[0001] Die Erfindung betrifft eine Auftragsrolle für eine Vorrichtung zum Auftragen einer
streifenförmigen Lackschicht auf die Schweissnaht eines Dosenrumpfes.
[0002] Aus der US-Patentschrift 4 249 476 ist eine Vorrichtung zum Auftragen einer Schutzschicht
auf die Schweissnaht von Dosenrümpfen mit einer teilweise in ein Lackbad tauchenden
Rolle bekanntgeworden. Die Auftragsrolle hat eine dem abzudeckenden Streifen entsprechende
Breite und die Peripherie der Rolle kann eine glatte, aufgerauhte und/ oder konvexe
Oberfläche aufweisen, die an die Krümmung des Dosenrumpfes angepasst ist.
[0003] Solange Dosenrümpfe von gleichbleibender Ausbildung mit stets identischer Lackspezifikation
lackiert werden, können mit der bekannten Vorrichtung befriedigende Resultate erzielt
werden.
[0004] Es sind auch Vorrichtungen bekanntgeworden, bei welchen zwei in Serie angeordnete
Rollen von unterschiedlicher Breite und Ausbildung vorgesehen sind, um den Lack insbesondere
im Bereich der wulstartigen Schweissnaht dicker auftragen zu können.
[0005] Solche Vorrichtungen sind sehr kompliziert in der Einstellung auf die jeweiligen
Verhältnisse sowie umständlich bei der täglichen Reinigung.
[0006] Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung ist darin zu sehen, dass der im Ueberschuss
zugeführte Lack während des Lackauftrages stirnseitig an den Peripherien der Rolle
austritt und wulstartige Lackanhäufungen hinterlässt.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zu schaffen,
welche die Nachteile der bekannten Vorrichtungen behebt und unter allen Betriebsbedingungen
einwandfreie Abdeckungen erzeugt.
[0008] Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Auftragsrolle derart auszugestalten, dass
deren Peripherie keine stetige Anpassung an die jeweilige Ausbildung der abzudeckenden
Fläche bedarf,
[0009] und dass insbesondere auf der Schweissnaht eine dickere Lackschicht aufgetragen werden
kann als auf den benachbarten Bereichen.
[0010] Erfindungsgemäss werden diese Aufgaben durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches
1 gelöst.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
[0012] Ueberraschenderweise ermöglicht der zentrale Steg auf der Auftragsrollenperipherie
das bei herkömmlichen Rollen auftretende Phänomen, dass auf der Schweissnaht eine
zu dünne und auf den benachbarten Bereichen eine zu dicke Lackschicht vorliegt, zu
vermeiden, indem nämlich durch den Steg der zwischen den Dosenkörpern und der Rollenperipherie
vorliegende Lack beim Ablösen der Rollenperipherie in das Zentrum, das heisst zur
Schweissnaht zieht.
[0013] Anhand der mitfolgenden Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand dargestellt. Es
zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt durch eine Lackauftragvorrichtung,
Figur 2 einen Querschnitt durch eine Lackauftragvorrichtung längs Linie II-II von
Figur 1,
Figur 3 einen Querschnitt durch die Auftragsrolle einer anderen Ausführungsform.
[0014] Eine Lackauftragsrolle 1 ist auf einer Achse 2 drehbar gelagert und taucht teilweise
in ein Lackbad 3 in einem Lackbehälter 4 ein. Die Ausgestaltung des Behälters 4 sowie
der Antrieb und die Mittel zur Regulierung der von der Peripherie 5 der Lackrolle
1 mitgenommenen Lackmenge sind nicht Gegenstand der Erfindung und werden nur soweit
beschrieben und dargestellt als dies zum Verständnis der Erfindung notwendig ist.
[0015] Die Peripherie 5 der Auftragsrolle 1 nach Figur 2 weist eine leicht konvexe, d.h.
bogenförmige Krümmung auf. Im zentralen Bereich, also dort, wo die Peripherie 5 der
Lackrolle 1 der geschweissten Längsnaht 6 eines Dosenrumpfes 7 gegenüberliegt, überragt
ein Steg 8 die Peripherie 5. Der Steg 8 weist eine Höhe h auf, welche im wesentlichen
dem grössten Abstand zwischen der Peripherie 5 und dem Dosenrumpf 7 entspricht. Die
Auftragsrolle 1, bzw. deren Peripherie 5, steht dadurch an drei Stellen x, y, z in
Kontakt mit dem Dosenrumpf 7. Seitlich des Steges 8 können Nuten 9 in die Peripherie
5 eingelassen sein.
[0016] In der Ausführungsform nach Figur 3 besteht der Steg 8 aus einer in die Auftragsrolle
1 eingesetzten Ringscheibe oder einer Scheibe 10. Die Peripherie 5 dieser Auftragsrolle
1 ist zylindrisch und kann seitlich durch Stege 11 begrenzt sein, deren Aufgabe darin
besteht, das seitliche Herausquellen von Lack an der Auftragsrolle zu verringern.
[0017] Die Peripherie 12 des Steges 8 kann bogenförmig oder als Kante ausgebildet sein (Figur
2); sie kann auch eben sein (Figur 3). Das Verhältnis der Breite s des Steges 8 zur
Breite d der Auftragsrolle 1 liegt im Bereich von

=

bis 1, je nach der Breite d der Auftragsrolle l, vor-100 zugsweise ist der Steg 8
ungefähr 0,5 + 0,4 mm breit.
[0018] Die Wirkungsweise der erfindungsgemässen Auftragsrolle 1 ist die folgende:
Die in bekannter Weise auf einer Nahtschweissmaschine hergestellten Dosenrümpfe 7
gelangen in Figur 1 von links kommend in Berührung mit dem Scheitel A der Auftragsrolle
1 und dem dem Lackbad 3 entnommenen flüssigen Lack 13 auf der Peripherie 5 der Auftragsrolle
1. Durch das Abwälzen der Auftragsrolle 1 längs der Schwe.issnaht 6 und den beiden
benachbarten Bereichen staut sich eingangsseitig (links vom Scheitel A in Figur 1)
eine gewisse Menge Lack 13, weshalb die beiden durch die drei Punkte x, y, z und die
Peripherie 5 begrenzten Räume zwischen dem Dosenrumpf 7 und der Rollenperipherie 5
vollständig mit Lack 13 gefüllt werden. Ausgangsseitig (rechts vom Scheitel A) bleibt
der keilförmige Raum mit Lack 13 gefüllt, bevor dieser dann an der Stelle B abreisst.
[0019] Bei den herkömmlichen Auftragsrollen ohne einen Steg 8 fliesst der Lack 13 zwischen
dem Scheitel A und der Stelle B sukzessive nach aussen gegen die Stirnflächen 14 der
Lackrollen und bildet nach dem Abreissen zwei wulstartige Streifen. Auf der Schweissnaht
6 selbst bleibt nur eine hauchdünne Lackschicht zurück.
[0020] Durch den Steg 8 wird der Lack im keilförmigen Raum zwischen Scheitel A und Stelle
B gegen das Zentrum der Peripherie 5 der Auftragsrolle 1 gezogen und dort als Wulst
auf die Schweissnaht 6 übertragen.
[0021] Durch die seitlich des Steges 8 angebrachten Nuten 9 kann annähernd die gesamte Lackmenge
beim Abreissen im zentralen Bereich der Peripherie 5 zuerst gesammelt und dann auf
den Dosenrumpf 7 übertragen werden.
1. Auftragsrolle für eine Vorrichtung zum Auftragen einer streifenförmigen Lackschicht
auf die Schweissnaht eines Dosenrumpfes, dadurch gekennzeichnet, dass im zentralen
Bereich der Peripherie (5) der Rolle (1) ein die Peripherie (5) überragender umlaufender
Steg
(8) angebracht ist.
2. Auftragsrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (8) aus einer
in die Rolle 1 eingesetzten Ringscheibe oder einer Scheibe (10) besteht.
3. Auftragsrolle nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Peripherie (12) des Steges (8) bogenförmig, scharfkantig oder eben ausgebildet
sein kann.
4. Auftragsrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich des Steges
(8) Nuten (9) in die Peripherie (5) eingestochen sind.
5. Auftragsrolle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis
der Breite (s) des Steges (8) zur Breite (d) der Rolle (1) 1 : 5 bis 1 : 100 beträgt.
6. Auftragsrolle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite (s) des
Steges (8) 0,5 + 0,4 mm beträgt.