(19)
(11) EP 0 079 572 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
26.02.1986  Patentblatt  1986/09

(21) Anmeldenummer: 82110355.3

(22) Anmeldetag:  10.11.1982
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A43B 7/36

(54)

Kontaktschuh

Conductive shoe

Chaussure conductrice


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 12.11.1981 DE 8133131 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
25.05.1983  Patentblatt  1983/21

(71) Anmelder: Ducros, Emile Paul Jules Jean
F-75012 Paris (FR)

(72) Erfinder:
  • Ducros, Emile Paul Jules Jean
    F-75012 Paris (FR)

(74) Vertreter: Schmidt-Evers, Jürgen, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Mitscherlich & Partner, Postfach 33 06 09
80066 München
80066 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Kontaktschuh mit einer Sohle aus elektrisch leitfähigem Material, der mit einem flexiblen Körper-Kontaktband aus elektrisch leitfähigem Material versehen ist, welches zumindest mit der Sohle elektrisch leitend verbunden ist.

    [0002] Kontaktschuhe der vorstehend beschriebenen Art werden von personen verwendet, die empfindliche elektrische Bauelemente handhaben und montieren, um zu gewährleisten, daß sie das gleiche elektrische Potential bzw. den gleichen elektrischen Ladungszustand haben wie ihre Umgebung. Empfindliche IC's werden nämlich bei Berührung mit der Hand leicht zerstört, wenn die erwähnten Personen ein anderes elektrisches potential haben als die IC's. Das Potential der IC's ist normalerweise das der Umgebung, also das des Bodens oder der Erde.

    [0003] Es sind Kontaktschuhe bekannt (US-A-3 912 973, US-A-3 281 624, US-A-2 745 041 und US-A-3 387 180), die zumindest teilweise als hohlkörperartiges Formteil aus elektrisch leitfähigem Material hergestellt sind, das mit einem flexiblen Körper-Kontaktband aus elektrisch leitfähigem Material versehen ist. Die Herstellung eines solchen hohlkörperartigen Formteiles ist jedoch relativ kompliziert und teuer.

    [0004] Bekannt ist ferner ein Kontaktschuh (US-A-3 359 456), der aus flachen Riementeilen hergestellt ist; diese müssen jedoch an den Kreuzungsstellen durch Nähte oder durch Schweißen miteinander verbunden werden. Weiterhin ist es bekannt (US-A-3 359 456) ein zu einem Ring zusammengenähtes Riemchen aus elektrisch leitfähigem Material über den vorderen Teil eines Schuhs zu streifen. Das den Schuh umspannende ringförmige Riemchen ist an der Unterseite des Schuhs mit einem Körper-Kontaktband vernäht, das ebenfalls aus elektrisch leitfähigem Material besteht. Das Körper-Kontaktband ist entweder über den Hacken in den Schuh hineingeführt oder über ein weiteres zu einem Ring gefomtes Riemchen mit der Fessel des Fußes verbunden. Gleiches gilt auch für ein zu einem Ring geformtes Riemchen (FR-A-2 082 773 Fig. 2), wobei zwar erkennbar ist, daß das den vorderen Teil des Schuhs umspannende ringförmige Riemchen einerseits und das Körper-Kontaktband andererseits zwei verschiedene Teile sind, die auf irgendeine Weise miteinander verbunden werden müssen, die Art der Verbindung aber unbekannt ist.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kontaktschuh der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, der besonders einfach und billig herstellbar ist.

    [0006] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kontaktschuh nach Art einer Sandale ausgebildet ist und aus einer Fußplatte mit von diesem ausgehenden oben zusammengeführten Riemchen besteht, und daß die Fußplatte und die Riemchen aus einem einzigen zusammenhängenden Stück Flachmaterial bestehen.

    [0007] Besonders vorteilhaft ist es, den Kontaktschuh als über einen normalen Schuh zu ziehenden Überschuh auszubilden. In diesem Falle braucht also eine empfindliche Bauelemente handhabende oder montierende person ihre normalen Schuhe gar nicht erst auszuziehen, sondern kann den bzw. die Überschuhe über einen bzw. beide normalen Schuhe ziehen.

    [0008] Zweckmäßigerweise wird nicht nur die Sohle des Kontaktschuhs, sondern der Kontaktschuh in seiner Gesamtheit aus elektrisch leitfähigem Material hergestellt. Dieses kann beispielsweise Leder, Gummi, Polyäthylen oder ein anderes flexibles Material sein, welches mit Kohlenstoff oder einem anderen leitfähigen Stoff angereichert bzw. getränkt ist.

    [0009] Ein weiterer Vorschlag zur praktischen Realisierung des Kontaktschuhs bzw. Kontaktüberschuhs als Sandale besteht darin, daß vom Hackenteil der Fußplatte ein hinteres und zu beiden Seiten je ein seitliches Riemchen ausgeht, daß vom Vorderfußteil der Fußplatte ein vorderes und zu beiden Seiten je zwei seitliche Riemchen ausgehen, daß die vier seitlichen Riemchen, die vom Vorderfußteil ausgehen, an dem vorderen Riemchen befestigt sind, und daß die vom Hackenteil ausgehenden Riemchen und das vordere Riemchen Schlitze aufweisen, durch die das Körper-Kontaktband hindurchgeführt ist.

    [0010] Die vom Vorderfußteil ausgehenden seitlichen Riemchen sollten mit mehreren Verstellöchern versehen sein, um den Kontaktschuh bzw. Kontaktüberschuh an den Fuß bzw. den normalen Schuh der Person anzupassen.

    [0011] Das Körper-Kontaktband sollte ebenfalls mit mehreren Verstellöchern versehen sein, um es eng an die betreffende Körperstelle anpassen zu können, ohne daß es zu einer Abschnürung kommt. Eine geeignete Körperstelle ist beispielsweise die Beinverengung zwischen Knie und Wadenmuskel.

    [0012] Gemäß einem weiteren Vorschlag sollte das Körper-Kontaktband so lang sein, daß es bis in den Bauchbereich der den Kontaktschuh tragenden Person erreicht. Dies ist beispielsweise bei Frauen, die Strumpfhosen tragen, zweckmäßig. Das Körper-Kontaktband kann dann um die Taille gelegt werden.

    [0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben.

    [0014] Es zeigen:

    Figur 1 eine perspektivische Darstellung eines Kontaktüberschuhs

    Figur 2 eine Draufsicht auf den Flachschnitt des in Figur 1 dargestellten Kontaktüberschuhs.



    [0015] Der in Figur 1 dargestellt Kontaktüberschuh ist nach Art einer Sandale ausgebildet, die die betreffende Person über einen normalen Schuh anlegt.

    [0016] Der Überschuh besteht aus einer Fußplatte 1. Vom Hackenteil 3 der Fußplatte 1 gehen zwei seitliche Riemchen 9, 11 und ein hinteres Riemchen 10 aus. Vom Vorderfußteil 2 der Fußplatte 1 gehen ein vorderes Riemchen 6 sowie vier seitliche Riemchen 4,5,7,8 aus. Die beiden seitlichen Riemchen 4 und 8 einerseits und die beiden seitlichen Riemchen 5 und 7 andererseits sind über der Fuß-platte zusammengeführt und an dem vorderen Riemchen 6 mittels knopfartigen Befe-stigungselementen 13, 14 befestigt. Die Riemchen 4,5,7,8 weisen dazu, wie man der Figur 2 entnehmen kann, Durchstecklöcher für die knopfartigen Befestigungselemente 13, 14 auf.

    [0017] Die vier hinteren Riemchen 9,10,11 und das vordere Riemchen 6 sind außerdem mit Durchsteckschlitzen 16 für ein Körper-Kontaktband 12 versehen. Das Körper-Kontaktband 12 weist an einem Ende Verstellöcher 17 auf, durch die ein knopfartiges Befestigungselement 18 hindurchführbar ist, so daß das Körper-Kontaktband 12 mit seinem durch die Schlitze 11 hindurchgeführten Bereich eine Befestigungsschlinge bildet, die die Fuß-fessel der den Überschuh tragenden Person umspannt.

    [0018] Das freie Ende des Körper-Kontaktbandes wird bis unterhalb des Knies hinausgeführt und als Schlinge um diesen Teil des Beines gelegt. Dazu weist das Körper-Kontaktband 20 an seinem Ende Verstellöcher 20 auf, durch die ein knopfartiges Befestigungselement 19 hindurchgesteckt wird.

    [0019] Der in Figur 2 gezeigte Grundschnitt des sandalenförmigen Überschuhs besteht aus einem Stück und ist aus Flachmaterial ausgeschnitten. Das Flachmaterial ist elastisch und elektrisch leitfähig. Es besteht beispielsweise aus Leder, Gummi, Polyäthylen oder einem anderen flexiblen Material, welches mit Kohlenstoff oder einem anderen leitfähigen Stoff angereichert bzw. getränkt ist.


    Ansprüche

    1. Kontaktschuh mit einer Sohle aus elektrisch leitfähigem Material, der mit einem flexiblen Körper-Kontaktband (12) aus elektrisch leitfähigem Material versehen ist, welches zumindest mit der Sohle elektrisch leitend verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß er nach Art einer Sandale ausgebildet ist und aus einer Fußplatte (1) mit von dieser ausgehenden oben zusammengeführten Riemchen (4 - 11) besteht, und daß die Fuß-platte (1) und die Riemchen (4 - 11) aus einem einzigen zusammenhängenden Stück Flachmaterial bestehen.
     
    2. Kontaktschuh nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß er als ein über einen normalen Schuh zu ziehender Überschuh ausgebildet ist.
     
    3. Kontaktschuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er insgesamt aus elektrisch leitfähigem Material besteht.
     
    4. Kontaktschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche. dadurch gekennzeichnet, daß das leitfähige Material Leder, Gummi, polyäthylen oder ein anderes flexibles Material ist, welches mit Kohlenstoff oder einem anderen leitfähigen Stoff angereichert bzw. getränkt ist.
     
    5. Kontaktschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er mit Verstellelementen (20, 21) versehen ist.
     
    6. Kontaktschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vom Hackenteil (3) der Fuß- platte (1) ein hinteres (10) und zu beiden Seiten je ein seitliches (9, 11) Riemchen ausgehen, daß vom Vorderfuß-teil (2) der Fußplatte ein vorderes (6) und zu beiden Seiten je zwei seitliche Riemchen (4, 5; 7, 8) ausgehen, daß die vier seitlichen Riemchen (4, 5; 7, 8) die vom Vorderfußteil (2) ausgehen, an dem vorderen Riemchen (6) befestigt sind, und daß die vom Hackenteil (3) ausgehenden Riemchen (9, 10, 11) und das vordere Riemchen (6) Schlitze (16) aufweisen, durch die das Körper-Kontaktband (12) hindurchgeführt ist.
     
    7. Kontaktschuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die von dem Vorderfußteil (2) ausgehenden seitlichen Riemchen (4, 5; 7, 8) mit mehreren Verstellöchern (21) versehen sind.
     
    8. Kontaktschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Körper-Kontaktband (12) mit mehreren Verstellöchern (17, 20) versehen ist.
     
    9. Kontaktschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Körper-Kontaktband (12) so lang ist, daß es bis in den Bauchbereich der den Kontaktschuh tragenden person reicht.
     


    Claims

    1. A contact shoe comprising a sole of electrically conductive material and being provided with a flexible body-contact string (12) of electrically conductive material, said string being in electrically conductive connection with at least the sole,
    characterized in
    that it is designed like a sandal and consists of a foot plate (1) and straps (4 - 11) starting from said foot plate and meeting at the top, and that the foot plate (1) and the straps (4 - 11) consist of a one single continuous piece of flat material.
     
    2. The contact shoe of claim 1,
    characterized in
    tast it is designed as an overshoe to be put on over a normal shoe.
     
    3. The contact shoe of claim 1 or 2,
    characterized in
    that the whole of it consists of electrically conductive material.
     
    4. The contact shoe of one of the preceeding claims,
    characterized in
    that the conductive material is leather, rubber, polyethylene or any other flexible material which has been enriched or saturated with carbon or any other conductive substance.
     
    5. The contact shoe of one of the preceeding claims,
    characterized in
    that it is provided with adjusting elements (20, 21).
     
    6. The contact shoe of one of the preceeding claims,
    characterized in
    that one rear strap (10) and on both sides one lateral strap (9, 11) each start from the heel part (3) of the foot plate, that a front strap (6) and on both sides two lateral straps (4,5; 7, 8) each start from the front part (2) of the foot plate, that the four lateral straps (4, 5; 7, 8) starting from the front part (2) are attachted to the front strap (6), and that the straps (9, 10, 11) starting from the heel part (3) and the front strap (6) comprise slots (16) through which the body-contact string (12) is threaded.
     
    7. The contact shoe of claim 6,
    characterized in
    that the lateral straps (4, 5; 7, 8) starting from the front part (2) are provided with several adjusting holes (21).
     
    8. The contact shoe of one of the preceeding claims,
    characterized in
    that the body-contact string (12) is provided with several adjusting holes (17, 20).
     
    9. The contact shoe of one of the preceeding claims,
    characterized in
    that the body-contact string (12) is long enough to reach into the abdominal reagion of the person wearing the contact shoe.
     


    Revendications

    1. Article chaussant de contact ayant une semelle en matériau conducteur de l'électricité, qui est pourvu d'une bande flexible de contact corporel (12) en matériau conducteur de l'électricité, elle-même reliée électriquement au moins à la semelle, selon une caractéristique l'article chaussant est construit sous forme d'une sandale et est constitué d'une plaque de base pour le pied (1) se prolongeant par des bandes recourbées vers le haut (4-11) pour s'y réunir, cette plaque de base pour le pied (I) et ces bandes (4-11) étant constituées d'une seule pièce cohérente en matériau plat.
     
    2. Article chaussant suivant la revendication 1, caractérisé par le fait qu'il est construit sous forme d'un SURCHAUSSANT susceptible d'être porté par dessus une chaussure normale.
     
    3. Article chaussant, suivant la revendication 1 ou 2, caractérisé par le fait qu'ilest construit entièrement en matériau conducteur de l'électricité.
     
    4. Article chaussant, suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que le matériau conducteur est du cuir, du caoutchouc, du polyéthylène ou un autre matériau flexible, qui a été enrichi ou imprégné par du carbone ou par un autre agent conducteur.
     
    5. Article chaussant suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait qu'il est pourvu d'eléments de réglage (20,21).
     
    6. Article chaussant, suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait qu'il comporte, montant de la partie talon (3) de la plaque de base pour le pied (1) une bande arrière (10), une bande latérale (9,11) sur chacun des deux côtés, montant de la partie avant (2) de la plaque de base pour le pied une bande frontale (6) et sur chacun des deux côtés des bandes latérales (4,5;7,8) de telle manière que les bandes latérales (4,5;7,8), deux de chaque côté de la partie avant (2) sont rattachées à la bande frontale (6), et que la partie talon (3) d'où partent les bandes (9,10,11) et la bande frontale (6) sont pourvues de fentes (16) dans lesquelles et enfilée la bande (12) de contact corporel.
     
    7. Article chaussant, suivant la revendication 6, caractérisé par le fait que les bandes latérales (4,5;7,8) partant de la partie avant (2) de l'article chaussant comportent plusieurs trous (21) de réglage.
     
    8. Article chaussant, suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé par 1.e fait que la bande (12) de contact corporel comporte plusieurs trous (17-20) de réglage.
     
    9. Article chaussant, suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que la bande (12) de contact corporel est assez longue pour atteindre la partie abdominale de la personne qui porte l'article chaussant.
     




    Zeichnung