[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern von Werkstücken von einer Bearbeitungsstufe
zur nächsten in einer Mehrstufenpresse für die Massivumformung mit in Förderrichtung
und senkrecht dazu hin- und herbewegbaren Greiferzangen, wobei jede Greiferzange in
der Verlängerung einer von zwei getriebenen Schwingarmen angelenkten Koppel angeordnet
ist.
[0002] Vorrichtungen der Art dienen dem Umsetzen von Werkstücken von Werkzeug zu Werkzeug.
Es it notwendig, daß die Werkstücke im richtigen Zeitpunkt der Stößelbewegung (Bewegung
der Patrize) sich zwischen Patrize und Matrize befinden und daß die Werkstücke nach
dem Umformen in Abhängigkeit von der Bewegung des Auswerferstößels von den in die
vorhergehende Bearbeitungsstufe zurückbewegten Greiferzangen wieder erfaßt werden.
Oftmals sind auch solche Werkstücke zu formen, die unsymmetrische Formteile oder mehrkantige
Ansätze aufweisen. Diese Werkstücke dürfen während der Umsetzbewegung nicht verdreht
werden. Hierzu sind bei einer bekannten Einrichtung (DE-PS 24 34 540) zum Quertransport
von Werkstücken in einer mehrstufigen Umformpresse alle Greiferzangen auf einem Träger
angebracht, der in Förderrichtung verschiebbar ist. Die auf das Werkzeug zu bzw. von
diesem weggeführte Bewegung der Greiferzangen erfolgt mit der SchlieB-/Öffnenbewegung
der Greiferzangen. Es sind große Massen zu beschleunigen und zu bewegen und eine weitere
Steigerung der Taktzahl ist von daher ausgeschlossen.
[0003] In der DE-PS 21 48 529 sind Greiferzangen an den Endbereichen von Greiferschienen
gelagert, die in Trägerhebeln verschieblich auf ein Werkzeug zu und von diesem wegbewegbar
und für den Werkstücktransport mit den Trägerhebeln um einen Schwenkpunkt schwaenkbar
sind. Der sich auf die Lage des Werkstückes übertragende Schwenkfehler muB im Werkzeug
der nachfolgenden Stufe berücksichtigt werden.
[0004] In der DE-PS 11 44 085 ist eine Vorrichtung zum Umsetzen von Werkstücken von einem
Werkzeug zum nachfolgenden Werkzeug in einer Mehrstufenpresse gezeigt mit einer an
einer Koppel angebrachten Greiferzange. An die Koppel sind zwei Schwingarme angelenkt,
die über Schwenkarme, Schubstangen und weitere Umlenkmittel mit je einem Kurvenfolgerteil
einer Kurvensteuerung wirkverbunden sind. Jeder Schwingarm bewirkt bei seinem Antrieb
(Drehung einer Kurvenscheibe) einen Teilweg der Umsetzbewegung der Greiferzange.
[0005] Den beiden letztgenannten Vorrichtungen haftet der Nachteil an, daß nur rotationssymnetrische
Werkstücke umgesetzt werden können zur Weiterbearbeitung in den bzw. in der nächsten
Bearbeitungsstufe(n) und daß die Greifstellung für den Auswerferbetrieb tiber zwei
Einstellkriterien erfolgt.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrichtung gattungsgemäßer Art mit
einer höheren als bisher möglichen Taktzahl und mit einer verbesserten Abstimnungsmöglichkeit
des Greiferzangenbetriebes auf die Stößel- und Auswerferstößel-Bewegungen, wobei sowohl
die Bewegung der Greiferzangen auf die Werkzeuge zu und von diesen weg als auch die
Bewegung der Greiferzangen in Förderrichtung und in der der Förderrichtung entgegengesetzten
Richtung über ein einziges Antriebsmittel bewirkt werden.
[0007] Diese Aufgabe ist bei einer Vorrichtung gattungsgemäßer Art dadurch gelöst, daB Mittel
vorgesehen sind und Schwingarm und Koppel ausgebildet sind für eine ständige parallele
Ausrichtung der Koppel während der Bewegung der Greiferzangen zu ihrer durch die Übernahme-/Übergabeposition
vorgegebenen Ausrichtung.
[0008] Erfindungswesentlich ist, daß die Werkstücke ohne Verdrehung in der nachfolgenden
Bearbeitungsstufe abgesetzt werden. Vorteile ergeben sich auch daraus, daß für die
Umsetzbewegungen der Greiferzangen nur ein Antriebsmittel benötigt wird. Die Bewegung
jeder Greiferzange entspricht der Bewegung des Koppelpunktes jedes Schwingarmes an
der Koppel. Die Drehpunkte der Schwingarme liegen fest in dem Zangenkasten. Die Mittel
und die Ausbildung der Schwingarme und der Koppel für eine ständige parallele Ausrichtung
der Koppel gestatten sowohl die Verwendung der Vorrichtung für aktive Greiferzangen,
parallele Antriebsbewegungen aller Koppeln, als auch die Verwendung der Vorrichtung
für nicht-aktive Greiferzangen mit in Abhängigkeit von der Auswerferbewegung erfolgender
Umsetzbewegung.
[0009] Die weiteren Ansprüche betreffen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.
[0010] Anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung soll die Erfindung im folgenden
beschrieben werden. Dabei zeigen
Fig. 1 schematisch den Antrieb für die Umsetzbewegungen aktiver Greiferzangen,
Fig. 2 schematisch den Antrieb für die Schließ-/Öffnenbewegungen der Greiferzangen
in einer Ansicht gemäß der Pfeilrichtung II-II in Fig. 1,
Fig. 3 ein Diagramm zur Darstellung der Abhängigkeiten zwischen Auswerferstößel-Bewegung,
Greiferzangen-Bewegung und-Aktivität und Stößelbewegung,
Fig. 4 schematisch den Antrieb für die Umsetzbewegungen nicht-aktiver Greiferzangen,
Fig. 5 schematisch den Antrieb für die Umsetzbewegungen nicht-aktiver Greiferzangen
in einer Ansicht gemäß der Pfeilrichtung V-V in Fig. 4 und
Fig. 6 ein Diagramm zur Darstellung der Abhängigkeiten zwischen Auswerferstößel-Bewegung,
Greiferzangen-Bewegung und Stößelbewegung.
[0011] Die Umsetzbewegungen von Werkstücken 5 in den Bearbeitungsstufen 2 und 3 und in die
Ablagestation 4 erfolgt entsprechend den Fig. 1 und 2 vermittels aktiver Greiferzangen
1 in Förderrichtung 25. Die Greiferzangen 1 sind in einem Endbereich 7 einer Tragplatte
6 angeordnet und bestehen im wesentlichen aus Zangenschenkeln 18, die vermittels SchlieBer-öffnerteil
17 um Drehpunkte 19 schwenkbar sind. Die Tragplatte 6 bildet eine über Schwingarme
9 angelenkte und über die Anlenkpunkte 30 hinaus verlängerte Koppel. Der Bewegungsantrieb
jedes Schwingarmes 9 erfolgt über je ein Zahnrad 11, an das der Schwingarm 9 starr
angeschlossen ist, und über ein an beide Zahnräder 11 angelegtes Zwischenzahnrad 12,
das über eine starr mit dem Zwischenzahnrad 12 verbundene Anlenkstange 15 mit einer
an ein Pendelrastgetriebe 13 angeschlossenen Pleuelstange 14 verbunden ist. Die Pleuelstange
14 verbindet alle Anlenkstangen 15 für eine Synchron-Transferbewegung der Greiferzangen
1. Zahnräder 11 und Zwischenzahnräder 12 sind in einem Zangenkasten 20 drehbar gelagert.
Es sind zumindest die paarweise zusammengehörenden Schwingarme 9 gleich lang. Der
Abstand der Mittenlagerungen der Zahnräder 11 entspricht dem Abstand der Anlenkpunkte
30 der Schwingarm 9 an der Tragplatte 6. Die Schwingarme 9 sind während der Bewegung
stets in paralleler Ausrichtung zueinander und in den Übernahme-/Übergabestationen
für die Werkstücke in ebenfalls paralleler Ausrichtung zur Förderrichtung 25. Das
Übersetzungsverhältnis zwischen Zwischenzahnrad 12 und jedem Zahnrad 11 kann z.B.
i = 1:2 betragen, so daß sich für eine Drehung des Zwischenzahnrades 12 von 90 Winkelgrad
eine Drehung der Zahnräder 11 um 180 Winkelgrad ergibt. Die Bewegung eines Anlenkpunktes
16 der Pleuelstange 14 an der Anlenkstange 15 auf einem Kreisbogen um das Zwischenzahnrad
12 kann der Bewegung des Pendelrastgetriebes 13 von Rast zu Rast entsprechen; damit
wird ein Zwischengetriebe vermieden. Die Bewegung 10' der Werkstücke 5 entspricht
der Bewegung 10 der Koppelpunkte 30. In einem zweiten Endbereich 8 ist eine Kupplung
21 eingebracht zur Bewegungsübertragung für die Greiferzangen-Aktivitäten. Die Kupplung
21 kann aus einer Führungsnut 23 bestehen, die quer zur Längserstreckung einer auf
der Tragplatte 6 verschieblich gelagerten und mit dem Schließer-öffnerteil 17 in Wirkverbindung
stehenden Stellstange 22 in diese eingebracht ist. In der Führungsnut 23 ist ein Gleitstein
24 verschieblich gelagert, der über einen gekräpften Hebel 33 mit einer Gelenkwelle
26 verbunden ist. Die Drehung der Gelenkwelle 26 erfolgt von einem Kurvenfolgerteil
28 aus, der vermittels Druckzylinder 31 über eine Rolle 29 an eine Steuerkurve 27
gelegt ist und der Nockenprofilierung bei deren Drehung erfolgt. Die lineare Bewegung
des Kurvenfolgerteiles 28 wird über einen gekröpften Hebel 32 in eine Drehbewegung
und in eine gegenläufige Drehbewegung der Gelenkwelle 26 umgelenkt. Die Umwandlung
der Drehbewegungen der Gelenkwelle 26 in eine lineare, den SchlieBer-/öffnerteil 17
verstellende Bewegung erfolgt über den gekröpften Hebel 33. Die öffnen- und Schließbewegungen
der Greiferzangen 1 und deren Umsetzbewegungen für die Werkstücke 5 sind auf den Auswerfervorgang
der Werkstücke 5 aus den in den Bearbeitungsstufen 2, 3 befindlichen Matrizen und
auf die Bewegung des die Patrize haltenden Pressenstößels abzustimmen.
[0012] Diese Abhängigkeiten veranschaulicht das Diagramm in Fig. 3. Ausgehend von der Stößelbewegung
beim Durchfahren des vorderen Totpunktes V.T., hierbei ist das Werkzeug aus Matrize
und Patrize geschlossen, erfolgt die Bewegung der Greiferzangen 1 entgegen der Förderrichtung
25 (Fig. 1) ohne Werkstücke 5. In die Zeit des Stillstandes der Greiferzangen 1, Rast
des Pendelgetriebes 13 (Fig. 1), fällt die Auswerfertätigkeit und die Greiferzangen
1 sind zu schließen. Nach dem Transport der Werkstücke 5 in die nachfolgende Bearbeitungsstation
3 bzw. in die Ablagestation 4 sind zur Übergabe der Werkstücke 5 die Greiferzangen
1 zu öffnen. Übernahme, Transfer und Übergabe der Werkstücke 5 sowie ein Teil der
Bewegung der Greiferzangen 1 mit dem Werkstück 5 aus dem Werkzeugbereich erfolgt in
der Bewegungsphase des Stößels nach dem öffnen und vor dem Schließen der Werkzeuge.
[0013] Das Schließen der Zangen nach dem Werkstückausstoß ist über die Steuerkurven 27 abzustimmn.
Hierbei sind Steuerkurven 27 und die Bewegung übertragende Mittel 28, 29, 31, 32,
26, 33, 22 in der Anzahl anzusteuernder Greiferzangen 1 vorzusehen.
[0014] In den Fig. 4 und 5 ist der Antrieb von nicht-aktiven Greiferzangen 41 gezeigt mit
den zu den Fig. 1 und 2 beschriebenen Mitteln 9, 11, 12, 15, 16 für die Umsetzbewegung
10' der Greiferzangen 41. Der Antrieb jedes der Zwischenzahnräder 12 erfolgt hier
beispielsweise von je einer Steuerkurve 52 aus über einen über eine Rolle 51 an die
Steuerkurve 52 angelegten Kurvenfolgerteil 50 und eine an den Anlenkpunkt 16 der mit
dem Zwischenzahnrad 12 starr verbundenen Anlenkstange 15 angelenkten Pleuelstange
49. Die die Schwingarme 9 verbindende Koppel bildet hier eine Tragstange 46, an derem
über die Koppel hinaus verlängerten Bereich paarweise zzusammenwirkende Zangenschenkel
47 in Drehpunkten 53 gelagert sind. Die Haltekraft für die Werkstücke 5 bewirkt eine
Druckfeder 48. Die Zahnradverhältnisse, deren Übersetzung, die Längen der Schwingarm
9 und die Lager-und Anlenkpunkte entsprechen denen der zu den Fig. 1 und 2 beschriebenen
Abmessungen. Die Greiferzangen 41 sind zur Übernahme der Werkstücke 5 zum Schluß der
Auswerferbewegung der Werkstücke 5 aus der Matrize in den Werkstückbereich zu verstellen.
Einerseits ergibt sich hieraus der Einzelantrieb jeder Greiferzange, andererseits
sind die Bewegungsabläufe der Greiferzangen 41 auf die Werkstücke 5 zu, insbesondere
im Hinblick auf den Zeitpunkt des Erfassens der Werkstücke 5, über veränderbare Hüllkurven
der Steuerkurve 52 einstellbar. Die Umwandlung der Linearbewegung von Kurvenfolgerteil
50 und Pleuelstange 49 in Drehbewegungen des Zwischenzahnrades 12 erfolgt über einen
gekröpften Hebel 54.
[0015] Das Diagramm in Fig. 6 zeigt hierzu den variablen Bereich der Übernahme des Werkstückes
5 aus dem Werkzeug, der in den Arbeitsbereich des Auswerfers fällt, und den variablen
Bereich der Übergabe des Werkstückes 5 an das Werkzeug vor der der Förderrichtung
25 entgegengerichteten Rückbewegung der Greiferzangen 41.
1. Vorrichtung zum Fördern von Werkstücken (5) von einer Bearbeitungsstufe (2, 3,
4) zur nächsten in einer Mehrstufenpresse für 5 die Massivumformung mit in Förderrichtung
(25) und senkrecht dazu hin- und herbewegbaren Greiferzangen (1, 41), wobei jede Greiferzange
(1, 41) in der Verlängerung einer von zwei getriebenen Schwingarmen (9) angelenkten
Koppel (6, 46) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (9, 11, 12) vorgesehen
sind und Schwingarme 10 (9) und Koppel (6, 46) ausgebildet sind für eine ständige
parallele Ausrichtung der Koppel (6, 46) während der Bewegung (Schiebung) der Greiferzangen
(1, 41) zu ihrer durch die Übernahme-/Übergabeposition (2, 3, 4) vorgegebenen Ausrichtung.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, 15 daß die an die Koppel (6,
46) angelenkten Schwingarme (9) parallel zueinander und in der Übernahme- (2) und
in der Übergabeposition (3) für die Werkstücke (5) im wesentlichen in der Förderrichtung
(25) an je einem Zahnrad (11) starr befestigt sind, und daß die Zahnräder (11) über
ein gemeinsames Zwischenzahnrad (12) angetrieben sind bei 20 gleichem Übersetzungsverhältnis
zwischen Zwischenzahnrad (12) und jedem Zahnrad (11).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der
Schwingarme (9) über das Zwischenzahnrad (12) von einem Pendelrastgetriebe (13) aus
erfolgt.
25 4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die in Anzahl der Anzahl Greiferzangen (1, 41) vorhandenen Zwischenzahnräder (12)
untereinander über eine Pleuelstange (14) verbunden sind, die mit dem Antrieb der
Schwingarme (9) in Wirkverbindung steht.
30 5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Greiferzange (1) in einem ersten Endbereich (7) einer Tragplatte (6) angeordnet
ist, an die die Schwingarm (9) angreifen,
35 daß jede Greiferzange (1) im Sinne von Schließen und öffnen aktivierbar ausgebildet
ist und je einen Schließer-/öffnerteil (17) aufweist, und
daß in dem zweiten Endbereich (8) der Tragplatte (6) eine Kupplung (21) angeordnet
ist, die abtriebsseitig über eine Stellstange (22) mit dem Schließer-/Öffnerteil (17)
der Greiferzange (1) und antriebsseitig über eine Gelenkwelle (26) mit einem Kurvenfolgerteil
5 (28) einer Steuerkurve (27) in Wirkverbindung steht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der in Anzahl
der Anzahl Greiferzangen (41) vorhandenen Zwischenzahnräder (12) über je eine Pleuelstange
(49) mit voneinander unabhängig an Steuerkurven (52) angelegten Kurvenfolger-10 teilen
(50) wirkverbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (21) im zweiten
Endbereich (8) der Tragplatte (6) aus einer in die Stellstange (22) eingebrachten,
im wesentlichen rechtwinkelig zu der Auslenkbewegung der Stellstange (22) verlaufen-15
den Führungsnut (23) und einem in diese eingesetzten, an den Endteil der Gelenkwelle
(26) angeschlossenen Gleitstein (24) besteht.