[0001] Die Erfindung betrifft ein bewehrtes Elastomerlager zur Auflagerung von schweren
Bauteilen, insbesondere bei Brücken, dessen Elastomermaterial von durch Elastomerschichten
voneinander getrennten, mit diesen durch Vulkanisation schubfest verbundenen Bewehrungsplatten
durchsetzt ist, zwischen zwei einander benachbarten derselben eine unter Druck setzbare
flache Kapselpresse vorgesehen ist, die aus zwei an ihrem Rand über jeweils einen
gelenkig wirkenden Wulst miteinander verschweißten Blechen besteht, welche mit den
Wulsten einen das Druckmittel aufnehmenden und unter dessen Druck verändernden Hohlraum
bilden, und die in das Elastomer des Lagers durch Vulkanisation elastisch eingefaßt
ist.
[0002] Nach Einbau eines solchen Elastomerlagers wird mittels einer hydraulischen Pumpe
Flüssigkeit, Öl, Kunstharz oder Zementmörtel unter Druck in die Kapselpresse gepumpt.
Die Kapselpresse weitet sich dadurch auf und drückt die obere und untere Hälfte des
bewehrten Elastomerlagers auseinander. Durch die Aufweitung seiner Kapselpresse kann
sich dabei das Elastomerlager Unebenheiten der beiden Kontaktflächen des Überbaues
oder der Auflagerbank und insbesondere Unparallelitäten zwischen der Bauwerksfläche
und dem Fundament gut anpassen, so daß das Elastomerlager auf einwandfreien Kontakt
zum Bauwerk gelangt. Bei einem solchen Elastomerlager ist dessen Kapselpresse durch
Vulkanisation ein integrierter Bestandteil des Lagers und bewirkt nicht nur die Höhenverstellbarkeit,
sondern bildet gleichzeitig auch eine Bewehrung ähnlich wie die Bewehrungsplatten.
Das Elastomerlager dieser Bauweise stellt mithin einen durch Vulkanisation hergestellten
Verbundkörper dar, der die Konstruktionselemente eines bewehrten Elastomerlagers mit
einer Kapselpresse vereinigt. Die Form der Kapselpresse und damit des gesamten Elastomerlagers
kann rund, oval oder auch rechteckig sein.
[0003] Bei einem bekannten bewehrten Elastomerlager dieser Art (DE-PS 32 09 120) besitzen
die Wulste dessen Kapselpresse einen allgemein kreisrunden Querschnitt. Bei allen
arteigenen Vorteilen dieses vorbekannten Elastomerlagers haftet ihm dadurch insofern
noch ein Mangel an, als das mit der Kapselpresse ausgerüstete Elastomerlager in seiner
Wirkungsweise nicht voll derjenigen eines nur mit Stahlplatten bewehrten Elastomerlagers
entspricht, wie dies an sich wünschenswert wäre. Da nämlich die in dem Elastomerlager
eingeschlossene Kapselpresse auch die Funktion einer Stahlbewehrung ausführt, muß
sie sich weitgehend geometrisch der Form der Stahlplattenbewehrung anpassen. Hieran
wird sie aber durch die kreisrunde Form ihrer Wulste gehindert. Auch ist es von Nachteil,
daß die sich an die Kapselpresse beidseitig anschließenden Elastomerschichten verhältnismäßig
dick gehalten werden müssen, da ihre Dicke durch die Größe des kreisrunden Wulstes
der Kapselpresse bestimmt ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Elastomerlaqer der einqanqs definierten
Art zu schaffen, das der Wirkungsweise eines allein mit Stahlplatten bewehrten Elastomerlagers
zumindest weitgehend entspricht. Dies gelingt gemäß der Erfindung dadurch, daß die
wulste der Kapselpresse eine flache längliche Form etwa ovalen Querschnitts besitzen,
deren kleine Achse zweckmäßig der zu erwartenden Hubhöhe der Kapselpresse angepaßt
ist.
[0005] Aufgrund dieser Ausbildung ist die in einem solchen Elastomerlager eingeschlossene
Kapselpresse weitgehend geometrisch der Form der Stahlplattenbewehrung angepaßt. Außerdem
läßt sich die Dicke der an die Kapselpresse beidseitig angrenzenden Elastomerschichten
relativ klein halten. Der Querschnitt der Wulste der Kapselpresse ist also möglichst
klein gehalten, um sich geometisch optimal den flachen Stahlplattenbewehrungen anzupassen,
jedoch groß genug, um die Rohre der Zuleitung des Druckmittels und der Entlüftung
aufzunehmen. Diese beiden sich widersprechenden Forderungen sind also bei einem solchen
Flachwulst gemäß der Erfindung besser erfüllt als bei dem genannten vorbekannten Elastomerlager
mit kreisrunden Wulsten dessen Kapselpresse.
[0006] In der Zeichnung ist ein Lager gemäß der Erfindung in einer beispielsweise gewählten
Ausführungsform schematisch im Schnitt veranschaulicht. Es zeigt
Fig. 1 das Elastomerlager vor der Füllung seiner Kapselpresse und
Fig. 2 das gleiche Elastomerlager nach der Füllung.
[0007] Die Kapselpresse 1 des Elastomerlagersgemäß der Erfindung besteht aus zwei Blechen
2, die an ihrem Rand über einen gelenkig wirkenden Wulst 3 verschweißt sind und mit
ihm einen Hohlraum bilden, der über einen Einlaß 4 das betreffende Druckmittel aufnimmt.
Das Elastomerlager 5 besitzt eine Elastomerummantelung 6, mehrere Bewehrungsplatten
7 und zwischen diesen befindliche Elastomerschichten 8.
[0008] Die Wulste 3 der Kapselpresse 1 besitzen gemäß der Erfindung eine flache längliche
Form etwa ovalen Querschnitts, deren kleine Achse a zweckmäßig der zu erwartenden
Hubhöhe x(\/gl. Fig. 2) der Kapselpresse 1 angepaßt ist.
Bewehrtes Elastomerlager zur Auflagerung von schweren Bauteilen, insbesondere bei
Brücken, dessen Elastomermaterial von durch Elastomerschichten voneinander getrennten,
mit diesen durch Vulkanisation schubfest verbundenen Bewehrungsplatten durchsetzt
ist, zwischen zwei einander benachbarten derselben eine unter Druck setzbare flache
Kapselpresse vorgesehen ist, die aus zwei an ihrem Rand über jeweils einen gelenkig
wirkenden Wulst miteinander verschweißten Blechen besteht, welche mit den Wulsten
einen das Druckmittel aufnehmenden und unter dessen Druck verändernden Hohlraum bilden,
und die in das Elastomer des Lagers durch Vulkanisation elastisch eingefaßt ist, dadurch
qekennzeichnet, daß die Wulste (3) der Kapselpresse (1) eine flache längliche Form
etwa ovalen Querschnitts besitzen, deren kleine Achse (a) zweckmäßig der zu erwartenden
Hubhöhe (x-) der Kapselpresse (1) angepaßt ist.