(19)
(11) EP 0 090 342 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
19.02.1986  Patentblatt  1986/08

(21) Anmeldenummer: 83102869.1

(22) Anmeldetag:  23.03.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C10M 173/02
// C10N40/00

(54)

Wasserhaltiges Schmiermittel für Sägeketten

Water-based lubricant for saw chains

Lubrifiant à base d'eau pour des chaînes de scie


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 27.03.1982 DE 3211352

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
05.10.1983  Patentblatt  1983/40

(71) Anmelder: HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT
65926 Frankfurt am Main (DE)

(72) Erfinder:
  • Geymayer, Peter, Dr.
    D-8261 Burgkirchen/Alz (DE)
  • Leidl, Erich
    D-8261 Burgkirchen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Schmiermittel für Sägeketten, das im wesentlichen aus Wasser und einem wasserlöslichen Frostschutzmittel als Hauptbestandteile, Korrosionsinhibitoren, Verschleissinhibitoren und Haftvermittlern besteht und insbesondere einen lang andauernden Betrieb der Sägeketten-Maschine gewährleistet.

    [0002] Zum Schmieren von Kettensägen, wie sie beispielsweise in der Forstwirtschaft zum Fällen von Bäumen verwendet werden, sind Schmiermittel auf der Basis von Mineralöl oder synthetische Produkte in Gebrauch. Auch zum Schmieren von stationär betriebenen Sägen wie Gattersägen, werden derartige Schmiermittel eingesetzt.

    [0003] Die auf Mineralöl basierenden Schmiermittel befriedigen zwar bezüglich Verschleissschutz und Korrosionsverhalten, jedoch werden dagegen zunehmend ökologische Bedenken vorgebracht, weil sie aufgrund des Mineralöls nicht biologisch abbaubar sind.

    [0004] Die bekannten synthetischen Sägeketten-Schmiermittel bestehen im wesentlichen aus Wasser und aus einem wasserlöslichen Frostschutzmittel, vorzugsweise Glykolen, Glykolethern und/oder dreiwertigen aliphatischen Alkoholen wie Glycerin, gegebenenfalls gemeinsam mit einwertigen niedrigen aliphatischen Alkoholen wie Isopropanol, als Hauptbestandteile. Neben diesen Hauptbestandteilen enthalten sie in einer jeweils wirksamen Menge Korrosionsinhibitoren, Verschleissinhibitoren und Haftvermittler.

    [0005] Die Korrosionsschutz- und die Verschleissschutz-Additive sollen insbesondere die Kettenglieder, die Kettenführung und das Antriebsritzel vor Korrosion und Verschleiss schützen. Dazu werden gegebenenfalls auch sogenannte extreme pressure-additives (EP-additives) eingesetzt. Die Haftadditive sollen einerseits viskositätsregulierend wirken und andererseits das Abschleudern des Schmiermittels von der Sägekette während des Betriebs möglichst weitgehend verhindern. Eine wirksame Verhinderung hängt insbesondere damit zusammen, dass das eingesetzte Haftadditiv die Eigenschaft besitzt, das fertige Schmiermittel fadenziehend zu machen.

    [0006] Die in den bekannten Sägeketten-Schmiermitteln aus Wasser und Frostschutzmittel als Hauptbestandteile benutzten Haftvermittler vermögen zwar die Viskosität der Grundbestandteile zu erhöhen, sie fallen jedoch während des Betriebes der Sägeketten-Maschine infolge Verdampfung von Wasser aus, wodurch nicht nur ihre Viskositätsregulierende, sondern auch ihre fadenziehende Wirkung weitgehend verlorengeht. Durch die während des Betriebes herrschenden Scherkräfte wird das Haftadditiv schliesslich vollständig zerstört.

    [0007] Diese bekannten Sägeketten-Schmiermittel sind demnach insbesondere hinsichtlich Viskositätsverhalten und Haftwirkung nicht zufriedenstellend. Aufgrund dieser Nachteile ermöglichen sie auch keinen dauerhaften Betrieb.

    [0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Schmiermittel für Sägeketten auf der Basis von Wasser und üblichen Frostschutzmitteln bereitzustellen, das die Nachteile der bekannten derartigen Mittel nicht aufweist. Das neue Sägeketten-Schmiermittel soll nicht nur hinsichtlich Korrosionsschutz und Verschleissschutz, sondern insbesondere auch hinsichtlich Schmierwirkung, Viskosität und Haftung ausgezeichnete Eigenschaften aufweisen. Es soll darüber hinaus auch dann noch voll wirksam sein, wenn während des Betriebes der Sägeketten-Maschine das Wasser teilweise oder ganz verdampft, und somit einen lang andauernden Betrieb gewährleisten.

    [0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst mit einem Schmiermittel für Sägeketten, bestehend im wesentlichen aus Wasserund einem wasserlöslichen Frostschutzmittel als Hauptbestandteile und aus Korrosionsinhibitoren, Verschleissinhibitoren und Haftvermittler in einer jeweils wirksamen Menge, dadurch gekennzeichnet, dass der Haftvermittler ein wasserlösliches Polyethylenglykol und/oder ein Sulfonsäuregruppen enthaltendes und wasserlösliches Acrylamidcopolymer mit einem Molekulargewicht von jeweils mindestens 500 000 ist, in einer Menge von 0,05 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Mittels, und dass es zusätzlich 5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Mittels, wasserlösliches Polyethylenoxid-Polypropylenoxid-Addukt mit einer Viskosität von mindestens 300 mPa s bei 50°C enthält.

    [0010] Das neue Sägeketten-Schmiermittel besitzt überraschenderweise besonders gute rheologische Eigenschaften, eine hohe Schmierwirkung und ein hervorragendes Haftvermögen. Es wirkt auch dann noch funktionsgerecht, wenn die Komponente Wasser während des Betriebes verdampft. Diese hervorragenden Eigenschaften dürften insbesondere auf die spezielle Kombination der erfindungsgemäss vorhandenen Haftvermittler und Polyethylenoxid-Polypropylenoxid-Addukte zurückzuführen sein. Diese beiden Komponenten ergänzen sich offensichtlich in einem unerwartet hohen Ausmass hinsichtlich Viskosität, Schmierung, Haftung und rheologischem Verhalten des Mittels, auch wenn mehr oder weniger grosse Teile der Hauptkomponente Wasser nicht mehr vorliegen.

    [0011] Die Menge an Wasser (Komponente A) im erfindungsgemässen Mittel beträgt im allgemeinen 30 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 35 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Mittels (des gesamten Mittels).

    [0012] Als Frostschutz (Komponente B) können alle jene Verbindungen eingesetzt werden, die auch bei den bekannten synthetischen Sägeketten-Schmiermitteln verwendet werden. Geeignete Frostschutzmittel sind (a) Glykole, nämlich Alkylenglykole mit 2 bis 6, vorzugsweise 2 bis 4 C-Atomen wie Ethylenglykol, Propylenglykol und Butylenglykol, und Oxalkylenglykole, vorzugsweise Oxethylen- und Oxpropylenglykole mit 4bis 14, vorzugsweise 4 bis 10 C-Atomen wie Diethylenglykol, Dipropylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol und Tripropylenglykol, (b) aliphatische Monoether der genannten Glykole, vorzugsweise die Monomethyl-, Ethyl-, Propyl- und Butylether, und (c) mehrwertige aliphatische Alkohole, vorzugsweise Glycerin, Erythrit und Pentaerythrit.

    [0013] Die Glykole, Glykolether und mehrwertigen Alkohole könen jeweils allein oder in Mischung eingesetzt werden. Es können auch noch andere gefrierpunkterniedrigende Verbindungen, zweckmässigerweise Alkali- und Erdalkalisalze, vorzugsweise Alkalicarbonate, Harnstoff und einwertige aliphatische Alkohole mit 1 bis 6, vorzugsweise 2 bis 4 C-Atomen wie Ethanol und Isopropanol verwendet werden. Unter den genannten Frostschutzmitteln sind Ethylenglykol (Monoethylenglykol), Propylenglykol, Oxethylenglykole mit 4 bis 10 C-Atomen wie Diethylenglykol, Triethylenglykol und Tetraethylenglykol, und deren Monomethyl-, Ethyl-, Propyl- und Butylether oder Mischungen davon, gegebenenfalls gemeinsam mit Harnstoff, in einer Menge von 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Frostschutzmittels, bevorzugt.

    [0014] Die Menge des Frostschutzmittels (Komponente B) beträgt im allgemeinen 15 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Mittels.

    [0015] Als Inhibitoren gegen Korrosion (Komponente C) und gegen Verschleiss (Komponente D) eignen sich die diesbezüglich bei funktionellen Flüssigkeiten auf der Basis von Wasser und Glykolen allgemein üblichen Verbindungen.

    [0016] Geeignet sind demnach (a) Alkalisalze von Fettsäuren mit vorzugsweise 6 bis 18 C-Atomen und von aliphatischen oder aromatischen Sulfonsäuren, wobei der aliphatische Rest vorzugsweise ein Alkylrest mit mehr als 15 bis 20 C-Atomen und der aromatische Rest vorzugsweise der Benzolrest ist, beispielsweise Natrium- oder Kaliumsalz von Capronsäure, Laurinsäure, Stearinsäure, Alkansulfonsäuren mit mehr als 20 C-Atomen (Petroleumsulfonat) und von Benzolsulfonamidocapronsäure; (b) Alkalisalze und Ester der phosphorigen Säure, Phosphorsäure, Kieselsäure und der Mono- oder Dithiophosphorsäure mit aliphatischen Alkoholen mit vorzugsweise 4 bis 12 C-Atomen, beispielsweise Natriumphosphit, Natriumphosphat, Wasserglas und Mono- und Diisopropylester der Phosphorsäure; (c) Mono- und Dialkylamino, gegebenenfalls ethoxyliert mit 1 bis 5 Ethylenoxid-Einheiten, und deren Salze mit den unter (a) und (b) genannten Säuren, wobei die Alkylgruppe im Amin 1 bis 18, vorzugsweise 4 bis 12 C-Atome hat, beispielsweise Butylamin, Hexylamih, Octylamin, Isononylamin, Oleylamin, Dibutylamin, Dioctylamin, Diisononylamin und die Salze dieser Amine mit Fettsäuren mit 6 bis 18 C-Atomen, Phosphorsäure, phosphoriger Säure und mit Benzolsulfonamidocapronsäure; (d) Alkanolamine, gegebenenfalls ethoxyliert mit 1 bis 5 Ethylenoxid-Einheiten, und deren Salze mit den unter (a) und (b) genannten Säuren, wobei die Alkylgruppe im Alkanol 2 bis 6 C-Atome besitzt, beispielsweise Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin und die Salze dieser Alkanolamine mit Fettsäuren mit 6 bis 18 C-Atomen, Phosphorsäure, phosphoriger Säure und mit Benzolsulfonamidocapronsäure; (e) Molybden- und Antimonverbindungen in Form von vorzugsweise Dithiocarbamaten; (f) Chlorparaffine und (g) Molybdensulfid- und Graphitdispersionen. Mit den genannten Verbindungen (allein oder in Mischung untereinander) wird Schutz sowohl gegen Korrosion als auch gegen Verschleiss erreicht. Weitere geeignete Verbindungen, die insbesondere als Korrosionsschutz dienen, sind Alkalisalze von Borsäure und Triazole, vorzugsweise Benztriazol.

    [0017] Als Verschleissinhibitoren werden vorzugsweise die Alkalisalze von Fettsäuren mit 6 bis 18 C-Atomen, Alkalisalze von Phosphorsäure, die Salze von Monoalkylaminen mit 4 bis 12 C-Atomen in der Alkylgruppe und von Mono-, Di- und Triethanolamin mit Fettsäuren mit 6 bis 18 C-Atomen und mit Phosphorsäure, und die Molybdenverbindungen eingesetzt.

    [0018] Als Korrosionsinhibitoren werden vorzugsweise die Alkalisalze von Alkansulfonsäuren mit mehr als 20 C-Atomen (Petroleumsulfonat), Alkalisalze von Phosphorsäure, Wasserglas, die Salze von Monoalkylaminen mit 4 bis 12 C-Atomen in der Alkylgruppe und von Mono-, Di- und Triethanolamin mit Phosphorsäure und mit Benzolsulfonamidocapronsäure, und Benztriazol eingesetzt.

    [0019] Die Menge an Korrosionsinhibitor (Komponente C) und Verschleissinhibitor (Komponente D) beträgt im allgemeinen 0,5 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Mittels.

    [0020] Als Haftvermittler (Komponente E) werden erfindungsgemäss wasserlösliche Polyethylenglykole mit einem Molekulargewicht von mindestens 500 000, vorzugsweise 1 000 000 bis 10 000 000, insbesondere 5 000 000 bis 7 000 000 eingesetzt. Diese festen Polyethylenglykole sind bekannt und im Handel in der Regel in Pulverform erhältlich. Weitere erfindungsgemäss zu verwendende Haftvermittler sind die wasserlöslichen Acrylamidcopolymerisate mit einem Molekulargewicht von mindestens 500 000, vorzugsweise 1 000 000 bis 10 000 000, insbesondere 5 000 000 bis 7 000 000, wobei das Comonomere im Copolymerisat eine Sulfonsäuregruppe (eine S03H-Gruppe) je Comonomereinheit) enthält. Das Comonomere (zum Acrylamid als dem anderen Monomeren) ist vorzugsweise 2-Acrylamido-2-methyl- propansulfonsäure. Ein bevorzugtes Acrylamidcopolymer besteht demnach aus Acrylamid und 2-Acryl- amido-2-methylpropansulfonsäure. Die Comonomermenge beträgt im allgemeinen 10 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 70 Gew.-%, bezogen auf das Copolymerisat.

    [0021] Die Menge an Haftvermittler beträgt im allgemeinen 0,05 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Mittels.

    [0022] Das neue Sägeketten-Schmiermittel enthält erfindungsgemäss einen besonderen Schmierstoff (Komponente F), nämlich flüssige und wasserlösliche Polyethylenoxid-Polypropylenoxid-Addukte, die eine Viskosität von mindestens 300 mPa s, vorzugsweise 1 000 bis 20 000, insbesondere 3 000 bis 12 000 mPa s besitzen (gemessen bei 50°C nach DIN 53 018 mit einem Rotationsviskosimeter). Diese Polyethylenoxid-Polypropylenoxid-Addukte sind bekannt und im Handel erhältlich. Es sind statistische Ethylenoxid-Propylenoxid-Polyaddukte, welche die angegebene Viskosität besitzen. In den erfindungsgemäss gewählten Ethylenoxid-Propylenoxid-Polymeren (in denen die Ethylenoxid- und Propylenoxid-Einheiten statistisch verteilt sind) beträgt das Verhältnis von Ethylenoxid zu Propylenoxid im allgemeinen 1 : 3 bis 5 : 1, vorzugsweise 1 : 1 bis 4 : 1.

    [0023] Die erfindungsgemäss zu verwendenden Polyethylenoxid-Polypropylenoxid-Addukte werden bekanntlich dadurch hergestellt, dass man an Verbindungen, die aktive Wasserstoffatome, vorzugsweise in Form von Hydroxylgruppen oder primären oder sekundären Amingruppen enthalten, Ethylenoxid und Propylenoxid anlagert. Geeignete Ausgangsverbindungen sind (a) Wasser; (b) einwertige gesättigte aliphatische Alkohole mit vorzugsweise 1 bis 4 C-Atomen wie Methanol, Ethanol, Isopropanol und Butanol; (c) zweiwertige gesättigte aliphatische Alkohole, vorzugsweise Alkylenglykole mit 2 bis 4 C-Atomen und Oxalkylenglykole mit 2 bis 10 C-Atomen wie Ethylenglykol, Propylenglykol, Butylenglykol, Diethylenglykol, Dipropylenglykol und Triethylenglykol; (d) drei-und mehrwertige gesättigte aliphatische Alkohole mit vorzugsweise 3 bis 6 C-Atomen wie Glycerin, Erythrit, Pentaerythrit, Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Sorbit und Mannit; (e) gesättigte aliphatische Amine mit vorzugsweise 1 bis 6 C-Atomen wie Ethylamin, Isopropylamin, Butylamin, Dibutylamin und Propylendiamin; (f) gesättigte aliphatische Alkanolamine mit vorzugsweise 2 bis 6 C-Atomen wie Monoethanolamin und Diethanolamin; und (g) Ethoxylate oder Propoxyiate aus den genannten Verbindungen (a) bis (f). Als Ausgangsverbindungen zurAddition von Ethylenoxid und Propylenoxid bis zur Erreichung eines Adduktes, dasflüssig, wasserlöslich und die angegebene Viskosität aufweist, können auch Mischungen der genannten Verbindungen (a) bis (g) eingesetzt werden.

    [0024] Die Menge an Polyethylenoxid-Polypropylenoxid-Addukt (Komponente F) beträgt im allgemeinen 5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Mittels.

    [0025] Die Herstellung des erfindungsgemässen flüssigen Sägeketten-Schmiermittels erfolgt durch Zusammenmischen der einzelnen Komponenten. Dies wird zweckmässigerweise in einem mit einem Rührer ausgestatteten Behälter durchgeführt, wobei die Komponenten zweckmässigerweise bei Raumtemperatur nacheinander eingebracht und unter Rühren gemischt werden.

    [0026] Die Erfindung wird nun an Beispielen noch näher erläutert.

    Beispiel 1



    [0027] Die in der nachstehenden Tabelle 1 in Kolonne 1 angegebenen Mengen der einzelnen Komponenten eines erfindungsgemässen Schmiermittels werden bei Raumtemperatur vermischt. Dabei wird in das vorgelegte Diethylenglykol zunächst das Polyethylenglykol, Molekulargewicht 5 000 000, und anschliessend das Wasser eingerührt, worauf die vorliegende Suspension bis zum vollständigen Quellen stehengelassen wird. Nun werden die übrigen Komponenten wiederum unter Rühren zugesetzt.

    [0028] Das erhaltene Schmiermittel weist die in der nachstehende Tabelle 11 in Kolonne 1 angeführten Eigenschaftswerte auf.

    Beispiel 2 bis 8



    [0029] In diesen Beispielen wird analog Beispiel 1 vorgegangen, wobei die in der Tabelle I in den Kolonnen 2 bis 9 angegebenen erfindungsgemässen Schmiermittel erhalten werden. Sie weisen die in den Kolonnen 2 bis 9 der Tabelle 11 angeführten Eigenschaftswerte auf.

    Vergleichsbeispiel



    [0030] In der Tabelle 11 sind die Eigenschaftswerte eines dem Stand der Technik entsprechenden synthetischen Schmiermittels für Sägeketten angegeben.

    [0031] Wie aus der Tabelle 11 hervorgeht, besitzt das erfindungsgemässe Schmiermittel, verglichen mit dem bekannten, eine viel vorteilhaftere Viskosität. Es zeigt auch noch bei hohen Schergeschwindigkeiten ein günstiges Viskositätsverhalten, was für den bestimmungsgemässen Einsatz besonders wichtig ist. Der erfindungsgemäss eingesetzte Haftvermittler bleibt auch nach dem Abdampfen des Wassers voll wirksam, während der im Vergleichsbeispiel anwesende seine fadenziehende Wirkung relativ schnell verliert. Das erfindungsgemässe Schmiermittel weist im Gegensatz zum bekannten auch eine hervorragende Verschleissschutzwirkung auf.








    Ansprüche

    1. Schmiermittel für Sägeketten, bestehend im wesentlichen aus Wasser und einem wasserlöslichen Frostschutzmittel als Hauptbestandteile und aus Korrosionsinhibitoren, Verschleissinhibitoren und Haftvermittler in einer jeweils wirksamen Menge, dadurch gekennzeichnet, dass der Haftvermittler ein wasserlösliches Polyethylenglykol und/oder ein Sulfonsäuregruppen enthaltendes und wasserlösliches Acrylamidcopolymer mit einem Molekulargewicht von jeweils mindestens 500 000 ist, in einer Menge von 0,05 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Mittels, und dass es zusätzlich 5 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Mittels, wasserlösliches Polyethylenoxid-Addukt mit einer Viskosität von mindestens 300 mPa s bei 50°C enthält.
     
    2. Schmiermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Molekulargewicht des Haftvermittlers 1 Million bis 10 Millionen beträgt.
     
    3. Schmiermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Molekulargewicht des Haftvermittlers 5 bis 7 Millionen beträgt.
     
    4. Schmiermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge an Haftvermittler 0,1 bis 0,5 Gew.-% beträgt.
     
    5. Schmiermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Viskosität des Adduktes 1 000 bis 20 000 mPa s beträgt.
     
    6. Schmiermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Viskosität des Adduktes 3 000 bis 12 000 mPa s beträgt.
     
    7. Schmiermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge an Addukt 10 bis 30 Gew.-% beträgt.
     
    8. Schmiermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Acrylamidcopolymer aus Acrylamid und 2-Acrylamido-2-me- thylpropansulfonsäure besteht.
     
    9. Schmiermittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bestehend im wesentlichen aus

    A) 30 bis 60 Gew.-% Wasser

    B) 15 bis 60 Gew.-% Frostschutzmittel

    C) + D) 0,5 bis 5 Gew.-% Korrosionsinhibitor und Verschleissinhibitor

    E) 0,05 bis 1 Gew.-% Haftvermittler und

    F) 5 bis 50 Gew.-% Polyethylenoxid-Polypropylenoxid-Addukt, Gewichtsprozente jeweils bezogen auf das Gewicht des Schmiermittels.


     
    10. Schmiermittel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass es die Komponenten A) bis F) in den nachstehenden Gewichtsprozentmengen enthält:

    A) 35 bis 50

    B) 30 bis 50

    C) + D) 1 bis 3

    E) 0,1 bis 0,5

    F) 10 bis 30.


     


    Claims

    1. A lubricant for saw chains, composed essentially of water and a water-soluble antifreeze agent, as the main constituents, and of corrosion inhibitors, wear inhibitors and adhesion promoters, each in an effective amount, characterised in that the adhesion promoter is a water-soluble polyethylene glycol and/ or a water-soluble acrylamide copolymer which contains sulfonic acid groups, the molecular weight of each being at least 500,000, in an amount of 0.05 to 1% by weight, relative to the weight of the lubricant, and that the lubricant additionally contains 5 to 50% by weight, relative to the weight of the lubricant, of a water-soluble polyethylene oxide/polypropylene oxide adduct having a viscosity of at least 300 mPa s at 50°C.
     
    2. A lubricant as claimed in claim 1, characterised in that the molecular weight of the adhesion promoter is 1 million to 10 millions.
     
    3. A lubricant as claimed in claim 1, characterised in that the molecular weight of the adhesion promoter is 5 to 7 millions.
     
    4. A lubricant as claimed in claim 1, characterised in that the amount of adhesion promoter is 0.1 to 0.5% by weight.
     
    5. A lubricant as claimed in claim 1, characterised in that the viscosity of the adduct is 1,000 to 20,000 mPa s.
     
    6. A lubricant as claimed in claim 1, characterised in that the viscosity of the adduct is 3,000 to 12,000 mPa s.
     
    7. A lubricant as claimed in claim 1, characterised in that the amount of adduct is 10 to 30% by weight.
     
    8. A lubricant as claimed in any of claims 1 to 7, characterised in that the acrylamide copolymer is composed of acrylamide and 2-acrylamido-2-methylpropanesulfonic acid.
     
    9. A lubricant as claimed in any of claims 1 to 8, composed essentially of

    A) 30 to 60% by weight of water

    B) 15 to 60% by weight of an antifreeze agent

    C) + D) 0.5 to 5% by weight of corrosion inhibitors and wear inhibitors

    E) 0.05 to 1% by weight of adhesion promoters, and

    F) 5 to 50% by weight of a polyethylene oxide/ polypropylene oxide adduct,


    percentages by weight relating in each case to the weight of the lubricant.
     
    10. A lubricant as claimed in claim 9, having the components A) to F) in the following amounts:

    A) 35 to 50

    B) 30 to 50

    C) + D) 1 to 3

    E) 0.1 to 0.5

    F) 10 to 30.


     


    Revendications

    1. Lubrifiant pour chaîne de tronçonneuses, consistant essentiellement en de l'eau et en un antigel hydrosoluble comme constituants principaux et en des inhibiteurs de la corrosion, des inhibiteurs d'usure et un adjuvant d'adhérence, présents chacun en une quantité efficace, lubrifiant caractérisé en ce que l'adjuvant d'adhérence est un polyéthylène-glycol hydrosoluble et/ou un copolymère d'acrylamide hydrosoluble et contenant un groupe acide sulfonique, ayant un poids moléculaire au moins égal chacun à 500 000, cet adjuvant étant présent en une quantité de 0,05 à 1 % en poids, par rapport au poids du lubrifiant, et en ce que le lubrifiant contient en outre 5 à 50% en poids, par rapport au poids du lubrifiant, d'un produit hydrosoluble d'addition de type poly(oxyde d'éthylè- ne)-poly(oxyde de propylène) ayant une viscosité d'au moins 300 mPs.s à 50°C.
     
    2. Lubrifiant selon la revendication 1, caractérisé en ce que le poids moléculaire de l'adjuvant d'adhérence est de 1 000 000 à 10 000 000.
     
    3. Lubrifiant selon la revendication 1, caractérisé en ce que le poids moléculaire de l'adjuvant d'adhérence est de 5 à 7 000 000.
     
    4. Lubrifiant selon la revendication 1, caractérisé en ce que la quantité de l'adjuvant d'adhérence est de 0,1 à 0,5% en poids.
     
    5. Lubrifiant selon la revendication 1, caractérisé en ce que la viscosité du produit d'addition est de 1 000 à 20 000 mPa.s.
     
    6. Lubrifiant selon la revendication 1, caractérisé en ce que la viscosité du produit d'addition est de 3 000 à 12 000 mPa.s.
     
    7. Lubrifiant selon la revendication 1, caractérisé en ce que la quantité du produit d'addition est de 10 à 30% en poids.
     
    8. Lubrifiant selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que le copolymère d'acrylamide est obtenu à partir de l'acrylamide et de l'acide acryl- amido-2 méthyl-2 propane sulfoniques.
     
    9. Lubrifiant selon l'une des revendications 1 à 8, consistant essentiellement en: •

    A) 30 à 60% en poids d'eau

    B) 15 à 60% en poids d'un antigel

    C) + D) 0,5 à 5% en poids d'un inhibiteur de corrosion et d'un inhibteur d'usure

    E) 0,05 à 1 % en poids d'un adjuvant d'adhérence, et

    F) 5 à 50% en poids d'un produit d'addition de type


    poly(oxyde d'éthylène)-poly(oxyde de propylène), les pourcentages en poids étant chaque fois rapportés au poids du lubrifiant.
     
    10. Lubrifiant selon la revendication 9, caractérisé en ce qu'il contient des constituants A) à F) selon les pourcentages pondéraux suivants:

    A) 35 à 50

    B) 30 à 50

    C) + D) 1 à 3

    E) 0,1 à 0,5

    F) 10 à 30.