(19)
(11) EP 0 166 276 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.01.1986  Patentblatt  1986/01

(21) Anmeldenummer: 85106948.4

(22) Anmeldetag:  04.06.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E01D 19/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 26.06.1984 DE 8419137 U

(71) Anmelder: Topaloff, Boris, Dr.-Ing.
D-4000 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Topaloff, Boris, Dr.-Ing.
    D-4000 Düsseldorf (DE)

(74) Vertreter: Lewinsky, Dietrich, Dipl.-Ing. et al
Patent- und Rechtsanwälte Lewinsky & Partner Gotthardstrasse 81
D-80689 München
D-80689 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bewehrtes Elastomerlager zur Auflagerung von schweren Bauteilen


    (57) Das Lager (5), dessen Elastomermaterial (6) von durch Elastomerschichten (8) voneinander getrennten, mit diesen durch Vulkanisation schubfest verbundenen Bewehrungsplatten (7) durchsetzt ist, besitzt zwischen zwei einander benachbarten derselben eine unter Druck setzbare flache Kapselpresse (1), die aus zwei an ihrem Rand über jeweils einen gelenkig wirkenden Wulst (3) miteinander verschweißten Blechen (2) besteht, welche mit den Wulsten (3) einen das Druckmittel aufnehmenden und unter dessen Druck veränderten Hohlraum bilden, und die in das Elastomer (8) des Lagers (5) durch Vulkanisation elastisch eingefaßt ist, wobei die Wulste (3) der Kapselpresse (1) eine flache längliche Form etwa ovalen Querschnitts aufweisen, deren kleine Achse (a) zweckmä-8ig der zu erwartenden Hubhöhe der Kapselpresse (1) angepaßt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein bewehrtes Elastomerlager zur Auflagerung von schweren Bauteilen, insbesondere bei Brücken, dessen Elastomermaterial von durch Elastomerschichten voneinander getrennten, mit diesen durch Vulkanisation schubfest verbundenen Bewehrungsplatten durchsetzt ist, zwischen zwei einander benachbarten derselben eine unter Druck setzbare flache Kapselpresse vorgesehen ist, die aus zwei an ihrem Rand über jeweils einen gelenkig wirkenden Wulst miteinander verschweißten Blechen besteht, welche mit den Wulsten einen das Druckmittel aufnehmenden und unter dessen Druck verändernden Hohlraum bilden, und die in das Elastomer des Lagers durch Vulkanisation elastisch eingefaßt ist.

    [0002] Nach Einbau eines solchen Elastomerlagers wird mittels einer hydraulischen Pumpe Flüssigkeit, Öl, Kunstharz oder Zementmörtel unter Druck in die Kapselpresse gepumpt. Die Kapselpresse weitet sich dadurch auf und drückt die obere und untere Hälfte des bewehrten Elastomerlagers auseinander. Durch die Aufweitung seiner Kapselpresse kann sich dabei das Elastomerlager Unebenheiten der beiden Kontaktflächen des Überbaues oder der Auflagerbank und insbesondere Unparallelitäten zwischen der Bauwerksfläche und dem Fundament gut anpassen, so daß das Elastomerlager auf einwandfreien Kontakt zum Bauwerk gelangt. Bei einem solchen Elastomerlager ist dessen Kapselpresse durch Vulkanisation ein integrierter Bestandteil des Lagers und bewirkt nicht nur die Höhenverstellbarkeit, sondern bildet gleichzeitig auch eine Bewehrung ähnlich wie die Bewehrungsplatten. Das Elastomerlager dieser Bauweise stellt mithin einen durch Vulkanisation hergestellten Verbundkörper dar, der die Konstruktionselemente eines bewehrten Elastomerlagers mit einer Kapselpresse vereinigt. Die Form der Kapselpresse und damit des gesamten Elastomerlagers kann rund, oval oder auch rechteckig sein.

    [0003] Bei einem bekannten bewehrten Elastomerlager dieser Art (DE-PS 32 09 120) besitzen die Wulste dessen Kapselpresse einen allgemein kreisrunden Querschnitt. Bei allen arteigenen Vorteilen dieses vorbekannten Elastomerlagers haftet ihm dadurch insofern noch ein Mangel an, als das mit der Kapselpresse ausgerüstete Elastomerlager in seiner Wirkungsweise nicht voll derjenigen eines nur mit Stahlplatten bewehrten Elastomerlagers entspricht, wie dies an sich wünschenswert wäre. Da nämlich die in dem Elastomerlager eingeschlossene Kapselpresse auch die Funktion einer Stahlbewehrung ausführt, muß sie sich weitgehend geometrisch der Form der Stahlplattenbewehrung anpassen. Hieran wird sie aber durch die kreisrunde Form ihrer Wulste gehindert. Auch ist es von Nachteil, daß die sich an die Kapselpresse beidseitig anschließenden Elastomerschichten verhältnismäßig dick gehalten werden müssen, da ihre Dicke durch die Größe des kreisrunden Wulstes der Kapselpresse bestimmt ist.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Elastomerlaqer der einqanqs definierten Art zu schaffen, das der Wirkungsweise eines allein mit Stahlplatten bewehrten Elastomerlagers zumindest weitgehend entspricht. Dies gelingt gemäß der Erfindung dadurch, daß die wulste der Kapselpresse eine flache längliche Form etwa ovalen Querschnitts besitzen, deren kleine Achse zweckmäßig der zu erwartenden Hubhöhe der Kapselpresse angepaßt ist.

    [0005] Aufgrund dieser Ausbildung ist die in einem solchen Elastomerlager eingeschlossene Kapselpresse weitgehend geometrisch der Form der Stahlplattenbewehrung angepaßt. Außerdem läßt sich die Dicke der an die Kapselpresse beidseitig angrenzenden Elastomerschichten relativ klein halten. Der Querschnitt der Wulste der Kapselpresse ist also möglichst klein gehalten, um sich geometisch optimal den flachen Stahlplattenbewehrungen anzupassen, jedoch groß genug, um die Rohre der Zuleitung des Druckmittels und der Entlüftung aufzunehmen. Diese beiden sich widersprechenden Forderungen sind also bei einem solchen Flachwulst gemäß der Erfindung besser erfüllt als bei dem genannten vorbekannten Elastomerlager mit kreisrunden Wulsten dessen Kapselpresse.

    [0006] In der Zeichnung ist ein Lager gemäß der Erfindung in einer beispielsweise gewählten Ausführungsform schematisch im Schnitt veranschaulicht. Es zeigt

    Fig. 1 das Elastomerlager vor der Füllung seiner Kapselpresse und

    Fig. 2 das gleiche Elastomerlager nach der Füllung.



    [0007] Die Kapselpresse 1 des Elastomerlagersgemäß der Erfindung besteht aus zwei Blechen 2, die an ihrem Rand über einen gelenkig wirkenden Wulst 3 verschweißt sind und mit ihm einen Hohlraum bilden, der über einen Einlaß 4 das betreffende Druckmittel aufnimmt. Das Elastomerlager 5 besitzt eine Elastomerummantelung 6, mehrere Bewehrungsplatten 7 und zwischen diesen befindliche Elastomerschichten 8.

    [0008] Die Wulste 3 der Kapselpresse 1 besitzen gemäß der Erfindung eine flache längliche Form etwa ovalen Querschnitts, deren kleine Achse a zweckmäßig der zu erwartenden Hubhöhe x(\/gl. Fig. 2) der Kapselpresse 1 angepaßt ist.


    Ansprüche

    Bewehrtes Elastomerlager zur Auflagerung von schweren Bauteilen, insbesondere bei Brücken, dessen Elastomermaterial von durch Elastomerschichten voneinander getrennten, mit diesen durch Vulkanisation schubfest verbundenen Bewehrungsplatten durchsetzt ist, zwischen zwei einander benachbarten derselben eine unter Druck setzbare flache Kapselpresse vorgesehen ist, die aus zwei an ihrem Rand über jeweils einen gelenkig wirkenden Wulst miteinander verschweißten Blechen besteht, welche mit den Wulsten einen das Druckmittel aufnehmenden und unter dessen Druck verändernden Hohlraum bilden, und die in das Elastomer des Lagers durch Vulkanisation elastisch eingefaßt ist, dadurch qekennzeichnet, daß die Wulste (3) der Kapselpresse (1) eine flache längliche Form etwa ovalen Querschnitts besitzen, deren kleine Achse (a) zweckmäßig der zu erwartenden Hubhöhe (x-) der Kapselpresse (1) angepaßt ist.
     




    Zeichnung