(19)
(11) EP 0 172 137 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.02.1986  Patentblatt  1986/08

(21) Anmeldenummer: 85810346.8

(22) Anmeldetag:  26.07.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 5/10, E05B 9/08, E05B 63/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE

(30) Priorität: 27.07.1984 CH 3666/84

(71) Anmelder: Novopan-Keller AG
CH-5315 Böttstein (CH)

(72) Erfinder:
  • Schulthess, Hans
    5313 Klingnau (CH)

(74) Vertreter: Blum, Rudolf Emil Ernst et al
c/o E. Blum & Co Patentanwälte Vorderberg 11
8044 Zürich
8044 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einbruchhemmende Tür


    (57) Bei mechanischem Angriff auf die Aussenseite (7) einer Tür (1) wird das Herausbrechen des Schlosses (5) durch die mittels eines Zuggliedes (10) das Schloss stützende Stützplatte erschwert. Damit muss zum Aufbrechen der Tür nicht nur der Türblattabschnitt (6), sondern das gesamte Türblatt zerstört werden. Die Tür benötigt keine teuren und voluminösen Versrärkungen; sie entspricht trotz der einbruchshemmenden Wirkung in ihren Massen der gültigen DIN 18 111.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine einbruchhemmende Tür.

    [0002] Türen, welche dahingehend konstruiert sind, bei mechanischem Angriff vermehrten Widerstand zu leisten, sind bekannt.

    [0003] Häufig eingesetzt werden Türen mit mehreren Schlössern; zusätzlich können mehrere am ganzen Türumfang wirkende, z.B. durch ein Schloss betätigbare Verriegelungsstangen vorgesehen werden.

    [0004] Es hat sich jedoch gezeigt, dass bei Einsatz z.B. eines Brecheisens die Schlösser bzw. die Verriegelungsstangen nacheinander aufgebrochen werden können; das einzige Problem, welches sich einem Einbrecher bei solchen Türen stellt, besteht in der Regel in einem Zeitverlust von einigen Minuten. Eine massive Ausgestaltung z.B. des Schlosses allein bringt keine Verbesserung. Bei Gewaltanwendung wird nämlich das Schloss vorzugsweise aus dem Türblatt wie folgt herausgebrochen:

    Das in Schliessstellung sich befindliche Türblatt wird am einfachsten mit einem geeigneten Hebel in Oeffnungsrichtung gestemmt. Ist der auf das Türblatt aufgebrachte Druck gross genug, wird das durch den Riegel im Türrahmen verankerte Schloss aus dem Türblatt ausgebrochen. Dies kann vergleichsweise leicht geschehen, da das Türblatt gerade am Ort des mechanischen Angriffs durch den Einbau des Schlosses entscheidend geschwächt ist. Derselbe Effekt ergibt sich auch bei zusätzlich sichernden Verriegelungsstangen.



    [0005] Ist nun wie oben erwähnt, das Schloss massiv ausgestaltet, wird man nach einem Einbruch ein zwar ausgebrochenes, dafür aber eventuell unversehrtes Schloss vorfinden.

    [0006] In der Folge haben sich die Bestrebungen.der Industrie darauf gerichtet, das Türblatt zu verstärken.

    [0007] Entsprechende Spezialtüren erfüllen jedoch in ihren Massen die gültigen Normen (DIN 18 lll) nicht oder verwenden ein teures, geringen Raum benötigendes Spezialschloss.

    [0008] Erfüllt ein verstärktes Türblatt die oben erwähnten Normen unter Verwendung eines handelsüblichen Schlosses, ist sein Preis notwendigerweise sehr hoch, bei Verwendung von Metall ist solch ein Türblatt so schwer, dass in der Regel die Scharniere oder sogar Rahmenteile ausgewechselt werden müssen.

    [0009] Zweck der vorliegenden Erfindung ist es nun, diese Nachteile zu überwinden.

    [0010] Dazu zeichnet sich die Tür erfindungsgemäss dadurch aus, dass die Sicherheitsvorrichtung mindestens ein mit einem Element der Verriegelungseinrichtung zusammenwirkendes, sich von letzterem aus in Oeffnungsrichtung der Tür erstreckendes Zugelement sowie ein mit dem Zugelement verbundenes in oder am Türblatt abgestütztes Stützelement aufweist.

    [0011] Damit wird ein Ausbrechen des Schlosses oder z.B. einer zusätzlichen Verriegelungsstange entscheidend erschwert; ein handelsübliches, billiges Türblatt kann mit einem handelsüblichen Schloss versehen werden. Die zusätzlichen Kosten zur Sicherung des Schlosses oder einer Verriegelungsstange sind klein.

    [0012] Wird auf das Türblatt bzw. eine Verriegelungsstange Kraft aufgebracht, leistet nicht nur der zwischen Schloss und Einbrecher liegende Türblattabschnitt einem Ausbrechen des Schlosses Widerstand. Durch das mit dem Schloss bzw. der Verriegelungsstange verbundene Zugglied überträgt die Stützplatte bzw. ein Stützelement Kraft auf den auf der anderen Seite des Schlosses oder der Stange liegenden Türblattabschnitt.

    [0013] Die ausbrechende Kraft wird dadurch verteilt; die Türe leistet mechanischem Angriff grössten Widerstand.

    [0014] Als Zugglied wird vorzugsweise ein Schenkel eines Winkelprofils oder eine Schraube bzw. eine mit dem Kopf auf die Stützplatte einwirkende und mit einem an ihrem Gewindeteil aufgeschraubten Halteelement einen Schlossteil hintergreifende Schraube vorgesehen.

    [0015] Die Erfindung wird nachstehend anhand zweier in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele noch etwas näher erläutert.

    [0016] Es zeigt:

    Fig. l schematisch eine erfindungsgemässe Tür; dargestellt ist die in dem zu schützenden Raum liegende Türseite,

    Fig. 2 schematisch einen Querschnitt durch eine erfindungsgemässe mit nur einem Schloss als Verriegelungseinrichtung ausgestattete Tür, und

    Fig. 3 schematisch einen Schnitt durch eine erfindungsgemässe Tür mit Schloss und Verriegelungsstange.



    [0017] Figur 1 zeigt die erfindungsgemässe Tür 1 von der Innenseite des zu schützenden Raumes her gesehen. Ersichtlich sind der Türrahmen 2, die Türfalle 3 sowie eine Stützplatte 4; Stützplatten eventueller Nebenschlösser sind mit 4' bezeichnet. Im folgenden wird die dargestellte Türseite als Innenseite und die gegenüberliegende Türseite als Aussenseite bezeichnet.

    [0018] Figur 2 zeigt rein schematisch einen Querschnitt durch die Tür 1 im Bereich ihres Schlosses 5. Ersichtlich ist, dass durch die DIN 18 111 vorgegebene Türfalztiefe von 25,5 mm bei Einbau eines handelsüblichen Schlosses 5 der das Schloss auf der Aussenseite 7 bedeckende Türab- schnitt 6 sehr geringe Dicke aufweist.

    [0019] Wird nun z.B. mit Hilfe eines Brecheisens die Tür in Oeffnungsrichtung gestemmt, schlägt der Riegel 8 des Schlosses 5 an seinem in die Mauer eingelassenen Halteelement 9 an. Bei Vergrösserung des Drucks auf die Tür 1 wird das Schloss 5, gehalten durch das auf seinen Riegel 8 einwirkende Element 9, an die Innenfläche des Türblattabschnittes 6 gepresst. Es ist leicht ersichtlich, dass ohne das weiter unten näher beschriebene Zugglied 10 der Türblattabschnitt 6 etwa an der Stelle 1 (und dann auch das Schloss 5) aus dem Türblatt ausgebrochen wird. Durch das Zugglied 10 wird nun in Verbindung mit der Stützplatte 12 Ueberbeanspruchung des Türblattabschnittes 6 wie folgt verhindert:

    Durch Abstützen des Zugglieds 10 an der Stützplatte 12 wird übergrosse Anpressung des Schlosses 5 an den Abschnitt 6 verunmöglicht. Das Schloss kann nicht mehr einfach aus dem Türblatt herausgebrochen werden. Wird das Zugglied 10 gross genug dimensioniert und die Stützplatte 12 derart ausgewählt, dass sie den Schlossbereich vollständig überdeckt, kann die Türe praktisch nur noch durch Zerstören des Türblattes aufgebrochen werden.



    [0020] Das Zugglied 10 ist, wie in Figur 2 dargestellt, vorzugsweise als Schraube, z.B. als Senkkopfschraube, ausgestaltet. Letztere ist mit ihrem Kopf in der Stützplatte 12 eingelassen und mit ihrem Gewindeteil in einen Schlossabschnitt 13 eingeschraubt.

    [0021] Weiter denkbar sind Ausführungsformen, bei.denen das Zugglied nicht direkt in das Schloss eingeschraubt ist, sondern z.B. mit einer Mutter einen Schlossabschnitt hintergreift. Eine mit geringsten Kosten erfindungsgemäss hergestellte Tür genügt den Anforderungen von DIN 18 103 für einbruchshemmende Türen, obschon in Türblatt und Schloss keine besonderen konstruktiven Vorkehrungen getroffen sind. Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung wird dabei deutlich:

    Je nach Schloss können bereits eingebaute Türen mit Zuggliedern und Stützplatten ausgerüstet werden.



    [0022] Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei welchem Schloss und Verriegelungsstange gesichert sind. Dargestellt sind Winkelprofile 14, welche einen Zugschenkel 14' und einen Stützschenkel 14" aufweisen. Zwecks ästhetisch besserer Ausgestaltung der Tür sind die Stützschenkel 14" im Innern des Türblatts abgestützt.

    [0023] Zu beachten ist, dass das schlosseitig vorgesehene Winkelprofil in seiner Länge natürlich über den Schlossbereich genügend weit herausragen muss, damit die erfindungsgemässe Abstützung im Türblatt erreicht wird.

    [0024] Bei Beanspruchung der Tür z.B. durch Brecheisen wirken Zugschenkel 14' und Stützschenkel 14" genau wie das weiter oben näher beschriebene Zugglied 10 bzw. die Stützplatte 12.


    Ansprüche

    1. Einbruchhemmende Tür mit einer Verriegelungseinrichtung und mindestens einer mit letzterer zusammenwirkenden Sicherheitsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsvorrichtung (10,12; 14) mindestens ein mit einem Element (5;8;8') der Verriegelungseinrichtung zusammenwirkendes, sich von letzterem aus in Oeffnungsrichtung der Tür erstreckendes Zugelement (10;141) sowie ein mit dem Zugelement verbundenes in oder am Türblatt abgestütztes Stützelement (12;14") aufweist.
     
    2. Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das als Stützplatte (12) ausgebildetes Stützelement an der in Oeffnungsrichtung liegenden Türseite vorgesehen ist und die Stützplatte (12) mit einem Schloss (5) der Verriegelungseinrichtung durch mindestens ein durch den zwischen Schloss (5) und Stützplatte (12) liegenden Türblattabschnitt hindruchragendes, als Zugglied (10) ausgebildetes Zugelement verbunden ist.
     
    3. Tür nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugglied eine Schraube (10) ist.
     
    4. Tür nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Zugglied eine mit dem Kopf auf die Stützplatte (12) einwirkende und mit einem an ihrem Gewindeteil aufgeschraubten Halteelement einen Schlossteil hintergreifende Schraube (10) vorgesehen ist.
     
    5. Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Zugglied eine mit dem Kopf auf die Stützplatte einwirkende und mit dem Gewindeteil in einen Schlossteil (13) eingeschraubte Schraube (10) vorgesehen ist.
     
    6. Tür nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraube (10) als Senkkopfschraube ausgebildet ist.
     
    7. Tür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stützelement und das mindestens eine dazugehörige Zugelement als einstückiges,einen Stützschenkel (14") und einen Zugschenkel (14") aufweisendes Winkelprofil (14) ausgebildet sind.
     
    8. Tür nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (8) eines Schlosses (5) mit einer als Winkelprofil (14) ausgebildeten Sicherheitsvorrichtung gesichert ist.
     
    9. Tür nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein als Verriegelungsstange 8' ausgebildetes Element der Verriegelungseinrichtung mit einer als Winkelprofil (14) ausgebildeten Sicherheitsvorrichtung gesichert ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht