(19)
(11) EP 0 155 451 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.09.1985  Patentblatt  1985/39

(21) Anmeldenummer: 85100484.6

(22) Anmeldetag:  18.01.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63H 33/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 17.03.1984 DE 3409834

(71) Anmelder: fischerwerke Artur Fischer GmbH & Co. KG
D-72178 Waldachtal (DE)

(72) Erfinder:
  • Fischer, Artur, Dr. h. c.
    D-7244 Waldachtal 3 Tümlingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bauteil zur Aussteifung und Sicherung einer Eckverbindung aus Spielbaustäben


    (57) Die Erfindung betrifft ein Bauteil zur Aussteifung und Sicherung einer Eckverbindung aus Spielbaustäben, die an ihren Seitenflächen hinterschnittene Längsnuten aufweisen. Um eine einfach montierbare und stabile Eckverbindung herstellen zu können, besteht das Bauteil aus zwei zusammenhängenden, radial auseinanderdrückbaren Teilen, wobei jedes Teil an seinen beiden den Winkel der Eckverbindung bildenden Außenflächen und an der dem anderen Teil zugekehrten Kante die Hälfte einer hinterschnittenen Leiste aufweist. Beide Hälften zusammen weisen ein Querschnittsgrößtmaß auf, das kleiner ist als das Querschnittskleinstmaß der hinterschnittenen Längsnuten der Spielbaustäbe.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Bauteil zur Aussteifung und Sicherung einer Eckverbindung aus Spielbaustäben, die an ihren Seitenflächen hinterschnittene Längsnuten aufweisen.

    [0002] Bei einem bekannten Spielbaukasten, dessen Bauteile über hinterschnittene Nuten und hinterschnittene Leisten bzw. Vorsprünge miteinander verbindbar sind, werden auch beispielsweise aus Aluminium hergestellte Strangpreßprofile als Spielbaustäbe verwendet, deren hinterschnittene Längsnuten aufgrund des Herstellverfahrens größere Toleranzen aufweisen. Damit sind für stabile Eckverbindungen umständliche Verriegelungen und Verstrebungen erforderlich, die zum einen den Modellaufbau erschweren und zum anderen aus Platzmangel nicht immer anbringbar sind.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine einfache Möglichkeit zu schaffen, stabile Eckverbindungen mit diesen Spielbaustäben herzustellen.

    [0004] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Bauteil aus zwei zusammenhängenden, radial auseinanderdrückbaren Teilen besteht, wobei jedes Teil an seinen beiden den Winkel der Eckverbindung bildenden Außenflächen und an der dem anderen Teil zugekehrten Kante die Hälfte einer hinterschnittenen Leiste aufweist, die mit der Hälfte des anderen Teiles ein Querschnittsgrößtmaß aufweist, das kleiner ist als das Querschnittskleinstmaß der hinterschnittenen Längsnuten der Spielbaustäbe.

    [0005] Zur Herstellung einer Eckverbindung wird der eine Spielbaustab mit seiner Stirnseite an die Seitenfläche des anderen Spielbaustabes angesetzt. Das erfindungsgemäße Bauteil wird danach in die von den beiden Spielbaustäben gebildete Ecke so eingeschoben, daß die sich aus dem Zusammenlegen der beiden das Bauteil bildenen Teile ergebenden hinterschnittenen Leisten in die hinterschnittenen Längsnuten der beiden Spielbaustäbe eingreifen. Zum Zusammenlegen der beiden Teile des Bauteiles muß die in dem einen Teil aufgenommene Schraube vollständig zurückgedreht sein. Damit bilden die je an einem Teil angesetzten Hälften der hinterschnittenen Leisten ein Querschnittsgrößtmaß, das kleiner ist als das Querschnittskleinstmaß der hinterschnittenen Längsnuten der Spielbaustäbe. Somit ist von der Außenseite der Spielbaustäbe her ein Einführen der hinterschnittenen Leisten in die Längsnuten der Spielbaustäbe möglich. Da jeder der beiden die Eckverbindung bildenden Spielbaustäbe durch eine hinterschnittene Leiste des Bauteiles erfaßt wird, ergibt sich nach dem Auseinanderdrücken der beiden Teile des Bauteiles eine fest arretierte Eckverbindung. Durch das Auseinanderdrücken der Teile werden nämlich die geteilten Leisten in den Längsnuten der Spielbaustäbe derart stark verspannt, daß eine Verschiebung der Leiste in der Nut nicht mehr möglich ist. Es ergibt sich somit eine ortsfeste, den Winkel und die Flucht der beiden Spielbaustäbe stabilisierende Eckverbindung.

    [0006] Das Auseinanderdrücken und Verspannen der beiden Teile des Bauteiles kann mittels einer Schraube gemäß Anspruch 2 oder mit Hilfe eines Keiles gemäß Anspruch 3 erfolgen. In beiden Fällen ist eine dauerhafte Abstützung der Verspannung erreicht, die bei der Schraube durch Zurückdrehen und beim Keil durch Herausziehen wieder lösbar ist.

    [0007] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können die beiden Teile durch Nieten radial bewegbar zusammengehalten sein. Die beiden Teile des Bauteiles bilden somit eine leicht handhabbare Einheit. Schließlich kann in einer weiteren Ergänzung der Erfindung die

    in dem einen Teil durch Umbördeln ihrer Stirnseite unverlierbar gehalten sein. Diese Maßnahme dient zur Sicherung der Schraube um ein vollständiges Herausschrauben zu verhindern.

    [0008] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.

    [0009] Es zeigen:

    Figur 1 eine Eckverbindung aus zwei Spielbaustäben und dem erfindungsgemäßen Bauteil

    Figur 2 das Bauteil mit aufeinanderliegenden Teilen

    Figur 3 das Bauteil im verspannten Zustand

    Figur 4 eine Ausführungsvariante, bei der das Bauteil mittels eines Keiles verspannbar ist.



    [0010] Das Bauteil 1 nach Figur 1 besteht aus den beiden über Nieten 2 zusammenhängenden Teilen 3a, 3b, die radial zueinander in dem von den Nieten 2 vorgegebenen Rahmen bewegbar sind. An den beiden den Winkel der Eckverbindung bildenden Außenflächen des Bauteiles 1 sind aufgeteilt auf die beiden Teile 3a, 3b des Bauteiles jeweils eine Hälfte einer hinterschnittenen Leiste 4a, 4b angeordnet. Zusammengelegt bilden die beiden Hälften der hinterschnittenen Leiste 4a, 4b ein Querschnittsgrößtmaß, das kleiner ist als das Querschnittskleinstmaß der hinterschnittenen Längsnuten 5 der Spielbaustäbe 6. Damit ist es möglich, die hinterschnittenen Leisten beider Seiten des Bauteiles gleichzeitig in die Längsnuten 5 der beiden senkrecht zueinander stehenden Spielbaustäbe 6 einzuschieben. Durch Eindrehen der in dem Innengewinde 7 des einen Teiles 3a geführten Schraube 8 werden die beiden Teile 3a, 3b auseinandergedrückt und damit die beiden geteilten hinterschnittenen Leisten 4a, 4b in den Längsnuten 5 der beiden Spielbaustäbe 6 zur Aussteifung und Lagesicherung der Eckverbindung verspannt.

    [0011] Figur 2 und 3 zeigen zum einen den Zustand beim Einschieben des Bauteiles 1 in die Längsnuten 5 der Spielbaustäbe 6 und den Zustand nach der Verspannung des Bauteiles. Durch den an jeder Hälfte der Leiste 4a, 4b vorgesehenen und der Hinterschneidung 9 der Längsnut 5 angepaßten Außenwulst 10 ergibt sich nach der Verspannung mittels der Schraube 8 ein Formschluß zwischen dem Bauteil 1 und den Spielbaustäben 6. Durch Umbördelung 11 der Stirnseite der Schraube 8 nach dem Eindrehen in das eine Teil 3a des Bauteiles 1 wird für die Schraube 8 eine Ausschraub- und Verliersicherung erreicht.

    [0012] Eine Variante zur Verspannung des Bauteiles 1 ist in Figur 4 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform werden die beiden Teile 3a, 3b durch einen Keil 12 auseinandergedrückt, der zwischen die beiden zueinanderweisenden Flächen der Teile 3a, 3b eingedrückt wird. Die Länge des Keiles 12 ist auf das Bauteil 1 so abgestimmt, daß die Stirnseite des Keiles bei vollständigem Einschieben bis in den Bereich der beiden Leisten reicht. Als Einschiebbegrenzung weist der Keil 12 einen Kopfflansch 13 auf, der gleichzeitig auch als Griffleiste zum Herausziehen des Keiles dient.


    Ansprüche

    1. Bauteil zur Aussteifung und Sicherung einer Eckverbindung aus Spielbaustäben, die an ihren Seitenflächen hinterschnittene Längsnuten aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil aus zwei zusammenhängenden, radial auseinanderdrückbaren Teilen besteht, wobei jedes Teil an seinen beiden den Winkel der Eckverbindung bildenden Außenflächen und an der dem anderen Teil zugekehrten Kante die Hälfte einer hinterschnittenen Leiste aufweist, die mit der Hälfte des anderen Teiles ein Querschnittsgrößtmaß aufweist, das kleiner ist als das Querschnittskleinstmaß der hinterschnittenen Längsnuten der Spielbaustäbe.
     
    2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile mittels einer in dem einen Teil in einer Gewindebohrung geführten und am anderen Teil sich mit ihrer Stirnseite abstützenden Schraube auseinanderdrückbar sind.
     
    3. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile durch Eintreiben eines Keiles zwischen den Teilen auseinanderdrückbar sind.
     
    4. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Teile durch Nieten radial bewegbar zusammengehalten sind.
     
    5. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraube in dem einen Teil durch Umbördeln ihrer Stirnseite unverlierbar gehalten ist.
     




    Zeichnung