichten
aufweist.
8. Resonator nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der rohrförmige
Träger (11) aus Bariumtitanat besteht.
9. Resonator nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem
Resonator mit einer inneren Metallschicht (40) mit Längsschlitz (41) die Anschlüsse
durch durchkontaktierte Löcher (44, 45) nach außen geführt sind und daß die äußere
Metallschicht (43) um die Löcher herum entfernt ist.