[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen
Art.
[0002] Eine Erschwernis in der Bedienung von Schreib- oder ähnlichen Maschinen liegt darin,
daß das Druckwerk nach einer - etwa zum Zwecke einer Korrektur erfolgten - Verschiebung
auf ein bereits zuvor ausgedrucktes Zeichen nach Vornahme der Korrektur wieder auf
das Ende des bereits geschriebenen Textes eingestellt werden muß, um mit der Texteingabe
fortfahren zu können. In herkömmlichen Maschinen war der Bediener gezwungen, diese
Rückstellungen durch entsprechend häufige manuelle Auslösung der Schrittschaltung
vorzunehmen und zusätzlich die exakte Einnahme der Endposition zu kontrollieren. Insbesondere
in mit einer Korrektureinrichtung ausgestatteten Maschinen werden Korrekturen im bereits
geschriebenen Text relativ häufig vorgenommen, so daß das manuelle Rückstellen einen
spürbaren Zeitbedarf erfordert.
[0003] Um diesem Nachteil abzuhelfen ist bereits vorgeschlagen worden, die laufende Horizontalposition
des Druckwerkes in zwei verschiedenen Registern zu speichern und bei einer Verstellung
des Druckwerkes entlang der Zeile auf ein bereits ausgedrucktes Zeichen den Inhalt
eines der Register nachzuführen, denjenigen des anderen Registers jedoch zu erhalten.
Zum Zwecke der Rückstellung des Druckwerkes wird die Differenz beider Registerinhalte
gebildet und mit Hilfe eines Zählers zur Steuerung der Schrittschaltung verwendet
(DE-PS 29 20 597).
[0004] Diese bekannte Einrichtung ist darauf beschränkt, die Rückstellung des Druckwerkes
bei einer Verschiebung entlang der zuletzt geschriebenen Zeile automatisch vorzunehmen.
Sie ist hilfreich in allen denjenigen Fällen, in denen der Bediener bereits kurze
Zeit nach der Eingabe bzw. dem Ausdrucken eines Fehlers darauf aufmerksam wird und
auch sofort dessen Korrektur vornimmt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die mit der Lösung aus dem bekannten Stand
der Technik gegebene Beschränkung auf eine automatischen Rückstellung nach Druckwerksverschiebungen,
die nur entlang der letzten ausgedruckten Zeile erfolgt sind, zu beseitigen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1
angegebenen Merkmale gelöst.
[0007] Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, daß der Bediener einer solchen
Maschine Textkorrekturen, z. B. die Verbesserung von Fehlern, das Löschen oder Einsetzen
eines Zeichens usw. an beliebiger Stelle des ausgedruckten Textes vornehmen kann und
daß das auf eine solche Korrekturstelle verschobene Druckwerk nach Auslösung einer
Rückstellfunktion automatisch auf die nächste freie Abdruckposition hinter dem letzten
Zeichen der letzten Zeile rückgestellt wird. Nach Ausführung einer beliebigen Anzahl
von Korrekturen an beliebiger Stelle im ausgedruckten Text braucht der Bediener also
nur eine Rückstelltaste zu betätigen, um dann die fortlaufende Texteingabe wieder
aufnehmen zu können.
[0008] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus den
nachfolgend anhand der Figuren beschriebenen Ausführungsbeispiel. Es zeigen
Figur 1 ein Blockschaltbild und
Figuren 2A, 2B ein Flußdiagramm
[0009] Das in Figur 1 dargestellte Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Schreibmaschine
weist lediglich die zum Verständnis der Erfindung erforderlichen Elemente auf, nämlich
eine Tastatur 1, eine Druckeinheit 2 und eine Steuereinheit 3 mit einem Programmspeicher
4 und einem Datenspeicher 5, die über eine Sammelleitung 6 miteinander verbunden sind.
Steuereinheit 3, Programmspeicher 4 und Datenspeicher 5 sind Bestandteil einer Mikroprozessorsteuerung
7 der Maschine, weshalb alle im folgenden erwähnten, an der Steuerung mitwirkenden
Baugruppen, wie z. B. Zähler und Vergleicher, grundsätzlich durch Programmroutinen
ersetzt sein können.
[0010] Die Druckeinheit 2-weist u. a. eine Schreibwalze 8 auf, von der in bekannter Weise
ein Aufzeichnungsträger 9 schrittweise,in vertikaler Richtung aufwärts (Pfeilrichtung
A) oder abwärts (Pfeilrichtung B) verschoben werden kann. Als Antrieb hierfür dient
ein schrittweise ansteuerbarer Motor 10. Ein Druckwerk 11, das eine dreheinstellbare
Typenscheibe 12 als Typenträger aufweist, ist von einem weiteren schrittweise ansteuerbaren
Motor 13 horizontal in Richtung der Pfeile C und D verschiebbar. In bekannter Weise
können somit durch horizontale Verschiebung des Druckwerkes und jeweilige Einstellung
der Typenscheibe 12 auf das abzudruckende Zeichen die Zeichen einer Textzeile nebeneinander
auf dem Aufzeichnungsträger 9 abgedruckt werden, während durch vertikales Verschieben
des Aufzeichnungsträgers 9 Textzeilen untereinander angeordnet werden.
[0011] Die Tastatur 1 weist neben einem Zeichentastenfeld 14, mit dem abzudruckende Zeichen
eingebbar sind, verschiedene Funktions-Befehlstasten auf, von denen hier nur eine
Taste 15 für die Aufwärtsverschiebung des Aufzeichnungsträgers 9, eine Taste 16 für
die Abwärtsverschiebung des Aufzeichnungsträgers 9, eine Taste 17 für die Linksverschiebung
des Druckwerkes 11, eine Taste 18 für die Rechtsverschiebung des Druckwerkes 11 und
eine Taste 19 für die Auslösung einer Rückstellfunktion des Druckwerkes 11 abgebildet
sind.
[0012] Anhand des Flußdiagramms der Figuren 2A und 2B werden nachfolgend die Funktionsabläufe
bei Betätigung der verschiedenen Tasten erläutert. Eine in rascher Folge vorgenommene
Tastaturabfrage ermittelt, welche der Tasten auf der Tastatur 1 betätigt worden ist.
Ist beispielsweise die Befehlstaste 15 betätigt worden, so veranlaßt der davon abgeleitete
Tastencode, daß in der Prozessorsteuerung 7 der Maschine die Anzahl der auszuführenden
Schritte - je nach Häufigkeit der Tastenbetätigung bzw. der einem Vorschubschritt
des Aufzeichnungsträgers zugrunde liegenden Grundschrittzahl - in einem Vertikalzähler
20 mit positivem Vorzeichen zu einem evtl. schon vorhandenen Wert hinzuaddiert und
gespeichert wird. Desweiteren erfolgt eine Ansteuerung des schrittweise ansteuerbaren
Motors 10, der den Aufzeichungsträger 9 in Richtung des Pfeiles A, also aufwärts,
mit der befohlenen Schrittzahl verschiebt. Ist hingegen die Befehlstaste 16 betätigt
worden, so bewirkt deren Tastencode, daß die Steuerung 7 eine Addition der befohlenen
Schrittzahl mit negativem Vorzeichen im Vertikalzähler 20 durchführt und der Motor
10 für eine Verschiebung des Aufzeichnungsträgers 9 in Richtung des Pfeiles B um diese
Schrittzahl angesteuert wird. Der Vertikalzähler 20 enthält also nach Vertikalverschiebungen
des Aufzeichnungsträgers immer diejenige Schrittzahl, um die der Aufzeichnungsträger
9 gegenüber dem Druckwerk 11 in vertikaler Richtung verschoben ist. Das Vorzeichen
des Zählerinhaltes gibt dabei die Verschieberichtung an.
[0013] Jeder durch eine Tastenbetätigung für einen vertikalen oder einen horizontalen Vorschub
ausgelöste Schritt kann, ohne an dem Erfindungsgedanken etwas zu ändern, aus mehreren
Elementarschritten bestehen, die der jeweilige Motor 10, 13 auszuführen hat. In diesem
Falle werden entsprechend viele Ansteuersignale an die Motoren 10, 13 angelegt, und
für die zugehörigen Schrittzähler und Berechnungen wird die Anzahl der Elementarschritte
des jeweils ausgelösten Vorschubschrittes verwendet. In der Beschreibung und den Figuren
2 A und 2 B werden aber der Einfachheit halber bei jeder Schrittauslösung auch nur
ein Zählerschritt und ein Vorschubschritt zugrunde gelegt.
[0014] Ist eine Zeichentaste im Zeichentastenfeld 14 betätigt worden, so wird in der Steuerung
7 eine Abfrage des Vertikalszählers 20 vorgenommen, ob ein evtl. darin enthaltener
Wert ein positives Vorzeichen aufweist. Während des normalen Schreibflusses wird im
Vertikalzähler 20 kein negativer und nur nach einer Zeilenschaltung ein positiver Wert
enthalten sein. Wird ein solcher positiver Wert festgestellt, so wird der Vertikalzähler
20 auf Null gestellt. Ist jedoch durch vorangegangene Betätigung der Taste 16 der
Aufzeichnungsträger 9 nach unten verschoben worden, so daß das Druckwerk oberhalb
der letzten Druckzeile steht, so enthält der Vertikalzähler 20 einen Wert mit negativem
Vorzeichen. Dieser Wert wird bei Betätigung einer Zeichentaste nicht gelöscht. Im
weiteren Verlauf veranlaßt die Steuerung 7, daß die Typenscheibe 12 mit dem der betätigten
Zeichentaste entsprechenden Zeichen in die Druckstellung gedreht wird. Danach wird
das Zeichen in bekannter Weise zum Abdruck gebracht. Der Zeichencode des abgeschlagenen
Zeichens wird außerdem im Datenspeicher 5 und in Zuordnung dazu auf einem weiteren
Speicherplatz die einem Horizontalzähler 21 entnommene Horizontalposition des Zeichens
abgespeichert. Nunmehr wird der Motor 13 zur Verschiebung des Druckwerkes 11 um eine
Spaltenposition in die nächste Abdruckstelle nach rechts verschoben und der Horizontalzähler
21 um einen Schritt - bzw. eine entsprechende Anzahl an Elementarschritten - erhöht.
[0015] Der Horizontalzähler 21, der dazu vorgesehen ist, vom Zeilenbeginn her jede Schrittbewegung
des Druckwerkes 11 - je nach Bewegungsrichtung durch Addition oder Subtraktion der
entsprechenden Schrittzahl - zu zählen, weist somit jederzeit eine Information über
die laufende Position des Druckwerkes auf. Wird z. B. die Befehlstaste 17 betätigt,
so wird das Druckwerk 11 um einen Spaltenschritt in Richtung des Pfeiles C nach links
verschoben, und der Inhalt des Horizontalzählers 21 wird um einen Schritt verringert.
Eine Betätigung der Befehlstaste 18 hat dagegen zufolge, daß das Druckwerk 11 um eine
Spalte in Richtung des Pfeiles D nach rechts verschoben und der Inhalt des Horizontalzählers
21 um einen Schritt vergrößert wird.
[0016] Es wird nun angenommen, daß der Aufzeichnungsträger 9 zum Zwecke einer Korrektur
um eine bestimmte Anzahl an Schritten in Richtung des Pfeiles B vertikal nach unten
und das Druckwerk 11 um einige Schritte in Richtung des Pfeiles C horizontal nach
links verschoben worden ist. Der Bediener hat die gewünschte Korrektur vorgenommen
und betätigt nunmehr die Befehlstaste 19 zum Rückstellen des Druckwerkes 11. In der
Steuerung wird festgestellt, ob der während der vertikalen Verschiebung des Aufzeichnungsträgers
9 mit der Schrittzahl gesetzte Vertikalzähler 20 einen Wert mit negativem Vorzeichen
aufweist. Bejahendenfalls erfolgt solange eine Ansteuerung des Motors 10 zur Aufwärtsverschiebung
des Aufzeichnungsträgers 9 in Richtung des Pfeiles A mit gleichzeitiger Addition der
Schritte zum Zählerinhalt, bis der Vertikalzähler 20 den Wert Null erreicht hat. Daran
anschließend erfolgt ein Suchvorgang im Datenspeicher 5 nach der höchsten gespeicherten
Position eines ausgedruckten Zeichens. Diese Position wird ausgelesen und um einen
Spaltenschritt erhöht. Der solcherart gewonnene Wert wird mit dem Inhalt des Horizontalzählers
21, der die aktuelle Position des Druckwerkes 11 angibt, in einer Vergleichseinrichtung
22 verglichen. Im angenommenen Beispiel wird festgestellt werden, daß die Druckwerksposition
kleiner ist als die aus dem Speicher ausgelesene, um einen Spaltenschritt erhöhte
Soll-Position. Das hat zur Folge, daß das Druckwerk 11 vom Motor 13 unter gleichzeitigem
Hinzuaddieren der Schritte zum Inhalt des Horizontalzählers 21 solange in Richtung
des Pfeiles D nach rechts bewegt wird, bis der Vergleich den Wert Null ergibt. Das
Druckwerk ist nunmehr auf die erste freie Druckposition rechts des letzten bereits
ausgedruckten Zeichens in der untersten Zeile eingestellt, und der Bediener kann mit
der Texteingabe fortfahren.
[0017] Hätte das Druckwerk 11 hingegen rechts der aus dem Speicher ausgelesenen und um einen
Spaltenschritt erhöhten Soll-Position gestanden, so hätte der Vergleich des Inhaltes
des Horizontalzählers 21 mit der Soll-Position ergeben, daß die horizontale Soll-Position
kleiner ist als die aktuelle Position des Druckwerkes 11. Der Motor 13 wäre dann zur
Ausführung einer Vorschubbewegung in Richtung des Pfeiles C nach links angesteuert
und im Horizontalzähler 21 gleichzeitig die Schrittzahl subtrahiert worden, bis der
Vergleich wiederum den Wert Null ergeben hätte. Auch dann wäre das Druckwerk auf die
erste freie Druckposition rechts des letzten Zeichen eingestellt gewesen.
[0018] Ein vierter Fall liegt vor, wenn durch Betätigung der Befehlstaste 15 der Aufzeichnungsträger
9 in Richtung des Pfeiles A aufwärts verschoben worden ist. Das Druckwerk 11 steht
dann unterhalb des bereits ausgedruckten Textes dem unbeschrifteten Aufzeichnungsträger
9 gegenüber, und der Vertikalzähler 20 enthält die Anzahl der ausgeführten Schritte
mit positivem Vorzeichen. Wird nun die Rückstell-Befehlstaste 19 betätigt, bevor eine
Zeichentaste betätigt worden"war, so ergibt eine Prüfung des Vertikalzählers 1, daß
ein positiver Wert vorliegt. Der Motor 10 wird dann zur Ausführung einer Verschiebebewegung
des Aufzeichnungsträgers 9 in Richtung des Pfeiles B angesteuert, bis der in entsprechendem
Maße verringerte Inhalt des Vertikalzählers 20 den Wert Null erreicht. Das Druckwerk
11 ist danach wieder auf die letzte bedruckte Zeile rückgestellt, und eine eventuell
erforderliche Rückstellung in horizontaler Richtung erfolgt in der weiter oben bereits
beschriebenen Weise.
1. Verfahren zum Rückstellen des Druckwerkes einer prozessorgesteuerten Schreib- oder
ähnl. Maschine auf das Ende eines auf einem eingespannten Aufzeichnungsträger bereits
ausgedruckten Textes durch Auslösen einer automatischen Rückstellfunktion nach einer
vorhergehenden Einstellung des Druckwerkes auf eine andere Position, wobei die laufende
Horizontalposition des Druckwerkes und des letzten Zeichens des ausgedruckten Textes
gespeichert werden, gekennzeichnet , daß die Schritte einer vertikalen Verschiebung
des Aufzeichnungsträgers (9) entsprechend der Verschieberichtung ("A", "B") mit positivem
oder negativem Vorzeichen addiert und gespeichert werden, bei Auslösung eines Zeichenabdruckes
die gespeicherte Schrittzahl einer Aufwärtsverschiebung ("A") des Aufzeichnungsträgers
(9) gelöscht wird, die gespeicherte Schrittzahl einer Abwärtsverschiebung ("B") aber
erhalten bleibt, daß bei Auslösung einer Rückstellfunktion die gespeicherte Schrittzahl
zur Steuerung einer Verschiebung des Aufzeichnungsträgers (9) nach Maßgabe des Richtungsvorzeichens
auf die letzte Druckzeile ausgewertet wird und daß die Differenz zwischen den gespeicherten
Horizontalpositionen des Druckwerkes (11), und des letzten Zeichens gebildet und zur
Steuerung einer Verschiebung des Druckwerkes (11) auf die nächste freie Druckposition
hinter dem letzten Zeichen ausgewertet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die eingegebenen Zeichen
in der Reihenfolge ihrer Eingabe und in Zuordnung deren horizontale Positionen auf
dem Aufzeichnungsträger (9) in einen mehrstelligen Speicher (5) eingespeichert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurchgekennzeichnet , daß bei Auslösung einer Rückstellfunktion
zuerst die vertikale Rückstellung auf die letzte Zeile erfolgt und daran anschließend
in einem Suchvorgang im mehrstelligen Speicher (5) die höchste gespeicherte horizontale
Position ermittelt und für die Differenzbildung mit der Horizontalposition des Druckwerkes
(11) ausgelesen wird.