[0001] Die Erfindung betrifft ein Farbband mit einer flexiblen dünnen Unterlage und einer
darauf angeordneten Ubertragungsmasse, die in Form einer heterogenen Mischung ein
filmbildendes Harz, damit nicht verträgliche flüssige und/oder wachsartige Modifiziermittel
sowie darin fein dispergierte Farbmittel enthält, die vollständig auf eine Schreibunterlage
übertragbar ist und von dieser gegebenenfalls mit einem adhäsiven Korrekturband wieder
abgehoben werden kann.
[0002] Bänder der oben beschriebenen Art sind auch unter der englischen Bezeichnung "correctable"
bekannt. Es handelt sich dabei um Farbbänder auf Filmbasis mit einer dünnen, leicht
abschreibbaren Farbschicht. Der Vorzug dieser auf Typendruck der Schreibmaschine vollständig
übertragbaren Farbschicht ist die bestimmungsgemäße Eigenschaft, daß die übertragenen
Markierungen, Buchstaben und Zeichen auf dem Schreibpapier wischfest haften, jedoch
durch ein mehr oder weniger adhäsives Korrekturband vollständig wieder abgehoben werden
können. Damit ist es möglich, falsch oder ungewollt geschriebene Buchstaben und Zeichen
zu korrigieren bzw. sie überschreibbar zu machen. Diese Farbbänder werden meist gemeinsam
mit den Korrektürbändern in solchen Schreibmaschinen verwendet, die eine entsprechende
Aufnahme für die mit besagten Farbbändern bestückten Spulen und/ oder Kassetten und
eine Taste und Einrichtung haben, mit der auf einfache Weise die Korrektur durchgeführt
werden kann.
[0003] Das eingangs beschriebene Farbband wird insbesondere in der DE-OS 2 335 838 beschrieben.
Die Ubertragungsmasse dieses bekannten Farbbandes enthält ein filmbildendes Harz,
damit nicht verträgliche flüssige und/oder wachsartige Modifiziermittel sowie ein
darin fein dispergiertes Farbmittel. Diese Substanzen liegen in Form einer heterogenen
Mischung vor. Der Hauptbestandteil der Ubertragungsmasse stellt ein filmbildendes
Harz dar, das einen hohen Grad an flexibler Integrität besitzt und nicht leicht zerbröckelnd
oder flockig ist, so daß es abblättert oder krümmelt wie ein Wachs. Es hat den Vorteil,
daß es nicht in die Fasern der zu beschreibenden Papieroberfläche eindringt und selbsthaftend
ist. Es wirkt als Träger, Haltemittel oder Bindemittel für die anderen Bestandteile
der farbigen Ubertragungsmasse. Zu den typischen filmbildenden Harzen, die die genannten
Funktionen erfüllen, gehören beispielsweise Zelluloseacetobutyrat, Polyesterharze,
acrylische Copolymerisate und Polyamide, insbesondere in Form eines Diphenylsäure-modifizierten
Polyamid-Harzes von etwa 98 bis 102°C, einer Viskosität bei 160°C von 2,6 bis 3,4
Ns/m
2, einer Aminzahl von 5,2 mg KOH/g und einer Säurezahl von 2,5 mg KOH/g. Um das filmbildende
Harz zur Erzielung einer scharfen Zeichenbegrenzung nach Beaufschlagung mit der Type
ausreichend leicht zerreibbar oder brüchig zu machen, ist es erforderlich, die Zugfestigkeit
des durch das filmbildende Harz nach Abscheidung aus einem Lösungsmittel, insbesondere
in Form eines Lösungsmittelgemisches von Toluol und Isopropanol mit einem verhältnismäßig
hohen Gehalt an Toluol, gebildeten Film herabzusetzen. Es ist anzustreben, ein übermäßiges
Erweichen des filmbildenden Harzes zu vermeiden, da das Erweichen dieses Harz die
Entfernbarkeit von der Papieroberfläche herabsetzt. Für die Herabsetzung der Zugfestigkeit
werden Modifiziermittel eingesetzt, die flüssig und/oder wachsartiger Natur sind.
Zu den bevorzugten Modifiziermitteln zur Herabsetzung der Zugfestigkeit des Harzes
zählen Mineralöle, die innerhalb eines verhältnismäßig breiten Bereiches von Viskositäten
und Eigenschaften ausgewählt werden können, um den für jedes einzelne Harz erforderlichen
Modifizierungsgrad zu erreichen. Des weiteren können .Wachse im weitesten Sinne, insbesondere
synthetische Wachse, zusätzlich herangezogen werden. Zu derartigen Wachsen zählen
synthetische Wachse auf Basis teilverseifter Ester der Montanwachssäuren. Die Zugabe
von synthetischen Wachsen zu der Ubertragungsmasse hat die Wirkung, eine ölwanderung
zu der Farboberfläche oder zu dem Träger zu verhindern, wenn eine größere Menge Mineralöl
als Modifiziermittel verwendet wird. Weitere Bestandteile der Ubertragungsmasse können
Weichmacher oder Plastifizierungsmittel vom Fettsäureestertyp, beispielsweise Isopropylpalmitat
und Butylstearat oder 2-Ethylhexanol-Ester eines Fettsäuresäuregmisches (Stearin-,
Palmitin- und Myristinsäure). Zwingender Bestandteil sind selbstverständlich Farbmittel,
wobei unter diesen Begriff sowohl die in Lösungs- bzw. Bindemitteln löslichen Farbstoffe
wie auch die unlöslichen Pigmente zählen. Zu den bevorzugten Materialien zur Farbgebung
gehtirt Ruß.
[0004] Die oben im einzelnen beschriebene Überzugsmasse wird schließlich durch Lösungsmittelbeschichtung
auf eine flexible dünne Unterlage, insbesondere in Form eines Polyethylenfilms, aufgetragen
und anschließend getrocknet.
[0005] Es hat sich in der Praxis nun gezeigt, daß die Farbbänder mit der oben im einzelnen
beschriebenen Übertragungsschicht nicht in jedem Falle eine gut lesbare, deckende
und dazu vollständig abhebbare und wieder einwandfrei überschreibbare Schrift liefern.
So sind einerseits der Typenanschlag (Kugelkopf oder Typenrad), die Anschlagstärke
und die Größe der Schrifttypen und andererseits die Oberflächenbeschäffenheit des
Schreibpapiers für die Güte der Schrift und ihre Korrekturmöglichkeit maßgebend. Insbesondere
Papiere, die vorher bereits einen Fotokopierer durchlaufen haben und nachträglich
mit einem korrigierbaren Farbband. beschriftet werden sollen, zeigen Mängel in der
Beschreibbarkeit und der Korrektur. Ursache für diesen Mangel des kopierten Papieres
ist eine Veränderung der Oberflächeneigenschaften. Während des elektrofotographischen
Kopierprozesses, in dem die Kopie aus dem zunächst unsichtbaren Bild mit einem Farbmittel
- auch Toner genannt - sichtbar gemacht und anschließend fixiert wird, erfolgt bei
Kopiergeräten bestimmter Systeme die Übertragung einer fettähnlichen Substanz. Diese
Substanz vermindert die Haftung der Ubertragungsschicht eines korrigierbaren Farbbandes
auf dem kopierten Papier merklich. Es ist zwar bekannt, die Eigenschaften der heterogenen
Mischung durch Zusätze von Wasser zur Dispersion der Ubertragungsmasse zu verbessern.
Darüber hinaus ist es bekannt, die Beschichtung und Trocknung der Ubertragungsmasse
unter bestimmten klimatischen Bedingungen vorzunehmen. Das ist nachteilig aufwendig.
Darüber hinaus sind die hiermit erzielten Verbesserungen unbefriedigend.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das eingangs bezeichnete Farbband
so zu verbessern, daß einerseits bei der Herstellung keine besonderen technischen
Vorkehrungen, wie z.B. eine vollständige oder teilweise Klimatisierung der Beschichtungsmaschine
und des erforderlichen Trockenschachtes, getroffen werden müssen und andererseits
auch auf kritischen Papieren, wie z.B. fotokopierten Papieren, eine intensive, gut
lösbare und mit einem adhäsiven Korrekturband entfernbare Schrift erzeuqt werden kann.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Ubertragungsmasse zusätzlich
ein grenzflächenaktives Dispergiermittel, das in der auf die Unterlage ursprünglich
aufgetragenen flüssigen Dispersion der übertragungsmasse als Emulgator wirkt und in
Wasser, organischen Lösungsmitteln sowie verflüssigten wachsen löslich ist, sowie
ein weiteres, in einem mittel-siedenden Lösungsmittel gelöstes grenzflächenaktives
Harz enthält.
[0008] Das Wesen der Erfindung besteht demzufolge in der Kombination zweier besonderer grenzflächenaktiver
Substanzen und eines mittel-siedenden Lösungsmittels wobei die beiden verschiedenen
grenzflächenaktiven Substanzen spezielle Funktionen bei der Herstellung sowie bei
der Verwendung des Farbbandes erfüllen.
[0009] Das erfindungsgemäß einzusetzende grenzflächenaktive Dispergiermittel ist im weitesten
Sinne ein Emulgator, der in den organischen Lösungsmitteln und ölen bzw. flüssigen
oder verflüssigten Wachsen des auf die Unterlage des Farbbandes aufgebrachten dispersen
Systems löslich ist. Für die Zwecke der Erfindung kommen insbesondere nicht ionische
und anionische Emulgatoren als sogenannte O/W-Typen auf der Basis epoxylierter Fettalkohole,
Fette, Fettsäuren, Alkylphenolen und von Aminsalzen von Fettsäurekondensationsprodukten
in Frage, die allgemein zum Emulgieren von Lösungsmitteln, Wachsen, Fettenund fetten
ölen, Paraffinen und Mineralölen, zum Stabilisieren anderer Emulsionen und Dispersionen
herangezogen werden. Grundsätzlich kommen selbstverständlich auch Emulgatoren anderen
Typs in Frage, sofern sie für die Zwecke der Erfindung als Dispergiermittel geeignet
sind und die beschriebenen Löslichkeitsbedingungen erfüllen. Bevorzugt werden grenzflächenaktive
Dispergiermittel in Form oxalkylierter Ester ungesättigter höherer Fettsäuren, wobei
oxmethylierte und/oder oxethylierte Ester im Vordergrund stehen. Der Ester ist dabei
vorzugsweise von Glyceridtyp, wobei es sich um Mono-, Di- und Triglyceride handeln
kann. Die oxalkylierten Formen der erfindungsgemäß in Frage kommenden Ester werden
dadurch erhalten, indem insbesondere Ester ungesättigter höherer Fettsäuren einer
Oxalkylierung, insbesondere einer Oxethylierung, unterzogen werden. Hierzu zählen
insbesondere die ölsäure, Elaidinsäure, Linolsäure, Linolensäure und die .Ricinolsäure.
Von besonderem Wert für die Zwecke der Erfindung ist das oxethylierte Glycerid der
Rtcinolsäure, das zweckmäßigerweise in Form ethoxylierten Ricinusöls eingesetzt wird.
Ricinusöl besteht zu 80 bis 85 % aus dem Glycerid der Ricinolsäure, daneben aus Glyceriden
der Ö1- (7 Linol- (3 %), Palmitin- (2 %) und Stearinsäure ( 1 %). Das ethoxylierte
Ricinusöl zeichnet sich durch eine gute Löslichkeit in Fettsäuren, polaren Lösungsmitteln'
und Wasser aus.
[0010] Das grenzflächenaktive Dispergiermittel ist aufgrund . seiner Zusammensetzung in
der Lage, den Verteilungsgrad der öligen und wachsartigen Modifiziermittel in der
Dispersion in Form einer Lösung des filmbildenden Harzes, insbesondere eines Polyamidharzes,
und den darin dispergierten Modifiziermitteln und Farbmitteln, insbesondere Ruß, zu
verbessern. Durch seinen Einsatz wird vor allem beim Vorliegen von Wasser in den Lösungsmitteln
eine unerwünschte Agglomerierung der dispergierten Phase vermieden.
[0011] Die oben besbhriebenen grenzflächenaktiven Dispergiermittel, bei denen es sich um
Mittel handelt, die sowohl einen hydrophilen als auch einen hydrophoben '(lipophilen)
Bestandteil aufweisen, muß aufgrund der geschilderten Lösungsmittelbedingungen eine
besondere Ausbalancierung dieser Eigenschaften eingestellt sein. Hierbei kann z. B.
das Ausmaß der Oxalkylierung bestimmend sein. Dem Fachmann ist es ohne weiteres erkennbar,
daß die durch Oxalkylierung eingeführte hydrophile Gruppierung auch durch andere hydrophilen
Gruppierungen ersetzt werden kann, wie z.B. solche, die durch Sulfatierung eingeführt
worden sind.
[0012] Das vorgenannte grenzflächenaktive Dispergiermittel wird in der auf dem erfindungsgemäßen
Farbband aufgetragenen Überzugsmasse in geringsten Mengen eingesetzt. Es hat sich
gezeigt, daß die angestrebten Effekte dann besonders günstig erreicht werden, wenn
diese Dispergiermittel in der Überzugsmasse, bezogen auf die Trockensubstanz, in einer
Menge von vorzugsweise 0,01 bis 0,2 Gew.-%, insbesondere 0,01 bis 0,1 Gew.-% vorliegen,
wobei der Wert von etwa 0,07 Gew.-% ganz besonders bevorzugt ist. Der genannte Mindestwert
sollte nicht unterschritten werden, während der genannte Höchstwert geringfügig überschritten
werden kann, wobei jedoch zu bedenken ist, daß eine zu große Überschreitung dazu führt,
daß das grenzflächenaktive Dispergiermittel dann eine Weichmacherfunktion mit der
Folge erfüllt, daß der übertragungsschicht eine unerwünschte Klebrigkeit vermittelt
und ein Abheben mit einem Korrekturband erschwert wird.
[0013] . Der mit der Erfindung angestrebte Erfolg verlangt jedoch neben der Einverleibung
des oben genannten grenzflächenaktiven Dispergiermittels in die Übertragungsmasse
noch die eines besonderen grenzflächenaktiven Harzes, das in Verbindung mit einem
mittel-siedenden Lösungsmittel die Funktion eines Verlaufmittels beim Auftrag der
flüssigen Dispersion der Überzugsmasse auf die Unterlage zu erfüllen hat. Derartige
Verlaufmittel sind in der Lacktechnologie bekannt und erfüllen dort die gleiche Funktion:
dort wie auch im Rahmen der Erfindung soll das Verlaufmittel die Ausbildung von glatten,
ebenmäßigen Beschichtungen aus den nach dem Auftragen zunächst oft unebenen, rauh
oder strukturiert vorliegenden Ubertragungsschichten fördern und eine unkontrollierte
Agglomeration beim Trocknen verhindern. Die besondere Art des zu verwendenden Verlaufmittels
richtet sich nach dem jeweiligen eingesetzten filmbildenden Harz. Insbesondere lassen
sich oligomere Harze und harzartige Stoffe mit Grenzflächenaktivität als ein solches
Verlaufmittel einsetzen. Vermutlich fungieren derartige Harze bei der Filmbildungstemperatur
auch zusätzlich als Weichmacher für den weiteren Harzbestandteil. In jedem Fall muß
durch die Modifizierung eines Harzes, insbesondere eines Acrylharzes, eine hydrophile
Gruppierung eingeführt werden, wie z.B. eine Hydroxyethylgruppe durch die sogenannte
Oxethylierung, oder auch eine durch Sulfatierung eingeführte Gruppe. Hierdurch wird
der grenzflächenaktive Charakter eingestellt und zudem die zu fordernde weitgehende
Löslichkeit in dem Ausgangssystem der Ubertragungsmasse in Verbindung mit dem erwähnten
mittel-siedenden Lösungsmittel erhalten.
[0014] Besonders bevorzugt für die Zwecke der Erfindung ist als modifiziertes grenzflächenaktives
Harz ein unter der Bezeichnung FCLA-WR ( von der Firma Paint Chemicals Inc., Chicago,
111., USA) hergestelltes und vertriebenes Lack-Additiv, bei dem es sich um ein grenzflächenaktives
modifiziertes Acrylharz, überwiegend gelöst in 2-Ethoxyethanol (Ethylenglykolmonoethylether),
handelt. Es kann praktisch allen wasserverdünnbaren Lacken zugesetzt werden, hat ein
spezifisches Gewicht von ca. 0,93, eine Viskosität von 15 bis 25 mPa-s, einen Flammpunkt
über 40°C und ist leicht gelblich.
[0015] Das genannte mittel-siedende Lösungsmittel ist, ebenso wie die beiden beschriebenen
grenzflächenaktiven Substanzen, für die Zwecke der Erfindung von wesentlicher Bedeutung.
Hierbei handelt es sich um ein organisches Lösungsmittel mit polaren Anteilen, das
ein Lösungsmittel für das grenzflächenaktive Harz darstellt. Des weiteren muß es in
der flüssigen Dispersion der übertragungsmasse, die zunächst auf die dünne flexible
Unterlage des Farbbandes aufgetragen und danach getrocknet wird, löslich sein. Wenp
hier von einem "mittel-siedenden" Lösungsmittel gesprochen wird, dann soll hierdurch
der Siedebereich der in Frage kommenden Lösungsmittel nicht zu eng gefaßt werden.
Vielmehr sollen hierunter organische Lösungsmittel verstanden werden, deren Siedepunkt
grob zwischen etwa 100°Cund 200°C, vorzugsweise zwischen 120°C und 170°C liegt. Vorzugsweise
handelt es sich hierbei um mittel-siedende Alkohole, wie Cyclohexanol, Butylglykol
und insbesondere Alkoxyalkohole, wie 2-Ethoxyethanol, 2-Methoxyethanol, 2-Propoxyethanol
und 2-Butoxyethanol. Bevorzugt wird hierunter der 2-Ethoxyethanol. Die Alkoxygruppe
der Alkoxyalkohole darf nicht zu lang sein, da dann die zu fordernde Wasserlöslichkeit
der Verbindung zu stark herabgesetzt würde und sie somit im Sinne der Erfindung nicht
mehr als das erforderliche Lösungsmittel im Gesamtsystem wirken könnte.
[0016] In dem aus Lösungsmittel und grenzflächenaktivem Harz bestehenden Verlaufmittel bildet
das Lösungsmittel den Hauptbestandteil, während der Harzbestandteil etwa 3 Gew.-%
oder weniger, insbesondere etwa 1,5 Gew.-% ausmachen sollte. Bevorzugt wird es, wenn
der Harzbestandteil etwa 1 bis 5 Gew.-% beträgt. Eine derartige Mischung kann in der
Überzugsmasse in einer Menge von etwa 2 bis 10 Gew.-%, auf Trockensubstanz bezogen,
vorliegen. Hierbei wird bei dem Begriff "Trockensubstanz" der Anteil des modifizierten
grenzflächenaktiven Harzes nicht miteinbezogen. Der gewichtsprozentuale Bereich von
2 bis 10 Gew.-% sollte möglichst eingehalten werden. Wird nämlich der Wert von 2 Gew.-%
unterschritten, dann treten die angestrebten Effekte nicht mehr in dem gewünschten
Ausmaße ein. Der Wert von 10 Gew.-% kann zwar geringfügig überschritten werden, wodurch
jedoch keine merkliche Verbesserung erzielt wird. Vielmehr beginnen negative Effekte
einzusetzen. So treten insbesondere Trocknungsschwierigkeiten aufgrund des hohen Anteils
des Lösungsmittelbestandteils auf. Der Bereich von etwa 1,5 bis 12 Gew.-% sollte daher
möglichst nicht unter- bzw. überschritten werden.
[0017] Technologisch läßt sich die Erfindung wie folgt erläutern: das mittel-siedende Lösungsmittel
reichert sich beim Verdunsten des flüssigen Bestandteils der überzugsmasse an der
Oberfläche an und verhindert wegen seiner guten Lösefähigkeit für die öligen und die
wachsartigen Modifiziermittel in der Überzugsmasse und wegen seiner unbegrenzten Mischbarkeit
mit Wasser eine vorzeitige Agglomerierung: des dispersen Systems und verbessert auf
diese Weise die Schichtbildung. Die hochwirksame Mischung aus dem mittel-siedenden
Lösungsmittel und dem modifizierten grenzflächenaktiven Harz macht auch eine Beschichtung
eines Farbbandes mit der Ubertragungsmasse bei nicht-konstanten Klimabedingungen möglich.
Es verbessert darüber hinaus die Haftung der Ubertragungsmasse auf kritischen Papieren,
insbesondere solchen, die vor dem Beschichten mit dem
[0018] Farbband durch einen elektrofotographischen Kopierer gelaufen sind und dabei eine
fettähnliche Substanz übertragen wurde.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Beispiels noch näher erläutert.
Beispiel
[0020] Zunächst wird eine Mischung aus 30 Gew.-Teilen Polyamidharz, 25 Gew.-Teilen Mineralöl
(Weißöl), 20 Gew.-Teilen Weichmacher und 30 Gew.-Teilen Ruß wie folgt hergestellt:
das Polyamid wird in einem Lösungsmittelgemisch von etwa 5/6 Isopropanol und 1/6 Toluol
gelöst. Die bei der Herstellung der Harzlösung verwendete Menge des Gemisches beträgt
etwa 10 Gew.-Teile Lösungsmittelgemisch zu 3 Gew.-Teil Polyamidharz. Nach vollständigem
Lösen des Harzes werden 1 Teil Ruß und 1 Teil Isopropanol zu je 3 Teilen Polyamidharzlösung
gegeben. Das Gemisch wird dann etwa 9 Std. gemahlen und dann filtriert. Ein Lösungsmittelgemisch
mit einem Lösungsmittelverhältnis von 3,4 Teilen Isopropanol zu 1 Teil Toluol wird
hergestellt. Zu 5 Teilen des obigen Lösungsmittel- .gemisches werden 1 Teil Weichmacher
und 1,25 Teile Mineralöl gegeben. Es folgt ein gründliches Mischen. Zu diesem Gemisch
werden 7,5 Teile der obigen. Dispersion und 11,5 Teile des Lösungsmittelgemisches
unter Rühren zugegeben. Des weiteren werden hierzu 0,05 Teile oxethyliertes Ricinusöl
sowie 4 Gew.-Teile einer 15 %igen Lösung eines modifizierten grenzflächenaktiven Acrylharzes
in 2-Ethoxyethanol zugegeben. Das erhaltene Gemisch wird erneut intensiv gerührt.
Die nunmehr anfallende Mischung wird auf einen dünnen flexiblen Polyethylenfilm in
Schichtform und mit einem Beschichtungsgewicht von etwa 2-3 g/m
2 aufgebracht. Es schließt sich ein Trocknen bei 50-60°C unter Ausbildung einer festen
Schicht der Übertragungsmasse an.
1. Farbband mit einer flexiblen,dünnen Unterlage und einer darauf angeordneten Übertragungsmasse,
die in Form einer heterogenen Mischung ein filmbildendes Harz, damit nicht verträgliche
flüssige und/oder wachsartige Modifiziermittel sowie darin fein dispergierte Farbmittel
enthält, die vollständig auf eine Schreibunterlage übertragbar ist und von dieser
gegebenenfalls mit einem adhäsiven Korrekturband wieder abgehoben werden kann, dadurch
gekennzeichnet, daβ die Übertragungsmasse zusätzlich ein grenzflächenaktives Dispergiermittel,
das in der auf die Unterlage ursprünglich aufgetragenen flüssigen Dispersion der Übertragungsmasse
als Emulgator wirkt und in Wasser, organischen Lösungsmitteln sowie verflüssigten
Wachsen löslich ist, sowie ein in einem mittel-siedenden Lösungsmittel gelöstes grenzflächenaktives
Harz enthält.
2. Farbband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das grenzflächenaktive Dispergiermittel
ein oxalkylierter Ester einer ungesättigten höheren Fettsäure ist.
3. Farbband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ester oxmethyliert oder
oxethyliert ist.
4. Farbband nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ester ein Glycerid
ist.
5. Farbband nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ester
ein oxethyliertes Glycerid der Ricinolsäure ist.
6. Farbband nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ester oxethyliertes Ricinusöl
ist.
7. Farbband nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das grenzflächenaktive
Harz ein modifiziertes Acrylharz mit hydrophilem Anteil ist.
8. Farbband nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Acrylharz in einem mittel-siedenden
Alkohol gelöst ist.
9. Farbband nach Anspruch 8, dadurch gekenn-. zeichnet, daß der Alkohol 2-Ethoxyethanol
ist.
10. Farbband nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das grenzflächenaktive
Dispergiermittel in einer Menge von 0,01 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf die Trockensubstanz,
in der übertragungsmasse enthalten ist.
11. Farbband nach einem der Ansprüche 1 bis 10f dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung des grenzflächenaktiven Harzes in einer Menge
von 2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Trockensubstanz, in der Übertragungsmasse enthalten
ist.
12. Farbband nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung zu etwa 90 Gew.-%
aus dem Lösungsmittel besteht.