(19)
(11) EP 0 108 998 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
05.02.1986  Patentblatt  1986/06

(21) Anmeldenummer: 83110908.7

(22) Anmeldetag:  02.11.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A45D 2/28

(54)

Spannband für Haarwellwickler

Tightening strap for hair curlers

Collier pour la fixation des bigoudis


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 10.11.1982 DE 3241499

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
23.05.1984  Patentblatt  1984/21

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Hollenberg, Detlef, Dr.
    D-4010 Hilden (DE)
  • Schneider, Hans
    D-4056 Schwalmtal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Spannband für Haarwellwickler zum Festlegen der Haare auf einem Wickelkörper.

    [0002] In der DE-OS 31 38 003 wird ein Haarwellwickler mit einem langgestreckten Wickelkörper beschrieben, auf dem die Haare mit Hilfe eines zwischen den Wickelkörperlängsenden an Zapfen aufzuspannenden Spannbandes festzulegen sind. Bei Anwendung werden die Haare um den Wickelkörper gelegt und mittels des Spannbandes befestigt. Dieses muß so ausgebildet werden, daß es unter vorgegebener elastischer Dehnung an den Längsenden des Wickelkörpers zu kuppeln ist.

    [0003] Als Spannband verwendete Gummibänder aus Kautschuk oder Silikon besitzen zwar eine angenehm niedrige Shorehärte un8 sind ausgezeichnet dehnbar, sie reagieren aber mit dem Wellmittel, werden dadurch brüchig und verlieren ihre chemische Neutralität. In der obengenannten DE-OS 31 38 003 wird daher vorgeschlagen, ein aus einem thermoplastisch zu verarbeitenden, gummielastischen Polyurethan (PUR) nach dem Spritzgußverfahren hergestelltes Spannband zu verwenden. Die thermoplastischen Polyurethane besitzen jedoch in der Praxis lediglich Shorehärten bis herab zu ca. 80 A. Außerdem sind die Polyurethan-Spannbänder geringfügig empfindlich gegenüber den, insbesondere bei Kaltwelle, verwendeten Wellmitteln und erfahren dadurch nach einiger Zeit des Einsatzes eine bleibende Verformung von 1,2 mm bezogen auf die freie Einspannlänge von 70 mm.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Spannbandmaterial auszuwählen, das etwa die Shorehärte von Kautschuk oder Silikongummi besitzt und daher mit relativ geringem Kraftaufwand zum Befestigen der Haare zu handhaben ist sowie mit entsprechend geringem Druck äuf die Haarmesche wirkt. Zugleich soll das Spannbandmaterial während der normalen Lebensdauer auch gegenüber aggressiven Wellmitteln beständig sein. Erfindungsgemäß wird als Material zum Herstellen von Spannbändern für Haarwellwickler ein durch Esterbindungen von Polyetherblöcken mit Polyamidblöcken gebildeter PolyetherPolyamid-Kunststoff mit einer im Bereich der Härte von Kautschuk oder Silikongummi liegenden Shorehärte bis herab zu 80 A verwendet. Die Erfindung besteht demgemäß auch in der Verwendung eines solchen Polyether-Polyamid-Kunststoffs mit einer im Bereich der Härte von Kautschuk oder Silikongummi liegenden Shorehärte bis zu etwa 80 A als Material zum Herstellen von Spannbändern für Haarwellwickler.

    [0005] In den Blockpolymeren werden Polyetherblöcke durch Polyamidblöcke mit Hilfe von Esterbindungen verbunden. Da Esterbindungen an sich gegenüber Alkalien hydrolyseempfindlich sind, konnte der Fachmann nicht erwarten, daß der erfindungsgemäß einzusetzende Kunststoff typ gegenüber alkalisch reagierenden Wellmitteln, insbesondere Kaltwellmitteln, beständig ist. Außer dem Vorteil dieser unerwarteten chemischen 8eständigkeit bei Temperaturen bis zu etwa 45° C gegenüber Wellmitteln besitzt die Polyether-Polyamid-Blockpolvmere vor allem den Vorteil, daß sie die weit im Bereich der Härten von Kautschuk und Silikongummi liegende Shorehärte 60 A erreichen können.

    [0006] Der Blockpolymer-Kunststofftyp ist damit wesentlich elastischer als die in der DE-OS 31 38 003 als Material für Spannbänder vorgeschlagenen Polyurethane. Gegenüber letzteren besitzen die erfindungsgemäß zu verwendenden Kunststoffe vor allem zwei Vorteile, nämlich einerseits den Vorteil der einfacheren Handhabung durch geringeren Kraftaufwand beim Befestigen des Spannbandes und andererseits, insbesondere bei der Heimanwendung, den Vorteil größerer Sicherheit vor Haarschäden, wie z.B. Knicken in der Haarmesche bzw. Haarbruch, durch geringeren Druck auf die Haarmesche.

    [0007] Es wurden Vergleichsversuche mit Spannbändern aus Gummi, thermoplastischen Polyurethanen und Polyether-PolyamidBlockpolymeren (erfindungsgemäß einzusetzender Kunststoff) ausgeführt. Die Ergebnisse werden in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellt.



    [0008] In der Tabelle werden in Spalte 1 die Versuchsnummer, in Spalte 2 das Material und in Spalte 3 die Behandlungsart des jeweiligen Spannbands angegeben. Mit 'PUR' werden die Spannbandmaterialien aus thermoplastischem Polyurethan gemäß DE-OS 31 38 003 bezeichnet. Mit dem Begriff 'Blockpolimer' werden die erfindungsgemäß einzusetzenden Kunststoffe gekennzeichnet. Bei diesen durch Esterbindungen verbundenen löcken und Polyamidblöcken handelt es sich vorzugsweise um das von der Firma Ato Chemie unter der Bezeichnung 'Pebax'® erhältliche Material.

    [0009] - Es wurden auf einer Zerreißmaschine Zugversuche durchgeführt mit dem Ziel, das Rückstellvermögen der verschiedenen Materialien unter Produkteinwirkung zu ermitteln. In den Zugversuchen wurde mit einer konstanten Zuggeschwindigkeit von 100 mm/Minute solange gezogen, bis eine Zugkraft von 5 N erreicht war. Der sich hierbei ergebende Zugweg und die bleibende Verformung nach Entlastung werden in den beiden letzten Spalten der Tabelle (jeweils in mm) angegeben.

    [0010] Die Tabelle zeigt, daß die beiden zum Vergleich herangezogenen Kunststoff typen gegenüber dem Wellmittel wesentlich beständiger sind als herkömmliche Gummibänder. Sowohl der Zugweg als auch die bleibende Verformung ( sowohl Elastizitätsmodul wie Hysterese) sind bei den Versuchsnummern 5 und 8, also nach zweitägiger Belastung mit Wellmittel, günstiger als bei einem Spannband aus Gummi gemäß Versuchsnummer 2. Eine längere Belastungszeit mit Wellmittel, vorzugsweise bei 45°C, ist weder sinnvoll noch möglich. Gummibänder verlieren dann die elastischen Eigenschaften völlig und werden brüchig. Außerdem entspricht eine zweitägige Lagerdauer im Wellmittel etwa 80 Anwendungsfällen unter Wärmeeinwirkung. Diese 80 Anwendungsfälle sind nach etwa 15 Jahren erfolgt.

    [0011] Beim Vergleich der beiden Kunststofftypen - PUR und Blockpolymer - untereinander zeigen die Versuchsergebnisse eine zusätzliche Uberlegenheit der erfindungsgemäß einzusetzenden Polyether-Polyamid-Blockpolymere, da diese nicht nur elastischer als PUR sind sondern auch die günstigeren HystereseEigenschaf ten besitzen. Bei den Versuchen Nummer 6 bis 8 ergeben sich nämlich, was die bleibende Verformung angeht, weder bei Dauerbelastung noch bei Produkteinwirkung meßbare Veränderungen. Vor allem aber ist der gemessene Zugweg viel größer als bei den PUR-Spannbändern, ja sogar noch größer als bei normalem Gummi, wenn man einmal von dem total geschädigten Gummi gemäß Versuch Nummer 2 absieht.


    Ansprüche

    1. Spannband für Haarwellwickler zum Festlegen der Haare auf den Wickelkörper gekennzeichnet durch einen durch Esterbindungen von Polyetherblöcken mit Polyamidblöcken gebildeten Polyether-Polyamid-Kunststoff mit einer im Bereich der Härte von Kautschuk oder Silikongummi liegenden Shorehärte bis herab zu 60 A als Spannbandmaterial.
     
    2. Verwendung eines durch Esterbindungen von Polyetherblöcken mit Polyamidblöcken gebildetcn Polyether-Polyamid-Kunststoffs mit einer im Bereich der Härte von Kautschuk oder Silikongummi liegenden Shorehärte bis herab zu etwa 60 A als Material zum Herstellen von Spannbändern für Haarwellwickler.
     


    Claims

    1. Tightening band for hair curlers for securing the hairs on the curler body, characterised by a polyether-polyamide synthetic material, which is formed by ester compounds of polyether blocks with polyamide blocks, as tightening band material with a Shore hardness lying in the range of the hardness of rubber or silicone rubber down to 60 A.
     
    2. Use of a polyether-polyamide synthetic material, which is formed by ester compounds of polyether blocks with polyamide blocks, with a Shore hardness lying in the range of the hardness of rubber or silicone rubber down to about 60 A as material for the manufacture of tightening bands for hair curlers.
     


    Revendications

    1. Collier de serrage pour bigoudis pour la fixation des cheveux sur le corps d'enroulement, caractérisé par une matière synthétique polyéther-polyamide formée par des liaisons ester de séquences polyéther avec des séquences polyamide, ayant une dureté Shore qui se situe dans le domaine de dureté du caoutchouc ou du caoutchouc de silicone, s'abaissant jusqu'à 60 A, comme matière de collier de serrage.
     
    2. Utilisation d'une matière synthétique polyéther-polyamide formée par des liaisons ester de séquences polyéther avec des séquences polyamide, ayant une dureté Shore qui se situe dans le domaine de dureté du caoutchouc ou du caoutchouc de silicone, s'abaissant jusqu'à environ 60 A, comme matière pour la fabrication de colliers de serrage pour bigoudis.