[0001] Die Erfindung betrifft einen Nebeltopf. Nebeltöpfe weisen im allgemeinen eine zylindrische
Gestalt auf und werden, um einen gleichmäßigen und vollständigen Abbrand zu erzielen,
mit einem im Deckel in der Zylinderachse befindlichen Zünder zentral gezündet. Der
Zündstrahl zündet einen Sekundärzünder, der mittig im Nebelsatz eingesetzt oder eingegossen
ist. Der entstehende Nebel tritt durch Löcher im oberen Bereich des Zylindermantels
aus. Diese Löcher sind während der Lagerung und des Transportes verschlossen, wobei
das Verschlußmaterial so gewählt ist, daß es beim Zünden des Nebeltopfes abbrennt
oder schmilzt und so die Austrittsöffnungen für den Nebel freigibt.
[0002] Ein wesentlicher Nachteil solcher Nebeltöpfe liegt darin, daß der Deckel zur Aufnahme
des Zünders relativ stabil ausgebildet sein muß und daß der Nebeltopf eine Höhe aufweisen
muß, die beträchtlich größer als die Höhe der Ladung ist, da die Austrittsöffnungen
im Mantel Platz beanspruchen. Trotz dieses beanspruchten Platzes können die Öffnungen
nicht beliebig groß gewählt werden, was für ein optimales Abbrandverhalten nötig wäre,
da die Stabilität des Nebeltopfes leidet.Das Anbringen der Öffnungen im Mantel ist
mit zusätzlichen Arbeitsschritten und damit mit Aufwand und Kosten verbunden. Da der
Deckel den Zünder trägt, ist es aus Stabilitätsgründen im Allgemeinen nicht möglich,
die Löcher im Deckel vorzusehen.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Nebeltopf zu schaffen,
der die erwähnten Nachteile nicht aufweist, der einfach herzustellen ist, einen höheren
Füllungsgrad besitzt und ein verbessertes Abbrandverhalten zeigt.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Nebeltopf, bestehend aus einer Dose mit randseitiger
Auskleidung, gepreßtem Nebelsatz, Anfeuerungssatz, einschraubbarem Zünder und Ausströmöffnungen
für den Nebel dadurch gelöst, daß der Nebelsatz im wesentlichen raumfüllend in der
Dose angeordnet ist und einen radialen Zündkanal aufweist, der auf eine Mutter mündet,
in die ein Zünder einschraubbar ist, daß die Wandungen des Zündkanals mindestens teilweise
aus dem Anfeuerungssatz bestehen und daß der Deckel der Dose wenigstens teilweise
aus einem bei Abbrandtemperatur des Nebelsatzes brennbaren oder schmelzbaren Material
besteht.
[0005] Bei der vorgeschlagenen Lösung erfolgt die ,'ündung des Satzes durch einen seitlich
am Nebeltopf anzuordnenden Zünder durch den radialen Zündkanal, wobei zunächst der
Anzündsatz und durch ihn der Nebelsatz, üblicherweise ein Hexachlorethansatz (HC-Satz),
gezündet wird.
[0006] Die Vorteile eines solchen Nebeltopfes sind folgende: Die Herstellung ist vereinfacht,
da in der Mantelwandung des Nebeltopfes nur eine einzige Öffnung für den Zünder vorgesehen
werden muß. Der Deckel des Nebeltopfes, dessen einzige Aufgabe nunmehr der Schutz
vor Feuchtigkeit und mechanischen Beanspruchungen ist, ist wesentlich leichter und
kostengünstiger herzustellen als bisher. Außerdem muß im Deckel des erfindungsgemäßen
Nebeltopfes keinerlei Öffnung mehr vorgesehen werden.
[0007] Der Füllgrad des erfindungsgemäßen Nebeltopfes ist wesentlich höher als bei bisher
bekannten Nebeltöpfen, da keine Ausströmöffnungen für den Nebel mehr vorgesehen werden
müssen. Schließlich sind auch die Abbrandeigenschaften verbessert, da durch das Freiliegen
praktisch der gesamten Füllungsoberfläche nach dem Abschmelzen bzw. Abbrennen des
Deckels ideale Abbrandbedingungen geschaffen sind.
[0008] Vorzugsweise sind der Nebelsatz mit Zündkanal und Anfeuerungssatz als Preßkörper
hergestellt. Hierdurch wird das Abbrandverhalten verbessert. Durch die konische Ausbildung
des Nebelsatzes wird das Entformen aus einer Preßform erleichtert. Vorzugsweise weist
der Deckel einen inneren Bereich aus mit einer Kunststoff-Folien beschichteten Bleifolie
auf. Ein derartiger Deckel ist überraschenderweise robust genug, um auch bei größeren
Durchmessern den Inhalt sicher zu schützen.
[0009] Nach einer weiteren vorzugsweisen Ausführung weist der Dekkel einen Rand aus Blech
auf, der auf die Dose aufgefalzt ist und eine innere Einfaltung dieses Randes aufweist,
durch den der innere Bereich des Deckels gehalten ist. Hierdurch ist es möglich, den
Randbereich in an sich bekannter Weise auf den Dosenrand zusammen mit einem Dichtungsring
aufzufalzen.
[0010] Zur weiteren Verbesserung des Anzündverhaltens kann zwischen dem Anzünd- und dem
Nebelsatz ein an sich bekannter Zwischensatz vorgesehen sein.
[0011] Eine weitere vorzuqsweise Ausgestaltung besteht darin, daß der von der Mutter in
der Dosenwandung ausgehende Zündkanal über die Mittelachse der Dose hinausragt. Hierdurch
wird erreicht, daß der Anzündschwerpunkt bzw. die Verteilung des Anzündsatzes im wesentlichen
im mittleren Bereich des Nebelsatzes liegt.
[0012] Durch die Verteilung des Anzündsatzes und das dreidimensionale Einpressen ist eine
verbesserte Energieübertragung durch die innige Berührung der Grenzschichten in Verbindung
mit einer Zündung auf einer gekrümmten Fläche oder bei trapezförmigen Querschnitt
auf drei geneigt zueinanderliegenden Flächen zu beobachten, so daß geringere Mengen
dieser Substanzen für einen zuverlässigen Anzündvorgang genügen, als bei im wesentlichen
zweidimensionaler oder unverpreßter Anordnung.
[0013] Nachstehend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel unter Bezug auf Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Nebeltopf im Schnitt;
Fig. 2 zeigt einen Schnitt A-B-C durch den Nebeltopf gemäß Fig.l;
Fig. 3 zeigt die Einzelheit X gemäß Fig.1 im vergrößerten Maßstab.
[0014] Ein Nebelsatz 1 (Fig.1) befindet sich in einer Dose 2, vorzugsweise aus Weißblech,
er besteht z.B. aus einem üblichen verpreßten Hexachlorethansatz (HC-Satz). Der Nebelsatz
1 ruht auf dem Boden 13 der Dose 2, der durch eine übliche Einfalzung abgedichtet
mit der Mantelwandung der Dose 2 verbunden ist.
[0015] Der Nebelsatz 1 füllt die Dose 2 bis zum Deckel 6 bis auf eine den Zündkanal 3 bildende,
sich etwa radial erstreckende Freilassung. In Fortsetzung des Zündkanals 3 befindet
sich in der Mantelwandung der Dose 2 eine Einsetzmutter 14 zur Aufnahme eines Zünders
(nicht dargestellt). Der Zünder wird durch eine entfernbare Dichtschraube 15 gesichert.
[0016] Etwa mittig unterhalb des Deckels 6 sind ein Anfeuerungssatz 5 und ein zwischen diesem
und dem HC-Satz liegender Zwischensatz 12 angeordnet.
[0017] Aus Fig. 2 ist die etwa parabolische Ausbildung des Zündkanals 3 sowie eine im wesentlichen
konzentrische Verteilung von Anfeuerungssatz 5 und Zwischensatz 12 erkennbar. Die
Herstellung des Einsatzes des Nebeltopfes erfolgt in einem Preßwerkzeug, dessen Boden
einen Kern mit der gewünschten Form des Zündkanals 3 aufweist. Auf den Kern wird dabei
zunächst der Anfeuerungssatz 5 geschichtet, der nicht den gesamten Kern zu überdecken
braucht, da es im Normalfall genügt oder gar von Vorteil ist, lediglich im mittleren
Bereich des Nebelsatzes 1 eine Zündung durchzuführen.
[0018] Danach wird die Preßform mit dem Nebelsatz 1 aufgefüllt und zu einem zylindrischen
Körper verpreßt. Gegebenenfalls kann vor Einführung des Nebelsatzes 1 ein Zwischensatz
12 eingeführt werden. Um das Entformen zu erleichtern, kann der herzustellende Einsatz
zu einem konischen (nicht dargestellt) Körper verpreßt werden. Nach dem Entformen
wird ein Preßling erhalten, der kopfseitig eine den Zündkanal 3 bildende Rille aufweist,
die mindestens teilweise mit dem Anfeuerungssatz 5 ausgekleidet ist. Der Preßkörper
wird danach in der Dose 2 untergebracht und diese mit dem schmelz- und/oder brennbaren
Deckel 6 verschlossen.
[0019] Der Deckel 6 weist einen inneren Bereich aus einem Zweischichtmaterial, z.B. aus
einer Blei-Polyethylenfolie auf, der in einer Einfaltung 11 des den äußeren Bereich
bildenden Randes 10 gehalten ist.
[0020] Der Rand 10 ist vorzugsweise aus Weißblech gefertigt und mit der Mantelwandung der
Dose 2 durch Einfalzung und zwischenliegendem Dichtungsring verbunden.
[0021] In Fig.3 ist im Ausschnitt und Querschnitt ein Detail des Deckels 6 dargestellt,
und zwar eine Bleifolie 8, die nach außen gerichtet ist und eine PE-Folie 7, die dem
Nebelsatz 1 zugekehrt ist. Der Rand 10 weist die Einfaltung 11 auf, in die die Schichten
7,8 des inneren Bereichs des Deckels 6, wasserfest abgedichtet, eingeklemmt sind.
[0022] Zwischen dem HC-Satz und der Weißblechwandung der Dose 2 liegt eine Wellpappeschicht
16. An die Dose 2 ist eine Haltevorrichtung 17 angenietet.
1. Nebeltopf, bestehend aus einer Dose (2) mit randseitiger Auskleidung (16), gepreßtem
Nebelsatz (1), Anfeuerungssatz, einschraubbarem Zünder und Ausströmöffnungen für den
Nebel,
dadurch gekennzeichnet ,
daß der Nebelsatz (1) im wesentlichen raumfüllend in der Dose (2) angeordnet ist und
einen radialen Zündkanal (3) aufweist, der auf eine Mutter (14) mündet, in die ein
Zünder einschraubbar ist, daß die Wandungen des Zündkanals (3) mindestens teilweise
aus dem Anfeuerungssatz (5) bestehen und daß der Deckel (6) der Dose (2) wenigstens
teilweise aus einem bei Abbrandtemperatur des Nebelsatzes (1) brennbaren oder schmelzbaren
Material besteht.
2. Nebeltopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebelsatz (1) mit Zündkanal
(3) und Anfeuerungssatz (5) als Preßkörper hergestellt sind.
3. Nebeltopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebelsatz (1)
konisch ausgebildet ist.
4. Nebeltopf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel
(6) einen inneren Bereich aus mit einer Kunststoff-Folie beschichteten Blei-Folie
aufweist.
5. Nebeltopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel
(6) einen Rand (10) aus Blech aufweist, der auf die Dose (2) aufgefalzt ist und daß
der innere Bereich des Deckels (6) in einer inneren Einfaltung des Randes (10) gehalten
ist.
6. Nebeltopf nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Nebelsatz (1) und Anfeuerungssatz (5) ein Zwischensatz (12) angeordnet ist.
7. Nebeltopf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der von
der Mutter (14) in der Dosenwandung ausgehende Zündkanal (3) über die Mittelachse
der Dose (2) hinausragt.