[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein fahrbares Bodenverdichtungsgerät mit einem ersten
Walzenläufer und einem zweiten
Walzenläufer, wobei beide Walzenläufer verschieden ausgebildete Walzen aufweisen und
die Walzenläufer durch eine Hubvorrichtung wahlweise in Arbeitsstellung gebracht werden
können. Für verschiedene Aufgaben ist die Anwendung von Walzen verschiedener Art zweckmäßig
und eine solche Anordnung, bei welcher verschiedene Walzenläufer wahlweise in Arbeitsstellung
gebracht werden können, bietet daher Vorteile. Aus der CH-PS 436 371 ist ein solches
Bodenverdichtungsgerät bekannt. Gemäß dieser Patentschrift sind die beiden Walzenläufer
an einer verstellbaren Wippe angeordnet, welche in der einen Stellung den einen Walzenläufer
und in der anderen Stellung den anderen Walzenläufer zur Wirkung bringt. Dadurch,
daß zwei Walzenläufer hintereinander angeordnet sind, wird die Baulänge des Gerätes
vergrößert und dies ist wieder nachteilig, wenn das Bodenverdichtungsgerät auf einem
Fahrzeug, beispielsweise einem Tieflader, verladen werden soll. Dieses bekannte Bodenverdichtungsgerät
erfordert eine völlig neue Konstruktion. Da aber Bodenverdichtungsgeräte mit nur einem
Walzenläufer in überwiegendem Maße in Verwendung stehen, können Bodenverdichtungsgeräte
mit zwei Walzenläufern nur in einer verhältnismäßig kleinen Serie und daher in kostspieliger
Weise erzeugt werden.
[0002] Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, bei einem Bodenverdichtungsgerät der eingangs
genannten Art die Baulänge verkürzbar zu machen und das Gerät für verschiedene Einsatzzwecke
verwendbar zu machen.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung im wesentlichen darin, daß mit dem
zweiten Walzenläufer ein verwindungssteifer Zwischenrahmen verbunden ist, der seinerseits
mit dem ersten Walzenläufer oder dem Rahmen des Bodenverdichtungsgerätes unter betriebsmäßigen
Bedingungen wahlweise lösbar, verschwenkbar und unverschwenkbar verbindbar ist, an
welchem der zweite Walzenläufer verschwenkbar gelagert ist und gegen welchen die Hubvorrichtung
des zweiten Walzenläufers abgestützt ist. Da der Zwischenrahmen mit dem ersten Walzenläufer
lösbar verbindbar ist, kann das Bodenverdichtungsgerät als Gerät mit nur einem Walzenläufer
und als Gerät mit zwei Walzenläufern eingesetzt werden und es ist daher möglich, das
Gerät in größerer Serie und daher billiger herzustellen. Vor allem aber kann die Baulänge
des Gerätes für den Transport desselben auf Tiefladern od.dgl. wesentlich verkürzt
werden. Da die Hubvorrichtung des zweiten Walzenläufers gegen den Zwischenrahmen abgestützt
ist, stellt der zweite Walzenläufer ein selbständiges heb- und senkbares Aggregat
dar, und mittels des verwindungssteifen Zwischenrahmens kann der zweite Walzenläufer
samt seinem Hubmechanismus an das Bodenbearbeitungsgerät bzw. an den ersten Walzenläufer
angeschlossen werden. Wenn der Zwischenrahmen mit dem ersten Walzenläufer bzw. dem
Rahmen des Bodenverdichtungsgerätes unverschwenkbar verbunden wird, so kann der zweite
Walzenläufer durch die Hubvorrichtung angehoben oder gesenkt werden. Beim Anheben
des zweiten Walzenläufers tritt der erste Walzenläufer in Wirkung. Beim Absenken des
zweiten Walzenläufers tritt dieser allein in Wirkung, wobei der erste Walzenläufer
vom Boden "abgehoben wird. Wenn der Zwischenrahmen mit dem ersten Walzenläufer bzw.
mit dem Rahmen des Bodenverdichtungsgerätes schwenkbar verbunden wird, so kann der
Zwischenrahmen mit dem zweiten Walzenläufer hochgeschwenkt werden, wobei die Walze
des zweiten Walzenläufers auf der Walze des ersten Walzenläufers aufliegen kann. In
diese Stellung wird auch die Baulänge des Bodenverdichtungsgerätes verkürzt, so daß
der Transport desselben auf einem Fahrzeug erleichtert wird. Wenn der verwindungssteife
Zwischenrahmen vom ersten Walzenläufer oder vom Rahmen des Gerätes gelöst wird, entsteht
ein gewöhnliches
Bodenverdichtungsgerät mit nur einem Walzenlager. Da der zweite Walzenläufer ein Zusatzgerät
darstellt, kann das
Bodenverdichtungsgerät mit dem ersten Walzenläufer allein für Verwendungszwecke, für
welche der zweite Walzenläufer nicht erforderlich ist, zu einem geringeren Preis geliefert
werden.
[0004] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der mit dem zweiten Walzenläufer
verbundene verwindungssteife Zwischenrahmen mit dem ersten Walzenläufer oder dem Rahmen
des Bodenverdichtungsgerätes durch erste Verbindungsmittel, zweckmäßig mittels Steckbolzen,
schwenkbar verbindbar und durch zweite Verbindungsmittel, zweckmäßig mittels Steckbolzen,
starr verbindbar. Es wird dadurch die Möglichkeit geboten, den zweiten Walzenläufer
nach Lösung der zweiten Verbindungsmittel so hoch zu schwenken, daß er über dem ersten
Walzenläufer zu liegen kommt. Beim Arbeiten mit dem Gerät mit beiden Walzenläufern
wird der verwindungssteife Zwischenrahmen sowohl mittels der ersten Verbindungsmittel
als auch mittels der zweiten Verbindungsmittel mit dem ersten Walzenläufer oder mit
dem Rahmen des Verdichtungsgerätes verbunden. Zweckmäßig erstreckt sich gemäß der
Erfindung der mit dem zweiten Walzenläufer verbundene verwindungssteife Zwischenrahmen
ungefähr parallel zur Achse des zweiten Walzenläufers. Die Anordnung ist hiebei gemäß
der Erfindung vorzugsweise so getroffen, daß der erste Walzenläufer oder der Rahmen
des Bodenverdichtungsgerätes an dem dem zweiten Walzenläufer zugewendeten Ende einen
verwindungssteifen Querträger aufweist, mit welchem der verwindungssteife Zwischenrahmen
des zweiten Walzenläufers lösbar, verschwenkbar und unverschwenkbar verbindbar ist.
Da der am ersten Walzenläufer oder am Rahmen des Bodenverdichtungsgerätes angeordnete
Querträger verwindungssteif ist, wird ein verwindungssteifer Anschluß des verwindungssteifen
Zwischenrahmens des zweiten Walzenläufers geschaffen. Hiebei weist gemäß der Erfindung
vorzugsweise der mit dem zweiten Walzenläufer verbundene verwindungssteife Zwischenrahmen
Pratzen auf, welche den Querträger des ersten
Walzenläufers oder des Rahmens des Bodenverdichtungsgerätes oben und unten umgreifen
und durch Steckbolzen od.dgl. mit diesem verbindbar sind.
[0005] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der zweite Walzenläufer
mit an den verwindungssteifen Zwischenrahmen angelenkten Armen ausgebildet, welche
an ihrem von-dem ersten Walzenläufer abgewendeten Ende durch einen Querträger rahmenartig
verbunden sind. Auf diese Art stellt der zweite Walzenläufer selbst ein verwindungssteifes
Aggregat dar, welches in einfacher Weise mittels seiner Arme an dem verwindungssteifen
Zwischenrahmen angelenkt und gegen diesen durch eine Hubvorrichtung, beispielsweise
durch hydraulische Zylinder-Kolben-Aggregate abgestützt ist.
[0006] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist das Bodenverdichtungsgerät in an sich
bekannter Weise zwei durch eine Knicklenkung verbundene Fahrzeugteile auf, wobei der
erste Walzenläufer einen der Fahrzeugteile bildet. Eine Straßenwalze mit Knicklenkung
ist aus der DE-OS 1 924 440 bekannt geworden. Bei einer solchen Ausbildung eines erfindungsgemäßen
Bodenverdichtungsgerätes kann bei Lösung der starren Verbindung des zweiten Walzenläufers
mit dem ersten Walzenläufer, d.h. bei Lösung der zweiten Verbindungsmittel, welche
von unteren Steckbolzen gebildet sind, der zweite Walzenläufer über den ersten Walzenläufer
geschwenkt werden und auf diesem in einer Transportstellung aufliegen.
[0007] Gemäß der Erfindung weist zweckmäßig der erste Walzenläufer eine Vibrationswalze
und der zweite Walzenläufer eine Gummiradwalze auf. Eine solche Kombination hat sich
insbesondere für die Verwendung des Bodenverdichtungsgerätes im Straßenbau als vorteilhaft
erwiesen. Vibrationswalzen werden zum Verdichten von gebundenen Tragschichten, bei
welchen das Material des Bodens mit Zement vermischt wird und auch für ungebundene
Tragschichten verwendet. Der Vibrationseffekt wirkt sich noch in Tiefen bis zu 1 m
günstig auf die Verdichtung des Bodens aus. Insbesondere bei Verwendung gebundener
Tragschichten entstehen aber durch den Vibrationseffekt Risse an der Oberfläche, welche
nachteilig sind. Diese Risse können nun beim nochmaligen Überwalzen des Bodens mittels
der Gummiradwalze beseitigt werden. Solche Gummiradwalzen bestehen üblicherweise aus
einer Anzahl von luftbereiften auf einer gemeinsamen Achse nebeneinander angeordneten
Rädern. Da eine Gummiradwalze leichter ist als die Vibrationswalze, ist es günstig,
den zweiten Walzenläufer mit einer solchen Gummiradwalze auszustatten. Wenn der zweite
Walzenläufer bei unverschwenkbar mit dem ersten Walzenläufer oder dem Rahmen des Bodenverdichtungsgerätes
verbundenem Zwischenrahmen abgesenkt und der erste Walzenläufer vom Boden abgehoben
wird, wirkt auch das Gewicht des ersten Walzenläufers auf den zweiten Walzenläufer.
Es können aber auch Walzen mit beliebigen anderen Bandagen, beispielsweise Stichelwalzen,
Rippenwalzen usf. als erster bzw. zweiter Walzenläufer verwendet werden.
[0008] In der Zeichnung ist die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles schematisch
erläutert.
[0009] Fig. 1 bis 4 stellen in Seitenansicht verschiedene Stellungen des Bodenverdichtungsgerätes
dar. Fig. 5 stellt eine Draufsicht auf die Anordnung nach Fig. 2 dar.
[0010] Das Bodenverdichtungsgerät ist mit einer Knicklenkung ausgestattet, bei welcher zwei
Fahrzeugteile 1 und 2 um eine vertikale Achse 3 knickbar aneinander angelenkt sind.
Der Fahrzeugteil 2 besteht aus einem Walzenläufer 4, welcher eine Vibrationswalze
5 aufweist. Der zweite Walzenläufer 6 weist eine Gummiradwalze 7 auf. Der erste Walzenläufer
4 weist einen Rahmen 8 auf, dessen dem zweiten Walzenläufer 6 zugewendetes Ende von
einem verwindungssteifen Querträger 9 gebildet ist. Der zweite Walzenläufer 6 ist
durch Arme 10 schwenkbar an einem verwindungssteifen Zwischenrahmen 11 angelenkt.
Die Arme 10 sind an ihrem vom ersten Walzenläufer 4 abgewendeten Ende durch einen
Querträger 12 rahmenartig verbunden. Durch ein hydraulisches Kolben-Zylinder-Aggregat
13 ist der zweite Walzenläufer 6 gegen den verwindungssteifen Zwischenrahmen 11 heb-
und senkbar abgestützt. Der Querträger 9 dem Rahmens 8 des ersten Walzenläufers 4
weist oben ösen 14 und unten ösen 15 auf. Der verwindungssteife Zwischenrahmen 11
weist oben Pratzen 16 und unten Pratzen 17 auf. In der Arbeitsstellung, in welcher
der Zwischenrahmen 11 mit dem ersten Walzenläufer 4 unverschwenkbar verbunden ist,
umgreifen diese Pratzen 16 und 17 den Querträger 9. Die Pratzen 16 werden mittels
Steckbolzen mit den ösen 14 und die Pratzen 17 mittels Steckbolzen mit den Ösen 15
verbunden.
[0011] Fig. 1 zeigt den zweiten Walzenläufer 6 in abgestellter Lage. Das Bodenverdichtungsgerät
ist mit dem ersten Walzenläufer 4 allein verwendbar.
[0012] In der Stellung nach Fig. 2 und 3 sind die Pratzen 16 an die ösen 14 und die Pratzen
17 an die Ösen 15 angeschlossen. Der verwindungssteife Zwischenrahmen 11 ist daher
mit dem Rahmen 8 bzw. dem Querträger 9 starr verbunden. In der Stellung nach Fig.
2 ist der zweite Walzenläufer 6 durch die Zylinder-Kolben-Aggregate 13 vom Boden abgehoben.
In dieser Stellung ist daher nur der erste Walzenläufer 4 in Wirkung. In der Stellung
nach Fig. 3 ist der zweite Walzenläufer 6 durch das Zylinder-Kolben-Aggregat 13 abgesenkt
und in Wirkung. Der erste Walzenläufer 4 ist angehoben und daher außer Wirkung.
[0013] In der Stellung nach Fig. 4 ist die Verbindung der unteren Pratzen 17 mit den ösen
15 gelöst. Der zweite Walzenläufer 6 ist nur durch die mit Steckbolzen an die ösen
14 angelenkten Pratzen 16 verbunden und ist in eine Stellung hochgeschwenkt, in welcher
er über dem ersten Walzenläufer 4 liegt, wobei die Gummiradwalze 7 auf der Vibrationswalze
5 aufliegt und mit dieser mitläuft. In dieser Stellung ist die Baulänge verkürzt und
es kann das Bodenverdichtungsgerät auf einem
Tiefladefahrzeug verladen werden. Es kann aber auch in dieser Stellung nach Fig. 4
das Walzen mittels des ersten Walzenläufers 4 erfolgen oder es kann diese Stellung
auch bei Straßenfahrt angenommen werden. Es ist auch die Stellung nach Fig. 3 zur
Straßenfahrt geeignet, wobei allerdings die Gesamtlänge des Bodenverdichtungsgerätes
vergrößert ist.
1. Fahrbares Bodenverdichtungsgerät mit einem ersten Walzenläufer (4) und einem zweiten
Walzenläufer (6), wobei beide Walzenläufer verschieden ausgebildete Walzen (5, 7)
aufweisen und die Walzenläufer durch eine Hubvorrichtung (13) wahlweise in Arbeitsstellung
gebracht werden können, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem zweiten Walzenläufer (6)
ein verwindungssteifer Zwischenrahmen (11) verbunden ist, der seinerseits mit dem
ersten Walzenläufer (4) oder dem Rahmen des Bodenverdichtungsgerätes unter betriebsmäßigen
Bedingungen wahlweise lösbar, verschwenkbar und unverschwenkbar verbindbar ist, an
welchem der zweite Walzenläufer (6) verschwenkbar gelagert ist und gegen welchen die
Hubvorrichtung (13) des zweiten Walzenläufers (6) abgestützt ist.
2. Bodenverdichtungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem
zweiten Walzenläufer (6) verbundene verwindungssteife Zwischenrahmen mit dem ersten
Walzenläufer oder dem Rahmen (11) des Bodenverdichtungsgerätes durch erste Verbindungsmittel
(14, 16) zweckmäßig mittels Steckbolzen, schwenkbar verbindbar und durch zweite Verbindungsmittel
(15, 17), zweckmäßig mittels Steckbolzen, starr verbindbar ist.
3. Bodenverdichtungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem
zweiten Walzenläufer (6) verbundene verwindungssteife Zwischenrahmen (11) sich ungefähr
parallel zur Achse des zweiten Walzenläufers (6) erstreckt.
4. Bodenverdichtungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Walzenläufer (4) oder der Rahmen des Bodenverdichtungsgerätes an dem
dem zweiten Walzenläufer zugewendeten Ende einen verwindungssteifen Querträger (9)
aufweist, mit welchem, der verwindungssteife Zwischenrahmen (11) des zweiten Walzenläufers
(6) lösbar, verschwenkbar und unverschwenkbar verbindbar ist.
5. Bodenverdichtungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der mit dem zweiten Walzenläufer (6) verbundene verwindungssteife Zwischenrahmen
(11) Pratzen (16, 17) aufweist, welche den Querträger (9) des ersten Walzenläufers
(4) oder des Rahmens des Bodenverdichtungsgerätes oben und unten umgreifen und durch
Steckbolzen od.dgl. mit diesem verbindbar sind.
6. Bodenverdichtungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Walzenläufer (6) mit an den verwindungssteifen Zwischenrahmen (11)
angelenkten Armen (10) ausgebildet ist, welche an ihrem von dem ersten Walzenläufer
abgewendeten Ende durch einen Querträger (12) rahmenartig verbunden sind.
7. Bodenverdichtungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß es in an sich bekannter Weise zwei durch eine Knicklenkung (3) verbundene Fahrzeugteile
(1 und 2) aufweist, wobei der erste Walzenläufer (4) einen der Fahrzeugteile bildet.
8. Bodenverdichtungsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Walzenläufer (4) eine Vibrationswalze (5) und der zweite Walzenläufer
(6) eine Gummiradwalze (7) aufweist.