[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das technische Gebiet der Feuerwaffen,
insbesondere der für den sportlichen Gebrauch bestimmten Flinten für die Jagd bzw.
das Tontaubenschießen.
[0002] Wie bekannt ist, werden solche Flinten, die gewöhnlich zwei Patronen von zwei Läufen
nacheinander schießen, von sachkundigen und begeisterten Personen gebraucht, die bezüglich
der Personalisierungsmöglichkeit unglaublich anspruchsvoll sind.
[0003] In der Tat sind die feinsten Gravuren auf den Baskülen oder die Intarsien auf den
Flintenschäften nichts anderes als ein äußerer Anschein, verbunden mit dem Wunsch
nach einer persönlich ausgestatteten und einzigartigen Flinte, und zwar nicht nur
vom ästhetischen Standpunkt her, sondern auch und vor allem die ergonomischen Merkmale
einer solchen Flinte betreffend, so als ob sie eine ideale Verlängerung der Glieder
des Flintenbesitzers darstellen.
[0004] In der Tat bringt eine "nach Maß" angefertigte Flinte eine Anzahl von Vorteilen für
den Benutzer mit sich, da er diese Flinte mit größerer Natürlichkeit und somit in
wirksamerer Weise benutzen kann.
[0005] Eines der wichtigsten Merkmale des ergonomischen Studiums einer Flinte besteht in
der Bestimmung des zwischen den Achsen des Laufes und des Flintenschaftes bestehenden
Winkels. Dieser Winkel gestattet die optische Einfluchtung zwischen den Augen des
Schützen und der Visier einrichtung. Offensichtlich variiert der optimale Wert dieses
Winkels in Abhängigkeit vom Körperbau des Schützen.
[0006] Die bis jetzt angewandten Methoden zur Bestimmung einer solchen Winkeleinstellung
sehen einen Normwert vor, der im voraus definiert ist durch die Form und Neigung der
Basküle, also des Teils der Flinte, welches die Schloßteile enthält und das Verbindungsstück
zum Flintenschaft darstellt. Kleinere Abweichungen dieses Wertes können nachträglich
je nach den Bedürfnissen des Benutzers durch Änderungen der Form des Flintenschaftes
durchgeführt werden.
[0007] Es ist offensichtlich, daß solche Methoden eine ganze Reihe von Problemen verursachen,
sei es von der Konstruk. tion, sei es vom praktischen oder ökonomischen Standpunkt
aus. In der Tat sind die mechanischen Bearbeitungen von mehreren Bezugsachsen (da
die Basküle gewöhnlich aus einem Stück oder aus zwei miteinander verschweißten Elementen
besteht) mühsam und kostspielig, insbesondere weil die zugelassenen Verarbeitungstoleranzen
sehr eng sind. Es kommt hinzu, daß zwei getrennte Serien für Rechts- und Linksschützen
hergestellt werden müssen.
[0008] Außerdem können sich die Änderungsarbeiten an dem Flintenschaft mühsamer als vorgesehen
erweisen, da es nicht immer gelingt, beim ersten Versuch den Erfordernissen des Kunden
nachzukommen, insbesondere auf dem Gebiet, wo das psychologische Empfinden, sich behaglich
zu fühlen, eine entscheidende Bedeutung hat und man mehrere Vergleichsversuche benötigt,
um dieses Empfinden zu erreichen.
[0009] Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, eine verbesserte Basküle für Sportflinten
vorzuschlagen, welche eine individuelle Winkelstellung zwischen Flintenschaft und
Lauf gestattet, unabhängig davon, ob sie für Rechts- oder Linksschützen bestimmt sind
und ohne daß dies die Anfertigung einer Serie unterschiedlicher Baskülen bedingt.
[0010] Die Aufgabe wird durch eine verbesserte Basküle für Sportflinten gelöst, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß ein Vorderteil vorgesehen ist, das der Aufnahme des Flintenlaufes
oder der Flintenläufe dient und welches durch zusätzliche Paßsitze und zugehörige
Befestigungselemente mit dem entsprechenden Hinterteil abnehmbar verriegelbar ist.
Dabei enthält der hintere Teil die Schloßmechanismen und dient der Verbindung mit
dem. Flintenschaft.
[0011] Die Erfindung ist in der Zeichnung in Ausführungsbeispielen gezeigt und wird anhand
dieser nachstehend noch näher erläutert. Es zeigen
Fig.1 eine perspektivische Ansicht als Explosionsdarstellung der Basküle mit den zusätzlichen
Elementen an Mittel- und Endteil,
Fig.2a eine schematische Zeichnung der kompletten Basküle mit einem nach rechts abgelenkten
Flintenschaft und
Fig.2b die gleiche Ansicht wie in Fig.2a mit einem nach links abgelenkten Flintenschaft.
[0012] In Fig.1 ist mit Bezugszeichen 1 global eine durch Verbindungselemente zwischen dem
vorderen Teil 1a und dem hinteren Teil 1b montierte Basküle dargestellt; an diese
Vorderteil bzw. an dieses Hinterteil sind die beiden Läufe 2o bzw. der Schaft 3o angepaßt.
[0013] Die Verbindung wird durch zwei Paßsitze 2a und 2b hergestellt, welche zu dem vorderen
Teil 1a bzw. dem hinteren Teil 1b gehören.
[0014] Die Befestigungselemente 3, z.B. Imbusschrauben, greifen in das Vorderteil 1a und
Hinterteil 1b ein, um sie fest miteinander zu verbinden. Die Anlage erfolgt dabei
im Bereich der Paßsitze 2a und 2b, die hier als Querstrebe (2a) am Vorderteil 1a und
als dazu korrespondierende Nut (2b) am Hinterteil 1b ausgebildet sind und derart passend
ineinandergreifen, daß nicht nur eine feste Abstützung beider Teile in Axial- oder
Schußrichtung, sondern auch vertikal dazu, d.h. nach oben bzw. nach unten erreicht
wird. Der Oberhebel 4 dient in bekannter Weise zur Verriegelung der Läufe 2o mit der
Basküle 1. - Die Fig.2a und 2b zeigen zwei Verbindungsmöglichkeiten mit einer Rechts-
und Linksablenkung der Achse des Schaftes 3
0.
[0015] Der sich aus der horizontalen Betrachtung ergebende Winkel d zwischen den Längsachsen
des Vorderteiles 1a (und somit der Läufe 2o) und des Hinterteiles 1b (und somit des
Schaftes 3
0) kann durch eine an einer Anlagefläche (oder auch an den beiden Anlageflächen) der
Paßsitze 2a und 2b durchgeführte Anpassung variiert werden.
[0016] Mit der Maßnahme, durch einen bewußt vorgenommenen Eingriff auf die Rechtwinkeligkeit
der genannten Sitze gegenüber der Längsachse der Waffen erhält man mittels einer einfachen
geometrischen Beziehung eine vom individuell gewünschten Ablenkungswinkel d zwischen
den Achsen der Teile 1a und 1b abhängige Verbindung.
[0017] Aus dem oben Gesagten geht die äußerste Einfachheit der erfindungsgemäßen Lösung
ganz klar hervor, welche die Erreichung einer optimalen Individualisierung des Ablenkwinkels
d in einer präzisen, raschen und wirtschaftlichen Weise gestattet.
[0018] Die so erhaltene zusammengesetzte Basküle benötigt keine weitere Oberflächenbearbeitung,
im Gegensatz zu solchen, die durch Schweißen des Endteiles mit dem Vorderteil gefertigt
werden, bei welchen durch Temperaturwechsel permanente Verformungen verursacht werden,
die unbedingt ausgeglichen werden müssen, da sonst die Funktion der Basküle beeinträchtigt
wird.
[0019] Die Eigentümlichkeit der erfindungsgemäßen Lösung erlaubt verschiedene Ausführungen
in der Ausstattung der Flinte mit unterschiedlichen Merkmalen. Da das hintere Teil
1b die Schloßmechanismen enthält, wird es äußerst einfach, je nach Wahl eine Einabzugsflinte
(ein Abzug dient zum Schießen beider Läufe), eine Döppelabzugsflinte (ein Abzug für
jeden Lauf) oder eine Selektiv-Einabzugsflinte (der einzige Abzug ermöglicht es, die
Reihenfolge der Schüsse aus beiden Läufen zu bestimmen) herzustellen.
[0020] Eine solche Eigenschaft ist für den Fachhandel besonders interessant, da man dem
Markt eine größere Auswahl bei beschränkter Lagerhaltung anbieten kann.
[0021] Die Möglichkeit, den vorderen und den hinteren Teil voneinander zu trennen, gestattet
es außerdem, eine normale Wartung der Flinte in rascher und leichter Weise durchzuführen,
ohne dazu besondere Werkzeuge zu benötigen
', und bietet auch den Vorteil, gegebenenfalls eines der beiden Teile zur Reparatur
abzusenden, ohne dadurch den für die Waffenbeförderung auferlegten Sicherheitsvorschriften
zu unterliegen.
[0022] Selbstverständlich wurde die Erfindung beispielhaft und begrenzt beschrieben, so
daß eventuell notwendige Änderungen in der Konstruktion der Details (z.B. der Form
der Paßsitze und im System der Verbindungselemente) im Rahmen der oben beschriebenen
und hier nachfolgend beanspruchten technischen Lösung inbegriffen sind.
1. Verbesserte Basküle für Sportflinten, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein vorderes
Teil (1a) aufweist, das zur Verbindung mit dem wenigstens einen Flintenlauf (2o) dient
und durch Paßsitze (2a, 2b) und entsprechende Befestigungselemente (3) mit einem hinteren
Teil (1b) abnehmbar verriegelbar ist, wobei der hintere Teil (1b) die Schloßmechanismen
enthält und zur Verbindung mit dem Flintenschaft (30) bestimmt ist.
2. Basküle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Paßsitze (2a, 2b) an dem
vorderen und hinteren Teil (1a und 1b) der Basküle (1) durch die Wahl des Winkels,
um den ihre gemeinsame Anlagefläche gegenüber der Senkrechtebene zur Schußrichtung
geneigt ist, einen veränderbaren Winkel (d) zwischen den Längsachsen vom vorderen
und hinteren Teil (1a und 1b und damit auch zwischen dem Lauf (2o) und Schaft (30) ermöglichen.