[0001] Die Erfindung betrifft eine Schutzhaube mit dem Verschließen der Nasenflügel dienenden
Verschlußelementen, welche an einem innerhalb der Schutzhaube befindlichen Träger
angeordnet und mit Vorrichtungen zur Kraftübertragung verbunden sind, die von außerhalb
der Schutzhaube mittels eines Bedienelementes handhabbar sind.
[0002] Eine Schutzhaube der oben genannten Art ist aus der
DE-OS 28 53 213 bekannt.
[0003] Schutzhauben dieser Art werden eingesetzt in Bereichen des Atemschutzes, der Tauchtechnik,
für das fliegende Personal der Luftfahrt und allgemein überall dort, wo der Gesichts-oder
Kopfbereich vor dem Zutritt nicht atembarer Gase geschützt oder wo eine Atmung durch
geeignete Hilfsmittel erst ermöglicht wird.
[0004] Bei der bekannten Schutzhaube befindet sich ein als Halbmaske ausgebildeter Träger,
an welchem durch den Nasenbereich der Haube auf jeder Seite ein Hebel schwenkbar durchgeführt
ist, an dessen Ende je eine Walze befestigt ist. Außen sind die Hebel über einen Betätigungsbügel
verbunden. In Ruhestellung liegt der Betätigungsbügel herabgeklappt der Haube an,
wobei die Walzen im Innenraum emporstehen. Beim Emporklappen des Betätigungsbügels
rollen die Walzen auf der Innenmaske beiderseits der Nasenpartie herab und drücken
über die Maske die Nasenflügel zusammen.
[0005] Eine solche Vorrichtung zum Verschließen der Nasenflügel ist dann sinnvoll, wenn
der Träger der Schutzhaube in kurzen Zeiträumen große Höhendifferenzen überwinden
muß. Dies ist der Fall, wenn beispielsweise Taucher in große Tiefen absteigen müssen.
Sie ist von hohem Nutzen für Piloten, welche in großen Höhen fliegen und über eine
Maske mit Sauerstoff versorgt werden. Bei einer extremen
Sinkrate muß der Pilot für einen Druckausgleich zwischen seiner Umgebung und dem inneren
Gehörkanal sorgen. Ein Teil der Piloten kann diesen Druckausgleich durch Schlucken
oder Bewegungen mit dem Unterkiefer erzielen. Der andere Teil der Piloten kann einen
solchen Druckausgleich nur dadurch herbeiführen, daß bei verschlossener Nase eine
Druckänderung im Nasen-Rachenraum herbeigeführt wird. Eine solche Handhabung nennt
man in der Fachsprache "Valsalva - Handgriff". Er soll zweckmäßigerweise ohne eine
Veränderung an der Schutzhaube von außen durch den Piloten durchgeführt werden können.
Bei der bekannten Vorrichtung erweist es sich als unvorteilhaft, daß der Pilot zur
Durchführung dieser Handhabung seinen Arm in das Sichtfeld der Schutzhaube bewegen
muß, wodurch sein Sichtbereich zumindest für einen kurzen, jedoch bei den hohen Fluggeschwindigkeiten
nicht zu vernachlässigenden Zeitraum stark eingeschränkt wird. Zudem muß der Bügelso
lange in hochgeklappter Position gelassen werden, bis der Druckausgleich durchgeführt
ist. Während dieser Zeit hindert der Bügel den Piloten an der freien Durchsicht durch
die Sichtscheibe zu seinen Fluginstrumenten.
[0006] Eine andere Vorrichtung zur Ausübung des "Valsalva - Handgriffs" ist aus der GB-A-20
47 545 bekannt. Dort werden zwei federnd in der Maske befestigte Druckstücke gezeigt,
die durch ein unter der Nase verlaufendes flexibles Band verbunden sind. Bei aufwärtiger
Verschiebung der Maske legt sich das Band an die Nase und zieht die Druckstücke seitlich
zusammen. Die erforderliche Verschwenkung von Haube und Maske ist umständlich, beeinträchtigt
die Dichtheit und stört in entscheidenden Augenblicken die Sicht. Darüberhinaus sind
die in den Maskenraum hineinragenden Teile beim Tragen der Maske hinderlich.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung wird darin gesehen, eine Schutzhaube der genannten Art
derart zu verbessern, daß die Vorrichtung zum Verschließen der Nasenflügel ohne Beeinträchtigung
des Sichtfeldes durch den Anwender von außen derart bedienbar ist, daß dazu Manipulationen
in der Nähe des Haubenraumes nicht notwendig sind.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe wird dadurch erreicht, daß die Verschlußelemente als in
ihrer Ausdehnung veränderbare Hubelemente ausgebildet sind, die über ein in Zuführungsleitungen
enthaltenes Strömungsmedium mit einem das Strömungsmedium verdrängenden Bedienelement
verbunden sind.
[0009] Der Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß die Vorrichtung zum Verschließen
der Nasenflügel betätigt werden kann, ohne im Sichtbereich der Schutzhaube Handgriffe
durchführen zu müssen,sondern daß der Anwender alleine durch Betätigung des beispielsweise
als Pumpe ausgebildeten Bedienelementes den zum Verschließen der Nasenflügel notwendigen
Druck selbst bestimmen kann.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0011] Insbesondere ist die Vorrichtung zum Verschließen der Nasenflügel durch den vorteilhaften
Einsatz von ausdehnbaren Kunststoffkissen ohne Schwierigkeiten jedem Gesichtsprofil
eines Maskenträgers anpaßbar.
[0012] Zur weiteren Erleichterung der Bedienung kann zweckmäßigerweise vorgesehen sein,
daß der Träger Verstelleinrichtungen für die Hubelemente aufweist, von welchen aus
sie vorteilhafterweise in dem die Nasenflügel abdeckenden Bereich einer Halbmaske
aufliegen. Somit verteilt sich der Druck auf die Nasenflügel in vorteilhafter Weise
auf eine größere Fläche, und es werden Druckstellen im Nasenflügelbereich vermieden.
Der Träger bildet dabei das Widerlager.
[0013] Die Verstelleinrichtungen für die Hubelemente können in weiterer Ausgestaltung der
Erfindung langlochförmige Aussparungen in den Seitenteilen des Trägers sein; es kann
jedoch auch eine mehrachsig verschiebbare Aufnahmevorrichtung für die Hubelemente
an dem Träger angebracht sein.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schutzhaube ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden näher erläutert.
[0015] Es zeigen
Fig. 1 die Darstellung einer Schutzhaube mit den zum Verschließen der Nasenflügel
notwendigen Vorrichtungen,
Fig. 2 die Ansicht des Trägers.
[0016] Ein ballonförmiges Bedienelement 3 ist über ein Verbindungsstück 10, welches eine
Entlüftungsbohrung 11 aufweist, mit einer Zuführungsleitung 2 verbunden. Diese zweigt
an dem Y-förmigen Anschlußstück 12 in zwei Äste auf, welche mit dehnbaren Kunststoffkissen
1 im Nasenbereich der Halbmaske 5 verbunden sind.
[0017] Die Kunststoffkissen 1 sind auf einer kreisförmigen Scheibe 13 befestigt und liegen
mit dieser an der Innenseite eines V-förmig gebogenen Trägers 7, der den Nasenbereich
der Halbmaske 5 umgibt. Die Zuführungsleitungen 2 gelangen von der Außenseite zu den
Anschlußrohren 14, welche in den Hohlraum der Kunststoffkissen 1 münden. Die gekrümmten
Anschlußrohre 14 greifen durch den Träger 7 an dessen Schenkelflächen durch eine der
Verstelleinrichtungen 8 in Form langlochförmiger Aussparungen hindurch.
[0018] Die Arbeitsweise der Verschlußelemente erlaubt eine für den Anwender unkomplizierte
und bequeme Handhabung der Vorrichtung. Der Benutzer drückt auf das ballonförmige
Bedienelement 3, wodurch in den Zuführungsleitungen 2 und Kissen 1 ein Überdruck erzeugt
wird, welcher die Kissen 1 aufbläht und gegen die Nasenflügel drückt. Der Anwender
kann jetzt den Ballon 3 loslassen, und der Druck im Innenraum der Zuführungsleitungen
2 und der Kunststoffkissen 1 baut sich langsam entsprechend dem Querschnitt der Entlüftungsbohrung
11 ab. Während dieser Zeit wird es dem Benutzer ermöglicht, den Druckausgleich innerhalb
seiner eustachischen Röhre herbeizuführen. Während der Druck aus der Entlüftungsbohrung
11 entweicht, ist der Innenraum des ballonförmigen Bedienelementes 3 durch ein Rückschlagventil
gegenüber der Zuführungsleitung 2 geschlossen; bei Loslassen des zusammengedrückten
Bedienelementes 3 wird sein Volumen über ein sich öffnendes Rückschlagventil im Einlaßstutzen
4 aus der Umgebungsatmosphäre wieder aufgefüllt. Auf diese Weise ist es für den Benutzer
in einfacher Weise möglich, bei eventuellem Mißerfolg seiner Druckausgleichsbemühungen
die Vorrichtung in kurzen Zeitabständen erneut zu betätigen.
1. Schutzhaube mit dem Verschließen der Nasenflügel dienenden Verschlußelementen,
welche an einem innerhalb der Schutzhaube befindlichen Träger angeordnet und mit Vorrichtungen
zur Kraftübertragung verbunden sind, die von außerhalb der Schutzhaubemittels eines
Bedienelementes handhabbar sind, dadurch ge-kennzeichnet, daß die Verschlußelemente
als in ihrer Ausdehnung veränderbare Hubelemente (1) ausgebildet sind, die über ein
in Zuführungsleitungen (2) enthaltenes Strömungsmedium mit einem das Strömungsmedium
verdrängenden Bedienelement (3) verbunden sind.
2. Schutzhaube nach Anspruch 1, dadurch gekenn-zeichnet, daß die Hubelemente (1) ausdehnbare
Kunststoffkissen sind.
3. Schutzhaube nach Anspruch 1, dadurch gekenn-zeichnet, daß das Bedienelement (3)
ein gummielastischer Hohlkörper ist, welcher über ein Verbindungsstück (10) an die
Zuführungsleitungen (2) angeschlossen ist, wobei das Verbindungsstück (10) eine Entlüftungsbohrung
(11) aufweist.
4. Schutzhaube nach Anspruch 1, dadurch gekenn-zeichnet, daß die Hubelemente (1) in
dem die Nasenflügel abdeckenden Bereich einer Halbmaske (5) aufliegen.
5. Schutzhaube nach Anspruch 1, dadurch gekenn-zeichnet, daß der Träger (7) Verstelleinrichtungen
(8) für die Hubelemente (1) aufweist.
6. Schutzhaube nach Anspruch 5, dadurch gekenn-zeichnet, daß die Verstelleinrichtungen
(8) in Form langlochförmiger Aussparungen ausgebildet sind.
7. Schutzhaube nach Anspruch 3, dadurch gekenn-zeichnet, daß der Hohlkörper (3) einen
ein Rückschlagventil enthaltenden Einlaßstutzen (4) aufweist, über den von außen zuführbares
Strömungsmedium in den Hohlkörper (3) eingeführt werden kann.