[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ofen, insbesondere zur Verbrennung von Müll,
Kohle, Holz und Industrieabfällen, mit in Stufen nach hinten abfallendem Rost.
[0002] In Müllverbrennungsanlagen werden verschiedene Verbrennungsroste eingesetzt. Speziell
grössere Anlagen arbeiten mit gespannten oder gepressten Rosten. Dies ist leicht erklärlich,
wenn man den Verbrennungsablauf betrachtet. Bei nicht gespannten oder nicht gepressten
Rosten werden üblicherweise Roststäbe oder Rostblöcke verwendet, welche seitlich ein
Dehnungsspiel haben. Dieses Dehnungsspiel ist über die gesamte Rostbreite, zum Teil
ungleichmässig,verteilt. An den Seiten zu den Feuerraumwänden besteht ebenfalls ein
Luftspalt als Dehnungsspiel. Bei diesen bekannten Rosten liegt der Druckabfall der
Verbrennungsluft, gegeben durch die Luftspalte, grösstenteils im Verbrennungsgut.
[0003] Auch bei der Verbrennung lässt sich beobachten, dass die Verbrennungsluft immer den
Weg des geringsten Widerstandes geht. Liegt z.B. auf einer Rostseite Papier (hoher
Heizwert), so brennt dies sofort ab. Auf der anderen Rostseite liegende Gemüseabfälle
(tiefer Heizwert) brennen nicht. Durch das verbrannte Papier entsteht ein Loch im
Verbrennungsgut, durch welches die Verbrennungsluft, ohne nennenswerten Widerstand,
praktisch nutzlos entweicht. Die zur Verbrennung der Gemüseabfälle (tiefer Heizwert)
notwendige Luft entweicht durch das Papierloch und fehlt für die Verbrennung der Bestandteile
mit tiefem Heizwert. Somit entsteht ein mangelhafter Ausbrand.
[0004] Bei gespannten oder gepressten Rosten liegt der Druckabfall der Verbrennungsluft
im Rost bzw. Rostbelag und nicht im Verbrennungsgut. Unter dem Rostbelag baut sich
ein Luftdruck auf. Die Verbrennungsluft strömt nur durch Ausnehmungen, Löcher oder
Schlitze im Rostbelag in das zu verbrennende Medium. Dabei ist es weniger bedeutend,
ob auf dem Rost gut oder schlecht brennbares Material liegt.
[0005] Gegeben durch den höheren Widerstand im Rostbelag als im Verbrennungsgut tritt überall
gleichmässig die Verbrennungsluft auf das zu verbrennende Material. Die Folge ist
ein guter, gleichmässiger Ausbrand des Verbrennungsgutes. Erreicht wird dieses Resultat
mit mehr oder minder grossem Aufwand und Verschleiss an Teilen.
[0006] In diesem Sinne ist beispielsweise eine Einrichtung zur Kompensation von durch Temperaturschwankungen
hervorgerufenen Dimensionsänderungen bei Bauteilen, insbesondere bei einem Rost oder
einer Eingabevorrichtung bei Feuerungen, bekannt geworden, welche zumindest eine in
der Richtung einer durch die Temperaturschwankungen bedingten und auszugleichenden
Verschieberichtung eines Bauteils bewegbare und gegen diesen Bauteil mittels einer
Nachstellvorrichtung drückbare Wange aufweist. Dabei ist die Wange pendelnd gelagert
und Auflager vorgesehen, die in der Richtung der auszugleichenden Verschiebebewegung
des Bauteils bzw. der Bauteile bewegbar sind. (CH-PS 619 764) Diese Konstruktion ist
aber in ihrer Ausführung recht kostspielig und mit ihren bewegten Teilen störanfälliger,
als wenn keine derartigen bewegten Teile vorgesehen werden.
[0007] Eine andere Konstruktion offenbart einen Vorschubrost für Verbrennungsöfen, insbesondere
Müllverbrennungsöfen, mit quer zum Rost verlaufenden Reihen von in Vorschubrichtung
bewegbaren Rostblöcken. Bei diesem Rost ist jede Blockquerreihe mit einer an einem
der beiden äussersten Rostblöcke dieser Querreihe angreifenden und deren
Rostblöcke lückenlos federnd aneinander drückenden Spannvorrichtung vorgesehen. (CH-PS
585 372) Auch diese Konstruktion ist wegen der zu bewegenden Teile im groben Betrieb
bei hohen Temperaturen störanfällig und kompliziert.
[0008] Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaffung eines Ofens, welcher temperaturausgleichende
Mittel als fremdbewegte Teile vermeidet und damit bezüglich Betrieb und Verschleiss
sich besser eignet als die bisher bekannt gewordenen Ausführungen.
[0009] Ein Ziel der Erfindung besteht ferner darin, ein Verbrennungsrostsystem zu entwickeln,
welches mit einfachen Mitteln einen sehr hohen Wirkungsgrad erreicht, kostengünstig
zu erstellen und zu betreiben ist.
[0010] Diesem Zweck dienen entsprechend ausgebildete Roststäbe sowie eingebaute, die Roststäbe
federnd wirkverbindende Elemente.
[0011] Ein derartiger Ofen zeichnet sich erfindungsgemäss dadurch aus, dass der Rost mindestens
auf einer Seite mit dem Feuerraum einen dichtenden Abschluss bildet, welcher ein freies
seitliches Dehnen und Zusammenziehen des Rostes infolge Temperatureinflüssen erlaubt.
[0012] Im weiteren sind auch die Inhalte der übrigen Ansprüche allesamt erfindungswesentlich.
[0013] Die Erfindung wird anschliessend beispielsweise anhand einer Zeichnung erläutert.
[0014] Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch den Feuerraum eines Ofens zur Verbrennung von Müll,
Kohle, Holz und Industrieabfällen,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1 einer ähnlichen Rostanlage gemäss Fig. 1,
Fig. 3 eine Einzelheit aus einer Variante eines Feuerraumquerschnittes analog Fig. 1,
Fig. 4 eine Variante analog Fig. 1 eines sehr breiten Feuerraumes,
Fig. 5 eine Seitenansicht eines Wechselroststabes,
Fig. 6 eine Aufsicht auf den Wechselroststab gemäss Fig. 5,
Fig. 7 einen Schnitt durch den Wechselroststab gemäss Schnittlinie VII - VII der Fig.
5,
Fig. 8 eine schematische Darstellung eines Ausschnittes aus einem Feuerraum eines
Ofens zur Verbrennung von Mull, Kohle, Holz und Industrieabfällen, mit dem Rost in
Seitenansicht.
[0015] Die Seitenbegrenzung eines Feuerraumes 1 eines Ofens - es kann auch ein Heizkessel-sein
- zur Verbrennung von Müll, Kohle, Holz und Industrieabfällen ist mit zwei gemauerten
Seitenwänden 2 und 3 angedeutet. Im Mauerwerk dieser Seitenwände 2 und 3 ist eine
Stahlkonstruktion, mit zwei festen Dichtungsschienen 5 bzw. 5 und 6 ersichtlich. Ein
Schieberost 7 ist schematisch dargestellt. Er setzt sich aus Roststäben 8, wie diese
in den Fig. 5 bis 7 dargestellt sind, zusammen. Seitlich am Rost sind Abschlussprofile
10 ersichtlich. Mehrere auf die Rostbreite verteilte Zuganker 11 fassen jeweils Roststabpakete
oder -Blöcke verbindend zusammen. An den Seiten des Rostes 7 sind die zu den Schienen
5 bzw. 6 passenden Dichtungsprofile 13 ersichtlich. Sie legen jeweils mit den entsprechenden
oberen Abschlussflanken der Schienen 5 bzw. 6 Spalte 14 fest, welche so gewählt werden,
dass das zu verbrennende Gut nicht seitlich durchtreten kann und auch der Luftdurchtritt
geregelt bleibt. Anderseits ermöglicht diese Konstruktion ein freies seitliches Ausdehnen
und Zusammenziehen des Rostes 7, ohne dass dazu irgendwelche Klemmvorrichtungen benötigt
werden. Dies sichert ein einwandfreies Arbeiten des Rostes zwischen den Seitenwänden
2 und 3, ohne irgendwelche Gefahr des Verklemmens bei den Hin- und Herbewegungen von
Roststäben und ohne irgendwelche zusätzlichen mechanischen Betätigungsmittel.
[0016] Möglich ist die Befestigung der Roststäbe zu Blöcken untereinander mit der berechneten
Wärmeausdehnung.
[0017] An den seitlichen Enden der so gebildeten Rostfläche werden an den bei Vorschubrosten
üblichen festen und beweglichen Roststabreihen an den Endroststäben der festen Roststabreihen
Links- und Rechtselemente mit Schleissplatten inform der Dichtungprofile 13 befestigt.
Diese Profile 13 sind mit den feststehenden Roststäben 8 verbunden. Sie können gegebenenfalls
noch auf den festen Rostbelagsträgern abgestützt werden.
[0018] Der so in sich zusammengehaltene Rostbelag kann sich mit der Wärmeausdehnung nach
links und rechts unproblematisch und ohne seitliche Pressung oder Zug ausdehnen und
zusammenziehen.
[0019] Die seitlichen Schienen 5 und 6 gewährleisten die Dehnungsaufnahme und den kontrollierten
Luftaustritt. i
[0020] In Fig. 1 ist, im Gegensatz zur Fig. 2, eine Konstruktion mit Seitenabschluss des
Rostes 7 dargestellt, bei welcher die Dichtungsschienen 5 und 6 nicht direkt r an
den gemauerten Seitenwänden 2 und 3 befestigt sind, sondern über Konsolen 20. Dabei
ist auch die Unterkonstruktion zum Rost 7 mit Querträgern 21 und 22 dargestellt. Zur
Verbreiterung des Rostes 7 sind hier zusätzliche, seitlich schräg angeordnete Roststäbe
24 eingebracht, welche an einer an der Stahlkonstruktion befestigten Halteschiene
26 mit Hilfe der Tragarme 27 und 28 gehalten sind. Es handelt sich auch hier um Roststäbe,
wie solche in Einzelheiten in den Fig. 5 bis 7 ersichtlich sind. In der Mitte des
Stabes 24 ist eine Haltestütze 29 angeordnet. Unterhalb des Rostes 7 liegt der Aschentrichter
30.
[0021] Fig. 3 zeigt eine weitere, noch besser ausgebaute Konstruktion der einen Seite zu
einem Feuerraum 1, bei welcher Konstruktion über den schrägen Seitenroststäben 24
zur Erzeugung eines im Querschnitt trogähnlichen Rostes feste Schräg- und Seitenwände,
festgelegt durch die Roststäbe 24,'und Roststäbe 32 angeordnet sind, wobei der Roststab
32 wiederum einer Konstruktion entspricht, wie sie die Fig. 5 bis 7 in Einzelheiten
zeigt. Die nebeneinander liegenden Seitenroststäbe 32 werden durch entsprechende Stützen
33 gehaltert, da diese Stäbe 34 und 35, wie an späterer Stelle erläutert, mit Spiel
eingesetzt sind..
[0022] Für solche Roste ist nur ein Modell von Roststäben 8 notwendig. In der Breite lässt
sich dieser Typ durch seitliches Abnehmen anpassen, so dass keine Passteile erforderlich
sind.
[0023] Die Konstruktionen gemäss den Fig. 1 und 3 zeigen, wie auf einfache Weise der Rost
seitlich durch schräg angeordnete Roststäbe 24 vergrössert und durch darüber zusätzlich
angeordnete Roststäbe 32 trogähnlich ausgebaut werden kann, was zu einer wesentlichen
Kapazitätserhöhung eines bestehenden Ofens beiträgt. Die Roststäbe 24 und 32 legen
zusammen mit ihren Endbegrenzungen Luftaustrittskanäle fest, wie entsprechende Pfeile
es andeuten.
[0024] Dies zeigt damit eine einfache Möglichkeit, bei losen oder gebundenen und gepressten
Rosten die Rostverbreiterung durch das Anfügen eines Roststabes, welcher in der Stellung
O° bis erwünschte Schräge oder Senkrechte eingebaut wird. Bei ungepressten Rosten
kann der Einbau fix erfolgen, ebenfalls bei gehalterten Rosten.
[0025] Wie beim gepressten Rost, kann ein seitliches Abschlussstück verwendet werden. Die
Rostfläche ist durch diese Rostverbreiterung einfach und kostengünstig vergrössert
und zudem ist die gefürchtete Randfeuerbildung eliminiert. Dies wird ermöglicht durch
die in der Grösse wahlweise gebildeten Luftaustrittsöffnungen, welche das Feuer von
den Seitenwänden fernhalten.
[0026] Die aufsteigenden Gase werden mit Sekundärluft gemischt und ausgebrannt. Durch die
in zwei Richtungen eingeblasene Luft wird das Feuer sicher von den Feuerraumwänden
in die heisse Kernzone zurückgedrängt. Durch den vor die Kesselrohre oder das Mauerwerk
gelegten Luftschleier wird die Strahlungswärme des Feuerraumes zum Teil zurückgedrängt.
Die noch durch Strahlung aufgenommene Wärme der keramischen Wände bzw. des Mauerwerkes
wird in den Feuerraum reflektiert.
[0027] Möglich ist auch, diese sogenannten Seitenrostelemente zu schütteln, rütteln oder
zu vibrieren. Einbaumöglichkeiten bestehen für die verschiedensten Rostsysteme. Als
Erweiterung und Optimierung des vorgenannten Rostsystems oder auch einzeln in bestehende
Anlagen und Systeme, lassen sich noch ein oder mehrere Roststäbe aufsetzen. Die Luftmengen
sind über die festzulegenden Spalte 14 wählbar.
[0028] In Fig. 4 ist eine Konstruktion eines sehr breiten Feuerraumes ersichtlich, mit einem
Breitrost 36, welcher mittels eines Mittelsteges 37 in zwei Teile geteilt ist. Dieser
Breitrost 36 ist in der Mitte mit Hilfe von Dichtungsschienen 38 und Dichtungsprofilen
39 in besprochenem Sinne abgedichtet, lässt aber den beiden Rostteilen ein freies
seitliches Bewegen bei Temperaturschwankungen im Feuerraum zu. Wie angedeutet, ist
es möglich, zwischen den einzelnen Roststäben Tellerfedern 40 einzubauen, um auf diese
Weise eine Zugankerwirkung zu erzielen, d.h. ein entsprechend elastisches Verhalten
des Rostes in Querrichtung sicherzustellen. Grundsätzlich ist der Breitrost 36 gleich
aufgebaut und kann ebenso ergänzt werden, wie die in den Fig. 1 bis 3 dargestellten
Roste.
[0029] In den Fig. 5 bis 7 ist ein Wenderoststab 8 ersichtlich, wie dieser für die vorbeschriebenen
Roste vorzugsweise Verwendung findet. Dieser Stab 8 weist einen T-förmigen Querschnitt
41 auf, wie dies die Schnittebene VII - VII in Fig. 7 erkennen lässt. Die sich seitlich
aneinander reihenden Auflageflächen 42 der einzelnen Roststäbe 8 legen reihenweise
die Fläche für die Aufnahme des Brenngutes fest. Dabei ist festzuhalten, dass jeweils
bei den angedeuteten Vorschubrosten beispielsweise die ungeraden Rostreihen fest und
die geraden dazu beweglich angeordnet sind, wie dies in Fig. 8 anschliessend erläutert
wird.
[0030] Die Roststäbe 8 sind, da es sich um sogenannte Wenderoststäbe handelt, bezüglich
Quermittelebene symmetrisch gestaltet, was erlaubt, sie durch Wenden um ihre Polarachse
(parallel zur Schnittachse VII - VII in der Mittelebene) durch Drehung um 180°, z.B.
bei eingetretenem Abbrand, des vorderen Teiles zu drehen. Um ein Verklemmen der Roststäbe
8 auf ihren achsenförmigen Halterungen zu verunmöglichen, sind halbrunde Auflagerschalen
43 und 44 ausgebildet, deren Durchmesser in horizontaler Richtung grösser ist als
in vertikaler, so dass ein Längsspiel des eingesetzten Roststabes 8 bezüglich der
Halteachse vorhanden ist, eine Massnahme, die jegliches Verklemmen verhindert. Ferner
wird durch die Vor- und Rückwärtsbewegung der bewegten Stäbe mit den Reibungswiderständen
ein Reinigungshub erfolgen. Dabei können eventuell eingedrungene Fremdkörper aus den
Luftspalten durch die Roststabverschiebung ausfallen. Dabei erfolgt die Lagerung jeweils
im hinteren Teil des Roststabes 8, d.h. in der Auflagerschale 43 z.B.
[0031] Zur Verstärkung sind im Bereich der Auflagerschalen 43 und 44 entsprechende Querwände
46 vorgesehen. Seitliche ovale Durchgänge 47, 48 und 49 erlauben den Zusammenbau nebeneinander
liegender Roststäbe 8 in Form von Gruppen, welche ihrerseits zum Gesamtrost vereinigt
werden. Auf der Innenseite des Roststabes 8, gegenüber der Auflagefläche 42 und an
den Seitenwänden, befinden sich, wie die Fig. zeigen, Kühlzapfen 50, welche die Wärmeabgabe
der Roststäbe 8 an die Kühl- und Verbrennungsluft und gegen den Rostdurchfalltrichter
hin durch die massive Flächenvergrösserung wesentlich verbessern. Zwischen den Querwänden
46 beidseits der Mitte sind die Kühlzapfen 50 zusätzlich mit konischen, im Durchmesser
kleineren Unterteilen 51 versehen, wobei an der Uebergangsstelle der Kühlzapfen 50
in die Unterteile 51 Schultern zur Stützung von Kanalblechprofilen 52 und 53 dienen,
welche Profile zudem, wie Fig. 7 zeigt, seitlich im T-förmigen Hauptteil befestigt
sind. Nicht dargestellt, jedoch möglich ist die gleiche Anordnung für Vorder- und
Rückteil des Roststabes- Die vordere und hintere Abschlusswand jedes Roststabes 8
sind mit je einer Luftdüse 54 bzw. 55 versehen, welche schräg nach oben, d.h. im Winkel
zur Auflagefläche 42 gerichtet, einen Luftstrahl richten, welcher nicht auf die Auflagefläche
42 des davorliegenden Roststabes 8 zielt und damit diesen vor zu hohen Oberflächentemperaturen
infolge angefachter Verbrennung schützt. Beachtenswert ist der gezielte Luftaustritt
der Seitenwanddüsen bei den Wenderoststäben, welche ins Verbrennungsbett zielen und
nicht die Roststäbe anströmen. Dadurch lässt sich eine überhöhte Erhitzung der Roststäbe-vermeiden.
Es entfallen die durch örtliche Ueberhitzung hervorgerufenen Metallanschmelzungen,
welche die Betriebssicherheit stören und die Lebensdauer der Roststäbe durch überhöhten
Verschleiss herabsetzen. Die Luftdüsen 54 und 55 sind, wie ersichtlich, nach dem Düsenmund
hin zusammenlaufend, womit in der Düse eine beschleunigte Luftströmung erzeugt wird.
Die Turbulenz dieses Luftstrahles wird dadurch verbessert, dass die Düsenführungswände
konfusorähnlich und nicht parallelwandig ausgebildet sind.
[0032] Die Kühlluft gelangt durch die hintere Luftdüse 54 in den Raum 58 im Bereich der
oberen Zapfen 50, welcher, wie dargestellt, vorzugsweise mittels der Kanalblechprofile
52 und 53 geschlossen ist, derart, dass die Luftströmung optimale Wärmeübergänge an
den in versetzten Reihen angeordneten Kühlzapfen bringt. Die Unterteile 51 der Kühlzapfen
50 erlauben ferner eine Vergrösserung der wärmeabgebenden Flächen. Durchgangsbohrungen
56 und 57 in den Querwänden 46 ergeben den durchlaufenden Luftkanal inform des Raumes
58 von der Luftdüse 54 zur Luftdüse 55.
[0033] In Fig. 8 ist ein Feuerraum 60 im Längsschnitt bezüglich des Rostes dargestellt,
mit einem Aufgabestössel 61 und einem aus feststehenden Roststäben 8 zusammengebauten
Schrägrost 62 sowie einem anschliessenden Verbrennungsrost 63. Das Brenngut, vom Aufgabestössel
61 kommend, gelangt, wie die Bezugsziffer 65 zeigt, auf den Schrägrost 62 und rutscht
auf diesem auf den Verbrennungsrost 63, um anschliessend als Schlackenmaterial völlig
ausgebrannt in den Schlackenschacht 67 zu fallen. Diese Konstruktion erlaubt mit Hilfe
eines Schrägrostes 62 den Ausbrand des Brenngutes wesentlich zu verbessern und verhindert
ein frühzeitiges
'Abfallen des noch nicht vollständig ausgebrannten Materials über sog. Roststürze in
den Schlackenschacht 67.
[0034] In Verbrennungsanlagen und insbesondere in Müllverbrennungsanlagen werden sogenannte
Roststürze eingebaut. Diese haben die Aufgabe, das Verbrennungsgut beim Abfallen aufzulockern
und umzuschichten.
[0035] Vorgesehen wird hier, wie erwähnt, diese Stürze durch die Schrägroste 62 zu ersetzen.
Damit lassen sich die Verpuffungen und Schwankungen des Betriebes während des Abwurfvorganges
vermeiden. Die Rostfläche wird vergrössert und die Ausbrandstrecke verlängert. Diese
Schrägroste 62 können feststehend oder beweglich ausgebildet sein. Probleme der Roststürze
mit den Schlackenanbackungen, hohem Verschleiss und bei Ausbildung mit Kühlplatten
und derem Luftbedarf sind somit eliminiert. Ein eingebauter Schrägrost 62 in einer
Müllverbrennungsanlage vergrössert die aktive Rostfläche wesentlich und erbringt sehr
gute Resultate durch Leistungssteigerung und guten Ausbrand. Durch die Stellung der
Roststäbe ergibt sich eine Auflockerung des Mülls in diesem Fall mit einem gezielten
Lufteintritt in das Verbrennungsgut.
[0036] Die Darstellung gemäss Fig. 8 zeigt auch, wie die Roststäbe 8 auf den Stützen des
Unterbaues der Roste auf entsprechenden Trägern oder Achsen angeordnet sind und mit
dem Vorderteil jeweils auf den vorgelagerten Roststabreihen aufliegen. Dabei sind
beim Vorschubrost, wie dies mit Doppelpfeilen angedeutet ist, jeweils in diesem Beispiel
des Verbrennungsrostes 63 die ungeraden Roststabreihen feste Bestandteile des Rostes,
während die geraden Roststabreihen in bekannter Art und Weise durch Hin- und Herschieben
der Trägerprofile mit ihren Vorderteilen das auf der folgenden festen Roststabreihe
aufgehäufte Gut 65 abschieben, auf welche Weise das Gut 65 bekanntlich in Richtung
des Schlackenschachtes 67 vorwärts bewegt wird.
[0037] Diese Konstruktionen eignen sich als Ganzes oder in einzelnen Systemteilen, für neue,
wie auch für "bestehende" Verbrennungsrostanlagen.
[0038] Erreicht wird das Ziel im wesentlichen durch:
1. Verwendung von Roststäben besonderer Konstruktion, insbesondere Wenderoststäben
2. Rostzusammenbau mit Dehnungs-Dichtungs-Elementen
3. Rostverbreiterung
4. Verbrennung der flüchtigen Bestandteile mit gleichzeitiger Kühlung der Feuerraumwände.
5. Roststäbe für Sekundärlufteindüsungen 70, Brennkammerumlenkungen 71 und Brennräume
60
6. Ersetzen der Roststufen bzw. Stürze durch feststehende oder bewegliche Schrägroste.
1. Ofen, insbesondere zur Verbrennung von Müll (65), Kohle, Holz und Industrieabfällen,
mit in Stufen nach hinten abfallendem Rost (7), dadurch gekennzeichnet, dass der Rost
(7) mindestens auf einer Seite mit dem Feuerraum (1) einen dichtenden Abschluss (5,
6; 13) bildet, welcher ein freies seitliches Dehnen und Zusammenziehen des Rostes
(7) infolge Temperatureinflüssen erlaubt.
2. Ofen, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, gekennzeichnet durch zugankerförmige
Verbindungselemente (11) zum Querverbinden von Roststäben (8.) zu einer Gruppe.
3. Ofen, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Dichtungsanordnug feuerraumseitig und rostseitig durch ebene, parallele Flächen
bestimmt ist, deren Abstand den Dichtungsspalt (14) festlegt. (Fig. 1)
4. Ofen, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die den Rost (7) seitlich begrenzenden Wände zumindest in Teilen aus Roststäben
(24, 32), vorzugsweise Wenderoststäben bestehen.
5. Ofen, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen Roststäben (8) Dehnelemente, z.B. tellerfederartige Elemente (40), vorgesehen
sind, welche nebeneinander angeordnete Roststäbe (8) federnd wirkverbinden. (Fig.4)
6. Ofen, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass Roststufen als Schrägroste (62) ausgebildet sind.
7. Ofen, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Roststäbe (8) nach vorne, vorzugsweise nach oben gerichtete Luftdüsen (54,
55) aufweisen. (Fig. 5)
8. Ofen, vorzugsweise nach mindestens einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass ein zu der vorderen Luftdüse (55) längs des Roststabes (8) führender Luftkanal
(58) vorgesehen ist, um die Luft um die wandnähern Teile von wärmeabgebenden Elementen
(50), z.B. Zapfen oder Rippen zu führen, wobei vorzugsweise Teile (51) dieser Elemente
ausserhalb des Luftkanals (58) liegen.