(19)
(11) EP 0 095 605 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
29.10.1986  Patentblatt  1986/44

(21) Anmeldenummer: 83104551.3

(22) Anmeldetag:  09.05.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 45/16, B41F 13/62

(54)

Steuerung für die Falzklappe eines Klappenzylinders im Falzapparat von Rotationsdruckmaschinen

Folding jaws adjusting device for folding a cylinder of a rotary printing press

Dispositif de réglage pour les mâchoires d'un cylindre à mâchoires de la plieuse d'une rotative à imprimer


(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 29.05.1982 DE 3220414

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
07.12.1983  Patentblatt  1983/49

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
D-69019 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Henn, Manfred
    D-6900 Heidelberg (DE)
  • Darda, Walter
    D-6904 Eppelheim (DE)

(74) Vertreter: Stoltenberg, Heinz-Herbert Baldo 
c/o Heidelberger Druckmaschinen AG Kurfürsten-Anlage 52-60
69115 Heidelberg
69115 Heidelberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Steuerung für die Falzklappe eines Klappenzylinders im Falzapparat von Rotationsdruckmaschinen, bei der die Gegenklappe auf die zu verarbeitende Papierstärke gegenüber dem Falzmesser einstellbar ist und die Falzklappe über eine geschlossene Kurve an einem Rollenhebel mit Kurvenrollen gesteuert wird.

    [0002] Ein Falzapparat an Rollenrotationsdruckmaschinen ist in der Lage, Falzprodukte mit unterschiedlichen Seitenzahlen herzustellen. Dementsprechend weisen die fertigen Exemplare auch unterschiedliche Dicken auf. Dies wiederum muss bei den einzelnen Baugruppen des Falzapparates berücksichtigt werden, so z. B. beim Falzklappenzylinder, dessen Falzklappen die unterschiedlich dicken Falzprodukte festhalten müssen. Hierzu ist es bekannt, die feste Gegenklappe einstellbar auszubilden, so dass die unterschiedlichen Exemplarstärken gefalzt werden können.

    [0003] Der Nachteil der bekannten Ausführung ist eine mehr oder wenig einseitig versetzte Falzklappe gegenüber dem Falzmesser. Nachdem bei dickeren Produkten die feste Gegenklappe gegenüber dem Falzmesser zurückgestellt wird, während die gesteuerte Falzklappe gegenüber dem Falzmesser den selben Schliesspunkt einnimmt. Dies hat zur Folge, dass Falzdifferenzen auftreten können und dass das einseitig belastete Falzmesser die Exemplare beschädigt oder gar selbst zerstört wird.

    [0004] Aus der US-A 3765671 sind auch schon einstellbare gesteuerte Falzklappen bekannt, die aber über eine einfache Kurvenscheibe gesteuert werden, auf denen die Kurvenrolle unter Kraftschluss, d.h. unter dem Druck von Federn abrollt. Dieser stetige Federdruck erhöht den Leistungsbedarf und die Drehschwingungen des Falzapparates, erfordert eine stärkere Konstruktion der Falzklappe an sich und erhöht den Verschleiss an den einzelnen bewegten Teilen. Die hier gezeigte Steuerung für die Falzklappe besteht aus einem, auf der Falzklappenspindel befestigten Federhebel und einem Rollenhebel, der über Abstandringe gegenüber dem Federhebel einstellbar ist, so dass die Falzklappe auf unterschiedliche Papierstärken einstellbar ist. Diese Einstellung ist umständlich und lässt sich nicht auf eine Steuerung z.B. mittels geschlossener Kurve übertragen, nachdem hier kein Federhebel erforderlich ist.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Steuerung für die Falzklappe über eine geschlossene Kurve so auszubilden, dass auch die bewegliche Falzklappe gegenüber dem Falzmesser, entsprechend der jeweiligen Papierstärke, genau einstellbar ist, ohne dass hierfür ein grosser technischer Aufwand benötigt wird.

    [0006] Die Aufgabe wird gemäss den erfinderischen Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Durch die Teilung des Rollenhebels ist es möglich, auch bei einer Steuerung über eine geschlossene Kurve, die Falzklappe genau gegenüber dem Falzmesser einzustellen, so dass dieses genau in der Mitte zwischen Falzklappe und Gegenklappe eintaucht und einen exakten Falz, ohne Beschädigung der Falzprodukte, erzeugen kann. Dies ist insbesondere bei Verarbeitung von sehr dünnen Falzprodukten wichtig, denn hierbei muss die Falzklappe gegenüber dem Falzmesser in eingetauchtem Zustand praktisch geschlossen werden, um das Falzprodukt exakt zu erfassen.

    [0007] Die Unteransprüche kennzeichnen vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemässen Lösung, die insbesondere auch zur Spielfreiheit der gesamten Steuerung beitragen, so dass sich die Falzgenauigkeit wesentlich steigern lässt.

    [0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigt:

    Fig. 1 eine Seitenansicht eines Falzklappenzylinderabschnittes mit Falzklappe,

    Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Steuerung für die Falzklappe und

    Fig. 3 einen Längsschnitt durch eine andere Steuerung für die Falzklappe.



    [0009] Im Falzapparat von Rotationsdruckmaschinen sind neben anderen Zylindern ein Falzklappenzylinder 1 und ein Falzmesserzylinder 2 vorgesehen, die in der Art zusammenwirken, dass das Falzmesser 3 des Falzmesserzylinders den zu falzenden Bogen 4 zwischen die Falzklappe 5 und die Gegenklappe 6 eindrückt, wobei er nach Schliessen der Falzklappe seinen Querfalz erhält. Der Querfalz kann in Bewegungsrichtung des Bogens 4 in der Mitte des Bogenabschnitts vorgesehen sein.

    [0010] Die gesteuerte Falzklappe 5 ist gemäss Fig. 1 auf einer Spindel 7 festgeschraubt, die beiderseits im Zylinderkörper des Falzklappenzylinders 1 gelagert ist. Auf einem Zapfen 7' der Spindel 7 ist ein Rollenhebel 8 vorgesehen, der an seinem anderen Ende die Kurvenrollen 9, 10 trägt. Diese wiederum rollen auf einer Innenkurve 11 und einer Aussenkurve 12 ab.

    [0011] Die Gegenklappe 6 ist auf einem Halter 13 befestigt, der über zwei Exzenterbolzen 14 etwa in Umfangsrichtung des Falzklappenzylinders 1 verschiebbar ist, derart, dass die Gegenklappe 6 gegenüber dem Falzmesser 3 auf ein genaues Mass einstellbar ist. Nach dem Einstellen wird der Halter 13 mittels nicht dargestellten Schrauben festgelegt.

    [0012] In Fig. 2 ist die Lagerung des Falzklappenzylinders gezeigt, wobei die Achse 15 bzw. der Achszapfen 16 über ein Wälzlager 17 und einen Lagerhalter 18 im Seitengestell 19 der Maschine gelagert sind. Das Zahnrad 20 dient zum Antreiben des Zylinders.

    [0013] Am Lagerhalter 18 sind die Innenkurve 11 und die Aussenkurve 12 mittels Schrauben 21 zentrisch befestigt. Die beiden Kurvenrollen 9, 10 sind über einen Exzenterbolzen 22 im Rollenhebel 8 gelagert, wobei der Lagerzapfen 23 für die Kurvenrolle 9 exzentrisch ausgebildet ist. Über die Abflachung 24 lässt sich der Exzenterbolzen 22 verdrehen, so dass die Kurvenrollen 9, 10 gegenüber der Innenkurve 11 bzw. der korrespondierenden Aussenkurve 12 spielfrei gestellt sind. Nach dem Einstellen wird der Exzenterbolzen über die Schraube 25 verklemmt.

    [0014] Die Steuerung für die Falzklappe ist auf unterschiedliche Papierstärken einstellbar, wobei zum Einstellen der Falzklappe 5 gegenüber dem Falzmesser 3 der Rollenhebel 8 aus einem auf dem Zapfen 7' der Falzklappe befestigten Teil 26 besteht und einem die Kurvenrollen 9, 10 tragenden Teil 27. Der Teil 26 ist über den Stift 28 auf dem Zapfen 7' verstiftet. Dieser wiederum ist in einem Lager 29 im Zylinderkörper des Falzklappenzylinders gelagert. Über den Exzenterbolzen 30 lässt sich der vordere Teil 27 des Rollenhebels 8 gegenüber dem festgelegten Teil 26 einstellen, derart, dass der Abstand der Falzklappe zum Falzmesser veränderbar ist. Die Nullstellung der Falzklappe 5 gegenüber dem Falzmesser 3 ist durch einen Anschlag 32 (Fig. 1) begrenzt. Nach dem Einstellen der Papierstärke wird der Teil 27 mit dem Teil 26 über die Klemmschrauben 32 festgeklemmt.

    [0015] Die Ausgestaltung gemäss Fig. 3 unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen lediglich durch den konstruktiven Aufbau des Rollenhebels 33. Auch dieser besteht aus einem auf dem Zapfen 7' der Falzklappe befestigten Teil 34, der eine schwalbenschwanzförmige Nut 35 aufweist. In diese greift der Schwalbenschwanz 36 des vorderen die Kurvenrollen 9, 10 tragenden Teils 37 des Rollenhebels 33 ein. Über eine Gewindespindel 38 ist der vordere Teil 37 gegenüber dem auf dem Zapfen 7' mittels Stift 39 festgelegten Teils 34 verschiebbar. Hierdurch lässt sich die Winkeleinstellung der Falzklappe 5 gegenüber dem Falzmesser 3 verändern und somit die Papierdicke einstellen. Nach dem Einstellen wird der Schwalbenschwanz 36 in der Nut 35 mittels Schrauben 40 verklemmt.

    [0016] Mit den gezeigten Ausführungsbeispielen lässt sich nicht nur die Gegenklappe 6, sondern auch die über eine geschlossene Kurve gesteuerte Falzklappe 5 gegenüber dem Falzmesser 3 entsprechend der zu verarbeitenden Papierstärke genau einstellen, so dass ein exakter Falz erreicht wird, ohne dass Beschädigungen irgendwelcher Art auftreten können.


    Ansprüche

    1. Steuerung für die Falzklappe (5) eines Klappenzylinders (1) im Falzapparat von Rotationsdruckmaschinen, bei der die Gegenklappe (6) auf die zu verarbeitende Papierstärke gegenüber dem Falzmesser (3) einstellbar ist und die Falzklappe (5) über eine geschlossene Kurve (11, 12) und einen Rollenhebel (8, 33) mit Kurvenrolle (9, 10) gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Rollenhebel (8, 33) aus einem auf dem Zapfen (7') der Falzklappe (5) befestigten Teil (26, 34) und einem die Kurvenrolle (9, 10) tragenden Teil (27, 37)besteht, die zur Änderung der Winkelstellung der Falzklappe (5) gegeneinander einstellbar sind, derart, dass der Abstand der Falzklappe (5) zum Falzmesser (3) veränderbar ist und dass die geschlossene Kurve aus zwei korrespondierenden Kurvenbahnen (11, 12) besteht, auf denen zwei Kurvenrollen (9, 10) abrollen, die über einen Exzenterbolzen (22) im Rollenhebel (8, 33) gelagert sind, wobei der Lagerzapfen (23) für eine Kurvenrolle (9) exzentrisch ausgebildet ist.
     
    2. Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der auf dem Zapfen (7') der Falzklappe (5) befestigte Teil als Flansch (26) ausgebildet ist, auf dem der die Kurvenrolle (9, 10) tragende Teil (27) des Rollenhebels (8) über einen Exzenterbolzen (30) einstellbar gelagert und mit diesen verklemmbar ist.
     
    3. Steuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der auf dem Zapfen (7') der Falzklappe (5) befestigte Teil (34) des Rollenhebels (33) eine schwalbenschwanzförmige Nut (35) aufweist, in die der Schwalbenschwanz (36) des die Kurvenrolle (9, 10) tragenden Teiles (37) des Rollenhebels (33) verschiebbar eingreift, so, dass über eine Gewindespindel (38) durch Verschieben des Schwalbenschwanzes (36) die Winkeleinstellung der Falzklappe (5) einstellbar ist.
     


    Claims

    1. Control for the folding flap (5) of a folding flap cylinder (1) in the folding device of a rotary printing machine in which the counterflap (6) is adjustable to the thickness of the paper to be processed with respect to the folding blade (3) and the folding flap (5) is controlled by means of a closed cam (11, 12) and a roller lever (8, 33) having a cam roller (9, 10), wherein the roller lever (8, 33) consists of a part (26, 34) fastened onto the pin (7')of the folding flap (5) and of a part (27, 37) bearing the cam roller (9, 10), said parts being adjustable with respect to one another for varying the angular position of the folding flap (5), so that the distance between the folding flap (5) and the folding blade (3) can be varied, and wherein the closed cam consists of two corresponding cam paths (11, 12) on which two cam rollers (9, 10), being mounted in the roller lever (8, 33) via an eccentric pin (22), roll off, whereby the bearing journal (23) for one cam roller (9) is of eccentric construction.
     
    2. Control according to Claim 1, wherein the part fastened onto the pin (7') of the folding flap (5) is constructed as a flange (26) on which the part (27) of the roller lever (8) bearing the cam roller (9, 10) is adjustably mounted via an eccentric pin (30), said parts being clampable to each other.
     
    3. Control according to Claim 1, wherein the part (34) of the roller lever (33) fastened onto the pin (7') of the folding flap (5) is formed with a dovetail groove (35) in which the dovetail (36) of the part (37) of the roller lever (33) bearing the cam roller (9, 10) engages displaceably, so that the angular position of the folding flap (5) is adjustable via a thereaded spindle (38) by displacing the dovetail (36).
     


    Revendications

    1. Commande pour la mâchoire de pliage (5) d'un cylindre à mâchoires (1) appartenant à la plieuse de presses à imprimer rotatives, dans laquelle la contre-mâchoire (6) peut être réglée par rapport au couteau de pliage (3) pour s'adapter à l'épaisseur de papier à traiter et où la mâchoire de pliage (5) est commandée par l'intermédiaire d'une came fermée (11,12) et d'un levier à galet (8, 33) muni d'un galet de contre-came (9, 10), caractérisée en ce que le levier à galet (8, 33) est composé d'une partie (26, 34) fixée sur le tourillon (7') de la mâchoire de pliage (5) et d'une partie (27, 37) qui porte le galet de contre-came (9, 10), qui peuvent être réglées l'une par rapport à l'autre pour faire varier la position angulaire de la mâchoire de pliage (5), de sorte que l'on peut faire varier la distance d'écartement de la mâchoire de pliage (5) par rapport au couteau de pliage (3), et en ce que la came fermée est composée de deux profils de cames correspondants (11, 12) sur lesquels roulent deux galets de contre-came (9, 10) qui tourillonnent sur le levier à galet (8, 33) par l'intermédiaire d'un axe excentrique (22), le tourillon (23) étant de configuration excentrique pour un galet de contre-came (9).
     
    2. Commande selon la revendication 1, caractérisée en ce que la partie fixée sur le tourillon (7') de la mâchoire de pliage (5) constitue un flasque (26) sur lequel la partie (27) du levier à galet (8) qui porte le galet de contre-came (9, 10) est montée réglable au moyen d'un axe excentrique (30) et peut être bloquée.
     
    3. Commande selon la revendication 1, caractérisée en ce que la partie (34) du levier à galet (33) qui est fixée sur le tourillon (7') de la mâchoire de pliage (5) présente une rainure à queue d'aronde (35) dans laquelle est engagée mobile en translation la queue d'aronde (36) de la partie (37) du levier à galet (33) qui porte le galet de contre-came (9, 10), de sorte que, en agissant au moyen d'une vis (38), on peut régler la position angulaire de la mâchoire de pliage (5) par déplacement de la queue d'aronde (36).
     




    Zeichnung