[0001] Die Erfindung betrifft eine Kern- und Maskenschießmaschine mit einem Maschinenständer,
einem Werkzeugträger, einer Schießvorrichtung und einer Entnahmevorrichtung.
[0002] Bei bekannten Maschinen der vorgenannten Art, die als Einzel- oder Mehrstationen-Anlagen
in der Gießerei-und Kunststofftechnik Anwendung finden und zur Herstellung von Kernen
und Masken bzw. Gieß- und Formstücken dienen, ist es bei einem Wechsel der Werkzeuge
und der damit verbundenen Schießvorrichtung erforderlich, die Maschine bzw. die Anlage
für längere Zeit stillzusetzen. Die Werkzeuge müssen dann mühsam mittels Hebezug aus
dem Werkzeugträger entfernt werden, bevor ein neues Werkzeug auf die gleiche Art und
Weise in den Werkzeugträger eingebaut werden kann. Auch der Wechsel der Schießvorrichtung
gestaltet sich innerhalb der Maschine sehr zeitraubend und aufwendig. Ein schneller
und rationeller Werkzeugwechsel und die damit verbundene Umrüstung der Schießvorrichtung
ist auf diese Weise nicht durchführbar.
[0003] Aus der DE-PS 31 48 461 ist eine Kern- und Maskenschießmaschine mit einem Maschinenständer,
einem Werkzeugträger, einer Schießvorrichtung und einer Entnahmevorrichtung bekannt,
bei der der Werkzeugträger mit einer doppelten, um eine horizontale Achse drehbaren
Werkzeugaufnahme und einer damit zusammenwirkenden, aus zwei miteinander verbundenen
Schußkesseln bestehenden und um eine vertikale Achse schwenkbaren Schießvorrichtung
ausgestattet ist.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, bei einer gattungsmäßigen
Vorrichtung der vorgenannten Art den Wechsel des horizontal geteilten Werkzeugs mit
der Düsen- und Ausstoßerplatte automatisch und gleichzeitig vorzunehmen, ohne daß
die Maschine dazu stillgelegt zu werden braucht.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die technische Lehre vermittelt, daß der Werkzeugträger
mit einem um eine vertikale Achse schwenkbaren doppelten Werkzeugwechselrahmen ausgerüstet
ist und mit dem Wechselrahmen gleichzeitig das alte Werkzeug mit der Ausstoßerplatte
ausgeschwenkt und das neue Werkzeug zusammen mit der neuen Schußplatte bzw. Ausstoßerplatte
gewechselt werden kann, wobei die Demontage der alten Düsenplatte gleich- zeiti
g mit dem Einwechseln des Werkzeugs außerhalb des Werkzeugträgers mit einer separaten
Düsenplattenwechselvorrichtung vorgenommen wird.
[0006] Gemäß Erfindung kann der Werkzeugwechsel in wenigen Minuten durchgeführt werden.
Hierzu wird mit einer hydraulisch horizontal um eine vertikale Achse schwenkbaren
doppelten Werkzeugwechselvorrichtung oder einem Tragarm das alte Werkzeug nach dem
Lösen der hydraulischen Schnellspanner zwischen dem hydraulischen Hubtisch und dem
Werkzeugunterteil bzw. nach dem Abfahren des Hubtisches, auf dem Tragarm liegend,
aus der Maschine herausgeschwenkt und gleichzeitig das neue Werkzeug über den Hubtisch
eingeschwenkt.
[0007] Mit dem Auffahren des hydraulischen Hubtisches wird das Werkzeugoberteil gegen die
obere Werkzeugzentrierung im Maschinenständer angehoben. Mit einer pneumatisch/mechanischen
Verriegelung wird das Werkzeugoberteil fest an den Maschinenständer angebunden. Beim
Auswechseln des Werkzeuges erfolgt dieser Ablauf in umgekehrter Reihenfolge.
[0008] Parallel mit dem Werkzeug wird auch die obere Ausstoßerplatte ausgetauscht. Hierzu
ist die obere Ausstoßervorrichtung, bei heißen Maschinen kombiniert mit der Heizstation,
bei kalten Maschinen kombiniert mit der oberen Begasungsstation, mit einer automatischen
Ausstoßerplatten-Verklammerung zum Befestigen der Ausszoßerplatte an der Vorrichtung
ausgerüstet.
[0009] Ebenso wird die Düsenplatte mit einer automatischen Düsenplatten-Verklammerung an
der Schußhaube befestigt. Das Entfernen der Düsenplatte erfolgt nach dem Auffahren
der Düsenplatten-Schnellwechselvorrichtung und nach dem Lösen der Düsenplatten-Verklammerung
außerhalb des Werkzeugträgers gleichzeitig mit dem Werkzeugwechsel.
[0010] Der noch im Sandmagazin bzw. in der Schußhaube befindliche Restsand fällt in eine
Auffangwanne, die um die Düsenplatten-Schnellwechselvorrichtung aufgebaut ist. Somit
wird eine Verschmutzung des Werkzeugträgers in der Maschine vermieden und die Grundvoraussetzung
geschaffen, daß ein störungsfreier Werkzeugwechsel durchgeführt werden kann.
[0011] Die neue Düsenplatte wird mit dem neuen Werkzeug oberhalb der auch aufliegenden Ausstoßerplatte
in die Maschine eingeschwenkt und dort an der Schußhaube automatisch befestigt.
[0012] Danach wird die Schießstation unter den Sandbunker, d.h. in Nachfüllstellung, verfahren.
Somit befindet sich dann die obere Ausstoßervorrichtung über der noch auf dem Werkzeug
liegenden Ausstoßerplatte. Mit der automatischen Verklammerung wird diese Platte mit
der Ausstoßerplatte mechanisch verbunden. Der Steuerungsablauf kann wahlweise in Einzelschaltunq
oder vollautomatisch vorgesehen werden.
[0013] Die nachstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform dient im Zusammenhang
mit beiliegenden Zeichnungen der weiteren Erläuterung der Erfindung. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht, teilweise aufgeschnitten, der erfindungsgemäßen Maschine
und
Fig. 2 den Werkzeugträger der Maschine mit dem Werkzeugwechselrahmen und der Düsenplattenwechselvorrichtung,
gesehen aus der Schnittebene II-II der Fig. 1.
[0014] Der Maschinenständer 1 enthält die Schießvorrichtung 3.
[0015] Die Ausstoßerplatte 5 ist durch eine nicht beschriebene Katze gehalten. Der Werkzeugträger
2 ist mit einem um eine vertikale Achse 10 horizontal verschwenkbaren doppelten Werkzeugwechselrahmen
11 ausgestattet. Dabei ist die vertikale Achse 10 so angeordnet, daß sich der Werkzeugwechselrahmen
11 zwischen Werkzeugträger 2 und Hubtisch 12 bewegen kann. Mit dem Werkzeugwechselrahmen
11 wird das auszuwechselnde Werkzeug 4 mit der Ausstoßerplatte 5 ausgeschwenkt und
das neue Werkzeug 6 zusammen mit der neuen Schußplatte bzw. Ausstoßerplatte 7 eingeschwenkt.
Die Demontage der auszuwechselnden Düsenplatte 8 erfolgt gleichzeitig mit dem Einwechseln
des Werkzeugs 6 außerhalb des Werkzeugträgers 2 mit einer separaten, um eine Achse
10' drehbaren Düsenplattenwechselvorrichtung 9.
[0016] Alle in den Unterlagen offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die offenbarte
räumliche Ausgestaltung, werden, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind, als erfindungswesentlich beansprucht.
Kern- und Maskenschießmaschine mit einem Maschinenständer (1), einem Werkzeugträger
(2), einem Hubtisch (12), einer Schießvorrichtung (3) und einer Entnahmevorrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeugträger (2) mit einem um eine vertikale Achse
(10) schwenkbaren doppelten Werkzeugwechselrahmen (11) ausgerüstet ist und mit dem
Wechselrahmen (11) gleichzeitig das alte Werkzeug (4) mit der Ausstoßerplatte (5)
ausgeschwenkt und das neue Werkzeug (6) zusammen mit der neuen Schußplatte bzw. Ausstoßerplatte
(7) gewechselt werden kann, wobei die Demontage der alten Düsenplatte (8) gleichzeitig
mit dem Einwechseln des Werkzeugs (6) außerhalb des Werkzeugträgers (2) mit einer
separaten Düsenplattenwechselvorrichtung (9) drehbar um eine vertikale Achse (10')
vorgenommen wird.