[0001] Die Erfindung betrifft eine integrierte Schaltung zur Decodierung von Verkehrsfunk-Durchsagekennsignalen,
deren Frequenz, die Durchsagefrequenz, die Information für eine Verkehrsdurchsage
ist und die in Form eines damit amplitudenmodulierten Trägersignals in einem empfangenen
und mit einem üblichen Rundfunkempfänger bereits demodulierten Rundfunksignal enthalten
sind, vgl. den Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] In der Zeitschrift "Funkschau", 1974, Seiten 535 bis 538 ist das seinerzeit in Deutschland
eingeführte und inzwischen in weiteren Ländern verwendete System zur Übermittlung
von Verkehrsdurchsagen an Rundfunkhörer beschrieben, wobei unter anderem eine sogenannte
Durchsagekennung während einer Verkehrsdurchsage gesendet wird. Zusätzlich hierzu
werden auch noch Bereichskennsignale gesendet. Die Kennsignale sind recht niederfrequent
und mittels Amplitudenmodulation dem Trägersignal, das beim bekannten System eine
Frequenz von 57 kHz hat, aufmoduliert und werden durch ganzzahlige Frequenzteilung
aus dem Trägersignal abgeleitet.
[0003] Wie der Zeitschrift "Rundfunktechnische Mitteilungen", 1974, Seiten 193 bis 202,
worin dieses Verkehrsfunksystem ebenfalls ausführlich beschrieben ist, entnommen werden
kann, wurden die Systemparamet er seinerzeit so gewählt, daß die für den Verkehrsfunk
erforderlichen empfängerseitigen Decoderschaltungen mit den üblichen, analoge Signale
verarbeitenden Empfängerschaltungen kompatibel sind und insbesondere keine gegenseitige
Störung auftritt. Die bisher üblichen Decoderschaltungen sind daher ebenfalls Analogschaltungen.
[0004] Demgegenüber ist es Aufgabe der im Patentanspruch gekennzeichneten Erfindung, eine
integrierte Schaltung zur Decodierung von Verkehrsfunk-Durchsagekennsignalen anzugeben,
die nach den Prinzipien der Digitaltechnik arbeitet und somit weitgehend aus digitalen
Teilschaltungen aufgebaut ist. Dabei soll die Ansprechzeit der Schaltung kleiner als
eine Sekunde sein, z.B. 800 ms betragen, und die Durchsageerkennung soll unempfindlich
gegenüber Rauschen sein.
[0005] In der eigenen älteren europäischen Anmeldung 83 10 2412.4 ist eine integrierte Schaltung
zur Decodierung von Verkehrsfunk-Bereichskennsignalen beschrieben, der eine für diesen
Zweck modifizierte, mit der Erfindung vergleichbare Aufgabe zugrundeliegt. Die Erfindung
greift bei der Lösung der ihr gestellten Aufgabe auf einige Teilschaltungen der älteren
Anordnung zurück, die Gesamtanordnung entsprechend der Erfindung ist jedoch offensichtlich
eine andere als die der älteren Anmeldung, was sich ohne weiteres aus der unterschiedlichen
Zweckbestimmung ergibt.
[0006] Die Erfindung und ihre Vorteile werden nun anhand der
Figuren der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in Form eines Blockschaltbilds den Aufbau eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung,
Fig. 2 zeigt schematisch die Resonanzkurven der bei der Erfindung verwendeten Resonanzfilter,
und
Fig. 3 zeigt schematisch die Lage der Resonanzkurven nach Fig. 2 für den Fall, daß
zwei Durchsage-Kennsignale zu verarbeiten sind.
[0007] Als Ausführungsbeispiel ist in Fig. 1 das Blockschaltbild einer integrierten Schaltung
zur Decodierung von Verkehrsfunk-Durchsage-Kennsignalen nach der Erfindung gezeigt.
Zur weiteren Demodulation und Analog-Digital-Wandlung ist das demodulierte Rundfunksignal
ds, das mittels eines üblichen Rundfunkempfängers gewonnen wird, der Mischstufe ms
zugeführt, deren Mischsignal-Frequenz fm größer als die Summe aus der Durchsagefrequenz
fa und aus deren Trägerfrequenz ist. Bezogen auf das in den eingangs genannten beiden
Zeitschriften beschriebene System bedeutet dies, daß die Mischsignalfrequenz größer
als 57,125 kHz sein soll. Mittels der Mischstufe ms wird das dem Trägersignal aufmodulierte
Durchsagekennsignal in eine niederfrequente Lage umgesetzt.
[0008] Der Ausgang der Mischstufe ms liegt über das analoge Tiefpaßfilter af am Eingang
des Analog-Digital-Wandlers aw, dem das Taktsignal ft zugeführt ist. Die obere Grenzfrequenz
des Tiefpaßfilters af ist höchstens gleich der halben Frequenz des Abtastsignals des
Analog-Digital-Wandlers aw, und sein Ausgang liegt am Eingang des digitalen Betragsbildners
br. Dieser bildet den im mathematischen Sinne definierten Betrag des Eingangssignals,
d.h. sein Ausgangssignal ist immer positiv und entspricht sowohl bei positivem als
auch bei negativem Eingangssignal dem jeweiligen reinen Zahlenwert; sowohl die Zahl
-7 als auch die Zahl +7 wird also zu +7.
[0009] Am Ausgang des Betragsbildners br entsteht das Digitalsignal x in Basisband-Lage,
und dieses ist für die Durchsagefrequenz fa bzw. die um höchstens +1% bzw. -1% davon
abweichende Frequenz fb, fc mit dem ersten bzw. zweiten bzw. dritten Signalweg a,
b, c verbunden. Diese bestehen jeweils in Signalflußrichtung aus dem digitalen Resonanzfilter
ra, rb, rc für die entsprechende Frequenz fa, fb, fc als deren Resonanzfrequenz,dem
digitalen Betragsbildner ba, bb, bc und dem digitalen Tiefpaß pa, pb, pc. Dessen jeweilige
obere Grenzfrequenz ist kleiner als die doppelte
Durchsagefrequenz fa, und die drei Resonanzfilter ra, rb, rc haben die gleiche Bandbreite
und die gleiche Resonanzuberhöhung, wie dies die Fig. 2 veranschaulicht.
[0010] Am Ausgang des Betragsbildners br liegt andererseits die Reihenschaltung des ersten
und des zweiten weiteren digitalen Tiefpasses p1, p2, dessen jeweilige obere Grenzfrequenz
gleich der der digitalen Tiefpässe pa, pb, pc bzw. gleich der der Einschwingzeitkonstanten
der Resonanzfilter ra, rb, rc entsprechenden Frequenz ist. Auf diese folgt in je einem
Parallelzweig der Konstantenmultiplizierer m1 bzw. m2.
[0011] Der erste Signalweg a führt zum jeweiligen Minuend-Eingang m des ersten, zweiten,
dritten und vierten Komparators k1, k2, k3, k4, von denen der Subtrahend-Eingang s
des ersten und des zweiten Komparators k1,k2 am Ausgang des ersten bzw. zweiten Konstantenmultiplizierers
m1, m2 und der Subtrahend-Eingang s des dritten bzw. vierten Komparators k3, k4 am
Ausgang des zweiten bzw. des dritten Signalwegs b, c liegt. Der Minuend-größer-Subtrahend-Ausgang
m>s des ersten Komparators k1 liegt am S-Eingang des RS-Speicherflipflops ff, an dessen
Q-Ausgang das binäre Durchsagekennsignal dk abzunehmen ist, und der jeweilige Minuend-kleiner-Subtrahend-Ausgang
m<s des zweiten, des dritten bzw. des vierten Komparators k2, k3, k4 liegt über das
ODER-Gatter og am R-Eingang des RS-Speicherflipflops ff.
[0012] Die Konstante d1, d2 des jeweiligen Konstantenmultiplizierers ml, m2 ist jeweils
kleiner als eins und gleich dem Nenn-Modulationsgrad des Durchsagekennsignals bzw.
gleich einem vorgebbaren Bruchteil des Nenn-Modulationsgrades.
[0013] Die Fig. 3 zeigt, daß die Anordnung nach der Erfindung auch bei mehreren gesendeten
Durchsagefrequenzen angewendet werden kann, wie dies beispielsweise für eine in den
USA übliche Norm zutrifft. In diesem Falle sind die drei Signalwege a, b, c, die ihnen
zugeordneten Komparatoren k1...k4 und das RS-Speicherflipflop ff doppelt vorzusehen
mit jeweiliger entsprechender Frequenzbemessung.
[0014] Auch der gemeinsame Schaltungsteil ist dann im Hinblick auf die höchste vorkommende
Durchsagefrequenz zu bemessen. Für eine derartige Anordnung ist in Fig. 3 der Verlauf
der Resonanzkurven der dann vorhandenen sechs Resonanzfilter gezeigt, deren Resonanzfrequenz
mit fa1, fb1, fcl; fa2, fb2, fc2 bezeichnet sind.
[0015] Mittels des Betragsbildners br, der, einer Gleichrichterbrücke bei analogen Signalen
vergleichbar, eine Doppelweg-Gleichrichtung vornimmt, wird die Trägeramplitude, der
das Durchsagesignal aufmoduliert ist, gemessen. Gleichzeitig wird die Durchsagefrequenz
demoduliert. Die drei Signalwege a, b, c dienen als selektive Pegelmesser, wobei der
Signalweg a die Durchsagefrequenz mißt und die beiden Signalwege b, c dazu eng benachbarte
Störsignale detektieren. Nur bei einem Eingangssignal an den drei Signalwegen mit
einer Frequenz zwischen den Schnittpunkten x, y der Resonanzkurve des Resonanzfilters
ra mit der jeweiligen Resonanzkurve der beiden anderen Resonanzfilter ist das Ausgangssignal
am Signalweg a größer als das an den beiden anderen Signalwegen b, c. Durch Vergleich
mittels der Komparatoren k3, k4 wird dann festgestellt und festgehalten, ob die Frequenz
des Eingangssignals im Bereich zwischen x und y liegt.
[0016] Mittels des Komparators k1 wird das RS-Speicherflipflop ff gesetzt, wenn das Ausgangssignal
am Signalweg a größer als das mittels der Tiefpässe p1, p2 gefilterte und mit dem
Faktor d1 multiplizierte Ausgangssignal des Betragsbildners br ist. Das Rücksetzen
des Flipflops ff erfolgt mittels der Komparatoren k2...k4 und des ODER-Gatters og
jeweils dann, wenn eines der Ausgangssignale der Signalwege b, c größer ist als das
des Signalwegs a oder dieses Ausgangssignals kleiner wird als das mittels der Tiefpässe
p1, p2 gefilterte und mit dem Faktor d2 multiplizierte Ausgangssignal des Betragsbildners
br. Mit dem Faktor d2 läßt sich also eine Schaltungshysterese einstellen.
[0017] Die Erfindung läßt sich besonders vorteilhaft in Form integrierter Halbleiterschaltungen
realisieren. Da sie ausschließlich, jedenfalls was die Teilschaltungen hinter dem
Analog-Digital-Wandler aw betrifft, nach digitalen Schaltungsprinzipien arbeitet,
sind die für digitale Signalverarbeitung üblichen Balbleiterschaltungsfamilien anwendbar,
wovon insbesondere die sogenannten MOS-integrierten Schaltungen anwendbar sind, d.h.
integrierte Isolierschicht-Feldeffekt-Transistorschaltungen. Ferner ergibt sich der
Vorteil, daß durch die erfindungsgemäße Bemessung hinsichtlich der im Ein-Prozent-Bereich
benachbarten Resonanzfrequenzen der Resonanzfilter eine sehr gute Störbefreiung und
sichere Durchsagefrequenz-Erkennung erreicht wird . Eine derartig enge Resonanzfrequenz-Bemessung
bei analogen Resonanzfiltern wäre nur mit beträchtlichem Aufwand zu erreichen.
1. Integrierte Schaltung zur Decodierung von Verkehrsfunk-
Durchsage-Kennsignalen, deren Frequenz,die Durchsagefrequenz (fa), die Information
für eine Verkehrsdurchsage ist und die in Form eines damit amplitudenmodulierten Trägersignals
in einem empfangenen und mit einem üblichen Rundfunkempfänger bereits demodulierten
Rundfunksignal (ds) enthalten sind, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- aus dem demodulierten Rundfunksignal (ds.) ist durch weitere Demodulation und Analog-Digital-Wandlung
ein Digitalsignal (x) in Basisband-Lage erzeugt,
- das Digitalsignal (x) ist für jede Durchsagefrequenz (fa; fa1,fa2) bzw. je eine
um höchstens +1% bzw. -1% davon abweichende Frequenz (fb,fc; fb1, fb2; fc1,fc2) einem
ersten bzw. einem zweiten bzw. dritten Signalweg, (a, b, c) zugeführt, der in Signalflußrichtung
aus einem digitalen Resonanzfilter (ra, rb, rc) für die entsprechende Frequenz (fa,
fb, fc; fa1, fb1, fc1; fa2, fb2, fc2) als deren Resonanzfrequenz, einem digitalen
Betragsbildner (ba,bb, bc) und einem digitalen Tiefpaß (pa, pb, pc) besteht, dessen
jeweilige obere Grenzfrequenz kleiner als die doppelte Durchsagefrequenz (fa) ist
und welche drei Resonanzfilter (ra, rb, rc) die gleiche Bandbreite und die gleiche
Resonanzüberhöhung haben,
- das Digitalsignal (x) ist der Reihenschaltung eines ersten und eines zweiten weiteren
digitalen Tiefpasses (p1, p2) zugeführt, dessen jeweilige obere Grenzfrequenz gleich
der der digitalen Tiefpässe (pa, pb, pc) bzw. gleich der der Einschwingzeitkonstanten
der Resonanzfilter (ra, rb, rc) entsprechenden Frequenz ist,
- der erste Signalweg (a) führt zum jeweiligen Minuend-eingang (m) eines ersten, eines
zweiten, eines dritten und eines vierten digitalen Komparators (k1, k2, k3, k4), von
denen der Subtrahend-Eingang (s) des ersten Komparators (k1) über einen ersten Konstantenmultiplizierer
(m1) und der des zweiten Komparators (k2) über einen zweiten Konstantenmultiplizierer
(m2) am Ausgang des zweiten weiteren Tiefpasses (p2) und der Subtrahend-Eingang (s) des dritten bzw. des vierten Komparators (k3, k4) am Ausgang
des zweiten bzw. des dritten Signalwegs (b, c) liegt,
- der Minuend-größer-Subtrahend-Ausgang (m>s) des ersten Komparators (k1) liegt am
S-Eingang eines RS-Speicherflipflops (ff), an dessen Q-Ausgang das binäre Durchsagekennsignal (dk) abzunehmen
ist,
- der jeweilige Minuend-kleiner-Subtrahend-Ausgang (m<s) des zweiten, des dritten
bzw. des vierten Komparators (k2, k3, k4) liegt über ein ODER-Gatter (og) am R-Eingang des RS-Speicherflipflops (ff), und
- die Konstante (d1, d2) des jeweiligen Konstantenmultiplizierers (m1, m2) ist jeweils
kleiner als eins und gleich dem Nenn-Modulationsgrad des Durchsagekennsignals bzw.
gleich einem vorgebbaren Bruchteil des Nenn-Modulationsgrads.
2. Integrierte Schaltung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Merkmale zur
weiteren Demodulation und Analog-Digital-Wandlung:
- das demodulierte Rundfunksignal (ds) ist einer Mischstufe (ms) zugeführt, deren
Mischsignal-Frequenz (fm) größer als die Summe aus der Durchsagefrequenz und deren
Trägerfrequenz (fa) ist, und
- der Ausgang der Mischstufe (ms) liegt über ein analoges Tiefpaßfilter (af) am Eingang
eines Analog-Digital-Wandlers (aw), welches analoge Tiefpaßfilter (af) eine obere
Grenzfrequenz höchstens gleich der halben Frequenz des Abtastsignals (ft) des Analog-Digital-Wandlers
(aw) hat, dessen Ausgang am Eingang eines weiteren digitalen Betragsbildners (br)
liegt.