[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Derartige Einrichtungen sind bekannt (vgl.DE-PS 24 52 247, DE-OS 31 41 273, DE-OS
31 41 272); sie haben sich im allgemeinen auch gut bewährt. Diese bekannten Tunnelbetoniereinrichtungen
sind dadurch charakterisiert, daß sie ein radial um die Tunnalachse schwenkbares Betonleitungsende
aufweisen, das über ein teleskopierbares oder sonstwie ausfahrbares Endstück die Verbindung
zur jeweiligen Füllöffnung (Betonierfenster) herstellt. Um die einzelnen, in Tunnelachse
betrachtet hintereinander liegenden Füllöffnungen bedienen zu können, müssen die bekannten
Tunnelbetoniereinrichtungen auf längs der Tunnelachse verfahrbaren Wagenkonstruktionen
angeordnet sein. Dies bedeutet einen relativ hohen konstruktiven Aufwand; auch ist
das jeweilige Verfahren der Wagen recht zeitaufwendig.
[0003] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine Einrichtung
der gattungsgemäßen Art anzugeben, mit der nach einem einfachen Grundprinzip nacheinander
mehrere, und zwar auch hintereinander liegende Füllöffnungen bedient werden können.
Damit soll gleichzeitig der Zeitaufwand fUr Tunnelbetonierungen verkürzt werden.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 definierten
Merkmale gelöst.
[0005] Weiterbildungen und besondere Ausgestaltungen dieser Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche. Die Einzelheiten werden im folgenden anhand der Zeichnungen näher
erläutert.
[0006]
Fig. 1 zeigt in zwei Ansichten das erfindungsgemäße Gerät als konstruktive Einheit;
Fig. 2 zeigt ein Anwendungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung.
[0007] Gemäß Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Tunnelbetoniereinrichtung auf eine starre Stützrahmenkonstruktion
aufgebaut, die aus einer Grundplatte 1 , einer Verteilerplatte 2 und einer Halteplatte
3 besteht. Die Verteilerplatte 2 und die Halteplatte 3 stehen lotrecht auf der Grundplatte
1 und zwar in einem bestimmten Abstand zueinander. (Dieser Abstand ist abhängig von
der Form und den Maßen des Betonverteilers - wie noch erläutert wird).
[0008] In der Halteplatte 3 ist eine Lagerstelle 4 für einen Leitungsstutzen 5 vorgesehen,
der seinerseits mit der von einer (nicht gezeichneten) Betonpumpe ausgehenden Betonleitung
verbindbar ist.
[0009] An die Verteilerplatte 2 ist eine Mehrzahl (im dargestellten Beispiel sind es sechs)
von Förderleitungen angeflanscht und zwar so, daß diese Förderleitungen 13 (vgl.Seitenansicht
a...f) rotationssymmetrisch angeordnet sind. Das Symmetriezentrum (A chse X) liegt
dabei koaxial zur Achse des Leitungsstutzens 5 bzw. der Lagerstelle 4 in der Halteplatte
3.
[0010] Gemäß dem gezeichneten Ausführungsbeispiel sind also sechs Förderleitungsanschlüsse
a...f auf einem Kreis (mit Radius R ) um die Achse X angeordnet; dabei spielt es grundsätzlich
keine Rolle, ob an diese Förderleitungsanschlüsse a...f Schlaüchleitungen oder starre
Rohrleitungen angeschlossen sind.
[0011] Der Kern der Erfindung liegt nun darin, daß diese Förderleitungsanschlüsse a...f
bzw. die Förderleitungen 13 selbst, nacheinander (das ist jedoch nicht als bestimmte
Folge oder Ordnungssystem zu verstehen) mit dem Leitungsstutzen 5 und damit mit der
Betonpumpe verbunden werden können. Diese Verbindung wird über einen Betonverteiler
7 hergestellt, der als (in Verbindung mit Betonpumpen bekanntes) S-förmiges Rohrstück
zwischen den Leitungsstutzen 5 einerseits und den Förderleitungsanschlüssen a...f
andererseits drehbar angeordnet ist.
[0012] Das eine Ende des S-Rohrstücks ist über eine Drehkupplung 6 mit dem Leitungsstutzen
5 gekoppelt. (Die Drehachse verläuft koaxial zur Achse X). Durch diese Verbindung
wird somit bei Drehung des Betonverteilers 7 in der Drehkupplung 6 das zweite Ende
des Betonverteilers 7 auf einem Kreisbogen bewegt. Dieser Kreisbogen korrespondiert
mit dem kreisbogen R , auf dem die Förderleitungsanschlüsse a...f angeordnet sind,
damit bei entsprechender Winkelstellung des Betonverteilers 7 eine durchgängige Rohrverbindung
von Leitungsstutzen 5 zu jeweils einer Förderleitung 13 gegeben ist.
[0013] Grundsätzlich kann das genannte zweite Ende des Betonverteilers 7 selbst vor den
Förderleitungsanschlüssen a...f vorbeigeführt und an diese angedrückt werden. Gemäß
dem in Fig. 1 gezeichneten Ausführungsbeispiel wird dieser Übergang vom Betonverteiler
7 zur Förderleitung 13 von einem Verbindungsstutzen 11 übernommen, der über einen
Flansch 8 am Betonverteiler 7 angeflanscht ist und der darüberhinaus durch eine Drehplatte
9 reicht und über einen Dichtring 12 an der Verteilerplatte 2 anliegt. Mit einer Drehung
des Betonverteilers 7 koaxial zur Achse X wird somit der Verbindungsstutzen 11 mit
seinem Dichtring 12 von einem Förderleitungsanschluß zu einem anderen verdreht .
[0014] Diese Drehbewegung wird über die Drehplatte 9 vermittelt, die über einen Lagerbolzen
14 bzw. ein Lager 15 in der Verteilerplatte 2 drehbar aufgehängt ist. Als Antriebsaggregat
selbst dient ein Elektromotor 17 , der über ein Antriebsritzel 16 mit einer Kugeldrehverbindung
(Drehkranz) 10 kämmt, die einerseits fest mit der Verteilerplatte 2 und andererseits
fest mit der Drehplatte 9 verbunden ist. Das Antriebsaggregat selbst wird dabei jeweils
der gewünschten Arbeitsstellung entsprechend angesteuert, wobei ergänzend noch bemerkt
werden soll, daß die exakten Zuordnungen zwischen der Betonverteilerstellung und dem
gewünschten Förderleitungsanschluß über Nockenendschalter überwacht bzw. gewährleistet
sind.
[0015] Gemäß der Darstellung von Fig. 1 wird der Betonfluß vom Leitungsstutzen 5 über den
Betonverteiler 7 und den Verbindungsstutzen 11 an die am Förderleitungsanschluß &.
angeschlossene Förderleitung 13 abgegeben. Soll z.B. die am Förderleitungsanschluß
d angeschlossene Förderleitung 13 als nächste bedient werden, so muß die Drehplatte
9 um 180
0 verdreht werden.
[0016] Die Erfindung soll nochmals anhand von Fig. 2 erläutert werden.
[0017] Im Mittelpunkt steht die anhand Fig. 1 im Detail beschriebene Tunnelbetoniereinrichtung
100, die hier - gemäß Fig. 2 - in einem Tunnel abgestellt ist. Dieser Tunnel ist mit
einer Schalung 110 versehen, über die der mit Beton zu füllende Freiraum 120 zum Gebirge
hin begrenzt wird. In der Schalung 110 ist eine Mehrzahl sogenannter Betonierfenster
111 ...119 angeordnet, an die zwecks Einpumpen des Betons Betonförderleitungen angeschlossen
werden können.
[0018] Mit den bekannten Tunnelbetoniereinrichtun
gen können jeweils nur die Betonierfenster bedient werden, die radial um die Tunnelachse
in einer Ebene liegen (z.B. 112, 115, 118 oder 111, 114,117), wobei jedoch das jeweilige
Ansetzen der Förderleitung an ein Betonierfenster recht zeitaufwendig bleibt.
[0019] Mit der vorliegenden Erfindung können nun gleichzeitig jeweils mehrere (z.B. sechs)
Betonierfenster 111...119 über die Förderleitungen 13 mit der BEtonverteilereinrichtung
verbunden werden. Je nach aktueller Stellung des Betonverteilers 7 wird gerade durch
eine Förderleitung 13 Beton von der Betonpumpe über die Betonleitung 105 in ein Betonierfenster
gepumpt.
[0020] In beliebiger Reihenfolge können so die Freiräume zwischen Schalung und Gebirge nacheinander
gefüllt werden.
Einrichtung zur Auskleidung des Freiraums hinter einer mit Füllöffnungen versehenen
Schalung beim Tunnel- bzw. Stollenbau, wobei das Füllmedium, insbesondere Beton, mittels
einer Pumpe über eine Förderleitung durch die Füllöffnungen gedrückt wird, dadurch
gekennzeichnet , daß eine Mehrzahl von Förderleitungen (13) vorgesehen ist, deren
der Pumpe zugewandte Anschlüsse ( a...f) rotations-symmetrisch an einer Verteilerplatte
(2) angeflanscht sind, und daß ein schwenkbarer, insbesondere S-förmiger Betonverteiler
(7) vorgesehen ist, dessen der Pumpe zugewandter Anschluß über eine Drehkupplung (6)
koaxial zur Symmetrieachse (X) mit dem zur Pumpe führenden Leitungsstutzen (5) verbunden
ist, und der so geformt ist, daßSein zweiter Anschluß durch Drehen des Betonverteilers
(7) nacheinander mit den Förderleitungen (13) verbindbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der zweite Anschluß des
Betonverteilers '(7) mit einem Verbindungsstutzen (11) gekoppelt ist (Flansch 8),
der an eine Drehplatte (9) angeflanscht ist und durch diese Drehplatte hindurch zur
Verteilerplatte (2) führt, und daß die Drehplatte (9) zusammen mit dem Verbindungsstutzen
(11) und dem angeflanschten Betonverteiler (7) koaxial zur Achse des Leitungsstutzens
(5) verdrehbar gelagert ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Leitungsstutzen
(5) mit einer Halteplatte (3) verflanscht ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet daß Verteilerplatte (2) und
Halteplatte (3) zu einem starren Stützrahmen zusammengefügt sind.