(19)
(11) EP 0 166 717 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.01.1986  Patentblatt  1986/01

(21) Anmeldenummer: 85890132.5

(22) Anmeldetag:  19.06.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63C 5/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 19.06.1984 AT 2004/84

(71) Anmelder: Head Sportgeräte Gesellschaft m.b.H. & Co.OHG.
A-6921 Kennelbach (AT)

(72) Erfinder:
  • Brugger, Hubert
    A-6840 Götzis (AT)

(74) Vertreter: Haffner, Thomas M., Dr. et al
Patentanwalt Schottengasse 3a
A-1014 Wien
A-1014 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Ski


    (57) Bei einem mit Metallkanten ausgestatteten Ski weist die Lauffläche (2) im Querschnitt gesehen einen mittleren horizontal verlaufenden Bereich (2') und zu beiden Seiten desselben mit dem Ski starr verbundene nach oben verlaufende seitliche Bereiche (4) auf. Die Breite des mittleren im Querschnitt horizontal verlaufenden Bereiches (2') der Lauffläche (2) ist grösser als die Gesamtbreite der abgeschrägten, nach oben verlaufenden Bereiche (4) und die normal zur Skilängsrichtung verlaufenden Tangenten an die seitlichen Bereiche (4), welche sich wenigstens über die Breite der Stahlkanten erstrecken, schliessen einen stumpfen Winkel von 170 bis 179°, vorzugsweise 174 bis 178°, miteinander ein, dessen Scheitel unterhalb der Lauffläche (2) in der vertikalen Längsmittelebene (6) des Skis liegt. Die Breite eines aufwärts verlaufenden seitlichen Bereiches (4) der Lauffläche (2) ist kleiner als 10 mm. Diese Breite kann etwa der Breite einer Stahlkante entsprechen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Ski mit einer Lauffläche und an den seitlichen Rändern der Lauffläche angeordneten Metallkanten. Derartige konventionelle Skis sind üblicherweise mit einer im wesentlichen ebenen Lauffläche ausgestattet, wobei zur Verbesserung der Führungseigenschaften üblicherweise eine in Längsrichtung des Skis verlaufende, etwa mittig angeordnete Rille, vorgesehen ist. Es wurden geeignete Materialien als Belag für die Lauffläche entwickelt, um die Gleiteigenschaften zu verbessern. Bei geschärften Kanten wurde jedoch häufig als nachteilig empfunden, daß bereits geringe Unsicherheiten in der Belastung des Skis zu einem übermäßigen Kanteneinsatz und damit zu einem Verkanten führen. Speziell bei entsprechend harten und sehr stark schwingungsgedämpften langen Skiern, wurde bei scharfen Kanten in der Regel eine geringe Drehfreudigkeit beobachtet und derartige Skier eigneten sich daher in erster Linie für den Abfahrtslauf. Für durchschnittliche Skifahrer ist aber in der Regel eine etwas leichtere Drehbarkeit der Skier ohne Verzicht auf die Möglichkeit eines scharfen Kanteneingriffes bei eisiger oder harter Piste wünschenswert.

    [0002] Aus der DE-OS 25 25 471 ist ein Ski bekannt geworden, dessen Lauffläche im Querschnitt gesehen einen mittleren horizontal verlaufenden Bereich und zu beiden Seiten desselben nach oben verlaufende seitliche Bereiche aufweist. Die Breite des mittleren Bereiches ist verhältnismäßig gering und entspricht ungefähr der Gesamtbreite der beiden seitlichen nach oben verlaufenden Bereiche. Die nach oben verlaufenden seitlichen Bereiche sind sehr steil abgeschrägt und schließen miteinander im Querschnitt gesehen einen Winkel von ungefähr 140° ein. Diese steil abgeschrägten seitlichen Bereiche tragen daher zur Führung bei Geradeausfahrt nichts bei und dies ergibt eine große Unsicherheit bei der Geradeausfahrt. Beim Schwingen kommen die Stahlkanten dieser seitlichen nach oben abgeschrägten Bereiche erst dann in Eingriff mit der Piste, wenn der Ski um einen beträchtlichen Winkel verkantet wird und es wird somit auch das Schwingen mit einem solchen Ski nicht erleichtert.

    [0003] Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, einen solchen mit Metallkanten ausgestatteten Ski, dessen Lauffläche im Querschnitt einen mittleren horizontal verlaufenden Bereich und zu beiden Seiten desselben mit demselben starr verbundene, nach oben verlaufende seitliche Bereiche aufweist, so auszubilden, daß ein Kanteneinsatz und damit ein sicheres Abschwingen im gewohnten Maße aufrechterhalten wird, jedoch die Drehbarkeit des Skis auf der Piste erleichtert wird, wobei eine sichere Führung bei der Geradeausfahrt gewährleistet ist. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung im wesentlichen darin, daß die normal zur Skilängsrichtung verlaufenden Tangenten an die seitlichen Bereiche, welche sich wenigstens über die Breite der Stahlkanten erstrecken, einen stumpfen Winkel von 170 bis 179°, vorzugsweise 174 bis 178°, miteinander einschließen, dessen Scheitel unterhalb der Lauffläche und vorzugsweise in der vertikalen Längsmittelebene des Skis liegt und daß die Breite des mittleren im Querschnitt horizontal verlaufenden Bereiches der Lauffläche größer ist als die Gesamtbreite der abgeschrägten, nach oben verlaufenden Bereiche. Dadurch, daß die Breite des mittleren im Querschnitt horizontal verlaufenden Bereiches der Lauffläche größer ist als die gesamte Breite der abgeschrägten Bereiche, wird eine gute Führung bei der Geradeausfahrt gewährleistet. Dadurch, daß die Tangenten an die abgeschrägten seitlichen Bereiche unter einem sehr großen stumpfen Winkel schneiden, wird durch diese abgeschrägten Bereiche der Kanteneinsatz bei vereister Piste nicht beeinträchtigt, aber trotzdem infolge der Abschrägung das Schwingen erleichtert. Hiebei ist die Ausbildung vorzugsweise so getroffen, daß die Lauffläche zumindest im Bereich der Metallkanten mit dem im wesentlichen ebenen mittleren Bereich der Lauffläche einen spitzen Winkel einschließt und vom mittleren Bereich ausgehend aufwärts verlauft. Dadurch, daß die Lauffläche in ihren seitlichen Bereichen gegenüber dem mittleren Bereich ansteigt, wird zwar eine Verringerung der Geradeauslaufstabilitr;t in Kauf genommen, jedoch wird die Drehbarkeit des Skis wesentlich erleichtert. Die Geradeauslaufeigenschaften können durch entsprechend ausgebildete mittige Rillen ohne weiteres beherrscht werden. Die leichtere Drehbarkeit der Skier auf unterschiedlichsten Pisten und vor allen Dingen auf losem, nicht verbundenen Schnee wird jedoch als großer Vorzug empfunden.

    [0004] Die Ausbildung kann hiebei vorzugsweise so getroffen sein, daß die Lauffläche im Querschnitt gesehen an beiden Rändern abgewinkelt ausgebildet ist. Zur Verbesserung der Geradeauslaufeigenschaften ist eine solche abgewinkelte Ausbildung, bei welcher beidseitig zur Längsmittelebene in Längsrichtung des Skis verlaufende kantige Abstufungen in der Lauffläche vorgesehen sind, vorteilhaft. Eine derartige kantige Ausbildung zeichnet sich neben der leichteren Drehbarkeit auch durch ein hohes Maß an guten Führungseigenschaften beim geraden Lauf aus.

    [0005] Die üblicherweise an den Seitenrändern der Lauffläche eines Skis angeordneten Stahlkanten sind zumeist gehärtet oder oberflächenbehandelt, um gute Verschleißeigenschaften zu ergeben. Die Ausbildung ist daher besonders bevorzugt so getroffen, daß die Unterseiten der Stahlkanten in ungeschliffenem Zustand parallel bzw. tangential zu den abgeschrägten Bereichen und vorzugsweise bündig in den abgeschrägten Bereichen der Lauffläche angeordnet sind. Die Abschrägung soll somit nicht durch Abschleifen des fertigen Skis ausgebildet werden, da dies die Materialeigenschaften der Stahlkanten nachteilig beeinflussen würde.

    [0006] Für den erfindungsgemäßen Zweck der Erleichterung der Drehbarkeit der Skier hat es sich als ausreichend herausgestellt, wenn die Ausbildung so getroffen ist, daß die seitlichen Bereiche der Lauffläche über eine Breite unter spitzem Winkel zum mittleren Bereich der Lauffläche verlaufen, welche der Breite der Metallkanten entspricht. Eine derartige geringe Abschrägung der seitlichen Bereiche der Lauffläche genügt für die Verbesserung der Drehbarkeit und wirkt sich auf die Geradeauslaufeigenschaften kaum aus.

    [0007] Vorzugsweise ist die Breite der aufwärtsverlaufenden Bereiche der Lauffläche kleiner als 10 mm oder sogar kleiner als 5 mm. Die Breite eines Skis im Bereich der Bindung beträgt üblicherweise 65 bis 70 mm. Es ist daher vorzugsweise die Breite eines nach oben verlaufenden seitlichen Bereiches kleiner als 1/7 der Breite des Skis.

    [0008] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In dieser zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erste Ausbildung eines erfindungsgemäßen Skis, Fig. 2 eine teilweise Querschnittsansicht durch eine abgewandelte Ausführungsform und Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Skis.

    [0009] In Fig. 1 ist ein Ski 1 dargestellt, dessen Lauffläche 2 im Bereich der Metallkanten 3 abgeschrägt ausgebildet ist. Die abgeschrägten Bereiche sind mit 4 bezeichnet und es sind zwischen dem im wesentlichen ebenen Bereich 2' der Lauffläche 2 und den abgeschrägten Bereichen 4 in Längsrichtung des Skis verlaufende Kanten 5 ausgebildet. Die abgeschrägten Bereiche 4 erstrecken sich hiebei im wesentlichen über den Bereich der seitlichen Metallkanten 3 und schließen mit dem ebenen Bereich 2' der Lauffläche 2 einen Winkel von 0,5 bis 3° ein. Die Tangenten an die seitlichen Bereiche 4 schneiden einander in der Längsmittelebene 6 des Skis unter einem Winkel zwischen 170° und 179°, wobei ein Schnittwinkel zwischen 174° und 178° besonders bevorzugt ist.

    [0010] Die Oberfläche des Skis ist mit 7 bezeichnet und die Seitenflächen, welche bei der Darstellung nach den Fig. 1 und 2 nach oben zu konvergierend ausgebildet sind, sind mit 8 bezeichnet.

    [0011] Bei der Ausbildung nach Fig. 2 sind die Seitenflächen 8 abgesetzt ausgebildet und es sind wiederum die seitlichen Bereiche 4 der Metallkanten 3 relativ zum mittleren Bereich 2' der Lauffläche 2 abgeschrägt. Die seitlichen Bereiche 4, welche zum mittleren Bereich 2' der Lauffläche 2 abgeschrägt ausgebildet sind, erstrecken sich über eine Breite von etwa 5 mm.

    [0012] Aus Fig. 3 ist ersichtlich, über welchen Bereich der Länge eines Skis die Abschrägungen in den Bereichen 4 der Laufsohle 2 vorgenommen werden. Es handelt sich hier um den Bereich, in welchem der Ski auf der Piste aufliegt und dieser Bereich ist in Fig. 3 mit a bezeichnet.


    Ansprüche

    1. Mit Metallkanten (3) ausgestatteter Ski (1), dessen Lauffläche (2) im Querschnitt einen mittleren horizontal verlaufenden Bereich (2') und zu beiden Seiten desselben mit demselben starr verbundene, nach oben verlaufende seitliche Bereiche (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die normal zur Skilängsrichtung verlaufenden Tangenten an die seitlichen Bereiche (4), welche sich wenigstens über die Breite der Stahlkanten erstrecken, einen stumpfen Winkel von 170 bis 179°, vorzugsweise 174 bis 178°, miteinander einschließen, dessen Scheitel unterhalb der Lauffläche (2) und vorzugsweise in der vertikalen Längsmittelebene (6) des Skis liegt und daß die Breite des mittleren im Querschnitt horizontal verlaufenden Bereiches (2') der Lauffläche (2) größer ist als die Gesamtbreite der abgeschrägten, nach oben verlaufenden Bereiche (4).
     
    2. Ski nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Bereiche (4) der Lauffläche (2) mit dem im Querschnitt horizontal verlaufenden, im wesentlichen ebenen mittleren Bereich (2') der Lauffläche (2) im Bereich der Stahlkanten (3) einen spitzen Winkel (Kante 5) einschließen und vom mittleren Bereich (2') ausgehend aufwärts verlaufen.
     
    3. Ski nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lauffläche im Querschnitt gesehen, an beiden Rändern abgewinkelt ausgebildet ist.
     
    4. Ski nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseiten der Stahlkanten (3) in ungeschliffenem Zustand parallel bzw. tangential zu den abgeschrägten Bereichen (4) und vorzugsweise bündig in den abgeschrägten Bereichen (4) der Lauffläche (2) angeordnet sind.
     
    5. Ski nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite eines aufwärts verlaufenden seitlichen Bereiches (4) der Lauffläche (2) kleiner als 10 mm, vorzugsweise kleiner als 5 mm, ist.
     
    6. Ski nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite eines seitlichen nach oben verlaufenden Bereiches (4) der Breite der Stahlkanten (3) entspricht.
     
    7. Ski nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite eines nach oben verlaufenden seitlichen Bereiches (4) kleiner als 1/7 der Breite des Skis ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht