[0001] Die Erfindung betrifft ein Gewehr, insbesondere eine Repetierbüchse, mit einer Laufhalterung
für Wechselläufe, bei dem ein Verschlußgehäuse mit dem Schaft verbunden und an dem
Uerschlußgehäuse eine, ein Verschlußteil aufweisende Verschlußeinrichtung gelagert,
ein Schloß angeordnet und am vorderen Ende des Uerschlußgehäuses ein Hülsenkoof vorgesehen
ist, der eine zylindrische Aufnahmebohrung für das hintere zylindrische Laufende und
an seiner Unterseite einen vertikalen Längsschlitz, sowie eine quer zum Lauf angeordnete,
horizontale Klemmschraube aufweist, mit welcher die einander gegenüberstehenden Seiten
der Hülsenkopfunterseite zusammenspannbar sind.
[0002] Bei einem derartigen bekannten Gewehr (DE-PS 19 59 748) weist das Laufende einen
gegenüber dem Lauf verringerten Außendurchmesser auf. Das im Durchmesser verringerte
Laufende ist zylindrisch ausgebildet und in die zylindrische Aufnahmebohrung des Hülsenkopfes
auf einer verhältnismäßig kurzen Länge eingesteckt. Es ist ein Zylinder-Drehverschluß
vorgesehen, der an seinem hinteren Ende Uerriegelungswarzen aufweist, welche in entsprechende
Ausnehmungen des Uerschlußgehäuses eingreifen. Zur lösbaren Verbindung des Laufes
mit dem Schaft bzw. dem Hülsenkopf, weist letzterer die quer zum Lauf angeordnete
Klemmschraube auf. Außerdem ist im Abstand vom hinteren Ende des Laufes ein Lagerbock
aufgeschoben und mit dem Lauf verklebt. Dieser Lagerbock stützt sich nach hinten an
einem in den Schaft eingelassenen Anschlag an. Eine von unten her in den Schaft eingesteckte
Halteschraube greift in ein Gewinde des Lagerbockes ein. Damit diese Laufhalterung
überhaupt funktioniert, müssen die zylindrische Aufnahmebohrung im Verschlußgehäuse
und das zylindrische Laufende im Durchmesser unter Einhaltung enger Toleranzen sehr
genau aufeinander abgestimmt sein, was nicht immer gewährleistet ist, denn es sollen
je verschiedene Läufe in ein und dieselbe Aufnahmebohrung eingesetzt werden. Die verhältnismäßig
kurze Aufnahmebohrung im Hülsenkopf ist außerdem empfindlich gegen Biegebelastung.
Es ist infolgedessen nicht sichergestellt, daß die Laufachse immer exakt mit der Kammer
fluchtet. Hierdurch liegen die Uerriegelungswarzen nur einseitig an. Bei Schußabgabe
ergeben sich hierdurch Massenbewegungen der Kammer. Da die Kammer verhältnismäßig
lang ausgebildet ist, können sich die radialen Massenbewegungen der Kammer auch auf
den Lauf übertragen, was zu Schwingungen führt. Durch diese seitlichen Schwingungen
wird die Treffpunktlage beeinträchtigt. Die Verriegelung der Uerschlußelemente am
Ende des Verschlußgehäuses führt weiterhin zu einer Vergrößerung der Baulänge des
Gewehrs. Hinzu kommt, daß bei der bekannten Konstruktion das Hülsenbett halbseitig
offen ist. Bei am Ende des Verschlusses angeordneten Uerriegelungswarzen kann sich
auch noch das Hülsenbett bei Abgabe des Schusses durchbiegen, wodurch weitere Fluchtfehler
zwischen der Laufachse und der Kammerachse entstehen und das Schwingungsverhalten
noch schlechter wird. Ferner werden die Rückstoßkräfte des Laufes im wesentlichen
von dem Lagerbock auf den einseitig und exzentrisch angeordneten Anschlag übertragen.
Auch dies kann zu Fluchtungenauigkeiten führen. Aus diesen Gründen ist diese bekannte
Gewehrkonstruktion auch bestenfalls nur für Schonzeitbüchsen geeignet, bei denen die
hohen, bei normalen Jagdgewehren vorkommenden Kräfte, nicht auftreten. Weitere Probleme
ergeben sich durch die vertikal angreifende vordere Halteschraube, welche den Lauf
in radialer Richtung einseitig belastet, wodurch wiederum Fluchtfehler zwischen Lauf
und Verschlußgehäuse herbeigeführt werden können. Diese machen sich insbesondere bei
der Verwendung eines Zielfernrohres nachteilig bemerkbar. Das Verschlußgehäuse ist
nämlich bei den herkömmlichen Gewehrkonstruktionen mit mindestens einer Fußplatte
oder einem Prisma zur Halterung des Zielfernrohres versehen, wobei sich eine zweite
Fußplatte oder ein zweites Prisma weiter vorne entweder auf dem Verschlußgehäuse oder
auf dem Lauf befindet. Jede Verlagerung der Laufachse gegenüber dem Verschlußgehäuse
führt damit zwangsläufig auch zu einer Veränderung der Lage der Zielfernrohrachse
gegenüber der Laufachse.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gewehr, insbesondere eine Repetierbüchse,
mit einer Laufhalterung für Wechselläufe der eingangs erwähnten Art zu schaffen, welches
einfacher im Aufbau ist, bei gleicher Lauflänge eine kürzere Gesamtlänge aufweist
und ein besseres Schwingungsverhalten besitzt. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung
soll darüber hinaus die Zielfernrohrmontage, die Uerbindung zwischen Verschlußgehäuse
und Schaft verbessert werden.
[0004] Eine erste Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe besteht darin, daß
das hintere Laufende hinten aus dem Hülsenkopf herausragt, daß am hinteren Laufende
mindestens zwei mit diesem aus einem Stück bestehende, nach außen vorspringende Verriegelungswarzen
angearbeitet sind und daß ein in Laufrichtung verschiebbar und um eine zur Laufachse
koaxiale Achse schwenkbar gelagerter Uerschlußkopf vorgesehen ist, welcher nach Art
eines Bajonettverschlusses mit den Uerriegelungswarzen verriegelbar ist und in Uerschlußstellung
das hintere Laufende umfaßt.
[0005] Durch den direkt am Laufende angreifenden Uerschlußkopf wird die Verbindung zwischen
Lauf und Verschlußgehäuse wesentlich einfacher. Irgendwelche Fluchtfehler zwischen
verschlußgehäuse und Lauf haben keinerlei Auswirkungen auf die direkt am Laufende
angreifende Uerschlußeinrichtung. Damit braucht die Verbindung zwischen Lauf und Uerschlußgehäuse
keine hohe Genauigkeit mehr aufzuweisen und wird damit billiger in der Herstellung.
Außerdem werden durch den direkt am Laufende angreifenden Verschlußkopf bei gleichbleibender
Lauflänge der Verschluß selbst und die Gesamtlänge des Gewehrs verkürzt und die Masse
sowie das Gewicht der Verschlußeinrichtung verringert. Sollte sich bei Abgabe des
Schusses durch irgendwelche Fertigungsungenauigkeiten trotzdem zunächst eine einseitige
Anlage der Verriegelungswarzen ergeben, so wird der kurze Verschlußkopf an seinem
hinteren Ende wesentlich weniger weit gegenüber der Laufachse bewegt, als dies bei
einem langen Zylinder-Drehverschluß der Fall ist. Wegen der kürzeren Bauart des Verschlußkopfes
und seiner geringeren Masse werden auch weniger Schwingungen auf den Lauf übertragen
und damit das Schwingungsverhalten verbessert und eine höhere Zielgenauigkeit erreicht.
Weiterhin ist es bei dem erfindungsgemäßen Gewehr wesentlich, daß die Verriegelungswarzen
nach außen vorspringen. Nur hierdurch kann nämlich erreicht werden, daß sie einerseits
leicht zu fertigen sind und außerdem der Lauf an seinem hinteren Ende im Durchmesser
auch nicht zu groß und zu schwer wird. Würde man nämlich Uerriegelungsvorsprünge nach
innen vorspringen lassen, so wäre es unbedingt erforderlich, das hintere Laufende
im Durchmesser zu vergrößern. Dies hätte jedoch den Nachteil, daß man das gesamte
Laufende, soweit es von vorne in den Hülsenkopf ein- und durch diesen hindurchgesteckt
ist, im Durchmesser vergrößern müBte, ebenso wie den Hülsenkopf selbst. Es wäre damit
eine erhebliche Gewichtszunahme verbunden. Aus Sicherheitsgründen kommt auch nur ein
Einstecken des Laufes in den Hülsenkopf von vorne in Frage. Es ist also wesentlich,
daß der Uerschlußkopf das Laufende von außen umfaßt und nicht in das Laufende oder
einen am Laufende vorgesehenen Hülsenkopf eingreift. Weiterhin sei noch auf einen
wesentlichen Unterschied zwischen den herkömmlichen Laufhalterungen für Wechselläufe
und dem erfindungsgemäßen Gewehr hingewiesen. Bekannte Laufhalterungen haben eine
ballistische Aufgabe, sie müssen nämlich die beim Schuß auftretenden Kräfte vom Lauf
zum Verschluß übertragen.
[0006] Hierzu ist es erforderlich, den Hülsenkopf und die zwischen Hülsenkopf und Verschluß
vorgesehenen Teile sehr exakt zu fertigen. Selbst bei größter Präzision kann bei den
bekannten Konstruktionen nicht sichergestellt werden, daß Laufachse und Kammerachse
nach einem Laufwechsel miteinander exakt fluchten, was bei Fluchtfehlern zu den erwähnten
Schwingungen führen kann. Außerdem bringt eine große Präzision auch Fertigungs- und
Montageprobleme mit sich. Demgegenüber bilden beim erfindungsgemäßen Gewehr der Lauf
und der direkt am Lauf angreifende Verschluß eine Einheit. Die zum Schließen notwendigen
Elemente Lauf und Verschluß sind von der Präzision des den Lauf haltenden Hülsenkopfes
völlig unabhängig. Zwischen Lauf und Hülsenkopf können deshalb verhältnismäßig große
Toleranzen sein, die einerseits die Fertigung verbilligen und andererseits das Wechseln
des Laufes erleichtern.
[0007] Eine zweite Lösung der gestellten Aufgabe besteht darin, daß das hintere Laufende
hinten aus dem Hülsenkopf herausragt, daß am hinteren Laufende im Bereich der Stoßfläche
beidseitig des Patronenlagers je eine vertikale, zur Laufachse hin offene Nut eingearbeitet
ist, durch welche Verriegelungsflächen für einen an sich bekannten, in der Nut vertikal
verschiebbaren Verschlußschieber mit Schlagbolzen gebildet sind. Durch diese Lösung
werden im wesentlichen die gleichen Vorteile erzielt, wie sie vorstehend bezüglich
der ersten Lösung dargelegt worden sind.
[0008] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß das in
den Hülsenkopf eingreifende hintere Laufende gegenüber dem vor dem Hülsenkopf liegenden
Teil des Laufes einen größeren Außendurchmesser aufweist und daß am hinteren Laufende
im Bereich der Verriegelungswarzen bzw. der Nut (bei der zweiten Lösung) ein innerhalb
des Außendurchmessers liegendes, an den Lauf fest angearbeitetes, als Fuß für die
Zielfernrohrmontage dienendes Prisma vorgesehen ist, wobei am Lauf vor dem Hülsenkopf
ein zweiter Fuß für die Zielfernrohrmontage vorgesehen ist. Durch diese Ausgestaltung
wird erreicht, daß das Zielfernrohr nur noch direkt mit dem Lauf verbunden ist. Irgendwelche
Toleranzen in der Verbindung zwischen Lauf und Verschlußgehäuse können sich infolgedessen
nicht mehr auf die Treffgenauigkeit auswirken. Außerdem erlaubt diese Konstruktion
einen maximalen Abstand der Fernrohrfüße, was zu einer stabilen Befestigung beiträgt.
Da der Lauf im kritischen Druck- und Beschleunigungsbereich im Außendurchmesser verstärkt
ist, wird er auch besonders schwingungsarm.
[0009] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen
gekennzeichnet.
[0010] Die Erfindung ist in folgendem, anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt einer Repetierbüchse mit geschlossenem Verschluß,
Figur 2 einen Längsschnitt mit geöffnetem Verschluß,
Figur 3 eine Draufsicht in Richtung III der Figur 2,
Figur 4 einen Querschnitt nach der Linie IV-IU der Fig. 2,
Figur 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Figur 2,
Figur 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Figur 2,
Figur 7 einen Teillängsschnitt eines zweiten Ausführungsbeispieles mit geschlossenem
Verschluß,
Figur 8 das zweite Ausführungsbeispiel bei geöffnetem Verschluß.
[0011] In den Schaft 1 der in den Figuren 1 - 6 dargestellten Repetierbüchse ist das Verschlußgehäuse
2 eingesetzt. An dem VerschluBgehäuse 2 ist die Verschlußeinrichtung 3, ein Schloß
4 und am vorderen oberen Ende ein Hülsenkopf 5 vorgesehen. Außerdem weist das Verschlußgehäuse
2 einen Magazinschacht 6 zur Aufnahme des Magazins 7 auf.
[0012] Der Hülsenkopf 5 weist eine an ihrem vorderen und hinteren Ende offene Aufnahmebohrung
8 auf, und ist an seinem vorderen Ende an seiner Unterseite-8a mit einem vertikalen
Längsschlitz 9 versehen. Die Unterseite 8a ist ferner mit einer horizontalen Querbohrung
10 versehen, in welche eine Klemmschraube 11 mit mehreren Funktionen eingesetzt ist.
Aufbau und Funktion dieser Klemmschraube 11 wird weiter unten noch näher beschrieben.
Die Bohrung 10 ist zweckmäßig so hoch angeordnet, daß die Klemmschraube 11 teilweise
auch in eine am Lauf vorgesehene, segmentförmige Aussparung 12 formschlüssig eingreift.
[0013] Das hintere Laufende 14 ist zylindrisch ausgebildet und weist zweckmäßig einen Außendurchmesser
D auf, der größer ist als der Durchmesser d des vor dem Hülsenkopf 5 liegenden Teiles
des Laufs 13. Den gleichen Durchmesser D weist auch ein in Abstand vor dem Laufende
14 an den Lauf angearbeiteter Lagerring 15 auf, der ebenfalls in die Aufnahmebohrung
8 einsteckbar ist. Zwischen dem Laufende 14 und dem Lagerring 15 ist der Lauf 13 aus
Gewichtsgründen im Durchmesser etwas verjüngt.
[0014] Damit der auswechselbare Lauf 13 gegenüber dem Hülsenkopf 5 sowohl in axialer Richtung
als auch in Bezug auf die Winkelstellung um die Laufachse die richtige Lage einnimmt,
ist der Hülsenkopf 5, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, an seinem vorderen Ende mit
einer nach vorne offenen Ausnehmung 16 versehen, in welche ein am Lauf 13 eingelassener
Paßstift 17 eingreift.
[0015] Am hinteren, aus dem Hülsenkopf 8 herausragenden Laufende 14 sind mit dem Laufende
aus einem Stück bestehende Verriegelungsvorsprünge 18 vorgesehen. Bei dem in Fig.
1 - 9 dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um zwei diametral gegenüberliegend
angeordnete, nach außen vorspringende Verriegelungswarzen, die jedoch noch innerhalb
des Außendurchmessers D liegen. Außerdem ist an der Oberseite des hinteren Laufendes
14 ein Prisma 19 an den Lauf fest ang.earbeitet, welches zweckmäßig mit dem Lauf ebenfalls
aus einem Stück besteht. Dieses Prisma ist ebenfalls innerhalb des Außendurchmessers
D angeordnet, so daß es das Einstecken und herausziehen des Laufes in bzw. aus der
Aufnahmebohrung 8 nicht behindert. Das Prisma 19 dient als hinterer Fuß für die Montage
des strichpunktiert dargestellten Zielfernrohres 20. Vor dem Hülsenkopf 5 weist der
Lauf 13 einen zweiten Fuß 21 für die Zielfernrohrmontage auf, wobei dieser zweite
Fuß in möglichst großem Abstand vor dem Hülsenkopf 5 angeordnet sein sollte, um durch
einen maximalen Abstand der Füße 19, 21 eine stabile Befestigung des Zielfernrohres
20 zu gewährleisten.
[0016] Um trotz größerer Toleranzen zwischen der Aufnahmebohrung 8 und dem zylindrisch ausgebildeten
Laufende 14 bzw. dem Lagerring 15 eine exakte Verbindung zwischen Verschlußgehäuse
2 und Lauf 13 zu gewährleisten, ist es zweckmäßig, wenn die Länge der Aufnahmebohrung
8 mindestens dreimal so groß ist wie der Außendurchmesser D des hinteren Laufendes
14. Dieser Außendurchmesser D ist dabei vorteilhaft etwa 1,5 mal so groß wie der Durchmesser
d des vor dem Hülsenkopf 5 liegenden Teiles des Laufes 13.
[0017] Um eine möglichst lange Verbindung zwischen Hülsenkopf 5 und Lauf 13 zu gewährleisten,
weist ferner der Hülsekopf 5 im Bereich des Prismas 19 eine Ausnehmung 22 auf.
[0018] Zur Verbindung des VerschluDgehäuses 2 mit dem Schaft 1 dient die Klemmschraube 11.
Wie aus den Fig. 6 und 7 ersichtlich ist, ist auf der einen Seite des Vorderschaftes
1a eine erste Büchse 23 eingelassen. Diese Büchse 23 ist mit einer Bohrung 24 versehen,
durch die die Klemmschraube 11 hindurchgesteckt ist. Auf der anderen Seite des Vorderschaftes
1a ist eine zweite Büchse 25 eingelassen, welche ein Muttergewinde 26 aufweist. Die
Klemmschraube 11 weist an ihrem Ende ein Gewinde 27 auf, mit welchem sie in das Muttergewinde
26 einschraubbar ist. Beim Festziehen der Klemmschraube 11 legt sich ihr Kopf 11a
von außen an die Büchse 23 an, wodurch diese an die Unterseite 8a des Hülsenkopfes
5 angepreßt wird. Von der anderen Seite her drückt die Büchse 25 ebenfalls auf die
Unterseite 8a, so daß der Lagerring 15 in der Aufnahmebohrung 8 festgeklemmt wird.
Gleichzeitig dient die Klemmschraube 11 auch zur Verbindung des Verschlußgehäuses
2 mit dem Schaft 1 indem sie in die Büchsen 23 und 25 eingreift. Der Schaft 1, 1a
ist dabei so ausgebildet, daß er keine direkte Berührung mit dem Verschlußgehäuse
2 hat. Er steht lediglich über die beiden Büchsen 23, 25 mit dem Verschlußgehäuse
2 in Verbindung. Durch den verhältnismäßig großen Durchmesser der Büchsen 23, 25 wird
ein Ausreißen des Schaftes verhindert. Außerdem wird der Vorderschaft 1a auch durch
die Büchsen 23, 25 zusammengehalten.
[0019] Das Verschlußgehäuse 2 weist an seinem hinteren Ende 2a eine nach hinten offene Querbohrung
28 auf. Mit dieser hinteren Querbohrung 28 stützt sich das Verschlußgehäuse 2 an einer
horizontal und quer zur Laufachse angeordneten zweiten Halteschraube 29 ab. Diese
zweite Halteschraube 29 ist, wie aus Fig. 6 erkennbar ist, in Büchsen 30, 31 eingesteckt
bzw. eingeschraubt, die ähnlich ausgebildet sind wie die Büchsen 23, 25. Auch sie
halten den Hinterschaft 1b zusammen und dienen zur Kraftübertragung von der Halteschraube
29 auf den Hinterschaft 1b. Im Gegensatz zu der Klemmschraube 11 kann die Halteschraube
29 beim Herausnehmen oder Einsetzen des Verschlußgehäuses 2 immer eingeschraubt bleiben.
Dies ermöglicht die nach hinten offene Querbohrung 28. Nach Herausnehmen der Klemmschraube
11 kann das Verschlußgehäuse mit seinem vorderen Ende nach oben aus dem Schaft 1 herausgeschwenkt
und dann nach vorne von der Halteschraube 29 abgezogen werden.
[0020] Der eigentliche Verschluß ist bei dem in Figur 1 - 6 dargestellten Ausführungsbeispiel
als Drehverschluß ausgebildet. Als Verschlußteil dient ein Verschlußkopf 32, welcher
in einer Lagerbüchse 33 um eine zur Laufachse A koaxiale Achse S schwenkbar gelagert
ist. Mit dem Verschlußkopf 32 ist der Griff 34 fest verbunden. Die Lagerbüchse 33
ist mit den beiden Führungsleisten 35, 36 verbunden, die sich in Richtung der Laufachse
A erstrecken und in dem Verschlußgehäuse 2 in Richtung der Laufachse verschiebbar
gelagert sind. Der Verschlußkopf 32 ist so ausgebildet, daß er das hintere Laufende
14 umfassen kann und nach Art eines Bajonettverschlusses mit den Verriegelungswarzen
18 verriegelbar ist. Zu diesem Zweck weist er in dem Bund 32a zwei in derZeichnung
nicht sichtbare, diametral gegenüberliegende Einführungsschlitze auf, deren Abmessungen
so gewählt sind, daß die Verrelgelungswarzen 18 durch sie hindurchtreten können. Durch
eine Schwenkbewegung um 45° wird der Verschlußkopf 32 aus seiner in Figur 2 und 3
dargestellten Öffnungsstellung in seine Verschlußstellung gebracht.
[0021] Der Verschlußkopf 32 weist in seinem Zentrum den federbelasteten Schlagbolzen 37
auf. Exzentrisch ist ein federbelasteter Ejektorstift 38 vorgesehen.
[0022] Wie weiterhin aus Figur 2 ersichtlich ist, hat die eine Führungsleiste 35 an ihrem
vorderen Ende einen mit der Klemmschraube 11 zusammenwirkenden Anschlag 46. Dieser
Anschlag 46 begrenzt die Bewegung der Führungsleiste 35 und damit auch des Verschlußkopfes
32 nach hinten. Die Klemmschraube 11 ist jedoch im Bereich der einen Führungsleiste
35 mit einer Quernut 47 versehen. Diese Quernut 47 erstreckt sich in etwa bis zur
Achse der Klemmschraube 11. Wird die Klemmschraube 11 aus ihrer in Figur 2 und 5 dargestellten
Stellung um 180° gedreht, dann kommt die Quernut 47 nach unten zu liegen und der Anschlag
46 kann durch die Quernut nach hinten hindurchtreten. Damit kann der Verschlußkopf
42 zu Reinigungszwecken vollständig abgenommen werden.
[0023] Die andere Führungsleiste 36 erstreckt sich etwa bis zur Achse der Klemmschraube
11. Diese weist im Bereich der anderen Führungsleiste 36 eine zweite Quernut 48 auf.
In diese zweite Quernut greift normalerweise die andere Führungsleiste 36 ein und
sie verhindert damit eine unbeabsichtigte Drehung der Klemmschraube 11. Die Klemmschraube
11 wird damit in Klemmstellung gesichert. Sie läßt sich nur dann drehen, wenn der
Verschlußkopf 32 soweit nach hinten gezogen ist, daß der Anschlag 46 an der Klemmschraube
11 zur Anlage kommt. Die andere Führungsleiste weist an ihrem vorderen Ende eine Aussparung
49 auf oder sie ist etwas kürzer ausgebildet als die Führungsleiste 35. Dank dieser
Aussparung 49 läßt sich die Klemmschraube lösen oder ganz herausdrehen, wenn sich
der Verschlußkopf 32 gemäß Figur 2 in seiner hinteren Stellung befindet. Auf diese
Weise ist die Verbindung zwischen Lauf 13 und Verschlußgehäuse 2 sowie zwischen letzterem
und dem Schaft gegen ungewolltes Lösen gesichert.
[0024] Die in den Figuren 1 - 6 dargestellte Verschlußeinrichtung wird zweckmäßig in Kombination
mit einem Hahnschloß 4 mit dem Hahn 45 verwendet. Unterhalb des Verschlußkopfes 32
ist auch noch ein Patronenheber 50 vorgesehen, der dazu dient, die aus dem Magazin
herausgezogene Patrone 40 in die in Figur 2 dargestellte Stellung zu bringen, so daß
sich das Geschoß vor dem Patronenlager 41 befindet.
[0025] Anhand der Figuren 7 und 8 soll dargelegt werden, daß sich die Erfindung auch mit
anderen Uerschlußsystemen verwirklichen läßt. Ein wesentliches Merkmal der Erfindung
besteht darin, daß das Verschlußteil direkt an Vorsprüngen angreift, die an dem hinteren
Laufende angearbeitet sind.
[0026] Soweit Teile die gleiche Funktion aufweisen wie bei dem in Fig. 1 - 6 dargestellten
Ausführungsbeispiel, sind sie mit dem gleichen Bezugszeichen versehen, nur unter Hinzufügung
eines Indexstriches. Obige Beschreibung trifft deshalb sinngemäß auch auf die mit
einem Indexstrich versehenen Bezugszeichen zu.
[0027] Bei dem in Fig. 7 und 8 dargestellten Ausführungsbeispiel weist das hintere Laufende
14' im Bereich der Stoßfläche beidseitig des Patronenlagers 41' je eine vertikale,
zur Laufachse A hin offene Nut 53 auf, welche in das hintere Laufende 14' eingearbeitet
ist. Durch diese Nuten 53 werden hinter den Nuten Verriegelungsflächen 54 gebildet,
an denen sich der Verschlußschieber 55 abstützen kann. Der Verschlußschieber 55 ist
in den Nuten 53 vertikal verschiebbar und trägt einen Schlagbolzen 56. Der Verschlußschieber
55 und auch die Nuten 53 verjüngen sich nach oben keilförmig. Hierbei verläuft die
vordere, den Stoßboden bildende Fläche 55a des Verschlußschiebers 55 senkrecht zur
Laufachse A. Die hintere Führungsfläche 55b des Uerschlußschiebers 55 verläuft unter
einem Winkel von etwa 4° zur Senkrechten zur Laufachse.
[0028] Das Schloß 57 ist an einer Schwinge 58 angebracht, die mit ihrem vorderen Ende um
eine quer zur Laufachse A angeordnete Achse 59 schwenkbar gelagert ist. Eine Feder
60 hält die Schwinge 58 normalerweise in Verschlußstellung. An der Schwinge 58 ist
der Verschlußhebel 61 um die Achse 62 schwenkbar gelagert. Zum Öffnen des Uerschlusses
wird der Verschlußhebel in Richtung B nach unten geschwenkt. Die Nase 63 des Verschlußhebels
legt sich dabei an die Fläche 64 des Verschlußgehäuses 1' an und drückt die Schwinge
58 nach unten. Über die Achse 64 die gleichzeitig zur Lagerung des Hahnes 65 dient,
ist der verschlußschieber 55 mit der Schwinge verbunden. Beim Nachuntenschwenken der
Schwinge 58 wird der Ver- schlußschieber 55 aus dem Laufende 14' herausgezogen und
damit das Patronenlager 41' freigegeben. Gleichzeitig tritt die Spitze 63a der Nase
in die Aussparung 66a des Patronenausziehers 66, wodurch dieser nach hinten bewegt
und die Patrone aus dem Patronenlager 41 herausgezogen wird.
1. Gewehr, insbesondere Repetierbüchse, mit einer Laufhalterung für Wechselläufe,
bei dem ein Uerschlußgehäuse mit dem Schaft verbunden und an dem Uerschlußgehäuse
eine ein Verschlußteil aufweisende verschlußeinrichtung gelagert, ein Schloß angeordnet
und am vorderen Ende des Verschlußgehäuses ein Hülsenkopf vorgesehen ist, der eine
durchgehende zylindrische Aufnahmebohrung für das hintere zylindrische Laufende und
an seiner Unterseite einen vertikalen Längsschlitz, sowie eine quer zum Lauf angeordnete,
horizontale Klemmschraube aufweist, mit welcher die einander gegenüberstehenden Seiten
der Hülsenkopfunterseite zusammenspannbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das hintere
Laufende (14) hinten aus dem Hülsenkopf (5) herausragt, daß am hinteren Laufende (14)
mindestens zwei mit diesem aus einem Stück bestehende, nach außen vorspringende Verriegelungswarzen
(18) angearbeitet sind und daß ein in Laufrichtung verschiebbar und um eine zur Laufachse
(A) koaxiale Achse (S) schwenkbar gelagerter Verschlußkopf (32) vorgesehen ist, welcher
nach Art eines Bajonettverschlusses mit den Verriegelungswarzen (18) verriegelbar
ist und in Verschlußstellung das hintere Laufende (14) umfaßt (Fig. 2 - 6)
2. Gewehr, insbesondere Repetierbüchse, mit einer Laufhalterung für Wechselläufe,
bei dem ein Verschlußgehäuse mit dem Schaft verbunden und an dem Verschlußgehäuse
eine ein Verschlußteil aufweisende Verschlußeinrichtung gelagert, ein Schloß angeordnet
und am vorderen Ende des Verschlußgehäuses ein Hülsenkopf vorgesehen ist, der eine
durchgehende zylindrische Aufnahmebohrung für das hintere zylindrische Laufende und
an seiner Unterseite einen vertikalen Längsschlitz, sowie eine quer zum Lauf angeordnete,
horizontale Klemmschraube aufweist, mit welcher die einander gegenüberstehenden Seiten
der Hülsenkopfunterseite zusammenspannbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das hintere
Laufende (14') hinten aus dem Hülsenkopf (5') herausragt, daß am hinteren Laufende
(14') im Bereich der Stoßfläche beidseitig des Patronenlagers (41') je eine vertikale,
zur Laufachse (A) hin offene Nut (53) eingearbeitet ist, durch welche Verriegelungsflächen
für einen an sich bekannten, in der Nut (53) vertikal verschiebbaren Verschlußschieber
(55) mit Schlagbolzen (56), gebildet sind. (Fig. 10, 11)
3. Gewehr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das in den Hülsenkopf
(5, 5') eingreifende hintere Laufende (14, 14') gegenüber dem vor dem Hülsenkopf (5,
5') liegenden Teil des
Laufes (13, 13') einen größeren Außendurchmesser (D) aufweist und daß am hinteren
Laufende (14, 14') im Bereich der Verriegelungswarzen (18) bzw. der Nut (53) ein innerhalb
des Außendurchmessers (D) liegendes, an den Lauf (14, 14') fest angearbeitetes, als
Fuß für die Zielfernrohrmontage dienendes Prisma (19, 19') od. dgl. vorgesehen ist,
wobei am Lauf (13, 13') vor dem Hülsenkopf (5, 5') ein zweiter Fuß (21) für die Zielfernrohrmontage
vorgesehen ist.
4. Gewehr nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der
Aufnahmebohrung (8, 8') mindestens dreimal so groß ist wie der Außendurchmesser (D)
des hinteren Laufendes (14, 14').
5. Gewehr nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser (D) etwa
1,5fach so groß ist wie der vor dem Hülsenkopf (5, 5') liegende Teil des Laufes (13,
13').
6. Gewehr nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Hülsenkopf (5) im Bereich
des Prismas (19) oben eine Ausnehmung (22) aufweist.
7. Gewehr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Halteschraube
durch die horizontale Klemmschraube (11, 11') gebildet ist, die durch eine Bohrung
(24) einer auf der einen Seite des Vorderschaftes (1a) eingelassenen ersten Büchse
(23) hindurchgesteckt ist und an ihrem Ende mit einem Gewinde (27) versehen ist, welches
in ein Muttergewinde (26) einer an der gegenüberliegenden Seite des Vorderschaftes
(1a) eingelassenen zweiten Büchse (25) eingreift, und daß die zweite Halteschraube
(29) ebenfalls horizontal angeordnet und in gleichartige in den Hinterschaft (1b)
eingelassene Büchsen (30, 31) eingeschraubt ist.
8. Gewehr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem vorderen Ende
des Hülsenkopfes (5, 5') eine nach vorne offene-Ausnehmung (16) vorgesehen ist, in
welche ein am Lauf (13, 13') angeordneter Paßstift (17) eingreift.