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EP 0 101 795 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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02.01.1986 Patentblatt 1986/01 |
(22) |
Anmeldetag: 26.05.1983 |
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Sprenggeschoss mit verbesserter Splitterwirkung
Fragmentation projectile with splinter effect
Projectile explosif à effet d'éclats
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB |
(30) |
Priorität: |
02.07.1982 DE 3224704
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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07.03.1984 Patentblatt 1984/10 |
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Anmelder: Rheinmetall GmbH |
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40880 Ratingen (DE) |
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Erfinder: |
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- Altenau, Ernst-Wilhelm
D-4100 Duisburg (DE)
- Hahn, Ulf, Dipl.-Phys. Dr.rer.nat.
D-4830 Hösel (DE)
- Sabranski, Udo, Dipl.-Ing.
D-4156 Willich (DE)
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(74) |
Vertreter: Behrens, Ralf Holger (DE) |
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Robert Bosch GmbH
Zentralabteilung Patente
Postfach 30 02 20 D-70442 Stuttgart D-70442 Stuttgart (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Sprenggeschoß mit einer ein- oder mehrschichtigen Außenhülle
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Sprenggeschoß ist aus der DE-OS 2 518 044 bekannt. Obgleich bei diesem
bekannten Geschoß die in der mehrschichtigen Außenhülle angeordneten Splitterkörper
sich auch bis in den ogivalen vorderen Teil des Geschoßkörpers erstrecken, ist die
damit erzielbare Splitterwirkung unmittelbar in Flugrichtung noch nicht zufriedenstellend.
Die Splitterkörper werden vorwiegend in Radialrichtung beschleunigt, mit der Folge,
daß in einem bestimmten Raumwinkelbereich unmittelbar vor dem Sprenggeschoß keine
optimale Splitterwirkung zu erzielen ist. Der notwendigerweise in der Spitze des Sprenggeschosses
angeordnete Zünder, der bei Aufschlag und/oder Annäherung das Sprenggeschoß zur Detonation
bringt, verhindert bei dieser bekannten Lösung eine geeignetere Splitterwirkung.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Splitterwirkung, insbesondere unmittelbar
in Flugrichtung des Sprenggeschosses, wesentlich zu vergrößern und gleichzeitig die
Herstellung eines solchen Geschosses zu verbilligen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0006] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnung näher erläutert.
[0007] Dabei zeigt:
Figur 1 ein Sprenggeschoß im Längsschnitt ;
Figur 2 eine schematische Teilansicht der die Splitterkörper enthaltenden Schicht
;
Figur 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel.
[0008] Fig. 1 zeigt ein Sprenggeschoß mit einer mehrschichtigen Außenhülle 19, 19', 19",
bei der mindestens eine Schicht vorgeformte Splitterkörper 20 umfaßt. Kopfseitig ist
ein Zünder 11 angeordnet, der auf an sich bekannte Weise als Aufschlagzünder und/oder
Annäherungszünder bzw. Zeitzünder ausgebildet ist und der die vom Sprenggeschoß 10
mitgeführte Spengladung 12 zur Detonation bringt.
[0009] Der Zünder 11 umfaßt einen hinteren Teil 13, der von der Außenhülle 19 koaxial umschlossen
in die Sprengladung 12 hineinragt. In diesem hinteren Teil 13 des Zünders 11 sind
vorgeformte Splitterkörper 14 angeordnet, die z. B. Kugelgestalt haben und aus einem
geeigneten Material, wie z. B. Stahl oder Schwermetall bestehen können. Besonders
gut geeignet sind Wolfram und Wolframverbindungen.
[0010] Die Splitterkörper 14 sind vorzugsweise zwischen einer im Zünder 11 enthaltenen Sicherungseinrichtung
18 und der Verstärkerladung 15 angeordnet, und zwar derart, daß sie ringmantelförmig
eine zusätzlich vorgesehene Zwischenladung 16 umgeben, die die üblicherweise in der
Sicherungseinrichtung 18 enthaltene Übertragungsladung mit der Verstärkerladung 15
pyrotechnisch verbindet. Dazu wird die Zwischenladung 16 zweckmäßig zylindrisch ausgebildet
und von einem Rohr 17 umfaßt. Durch diese Anordnung wird sichergestellt, daß nach
Auslösung des Zünders 1 die Durchzündung zur Verstärkerladung 15 zeitlich schneller
abläuft als die seitliche Energieausbreitung durch die Sprengstoffschwaden. Dadurch
werden die im hineren Teil 13 des Zünders 11 enthaltenen vorgeformten Splitterkörper
14 schon durch die über die Übertragungsladung 16 angezündete Verstärkerladung 15
in Flugrichtung des Sprenggeschosses beschleunigt. Dadurch ergibt sich eine im Vergleich
zu herkömmlichen Sprenggeschossen wesentlich verbesserte Splitterwirkung, besonders
in unmittelbar vor dem Geschoßkopf liegenden Raumwinkelbereichen. Aufgrund der Tatsache,
daß gern. Fig. der die Splitterkörper 14 enthaltende hintere Teil 13 des Zünders 11
in die Sprengladung 12 des Sprenggeschosses 10 hineinragt, werden bei der Detonation
der Sprengladung 12 die vorgeformten Splitterkörper 14 durch die Sprengstoffschwaden
zusätzlich zusammengehalten und noch enger gebündelt in Flugrichtung des Sprenggeschosses
ausgestoßen.
[0011] Es ist auch denkbar, die Splitter (in Schußrichtung gesehen) vor Sicherungseinrichtung
18 und Verstärkerladung 15 anzuordnen (Fig.3). In diesem Falle würden die Zwischenladung
16 und das Rohr 17 entfallen.
[0012] Die Herstellung des Splitterträgerkörpers kann - wie anhand von Fig. erläutert wird
- dadurch wesentlich verbilligt werden, daß die vorgeformten Splitterkörper 14, 20
in einem bestimmten Fertigungsstadium dauerhaft in einen aus einem flexiblen Kunststoff
bestehenden Trägerkörper 21 eingebettet werden. Die örtliche Verteilung der Splitterkörper
14, 20 ist hierbei nach Belieben frei wählbar. In dem in Fig. 2 dargestellten schematischen
Ausführungsbeispiel ist eine einschichtige regelmäßige Anordnung von vorgeformten
Splitterkörpern 14, 20 wiedergegeben. Es ist selbstverständlich möglich, eine unregelmäßige
örtliche Verteilung und/oder eine mehrschichtige Anordnung von vorgeformten Splitterkörpern
14, 20 vorzusehen, wobei zusätzlich auch noch Splitterkörper 14, 20 mit unterschiedlichem
Gewicht bzw. abweichenden Außenformen in das Trägermaterial 21 eingebracht werden
können. In weiteren Schritten des Herstellungsverfahrens wird der flexible Kunststoffträger
21 in der dafür erforderlichen Länge ringmantelförmig um die zentralaxial im Zünder
11 angeordnete Übertragungsladung 17 herumgelegt und ggf. durch Wärmeschrumpfung und/oder
Verkleben mit dieser dauerhaft verbunden. Auch ein Vergießen der Splitterkörper in
Kunststoff ist möglich. Auch die Splitterkörper 20 in Schicht 19" der mehrteiligen
Außenhülle 19, 19', 19" können auf diese Weise fixiert werden.
[0013] Die Verbilligung des Herstellungsverfahrens ergibt sich insbesondere daraus, daß
durch den flexiblen Kunststoffträger 21 eine gute Fixierung der Splitterkörper 14,
20 in nahezu beliebiger Verteilung möglich wird, was die nachfolgenden Herstellungsschritte
erleichtert.
[0014] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Splitterkörper 14 in
Flugrichtung des Sprenggeschosses gesehen vor der Sicherungseinrichtung 18 und Verstärkerladung
15 angeordnet.
1. Sprenggeschoß mit einer ein- oder mehrschichtigen Außenhülle (19), bei der mindestens
eine Schicht vorgeformte Splitterkörper (20) umfaßt, mit einem kopfseitig angeordneten
Zünder (11), dadurch gekennzeichnet, daß auch der hintere Teil (13) des Zünders (11)
Splitterkörper (14) enthält.
2. Sprenggeschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einer im Zünder
(11) angeordneten Sicherungseinrichtung (18) und der die Sprengladung (12) zur Detonation
bringenden Verstärkerladung (15) eine Zwischenladung (16) in Form eines von einem
Rohr (17) umschlossenen Zylinders vorgesehen ist, und daß die Splitterkörper (14)
die Zwischenladung (16) ringmantelförmig umgeben.
3. Sprenggeschoß nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Splitterkörper (14) kugelförmig ausgebildet sind.
4. Sprenggeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Splitterkörper (14) aus einem Schwermetall, insbesondere Wolfram bestehen.
5. Sprenggeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
vorgeformten Splitterkörper (14) in gewünschter Verteilung in einem flexiblen, beispielsweise
aus Kunststoff bestehenden Trägermaterial (21) angeordnet sind.
6. Sprenggeschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Splitterkörper (14) in Flugrichtung gesehen vor der Sicherungseinrichtung (18) und
der Verstärkerladung (15) angeordnet sind.
1. An explosive projectile with a single or multilayer external casing (19) and wherein
at least one layer comprises preformed fragmentation bodies (20), the projectile having
a front detonator (11) characterized by the fact that the rear part (13) of the detonator
(11) contains fragmentation bodies (14).
2. An explosive projectile in accordance with Claim 1, characterized by the fact an
intermediate charge (16) in the form of a cylinder surrounded by a pipe tube (17)
is provided between a safety device (18) and a booster charge (15) which detonates
the explosive charge (12), the bodies (14) forming an annular casing surrounding the
said intermediate charge (16).
3. An explosive projectile in accordance with Claim 1 or 2, characterized by the fact
that the fragmentation bodies (14) are spherical.
4. An explosive projectile in accordance with any one of Claims 1 to 3, characterized
by the fact that the fragmentation bodies (14) are made of a heavy metal such as tungsten.
5. An explosive projectile in accordance with any one of Claims 1 to 4, characterized
by the fact that the preformed fragmentation bodies (14) are distributed in a desired
manner in a resilient carrier material (21) such as a plastic.
6. An explosive projectile in accordance with any one of Claims 1 to 5, characterized
by the fact that the fragmentation bodies (14) precede the safety device (18) and
the booster charge (15) as viewed in the direction of flight.
1. Projectile explosif comportant une enveloppe extérieure (19) à une ou plusieurs
couches, dont au moins une couche comprend des corps formant éclats préformés (20),
comportant une fusée détonatrice (11) située du côté de la tête, caractérisé en ce
que la partie postérieure (13) de la fusée (11) contient aussi des corps formant éclats
(14).
2. Projectile explosif selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'une charge intermédiaire
(16) en forme de cylindre embrassé par un tube (17) est présent entre un mécanisme
de sûreté (18) placé dans la fusée (11) et la charge de renforcement (15) faisant
exploser la charge explosive (12), et en ce que les éclats (14) entourent la charge
intermédiaire (16) en formant une gaine annulaire.
3. Projectile selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les éclats (14)
sont en forme de billes.
4. Projectile selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que les éclats
(14) sont cônstitués par un métal lourd, en particulier le tungstène.
5. Projectile selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que les éclats
préformés (14) sont disposés, suivant une distribution souhaitée, dans une matière
de support flexible (21), constituée, par exemple, par de la matière plastique.
6. Projectile selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que les éclats
(14) sont placés, dans le sens de déplacement du projectile devant le mécanisme de
sûreté (18) et la charge amplificatrice (15).

