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(11) | EP 0 166 858 A2 |
(12) | EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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(54) | Verfahren zur Herstellung eines Dieselkraftstoffes aus Kohlemittelöl |
(57) Bei einem Verfahren zur Herstellung eines Dieselkraftstoffes, bei dem ein kohlestämmiges
Mittelöl als Vorprodukt für die nachfolgende Weiterbehandlung in einer Raffinations-
und Hydrocrackstufe unter Gewinnung des Dieselkraftstoffes gewonnen wird durch a) hydrierende Kohleverflüssigung in Anwesenheit von prozeßstämmigem Anreiböl (Anmaischöl), wasserstoffhaltigem Kreislaufgas und feinteiligem Katalysator (Sumpfphase), b) Abtrennen der nicht verflüssigten Feststoffe aus der Sumpfphase in einem Heißabscheider bei etwa den gleichen Temperaturen und Drücken wie im Verflüssigungsreaktor, c) Kondensieren des dampfförmigen Kopfproduktes des Heißabscheiders in einem Zwischen- und einem Kaltabscheider unter gleichzeitiger Rückgewinnung des Kreislaufgases, wird- bei gleichbleibender Gesamtölausbeute aus der Kohle - der Mittelölanteil und insbesondere der als Dieselkraftstoff verwendbare Anteil des Mittelöls dadurch erhöht, daß d) das Kondensat aus dem Zwischen- und aus dem Kaltabscheider einer unter atmosphärischem Druck arbeitenden Destillationskolonne zugeführt und dort in die vier Siedeschritte Schnitt 1 unter 180 °C siedend, Schnitt II zwischen 180 und 250 °C siedend, Schnitt III zwischen 250 und 350 °C siedend und Schnitt IV über 350 °C siedend zerlegt wird sowie e) die Schnitte II und IV als Anreiböl, der Schnitt I als weiterzuverarbeitendes Kohleleichtöl und der Schnitt III als Vorprodukt für die nachfolgende Weiterbehandlung unter Gewinnung des Dieselkraftstoffes verwendet werden. |
a) hydrierende Kohleverflüssigung in Anwesenheit von prozeßstämmigem Anreiböl (Anmaischöl), wasserstoffhaltigem Kreislaufgas und feinteiligem Katalysator (Sumpfphase),
b) Abtrennen der nicht verflüssigten Feststoffe aus der Sumpfphase in einem Heißabscheider bei etwa den gleichen Temperaturen und Drücken wie im Verflüssigungsreaktor,
c) Kondensieren des dampfförmigen Kopfproduktes des Heißabscheiders in einem Zwischen- und einem Kaltabscheider unter gleichzeitiger Rückgewinnung des Kreislaufgases.
d) das Kondensat wird aus dem Zwischen- und aus dem Kaltabscheider einer unter atmosphärischem
Druck arbeitenden Destillationskolonne zugeführt und dort in die vier Siedeschritte:
zerlegt und
e) die Schnitte II und IV werden als Anreiböl, der Schnitt I als weiterzuverarbeitendes Kohleleichtöl und der Schnitt III als das Vorprodukt für die nachfolgende Weiterbehandlung unter Gewinnung des Dieselkraftstoffes verwendet.
- Der Anteil des so gewonnenen Mittelöls wird ohne Veränderung der Gesamtölausbeute aus der Kohle größer und beträgt nunmehr etwa 80 bis 85 % der Gesamtölausbeute; entsprechend geringer wird der Anteil an Leichtöl (15 bis 20 %);
- die Ausbeute an Dieselöl aus dem erfindungsgemäßen Mittelöl erhöht sich auf 50 bis 55 %;
- durch Verwendung des neu geschaffenen Siedeschnitts II als wesentlicher Bestandteil des Anreiböls verbessert sich die Gesamtölausbeute um ca. 2 bis 3 % - bezogen auf die wasser- und aschefreie Kohle - , d.h. daß sich die Gesamtölausbeute gegenüber den bisher erreichten Ergebnissen um 4 bis 6 % erhöht;
- in der nachfolgenden Raffinationsstufe werden etwa 5 bis 10 % weniger Wasserstoff verbraucht;
- die Prozeßführung der nachfolgenden Raffinationsstufe wird insofern begünstigt, als die Wasserbildung und die Katalysatordesaktivierung geringer als bei der bekannten Verfahrensweise ist.
Der Produktstrom 1 aus dem Kohlehydrierreaktor HR wird im Heißabscheider HA in einen Kopfstrom 2 und einen Stumpfstrom 3 aufgetrennt. Der Sumpfstrom 3 wird in einer Vakuumdestillationsanlage (Vakuumflash) VD in einen Vakuumrückstandsstrom 4, bestehend aus Kohle, Asche, Katalysator, Asphalten und hochsiedenden ölen, und in einen Kopfstrom 5, bestehend aus zwischen 200 und 450 °C siedenden Destillatöl aufgetrennt, welch letzteres dem Anreiböl (Lösungsmittel) für die Kohle zugesetzt wird.
Beispiel:
über Kopf fällen als Strom 2 16.491 kg Kohlenwasserstoffgas und bis 450 °C siedende Destillatöle an, die im Zwischenabscheider bei einer Temperatur von 250 bis 300 °C partiell kondensiert werden. Das Kondensat (4.396 kg Strom 6) besteht überwiegend aus Mittel- und Schweröl mit geringen Anteilen an Leichtöl (5 %).Das Kopfprodukt (12.095 kg Strom 7) besteht aus 9.075 kg C1-C4-Kohlenwasserstoffgasen sowie H2S und NH3, die als Strom 10 im Kaltabscheider bei einer Temperatur von ca. 20 °C als Kopfprodukt abgeführt werden, während gleichzeitig als Kondensat (Strom 8) 2.727 kg Leicht- und Mittelöl sowie 293 kg Wasser aus dem Kaltabscheider abgeführt werden.
a) hydrierende Kohleverflüssigung in Anwesenheit von prozeßstämmigem Anreiböl (Anmaischöl), wasserstoffhaltigem Kreislaufgas und feinteiligem Katalysator (Sumpfphase),
b) Abtrennen der nicht verflüssigten Feststoffe aus der Sumpfphase in einem Heißabscheider bei etwa den gleichen Temperaturen und Drücken wie im Verflüssigungsreaktor,
c) Kondensieren des dampfförmigen Kopfproduktes des Heißabscheiders in einem Zwischen- und einem Kaltabscheider unter gleichzeitiger Rückgewinnung des Kreislaufgases,
d) das Kondensat aus dem Zwischen-und aus dem Kaltabscheider einer unter atmosphärischem Druck arbeitenden Destillationskolonne zugeführt und dort in die vier Siedeschritte
Schnitt I unter 180 °C siedend,
Schnitt II zwischen 180 und 250 °C siedend,
Schnitt III zwischen 250 und 350 °C siedend und
Schnitt IV über 350 °C siedend
e) die Schnitte II und IV als Anreiböl, der Schnitt I als weiterzuverarbeitendes Kohleleichtöl und der Schnitt III als das Vorprodukt für die nachfolgende Weiterbehandlung unter Gewinnung des Dieselkraftstoffes verwendet werden.