[0001] Die Erfindung betrifft einen Eisenbahnwagen mit Heiz- bzw. Klimaanlage, zumindest
einem Abteil und einem unter dem Fenster des Abteils verlaufenden Grundluftkanal zur
Zufuhr von geheizter bzw. klimatisierter Grundluft zum Abteil, welches eine eigene
Nachheizanlage aufweist, die über zumindest eine Verbindungsöffnung von aus dem Grundluftkanal
austretender Luft durchströmt ist und Auslässe hat, die mit unter den Sitzen bzw.
im Bereich der Fensterunterkante angeordneten Ausströmöffnungen im Abteil zusammenwirken,
wobei der Grundluftkanal zusätzlich zur Verbindungsöffnung zumindest eine Auslaßöffnung
aufweist, die unter Umgehung der Nachheizanlage mit einem Teil der Ausströmöffnungen
im Abteil zusammenwirkt und wobei unter der Sitzhöhe Umluft-Rückströmöffnungen angeordnet
sind, die zusammen mit Auslässen der Nachheizanlage in einen zu den Ausströmöffnungen
im Bereich der Fensterunterkante führenden Kanal münden.
[0002] Eine derartige Anordnung ist beispielsweise aus der AT-PS 325 096 bekannt und bietet
primär den Vorteil, daß die Temperatur bzw. auch die Durchströmmenge der Grundluft
mittels recht einfacher Regeleinrichtungen für den ganzen Eisenbahnwagen auf einen
bestimmten Pilotwert geregelt werden kann, wobei das insbesonders von der Fahrgastbesetzung
abhängige individuelle Abteilkima durch entsprechende Nachheizung ohne Auswirkung
auf die anderen Abteile eingestellt werden kann. Nachteilig ist bei der bekannten
Anordnung allenfalls, daß eine für die Behaglichkeit des Reisenden sehr vorteilhafte
Beaufschlagung verschiedener Bereiche des Abteiles mit in unterschiedlichem Maße geheizter
bzw. klimatisierter Luft, zufolge von durchgehenden Umluft-Rückströmöffnungen unter
der Sitzhöhe ausschließlich im Bereich zwischen den Sitzen und oberhalb der Oberkante
des die Nachheizanlage aufnehmenden Gehäuses, was im Hinblick auf den Aufbau des im
Abteil verlaufenden Grundluftkanals samt aufgesetzter Nachheizanlage bei dieser Anordnung
die einzige Möglichkeit zur Anbringung der Rückströmöffnungen ist, nur beschränkt
möglich ist. Damit können sich unter Umständen Nachteile dahingehend ergeben, daß
unterhalb der Oberkante des die Nachheizanlage aufnehmenden Gehäuses bzw. auch im
Bereich unmittelbar unterhalb der Sitze keine AbteilUmluft mehr rückgefördert werden
kann, was zur Ausbildung unerwünschter Temperaturgradienten zum Fußbodenniveau führen
kann.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die angeführten Nachteile der bekannten
Einrichtung zu vermeiden und insbesonders einen Eisenbahnwagen der eingangs genannten
Art so zu verbessern, daß eine Erhöhung des Komforts für den Reisenden trotz einfacher
und sparsamer Ausbildung möglich ist.
[0004] Dies wird gemäß der vorliegenden Erfindung bei einem Eisenbahnwagen der genannten
Art dadurch erreicht, daß die Nachheizanlage zusammen mit dem Grundluftkanal in an
sich bekannter Weise von einer auch den Kanal zur Luftführung zu den Ausströmöffnungen
im Bereich der Fensterunterkante beinhaltenden Abdeckung mit Abstand überdeckt ist,
die im Bereich zwischen den Sitzen Umluft-Rückströmöffnungen aufweist, daß die Ausströmöffnungen
unter den Sitzen in dieser Abdeckung ausgebildet und direkt von dahinterliegenden
düsenförmig ausgebildeten Auslässen der Nachheizanlage durchblasen sind, und daß zusätzliche
Umluft-Rückströmöffnungen unmittelbar unterhalb der Sitze angeordnet und durch die
gegenüber den Auslässen vergrößert ausgebildeten Auslaßöffnungen gebildet sind.
[0005] Da - wie eingangs bereits erwähnt - nur ein Teil der über den Grundluftkanal jedem
Abteil zugeführten Luft durch die Nachheizanlage strömt, kann diese kleiner und mit
geringerer Leistung ausgeführt werden; eine damit allenfalls einhergehende geringfügige
Absenkung der Ansprechgeschwindigkeit bei gewünschten bzw. bei geändertem Besetzungsgrad
erforderlich werdenden Temperaturänderungen im Abteil läßt sich leicht dadurch kompensieren,
daß die schließlich die abteilspezifische Änderung bewirkende nachgeheizte Luft an
Stellen ausgeblasen wird, die eine direkte bzw. raschere Wahrnehmung durch den Reisenden
sicherstellen - also insbesonders im fußbodennahen Bereich des Abteiles.
[0006] Durch die Anordnung der Nachheizanlage zusammen mit dem Grundluftkanal innerhalb
einer auch zur Luftführung zu den Ausströmöffnungen an der Fensterunterkante dienenden
Abdeckung - was ebenso wie die Vorsehung von Umluft-Rückströmöffnungen im Bereich
zwischen den Sitzen in dieser Abdeckung an sich aus der AT-PS 334 417 bekannt ist
- sowie durch die Ausbildung und Anordnung der Ausströmöffnungen unter den Sitzen
und der zusätzlichen Rückströmöffnungen unter den Sitzen ergibt sich der wesentliche
Vorteil, daß die Rückführung von Abteilumluft im wesentlichen über die ganze Breite
des Abteils und auch im Fußbereich unter den Sitzen sichergestellt werden kann, wozu
insbesonders im Bereich unter den Sitzen die düsenförmigen Auslässe der Nachheizanlage
aktiv beitragen. Durch diese genannte Anordnung der düsenförmigen Auslässe der Nachheizanlage
unterhalb der Sitze wird zusammen mit den dort vorgesehenen, vergrößert ausgebildeten
Auslaßöffnungen ein Unterdruckbereich am Außenrand der vergrößert ausgebildeten Auslaßöffnungen
geschaffen, durch den Abteilumluft ins Innere der Abdeckung und von dort nach Mischung
mit aus der Nachheizanlage ausströmender Luft zu den entsprechenden Auslaßöffnungen
geführt wird.
[0007] Die Erfindung wird im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0008]
Fig. 1 zeigt eine teilweise schematische Ansicht eines Abteils eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Eisenbahnwagens in Richtung zur Fensterseite,
Fig. 2 zeigt einen teilweisen Schnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 zeigt einen teilweise schematisch dargestellten Schnitt entlang der Linie III-III
in Fig. 1 in vergrößertem Maßstab und
Fig. 4 zeigt einen teilweise schematisch dargestellten Schnitt entlang der Linie IV-IV
in Fig. 1 - wiederum in vergrößertem Maßstab.
[0009] Ein Eisenbahnwagen - von dem nur der Bereich eines Abteils 1 dargestellt ist - ist
mit einer nicht dargestellten Klima- bzw. Heizanlage versehen, die über einen Grundluftkanal
2 geheizte bzw. klimatisierte Grundluft zum Abteil 1 zuführt. Im Anteil 1 bzw, in
jedem derartigen Abteil ist eine eigene Nachheizanlage 3 vorgesehen, die über Verbindungsöffnungen
4 von aus dem Grundluftkanal 2 austretender Luft durchströmt ist und ihrerseits Auslässe
5, 5' hat die mit Ausströmöffnungen 6, 7, 8 im Abteil 1 zusammenwirken.
[0010] Die im Grundluftkanal 2 zugeführte Luft ist von der nicht dargestellten Klima- bzw.
Heizanlage in Zusammenwirkung mit deren .Regelung bezüglich Temperatur- und gegebenenfalls
auch Luftmenge auf einen Pilotwert geregelt, der die äußeren klimatischen Bedingungen
sowie unter Umständen auch die Besetzungsbedingungen in einem Pilotabteil berücksichtigt.
Zur individuellen Nachregelung in jedem einzelnen Abteil dient die Nachheizanlage
3, welche ein zusätzliches Aufheizen der vorgeheizten bzw. vorklimatisierten Grundluft
ermöglicht. Zu diesem Zwecke ist im dargestellten Ausführungsbeispiel auf dem mit
Isolierwänden 9 versehenen Grundluftkanal 2 ein Gehäuse 10 aufgesetzt, dessen Innenraum
den eigentlichen Nachheizkörper 11 aufnimmt und über die Verbindungsöffnung 4 mit
dem Grundluftkanal 2 in Verbindung steht. Die Isolierwände 9 können beispielsweise
aus Blechwänden mit Korkverkleidung bestehen; das Gehäuse 10 kann etwa als verschraubter
oder vernieteter Blechteil ausgeführt sein.
[0011] Der Grundluftkanal 2 weist - wie insbesonders aus Fig. 4 ersichtlich ist - zusätzlich
zur Verbindungsöffnung 4 zur Nachheizanlage 3 noch zumindest eine separate Auslaßöffnung
12 auf, die unter Umgehung der Nachheizanlage 3 mit der im Bereich der Fensteroberkante
vorgesehenen Ausströmöffnung 8 über einen Luftkanal 13 in Verbindung steht. Der Luftkanal
13 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel in die Wagenaußenwand 14 integriert, jedoch
wäre auch durchaus eine auf die Innenseite der Wagenaußenwand 14 aufgesetzte Befestigung
des Luftkanals 13 möglich. Die Ausströmöffnung 8 kann sich beispielsweise zwischen
zwei an beiden Seiten der Fensterränder 15 nach oben gezogenen Luftkanälen 13 über
den ganzen Bereich der Fensteroberkante erstrecken, was eine Ausströmung mit niederer
Geschwindigkeit ermöglicht, und jede Belästigung der Reisenden vermeidet.
[0012] Der unter dem Fenster 16 im Fußbodenbereich verlaufende Grundluftkanal 2 liefert
also über die Luftkanäle 13 Grundluft zu der obenliegenden Ausströmöffnung 8, wobei
die Temperatur dieser Grundluft die bei angenommener mittlerer Abteilbesetzung erforderliche
Heizung bzw. Klimatisierung ermöglicht. Die für eine Änderung des individuellen Abteilklimas
erforderliche Ausblasung von nachgeheizter Luft erfolgt einerseits an den Ausströmöffnungen
6 unter den Sitzen 17 und andererseits an der Ausströmöffnung 7 im Bereich der Fensterunterkante.
[0013] Die Ausströmöffnungen 6 unter den Sitzen 17 sind in einer Abdeckung 18 des Grundluftkanals
2 ausgebildet, welche gleichzeitig auch zur Führung von Abteilumluft dient und den
Grundluftkanal 2 samt aufgesetzter Nachheizanlage 3 mit Abstand überdeckt. Die Ausströmöffnungen
6 werden direkt von den dahinterliegenden, düsenförmig ausgebildeten Auslässen 5 der
Nachheizanlage 3 durchblasen, wobei - wie insbesonders in Fig. 4 ersichtlich - durch
die gegenüber den Auslässen 5 vergrößert ausgebildeten Auslaßöffnungen 6 ein bestimmter
Querschnitt am Rand der Ausströmöffnungen 6 freibleibt, der infolge des sich dort
beim Austreten von nachgeheizter Luft aus der Nachheizanlage 3 bildenden Unterdruckes
als Rückströmöffnung für Abteilumluft ins Innere der Abdeckung 18 wirkt. In Fig. 1
und Fig. 3 sind weitere Rückströmöffnungen 19 im Bereich unter den Fenstern in der
Abdeckung 18 dargestellt, die ebenfalls einen Eintritt von Abteilumluft ins Innere
der Abdeckung 18 ermöglichen. Die über die Rückströmöffnungen am Rand der Ausströmöffnung
6 einerseits bzw. 19 andererseits zugeführte Abteilumluft wird im Bereich der zur
Ausströmöffnung 7 gerichteten Auslässe 5' (Fig. 3) mit aus der Nachheizanlage 3 austretender
nachgeheizter Luft gemischt und über die Ausströmöffnung 7 an der Fensterunterkante
ausgeblasen. Damit ist insbesonders bei niedrigen Außentemperaturen und Heizbetrieb
der kritische Fensterbereich mit einer erhöhten Menge an erwärmter Luft versehen,
was den Reisekomfort erhöht.
[0014] Der Vollständigkeit halber ist noch zu erwähnen, daß in Fig. 1 auch Ausklapptische
20, ein Abfallbehälter 21 sowie Teile des Verstellmechanismus 22 für die Sitze 17
dargestellt sind; diese Teile sind in den anderen Fig. der Einfachheit halber weggelassen.
Eisenbahnwagen mit Heiz- bzw. Klimaanlage, zumindest einem Abteil und einem unter
dem Fenster des Abteils verlaufenden Grundluftkanal zur Zufuhr von geheizter bzw.
klimatisierter Grundluft zum Abteil, welches eine eigene Nachheizanlage aufweist,
die über zumindest eine Verbindungsöffnung von aus dem Grundluftkanal austretender
Luft durchströmt ist und Auslässe hat, die mit unter den Sitzen bzw. im Bereich der
Fensterunterkante angeordneten Ausströmöffnungen im Abteil zusammenwirken, wobei der
Grundluftkanal zusätzlich zur Verbindungsöffnung zumindest eine Auslaßöffnung aufweist,
die unter Umgehung der Nachheizanlage mit einem Teil der Ausströmöffnungen im Abteil
zusammenwirkt und wobei unter der Sitzhöhe Umluft-Rückströmöffnungen angeordnet sind,
die zusammen mit Auslässen der Nachheizanlage in einen zu den Ausströmöffnungen im
Bereich der Fensterunterkante führenden Kanal münden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Nachheizanlage (3) zusammen mit dem Grundluftkanal (2) in an sich bekannter Weise
von einer auch den Kanal zur Luftführung zu den Ausströmöffnungen (7) im Bereich der
Fensterunterkante beinhaltenden Abdeckung (18) mit Abstand überdeckt ist, die im Bereich
zwischen den Sitzen (17) Umluft-Rückströmöffnungen (19) aufweist, daß die Ausströmöffnungen
(6) unter den Sitzen (17) in dieser Abdeckung (18) ausgebildet und direkt von dahinterliegenden
düsenförmig ausgebildeten Auslässen (5) der Nachheizanlage (3) durchblasen sind, und
daß zusätzliche Umluft-Rückströmöffnungen unmittelbar unterhalb der Sitze (17) angeordnet
und durch die gegenüber den Auslässen (5) vergrößert ausgebildeten Auslaßöffnungen
(6) gebildet sind.