[0001] Die Erfindung betrifft einen Klinkerkühler mit Entstaubungsvorrichtung in einem Verfahren
zur Zementherstellung, wobei der heiße Klinker mit Temperaturen von 1150 bis 1300
°C auf ein luftdurchlässiges Transportband fällt und mit durch das TransportLand geleiteter
Kühlluft gekühlt wird, die Kühlluft anschließend durch eine Entstaubungsvorrichtung
geführt und bis auf einen restlichen Staubgehalt von etwa 30 bis 100 mg/Nm
3 entstaubt wird und unter dem Klinkerkühler eine den gekühlten Klinker aufnehmende
Feststofftransportvorrichtung angeordnet ist.
[0002] Der Klinkerkühler ist ein bekannter Teil einer Anlage zur Zementherstellung, ebenso
ist die Entstaubungsvorrichtung für die aus dem Klinkerkühler kommende Kühlluft bekannt.
Da die Entstaubungsvorrichtung aufgrund der nötigen Leistungsfähigkeit ein großes
Volumen und großes Gewicht besitzt, ist es bei bekannten Anlagen üblich, die Entstaubungsvorrichtung
neben den Klinkerkühler zu stellen. Diese Anordnung von Klinkerkühler und Entstaubungsvorrichtung
führt zu erheblichem Platzbedarf, zu einer relativ langen Kühlluftleitung vom Klinkerkühler
zur Entstaubungsvorrichtung und für Letztere zu einer separaten Staubtransportvorrichtung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kombination von Klinkerkühler und Entstaubungsvorrichtung
zu schaffen, deren Platzbedarf gering ist und welche die Anlagen- und Betriebskosten
verringert. Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, daß die Entstaubungsvorrichtung
über dem Klinkerkühler angeordnet ist und die Ableitung oder Ableitungen für in der
Entstaubungsvorrichtung abgeschiedenen Staub unmittelbar über der Feststofftransportvorrichtung
mündet bzw. münden.
[0003] Die erfindungsgemäße Anordnung macht es möglich, die staubhaltige Kühlluft aus dem
Klinkerkühler mit einer kurzen Leitung der Entstaubungsvorrichtung zuzuführen, und
gleichzeitig kann die zum Klinkerkühler notwendigerweise gehörende Feststofftransportvorrichtung
auch den in der Entstaubungsvorrichtung anfallenden Staub transportieren. Ein weiterer
Vorteil ist der geringe Platzbedarf der Anlagenkombination.
[0004] Zweckmäßigerweise enthält die Entstaubungsvorrichtung mindestens einen Zyklon mit
nachgeschalteter Feinentstaubungsvorrichtung. Für die Feinentstaubungsvorrichtung
gibt es mehrere Möglichkeiten, insbesondere die Verwendung eines Granulatfilters,
doch kommen auch die verschiedenartigen Gewebefilter in Frage. Granulatfilter, bei
denen der Staub durch eine Schicht von Feststoffgranulat aus der durch die Schicht
hindurchgeleiteten Luft entfernt wird, sind an sich bekannt und z.B. im deutschen
Patent 27 19 544 und der deutschen Offenlegungsschrift 29 51 877 beschrieben. Diese
Filter haben den Vorteil, daß sie einerseits eine gute Staubabscheidung gewährleisten
und andererseits die Abreinigung und Wiederverwendung des staubbeladenen Granulats
kontinuierlich und auf einfache Weise erfolgen kann.
[0005] Eine Ausgestaltung der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Sie zeigt in schematischer
Darstellung einen Längsschnitt durch den Klinkerkühler mit zugehöriger Entstaubungsvorrichtung.
Der heiße Klinker kommt mit Temperaturen von 1150 bis 1300 °C z.B. aus einem nicht
dargestellten Drehrohr und gelangt durch den Zulauf 1 des Klinkerkühlers 2 auf ein
schräges Transportband 3. Das Transportband 3 besteht in bekannter Weise aus luftdurchlässigen
Metallgliedern.
[0006] Vom Gebläse 4 wird Kühlluft zunächst einer nicht sichtbaren Sammelleitung zugeführt,
von der die Kühlluft durch zahlreiche Öffnungen 5 in den Klinkerkühler unterhalb des
Transportbandes 3 eintritt. Die Kühlluft strömt nach oben durch das Transportband
3 und die darauf befindliche Klinkerschicht, die nicht dargestellt ist. Staubhaltige
Kühlluft verläßt den Klinkerkühler durch das Abgasrohr 6. Gekühlter Klinker mit einer_Temperatur
etwa im Bereich von 70 - 120 °C fällt am unteren Ende des Transportbandes 3 in Richtung
des Pfeils 7 durch einen Ablauf 8 auf eine endlose Transportvorrichtung 9. Diese Transportvorrichtung
9, die in der Zeichnung nur teilweise dargestellt ist, kann in bekannter Weise z.B.
als Schleppkette ausgebildet sein. Feststoffe, die im Klinkerkühler 2 nach unten fallen,
gelangen uurch mehrere Ableitungen 12 ebenfalls zur Transportvorrichtung 9.
[0007] Die feststoffhaltige Kühlluft im Abgasrohr 6 wird einer mehrteiligen Entstaubungsvorrichtung
zugeführt, die in der Zeichnung nur teilweise und vereinfacht dargestellt ist. Die
Entstaubungsvorrichtung kann z.B. aus mehreren parallelgeschalteten Entstaubungselementen
13 bestehen, von denen die Zeichnung ein Element zeigt. Dieses Element besteht aus
einem Zyklon 14 mit nachgeschaltetem Granulatfilter 15. Die staubhaltige Kühlluft
wird zunächst im Zyklon 14 grob entstaubt, wobei die Luft ein Rohr 16 wendelförmig
umströmt und durch das untere Ende des Rohres nach oben zum Granulatfilter 15 gelangt.
Der Strömungsweg der Luft aus dem Rohr 16 heraus in das Granulatfilter 15 hinein ist
durch die Pfeile 17a und 17b angedeutet.
[0008] Das Granulatfilter 15 weist eine im wesentlichen zylindrische Granulatschicht 18
auf, die sich zwischen luftdurchlässigen Wänden befindet. Die Granulatschicht 18 wird
von außen nach innen von der staubhaltigen Luft durchströmt, wie das durch die Pfeile
19a und 19b angedeutet ist. Der Feinstaubanteil wird in der Granulatschicht zurückgehalten
und die auf einen Reststaubgehalt von 30 bis 100 mg/Nm
3 gereinigte Abluft durch die Leitung 22 zum gemeinsamen Abluftkamin geführt. Zur Abreinigung
des mit Staub beladenen Granulats wird das Filter in nicht dargestellter Weise von
der Leitung 22 getrennt, und das Granulat wird pneumatisch durch eine zentrale Leitung
20 von unten nach oben zu einem Sammelbehälter 21 gefördert und entgegen der normalen
Gasrichtung von Spülluft durchströmt, wobei der leichtere StauL vom schwereren Granulat
ausgesichtet wird. Das für die Leitung 20 verwendete Fördergas, üblicherweise Luft,
wird in das Abgasrohr 6 geführt. Der Staub fällt durch das Rohr 16 in die Feststoffleitung
26. Entstaubtes Granulat sammelt sich im Behälter 21 und fließt über mehrere Falleitungen
23 zurück zur Granulatschicht 18. Entstaubte Luft verläßt das Granulatfilter in der
Reingasleitung 22, die üblicherweise zu einer Sammelleitung mit Gebläse führt, was
in der Zeichnung jedoch zur Vereinfachung nicht dargestellt ist.
[0009] Die im Zyklon 14 und während des Reinigungsvorgangs der Granulatschicht 18 abgeschiedenen
Feststoffe fallen in eine Leitung 26 und gelangen durch diese Leitung zur Transportvorrichtung
9. Die Leitung 26 verläuft außen am Klinkerkühler 2 vorbei, was durch die gestrichelt
gezeichnete Leitungsführung angedeutet ist. Wenn mehrere Entstaubungselemente 13 parallelgeschaltet
sind, wie das üblich ist, geben alle Feststoffleitungen 26 dieser Elemente ihre Feststoffe
an die Transportvorrichtung 9 ab, so daß eine zusätzliche Transportvorrichtung unnötig
wird.
1. Klinkerkühler mit Entstaubungsvorrichtung in einem Verfahren zur Zementherstellung,
wobei der heiße Klinker mit Temperaturen von 1150 bis 1300 °C auf ein luftdurchlässiges
Transportband fällt und mit durch das Transportband geleiteter Kühlluft gekühlt wird,
die Kühlluft anschließend durch eine Entstaubungsvorrichtung geführt und bis auf einen
restlichen Staubgehalt von etwa 30 bis 100 mg/Nm3 entstaubt wird und unter dem Klinkerkühler eine den gekühlten Klinker aufnehmende
Feststofftransportvorrichtung angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Entstaubungsvorrichtung
über dem Klinkerkühler angeordnet ist und die Ableitung oder Ableitungen für in der
Entstaubungsvorrichtung abgeschieaenen Staub unmittelbar über der Feststofftransportvorrichtung
mündet bzw. münden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennezeichnet, daß die Entstaubungsvorrichtung
mindestens einen Zyklon mit nachgeschalteter Feinentstaubungsvorrichtung enthält.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feinentstaubungsvorrichtung
als Granulatfilter ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feinentstaubungsvorrichtung
als Gewebefilter ausgebildet ist.