(19)
(11) EP 0 030 323 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
07.05.1986  Patentblatt  1986/19

(21) Anmeldenummer: 80107380.0

(22) Anmeldetag:  26.11.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4C10J 3/54

(54)

Verfahren zum Betreiben eines Wirbelbettreaktors zum Vergasen von kohlenstoffhaltigem Material

Process for operating a fluidized bed reactor for gasifying carbonaceous material

Procédé de fonctionnement d'un réacteur à lit fluidisé pour gazéifier des matières carbonacées


(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE SE

(30) Priorität: 08.12.1979 DE 2949533
03.09.1980 DE 3033115

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
17.06.1981  Patentblatt  1981/24

(71) Anmelder: Rheinische Braunkohlenwerke AG.
D-5000 Köln 41 (DE)

(72) Erfinder:
  • Franke, Friedrich H., Dr. Ing.
    D-2061 Fischbek (DE)
  • Pattas, Ernst, Dipl.-Ing.
    D-5042 Erftstadt-Lechenich (DE)
  • Adlhoch, Wolfgang, Dr.
    D-5354 Weilerswist (DE)

(74) Vertreter: Koepsell, Helmut, Dipl.-Ing. 
Frankenforster Strasse 135-137
51427 Bergisch Gladbach
51427 Bergisch Gladbach (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Wirbelbettreaktors zum Vergasen von festem, kohlenstoffhaltigem Material unter Verwendung von exotherme und endotherme Umsetzungen bewirkenden Vergasungsmittein mit einem oberhalb des Wirbelbettes befindlichen Nachreaktionsraum, der von dem aus dem Wirbelbett austretenden Gasgemisch und kohlenstoffhaltigen Feststoffteilchen durchströmt wird, wobei Vergasungsmittel in das Wirbelbett und über mindestens drei entlang der Reaktorlängsachse angeordnete Einblasebereiche in den Nachreaktionsraum eingeführt werden.

    [0002] Als Vergasungsmittel kommen beispielsweise Luft, Sauerstoff und Wasserstoff als exotherm reagierende Vergasungsmittel und Wasserdampf und CO2 als endotherm reagierende Vergasungsmittel in Frage.

    [0003] Die DE-A-27 41 805 offenbart ein Verfahren der einleitend beschriebenen Art, bei welchem in einen Wirbelbettreaktor mit einem unteren, die kohlenstoffhaltigen Feststoffteilchen aufweisenden Wirbelbett und einem darüber befindlichen Nachreaktionsraum, in dem sich mitgerissene, kohlenstoffhaltige Feststoffteilchen befinden, Vergasungsmittel-z.B. Sauerstoff und Wasserdampf-eingeblasen werden und die in den unteren Bereich des Reaktors eingeblasenen Vergasungsmittel zugleich auch die Fluidisierung des Wirbelbettes bewirken. Darüber hinaus wird die Temperaturverteilung entlang der Reaktorlangsachse im Nachrekationsraum durch die Zugabe von Vergasungsmitteln in mehreren entlang der Reaktoriängsachse einen Abstand voneinander aufweisenden Bereichen beeinflußt mit dem Ziel, das Temperaturprofil in Abhängigkeit von der Qualität des jeweils gewünschten Gases und von der Beschaffenheit der jeweils eingesetzten kohlenstoffhaltige Materialien einzustellen, wobei die Temperatur von einem Maximum dicht oberhalb der oberen Begrenzung des Wirbelbettes mehr oder weniger kontinuierlich auf eine merklich tiefere Temperatur im oberen Bereich des Nachreaktionsraumes absinkt.

    [0004] Ferner offenbart die DE-A-26 43 298 ein Verfahren zum Betreiben eines Wirbelbettreaktors zum Vergasen von festem, kohlenstoffhaltigem Material, bei welchem im Nachreaktionsraum die höchstmögliche Temperatur eingehalten werden soll.

    [0005] Dem Temperaturprofil, d.h., dem Temperaturverlauf entlang der Längsachse im Nachreaktionsraum, kommt eine grosse Bedeutung für den Betrieb des Reaktors und für die Qualität des darin hergestellten Gases zu. Der Temperaturverlauf ist darüber hinaus wichtig für eine möglichst weitgehende Umsetzung des kohlenstoffhaltigen Materials. So begünstigt einen hohe Temperatur die CO- und H2-Ausbeute. Dabei ist es jedoch notwendig, mit der Maximaltemperatur unterhalb des Schmelzpunktes der Aschse des kohlenstoffhaltigen Materials zu bleiben, da es im anderen Fall zur Bildung von Agglomeraten und zu Anbackungen im Reaktor und/oder in den Leitungen kommt, in denen das Produktgas nach Verlassen des Reaktors zu nachgeorndeten Einrichtungen geführt wird. Derartige Agglomerate und/oder Anbackungen beeinträchtigen den Betrieb des Reaktors und können zu Betriebsunterbrechungen führen. Eine zu niedrige Temperatur vermeidet zwar Schwierigkeiten durch Schmelzen der Asche, führt jedoch andererseits zu einem höheren CO2- und H20-Anteil im Produktgas. Außerdem findet dabei die Umsetzung des festen Kohlenstoffs mit C02 und H20 zu CO und H2 keine besonders günstigen Bedingungen.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der einleitend beschriebenen Art so abzuwandeln, daß unter Berücksichtigung der durch den Ascheschmelzpunkt gesetzten Grenzen eine möglichst vollständige Umsetzung des im Nachreaktionsraum befindlichen kohlenstoffhaitigen Materials erreicht wird. Die in den Reaktor eingebrachten Vergasungsmittel sollen gezielt einsetzbar sein, so daß mit einem möglichst geringen Aufwand an Vergasungsmitteln ein möglichst großer Effekt im Sinne einer weitgehenden Vergasung der festen Kohlenpartikel unter Bildung nutzbarer Gase erreichbar ist.

    [0007] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß die exotherme Umsetzungen und endotherme Umsetzungen bewirkenden Vergasungsmittel entlang der Reaktorlängsachse derart verteilt und dosiert in den Nachreaktionsraum eingeführt werden, daß oberhalb des Wirbelbettes eine möglichst gleichbleibende hohe Temperatur entlang der Reaktorlängsachse im Bereich der Vergasungsmittelzufuhr eingehalten wird und die Temperatur im Nachreaktionsraum in diesem Bereich nicht tiefer liegt als die Temperatur des aus dem Wirbelbett austretenden Gases.

    [0008] Selbstverständlich ist es nicht möglich, eine über die Höhe des Nachreaktionsraumes absolut konstante Temperatur einzuhalten, da praktisch in jeder Ebene, in welcher exotherme Umsetzungen bewirkendes Vergasungsmittel eingeblasen wird, ein kleines Temperaturpeak entsteht und im Anschluß daran in Strömungsrichtung, d.h., nach oben, die Temperatur aufgrund der danach überwiegend endothermen Umsetzungen abnimmt. Jedoch sollte die Anzahl der Bereiche oder Ebenen, in denen exotherm reagierendes Vergasungsmittel in den Nachreaktionsraum eingeblasen wird, so groß sein, daß der vorangehende Temperaturabfall nicht sehr ausgeprägt ist. Es ergibt sich dann ein etwa sägezahnartiger Verlauf des Temperaturprofils, wobei sich mit zunehmender Anzahl der Einblasebereiche oder -ebenen die Abweichung der oberen und der unteren Werte von der vorgegebenen hohen Temperatur verringert.

    [0009] Es ist auch möglich, das erfindungsgemäße Verfahren so zu führen, daß die exotherme Umsetzungen und endotherme Umsetzungen bewirkenden Vergasungsmittel entlang der Reaktorlängsachse derart verteilt und dosiert in den Nachreaktionsraum eingeführt werden, daß oberhalb des Wirbelbettes wenigstens zwei sich über mindestens zwei Einblasbereiche erstreckende Abschnitte vorhanden sind, in denen eine möglichst gleichbleibende hohe Temperatur entlang der Reaktorlängsachse eingehalten wird, und die Temperatur im Nachreaktionsraum in den Bereichen der Vergasungsmittel-zufuhr nicht tiefer liegt als die Temperatur des aus dem Wirbelbett austretenden Gases. Für den zweiten Abschnitt gilt ebenfalls, daß die Temperatur im vorbeschriebenen Sinne möglichst gleichbleibend ist, wobei sie in Anpassung an den jeweils in diesem Bereich vorhandenen bzw. umzusetzenden Kohlenstoff optimal eingestellt wird.

    [0010] Es ist bekannt, Produktgas unmittelbar vor dem Austritt aus dem Wirbelbettreaktor durch Einblasen von Wasser oder Dampf abzukühlen. Dieses Quenchen wird-wie auch das Absenken der Temperatur im oberen Abschnitt des Nachreaktionsraumes -insbesondere dann zur Anwendung kommen, wenn die im Nachreaktionsraum eingehaltene hohe Temperatur so dicht am Ascheschmelzpunkt liegt, daß zur sichere Vermeidung von Anbackungen in den dem Reaktor nachgeordneten Leitungen eine Herabsetzung der Temperatur des Produktgases vor Verlassen des Nachreaktionsraumes zweckmäßig ist. Bei Anwendung des Quenchens würden somit der. bzw. die Abschnitt(e) gleichbleibend hoher Temperatur sich zwischen Wirbelbett und Quenchzone erstrecken. Im anderen Fall, also ohne Quenchen, würden der bzw. die Abschnitt(e) gleichbleibend hoher Temperatur sich bis kurz oberhalb des Bereiches erstrecken, in weichem die letzte Zuführung von Vergasungsmittel vor dem Reaktorausgang erfolgt.

    [0011] Es ist möglich, die Umsetzung der im Nachreaktionsraum befindlichen Kohlenstoffhaltigen Feststoffpartikel so zu führen, daß über die Längserstreckung des Nachreaktionsraumes die Umsetzung möglichst gleichbleibend ist. Dabei kann die Summe der jeweils im Nachreaktionsraum in jedem Abschnitt zugegebenen Vergasungsmittel von unten nach oben konstant bleiben. Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß die Summe der jeweils im Nachrekationsraum in jedem Abschnitt zugegebenen Vergasungsmittel von unten nach oben abnimmt. Ein Vorteil dieser Verfahrensführung kann beispielsweise darin bestehen, daß das den Reaktor verlassende Produktgas nur wenig unverbrauchten Wasserdampf enthält.

    [0012] Ferner kann die Menge des exotherme Umsetzungen bewirkenden Vergasungsmittels in jedem Abschnitt konstant gehalten werden. Andererseits besteht auch die Möglichkeit, die Menge des exotherme Umsetzungen bewirkenden Vergasungsmittels so zu dosieren, daß sie in jedem Abschnitt von unten nach oben abnimmt.

    [0013] Ferner sieht die Erfindung die Möglichkeit vor, daß sowohl die Menge des exotherme Umsetzungen bewirkenden Vergasungsmittels als auch die Menge des endotherme Umzetzungen bewirkenden Vergasungsmittels in jedem Abschnitt von unten nach oben abhehmen. Ferner kann das Verhältnis zwischen exotherme Umsetzungen bewirkenden Vergasungsmittel und endotherme Umsetzungen bewirkenden Vergasungsmittel in jedem Abschnitt von unten zunehmen oder aber auch in Abhängigkeit von den jeweilige Verhältnissen von unten nach oben konstant bleiben.

    [0014] Die vorerwähnten Möglichkeiten der Dosierung der Vergasungsmittel basieren auf der Überlegung, daß es nicht nur darauf ankommt, an einer oder ggf. auch an zwei Stellen soviel Vergasungsmittel zuzuführen, daß es zur Umsetzung des im Nachreaktionsraum vorhandenen Kohlenstoffes ausreicht. Dies entspräche z.B. jener bekannten Betriebsweise, bei weicher eine möglichst weitgehende Umsetzung der aus dem Wirbelbett nach oben ausgetragenen kohlenstoffhaltige Feststoffpartikel angestrebt wird, ohne daß jedoch innerhalb des Nachreaktionsraumes eine kontrollierte Reaktionsführung zur Aufrechterhaltung einer möglichst hohen Temperatur über die gesamte Länge des Nachreaktionsraumes möglich wäre. Demgegenüber wird durch die erfindungsgemäße Verfahrensführung eine über die Längserstreckung des Nachreaktionsraumes gelenkte Umsetzung im gesamten Nachreaktionsraum erzielt, die zu übersichtlichen Betriebsverhältnissen führt, so daß es von vornherein leichter ist, die angestrebten Betriebskenngrößen, beispielsweise das Temperaturprofil und in Abhängigkeit davon die Zugabe an Vergasungsmittel, in optimaler Weise zu steuern. Insbesondere lassen sich auf diese Weise trotz einer hohen mittleren Temperatur Überhitzungen vermeiden, die zu Anbackungen und damit zu Betriebsstörungen führen können.

    [0015] Die Zuführung der Vergasungsmittel kann in der üblichen Weise erfolgen. Die Abstände zwischen den einzelnen Einblasebereichen oder -ebenen können konstant sein. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Vergasungsmittel in von unten nach oben größer werdenden Abständen in den Nachreaktionsraum bzw. in die Abschnitte desselben einzublasen, wobei es dann zwecks Erzielung einer von unten nach oben abnehmenden Vergasungsmittelmenge möglich, wenngleich nicht notwendig ist, die eingeblasene Vergasungsmittelmenge pro Bereich konstant zu halten.

    [0016] Es ist möglich, den Vergasungsvorgang in der Wirbelschicht so zu betreiben, daß das aus dem Wirbelbett nach oben austretende Feststoff-Gas- Gemisch eine Temperatur aufweist, die etwa gleich der Temperatur ist, die im Nachreaktionsraum bzw. in dem oberhalb des Wirbelbettes befindlichen Abschnitt desselben einzuhalten ist. Es kann aber auch zweckmäßig sein, die Vergasung im Wirbelbett so zu führen, daß das aus ihm nach oben austretende Feststoff-Gas-Gemisch eine niedrigere Temperatur als die im Nachreaktionsraum bzw. in dem oberhalb des Wirbelbettes befindlichen Abschnitt einzuhaltende Temperatur aufweist und durch entsprechende Zugabe von eine exotherme Umsetzung bewirkenden Vergasungsmittel.dicht oberhalb des Wirbelbettes auf die im Nachreaktionsraum bzw. in dem oberhalb des Wirbelbettes befindlichen Abschnitt einzuhaltende Temperatur georacht wird. Es ist auch möglich, die Steigerung der Temperatur des aus dem Wirbelbett austretenden Gas- und Feststoffgemisches auf das im Nachreaktionsraum gewünschte Temperaturniveau in Stufen durchzuführen, so daß erst im Anschluß an einen weiter oberhalb des Wirbelbettes befindlichen Einblasebereich das im verbleibenden Abschnitt des Nachreaktionsraumes einzuhaltende Temperaturiveau erreicht wird.

    [0017] Die Vergasungsmittel sollten in wenigstens vier, vorteilhaft wenigstens sechs, Abstände voneinander aufweisenden Bereichen in den Nachreaktionsraum eingeführt werden.

    [0018] Die Zugabe des eine exotherme Umsetzung bewirkenden Vergasungsmittels in den einzelnen Einblasebereichen kann in Abhängigkeit von der dort jeweils festgestellten Temperatur und/oder vom dort jeweils gestgestellten Feststoffgehalt gesteuert werden. Ferner ist es möglich, die Zugabe des eine endotherme Umsetzung bewirkenden Vergasungsmittels in den einzelnen Einblasebereichen in Abhängigkeit von dem dort jeweils vorhandenen kohlenstoffhaltigen Feststoff zu steuern.

    [0019] Im übrigen besteht die an sich bekannte Möglichkeit, durch Zugabe von CaO und/oder MgO oder Verbindungen, die CaO und/oder MgO freisetzen, eine Heraufsetzung des Ascheschmelzpunktes bewirken.

    [0020] In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

    Fig. 1 im Schema einen Längsschnitt durch einen Wirbelbettreaktor mit deneben dargestelltem Temperaturprofil entlang der Längsachse des Reaktors,

    Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung eines anderen Ausführungsbeispiels,

    Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels.



    [0021] In den unteren Bereich eines Wirbelbettreaktors 10 werden zu vergasender Brennstoff und ggf. Zuschlagsstoffe, die beispielsweise dazu dienen, den Ascheschmelzpunkt zu erhöhen, durch eine bei 12 angedeutete Zuführeinrichtung, die als Schnecke oder sonstwie in geeigneter Weise ausgebildet sein kann, eingebracht. Unter dem Einfluss von Vergasungsmittein, die nahe dem unteren Ende bei 14 in den Wirbelbettreaktor eingeblasen werden, baut sich ein Wirbelbett 15 auf, dessen obere und untere Begrenzung 16 bzw. 17 bezeichnet sind. Unterhalb des unteren Begrenzung 17 befindet sich eine Schicht 18, deren zumindest überwiegend Asche enthaltende Teile durch eine am unteren Ende des Reaktors 10 befindliche Öffnung 19 ausgetragen werden.

    [0022] Bei den die Wirbefung des Bettes 15 bewirkenden Vergasungsmitteln kann es sich normalerweise um sauerstoffhaltige, also eine exotherme Umsetzung bewirkende Vergasungsmittel, und um Dampf und/oder CO2, also um eine endotherme Umsetzung bewirkende Vergasungsmittel handeln. Die Gase können über Düsen, von denen mehrere über den Umfang des Reaktors verteilt angeordnet sind, eingeblasen werden, wobei es möglich- ist, endotherme Umsetzungen bewirkende Vergasungsmittel sowie exotherme Umsetzungen bewirkende Vergasungsmittel auch in zwei getrennten, z.B. übereinanderliegenden Bereichen oder Ebenen zuzuführen.

    [0023] Es ist unvermeidbar, dass zumindest ein Teil der feineren Feststoffpartikel aus dem Wirbelbett 15 in den oberhalb desselben befindlichen Nachreaktionsraum 20 durch das nach oben strömende Gasgemisch mitgerissen wird. Bei letzterem handelt es sich einmal um die gasförmigen Umsetzungsprodukte aus dem Wirbelbett und zum anderen um Reste der nicht umgesetzten Vergasungsmittel, insbesondere Dampf. Die Feststoffpartikel enthalten noch Kohlenstoff, der innerhalb des Nachreaktionsraumes umgesetzt werde.n soll. Die dazu notwendige Wärme wird durch Verbrennen eines Teils der im Gas- gemisch enthaltenen brennbaren Gase, im wesentlichen CO und H2, und eines Teils des kohlenstoffhaltigen Feststoffes zugeführt. Das dazu erforderliche Mittel, z.B. Sauerstoff, wird durch Leitungen und Düsen eingeblasen, die entlang der Längsachse des Reaktors verteilt oberhalb des Wirbelbettes 15 in den Nachreaktionsraum 20 münden und mit 21, 23, 25 und 27 bezeichnet sind. Auch hier gilt, dass jeweils mehrere Leitungen oder Düsen über den Umfang des Nachreaktionsraumes verteilt in diesen einmünden können. Weiterhin wird durch die Düsen 21, 23, 25, und 27 Vergasungsmittel in den Nachreaktionsraum 20 eingeblasen. Dabei ist es möglich, exotherm reagierende Gase einerseits und endotherm reagierende Gase andererseits in Mischung oder aber auch durch getrennte Zuleitungssysteme und Düsen einzublasen. In dem in Fig. 1 neben dem Reaktor 10 dargestellten Temperaturprofil sind die Ebenen, in denen Vergasungsmittel in den Nachreaktionsraum 20 eingeführt werden, durch gestrichelte Linien angedeutet, die an den den einzelnen Einblasebenen entsprechenden Leitung bzw. Düsen zugeordneten Pfeilen enden.

    [0024] Im Wirbelbett 15 baut sich aufgrund der exothermen Umsetzung der Kohle mit dem bei 14 zugeführten Vergasungsmittel verhältnismässig schnell eine hohe und gleichmässige Temperatur auf, die bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 1050°C betragen soll. So ist es z.B. in einem weniger dichten Wirbelbett ohne weiteres möglich, eine Maximaltemperatur aufrechtzuerhalten, die nahe der durch den Ascheschmelzpunkt gegebenen Grenztemperatur liegt. Die erste Zuführung von Vergasungsmittel in den Nachreaktionsraum 20 hinein erfolgt über die Zuleitungen 21, die sich in verhältnismässig kurzem Abstand oberhalb der oberen Begrenzung 16 des Wirbelbettes 15 befindet. Bei Betrieb eines Reaktors mit höheren Gasgeschwindigkeiten im Wirbelbett wird ein grösserer Anteil Feinkorn in den Nachreaktionsraum mitgerissen. Dies kann soweit gehen, dass die Grenze zwischen dem Wirbelbett einerseits und den im Nachreaktionsraum verteilten Feststoffteilchen andererseits nicht sehr scharf ist, der Unterschied bezüglich der Anzahl der Feststoffteilchen pro Volumeneinheit zwischen Wirbelbett einerseits und Nachreaktionsraum andererseits somit relativ gering ist. Ein Teil der das Wirbelbett verlassenden brennbaren Gase, vor allem H2 und CO, sowie der Feststoffpartikel werden mit z.B. Sauerstoff des über die Zuleitungen 21 zugeführten Vergasungsmitteigemisches verbrannt. Dies hat eine entsprechende, von der Menge des Sauerstoffs und somit der Menge der verbrannten Gase sowie der kohlenstoffhaltigen Feststoffpartikel abhängige Temperatursteigerung bis zur oberen Temperatur von etwa 1100°C zur Folge, die im Scheitelbereich des Peaks 30 kurz oberhalb der Einblaseebene 21 a erreicht wird Diese zusätsliche Zufuhr von Wärme begünstigt die Umsetzung des Kohlenstoffs der im Nachreaktionsraum befindlichen Partikel mit der ebenfalls über Zuleitung 21 zuge- führteri--z.B.-CO2- und Dampfmenge unter Bildung von CO und H2. Diese Vergasungsreaktion verbraucht Wärme, so dass im Zuge der Aufwärtsbewegung des Gasgemisches dieses wieder eine Herabsetzung seiner Temperatur erfährt. Es wird alsdann, sobald die Temperaturverringerung ein bestimmtes Mass überschritten hat-bei dem in Fig. 1 der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel bei Erreichen einer Temperatur von ca. 1050°C-durch die Zuführungsleitungen 23, 25, 27 erneut exotherm und endotherm reagierendes Vergasungsmittel in den Nachreaktionsraum 20 in den Einblaseebenen 23a, 25a, 27a eingeblasen, wobei jeweils die geschilderte Reaktionsfolge eintritt.

    [0025] Kurz vor der Austrittsöffnung 28 des Reaktors wird über Zuleitungen 40 in der Ebene 40a ein Quenchmittel in den Nachreaktionsraum gegeben, welches die Temperatur des Gases um etwa 80 bis 100°C herabsetzt, um auf diese Weise sicherzustellen, dass das den Reaktor verlassende Gasgemische keine Feststoffteilchen enthält, deren Asche erweicht ist und Anbackungen in nachgeschalteten Leitungen verursachen könnte.

    [0026] Aufgrund der Kohlenstoffumsetzung nimmt die Menge des festen Kohlenstoffes im Nachreaktionsraum 20 von unten nach oben ab, so dass demzufolge von unten nach oben auch weniger Vergasungsmittel für die Umsetzung benötigt werden. Dem wird bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 dadurch Rechnung getragen, dass die Abstände zwischen den Einblaseebenen 21a, 23a, 25a und 27a von unten nach oben zunehmen.

    [0027] Beim Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 ist die Temperatur innerhalb des Wirbelbettes 115 wesentlich tiefer als bei jenem gemäss Fig. 1. Sie liegt zwischen etwa 700 und 800°C. Somit ist die Zugabe von exotherm reagierendem Vergasungsmittel unmittelbar oberhalb der oberen Begrenzung 116 des Wirbelbettes 115 in der Einblaseebene 121 so zu bemessen, dass das aus dem Wirbelbett ausströmende Gas- und Feststoffgemisch eine merkliche Temperatursteigerung des auf die obere Temperatur des vom Peak 130 bis zum Peak 136 reichenden unteren Aschnittes gleichbleibend hoher Temperatur von ca. 1100°C erfährt. Die daran anschliessende Betriebsweise entspricht bis zur Einblaseebene 127a, d.h. bis zum Peak 136 im Prinzip der des Ausführungsbeispiels gemäss Fig. 1, wobei allerdings die Zuleitungen 121, 123, 125, 127 einerseits und die Zuleitungen 142, 144 andererseits und demzufolge auch die zugehörigen Einblasebereiche bzw. -ebenen 121a, 123a, 125a, 127a einerseits und die Einblasebereiche bzw. -ebenen 142a, 144a andererseits in im wesentlichen gleichbleibenden vertikalen Abständen voneinander angeordnet sind. D.h., dass die Abnahme der Zugabe der Vergasungsmittel von unten nach oben durch entsprechende Verringerung der Menge pro Einblasebene bewirkt wird.

    [0028] Abweichend vom Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 sind sechs anstelle von vier Zuleitungen und Einblasebereiche vorhanden, wobei nach dem dem Einblasebereich 127a zugeordneten Peak 136 die mittlere Temperatur, die bis dahin 1075°C beträgt, um 40°C gesenkt wird, so dass bei einer Amplitude von 50° zwischen oberem und unterem Wert die Temperaturen im folgenden, in Strömungsrichtung 148 auf den Peak 136 folgenden Bereich zwischen 1010 und 1060°C schwanken. D.h., dass in diesem Abschnitt das gleichbleibend hohe Temperaturniveau gegenüber dem unteren Aschnitt etwas herabgesetzt ist, und zwar zwecks Anpassung an den in diesem Bereich noch im Nachreaktionsraum vorhandenen festen Kohlenstoff. D.h., dass in beiden Bereichen jeweils die dafür optimalen Temperaturen eingestellt werden.

    [0029] Wie oben bereits erwähnt, kann bei Betrieb eines Wirbelbettreaktors mit höheren Gasgeschwindigkeiten ein grösserer Anteil Feinkorn in den Nachreaktionsraum mitgerissen werden. Die Menge dieses mitgerissenen Feinkorns kann in der Grössenordnung der Menge des frish in den Wirbelbettreaktor eingetragenen kohlenstoffhaltigen Materials liegen oder auch sehr viel grösser sein. Bei einer solchen Betriebsweise wird im allgemeinen das aus dem Produktgas ausgeschiedene Feinkorn, welches normalerweise noch Kohlenstoff enthält, zusätzlich zum frisch in der Reaktor eingeführten Kohlenstoff in das Wirbelbett, also in den Reaktor, zurückführt.

    [0030] In diesem Fall ist es zweckmässig, das exotherm reagierende Vergasungsmittel in gleichen Mengen über die entlang der Längsachse des Nachrekationsraums angeordneten Einblasebereiche einzublasen. Das Einblasen des endotherm reagierenden Vergasungsmittels entlang der Längsachse des Nachreaktionsraumes richtet sich nach der angestrebten gleichmässigen Umsetzung bei einem gleichmässigen Temperaturprofil. Dabei ist es so, dass von dem in den unteren Einblasebereich eingeblasenen endotherm reagierenden Vergasungsmittel in Abhängigkeit von der Konzentratiön des kohlenstoffhaltigen Materials im Nachreaktionsraum nur ein mehr oder weniger grosser Teil umgesetzt wird, so dass an den oberen Einblasebereichen im Nachreaktionsraum des Verhältnis zwischen exotherm reagierenden und endotherm reagierenden Vergasungsmittelmengen konstant bleibt oder auch zunehmen kann. Bei dieser Verfahrensweise können die Einblasebereiche in den Nachreaktionsraum mit gleichem Abstand voneinander angeordnet sein. Das aus dieser Verfahrensweise resultierende Temperaturprofil gibt ein gleichmässiges sägezahnförmiges Auf und Ab der Temperatur über die Länge des Nachreaktionsraumes.

    [0031] Die vorbeschriebene Verfahrensweise ist um Zusammenhang mit dem in Fig. 3 der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel möglich. Die Temperatur im Wirbelbett 215 entspricht etwa jener des Ausführungsbeispiels gemäss Fig. 1, wenngleich auch die gemäss Fig. 2 möglich ist. Die Einblasebereiche 221 bis 227 sind in gleichbleibenden Abständen angeordnet. In sämtlichen Einblaseebenen 221a bis 227a werden die exotherm reagierenden und die endotherm reagierenden Vergasungsmittel in konstanten Verhältnissen zueinander und gegebenenfalls auch in konstanten Mengen eingeblasen. Letzteres würde bedeuten, dass über sämtliche Einblasebereiche von unten nach oben gleich Mengen an endotherm reagierenden und exotherm reagierenden Vergasungsmitteln eingeblasen werden.-Kurz vor der Austrittsöffnung 228 kann-wie bei den Ausführungsbeispielen gemäss den Fig: und 2-über eine Zuleitung 240 ein Quenchmittel zugeführt werden.

    [0032] Unabhängig davon, ob die Temperatur des aus dem Wirbelbett austretenden Gas- und Feststoffgemisches bereits die im Nachreaktionsraum einzuhaltende Temperatur aufweist oder aber erst oberhalb des Wirbelbettes auf die im Nachreaktionsraum vorgesehene Temperatur gebracht wird, gilt für alle Ausführungsbeispiele, dass die Umsetzung der in Nachreaktionsraum befindlichen kohlenstoffhaltigen Feststoffpartikel so geführt werden soll, dass Wärmeverbrauch und Wärmezufuhr einander derart entsprechen, dass in den einzelnen Abschnitten ein möglichst konstantes Temperaturniveau aufrechterhalten bleibt oder-genauer gesagt-die Temperatur innerhalb des Nachreaktionsraumes bzw. der Abschnitte über dessen bzw. deren axiale Estreckung um einem Mittelwert nur geringfügig nach beiden Seiten variiert, wobei die auftretende Maximaltemperatur ggf. dicht unterhalb der Temperaturgrenze liegt, bei welcher das Erweichen der Aschepartikel zu Schweierigkeiten, d.h. zu Anbackungen oder Bildungen von grösseren Agglomeraten führen könnte.

    [0033] Selbstverständlich ist in sämtlichen Figuren der Zeichnung das Temperaturprofil idealisiert dargestellt. Der entscheidende Punkt ist der, dass die Temperaturschwankungen um eine mittlere Temperatur, die ihrerseits auch um ein geringes Ausmass schwanken kann, so klein wie möglich gehalten werden, wobei auch die Amplitude nicht über die gesamte Länge des Nachreaktionsraumes konstant zu sein braucht. Sie kann vielmehr entlang der Reaktorachse in Grenzen schwanken, also grösser oder kleiner werden.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Betrieben eines Wirbelbettreaktors zum Vergasen von festem, kohlenstoffhaltigem Material unter Verwendung von exotherme und endotherme Umsetzungen bewirkenden Vergasungsmitteln mit einem oberhalb des Wirbelbettes befindlichen Nachreaktionsraum. der von dem aus dem Wirbelbett austretenden Gasgemisch und kohlenstoffhaltigen Feststoffteilchen durchströmt wird, wobet Vergasungsmittel in das Wirbelbett und über mindestens drei entlang der Reaktorlängsachse angeordneten Einblasebereichen in den Nachreaktionsraum eingeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die exotherme Umsetzungen und endotherme Umsetzungen bewirkenden Vergasungsmittel entlang der Reaktorlängsachse derart verteilt und dosiert in den Nachreaktionsraum eingeführt werden, daß oberhalb des Wirbelbettes eine möglichst gleichbleibende hohe Temperatur entlang der Reaktorlängsachse im Bereich der Vergasungsmittelzufuhr eingehalten wird, und die Temperatur im Nachreaktionsraum in deisem Bereich nicht tiefer liegt als die Temperatur des aus dem Wirbelbett austretenden. Gases.
     
    2. Verfahren zum Betreiben eines Wirbelbettreaktors zum Vergasen von festem, kohlenstoffhaltigem Material unter Verwendung von exotherme und endotherme Umsetzungen bewirkenden. Vergasungsmitteln mit einem oberhalb des Wirbelbettes befindlichen Nachreaktionsraum, der von dem aus dem Wirbelbett austretenden Gasgemisch und kohlenstoffhaltigen Feststoffteilchen durchströmt wird, wobei Vergasungsmittel in das Wirbelbett und über mindestens drei entlang der Reaktorlängsachse angeordneten Einblasebereichen in den Nachreaktionsraum eingeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die exotherme Umsetzungen und endotherme Umsetzungen bewirkenden Vergasungsmittel entlang der Reaktorlängsachse derart verteilt und dosiert in den Nachreaktionsraum eingeführt werden, daß oberhalb des Wirbelbettes wenigstens zwei sich über mindestens zwei Einblasbereich erstreckende Abschnitte vorhanden sind, in denen eine möglichst gleichbleibende hohe Temperatur entlang der Reaktorlängsachse eingehalten wird, und die Temperatur im Nachreaktionsraum in den Bereichen der Vergasungsmittelzufuhr nicht tiefer liegt als die Temperatur des aus dem Wirbelbett austretenden Gases.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Temperaturniveau im oberen Abschnitt geringer ist als im unteren.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Summe der jeweils im Nachreaktionsraum in jedem Abschnitt zugegebenen Vergasungsmittel von unten nach oben abnimmt.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Summe der jeweils im Nachreaktionsraum in jedem Abschnitt zuzugebenen Vergasungsmittel von unten nach oben konstant bleibt
     
    6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des exotherme Umsetzungen bewirkenden Vergasungsmittels in jedem Abschnitt konstant gehalten wird.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge des exotherme Umsetzungen bewirkenden Vergasungsmittels in jedem Abschnitt von unten nach oben abnimmt.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Menge des exotherme Umsetzungen bewirkenden Vergasungsmittels als auch die Menge des endotherme Umsetzungen bewirkenden Vergasungsmittels in jedem Abschnitt von unten nach oben abnehmen.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis zwischen exotherme Umsetzungen bewirkenden Vergasungsmittel und endotherme Umsetzungen bewirkenden Vergasungsmittel in jedem Abschnitt von unten nach oben zunimmit.
     
    10. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis zwischen exotherme Umsetzungen bewirkendem Vergasungsmittei und endotherme Umsetzungen bewirkendem Vergasungsmittel in jedem Abschnitt von unten nach oben konstant bleibt.
     
    11. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergasungsmittel in von unten nach oben grösser werdenden Abständen in den Nachreaktionsraum bzw. in die Abschnitte eingeführt werden.
     
    12. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das aus dem Wirbelbett nach oben austretende Feststoff-Gas-Gemisch eine Temperatur aufweist, die etwa gleich der Temperatur ist, die im Nachreaktionsraum bzw. in dem oberhalb des Wirbelbettes befindlichen Abschnitt desselben einzuhalten ist.
     
    13. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das aus dem Wirbelbett nach oben austretende Feststoff-Gas-Gemisch eine niedrigere Temperatur als die im Nachreaktionsraum bzw. in dem oberhalb des Wirbelbettes befindlichen Abschnitt einzuhaltende Temperatur aufweist und durch entsprechende Zugabe von eine exotherme Umsetzung bewirkendem Vergasungsmittel dicht oberhalb des Wirbelbettes auf die im Nachreaktionsraum bzw. in dem oberhalb des Wirbelbettes befindlichen Abschnitt einzuhaltende Temperatur gebracht wird.
     
    14. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergasungsmittel in wenigstens vier, Abstände voneinander aufweisenden Bereichen in den Nachreaktionsraum eingeführt werden.
     
    15. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergasungsmittel in wenigstens sechs Abstände voneinander aufweisenden Bereichen in den Nachreaktionsraum eingeführt werden.
     
    16. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugabe des eine exotherme Umsetzung bewirkenden Vergasungsmittels in den einzelnen Einblase-Bereichen in Abhängigkeit von der dort jeweils festgestellten Temperatur und/oder Feststoffgehalt gesteuert wird.
     
    17. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugabe des eine endotherme Umsetzung bewirkenden Vergasungsmittels in den einzelnen Einblasebereichen in Abhängigkeit von dem dort jeweils vorhandenen kohlenstoffhaltigen Feststoff gesteuert wird.
     


    Revendications

    1. Procédé pour mettre en oeuvre un réacteur à lit fluidisé, afin de gazéifier des matières carbonées solides, au moyen d'agents de gazéification qui provoquent des transformations exothermiques et endothermiques, le réacteur comportant au-dessus du lit fluidisé une chambre de réaction secondaire, où phase un courant du mélange gazeux sortant du lit fluidisé avec des particules de matières carbonées solides, le procédé consistant à introduire les agents de gazéification dans le lit fluidisé, et, par au moins trois zones d'insufflation espacées dans le sens de l'axe longitudinal du réacteur, dans la chambre de réaction secondaire, procédé caractérisé en ce qu'on assure l'introduction dans la chambre de réaction secondaire des agents de gazéification qui provoquent les transformations exothermiques' et endothermiques, en répartissant et en dosant ces agents le long de l'axe longitudinal du réacteur, de manière à maintenir dans la zone d'introduction de ces agents de gazéification au-dessus du lit fluidisé une température élevée aussi constante que possible dans le sens de l'axe longitudinal du réacteur, et à obtenir dans la zone précitée de la chambre de réaction secondaire une température qui ne soit pas inférieure à la température du gaz qui sort du lit fluidisé.
     
    2. Procédé pour mettre en oeuvre un réacteur à lit fluidisé afin de gazéifier des matières carbonées solides au moyen d'agents de gazéification qui provoquent des transformations exothermiques et endothermiques, le réacteur comportant au-dessus du lit fluidisé une chambre de réaction secondaire, où passe un courant du mélange gazeux sortant du lit fluidisé avec des particules de matières carbonées solides, le procédé consistant à introduire les agents de gazéification dans le lit fluidisé, et, par au moins trois zones d'insufflation espacées dans le sens de l'axe longitudinal du réacteur dans la chambre de réaction secondaire, procédé caractérisé en ce qu'un assure, le long de l'axe longitudinal du réacteur, une répartition et un dosage des agents de gazéification qui provoquent les transformations exothermiques et endothermiques, en introduisant ces agents de gazéification dans la chambre de réaction secondaire de manière à obtenir au-dessus du lit fluidisé des zones sectorielles couvrant au moins deux zones d'insufflation, dans lesquelles on maintient une température élevée aussi constante que possible le long de l'axe longitudinal du réacteur, alors que la température dans la chambre de réaction secondaire, au voisinage des orifices d'introduction des agents de gazéification, n'est pas inférieure à la température du gaz qui sort du lit fluidisé.
     
    3. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que le niveau de température de la zone sectorielle supérieure est plus faible que celui de la zone inférieure.
     
    4. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que la somme des agents de gazéification introduits dans chacune des zones sectorielles de la chambre de réaction secondaire diminue en allant du bas vers la haut.
     
    5. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que la somme des agents de gazification introduits dans chacune des zones sectorielles de la chambre de réaction secondaire reste constante en allant du bas vers le haut.
     
    6. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que le débit de l'agent de gazéification qui provoque des transformations exothermiques dans chacune des zones sectorielles du réacteur est maintenu à une valeur constante.
     
    7. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que le débit de l'agent de gazéification qui provoque des transformations exothermiques dans chacune des zones sectorielles du réacteur diminue en allant du bas vers le haut.
     
    8. Procédé selon la revendication 4, caractérisé en ce que le débit de l'agent de gazéification qui provoque des réactions exothermiques va en décroissant dans chacune des zones sectorielles en allant du bas vers le haut, ainsi que le débit de l'agent de gazéification qui provoque les réactions endothermiques.
     
    9. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce qu'on fait augmenter dans chaque zone sectorielle, en allant du bas vers le haut, le rapport entre l'agent de gazéification qui provoque des réactions exothermiques et l'agent de gazéification qui provoque des réactions endothermiques.
     
    10. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce qu'on maintient constant dans chaque zone sectorielle, en allant du bas vers le haut, le rapport entre l'agent de gazéification qui provoque des réactions exothermiques et l'agent de gazéification qui provoque des réactions endothermiques.
     
    11. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce qu'on introduit les agents de gazéification dans les zones sectorielles du réacteur secondaire à des intervalles qui vont en croissant du bas vers le haut.
     
    12. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que la température du mélange de gaz et de matières solides qui sort en haut du lit fluidisé est sensiblement égale à la température de consigne de la zone sectorielle située dans la chambre de réaction secondaire et dans la moitié supérieure du lit fluidisé.
     
    13. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce que le mélange de matières solides et de gaz qui sort en haut du lit fluidisé se trouve à une température inférieure à la température de consigne de la zone sectorielle qui comprend la chambre de réaction secondaire et la moitié supérieure du lit fluidisé, et en ce que, au moyen d'un adjonction appropriée d'un agent de gazéification qui provoque une transformation exothermique, immédiatement au-dessus du lit fluidisé, on augmente la température, pour la porter à la valeur de consigne prévue dans la chambre de réaction secondaire et dans la zone sectorielle située dans la moitié supérieure du lit fluidisé.
     
    14. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce qu'on introduit les agents de gazéification dans la chambre de réaction secondaire dans au moins quatre zones écartées l'une de l'autre.
     
    15. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce qu'on introduit les agents de gazéification dans la chambre de réaction secondaire dans au moins six zones écartées l'une de l'autre.
     
    16. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce qu'on régie le débit de l'agent de gazéification qui provoque une transformation exothermique dans chacune des zones d'insufflation, en fonction de la valeur constatée dans chaque zone précitée pour la température et/ou la teneur en matières solides.
     
    17. Procédé selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérise en ce qu'on règle le débit de l'agent gazeux qui provoque une transformation endothermique dans chacune des zones d'insufflation, en fonction des matières carbonées solides existant dans chacune des zones précitées.
     


    Claims

    1. A method of operating a fluidised bed reactor for the gasification of solid, carbon-bearing material using gasification agents which produce exothermic and endothermic reactions, with a post-reaction chamber which is disposed above the fluidised bed and through which flow carbon-bearing solid particles and the gas mixture issuing from the fluidised bed, wherein gasification agents are introduced into the fluidised bed and by way of at least three injection regions disposed along the longitudinal axis of the reactor, into the post-reaction chamber, characterised in that the gasification agents for producing exothermic and endothermic reactions are introduced into the post-reaction chamber in a metered fashion and distributed along the longitudinal axis of the reactor in such a way that above the fluidised bed a high temperature of maximum possible uniformity is maintained along the longitudinal axis of the reactor in the region of the gasification agent feed, and the temperature in the post-reaction chamber in that region is not lower than the temperature of the gas issuing from the fluidised bed.
     
    2. A method of operating a fluidised bed reactor for the gasification of solid carbon-bearing material using gasification agents which produce exothermic and endothermic reactions, with a post-reaction chamber which is disposed above the fluidised bed and through which flow carbon-bearing solid particles and the gas mixture issuing from the fluidised bed, wherein gasification agents are introduced into the fluidised bed and by way of at least three injection regions disposed along the longitudinal axis of the reactor, into the post-reaction chamber, carac- terised in that the gasification agents for producing exothermic reactions and endothermic reactions are introduced into the post-reaction chamber in metered fashion and distributed along the longitudinal axis of the reactor, in such a way that above the fluidised bed there are at least two sections which extend over at least two injection regions and in which a high temperature of maximum possible uniformity is maintained along the longitudinal axis of the reactor, and the temperature in the post-reaction chamber in the regions of the gasification agent feed is not lower than the temperature of the gas issuing from the fluidised bed.
     
    3. A method according to claim 2 characterised in that the temperature level in the upper section is lower than in the lower section.
     
    4. A method according to claim 1 or claim 2 characterised in that the sum of the respective gasification agents which are introduced in the post-reaction chamber in each section decreases in an upward direction.
     
    5. A method according to claim 1 or claim 2 characterised in that the sum of the respective gasification agents which are introduced in the post-reaction chamber in each section remains constant in an upward direction.
     
    6. A method according to claim 1 or claim 2 characterised in that the amount of the gasification agent which produces exothermic reactions is kept constant in each section.
     
    7. A method according to claim 1 or claim 2 characterised in that the amount of the gasification agent which produces exothermic reactions decreases in each section in an upward direction.
     
    8. A method according to claim 4 characterised in that both the amount of the gasification agent which produces exothermic reactions and atso the amount of the gasification agent which produces endothermic reactions decrease in each section in an upward direction.
     
    9. A method according to claim 1 or claim 2 characterised in that the ratio between gasification agent producing exothermic reactions and gasification agent producing endothermic reactions increases in each section in an upward direction.
     
    10. A method according to claim 1 or claim 2 characterised in that the ratio between gasifi-. cation agent producing exothermic reactions and gasification agent producing endothermic reactions remain constant in each section in an upward direction.
     
    11. A method according to claim 1 or claim 2 characterised in that the gasification agents are introduced into the post-reaction chamber or into the sections, at spacings which increase in an upward direction.
     
    12. A method according to claim 1 or claim 2 characterised in that the solid-gas mixture which issues upwardly from the fluidised bed is at a temperature which is approximately equal to the temperature which is to be maintained in the post-reaction chamber or in the section thereof which is above the fluidised bed.
     
    13. A method according to claim 1 or claim 2 characterised in that the solid-gas mixture which issues upwardly from the fluidised bed is at a lower temperature than the temperature which is to be maintained in the post-reaction chamber or in the section disposed above the fluidised bed, and is brought to the temperature which is to be maintained in the post-reaction temperature or in the section disposed above the fluidised bed, by the suitable addition of gasification agent for producing an exothermic reaction, closely above the fluidised bed.
     
    14. A method according to claim 1 or claim 2 characterised in that the gasification agents are introduced into the post-reaction chamber in at least four regions which are spaced from each other.
     
    15. A method according to claim 1 or claim 2 characterised in that the gasification agents are introduced into the post-reaction chamber at at least six regions which are spaced from each other.
     
    16. A method according to claim 1 or claim 2 characterised in that the feed of the gasification agent which produces an exothermic reaction, in the individual injection regions, is controlled in dependence on the respective temperature detected therein and/or the solids content.
     
    17. A method according to claim 1 or claim 2 characterised in that the feed of the gasification agent which produces an endothermic reaction, in the individual injection regions, is controlled in dependence on the respective carbon-bearing solid present therein.
     




    Zeichnung