[0001] Die Erfindung betrifft ein Falttor nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Derartige Falttore dienen insbesondere zum Abschluß von Lager- und Fabrikhallen und
weisen wenigstens einen Torflügel auf, welcher aus wenigstens zwei Segmenten besteht,
die miteinander schwenkbeweglich verbunden sind. Das der Torzarge benachbarte Außen-Segment
weist einen Trägerrahmen mit einem vertikalen Schenkel und einem oberen, horizontalen
Querträger auf, wobei der Trägerrahmen des Außensegmentes durch eine geeignete Schwenklagerung
an der Torzarge geführt ist. Die Aufhängung des sich an das Außen-Segment anschließenden
Innensegments erfolgt einerseits durch eine schwenkbewegliche, Gewichtskräfte aufnehmende
Verbindung seines Querträgers mit dem Querträger des Trägerrahmens des Außen-Segmentes.
Oberhalb der lichten Durchfahrtshöhe des Falttores ist eine Querzarge angeordnet,
an welcher einerseits ein Führungszapfen an der Innenkante des Innen-Segmentes zur
Führung dieser Innenkante bei der Torbewegung in der Ebene der Toröffnung eingreift
und andererseits eine Antriebseinheit für das Außen-Segment montiert ist. Diese Antriebseinheit
ist beispielsweise ein Hydraulik- oder Pneumatikzylinder, der über ein geeignetes
Umlenkgestänge seine Linearbewegung in eine entsprechende Schwenk-Folgebewegung des
Außensegmentes umsetzt, so daß das Außen- segment eine vertikale Schwenkbewegung von
90° ausführen kann. Aufgrund der Verbindung der beiden Querträger des Außensegmentes
und des Innensegmentes sowie aufgrund der gleitbeweglichen Führung des Innensegmentes
erfolgt bei einer Schwenkbewegung des Außensegmentes um 90° eine zwangläufige Mitnahme
des Innensegmentes derart, daß nach dem erfolgten Schwenkvorgang des Außensegmentes
um 90° das Innensegment wenigstens annähernd parallel zu dem Außensegment zu liegen
kommt.
[0003] Derartige Falttore weisen gegenüber den herkömmlichen Pendeltoren die folgenden wesentlichen
Vorteile auf:
Falttore weisen im geöffneten Zustand, d.h. im ausgeschwenkten Zustand des Außensegmentes
eine geringere Ausschwenklänge auf als Pendeltore, da die Gesamtbreite eines Torflügels
durch den Faltvorgang halbiert, bzw. bei drei Segmenten gedrittelt wird. Darüber hinaus
weisen Falttore beim Öffnen bzw. Schließen eine geringere Luftwiderstandsfläche als
Pendeltore auf, so daß der Öffnungs- bzw. Schließvorgang entsprechend schnell ablaufen
kann. Da das Öffnen eines Falttores durch einen Fremdantrieb erfolgt und nicht durch
Aufschieben oder -drücken beispielsweise mit einem Gabelstapler, wie dies in der Regel
bei Pendeltoren der Fall ist, werden die Türfüllungen, die zumeist aus durchsichtigem
PVC bestehen, nicht zerkratzt oder beschädigt.
[0004] Die Verwendung von Falttoren kann jedoch insoweit Probleme aufwerfen, als sie sich
beim Empfang eines entsprechenden Steuersignales stets vollständig öffnen. Dies ist
insofern nachteilig, als nicht nur Güterverkehr entsprechender Breite die Falttore
passiert, sondern auch Einzelpersonen, wobei das vollständige Öffnen eines Falttores
erheblicher Breite zum Durchlassen einer einzelnen Person aus wirtschaftlichen Gründen
ungünstig ist.
[0005] Speziell bei ungünstigen Witterungsverhältnissen außerhalb der Halle ist das häufige
vollständige Auffahren eines Falttores ungeachtet der tatsächlich benötigten Durchfahrtsbreite
ein unerwünschter Nachteil.
[0006] Zwar wäre es denkbar, den Antrieb des oder der Aüßensegmente derart zu steuern, daß
das Außensegment um weniger als 90° ausschwenkt, so daß eine entsprechend schmälere
Durchfahrtsöffnung in dem Falttor entstehen würde. Ein derartiges Ausschwenken des
Außensegmentes - beispielsweise nur um 45
0 - ist jedoch unerwünscht; da insbesondere bei Automatiktoren, die durch im Boden verlegte
Induktionsschleifen zum Öffnen und Schließen angesteuert werden, beispielsweise der
Fahrer eines nachfolgenden Gabelstaplers oder LKWs nicht mit Sicherheit sagen kann,
ob das halbgeöffnete Tor eine ordnungsgemäße Betriebsstellung ist, die von einer vorausgehenden
Einzelperson ausgelöst wurde, oder ob ein Fehler in der Torsteuerung vorliegt, so
daß das Tor nicht mehr ordnungsgemäß vollständig öffnet.
[0007] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Falttor nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1 zu schaffen, welches eine Mehrzahl von eindeutig definierten und
als solche erkennbaren Öffnungsstellungen die unterschiedlichen Erfordernissen entsprechen,
aufweist.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches
1.
[0009] Danach weist das Innensegment eine zusätzliche Antriebseinheit zur Erzeugung einer
Schwenkbewegung gegenüber dem gegebenenfalls ruhenden Außensegment auf, wobei das
Innensegment an seinem der Tormitte benachbarten Endbereich ungeführt und frei beweglich
ist.
[0010] Hierdurch ist es möglich, das Innensegment unabhängig von dem Außensegment zu bewegen,
so daß eine Mehrzahl von definierten Öffnungs- bzw. Verschlußstellungen realisierbar
ist.
[0011] Bei einem Falttor mit beispielsweise zwei Torflügeln, die je aus zwei Segmenten bestehen,
kann somit eine kleine, eine mittlere und eine weite Öffnungsstellung realisiert werden,
je nachdem, ob ein Innensegment, beide Innensegmente oder sowohl die Außensegmente
als auch die Innensegmente geöffnet werden.
[0012] Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
[0013] Gemäß Anspruch 2 ist die Antriebseinheit des Außensegmentes seitlich neben der vertikalen
Torzarge angeordnet, so daß in Verbindung mit dem ungeführten Endbereich des Innensegmentes
gemäß Anspruch 1 auf den horizontalen Querträger oberhalb der lichten Durchfahrtshöhe
des Falttores verzichtet werden kann.
[0014] Dadurch, daß gemäß Anspruch 3 die Oberkante des Falttores von Einbauten wie etwa
einem Öffnerkasten oder Führungen für das Innen-Segment frei gehalten ist; kann auch
unter ungünstigen baulichen Bedingungen eine maximale lichte Durchfahrtshöhe erzielt
werden.
[0015] Gemäß Anspruch 4 geht der Raum über dem Querträger in eine Durchfahrtsöffnung, beispielsweise
für einen Laufkran über, so daß Transportgut etwa an einem Hallenkran in Bodenhöhe
durch das erfindungsgemäße Falttor verfahren werden kann.
[0016] Gemäß Anspruch 5 ist das Innensegment bezüglich des Außensegmentes um 90° verschwenkbar,
wohingegen gemäß Anspruch 7 das Innensegment bezüglich des Außensegmentes um ein ganzzahliges
Vielfaches von 90°, insbesondere um 180° verschwenkbar ist. Eine Verschwenkung um
90° bzw. um ein Vielfaches hiervon ist insofern vorteilhaft, als sich hierdurch genau
definierte und optisch eindeutige Öffnungsstellungen erzielen lassen.
[0017] Gemäß Anspruch 6 erfolgt der Antrieb des Innensegmentes gegenüber dem Außensegment
durch einen einzigen Kraftzylinder, wohingegen nach Anspruch 8 der Antrieb des Innensegmentes
gegenüber dem Außensegment durch zwei Kraftzylinder erfolgt. Die Verwendung von Kraftzylindern,
beispielsweise Hydraulik- oder Pneumatikzylindern, ist vorteilhaft hinsichtlich der
Stellgeschwindigkeit und -genauigkeit, sowie der Zuverlässigkeit auch unter rauhen
Betriebsbedingungen. Der Antrieb durch einen einzigen Kraftzylinder ist am Kostengünstigsten
und insbesondere bei einem kleine Schwenkbereich von 90° in aller Regel ausreichend.
Der Antrieb durch zwei Kraftzylinder ist insbesondere dann von Vorteil, wenn eine
hohe Bewegungsgeschwindigkeit gefordert ist; durch die Verwendung von zwei Kraftzylindern
erfolgt eine Halbierung des Stellweges pro Zylinder und damit eine insgesamt höhere
Bewegungsgeschwindigkeit des Innensegmentes.
[0018] Gemäß Anspruch 9 sind der oder die Kraftzylinder in je einem der oberen Querträger
des Trägerrahmens für die Segmente angeordnet, so daß sich eine äußerst kompakte Bauform
ergibt.
[0019] Gemäß Anspruch 10 ist es möglich, mehr als zwei Segmente vorzusehen, so daß bei zwei
Torflügeln auch große Durchfahrtsbreiten überspannt werden können, bzw. bei nur einem
Torflügel Durchfahrtsbreiten überspannt werden können, bei denen zwei Torflügel mit
je zwei Segmenten unwirtschaftlich wären.
[0020] Weitere Einzelheiten; Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung zweier Ausführungsformen anhand der Zeichnung.
[0021] Es zeigt:
Fig. 1 eine Ansicht von vorne eines erfindungsgemäßen Falttores in Verbindung mit
einem Pendeltor für einen Hallenkran;
Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch den Bereich der Oberkante des Falttores gemäß
Fig. 1, wobei das Falttor in Öffnungsstellung dargestellt ist und die Schließstellung
mit strichpunktierten Linien veranschaulicht ist;
Fig. 3 eine Seitenansicht einer Antriebseinheit zwischen den beiden Segmenten gemäß
Fig. 2:
Fig. 4 eine Fig. 2 entsprechende Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung;
Fig. 5 eine Fig. 3 entsprechende Darstellung der Ausführungsform gemäß Fig. 4; und
Fig. 6 schematisch vereinfacht Draufsichten von oben auf ein erfindungsgemäßes Falttor
mit zwei Torflügeln und je zwei Segmenten in mehreren Öffnungszuständen.
[0022] Gemäß Fig. 1 weist ein erfindungsgemäßes Falttor 2 zwei Torflügel 4 und 6 auf, die
je aus einem Außen-Segment 8 bzw. 10 und einem Innen-Segment 12 bzw. 14 bestehen.
[0023] Die Segmente 8 bis 14 weisen Füllungen beispielsweise aus transparenten PVC-Bahnen
auf, wobei die Formgebung der Bahnen derart ist, daß sich die Segmente 8 und 12 bzw.
12 und 14 bzw. 14 und 10 im geschlossenen Zustand des Tores überlappen, wie in Fig.
1 dargestellt, so daß sich eine wirkungsvolle Abdichtung gegen Wind und andere Witterungseinflüsse,
sowie gegen Lärm und Staub ergibt.
[0024] Anstelle der Füllung der Segmente 8 bis 14 aus einstückigen PVC-Bahnen ist es auch
möglich, die einzelnen Segmente rundum in Rahmenbauweise auszuführen, wobei die Füllung
der jeweiligen Rahmen dann ebenfalls aus transparentem PVC oder auch aus Aluminium
oder einem anderen Werkstoff bestehen kann.
[0025] Die Lagerung der Außen-Segmente 8 und 10 in einem Mauerwerk 16 erfolgt an zwei vertikalen
Torzargen 18 und 20 derart, daß die Segmente 8 und 10 an den Torzargen 18 und 20 schwenkbeweglich
gehalten sind. Hierzu sind vier Schwenklager 22a; 22b, 22c und 22d vorgesehen, mittels
derer die Außen-Segmente 8 und 10 an den Torzargen 18 und 20 gelagert werden. Die
Verbindung der Segmente 8 und 10 mit den Schwenklagern 22a bis 22d erfolgt über vertikale
Schenkel 24 und 26 der Trägerrahmen, an welchen Schwenkzapfen ausgebildet sind, die
in den Schwenklagern 22a bis 22d geführt sind.
[0026] In ihren oberen Endbereichen der vertikalen Schenkel 24 und 26 weisen die Trägerrahmen
horizontale Querträger 28 und 30 auf, in denen die Außen-Segmente 8 und 10 aufgehängt
sind, so daß die Segmente 8 und 10 über die vertikalen Schenkel 24 und 26, die Querträger
28 und 30 und die Schwenklager 22a bis 22d gegenüber den Torzargen 18 und 20 schwenkbeweglich
abgestützt sind.
[0027] Die Lagerung der Segmente 12 und 14 erfolgt ebenfalls durch Querträger 32 und 34,
welche mit den Querträgern 28 und 30 über das Gewicht der Innen-Segmente 12 bzw. 14
aufnehmende Schwenklager 36 und 38 verbunden sind.
[0028] Anhand der Fig. 2 bis 5 sollen nun im folgenden die erfindungswesentlichen Merkmale
des vorliegenden Falttores näher erläutert werden. Fig. 2 zeigt in vereinfachter Darstellung
einen Ausschnitt des in Fig. 1 rechten Torflügels 6 mit den beiden Segmenten 10 und
14. Gemäß der Darstellung von Fig. 2 sind die Segmente 10 und 14 in zwei verschiedenen
Endstellungen dargestellt, wobei eine Stellung der Schließstellung des Torflügels
6 entspricht und strichpunktiert veranschaulicht ist und die andere Stellung der geöffneten
Stellung des Torflügels 6 entspricht und mit ausgezogenen Linien dargestellt ist.
Druck- und Steuerleitungen sind aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit in den
Fig. 2 bis 5 nicht dargestellt.
[0029] Gemäß Fig. 2 erfolgt der Antrieb des Außen-Segmentes 10 durch einen Kraftzylinder
40, welcher über ein geeignetes Umlenkgestänge 42, welches an dem Stützelement 26
angreift, auf das Segment 10 derart einwirkt, daß in der gezeichneten Stellung des
Kraftzylinders 40 das Segment 10 um 90° aus der Schließstellung herausgeschwenkt wird.
Im vollausgefahrenen Zustand des Kraftzylinders 40 befindet sich das Außen-Segment
10 in der Schließstellung.
[0030] Wie aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, ist an dem Segment 10, vorzugsweise im Bereich
des Querträgers 30 ein weiterer Kraftzylinder 44 angeordnet, welcher über ein geeignetes
Anlenkgestänge 46 das Segment 14 bewegt. Das Anlenkgestänge 46 ist in der Ausführungsform
gemäß Fig. 2 und 3 derart ausgebildet, daß eine Übersetzung der Linearbewegung des
Kraftzylinders 44 in eine Folgeschwenkbewegung des Segmentes 14 um wenigstens 90
0, maximal 180° umgesetzt wird. Hierzu ist eine Schwinge 48 vorgesehen, welche an dem
Querträger 30 und an dem Kraftzylinder 44 schwenkbeweglich gelagert ist und eine Schub-
bzw. Zugbewegung des Kraftzylinders 44 auf eine Schubstange 50 einleitet, welche an
dem Segment 14 bzw. dem Querträger 34 schwenkbeweglich gelagert ist. "
[0031] Wie weiterhin aus Fig. 2 hervorgeht, ist der Kraftzylinder 40 außerhalb der lichten
Weite der Toreinfahrt angeordnet, beispielsweise in einem sogenannten Öffnerkasten
52. Hierdurch wird insbesondere erreicht, daß der Raum oberhalb der Querträger 30
und 34 frei von irgendwelchen Einbauten gehalten werden kann, was speziell bei der
Verwendung des erfindungsgemäßen Falttores in Verbindung mit einem Laufkran-Pendeltor
vorteilhaft ist; wie später noch erläutert wird.
[0032] Anhand der Fig. 4 und 5 wird nun im folgenden eine zweite Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung beschrieben. Gleiche Teile wie in den Fig. 2 und 3 sind mit den gleichen
Bezugsziffern versehen und auf eine wiederholte Beschreibung dieser Teile wird hier
verzichtet.
[0033] In der zweiten Ausführungsform gemäß den Fig. 4 und 5 erfolgt der Antrieb des Segmentes
14 gegenüber dem Segment 10 nicht durch einen einzelnen Kraftzylinder, sondern durch
zwei separate Kraftzylinder 50 und 56, wobei der Kraftzylinder 54 in dem Segment 10
bzw. dem Querträger 30 und der Kraftzylinder 56 in dem Segment 14 bzw. dem Querträger
34 angeordnet ist. Die beiden Kraftzylinder 54 und 56 können gleichzeitig oder unabhängig
voneinander auf eine Lenkscheibe 58 einwirken, welche in dem Schwenklager 38 gelagert
ist, das die beiden Segmente 10 und 14 verbindet.
[0034] Die Anordnung von zwei Kraftzylindern
.54 und 56 anstelle von nur einem Kraftzylinder 44 gemäß den Fig. 2 und 3 hat insbesondere
den Vorteil, daß aufgrund der voneinander unabhängigen Ansteuerung der beiden Kraftzylinder
das Schwenkverhalten des Segmentes 14 relativ zu dem Segment 10 zum einen variantenreicher
gestaltet werden kann und zum anderen durch die verkürzten Hubwege der Kraftzylinder
54 bzw. 56 die Schwenkbewegung des Segmentes 14 relativ zu dem Segment 10 schneller
erfolgen kann.
[0035] Als Kraftzylinder 40, 44, 54 bzw. 56 können zweckmäßig übliche Druckmittelzylinder
wie insbesondere Pneumatikzylinder verwendet werden. Vor allem bei fehlendem Druckmittel,
jedoch auch wegen der höheren Beschädigungssicherheit ist jedoch insbesondere für
den Antrieb der gegebenenfalls wie Pendeltore arbeitenden Innen-Segmente ein Antrieb
mit Elektromotor und Stellspindel ohne Selbsthemmung häufig zu bevorzugen, wie er
in der deutschen Patentanmeldung derselben Anmelderin vom gleichen Tag mit dem Titel
"Industrietor" (Nummer der Anwaltsakte: 11EF01032) beschrieben und erläutert ist,
auf die wegen weiterer Einzelheiten insoweit vollinhaltlich ausdrücklich Bezug genommen
wird.
[0036] Anhand von Fig. 6 sollen nun einige Betriebsstellungen eines erfindungsgemäßen Falttores
mit zwei Torflügeln und je zwei Segmenten erläutert werden.
[0037] Die Fig. 6 zeigt eine stark vereinfachte Draufsicht von oben auf ein Falttor 2 in
fünf verschiedenen Betriebsstellungen. In der gemäß Fig. 6 obersten Betriebsstellung
sind die Segmente 8 und 12 in Ruhelage, d.h. in der geschlossenen Stellung. Demgegenüber
ist das Segment 14 relativ zu dem Segment 10 um 90° ausgeschwenkt, so daß sich ein
relativ schmaler Durchgang 60 zwischen dem Segment 12 und dem Segment 10 ergibt. Wie
in Fig. 6 dargestellt, kann hierbei das Verschwenken des Segmentes 14 um 90° relativ
zu dem Segment 10 auch in die entgegengesetzte Richtung erfolgen (strichpunktierte
Linien in Fig. 6), so daß sich das Segment 14 beispielsweise stets von einem sich
nähernden Objekt wegbewegt. Das Segment 14 verhält sich dabei wie der Torflügel eines
Pendeltores, so daß in dem größeren Falttor ein kleineres Pendeltor mit dessen Vorzügen
integriert ist.
[0038] In der gemäß Fig. 6 zweiten Darstellung von oben ist das Segment 14 relativ zu dem
Segment 10 um 180° verschwenkt, so daß sich zwischen dem Segment 12 und dem Segment
10 ein Durchgang 62 ergibt, der die gleiche Breite hat wie der Durchgang 60. Das Verschwenken
des Segmentes 14 um 180° ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn zu erwarten steht,
daß der Durchgangsverkehr durch den Durchgang 62 unmittelbar nach Passieren des Durchganges
62 eine scharfe Richtungsänderung durchführen muß. Bei der hier gezeigten Stellung
des Segmentes 14 relativ zu dem Segment 10 ist allerdings ein Schwenkweg von wenigstens
270° dann erforderlich, wenn das Innen-Segment 14 zusätzlich als Flügel eines kleinen
Pendeltores in beiden Richtungen je um 90° aufschwenken soll. Bei einem Schwenkweg
von 360° kann das Innen-Segment zusätzlich zur pendeltorartigen Öffnungsbewegung in
beiden Richtungen auch noch in Parallellage zum Außen-Segment 10 weitergeschwenkt
werden.
[0039] In der mittleren Darstellung gemäß Fig. 6 sind sowohl das Segment 12 als auch das
Segment 14 zu ihren Nachbarsegmenten 8 bzw. 10 jeweils um 90° verschwenkt. Hierdurch
ergibt sich ein Durchgang 64, der bei symmetrischer Ausbildung der Segmente 8 bis
14 die doppelte Breite hat wie die Durchgänge 60 bzw. 62. Auch hierbei ist es denkbar,
bzw. in manchen Fällen sogar wünschenswert, die Segmente 12 bzw. 14 sowohl um 90°
nach oben als auch um 90° nach unten zu verschwenken, so daß sich beispielsweise bei
zwei Fahrspuren im Gegenverkehr jeweils das entsprechende Segment von einem sich nähernden
Objekt wegbewegen kann.
[0040] In der gemäß Fig. 6 vierten Darstellung von oben'sind sowohl das Segment 10 als auch
das Segment 14 jeweils um 90° verschwenkt, so daß sich ein Durchgang 66 ergibt, welcher
die gleiche Breite hat, wie der Durchgang 64, jedoch um eine Segmentbreite nach rechts
verschoben ist. Diese Öffnungsstellung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn auf
zwei Fahrspuren mit Gegenverkehr gearbeitet wird, jedoch Güter mit größerer Breite
gegebenenfalls gleichzeitig das Tor in Gegenrichtung passieren müssen.
[0041] In der gemäß Fig. 6 untersten Darstellung sind sowohl die Segmente 8 und 12 als auch
die Segmente 10 und 14 jeweils um 90° verschwenkt, so daß sich ein Durchgang 68 mit
maximaler Durchfahrtsbreite ergibt.
[0042] Selbstverständlich sind noch weitere Betriebsstellungen als die in Fig. 6 dargestellten
möglich, so kann beispielsweise das Segment 12 relativ zu dem Segment 8 um 90
0 verschwenkt werden, wohingegen die Segmente 10 und 14 beide um 90° verschwenkt werden,
so daß sich ein Durchgang ergibt, der in etwa 3/4 der gesamten Torbreite einnimmt.
Bei Bedarf können die beiden Torflügel 4 und 6 auch in gestreckter Stellung der Segmente
8 und 12 bzw. 10 und 14 wie Pendeltorflügel aufgeschwenkt werden.
[0043] Bei der Verwendung von Torflügeln mit mehr als zwei Segmenten sind noch eine Vielzahl
von weiteren Betriebsstellungen realisierbar.
[0044] Insbesondere kann eine Torflügelausbildung mit 3 Segmenten auf einfache Weise dadurch
realisiert werden, daß das Mittel-Segment wie ein übliches Innen-Segment an der Querzarge
geführt und durch das frei schwenkbare Innen--Segment 12 bzw. 14 ergänzt ist.
[0045] Da die Segmente 12 und 14 in ihren der Tormitte benachbarten Bereichen nicht mehr
an einer Querzarge geführt werden müssen und da der Kraftzylinder 40 in einem Öffnerkasten
52 angeordnet ist, der außerhalb der lichten Weite der Toröffnung angeordnet ist,
kann auf eine festeingebaute Querzarge im Bereich der Oberkante des erfindungsgemäßen
Falttores 2 verzichtet werden. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn ein Falttor
gemäß der Darstellung in Fig. 1 mit sogenanntem Laufkran- Pendeltor kombiniert wird.
In Fig. 1 ist mit 70 ein derartiges Pendeltor bezeichnet, mit welchem eine Laufkran-Öffnung
72 verschließbar ist. Das Pendeltor 70 besteht aus einer Mehrzahl von Einzeltoren
70a, 70b, 70c,...70h, welche an einer Pendelstange 74 schwenkbeweglich aufgehängt
sind. Ein in der Zeichnung nicht dargestellter Hallenkran stützt sich in bekannter
Weise beidseitig auf Laufschienen 76 und 78 ab und ist somit in der Lage, sich in
horizontaler Richtung beispielsweise entlang der gesamten Länge der Lagerhalle sowie
darüber hinaus auf einen Freiluft-Lagerplatz außerhalb der Halle zu bewegen. Beim
Verlassen der Halle bzw. beim Zurückkehren in die Halle drückt die Brücke des Laufkrans
die Einzeltore 70a, 70b, 70c,....70h des Pendeltores 70 elastisch nach außen bzw.
innen, wobei diese eine Schwenkbewegung um die Pendelstange 74 ausüben und der Vorwärtsbewegung
des Laufkrans keinen wesentlichen Widerstand entgegensetzen.
[0046] Aus Gründen der Betriebssicherheit und der Umschlaggeschwindigkeit ist es in der
Mehrzahl der Fälle wünschenswert, daß ein von einem Laufkran zu transportierendes
Gut nur geringfügig vom Boden abgehoben wird und dann durch entsprechende Linearbewegungen
der Kranbrücke und der Laufkatze an den gewünschten Standort bewegt wird. Bisher stand
jedoch einer derartigen bodennahen Bewegung von Transportgut mittels eines Laufkrans
die Querzarge eines Falttores gegenüber, über die das Transportgut, soweit überhaupt
möglich, gehoben werden muß.
[0047] Gemäß Fig. 1 geht nun der Raum über den einzelnen Querträgern 28, 32, 34 und 30 unmittelbar
in die Laufkran--Öffnung 72 über, so daß bei einem Öffnen des Falttores 2 keinerlei
Hindernisse in die Bewegungsbahn des Laufkrans bzw. seines Stahlseils vorragen. Ein
zügiges und problemloses Transportieren und Umschlagen mit Hilfe eines Laufkrans ist
somit gewährleistet.
[0048] Vorzugsweise ist bei der Darstellung gemäß Fig. 1 zwischen den Unterkanten der Einzeltore
70a, 70b, 70c, .....70d des Pendeltores 70 und den Querträgern 28, 32, 34 und 30 des
Falttores 2 eine Dichtung 80, beispielsweise in Form einer Bürstendichtung angeordnet.
[0049] Selbstverständlich ist das erfindungsgemäße Falttor mit den weiter oben beschriebenen
Vorteilen auch einsetzbar, wenn eine einbautenfreie Oberkante nicht gefordert ist.
Dann kann bei Bedarf auch eine obere Querschiene, Querzarge oder dergleichen verwendet
werden, etwa um dagegen eine Verriegelung des Tores in der Schließstellung vorzunehmen.
[0050] Insbesondere bei Verzicht auf eine solche Querzarge zur Erzielung einer einbautenfreien
Oberkante ist es besonders vorteilhaft, für eine Verriegelung der Kraftzylinder 40,
44, 54 und 56 auf die Lehre der deutschen Patentanmeldung mit dem Titel "Industrietor
in Form eines Falt-oder Pendeltores" (Anwaltsakte: 11 EF01 02 2) derselben Anmelderin
vom gleichen Tag zurückzugreifen, auf die hier insoweit vollinhaltlich Bezug genommen
wird. Hierbei ergibt sich bei einem Antrieb mittels Pneumatikzylinder oder Elektromotor
mit einer Stellspindel ohne Selbsthemmung der besondere Vorteil, daß bei ausschließlicher
Bewegung der Innen-Segmente 12 und/oder 14 der Kraftzylinder 40 verriegelt gehalten
werden und so das Außen-Segment 8 bzw. 10 in seiner Lage sauber gesichert werden kann.
1. Falttor (2) mit wenigstens einem Torflügel (4; 6), der aus wenigstens einem an
einer Torzarge (15, 20) schwenkbeweglich gelagerten Außen-Segment (8, 10) und einem
der Tormitte benachbarten Innen-Segment (12, 14), das an dem Außen-Segment schwenkbewglich
gelagert ist, besteht, wobei die jeweiligen Außen-Segmente und Innen-Segmente tragend
miteinander verbunden und aus einer in einer Ebene gestreckten Lage in eine gefaltete
Lage schwenkbar sind, in der die Segmente (8, 10, 12, 14) wenigstens annähernd parallel
nebeneinander im Abstand von der Tormitte angeordnet sind, und mit wenigstens einer
Antriebseinheit (40) für jeden Torflügel (4, 6), dadurch gekennzeichnet,
daß das Innen-Segment (12, 14) an seinem der Tormitte benachbarten Endbereich ungeführt
und frei beweglich ist.
2. Falttor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet; daß die Antriebseinheit (40) des
Außen-Segmentes (8, 10) seitlich neben der vertikalen Torzarge (18, 20) auf d eren
der Tormitte abgewandten Seite angeordnet ist.
3. Falttor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich der Oberkante
des Falttores (2) zumindest über einen Teil seiner Breite von Einbauten frei gehalten
ist.
4. Falttor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß über dem Falttor (2) eine
Durchfahrtsöffnung (72), insbesondere für einen Hallenkran, angeordnet ist.
5. Falttor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Innen-Segment
(12, 14) bezüglich des Außen-Segmentes um wenigstens 90° verschwenkbar gehalten ist.
6. Falttor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb
des Innen-Segmentes (12, 14) durch einen einzigen Kraftzylinder (44) erfolgt.
7. Falttor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Innen-Segment
(12, 14) bezüglich des Außen-Segmentes (8, 10) über einen Schwenkbereich entsprechend
einem ganzzahligen Vielfachen von 900, insbesondere 180° verschwenkbar gehalten ist.
8. Falttor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb
des Innen-Segmentes (12, 14) durch zwei Kraftzylinder (54, 56) erfolgt.
9. Falttor nach Anspruch 6 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraftzylinder (44;
54, 56) in je einem der oberen Querträger (28, 30, 32, 34) des Trägerrahmens für die
Segmente (8, 10, 12, 14) angeordnet sind.
10. Falttor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehr
als zwei Segmente pro Torflügel (4, 6) vorgesehen sind.
11. Falttor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eines der der Tormitte benachbarten Innen-Segmente (12, 14) eine diesem zugeordnete
Antriebseinheit (44, 54, 56) zur Erzeugung einer Schwenkbewegung gegenüber dem in
Richtung auf die Torzarge (18, 20) benachbarten Außen-Segment (8, 10) aufweist.