[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung eines Gerätes zur Prophylaxe und
Therapie von Wirbelsäulenleiden. Sie betrifft ferner ein vorteilhaftes Gerät für diese
Prophylaxe und Therapie, sowie ein Verfahren zur Benutzung des Gerätes.
[0002] Es ist bekannt, dass moderne Lebensbedingungen durch Bewegungsmängel und einseitige
Belastungen neben der allgemeinen Schwächung des Muskelsystems zu einem muskulären
Ungleichgewicht mit an bestimmten Körperragionen überlasteten und an anderer Stelle
infolge fehlender Beanspruchung verringerten bzw. geschwächten Muskelanteilen bzw.
Muskelgruppen führen. So ist bei der überwiegend sitzenden Beschäftigung breiter Bevölkerungskreise
häufig eine Verschmächtigung der Bein-und Bauchmuskulatur und ein Hartspann von Muskelgruppen
im Wirbelsäulenbereich, zumeist oberhalb der Schulterblätter und im Lendenbereich,
anzutreffen. Dieses Ungleichgewicht spiegelt sich vor allem im Bereich der Wirbelsäule
in Form von deutlich sichtbaren Fehlhaltungen wieder. Damit verbundene Fehlbelastungen
(z.B. von Bandscheibengewebe) bestehen zum Teil auch in den folglich gestörten Bewegungsabläufen
fort und führen auf Dauer zu Schäden.
[0003] Derartige Schäden werden bisher in der Hauptsache durch eine spezielle, isometrisch
ausgerichtete krankengymnastische Übungsbehandlung therapiert. Auch sind bereits Geräte
zur Behandlung derartiger Schäden bekannt, die eine Entlastung der Bandscheiben und
eine Streckung der Wirbelsäule bewirken. Bei diesen Geräten (vgl. beispielsweise DE-OS
30 07 835 und 33 23 138) wird der Patient zur Behandlung mit den Füssen nach oben
aufgehängt. Dies erfordert einen gewissen apparativen Aufwand und ist nicht überall
durchführbar, sowie bei bestimmten Patienten - (beispielsweise älteren Menschen) nicht
praktizierbar. Ein Hauptnachteil ist jedoch, dass die Kräftigung der in der Regel
insuffizienten Wirbelsäulenmuskultur als Kernpunkt der Prophylaxe von Wirbelsäulenleiden
dabei völlig ausser Acht bleibt. Auch ist die Selbstbehandlung mit derartigen Geräten
ohne fachkundige Aufsichtsperson nicht ganz gefahrlos, da Situationen eintreten können,
in denen der im Gerät hängenden Person ein Ablegen des Gerätes ohne fremde Hilfe nicht
mehr möglich ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf dem Gebiet der Wirbelsäulenleiden eine
für Prophylaxe und Therapie geeignete Vorrichtung zu - schaffen, die bei einfachem
apparativen Aufbau sowie einfacher und sicherer Handhabung einen gezielten Einsatz
zulässt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss erstmals durch den Einsatz eines Gerätes gelöst,
das den Knöchelbereich mindestens eines Fusses mit einer Halterung umgibt, die Gewichtselemente
enthält.
[0006] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch eine definierte Anordnung
von Gewichtselementen im Knöchelbereich eine Schwerpunktverlagerung nach unten erfolgt,
mit der Folge einer forcierten Aktivierung von im sonstigen alltäglichen Bewegungsablauf
kaum angesprochenen und daher verkümmerten Muskelgruppen als intendierte Reaktion
zur Stabilisierung des veränderten labilen Gleichgewichtes. Während des anfangs verlangsamten
und somit bewussteren, durch die Gewichtsbelastung reaktiv zwangsläufig vollkommen
aufrechten Gehens wird eine effektive Kräftigung insbesondere aller aufrichtenden
Muskelgruppen unter Aktivierung ganzer Bewegungsketten mit Wiederherstellung der häufig
gestörten Einheit des kraftvollen Bewegungsflusses erzielt.
[0007] Diese positiven Auswirkungen kommen in besonderer Weise bei Wirbelsäulenleiden zum
Tragen, da diesen in hohem Prozentsatz Haltungsschwächen und Fehlhaltungen und auf
Dauer - schädliche Fehlbelastungen als Ursache zugrunde liegen.
[0008] Ein besonders wirkungsvoller Einsatz ist durch die Verwendung eines Gerätes möglich,
bei dem der Gesamt schwerpunkt der Gewichtselemente ausserhalb der durch die Unterschenkelachse
beim Gehvorgang beschriebenen Bewegungsebene liegt. Hinsichtlich der mit einer derartigen
Ausgestaltung erzielbaren Möglichkeiten wird auf die späteren Ausführungen verwiesen.
[0009] Besonders vorteilhafte Ergebnisse werden erzielt, wenn der Gesamtschwerpunkt der
Gewichtselemente auf der Fussaussenseite, insbesondere auf der den Zehen zugewandten
Seite des Knöchelgelenkes, d.h. vorne und aussen liegt.
[0010] Für bestimmte Behandlungsfälle ist es zweckmässig, die Lage des Gesamtschwerpunktes
an beiden Füssen spiegelbildlich gleich auszugestalten.
[0011] Für besondere Behandlungsfälle ist es zweckmässig, die Lage des Gesamtschwerpunktes
an beiden Füssen dem gewünschten Effekt entsprechend unterschiedlich zu wählen.
[0012] Erfindungsgemäss darf das Gesamtgewicht der Gewichtselemente nicht zu klein sein.
Vorteilhafte Bereiche sind in den Patentansprüchen 7 bis 10 angegeben.
[0013] Die Gewichtsverteilung muss dem jeweiligen Behandlungszweck entsprechend gewählt
werden. Neben einer symmetrischen Gewichtsverteilung kann auch eine unsymmetrische
Gewichtsverteilung vorteilhaft sein. Besonders vorteilhafte Ergebnisse in bezug auf
die Prophylaxe und Therapie von Wirbelsäulenleiden werden jedoch erreicht, wenn in
bezug auf die Bewegungsachse auf der einen Seite 20 bis 100 % mehr Gewicht angeordnet
sind als auf der anderen Seite. Durch diese "aussermittige" oder "exzentrische" Gewichtsverteilung
ergibt sich eine Vielzahl von überraschenden Möglichkeiten für die Prophylaxe und
Therapie von Wirbelsäulenleiden, auf die später noch im einzelnen eingegangen werden
wird.
[0014] Besonders günstige Ergebnisse werden erreicht, wenn in bezug auf die Bewegungsebene
auf der einen Seite 40 bis 80 % mehr Gewicht als auf der anderen Seite wirken und
der Gesamtschwerpunkt bei einer derartigen Gewichtsverteilung auf der Fussaussenseite
und auf der den Zehen zugewandten Seite des Knöchelgelenkes, d.h. "vorne und aussen"
liegt.
[0015] Das erfindungsgemässe Gerät zur Prophylaxe und Therapie von Wirbelsäulenleiden besteht
im Prinzip lediglich aus einer den Fuss im Knöchelbereich umschlingenden Halterung,
die zur Aufnahme von Gewichtselementen eingerichtet ist. Um die bereits erwähnte "Exzentrizität"
zu erzielen, liegt erfindungsgemäss der Gesamtschwerpunkt der Gewichtselemente ausserhalb
der durch die Unterschenkelachse beim Gehvorgang beschriebenen Bewegungsebene. Vorteilhafte
Weiterbildungen des Gerätes in bezug auf die Lage des Gesamtschwerpunktes ergeben
sich aus den Patentansprüchen 18 bis 21.
[0016] Zweckmässige. Bereiche hinsichtlich des Gesamtgewichtes der Gewichtselemente je Fuss
enthalten die Patentansprüche 22 bis 24.
[0017] Hinsichtlich der Gewichtsverteilung ist es vorteilhaft, in bezug auf die Bewegungsebene
auf der einen Seite 20 bis 100 % mehr Gewicht als auf der anderen Seite anzuordnen.
Ein vorteilhafter Bereich liegt dabei zwischen 40 und 80 %.
[0018] Gemäss einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Gewichtselemente
in einer Einheit zusammengefasst, welche am Ende eines mit der Halterung verbundenen
Hebelarmes angeordnet ist. Durch eine entsprechende Wahl des Gewichtes und des Hebelarmes
können therapeutische Effekte besonderer Art erzielt werden, zu denen später noch
im einzelnen Stellung genommen wird. Um auf einfache Weise eine optimale Einstellung
zu ermöglichen, ist es vorteilhaft, den Hebelarm längenverstellbar auszubilden. Um
das Gewicht im Bedarfsfalle aus der Achse des Hebelarmes heraus verlegen zu können,
ist es zweckmässig, wenn der Hebelarm mit einem einstellbaren Gelenk ausgestattet
ist.
[0019] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Halterung als Knöchelmanschette
oder nach Art einer Galosche ausgebildet. Die Halterung kann jedoch im Bedarfsfalle
auch in den Schaft eines Schuhes integriert sein.
[0020] Um das Gehverhalten zu verbessern, ist es zweckmässig, die Sohlenfläche des Schuhes
zu vergrössern und/oder stark profiliert auszubilden.
[0021] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung besteht die Halterung aus
zwei aufeinandergeleg ten Stoff-oder Fohlienbahnen, in denen durch parallel zueinander
verlaufende Quernähte nebeneinanderliegende, röhrenförmige Aufnahmehohlräume für die
Gewichtselemente ausgebildet sind. Eine in dieser Weise ausgebildete Halterung ist
einfach anzulegen und passt sich automatisch jeder beliebigen Fussform und Fussstärke
an, da die Stoff-oder Folienbahnen lediglich im Knöchelbereich um den Fuss "gewickelt"
werden müssen. Die röhrenförmigen Aufnahmehohlräume, die vorzugsweise mit körnigen
Gewichtselementen, wie Sand, Stahl, Bleikugeln oder dergleichen, gefüllt sind, verlaufen
dabei im wesentlichen parallel zur Unterschenkelachse. Damit werden durch die interponierten
druckarmen Zonen Blut-und Lymphstauungen vermieden. Die Fixierung der Halterung kann
bei diesem Ausführungsbeispiel durch eine Riemen-oder Bandbefestigung erfolgen. Besonders
zweckmässig sind jedoch sogenannte "Klettverschlüsse", die eine besonders variable
und trotzdem dauerhafte und leicht lösbare Fixierung ermöglichen.
[0022] Um unangenehme Druckstellen im Bereich des unteren Randes der Halterung zu vermeiden,
ist es zweckmässig, dass die Stoff-oder Folienbahn im Bereich zwischen den röhrenförmigen
Aufnahmehohlräumen Einschnitte oder keilförmige Ausnehmungen aufweist.
[0023] Um bei einem derartigen Gerät die bereits diskutierte "Exzentrizität" des Gewichtsangriffes
zu erzielen, können in die Aufnahmehohlräume auf der einen Seite der Bewegungsebene
grössere und auf der anderen Seite der Bewegungsebene kleinere Gewichte angeordnet
wer den. Dies kann beispielsweise konstruktiv dadurch gelöst werden, dass auf der
einen Seite grösservolumige Aufnahmehohlräume angeordnet sind als auf der anderen
Seite. Dadurch ergibt sich die gewünschte Verlagerung des Gesamtschwerpunktes. Eine
besonders einfache Verlagerung des Gesamtschwerpunktes kann jedoch bei einem derartigen
Gerät auf einfache Weise durch eine "Überlappung" beim Anlegevorgang hergestellt werden.
Durch eine derartige Überlappung werden auf einer Seite der Bewegungsebene die Aufnahmehohlräume
in zumindest zwei Lagen angeordnet und auf diese Weise die gewünschte Verlagerung
des Gesamtschwerpunktes erzielt.
[0024] Durch mehrfaches Umwickeln des Fusses können gegebenenfalls auf einer Seite der Bewegungsebene
mehr Lagen gebildet werden als auf der anderen Seite der Bewegungsebene.
[0025] Wie im folgenden noch beschrieben werden wird, ist eine wirksame Prophylaxe und Therapie
nur bei langsamen Bewegungsabläufen möglich. Zweckmässig ist es daher, dass mit einer
Gehgeschwindigkeit im Bereich von 2 bis 6 km/h gearbeitet wird.
[0026] Die Dauer der Einwirkung muss auf den jeweiligen Behandlungszweck im einzelnen abgestimmt
werden und kann gegebenenfalls mehrere Stunden betragen. Vorteilhafte Ergebnisse sind
zu erzielen, wenn mit je einer Halterung pro Fuss während eines Zeitraumes von 5 bis
30 Minuten gearbeitet wird.
[0027] Geräte mit einer den Fuss im Knöchelbereich umschlingenden Halterung, welche zur
Aufnahme von Gewichtselementen ausgestattet sind, gehören in den verschiedensten Ausführungsformen
seit langem zum Stand der Technik (siehe beispielsweise US-PSen 3 306 610, 3 427 020,
4 384 714, 3 278 184 und 3 334 898). Diese Geräte dienen jedoch ausschliesslich zum
Training der Muskulatur im Fuss-bzw. Beinbereich in einem schnellen Bewegungsrhytmus,
wie beispielsweise beim Laufen, und dienen daher vorwiegend zur Leistungssteigerung
für Athleten.
[0028] Bei Geräten dieser Art ist stets eine absolut zentrische Gewichtsverteilung vorgesehen.
Dies bedeutet, dass der Gesamtschwerpunkt der Gewichtselemente stets in der durch
die Unterschenkelachse beim Gehvorgang beschriebenen Bewegungsebene liegt. , In manchen
Fällen (vgl. beispielsweise US-PS 3 306 610) liegt der Gesamtschwerpunkt in dieser
Ebene sogar (in Gehrichtung) hinter der Unterschenkelachse, so dass sich eine überwiegend
im Fersenbereich angreifende Zugwirkung ergibt, welche im oberen Sprunggelenk wegen
des Fehlens einer primär allseitigen Distraktion eher gelenkbelastende Kippmomente
erzeugt.
[0029] Um relativ schnelle Bewegungen zuzulassen, weisen die bekannten Trainingsgeräte meist
vergleichsweise kleine Gewichte auf. Der mit einem erfindungsgemässen Gerät erzielbare
Effekt ist jedoch gerade nur dann erreichbar, wenn relativ grosse Gewichte langsam
bewegt werden.
[0030] Bei dem erfindungsgemässen Therapieprinzip wird eine effektive Kräftigung geschwächter
Muskelgruppen durch die Aktivierung ganzer Bewegungsketten erzielt. Dies geschieht
durch die Einführung zusätzlicher Kraftmomente in langsame Bewegungsabläufe, insbesondere
in Gehvorgänge.
[0031] Die Verschiebung des Schwerpunktes durch die exzentrische Gewichtsverteilung geht
einher mit Stellungs-und Belastungsveränderungen in und um alle beteiligten Gelenke
(vom Scheitel bis zur Sohle), was die bereits erwähnte Mobilisierung und zunehmende
Kräftigung bisher kaum beteiligter Muskelanteile und -gruppen zur Durchführung und
Stabilisierung des dadurch selbst teilweise modifizierten Bewegungsablaufes nach sich
zieht. Mit der Belastungsumverteilung werden die bisher durch Überbelastung irritierten
bzw. geschädigten Zonen, vor allem im Bereich der Wirbelsäule, im Bewegungsablauf
geschont, was sich auch im Nachlassen von Schmerzzuständen widerspiegelt. Regenerationsvorgänge
können somit im geschädigten Areal ohne erneut schädigende übermässige Druck-oder
Zugbelastung ablaufen.
[0032] Mit der Integration der reaktivierten Muskelgruppen erfolgt eine Annäherung an die
physiologischen bzw. gesunden Bewegungs-und Belastungsabläufe, die in weiten Bevölkerungskreisen
hochzivilisierter Länder bereits in jungen Jahren durch Bewegungsmangel und einseitige
muskuläre Beanspruchung verloren gehen. Mit der Vertiefung in diese dynamischen Zusammenhänge
zeigt sich die grosse Bedeutung des kontinuierlichen synergistischen Zusammenspiels
zwischen dem Muskelsystem und der im Schwerefeld der Erde bewegten Körpermasse. Ein
Missverhältniss bzw. Koordinationsmangel führt zwangsläufig zur Desintegration mit
schädlichen Belastungsspitzen in den beteiligten Gelenken oder Wirbelsäulensegmenten,
ferner durch das Mitschwingen weiterer Körperregionen häufig zu bewegungsdynamisch
ungünstigen Schwingungsknoten und -bäuchen als zusätzlich unphysiologischen Belastungszonen,
letzteres in besonderer Weise im Bereich der Wirbelsäule.
[0033] Bei der permanenten Wiederholung derartig gestörter Bewegungsabläufe sind Verschleisserscheinungen
unausbleiblich. Im Sinne einer "Bewegunshygiene", die durch die gestiegene Lebenserwartung
an Bedeutung gewinnt, vermag das mit den erfindungsgemässen Trainingsmitteln ermöglichte
neuartige Therapieprinzip durch die Aktivierung und Straffung ganzer Bewegungsketten
gezielt der Entgleisung von Bewegungsabläufen entgegenzuwirken und durch die Bahnung
kraftvoller physiologischer Bewegungsmuster vor allem auch kostenträchtige Wirbelsäulenleiden
zu verhindern bzw. zumindest deren Fortschreiten aufzuhalten.
[0034] Durch die erfindungsgemässe exzentrische Gewichtsverteilung werden bei grosser Entfernung
von der Bewegungsachse und einer der Schwerkraft entgegengerichteten Bewegung erhebliche
Hebelkräfte wirksam, die dem Benützer bzw. Patienten selbständig beachtliche und sonst
schwer erreichbare Trainingseffekte vor allem der dem Gelenk-und Bandscheibenschutz
dienenden und Haltungsschäden verhindernden Muskulatur ermöglichen, insbesondere eine
erstaunlich - schnelle Kräftigung der Bein-, Becken-und Rumpfmuskulatur gestatten,
die durch Aufrichten der Wirbelsäule Fehlhaltungen aufheben und somit die Zug-und
Druckbelastung von Bandscheiben bzw. Bandstrukturen wesentlich mindern.
[0035] Durch die Hebelkräfte ausgelöste aktive Ausgleichsbewegungen richten Becken und Wirbelsäule
auf; häufig schmerzhaft verspannte Muskelgruppen, vor allem im Nacken-und Schulterbereich,
lockern sich durch rhytmisches Gegenschwingen des Schultergürtels; der Brustraum weitet
sich, die Atmung wird vertieft. Blockierungen und Gefügestörungen von Wirbelsäulenabschnitten
werden durch die Kräftigung der gesamten Rückenstreckmuskulatur zurückgedrängt.
[0036] Erfindungsgemäss kann einfach und konsequent neben einer Beschäftigung im Stehen
ein Ausgleich zu dem durch Bewegungsmangel und einseitige Beanspruchungen im modernen
Alltagsleben entstandenen muskulären Ungleichgewicht und damit verbundenen Fehlhaltungen,
die auf Dauer vor allem zu Schäden an der Wirbelsäule - (Bandscheiben) führen, direkt
während des Bewegungsablaufs hergestellt werden. Bei dem dabei von•dem elementaren
aufrechten Gang ausgehenden selbständigen Training, das ganz nebenbei dem allgemein
verbreiteten Haltungs-und Kräfteverfall und den damit verknüpften Leidenszuständen
und Verschleisserscheinungen entgegenwirkt, ist die durch die Aktivierung vollständiger
Bewegungsketten mit wechselseitiger Entspannung von Muskelgruppen ganzheitliche Kräftigung
der Haltemuskulatur unter Betonung der bewegten Belastungs-und Stabilisierungsphasen
von zentraler Bedeutung.
[0037] Weiterhin erfolgt erfindungsgemäss eine mit jedem Schritt die Seite wechselnde Entlastung
von Wirbelsäulenabschnitten durch eine Distraktion bzw. Zugwirkung nach unten, die
den Druck auf Bandscheibengewebe -hier auch durch Weitung der gleichen Brustkorbseite
-wechselseitig während des rhytmischen Gehvorgangs herabsetzt und durch die damit
erhöhte zirkulationsfördernde Saugpumpwirkung das Stoffwechselgeschehen in dem bradytrophen
Bandscheibengewebe verbessert.
[0038] Neben diesen die Regenerations-und Heilvorgänge begünstigenden positiven Effekten
verschafft die Vordehnung von Muskelgruppen, Sehnen und Bändern mit einer Ausrichtung
von Wirbelsäulenabshnitten und Gelenken, die anderenfalls im Bewegungsablauf erfolgende
schmerzhafte Überdehnungen von Bandstrukturen mit reflektorischen muskulären Kontrakturen
umgeht, eine tragfähige Trainingsgrundlage weitgehend ohne die sonst häufige Auslösung
von demotivierenden Schmerzzuständen, die bei fortgesetztem Training dessen sonst
muskelaufbauende Wirkung grossteils aufheben.
[0039] Mit der Distraktion, der Stellungsänderung der Gelenkflächen und der muskulär verbesserten
Gelenkführungen bzw. Haltung der Wirbelsäule werden auch die Angriffspunkte der bei
Gelenk-und Wirbelsäulenschä den immer an angenähert gleicher Schad-und Schwachstelle
während des Bewegungsablaufes auftretenden, mit dem Fortschreiten eines Gelenk-oder
Wirbelsäulenleidens ursächlich zusammenhängenden Scherkräfte verschoben bzw. durch
Stellungsänderung im Gelenk teilweise oder ganz aufgehoben (vorteilhafte Scherkraftvektorveränderung
hinsichtlich Grösse und Richtung).
[0040] Zur Vermeidung von gelenkbelastenden hohen Beschleunigungskräften mit schädlichen
Scherkräften und unkoordinierten Propulsivbewegungen sind schnelles Gehen oder ein
Lauftraining zu unterlassen. Vielmehr kommt der während des langsamen Gehens mit dem
erfindungsgemässen Trainingsmittel wechselseitigen Kräftigung der die Gelenkstellung
stabilisierenden Beinmuskulatur eine wesentliche Bedeutung zu, die auch mit der Stabilisierung
des Beckens einen entscheidenden Einfluss auf die Haltung und Bewegung der Wirbelsäulenabschnitte
nimmt. So wird z.B. ein Hohlkreuz oder ein Hohlrundrücken bei noch nicht vollständiger
Fixierung dieser Wirbelsäulenfehlhaltungen zumindest teilweise aufgehoben.
[0041] Die bisher aufgeführten positiven Auswirkungen sind die Folge einer exzentrischen
Gewichtsverteilung als allgemeiner Grundlage des neuen Therapieansatzes. Die merkliche
Schwerpunktverlagerung mit infolge der Exzentrizität verändertem labilen Gleichgewicht
ist zwangsläufig verbunden mit der,erstrebten Aktivierung von bisher im Bewegungsablauf
kaum beanspruchten Muskelgruppen und Muskelanteilen. Welche Muskelgruppen, in welchem
Ausmass aktiviert werden, hängt von den im Bewegungsablauf unterschiedlichen Kraftmomenten
ab, die sich mit der Stellung des Hauptschwerpunktes und des exzentrischen Gewichtsschwerpunktes
zu den im Bewegungsablauf wirksamen Bewegungsachsen und zur Richtung der Schwerkraftvektoren
verändern. Mit dieser muskulären Aktivierung wird auch eine mit der Erhöhung der Gewichtselemente
zunehmende, - schädliche scherkräfteverringemde, Straffung und Kräftigung von ganzen
Bewegungsketten erreicht. Mit der Stabilisierung des durch die exzentrische Gewichtsverteilung
veränderten labilen Gleichgewichtes kommt es zu zum Teil steuerbaren, in therapeutisch
positivem Sinne verwertbaren Veränderungen der Körperhaltung und der Belastung.
[0042] So erfolgt beim Vorwärtsführen des Schwungbeines die Hauptbewegung um eine auf der
dabei beschriebenen Ebene angenähert senkrechten Hauptachse parallel zur Verbindungslinie
beider Hüftgelenke. Bei der Zentrierung der Trainingsgewichte umittelbar um die Sprunggelenke
äussem sich die verstärkten Ausgleichsbewegungen zur Erhaltung des labilen Gleichgewichtes
vor allem im muskulär stabilisierten Zurückführen des gesamten Rumpfes, insbesondere
beider Schultern, unter Betonung der dem Schwungbein entgegengesetzten Seite, und
in einer starken Aktivierung der Bauchmuskulatur, infolge der, bezogen auf den gesamten
Bewegungsablauf, langen Führung des Schwungbeines vor der Bewegungsachse. Eine weitere
Verstärkung der dabei erfolgenden Muskelaktivierung und Massenverschiebung, die vor
allem der Aufrichtung des Oberkörpers und der Kräftigung der in der Regel schwachen
Bauchmuskulatur dient und effektiv einer Hyperlordose (Hohlkreuzbildung) bzw. einer
verstärkten Kyphose (Rundrückenbildung) im Bereich der Brustwirbelsäule entgegenwirkt,
lässt sich durch Anordnung des exzentrischen Gewichtsanteils in dem vor dem oberen
Sprunggelenk gelegenen Bereich erzielen. Eine weitere Maximierung dieser Effekte ist
bei Verwendung einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Gerätes mit einer die
Exzentrizität vergrössemden Verlagerung grosser Gewichtsanteile, z.B. an das Ende
eines nach vorne ausgerichteten, teilweise abgewinkelten und drehbaren Arms (in diesem
Falle innerhalb der Bewegungsebene), zu erreichen. Umgekehrt führt die Ausrichtung
dieses Armes nach hinten über den Rückfuss hinaus, mit dem Trainingsschwerpunkt innerhalb
der Bewegungsebene, bereits zu Bewegungsbeginn zur Verschiebung des Beckens nach vorne
und zu dessen Aufrichtung, sowie zur Rückführung des Oberkörpers unter verstärkter
Aktivierung der Rückenstreckmuskulatur. Neben der gezielten Muskelkräftigung bietet
sich dieser therapeutische Ansatz bei einer Hyperlordose (Hohlkreuzbildung), sowie
bei einer Hüftbeugekontraktur an. Entsprechende Effekte sind weniger stark ausgeprägt
auch bei den anderen erfindungsgemässen Trainingsmitteln mit einer zirkulär verschiebbaren
exzentrischen Gewichtsverteilung möglich. Beim Gehvorgang kommt es durch die seitlich
symmetrische Anordnung beider Beine beim Vorführen des Schwungbeines ausserdem zu
leichten Rotationsbewegungen des Beckens und gegenläufig des Schultergürtels mit Torsionsbewegungen
in den dazwischenliegenden Wirbelsäulenabschnitten. Die Rotationsbewegungen finden
um eine exzentrisch gelegene Vertikalachse in Körperlängsrichtung statt.
[0043] Weiterhin finden dabei zur Stabilisierung des labilen Gleichgewichtes Ausgleichsbewegungen
zur Seite mit einer dorso-ventral (rücken-bauchwärts) gerichteten, angenähert horizontalen
Hauptachse im Bereich der Lendenwirbelsäule statt.
[0044] Neben der bereits durch die Zugwirkung des Gerätes verstärkten Aktivierung dieser
Bewegungskomponenten, einschliesslich der damit verbundenen Massenverschiebungen,
ist während des Bewegungsablaufes eine zusätzliche Verstärkung. durch die seitlich
exzentrische Gewichtsverlagerung (mit der Möglichkeit einer unterschiedlichen Winkeleinstellung
zur Bewegungsebene) eine zum Teil differenzierte Kräftigung geschwächter Bewegungsketten
möglich. Bei Anwendung der erfindungsgemässen Gerätes mit ausgeprägter Exzentrizität
werden derartige Bewegungsmomente erheblich verstärkt. Die Aktivierung der letztgenannten
Bewegungskomponenten mit einer Kräftigung der entsprechenden Muskelgruppen trägt wesentlich
zur Aufrichtung bzw. Stabilisierung, insbesondere auch zum Abbau noch nicht fixierter
bzw. versteifter seitlicher Wirbelsäulenverkrümmung - (Skoliosen) bei, vorausgesetzt
die Kraftkomponenten dieser Muskelgruppen, einschliesslich der Rückenstreck-und Bauchmuskulatur,
sind angenähert gleich. Diesem dynamischen Sachverhalt entspricht die Tatsache, dass
Wirbelsäulenskoliosen grundsätzlich mit einer Drehung bzw. Torsion bestimm ter Wirbelsäulenabschnitte
verbunden sind. Hier bietet sich ein hocheffektiver Ansatz für eine selbständig durchführbare,
muskuläre asymetriebeseitigenden Skoliosenbehandlung an, wobei eine Steigerung der
Wirksamkeit durch eine je nach Ausprägung unterschiedlich bemessene Gewichtsbelastung
beider Beine mit entsprechend variierbaren erfindungsgemässen Geräten möglich ist.
In diesem Zusammenhang kommt erwartungsgemäss den erfindungsgemässen Geräten mit grosser
Exzentrizität des Trainingsschwerpunktes eine besonders grosse Bedeutung zu, da sie
in einer Ausführungsform neben der unterschiedlichen Gewichtsverteilung und zirkulär
in der Horizontalebene des Unterschenkels unterschiedlchen Stellung des Hebelarmes
durch dessen wiederum in unterschiedlicher Stellung arretierbare Abwinkelung weitere
Kraftmomente ermöglicht, wobei indirekt bestimmte Muskelgruppen und Wirbelsäulenabschnitte
angesprochen werden können.
[0045] Bezüglich der Arbeitsgeschwindigkeit ist festzuhalten, dass zur Vermeidung von gelenkbelastenden
hohen Beschleunigungskräften mit ungünstigen Scherwirkungen und unkoordinierten Propulsivbewegungen
schnelles Gehen oder ein Lauftraining, verallgemeinert alle schnellen Bewegungen,
mit den erfindungsgemässen Geräten zu unterlassen sind.
[0046] Von Vorteil ist, dass die subjektiv überwiegend angenehme Übungsbehandlung mit den
erfindungsgemässen Geräten, die nach jedem Übungsabschluss ein Empfinden von Leichtigkeit,
gesteigerter Beweglichkeit und Kraft zurücklassen, häufig während einer stehenden
Beschäftigung in Beruf und/oder Freizeit ohne Ablenkung erfolgen kann, was der bei
fortgeschrittenen Schäden sinnvollen, täglich eventuell mehrstündigen Anwendung zum
dauerhaften Wiederaufbau gesunder und kraftvoller Bewegungsabläufe entgegenkommt.
Um am Arbeitsplatz nicht aufzufallen, reicht bei der durchaus empfehlenswerten ganztägigen
Anwendung ein leichteres, äusserlich unsichtbares Gerät mit einem Gewicht von jeweils
etwa 2,5 kg, mit stetigen und sanften Aufricht-und Aufbauimpulsen, das bei Fortsetzung
in der Freizeit durch ein schwereres Gerät (zwischen jeweils 5 und 7,5 kg) ersetzt
werden kann, aus. Es liegt nahe, dass bei gravierenden Schäden erst die Möglichkeit
eines derartig konsequenten Einsatzes die Grundlage-für die effektive Neubahnung gesunder
und muskulär dauerhaft stabilisierter Bewegungsmuster schaffen kann.
[0047] Im folgenden sind zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis mehrere Ausführungsbeispiele
der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt schematisch in einer Abwicklung ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemässen Gerätes,
Fig. 2 zeigt das Gerät gemäss Fig. 1 in angelegtem Zustand an einem Fuss in einer
Draufsicht,
Fig. 3 zeigt einen Schnitt in der Ebene 111-111 der Fig. 1,
Fig. 4 zeigt in einer perspektivischen Ansicht schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung, und
Fig. 5 zeigt in einer Teilansicht eine Weiterbildung des Ausführungsbeispiels gemäss
Fig. 4.
[0048] Bei dem in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Gerät besteht die Halterung 1 aus zwei
aufeinandergelegten Stoff-oder Folienbahnen 2, die durch eine entlang des Bahnrandes
verlaufende Naht 3 miteinander verbunden sind. Durch eine Anzahl parallel zueinander
verlaufender Quernähte 4 werden zwischen den Stoff-und Folienbahnen 2 röhrenförmige
Aufnahmehohlräume 5 ausgebildet, die im Querschnitt eine etwa rhombenartige Form haben
und die Gewichtselemente aufnehmen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel bestehen die
Gewichtselemente aus Stahl-oder Bleikugeln 6. Diese Stahl-oder Bleikugeln können entweder
direkt in die Aufnahmehohlräume 5 aufgefüllt oder in entsprechend geformte Säcke 7
eingenäht werden, die dann in die Aufnahmehohlräume 5 einschiebbar sind.
[0049] Im Falle der Verwendung von mit Gewichtselementen gefüllten Säcken 7 können die Aufnahmehohlräume
vorzugsweise im Bereich des oberen Randes der Halterung 1 verschliessbare Öffnungen
aufweisen. Auf diese Weise können dem jeweiligen Anwendungsfall entsprechend Säcke
7 mit unterschiedlicher Füllung in die Aufnahmehohlräume 5 eingeschoben werden.
[0050] Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist die Halterung im Bereich ihres im angelegten Zustand
unteren Randes mit etwa keilförmigen Ausschnitten 8 ausgestattet, die im Bereich der
Quernähte 5 liegen. Auf diese Weise kann sich die Halterung 1 im angelegten Zustand
der Fussform angleichen, so dass Druckstellen und eine Beeinträchtigung insbesondere
der arteriellen Durchblutung in diesem Anlagebereich der Halterung am Fuss vermieden
werden.
[0051] Wie aus Fig. 1 ferner hervorgeht, ist die Halterung im Bereich ihrer beiden Enden
jeweils auf einander gegenüberliegenden Seiten mit je einem Klettband 9 ausgestattet.
Dieses Klettband 9 ist jeweils auf die Aussenseite der Stoff-oder Folienbahn aufgenäht
und dient in bekannter Weise zur Befestigung der Halterung am Fuss, wie dies in Fig.
2 dargestellt ist.
[0052] In Fig. 2 ist mit dem Bezugszeichen A die Achse des Unterschenkels eines Fusses bezeichnet.
Diese Achse A definiert beim Gehvorgang eine Bewegungsebene E, welche in Fig. 2 vereinfacht
dargestellt ist.
[0053] Wie aus Fig. 2 hervorgeht, ist die Halterung nicht zentrisch um den Unterschenkel
im Bereich des Knöchels herumgelegt. Vielmehr ist im vorliegenden Fall auf der Aussenseite
des Fusses auf der den Zehen zugewandten Seite des Knöchelgelenkes eine Überlappung
hergestellt, so dass in diesem Bereich zwei Lagen von Aufnahmehohlräumen 5 angeordnet
sind. Durch eine derartige Anordnung wird der Gesamtschwerpunkt der Gewichtselemente
aus der Bewegungsebene E herausverla gert und zwar an einen Ort auf der Fussaussenseite,
der in bezug auf die durch das Knöchelgelenk definierte Bewegungsachse auf der den
Zehen des Fusses zugewandten Seite liegt.
[0054] Bei dem in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Halterung in
Form einer Knöcheimanschette 10 ausgebildet. Diese Knöcheimanschette 10 besitzt eine
Aufnahmebuchse 11, in deren Bohrung ein Hebelarm 12 eingeschoben ist. Quer zur Achse
der Bohrung ist in der Aufnahmebuchse 11 eine Gewindebohrung angeordnet, in die eine
Klemmschraube 13 eingeschraubt ist. Das in der Bohrung ruhende Ende des Hebelarmes
12 kann mittels der Klemmschraube 13 lösbar mit der Aufnahmebuchse 11 verbunden werden.
[0055] An dem der Aufnahmebuchse 11 entgegengesetzten Ende ist an dem Hebelarm 12 eine Kugel
16 befestigt, in der die Gewichtselemente in einer Einheit zusammengefasst sind.
[0056] In Fig. 5 ist eine weitere Ausgestaltung des Hebelarmes 12 dargestellt. Wie aus der
Figur zu ersehen ist, besteht der Hebelarm 12 bei dieser Ausführungsform aus Abschnitten
12a und 12b, die über ein Kugelgelenk 14 miteinander verbunden sind. Die Stellung
des Kugelgelenkes 14 kann durch eine Klemmschraube 15 lösbar fixiert werden. Bei einer
derartigen Ausgestaltung kann die Kugel 16 praktisch in jede beliebige Stellung gebracht
und damit der Gesamtschwerpunkt an die jeweils für die Behandlung erforderliche Stelle
gelegt werden.
[0057] In den obigen Ausführungen wurde teilweise versucht, einige Wirkprinzipien des erfindungsgemässen
Gerätes im Hinblick auf dessen therapeutische Verwertbarkeit, insbesondere bei Wirbelsäulenleiden,
herauszustellen. Der therapeutische Einsatz empfiehlt sich bei allen chronischen,
nicht-entzündlichen Wirbelsäulenerkrankungen, die mit einer Schwäche der Muskulatur
sowie Fehlhaltungen und Fehlbelastungen von Wirbefsäulenabschnitten, insbesondere
auch mit Asymetrien eingehergehen; damit verbundenen Schmerzzuständen, schädigenden
Dauerfehlbelastungen von Bandscheiben, Überdehnungen von Bandstrukturen, Verkrampfungen
und Überlastungen bstimmter Muskelgruppen, Gefügestörungen bestimmter Wirbelsäulenabschnitte,
Nervenreizungen mit Schmerzausstrahlungen in die Extremitäten, sowie Sensibilitätsstörungen
wird systematisch entgegengewirkt.
1. Verwendung eines Gerätes, das den Knöchelbereich mindestens eines Fusses mit einer
Halterung umgibt, die Gewichtselemente enthält, zur Prophylaxe und Therapie von Wirbelsäulenleiden.
2. Verwendung des Gerätes zum Zwecke gemäss Anspruch 1, wobei der Gesamtschwerpunkt
der Gewichtselemente ausserhalb der durch die Unterschenkelachse beim Gehvorgang beschriebenen
Bewegungsebene liegt.
3. Verwendung des Gerätes zum Zwecke gemäß Anspruch 1, wobei der Gesamtschwerpunkt
auf der Fußaußenseite liegt
4. Verwendung des Gerätes zum Zwecke gemäß Anspruch 1, wobei der Gesamtschwerpunkt
auf der den Zehen zugewandten Seite des Knöchelgelenkes liegt.
5. Verwendung des Gerätes zum Zwecke gemäß Anspruch 1, wobei die Lage des Gesamtschwerpunktes
an beiden Füßen spiegelbildlich gleich ist.
6. Verwendung des Gerätes zum Zwecke gemäß Anspruch 1, wobei die Lage des Gesamtschwerpunktes
an beiden Füßen unterschiedlich ist.
7. Verwendung des Gerätes zum Zwecke gemäß Anspruch 1, wobei das Gesamtgewicht der
Gewichtselemente je Fuß zwischen 2 und 8 kg, vorzugsweise zwischen 3,5 und 7 kg liegt.
8. Verwendung des Gerätes zum Zwecke gemäß Anspruch 1, wobei in bezug auf die Bewegungsebene
auf jeder Seite jeweils 50% des Gesamtgewichtes der Gewichtselemente wirken.
9. Verwendung des Gerätes zum Zwecke gemäß Anspruch 1, mit einer Gewichtsverteilung
gemäß Anspruch 8, wobei die Verteilung des Gewichtes der Gewichtselemente symmetrisch
zur Unterschenkelachse ist.
10. Verwendung des Gerätes zum Zwecke gemäß Anspruch 1, mit einer Gewichtsverteilung
gemäß Anspruch 8, wobei die Verteilung des Gewichtes der Gewichtselemente unsymmetrisch
zur Unterschenkelachse ist.
11. Verwendung des Gerätes zum Zwecke gemäß Anspruch 1, wobei in bezug auf die Bewegungsebene
auf der einen Seite 20 bis 100%, vorzugsweise 40 bis 80% mehr Gewicht als auf der
anderen Seite wirken.
12. Gerät für Prophylaxe und Therapie mit einer den Fuß im Knöchelbereich umschlingenden
Halterung zur Aufnahme von Gewichtselementen, dadurch gekennzeichnet , daß der Gesamtschwerpunkt
der Gewichtselemente außerhalb der durch die Unterschenkelachse (A) beim Gehvorgang
beschriebenen Bewegungsebene (E) liegt.
13. Gerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet , daß der Gesamtschwerpunkt auf
der Fußaußenseite liegt.
14. Gerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtschwerpunkt auf
der den Zehen zugewandten Seite des Knöchelgelenkes liegt.
15. Gerät nach Anspruch 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage des Gesamtschwerpunktes
an beiden Füßen spiegelbildlich gleich ist.
16. Gerät nach Anspruch 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage des Gesamtschwerpunktes
an beiden Füßen unterschiedlich ist.
17. Gerät nach Anspruch 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Gesamtgewicht der
Gewichtselemente je Fuß zwischen 2 und 8 kg, vorzugsweise zwischen 2,5 und 7,5 kg
liegt.
18. Gerät nach Anspruch 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß in bezug auf die Bewegungsebene
(E) auf der einen Seite 20 bis 100%, vorzugsweise 40 bis 80% mehr Gewicht als auf
der anderen Seite angeordnet sind.
19. Gerät nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtschwerpunkt auf
der Fußaußenseite auf der den Zehen zugewandten Seite des Knöchelgelenkes liegt.
20. Gerät nach Anspruch 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewichtselemente
in einer Einheit zusammengefaßt sind, welche am Ende eines mit der Halterung (1) verbundenen
Hebelarms (12) angeordnet ist.
21. Gerät nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebelarm (12) längenverstellbar
ausgebildet ist.
22. Gerät nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebelarm (12) mit einem
einstellbaren Gelenk (14) ausgestattet ist.
23. Gerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (1) als Knöchelmanschette
(10) ausgebildet ist.
24. Gerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung in den Schaft
eines Schuhes integriert ist.
25. Gerät nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (1) aus zwei
aufeinandergelegten Stoff-oder Folienbahnen (2) besteht, in denen durch parallel zueinander
verlaufende Quernähte (4) nebeneinanderliegende, röhrenförmige Aufnahmehohlräume (5)
für die Gewichtselemente (6) ausgebildet sind.
26. Gerät nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verlagerung des Gesamtschwerpunktes
die Gewichtselemente auf einer Seite der Bewegungsebene (E) ein größeres Gewicht aufweisen
als auf der anderen Seite der Bewegungsebene.
27. Gerät nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verlagerung des Gesamtschwerpunktes
die Aufnahmehohlräume (5) für die Gewichtselemente auf einer Seite der Bewegungsebene
(E) in zwei oder mehreren Lagen angeordnet sind.