[0001] Die Erfindung betrifft einen Nachwärmofen zum Nachwärmen und zur Temperaturvergleichmäßigung
von heißem, warm zu verformenden, insbesondere zu verwalzendem Stahlgut auf Warmformgebungstemperatur,
insbesondere von stranggegossenem Gut, mit einem in mindestens zwei Zonen unterteilten,
mit Brennern und einem Rauchgasabzug versehenen Ofenraum.
[0002] In Stahlwerken besteht das Bestreben, warmzuverformendes Stahlgut möglichst unmittelbar
nach dessen Herstellung, also ohne vorherige Abkühlung, direkt der Warmformgebung
zu unterwerfen. Insbesondere bei Stranggießanlagen anfallende Brammen, Knüppel oder
Vorblöcke sollen zwecks Energieeinsparung unter Heranziehung der durch den Gießvorgang
im Stahlgut enthaltenen Wärme der weiteren Warmformgebung unterzogen werden.
[0003] Dabei tritt jedoch das Problem auf, daß das Stahlgut an der Oberfläche eine niedrigere
Temperatur aufweist als im Kern. Insbesondere sind die Kanten des Stahlgutes oft bereits
stark abgekühlt, auch wenn der Kern noch die zum Warmverformen erforderliche hohe
Temperatur aufweist. Es ist also unumgänglich, auch beim sogenannten Direkt-Walzen
von stranggegossenem Material das stranggegossene Material nachzuwärmen und eine Temperaturausgleich
über den Querschnitt vorzunehmen.
[0004] Zu diesem Zweck ist es bekannt, das heiße Stahlgut in herkömmlichen Wärmeöfen - (Hubbalken-oder
Stoßöfen) einzusetzen, welche Wärmeöfen jedoch infolge ihrer Auslegung ausschließlich
zum Aufheizen von kaltem Stahlgut auf Warmformgebungstemperatur für die bei heißem
Stahlgut nur geringe Temperaturerhöhung nicht geeignet sind; es kann zu Überhitzungen
des heißen Stahlgutes in solchen Wärmeöfen kommen. Ein weiterer Nachteil ist darin
zu sehen, daß dabei der Wärmeofen nur schlecht ausgelastet ist, wodurch das Endprodukt
verteuert wird.
[0005] Es ist in der Hüttenindustrie bekannt (vgl. Hütte, Taschenbuch für Eisenhüttenleute,
5. Auflage, Seiten 425, 806), Tieföfen zur Temperaturvergleichmäßigung von Stahlwerksblöcken
zu verwenden, wobei solche Tieföfen mit Zellen zur Aufnahme je eines Blockes ausgestattet
sind. Solche Tieföfen erfordern viele Brenner und ergeben eine ungleichmäßige Beheizung
und weisen eine - schlechte Regelmöglichkeit auf. Es besteht die Gefahr örtlicher
Überhitzungen.
[0006] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt
sich die Aufgabe, einen Ofen zu schaffen, mit dem unter Berücksichtigung wirtschaftlicher
Aspekte ein Nachwärmen und ein Temperaturvergleichmäßigen von heißem Stahlgut auf
Warmformgebungstemperatur möglich ist, wobei die Gefahr einer Überhitzung des Stahlgutes
ausgeschaltet ist und die im Ofen vorgesehenen Brenner optimal eingesetzt werden können.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Ofenraum in einen Nachwärmzonenteil
und einen von diesem vorzugsweise durch ein Trennwehr geteilten Ausgleichszonenteil
zweigeteilt ist, wobei in dem Nachwärmzonenteil die - Brenner beim einlaufseitigen
Ende und der Rauchgasabzug beim auslaufseitigen Ende angeordnet sind, um ein Temperaturprofil
auszubilden, bei welchem eine höchste Temperatur beim einlaufseitigen Ende und eine
tiefste Temperatur beim auslaufseitigen Ende des Nachwärmzonenteiles erreicht ist.
[0008] Durch der erfindungsgemäße bauliche Gestaltung des Nachwärmofens durchläuft das Stahlgut
sofort nach Eintritt in den Nachwärmzonenteil den heißesten Bereich des Ofens, so
daß die Kanten bzw. Oberflächen sofort die noch benötigte Wärme aufnehmen können,
worauf das Stahlgut in den kühleren Bereich des Nachwärmzonenteiles gelangt, so daß
Überhitzungen sowohl der Kanten als auch des Kernes des Stahlgutes zuverlässig vermieden
werden.
[0009] Zur besseren Durchmischung der Ofenatmosphäre ist zweckmäßig der Rauchgasabzug unterhalb
der Transportebene des Ofens angeordnet.
[0010] Ein Ofen zur Erwärmung von langen Knüppeln ist aus der DE-Ps 152.851 bekannt. Dieser
Ofen ist zur Erzielung eines guten Wärmeüberganges bei geringstmöglichen Temperaturdifferenzen
mit Hochgeschwindigkeitsbrennern ausgestattet.
[0011] Zweckmäßig sind erfindungsgemäß Hochgeschwindigkeitsbrenner im Nachwärmzonenteil
oberhalb und/oder unterhalb der Transportebene angeordnet.
[0012] Von besonderem Vorteil für die Einstellung des gewünschten Temperaturprofiles ist
es, wenn Brenner, die vorzugsweise oberhalb der Transportebene des Nachwärmofens angeordnet
sind, an der Stirnseite des Nachwärmzonenteiles vorgesehen und in Transportrichtung
gerichtet sind.
[0013] Für die Temperaturführung ist es weiters günstig, Brenner, die vorzugsweise unterhalb
der Transportebene des Nachwärmofens angeordnet sind, in den Seitenwänden des Nachwärmzonenteiles
vorzusehen und quer zur Transportrichtung zu richten.
[0014] Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß im Rauchgasabzug
ein Temperaturfühler zur Messung der abgezogenen Rauchgastemperatur vorgesehen ist,
der in an sich bekannter Weise über einen Regelkreis mit einem Brennstoffregelorgan
und/oder einem Brennersteuerwerk verbunden ist.
[0015] Um periodisch ungleichmäßig anfallendes Stahlgut nachwärmen zu können, ist zweckmäßig
dem Nachwärmzonenteil ein Speicherzonenteil vorgeschaltet, in dem ein vom Transportsystem
des Nachwärm-und Ausgleichszonenteiles unabhängiges Transportsystem zum wahlweisen
Nachschlichten jedes einzelnen Stahlgutstückes vorgesehen ist.
[0016] Vorzugsweise ist der Speicherzonentei) mit einem Hubbalkenförderer ausgestattet,
dessen Hubbalken quer zur Förderrichtung in einzeln heb-und senkbare Hubtische geteilt
ausgebildet sind, deren Länge in Förderrichtung etwa der Breite eines Stahlgutstückes
entspricht. Die Hubtische sind entsprechend der Förderaufgabe -Nachführen einzelner
Stahlgutstücke oder Gruppen von Stahlgutsstücken zur Übergabe an den Hubförderer des
Nachwärm-und Ausgleichszonenteiles -einzeln oder in der dafür notwendigen Kombination
jeweils benachbarter Hubtische heb-und senkbar.
[0017] Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert, wobei Fig. 1
einen - schematische Ansicht des Nachwärmofens im Schrägriß darstellt, Fig. 2 einen
in Längsrichtung des Ofens geführten Vertikalschnitt und Fig. 3 einen Querschnitt
entlang der Linie III-III der Fig. 2 zeigen. Fig. 4 zeigt das Detail IV der Fig. 2
in größerem Maßstab. Fig. 5 gibt den Temperaturverlauf über die Länge des Nachwärmofens
in Diagrammform wieder. Die Fig. 6 und 7 veranschaulichen in zu Fig. 2 analoger Darstellung
die Regeleinrichtungen zur Einstellung eines bestimmten Temperaturprofiles im Ofenraum.
[0018] Der Ofenraum 1 des in der Zeichnung dargestellten Nachwärmofens 2 setzt sich aus
drei das nachzuwärmende Stahlgut 3 individuell behandelnden Zonenteilen zusammen,
näm lich dem in Förderrichtung 4 des_ Stahlgutes 3 zuerst angeordneten Speicherzonenteil
5, der in den Nachwärmzonenteil 6 mündet, welcher wiederum in den Ausgleichszonenteil
7 des Nachwärmofens 2 übergeht.
[0019] Der Speicherzonenteil 5 weist eine niedrig bemessene Raumhöhe 8 auf, so daß das Stahlgut
3, im dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um Stranggußbrammen, die mit
ihrer Längsachse 9 quer zur Förderrichtung 4 des Stahlgutes 3 durch den Ofen liegen,
einen relativ geringen Abstand zur feuerfest ausgekleideten Decke 10 des Speicherionenteiles
5 aufweist. Im Speicherzonenteil 5 sind keinerlei Brenner vorgesehen. Die Eingabeöffnung
11 ist von einer Einlegetür 12 geschlossen.
[0020] Die in den Speicherzonenteil 5 aufgegebenen Stranggußbrammen 3 werden mittels eines
den Boden dieses Teiles bildenden Hubbalkenförderers 13 in einer Förderebene 14 in
Förderrichtung 4 vom Speicherzonenteil 5 in den Nachwärmzonenteil 6 und von diesem
mittels eines eigenen Hubbalkenförderers 15 in den Ausgleichszonenteil 7 und weiter
gefördert. Während der im Ausgleichszonenteil 7 und im Nachwärmzonenteil 6 befindliche
Hubbalkenförderer 15 herkömmlicher Bauart ist und vorzugsweise als ein diese beiden
Teile 6, 7 gemeinsam versorgender Hubbalkenförderer 15 ausgebildet ist, ist der Hubbalkenförderer
13 des Speicherzonenteiles 5 derart gebaut, daß die Stranggußbrammen 3 einzeln gefördert
werden können, so daß sie im Nachwärmzonenteil auch dann eng benachbart liegen, wenn
sie in den Speicherzonenteil 5 in unterschiedlich großen zeitlichen Abständen eingesetzt
werden, wie dies beispielsweise dann der Fall ist, wenn die Stranggußbrammen nicht
genau im Ziehtakt, sondem chargenweise zum Nachwärmofen transportiert werden.
[0021] Der Hubbalkenförderer 13 des Speicherzonenteils weist quer zur Förderrichtung 4 geteilte,
zwischen ortsfesten Festbalken 16 liegende, heb-und senkbare Hubtische 17 auf, deren
Länge 18 in Förderrichtung 4 etwa der Breite einer Stranggußbramme 3 entspricht. Der
Hubbalkenförderer 13 weist weiters einen mittels Räder 19 in Förderrichtung 4 und
entgegengesetzt mittels eines Druckmittelzylinders 20 bewegbaren Fahrrahmen 21 auf,
an dem die einzelnen Hubtische 17 heb-und senkbar gelagert sind, u.zw. werden jeweils
die Hubtische 17, die quer zur Förderrichtung 4 an einer Stelle der Längserstreckung
des Speicherzonenteiles 5 angeordnet sind, gemeinsam gehoben und gesenkt, so daß eine
auf diesen Hubtischen 17 liegende Stranggußbramme 3 mit allen Hubtischen 17 gehoben
wird, auf denen sie aufliegt.
[0022] Zum Heben und Senken dient ein am Fahrrahmen 21 quer zur Fahrtrichtung 4 fahrbar
gelagerter Hubrahmen 22, der mittels eines Druckmittefzylinders 23 in Richtung des
Doppelpfeiles 24 bewegbar ist. Dieser Hubrahmen 22 stützt sich über Laufrollen 25
einerseits am Fahrrahmen 21 und andererseits an einem Tragrahmen 26, an dem die gemeinsam
heb-und senkbaren Hubtische 17 montiert sind, ab, u.zw. über an der Unterseite des
Tragrahmens 26 befestigte Hubkeile 27.
[0023] Zwischen der ortsfesten feuerfesten Ausmauerung 28 des Ofens und den Hubtischen 17
bzw. zwischen den Hubtischen 17 und den Festbalken 16 sind Systeme von Wasserdichtungstassen
29, die jeweils eine Unterstützungskonstruktion 30 eines Hubtisches 17 umgeben und
die am Tragrahmen 26 befestigt sind, vorgesehen, in die an der ortsfesten Ausmauerung
28 des Ofens bzw. den Festbalken 16 befestigte Tauchleisten 31 und weiters an den
Hubtischen 17 befestigte Tauchleisten 32 zwecks Abdichtung der Ofenatmosphäre eintauchen.
[0024] Mit dem Hubbalkenförderer 13 des Speicherzonenteiles 5 oder durch Gruppen solcher
Stranggußbrammen ist es somit möglich, eine einzelne Stranggußbramme 3 schrittweise
und unabhängig vom Fördertakt des Hubbalkenfördersystems 15 im Nachwärm-und Ausgleichszonenteil
zu am Ausgang 33 des Speicherzonenteiles 5 bereits liegenden Brammen 3 zu fördern,
so daß in den Nachwärmzonenteil in konstantem Abstand Stranggußbrammen eintreten und
keine Leerstelle auftritt.
[0025] Der Nachwärmzonenteil 6 weist im Querschnitt einen wesentlich größeren Ofeninnenraum
auf als der Speicherzonenteil, u.zw. sind die Decke 34 und der Boden 35 in großem
Abstand
' von der Förderebene 14 angeordnet. Die Decke 10 und der Boden 13 des Speicherzonenteiles
gehen in die Decke 34 und den Boden 35 des Nachwärmzonenteiles mittels vertikaler
Stirnwände 36, 37 über.
[0026] In der oberen Stirnwand 36 sind Hochgeschwindigkeitsbrenner 38, u.zw. sogenannte
Impulsbrenner, eingebaut, wie dies in Fig. 4 veranschaulicht ist. Die Stirnwand 36
wird von einem Brennerstein 39 durchsetzt, der eine sich zum Ofeninnenraum verengende
Durchlaßöffnung 40 aufweist. An der Außenseite des Brennersteins ist der eigentliche
Brenner 41 vorgesehen, der an eine Brenngaszuführungsleitung 42 und an ein Brennluftzuführungsleitung
43 angeschlossen ist. Die in der Durchlaßöffnung 40 brennende Flamme 44 bewirkt eine
hohe Austrittsgeschwindigkeit der Brenngase, wodurch es zu einer starken Rauchgaszirkulation
innerhalb des Nachwärmzonenteiles 6 kommt.
[0027] Nahe beim einlaufseitigen Ende 45 des Nachwärmzonenteiles 6 sind gegebenenfalls zusätzlich
zu den Hochgeschwindigkeitsbrennern 38 in der Stirnwand 36 noch in den Seitenwänden
weitere Brenner 46, die ebenfalls als Hochgeschwindigkeitsbrenner ausgebildet sind,
vorgesehen. Diese Brenner 46 sind unterhalb der Förderebene 14 angeordnet. Am auslaufseitigen
Ende 47 des Nachwärmzonenteiles liegt der Rauchgasabzug 48, u.zw. ebenfalls unterhalb
der Förderebene 14.
[0028] An den Nachwärmzonenteil 6 schließt der Ausgleichszonenteil 7, der in etwa herkömmlicher
Bauart gestaltet ist, mittels eines nahe zum Stahlgut 3 reichenden Trennwehrs 49 an.
Das Trennwehr 49 dient dazu, die Rauchgasatmosphäre des Ausgleichszonenteiles 7 von
der des Nachwärmzonenteiles 6 unbeeinflußt halten zu können, so daß sich der Temperaturverlauf
innerhalb des Nachwärmzonenteiles 6 auf den Ausgleichszonenteil 7 nur unwesentlich
auswirkt. Im Ausgleichszonenteil 7 sind Seitenwandbrenner 50 herkömmlicher Bauart
vorgesehen. Das Rauchgas aus dem Ausg:leichszonenteil 7 wird vom einlaufseitigen Ende
52 des Ausgleichszonenteiles 7 dem Ofenraum des Nachwärmzonenteiles 6 zugeführt. Beim
auslaufseitigen Ende 53 ist eine anfallenden Zunder aufnehmende Bodenöffnung vorgesehen.
[0029] Im dem Nachwärmofen läßt sich über seine Länge ein Temperaturprofil 55 einstellen,
wie es in Fig. 5 dargestellt ist. Die in dieser Figur eingetragenen Temperaturwerte
stellen die Ofenausmauerungstemperatur dar. Die höchste Temperatur 56 tritt am Eingangsende
des Nachwärmzonenteiles auf, sie beträgt etwa 1290°C'(bei einer Ziehtemperatur der
Stranggußbrammen von 1250°C). An der Eingabeöffnung 11 des Speicherzonenteiles 5 herrscht
entsprechend der mittleren Oberflächentemperatur des Wärmgutes eine Temperatur 57
von etwa 1200°C, am auslaufseitigen Ende 47 des Nachwärmzonenteiles 6 eine Temperatur
58 von etwa 1260°C; über die Länge des Ausgleichszonenteiles 7 wird eine konstante
Temperatur von etwa 1250°C gehalten.
[0030] Wesentlich für den erfindungsgemäßen Nachwärmofen 2 ist es, daß im Nachwärmzonenteil
6 des Rauchgas vom ein laufseitigen Ende 45 zum auslaufseitigen Ende 47 geführt ist
und beim einlaufseitigen Ende 45 die höchste Temperatur 56 herrscht. Durch diese Maßnahmen
gelingt es, in kurzer Zeit die kalten Oberflächenstellen der Stranggußbrammen 3 ohne
örtliche Überhitzung aufzuwärmen.
[0031] Zur Regelung bzw. Konstanthaltung des gewünschten Temperaturprofiles im Nachwärmofen
2 ist im Rauchgasabzug 48 des Nachwärmzonenteiles ein Temperaturfühler 59 zur Messung
der Temperatur des abgezogenen Rauchgases vorgesehen. Gemäß der in Fig. 6 dargestellten
Ausführungsform wird durch den Temperaturfühler 59 über einen Regelkreis 60 ein Feuerleistungsregler
62 beaufschlagt, der auf eine Brenngasregelklappe 63 wirkt. In der Brenngaszuführleitung
42 ist ein Brenngasmengenmesser 64 vorgesehen und in der Brennluftzuführleitung 43
befindet sich ein Brennlufimengenmesser 65. Sowohl der Brennluftmengenmesser 65 als
auch der Brenngas mengenmesser 64 geben ein Eingangssignal an einen Brennstoff/Brennluft-Verhältnisregler
66, der wiederum einen Verstellimpuls an eine Brennluftregelklappe 67 weitergibt.
[0032] Gemäß der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform wird somit je nach Rauchgastemperatur
die Brenngasmenge und damit auch die Brennluftmenge gedrosselt bzw. erhöht.
[0033] Bei der in Fig. 7 dargestellten Ausführungsvariante wirkt der Temperaturfühler 59
auf einen Feuerleistungsregler 62, der auf ein Brennersteuerwerk 68 wirkt. Dieses
Brennersteuerwerk 68 schließt oder öffnet einzelne oder mehrere der Hochgeschwindigkeitsbrenner
38 und 46, d.h. es werden die Einsatzzeiten bzw. die Einsatzzyklen einzelner oder
mehrerer Hochgeschwindigkeitsbrenner 38, 46-tastabhängig verstellt, u.zw. mittels
Brenngasschnellschlußklappen 69 und Brennluftschnellschlußklappen 70. Diese Ausführungsform
ist bei einem größeren erforderlichen Regelbereich vorzuziehen, da die Rührwirkung
der Hochgeschwindigkeitsbrenner 38, 46 mit dem Quadrat der Brennerleistung abnimmt.
[0034] Bei beiden Ausführungsformen der Brennerregelung im Nachwärmzonenteil werden die
Brenner 50 des Ausgleichszonenteiles 7 in bekannter Weise geregelt, die hier nicht
weiter dargestellt ist. Die Versorgung der Brenner 50 des Ausgleichszonenteiles 7
geschieht mittels Regelklappen 71, 72, die in der zu diesen Brennern 50 führenden
Brenngas- bzw. Brennluftzuführungsleitung 73, 74 vorgesehen sind. In diesen Leitungen
befindet sich auch ein Brenngasmengenmeßgerät 75 bzw. ein Brennluftmengenmeßgerät
76. Die erforderliche Brennluft wird nach Vergleich der Mengenströme der Brennluftmenge
und der Brenngasmenge über die Regelklappen 71, 72 eingestellt.
[0035] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel, sondern
sie kann auch in verschiedener Hinsicht modifiziert werden. Beispielsweise kann auf
einen Speicherzonenteil 5 bei taktweiser Stahlgutzuführung verzichtet werden. Auch
ist die Anordnung der Hochgeschwindigkeitsbrenner 38, 46 in der Stirnwand 36 bzw.
in der Seitenwand je nach den Erfordernissen wählbar, beispielsweise kann auf eine
Gruppe von Brennern unter Umständen auch verzichtet werden.
1. Nachwärmofen (2) zum Nachwärmen und zur Temperaturvergleichmäßigung von heißem,
warm zu verformenden, insbesondere zu verwalzendem Stahlgut (3) auf Warmformgebungstemperatur,
insbesondere von stranggegossenem Gut, mit einem in mindestens zwei Zonen (6, 7) unterteilten,
mit Brennern (38) und einem Rauchgasabzug (48) versehenen Ofenraum, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ofenraum in einen Nachwärmzonenteil (6) und einen von diesem vorzugsweise
durch ein Trennwehr (49) geteilten Ausgleichszonenteil (7) zweigeteilt ist, wobei
in dem Nachwärmzonenteil (6) die Brenner (38, 46) beim einlaufseitigen Ende (45) und
der Rauchgasabzug (48) beim auslaufseitigen Ende (47) angeordnet sind, um ein Temperaturprofil
(55) auszubilden, bei welchem eine höchste Temperatur (56) beim einlaufseitigen Ende
(45) und eine tiefste Temperatur (58) beim auslaufseitigen Ende (47) des Nachwärmzonenteiles
(6) erreicht ist.
2. Nachwärmofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rauchgasabzug (48)
unterhalb der Transportebene (14) des Ofens angeordnet ist.
3. Nachwärmofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Hochgeschwindigkeitsbrenner
(38, 46) im Nachwärmzonenteil (6) oberhalb undloder unterhalb der Transportebene (14)
angeordnet sind.
4. Nachwärmofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß Brenner (38), die vorzugsweise oberhalb der Transportebene (14) des Nachwärmofens
(2) angeordnet sind, an der Stirnseite (36) des Nachwärmzonenteiles (6) vorgesehen
und in Transportrichtung (4) gerichtet sind.
5. Nachwärmofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß Brenner (46), die vorzugsweise unterhalb der Transportebene (14) des Nachwärmofens
(2) angeordnet sind, in den Seitenwänden des Nachwärmzonenteiles (6) vorgesehen und
quer zur Transportrichtung (4) gerichtet sind.
6. Nachwärmofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß im Rauchgasabzug (48) ein Temperaturfühler (59) zur Messung der abgezogenen Rauchgastemperatur
vorgesehen ist, der in an sich bekannter Weise über einen Regelkreis (60, 62) mit
einem Brennstoffregelorgan (63) und/oder einem Brennersteuerwerk (68) verbunden ist.
7. Nachwärmofen nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Nachwärmzonenteil (6) ein Speicherzonenteil (5) vorgeschaltet ist, in dem
ein vom Transportsystem (15) des Nachwärm-und Ausgleichszonenteiles (6, 7) unabhängiges
Transportsystem (13) zum wahlweisen Nachschlichten jedes einzelnen Stahlgutstückes
(3) vorgesehen ist.
8. Nachwärmofen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicherzonenteil
(5) mit einem Hubbalkenförderer (13) ausgestattet ist, dessen Hubbalken quer zur Förderrichtung
in einzeln heb-und senkbare Hubtische (17) geteilt ausgebildet sind, deren Länge (18)
in der Förderrichtung - (4) etwa der Breite eines Stahlgutstückes (3) entspricht,
wobei jeweils die quer zur Förderrichtung - (4) benachbarten Hubtische (17) gemeinsam
heb-und senkbar sind.