(19)
(11) EP 0 171 551 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.02.1986  Patentblatt  1986/08

(21) Anmeldenummer: 85107748.7

(22) Anmeldetag:  22.06.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A62B 18/10, A62B 9/02, A62B 18/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 16.08.1984 DE 8424181 U

(71) Anmelder: DORNIER GMBH
D-88004 Friedrichshafen (DE)

(72) Erfinder:
  • Preiss, Helmut
    D-7775 Bermatingen (DE)
  • Hauser, Gerhard
    D-7990 Friedrichshafen 24 (DE)

(74) Vertreter: Landsmann, Ralf, Dipl.-Ing. 
Dornier GmbH FNS 003
88039 Friedrichshafen
88039 Friedrichshafen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Atemmaske


    (57) Bei der Atemmaske (4). die ein Ein- und ein Ausatemventil (8, 9) und wahlweise einen am Ausatemventil (9) anschließbaren flexiblen Schlauch (5) und eine mit einer Kartusche (10) versehene Filtereinrichtung (6) enthält, ist die Filtereinrichtung (6) ausschließlich am Ausatemventil (9) oder an dem daran anschließbaren Schlauch (5) angeordnet.




    Beschreibung


    [0001] Die Neuerung betrifft eine Atemmaske zur Atmung der in einem Raum enthaltenen Umgebungsluft, enthaltend ein Ein- und Ausatemventil, einen wahlweise am Ausatemventil anschließbaren flexiblen Schlauch und eine am Ausatemventil oder an den Schlauch anschließbare und mit einer Kartusche versehene Filtereinrichtung.

    [0002] Atemmasken werden als Atemschutzgeräte hauptsächlich im Bergbau und bei der Feuerwehr verwendet. Ähnliche Atemschutzmasken finden auch im militärischen Bereich Anwendung. Alle derartige Atemschutzmasken sind hinreichend bekannt. Sie sollen Personen vor Sauerstoffmangel und/oder vor für die Atmung schädlichen Luftbeimengungen, z.B. Schwebestoffe und/oder Gase schützen. Auch zählen hierzu Filter-, Sauerstoff- und Frischluftgeräte.

    [0003] Befinden sich Personen in einer Umgebung, in welcher die Atemluft von schädlichen Stoffen angereichert, durchsetzt oder verseucht (kontaminiert) ist, so ist es üblich, diese Personen mit derartigen Atemschutzgeräten auszurüsten, um sie davor zu schützen. Diese Aterschutzgeräte bestehen im allgemeinen aus einer über das Gesicht zu ziehenden und mit einem Filter versehenen Maske. Je nach Einsatzort kann dabei zwischen dem Maskenmundstück und dem Filter ein flexibler Schlauch angeordnet sein. Das Ein- und Ausatmen geschieht dabei stets durch den Filter und den eventuell zwischen diesem und dem Maskenmundstück zwischengeordneten Schlauch.

    [0004] Bei Atemmasken, bei welchen zum Ein- und Ausatmen je ein Aus- und ein Einatemventil vorgesehen ist, sind beide dafür vorgesehenen Mundstücke zueinander versetzt angeordnet. Meist liegt hierbei das Mundstück mit dem Einatemventil in Höhe der Nase und das das Ausatemventil enthaltende Mundstück direkt vor dem Mund. Der Filter ist dabei mit oder ohne Schlauch an das Mundstück anschließbar. Das darüber liegende, das Einatemventil enthaltende Mundstück ist im Maskenkörper integriert, das heißt dieser besitzt praktisch keinen größeren Vorbau.

    [0005] Aufgabe der Neuerung ist, eine Atemmaske so auszubilden, daß damit Personen, die sich in einem nach außen hin abgeschlossenen Raum aufhalten, beim Einatmen der sie umgebenden Luft durch eine Anreicherung und Konzentration der beim Ausatmen an die Umgebungsluft abgegebenen Schadstoffe gesundheitlich nicht gefährdet werden. Den Personen sollte es damit möglich sein, die Luft aus dem sie umgebenden und nach außen hin abgeschlossenen Raum bei sonst geeigneter Zusammensetzung direkt einzuatmen. Insbesondere sollte damit eine C02-Kontamination der Luft in einem von Personen benutzten Raum verhindert werden.

    [0006] Neuerungsgemäß sind zur Lösung der gestellten Aufgabe die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Neuerung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0007] Der Vorteil der Neuerung besteht darin, daß mit derartigen Atemmasken ausgerüstete Personen die Atmosphäre in von außen abgeschlossenen bemannten Rettungseinrichtungen (Kammern) über längere Zeit nicht mit Kohlendioxid kontaminieren. Der durch das Atmen verbrauchte Sauerstoff wird der in der Kammer vorhandenen Atmosphäre zugeführt und ersetzt. Das beim Ausatmen abgegebene Kohlendioxid (CO2) wird vor Eintritt in die Atmosphäre der Aufenthaltskammer von der mit einer Lithiumhydroxid LiOH-Kartusche als CO2-Absorber versehenen Filtereinrichtung ausgefiltert. Die Kapazität dieser Filtereinrichtung ist dabei bestimmt durch die Kapazität des Einzelfilters und der Anzahl der vorhandenen oder mitgeführten Wechselfilter LiOH-Kartuschen.

    [0008] Die damit erzielte personenbezogene C02-Bindung gewährt eine weitgehend von CO2 freie Kammeratmosphäre, so daß Personen, welche nicht über eine derartige Atemmaske atmen können, z.B. Verletzte, direkt ein- und ausatmen können, ohne daß die Atmosphäre in der Kammer übermäßig belastet wird. Durch die Verwendung von Lithiumhydroxid LiOH wird eine höhere Bindungskapazität von CO2 bei wesentlich geringerem Volumen als mit bisher üblichen Chemikalien, wie Atemkalk oder Sodalime erzielt. Die Gefahr, welche vom LiOH-Staub für den Organismus ausgeht (Verätzung), wird hierbei durch Verwendung von LiOH-Granulat und dem Filtermaterial (Gewebe) sowie durch die Lage im Atmungsprozeß ausgeschlossen. Das LiOH-Granulat und Filtermaterial erzeugen nur einen geringen Atemwiderstand, wodurch ein Atmen problemlos über längere Zeit (mehrere Stunden) möglich ist.

    [0009] Die Verwendung eines zwischen dem Ausatemventil an der Atemmaske und dem Mundstück der Filtereinrichtung anschließbaren flexiblen Schlauches hat den Vorteil, daß die Filtereinrichtung z.B. an die Wand der Kammer gehängt werden kann und so der Träger der Atemmaske entlastet ist.

    [0010] Durch Anschluß eines anderen flexiblen Schlauches an das Mundstück des Einatemventils ist es dem Benutzer der Atemmaske möglich, Umgebungsluft z.B. aus den höher gelegenen Bereichsschichten der Kammeratmosphäre oder aus Behältern mit speziell konditionierter Luft einzuatmen.

    [0011] Die Atemmaske kann selbstverständlich als Halb- oder Vollmaske ausgebildet sein, wobei im letztgenannten Fall der Maskenkörper die Augen und gegebenenfalls den gesamten Kopf des Benutzers einbeziehen kann. Dies richtet sich nach den jeweiligen Einsatzbedingungen.

    [0012] Ausführungsbeispiele sind nachstehend beschrieben und durch Skizzen erläutert.

    [0013] Es zeigen:

    Figur 1 eine in einer teilweise dargestellten Rettungskugel sitzende Person mit Atemmaske und Filtereinrichtung,

    Figur 2 eine Mund und Nase bedeckende und am Kopf eines Benutzers befestigte Halbmaske und daran angeschlossener Filtereinrichtung mit Schlauch,

    Figur 3 eine Vollmaske mit eingesetzten Augenschutzgläsern.



    [0014] In Figur 1 ist in einer nur teilweise dargestellten Rettungskugel 1 eine auf einem Sitz 2 ruhende Person 3 dargestellt, welche eine Mund und Nase abdeckende Atemmaske 4 trägt, an die ein flexibler Schlauch 5 mit einer Filtereinrichtung 6 angeschlossen ist. Das Einatmen der in der Rettungskugel 1 befindlichen Umgebungsluft 7 erfolgt dabei durch ein unmittelbar vor der Nase 16 und über den.Mund 17 angeordnetes Einatemventil 8, das Ausatmen durch ein darunter angeordnetes Ausatemventil 9 (siehe auch Figur 2). Die beim Ausatmen mit Kohlendioxid C02 angereicherte Luft 10 gelangt durch das Ausatemventil 9, den Schlauch 5 die Filtereinrichtung 6 in die Atmosphäre 7 der Rettungskugel 1. Dabei wird das in der Ausatemluft enthaltene CO2 in der Filtereinrichtung 6 mi.ttels Lithiumhydroxid (LiOH)-Granulat gebunden. Am über dem Ausatemventil 9 angeordneten Einatemventil 8 ist ein weiterer flexibler Schlauch 11 anschließbar, der z.B. an die Wand 12 der Rettungskugel 1 gehängt oder an einen mit speziell konditionierter Luft 13 gefüllten Behälter 14 oder an eine von außen zugeführte Leitung 15 angeschlossen werden kann.

    [0015] Aus Figur 2 ist, vergrößert dargestellt, eine die Nase 16 und den Mund 17 bedeckende und am Kopf 18 einer Person 3 (Figur 1) durch Tragriemen 19 befestigte, als Halbmaske ausgebildete Atemmaske 4 ersichtlich. Sie kann, wie Figur 3 zeigt, auch als Vollmaske ausgebildet sein.

    [0016] Die Atemmaske 4 weist gemäß Figur 1 am nahe der Nase 16 und über den Mund 17 angeordneten Mundstück 22 das Einatemventil 8 und am darunter angeordneten Mundstück 23 das Ausatemventil 9 auf, an welchem der flexible Schlauch 5 angeschlossen ist. An dem Ausatemventil 9 gegenüberliegenden Schlauchende ist eine Filtereinrichtung 6 angeschlossen. Die Filtereinrichtung 6 besteht aus einem auswechselbaren Kartuschenkörper 26 mit Schlauchanschluß 24, einem Filtermaterial 25 (z.B. Lochblech oder Netzwerk mit Textilgewebe und dem dazwischen angeordneten Lithiumhydroxid (LiOH)-Granulat. Die Ein- und Ausatmung erfolgt dabei gemäß den in den Figuren angegebenen Pfeilrichtungen.


    Ansprüche

    1. Atemmaske, enthaltend ein Ein- und ein Ausatemventil, wahlweise einen am Ausatemventil anschließbaren flexiblen Schauch und eine mit einer Kartusche versehene Filtereinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtereinrichtung (6) ausschließlich am Ausatemventil (9) oder an dem daran anschließbaren Schlauch (5) angeordnet ist.
     
    2. Atemmaske nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtereinrichtung (6) aus einer auswechselbaren Kartusche (10) besteht.
     
    3. Atemmaske nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartusche (10) Lithiumhydroxid LiOH zur Bindung von Kohlendioxid C02 enthält.
     
    4. Atemmaske nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Filtereinrichtung (10) aus einer Kombination aus LiOH-Granulat und einem Gewebe als Filtermaterial (25) besteht.
     
    5. Atemmaske nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Filtermaterial (25) in seiner Durchlässigkeit auf das LiOH-Granulat abgestimmt ist.
     
    6. Atemmaske nach den Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet durch Ausbildung als Halb- (4) oder Vollmaske (20).
     
    7. Atemmaske nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein flexibler Schlauch (11) am Einatemventil (8) anschließbar ist.
     




    Zeichnung