[0001] Die Erfindung betrifft einen Zylinderkopf mit Zylinderkopfschrauben aufnehmenden
Bohrungen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE-AS 12 94 095 ist ein Zylinderkopf bekannt, in dem zur Einleitung der von
den Zylinderkopfschrauben auf den Zylinderkopf zu übertragenden Kräften als Hülsen
ausgebildete Einlagen angeordnet sind. Diese Hülsen ragen zylinderkopfdeckelseitig
aus dem Zylinderkopf heraus und werden während des Gießvorgangs des Zylinderkopfes
in dem Formkörper fixiert. Bei diesem bekannten zylinderkopf sind die Hülsen vor dem
Gießvorgang fertig bearbeitet. Sie müssen daher sehr genau in dem Formkörper positioniert
werden. Da die Hülsenbohrungen und die sich an,die Hülsen zylinderkopfbodenseitig
anschließenden Zylinderkopfbohrungen unterschiedliche Durchmesser aufweisen, müssen
diese mit einem jeweils genau passenden Formkern während des
Gieß- vorgangs ausgefüllt sein.
[0003] Schon bei geringen Fluchtungsfehlern der Hülsen und Zylinderkopfbohrungen ist der
Zylinderkopf unbrauchbar, da ein Nacharbeiten der Bohrungen u.a. wegen der geringen
Hülsendicke nicht möglich ist. Der bekannte Zylinderkopf muß daher mit einem hohen
fertigungstechnischen und gießtechnischen Aufwand hergestellt werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Einlagen zur Einleitung von über die Zylinderkopfschrauben
auf den
Zy-linderkopf zu übertragenden Kräften derart auszubilden und anzuordnen, daß geringe
Toleranzabweichungen hinsichtlich der Positionierung ohne nachteiligen Einfluß auf
die weitere Verwendbarkeit des gegossenen Zylinderkopfes bleiben.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten
Anspruchs gelöst. Dadurch, daß die Einlage aus Vollmaterial besteht und mit einer
Haltevorrichtung versehen ist, die sich in Richtung der nachträglich einzubringenden
Bohrung erstreckt und in dem Formkörper festgelegt ist, wird eine einfache Fixiermöglichkeit
der Einlage in dem Formkörper erreicht. Weiterhin wird der Durchmesser der Haltevorrichtung
vorzugsweise in dem von dem Zylinderkopf umgossenen Bereich kleiner gewählt als die
später in diesem Bereich einzubringende Bohrung.
Da-durch ist sichergestellt, daß die Haltevorrichtung beim weiteren Bearbeiten des
Zylinderkopf gänzlich ausgebohrt wird. Außerdem ist eine derartig von dem Zylinderkopf
umgossene Einlage unempfindlich gegenüber kleinen Toleranzabweichungen hinsichtlich
ihrer Positionierung, da die für die weitere Verwendbarkeit des Zylinderkopfes wesentlich
Zylinderkopfschraubenbohrung nach dem Gießen des Zylinderkopfes angebracht wird. Dabei
wird die Bohrung für die Zylinderkopfschraube vorteilhaft zusammen mit anderen Bearbeitungsvorgängen
an dem zylinderkopf hergestellt.
[0006] Um die von einer Zylinderkopfschraube auf den Zylinderkopf zu übertragende Kraft
möglichst gleichmäßig in den Zylinderkopf einzuleiten, ist die Einlage als Scheibe
ausgebildet und die Haltevorrichtung mittig an der Scheibe befestigt. Dadurch wird
auch bei einer geringen Exzentrität der später anzubringenden Bohrung für die Zylinderkopfschraube
eine noch gleichmäßige Pressungsverteilung in bezug auf die Kraftübertragung von der
Scheibe auf den
Zy-linderkopf gewährleistet.
[0007] Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist die Haltevorrichtung einteilig mit
der Scheibe gefertigt. Somit kann die Scheibe zusammen mit der Haltevorrichtung z.B.
aus Grauguß einstückig gegossen sein. Es können aber auch andere Befestigungsvarianten
der Haltevorrichtung an der Scheibe zweckmäßig sein; je nach Materialwahl von Scheibe
und Haltevorrichtung ist ein Verbinden durch z.B. Schweißen, Kleben, Löten und Schrauben
möglich.
[0008] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Haltevorrichtung als zylindrischer Stift
ausgebildet. Diese Ausbildungsform wird dann gewählt werden, wenn die Haltevorrichtung
sich koaxial entlang der später anzubringenden Bohrung für die Zyliderkopfschraube
zur Fixierung in dem Formkörper erstreckt.
[0009] Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist es vorteilhaft die Haltevorrichtung
kegelstumpfförmig auszubilden, wobei das verjüngte Ende der Haltevorrichtung an der
Scheibe befestigt ist. Diese Ausbildung wird vorzugsweise dann gewählt werden, wenn
die Scheibe in dem Zylinderkopf nahe einer Öffnung wie z.B. Einlaßkanal, Auslaßkanal
oder Kühlraum angeordnet ist. In diesem Fall wird die Scheibe mit der kegelstumpfförmig
ausgebildeten Haltevorrichtung in dem Formkern befestigt. Dabei ist der Durchmesser
der Haltevorrichtung in den von dem Zylinderkopf umgossenen Teilabschnitt zweckmäßigerweise
kleiner als der spätere Bohrungsdurchmesser. Es kann auch zweckmäßig sein, die zylindrische
Ausbildung der Haltevorrichtung mit der kegelstumpfförmigen Ausbildung zu kombinieren,
um beispielweise, wie zuvor beschrieben, die Haltevorrichtung entlang der später anzubringenden
Bohrung für die Zylinderkopfschraube als zylindrischen Stift auszubilden und in dem
Bereich, in dem die Haltevorrichtung in dem Formkörper befestigt ist, kegelstumpfförmig
enden zu lassen. Dadurch wird eine besonders sichere Befestigung in dem Formkörper
erreicht.
[0010] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
Be-schreibung und der Zeichnung, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
sind und im folgenden näher be
- schrieben sind. Es zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen fertigen Zylinderkopf mit eingesetzten Zylinderkopfschrauben,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Zylinderkopf nach dem
und 3 Gießvorgang, wobei unterschiedliche Ausführungen der Haltevorrichtungen dargestellt
sind.
[0011] In einen Zylinderkopf 1, der vorzugsweise aus Leichtmetall gegossen ist, sind Scheiben
2 und 3 angeordnet, die die von den Zylinderkopfschrauben 4 zu übertragenden Zugkräfte
gleichmäßig in den Zylinderkopf 1 einleiten. Die Scheiben
2 und 3 sind auf ihren von den Zylinderkopfschraubenköpfen 4a abgewandten Seiten mit
einem größeren Durchmesser 2a und 3a versehen, als auf den zu den Zylinderkopfschraubenköpfen
4a weisenden Seiten 2b und 3b. Die Scheiben 2 und 3 sind auf den Seiten 2b und 3b
mit im rechten Winkel zu den Bohrungen 5 und 6 stehenden bearbeiteten Ausnehmungen
7 und 8 versehen. Die Ausnehmungen 7 und 8, die zusammen mit den Bohrungen 5 und 6
durch die Öffnungen 9 und 10 angebracht werden können, gewährleisten eine verzugsfreie
Kraftübertragung von den Zylinderkopfschrauben 4 auf die Scheiben 2 und 3 und somit
auf den Zylinderkopf 1. Die im Bereich eines Gaswechselkanals 11 angeordnete Öffnung
10 wird nach erfolgter Montage der Zylinderkopfschrauben 4 von einem Deckel 12 verschlossen.
Die Öffnung 9 kann bei dem hier dargestellten luftgekühlten Zylinderkopf offen bleiben.
Soll der Raum 13 der sich zwischen der Öffnung 9 und der Scheibe 2 erstreckt, bei
einem flüssigkeitsgekühlten Zylinderkopf 1 als kühlmitteldurchströmter Raum 13 benutzt
werden, so wird die Öffnung 9 analog zu der Öffnung 10 mit einem Stopfen verschlossen.
[0012] Die Figuren 2 und 3 zeigen den Zylinderkopf 1 unmittelbar nach dem Gießvorgang. Dabei
ist in Fig. 2 eine Ausführungsform der Scheiben 2' und 3' mit je einem angegossenen
zylindrischen Stift 14 und 15 dargestellt. Dabei erstrekken sich die beiden Stifte
14 und 15 entlang den später anzubringenden Bohrungen 5' und 6' und sind in dem nicht
weiter dargestellten Formkörper fixiert. In Fig. 3 ist ein Zylinderkopf 1" mit eingegossenen
Scheiben 2" und 3" dargestellt, wobei in diesem Ausführungsbeispiel die Haltevorrichtungen
als kegelstumpfförmig ausgebildete Haltevorrichtungen 16 und 17 dargestellt sind.
Die kegelstumpfförmig ausgebildeten Haltevorrichtungen 16 und 17 weisen mit ihrem
sich verdickenden Ende in den Raum 13" bzw. in den Gaswechselkanal 11" und sind während
des Gießvorgangs in dem nicht dargestellten Formkern festgelegt. Dabei weisen die
kegelstumpfförmig erweiterten Enden der Haltevorrichtungen 16 und 17 einen größeren
Durchmesser auf als die nachträglich anzubringenden Bohrungen 5'' bzw. 6".
1. Zylinderkopf (1, l', 1") mit zylinderkopfschrauben (4) aufnehmenden Bohrungen (5,
5', 5"), wobei jede Bohrung auf der dem Schraubenkopf (4a) zugewandten Seite eine
etwa koaxial zur Bohrungsachse liegende Einlage aufweist, die aus einem anderen Material
als der Zylinderkopf (1, 1', 1") besteht und beim Gießen des Zylinderkopfes (1, 1',
1") in einem Formkörper zumindest teilweise vom zylinderkopf (1, l', 1") umgossen
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage aus Vollmaterial besteht und daß eine
die Einlage im Formkörper fixierende Haltevorrichtung sich in Richtung der nachträglich
einzubringenden Bohrung (5, 5', 5") erstreckt und zumindest in einem Teilabschnitt
einen Durchmesser aufweist, der kleiner als der Bohrungsdurchmesser ist.
2. zylinderkopf (1, 1', 1") nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung
mittig an der als Scheibe (2, 2', 2", 3, 3', 3") ausgebildeten Einlage befestigt ist.
3. zylinderkopf (1, l', 1") nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scheibe (2, 2', 2", 3, 3', 3" ) und die Haltevorrichtung einteilig gefertigt sind.
4. Zylinderkopf (1, 1', 1") nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltevorrichtung als zylindrischer Stift (14, 15) ausgebildet ist.
5. Zylinderkopf (1, l', 1") nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltevorrichtung kegelstumpfförmig ausgebildet (16, 17) und ihr verjüngtes
Ende an der Scheibe (2, 2', 2", 3, .3', 3") befestigt ist.