[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Regeleinrichtung für das Brennstoff-Luftverhältnis
einer brennstoffbeheizten Wärmequelle gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Solche Verhältnisregelungen sind bekannt. Sie beruhen im wesentlichen auf der Messung
des Sauerstoffpartialdrucks in den Abgasen der brennstoffbeheizten Wärmequelle. Die
dort verwendeten Sauerstoffpartialdruck-Meßfühler haben sich jedoch als sehr teuer
und sehr empfindlich erwiesen, so daß ihre Anwendung nur bei industriellen Großfeuerungen
in die Praxis umgesetzt wurde. Es besteht aber ein lebhaftes Bedürfnis, auch bei Kleinleistungen
bis herab zu sieben bis acht Kilowatt Feuerstätten mit einem optimalen Brennstoff-Luftverhältnis
zu betreiben, um hier bei der Masse der Haushalte Energie sparen zu cönnen.
[0003] Demgemäß ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine euch für kleine Leistungen
benutzbare Regeleinrichtung zu schaffen, die unempfindlich und preiswürdig ist.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.
[0005] weitere Ausgestaltungen und besonders vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche beziehungsweise gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
hervor, die ein Ausführungsbeispiel der Er-
fi
ndung anhand der Figuren eins und zwei der Zeichnung näher erläutert.
[0006] Es zeigrn
Figur eins eine Prinzipdarstellung einer brennstoffbeheizten Wärmequelle und
Figur zwei eine elektrische Schaltung.
[0007] In beidon Figuren bedeuten gleiche Bezugszeichen jeweils die gleichen Einzelheiten.
[0008] In der ligur eins ist eine brennstoffbeheizte Wärmequelle abgebildet. Bei dieser
kann es sich um einen Kessel, ei-
nen Wasserspeicher, einen Durchlauferhitzer für Brauchwasserbereitung oder einen Umlaufwasserheizer
zur Speisung einer Zentralheizungsanlage handeln. Dargestellt ist ein Umlaufwasserheizer
1, der ein Gehäuse 2 aufweist, das eine Brennkammer 3 umschließt. Die Brennkammer
enthält einen Heizschacht 4, der einen Wärmetauscher 5 aufweist, von dem eine mit
einem Vorlauftemperaturfühler 6 versehene Vorlaufleitung 7 abgeht, die über eine Serien-oder
Parallelschaltung einer Vielzahl von Radiatoren mit einer Rücklaufleitung 8 verbunden
ist, in die eine Umwälzpumpe 9 eingeschaltet ist, wobei die Rücklaufleitung 8 wieder
mit dem Wärmetauscher 5 verbunden ist. Der Vorlauftemperaturfühler 6 ist über eine
Meßleitung 10 mit einem Regler 11 verbunden. Die brennstoffbeheizte Wärmequelle 1
ist über eine Rohranordnung 12 mit der Atmosphäre verbunden, wobei die Rohranordnung
aus einem innenliegenden Abgasrohr 13 und einem außenliegenden über einen Zuluftringkanal
14 im Abstand zum Innenrohr 13 stehenden Außenrohr 15 gebildet wird. Das Innenrohr
13 ist im Inneren der Brennkammer 3 mit einem Austrittsstutzen 16 eines von einem
Elektromotor 17 angetriebenen Gebläses 18 verbunden. Der Motor ist über eine Stelleitung
19 mit dem Regler 11 verbunden. Der Ansaugstutzen des Gebläses 18 ragt in den Innenraum
20 innerhalb des Heizschachtes 4 stromab des Wärmetauschers.
[0009] Dem im Ringkanal 14 strömenden Zuluftstrom ist ein Platinmeßwiderstand 21 ausgesetzt,
der über ein Leitungspaar 22 mit dem Regler 11 verbunden ist. Im Ringkanal ist stromab
des Meßfühlers 21 eine Drosselblende 23 vorgesehen, stromauf der Meßblende 23 mündet
eine pneumatische Meßleitung 24, die auf ihrem anderen Ende mit einem Membranstellmotor
25 verbunden ist, der über eine Stellstange 26 mit einem Gasventil 27 verbunden ist,
das einen Brenner 28 über eine Gasleitung 29 speist.
[0010] Dem Abgaskanal im Inneren des Innenrohres 13 ist ein weiterer als Platinwiderstand
ausgebildeter Meßfühler 30 zugeordnet, der über Leitungen 31 mit dem Regler 11 verbunden
ist. Die beiden Platindrahtmeßfühler 21 und 30 bilden die eigentlichen Meßglieder
des Reglers 11.
[0011] Es sind zwei weitere Kompensationstemperaturfühler 32 und 33 vorgesehen, die über
Leitungen 34 und 35 gleichermaßen mit dem Regler 11 verbunden sind.
[0012] Aus der Figur zwei geht die Verschaltung der Meßfühler und der Kompensationsfühler
hervor.
[0013] Es ist eine Wheatstonesche Brücke 40 vorgesehen, die zwei Äste 41 und 42 aufweist,
die ihrerseits je zwei Zweige aufweisen. Der Ast 41 wird aus der Serienschaltung der
beiden Meßfühler-Platinwiderstände 21 und 30 gebildet, wobei die Leitungen 22 und
31 miteinander verbunden sind und diese Verbindungsstelle den einen Punkt der Brückendiagonale
bildet, die über eine Leitung 43 mit dem Regler 11 verbunden ist. Der zweite Ast 42
besteht aus den Kompensationsfühlern 32 und 33, die in Serie durch Verbindung der
Leitungen 34 und 35 geschaltet sind. Der Verbindungspunkt der beiden Leitungen 34
und 35 bildet den anderen Punkt der Brückendiagonale und ist über eine Leitung 44
mit dem Regler 11 verbunden. Die Verbindungen der Leitungen 22 und 35 beziehungsweise
31 und 34 bilden die Einspeisungspunkte für eine Gleichspannungsspeisequelle 45, die
über Leitungen 46 und 47 mit den entsprechenden Einspritzpunkten der Brücke verbunden
sind.
[0014] Wie die Figur zwei zeigt, kann es zweckmäßig sein, in dem Ast der Brücke 40, der
den Kompensationstemperaturfühler 32 aufweist, einen weiteren einstellbaren Widerstand
48 anzuordnen, auf dessen Funktion später noch eingegangen wird. Die Funktion der
Regeleinrichtung stellt sich wie folgt dar, wobei zunächst davon ausgegangen wird,
daß die Wärmequelle nur im Vollastbetrieb arbeitet. Die beiden Meßfühler 21 und 30
werden von der Speisespannungsquelle 45 beheizt und werden vom vorbeistreichenden
Luft- beziehungsweise Abgasstrom gekühlt. Da ihre Widerstandswerte und das Temperaturverhalten
der Widerstandsänderung gleich ist und da an beiden Widerständen der gleiche Durchsatz
an Zuluft sowie Abgas stattfindet, ist die an den Widerständen abfallende Spannungsdifferenz
unmittelbar ein Maß für den Zustand des Gases. Durch die Mitwirkung der Zuluft an
der Verbrennung des Gases wird Sauerstoff in Kohlendioxyd umgewandelt, so daß sich
die Wärmeleitfähigkeit des Abgases gegenüber der der Luft ändert. Somit Ist die Spannungsdifferenz
zwischen den beiden Meßfühlern unmittelbar ein Maß für den Kohlendioxydgehalt des
Abgases. WUrde der Brenner 28 nicht in Betrieb sein, so wären beide Meßwiderstände
nur der Frischluft ausgesetzt und das Spannungsdifferenzsignal wäre Null. Ist somit
das eine Gas (das Abgas) nicht reine Luft, sondern enthält es Kohlendioxyd, so wird
die Wäraeleitfähigkeit dieses Gases geringer, weil die Wärmeleitfähigkeit von Kohlendioxyd
geringer ist als die von Luft. Der Platindraht des Fühlers 30 kühlt sich weniger ab,
so daß der elektrische Widerstand größer ist, als wenn er der Luft ausgesetzt wäre.
Die Wheatstonesche Brücke 40 ist nicht mehr abgeglichen, die Brückendiagonalspannung
ist der C0
2-Konzentration proportional. Mit diesem Spannungssignal kann der Regler 11 die Drehzahl
des Ventilators 17 nachstimmen, um so ein optimales Brennstoff-Luftverhältnis einzuregeln.
Diese Regelung funktioniert aber nur unter der Annahme, daß sich die Temperatur der
Frischluft nicht ändert. Dies kann aber durchaus der Fall sein, und hierfür ist der
erste KompensationstemperaturfUhler 33 vorgesehen. Bei diesem handelt es sich gleichermaßen
um einen Platinwiderstand. Dieser Platinwiderstand ist im Frischluftweg angeordnet
und gleicht die Einflüsse einer Temperaturänderung der Zuluft auf die Verstimmung
der Wheatstoneschen Brücke 40 aus.
[0015] Weiterhin könnte es vorteilhaft sein zu berücksichtigen, daß die Wärmequelle nicht
immer nur mit Vollast, sondern mit einer sich stetig oder stufenweise ändernden Last
betrieben wird. Zum Beispiel im Falle einer außentemperaturabhängigen Steuerung der
Wärmelieferung durch die Wärmequelle kann eine sich stetig ändernde Belastung die
Folge sein. Hierzu wird zunächst ein bestimmter Brennstoffdurchsatz vorgegeben, also
eine bestimmte öffnung des Brennstoffventils 27. Hierzu muß nun der entsprechende
Durchsatz an Frischluft geschaffen werden, um eine stöchiometrische Verbrennung sicherzustellen.
Da die Temperatur des Abgases von der Belastung abhängig ist und mit steigender Teillast
sinkt, würde die Brücke ebenfalls verstimmt werden. Um diese Eigenschaft zu kompensieren,
ist ein zweiter KompensationstemperaturfUhler 32 vorgesehen, der dem Abgasweg ausgesetzt
ist. Der Widerstand 48 dient dem Nullabgleich der Brücke und Sollwertvorgabe der C0
2-Gehaltes, der analog für den 0
2-Gehalt der Zuluft steht.
[0016] Bei der beschriebenen Regeleinrichtung wird durch nicht dargestellte Mittel sichergestellt,
daß ein bestimmter LuftUberschuß nicht unterschritten werden kann, in diesem Fall
könnte es zu einer Störabschaltung der Wärmequelle oder zu einem maximalen Luftüberschuß
kommen, beispielsweise könnte in diesem Fall der Ventilator auf maximale Drehzahl
verstellt werden.
1. Regeleinrichtung für das Brennstoff-Luftverhältnis einer brennstoffbeheizten Wärmequelle
mit einem Meßglied für das Ist-Verhältnis, einem Sollwertgeber sowie einem Regler
und einem Stellglied, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßglied aus vier Temperaturfühlern
besteht, von denen zwei als eigentliche Meßfühler (21, 30) dem Zuluft-(14) und dem
Abgasweg (13) der Wärmequelle (1) zugeordnet sind, während die beiden anderen als
TemperaturkompensationsfUhler (32, 33) für die Temperaturänderungen der zuströmenden
Frischluft wie auch des Abgases aufgrund von Belastungsänderungen vorgesehen sind.
2. Regeleinrichtung nach Anspruch eins, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturfühler
als Meßwiderstände ausgebildet sind und in Zweigen einer Wheatstoneschen Brücke (40)
angeordnet sind, wobei jeweils ein Ast (41, 42) von den beiden Meßwiderständen und
der andere von den beiden Kompensationswiderständen gebildet ist.
3. Regeleinrichtung nach Anspruch zwei, dadurch gekennzeichnet, daß die Meß- und KompensationsfUhler
aus gleichen Platindrahtwiderständen gebildet sind.