[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum intermittierenden Beaufschlagen
von axial verschiebbaren Meißeln eines Schrämkopfes mit Druckmittel, bei welcher ein
Schlagkolben unter Einwirkung des Druckmittels die Meißel nach außen preßt und durch
die Reaktionskraft der Meißel bei abgeschalter Druckmittelzufuhr zurückgestellt wird.
[0002] Schrämköpfe dieser Art werden in Teilschnittschrämmaschinen eingesetzt, bei welchen
an eine9
1 allseits schwenkbarem Schrämarm wenigstens ein Schrämkopf rotierbar gelagert ist.
Zumeist sind an derartigen Schrämarmen zwei Schrämköpfe um eine die Achse des Schrämarmes
kreuzende oder - schneidende Achse rotierbar gelagert. Es ist bekannt, die Meißel
eines derartigen Schrämkopfes über einen begrenzten Hub axial verschiebbar in Meißelhaltern
zu lagern, wobei die Verschiebebewegung des Meißels, beispielsweise zum Öffnen eines
Ventiles für das Versprühen von Wasser über Düsen an die Ortsbrust, herangezogen wurde.
[0003] Aus der EP-A-125 232 ist bereits ein Verfahren und eine Vorrichtung bekannt geworden,
bei welcher Wasser über einen Verteilerbolzen in Kanäle eines Schrämkopfes eingebracht
wurde. Bei dieser bekannten Ausbildung weist der Meißelhalter hinter dem Meißel einen
Schlagkolben auf, welcher durch intermittierendes Beaufschlagen mit Druckmittel eine
Schlagwirkung auf den Meißel ausübt und damit die Schrämleistung verbessert. Der bei
dieser bekannten Ausbildung vorgesehene Verteiler, war nahe der Achse angeordnet und
relativ zum rotierenden Schrämkopf feststehend ausgebildet. Bedingt durch die in radialer
Richtung geringe Ausdehnung des Verteilers, welcher im wesentlichen bolzenförmige
Gestalt hatte, konnte nur eine geringe Anzahl von Durchbrechungen am Umfang des Verteilers
vorgesehen werden, wodurch nur geringe Schlag frequenzen erzielbar waren. Schrämköpfe
der eingangs genannten Art werden üblicherweise mit relativ geringen Drehzahlen in
der Größenordnung von 60 min-
1 betrieben, so daß auch auf Grund dieser Tatsache eine Begrenzung der Schlagfrequenz
zu beobachten war.
[0004] Die Erfindung zielt nun darauf ab, eine Einrichtung der aus der EP-A-125 232 bekannten
Art dahingehend weiter zu bilden, daß hohe Schlagfrequenzen ohne Erhöhung der Drehzahl
des Schrämkopfes möglich werden. Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung im
wesentlichen darin, daß die Druckmittelzufuhr durch einen als Büchse ausgebildeten
Steuerschieber mit Durchbrechungen in der Mantelfläche, welche mit im Schrämkopf verlaufenden
Kanälen zu den Arbeitsräumen der Schlagkolben in fluchtende Lage bringbar sind, gesteuert
ist, wobei der Steuerschieber drehfest oder mit von der Drehgeschwindigkeit des Schrämkopfes
verschiedener Drehgeschwindigkeit antreibbar ist. Dadurch, daß der Druckmittelverteiler
als büchsenförmiger Steuerschieber ausgebildet ist, in dessen Mantelfläche Durchbrechungen
vorgesehen sind, läßt sich auf Grund des konstruktiv möglichen größeren Durchmessers
eine größere Anzahl von exakt definierten Durchbrechungen in der Mantelfläche unterbringen,
so daß bereits dann, wenn der Steuerschieber drehfest mit der Lagerachse des Schrämkopfes
verbunden ist, bereits eine wesentliche Erhöhung der Schlagzahl in der Zeiteinheit
erzielbar ist. Die Schlagfrequenz läßt sich jedoch dadurch noch wesentlich steigern,
daß der Steuerschieber mit von der Drehgeschwindigkeit des Schrämkopfes verschiedener
Drehgeschwindigkeit antreibbar ist, wobei sich insbesondere bei gegensinniger Drehbewegung
von Steuerschieber und Schrämkopf, wie dies einer bevorzugten Ausbildung der erfindungsgemäßen
Einrichtung entspricht, eine wesentliche Erhöhung der Schlagzahl in der Zeiteinheit
ergibt.
[0005] Für den Antrieb des als Büchse ausgebildeten Steuerschiebers wird bevorzugt ein Getriebe
vorgesehen, wobei der Steuerschieber unter Zwischenschaltung dieses Getriebes vom
Schrämkopf zur Drehbewegung antreibbar ist.
[0006] Eine besonders einfache Getriebekonstruktion, mit welcher mit geringem Platzbedarf
ein entsprechendes Übersetzungsverhältnis erzielt werden kann, läßt sich dadurch verwirklichen,
daß der Steuerschieber mit einem Zahnrad verbunden ist, insbesondere eine mit einem
zentralen Sonnenrad kämmende Innenverzahnung aufweist, welches Zahnrad bzw. Sonnenrad
durch an einem drehfesten Träger gelagerte Zwischenräder von einem als Hohlrad ausgebildeten
Teil des Schrämkopfes antreibbar ist. Das zentrale Sonnenrad kann hiebei unmittelbar
an einem drehfesten axialen Wasserzuführungsbolzen rotierbar gelagert sein, wodurch
mit einer geringen Zahl von Bauteilen das Auslangen gefunden werden kann und die Baulänge
in axialer Richtung überaus gering gehalten werden kann. Eine besonders kompakte Einrichtung
kann hiebei dadurch erzielt werden, daß der Träger der Zwischenräder drehfest mit
dem axialen Wasserzuführungsbolzen verbunden ist. Zusammen mit der büchsenförmigen
Ausbildung des Steuerschiebers läßt sich somit das Getriebe zur Gänze im Hohlraum
des als Büchse ausgebildeten Steuerschiebers unterbringen. Die gesamte Einrichtung
baut somit lediglich in radialer Richtung, wobei gegenüber der bekannten Ausbildung
gemäß der EP-A-125 232 keine wesentliche Vergrößerung der Baulänge in axialer Richtung
erforderlich ist. In radialer Richtung wird der durch das Verlagern der Durchtrittsöffnungen
des Steuerschiebers auf größeren Durchmesser geschaffene Raum voll genutzt.
[0007] Um bei einer Mehrzahl von in Umfangsrichtung äquidistant verteilten Durchbrechungen
des Steuerschiebers und einer Mehrzahl von gleichfalls in Umfangsrichtung äquidistant
verteilten Anschlüssen für die Kanäle zu den einzelnen Meißelhaltern sicherzustellen,
daß der Druckabfall nicht zu groß wird und die volle Schlagenergie zur Verfügung steht,
ist mit Vorteil die Ausbildung des Steuerschiebers so getroffen, daß der größte gemeinsame
Teiler der Anzahlen der Durchbrechungen des Steuerschiebers und der an diese Durchbrechungen
anschließbaren Kanäle des Schrämkopfes 2 bis 5, vorzugsweise 3, ist, wobei die Kanäle
und die Durchbrechungen jeweils in Umfangsrichtung äquidistant angeordnet sind. Auf
diese Weise sind maximal 2 bis 5, vorzugsweise 3 Schlagkolben mit Druckmittel beaufschlagt,
so daß für jeden im Eingriff stehenden Meißel tatsächlich nahezu die volle Leistung
zur Verfügung steht. Das Druckmittel wird in der Regel in Form von Wasser unter einem
Druck von ungefähr 200 bar zur Verfügung gestellt und kann gleichzeitig über entsprechende
Drosselbohrungen oder aber lediglich beim Rückhub der Schlagkolben unter der Einwirkung
der Reaktionskraft der Meißel über Düsen ausgepreßt werden, so daß eine wirksame Entstaubung
erfolgt und das Auftreten von überhöhten Temperaturen vermieden wird.
[0008] Bei einer Ausbildung, bei welcher der büchsenförmige Steuerschieber relativ zum Schrämkopf
zu gegensinniger Drehbewegung antreibbar ist, lassen sich mit der erfindungsgemäßen
Konstruktion Druckunterbrechungen bis zu zweihundertmal pro Sekunde vornehmen,wodurch
eine entsprechend hochfrequente Schlagwirkung erzielt wird. Bei einer Drehzahl des
Schrämkopfes von etwa sechzig Umdrehungen pro Minute weist in diesem Falle der büchsenförmige
Steuerschieber über seinen Umfang verteilt etwa vierzig Schlitze auf, welche sich
in Form von Langlöchern in axialer Richtung erstrecken. Durch ein geeignetes Getriebe
erreicht der büchsenförmige Steuerschieber eine gegensinnige Drehzahl von etwa 150
Umdrehungen pro Minute.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. In dieser zeigen Fig.1 einen an einem Schrämarm
rotierbar gelagerten Schrämkopf, teilweise im Schnitt; Fig.2 eine vergrößerte Darstellung
des Steuerschiebers samt seinen Antrieb im Axialschnitt; Fig.3 den Steuerschieber
im Axialschnitt und Fig. 4 den Wasserzuführungsbolzen teilweise im Schnitt.
[0010] In Fig.1 ist ein Schrämarm mit 1 bezeichnet, an welchem um eine Achse 2 rotierbar
ein Schrämkopf 3 gelagert ist. Im Inneren des Schrämkopfes 3 ist zumindest die letzte
Stufe eines Schrämgetriebes 4 angeordnet von welchem die Rotationsbewegung des Kopfes
3 abgeleitet wird. Gleichfalls im Inneren des Schrämkopfes 4 mündet eine Wasserzuführung,
welche schematisch mit 5 angedeutet ist und im axialen Bereich in einen Verteiler
6 übergeht. An den Verteiler 6 sind Kanäle 7 anschließbar, über welche das Wasser
im Inneren der Schrämköpfe zu den Meißelhaltern bzw. Austrittsdüsen des Schrämkopfes
gelangt.
[0011] Bei der Darstellung nach Fig.2 ist der Verteiler 6 vergrößert dargestellt. Der Verteiler
6 beinhaltet einen über Klauen 8 drehfest gehaltenen Wasserzuführungsbolzen 9. Zum
Ausgleich von exzentrischen Beanspruchungen ist ein Zwischenstück 20 vorgesehen, welches
den dichten Anschluß der Wasserzuführungsleitung 5 an den Wasserzuführungsbolzen 9
gewährleistet. Am feststehenden Wasserzuführungsbolzen 9 ist ein Träger 10 für Zahnräder
11 drehfest festgelegt. Die Lagerachsen der Zahnräder 11, welche mit dem Träger 10
verbunden sind, sind hiebei mit 12 bezeichnet.
[0012] An der Mantelfläche des Wasserzuführungsbolzens 9 ist ein Sonnenrad 13 rotierbar
gelagert, dessen Verzahnung 14 mit den Zähnen der Zwischenräder 11 kämmt. Die Zwischenräder
11 kämmen an der gegenüberliegenden Seite mit einem Hohlrad 15, welches drehfest mit
dem zu Drehbewegung angetriebenen Teil 16 des Schrämkopfes 3 verbunden ist. Die drehfeste
Verbindung wird durch die Schraube 17 sichergestellt.
[0013] Das Hohlrad 15 rotiert somit mit gleicher Winkelgeschwindigkeit wie der Schrämkopf
3. Über die am starren Träger 10 festgelegten Zwischenräder 11 wird diese Drehbewegung
auf das Sonnenrad 13 übertragen, welches gegenüber dem Schrämkopf gegensinnig mit
größerer Winkelgeschwindigkeit angetrieben wird. Mit dem Sonnenrad 13 ist nun drehfest
ein büchsenförmiger Steuerschieber 18 verbunden, wofür eine Verzahnung 19 dieses büchsenförmigen
Steuerschiebers 18 mit der Verzahnung 14 des Sonnenrades 13 kämmt. Der büchsenförmige
Steuerschieber. 18 wird somit mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit angetrieben wie
das Sonnenrad 13.
[0014] Das Wasser gelangt über das Zwischenstück 20 in den Wasserzuführungsbolzen 9 und
über eine radiale Bohrung 21 des Wasserzuführungsbolzen 9 in den Getrieberaum des
Antriebes für den büchsenförmigen Steuerschieber 18.
[0015] Der büchsenförmige Steuerschieber 18 weist in seinem Mantel Durchbrechungen 22 auf,
welche mit Kanälen 7 des Schrämkopfes in fluchtende Lage gebracht werden können. Eine
Abdichtung des Wasserzuführungsraumes im Inneren des büchsenförmigen Steuerschiebers
18 wird durch den Teil 16 des Schrämkopfes 3 sichergestellt, wobei die Dichtungen
mit 23 bezeichnet sind.
[0016] In Fig.3 ist der büchsenförmige Steuerschieber 18 gesondert herausgezeichnet. Die
in der Mantelfläche 24 angeordneten von Langlöchern gebildeten Durchbrechungen 22
sind äquidistant über den Umfang des büchsenförmigen Steuerschiebers 18 verteilt.
Die Innenverzahnung 19, welche mit der Außenverzahnung 14 des Sonnenrades 13 kämmt,
erlaubt den Durchtritt von Wasser sowohl in den Hohlraum 25 im Inneren des büchsenförmigen
Steuerschiebers 18 als auch nach außen, wobei dieses Wasser über in der Stirnfläche
angeordnete Bohrungen 26 wiederum in den Innenraum 25 des Steuerschiebers 18 zurücktreten
kann.
[0017] In Fig.4 ist der Wasserzuführungsbolzen 9 gesondert dargestellt. Der Wasserzuführungsbolzen
9 weist einen Kupplungsraum 27 für die dichtende Aufnahme des Zwischenstückes 20 auf.
An diesen Kupplungsraum ist zunächst eine axiale Bohrung 28 angeschlossen, in welche
die radialen Durchbrechungen 21 münden. An der Außenfläche 29 des Wasserzuführungsbolzens
9 ist das Sonnenrad 13 frei drehbar gelagert. Mit einem beispielsweise von einem Zahnkranz
gebildeten Ringbord 30 ist drehfest der Träger 10 der Zwischenräder 11 gekuppelt.
1. Vorrichtung zum intermittierenden Beaufschlagen von axial verschiebbaren Meißeln
eines Schrämkopfes (3) mit Druckmittel, bei welcher ein Schlagkolben unter Einwirkung
des Druckmittels die Meißel nach außen preßt und durch die Reaktionskraft der Meißel
bei abgeschalteter Druckmittelzufuhr zurückgestellt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckmittelzufuhr durch einen als Büchse ausgebildeten Steuerschieber (18)
mit Durchbrechungen (22) in der Mantelfläche (24), welche mit im Schrämkopf (3) verlaufenden
Kanälen (7) zu den Arbeitsräumen der Schlagkolben in fluchtende Lage bringbar sind,
gesteuert ist, wobei der Steuerschieber (18) drehfest oder mit von der Drehgeschwindigkeit
des Schrämkopfes - (3) verschiedener Drehgeschwindigkeit antreibbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerschieber (18)
unter Zwischenschaltung eines Getriebes vom Schrämkopf - (3) zur Drehbewegung antreibbar
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerschieber
(18) zu gegenüber dem Schrämkopf (3) gegensinniger Drehbewegung antreibbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerschieber
(18) mit einem Zahnrad verbunden ist, insbesondere eine mit einem zentralen Sonnenrad
(13) kämmende Innenverzahnung (19) aufweist, welches Zahnrad bzw. Sonnenrad (13) durch
an einem drehfesten Träger (10) gelagerte Zwischenräder (11) von einem als Hohlrad
(15) ausgebildeten Teil des Schrämkopfes (3) antreibbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Sonnenrad
(13) an einem drehfesten, axialen Wasserzuführungsbolzen (9) rotierbar gelagert ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger
(10) der Zwischenräder (11) drehfest mit dem axialen Wasserzuführungsbolzen (9) verbunden
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der größte
gemeinsame Teiler der Anzahlen der Durchbrechungen - (22) des Steuerschiebers (18)
und der an diese Durchbrechungen (22) anschließbaren Kanäle (7) des Schrämkopfes (3)
2 bis 5, vorzugsweise 3, ist, wobei die Kanäle (7) und die Durchbrechungen - (22)
jeweils in Umfangsrichtung äquidistant angeordnet sind.