[0001] Die Erfindung betrifft eine kardanische Kugelaufhängung.
[0002] Herkömmliche Kugelaufhängungen dieser Art werden dazu eingesetzt, einen bestimmten
Punkt der Kugeloberfläche über einen sphärischen Winkelbereich hinweg auszurichten.
Bei herkömmlichen kardanischen Kugelaufhängungen sind dabei zwei Gelenke oder ein
Doppelgelenk erforderlich, um jeden sphärischen Winkel in einem bestimmten sphärischen
Winkelbereich einstellen zu können.
[0003] Aus der EP-A 12 280 ist eine Kugelaufhängung bzw. eine Kugelkalotten-Aufhängung im
Zusammenhang mit einem Intrusionsschutz-Detektor bekannt, wobei der Sensor dieses
Detektors in der Kugel bzw. zwischen der die Sensoröffnung konzentrisch umgebenden
Kugelkalotte angeordnet ist. Durch Drehen der Kugelkalotte in einer TrägerAnordnung
kann die Sensoröffnung über einen bestimmten sphärischen Winkelbereich hinweg nach
allen Richtungen hin verschwenkt werden. Bei einer solchen Verschwenkung der Kugelkalotte
ist ein Drehen der Kugel bezüglich der Sensorachse bzw. bezüglich der Normalen zur
Sensorfläche möglich und nicht zu vermeiden.
[0004] Bei Sensoren oder sonstigen im Zusammenhang mit der Kugelaufhängung verwendeten Einrichtungen,
wie Detektoren, Reflektoren usw., kann eine Drehung senkrecht zur Sender-, Detektor-
oder Reflektorfläche nur dann hingenommen werden, wenn die Flächen bzw. die abgegebenen
oder auf sie auftreffenden Strahlenbündel rotationssymmetrisch sind. Ist eine Rotationssymmetrie
nicht vorhanden oder sind andere Symmetrien im Zusammenhang mit den genannten Flächen
bzw. Strahlenbündeln gegeben, ist eine solche herkömmliche Kugelaufhängung für das
Verstellen der Ausrichtung einer mit der Kugel bzw. der Kugelkalotte verwendeten Einrichtung
nicht geeignet.
[0005] Ein Beispiel für nicht rotationssymmetrische Strahlungs- bzw. Empfangsvorrichtungen
sind Meldeeinrichtungen zur Raumüberwachung, die mehr als einen, vorzugsweise zwei
Sensoren für elektromagnetische, insbesondere infrarote Strahlung aufweisen. Bei der
Verwendung von zwei Sendern oder Detektoren in Kombination besteht keine Rotations-Symmetrie
bezüglich der Sender- oder Rotationsachse, sondern vielmehr eine Ebenensymmetrie.
Keine rotationssymmetrischen Einrichtungen dieser Art stellen auch Sender oder Detektoren
dar, die in einem einen rechteckigen Querschnitt aufweisenden Rohr untergebracht sind,
in dem wenigstens zwei gegenüberliegende Innenflächen Spiegelflächen sind, wobei einfallende
Strahlung an diesen Spiegelflächen reflektiert und auf einen bzw. mehrere Sensoren
gerichtet werden. Meldeeinrichtungen dieser Art sind beispielsweise aus der DE-B 26
53 110 bekannt. Die herkömmlichen Kugel- bzw. Kugelkalotten-Aufhängungen sind im Zusammenhang
mit derartigen nicht rotationssymmetrischen Sensoren, Detektoren oder Sendern nicht
geeignet, da bei einer Verschwenkung der Kugel bzw. der Kalotte auch eine Drehung
um die Sensor-, Detektor- oder Senderachse erfolgt, bzw. nicht ausgeschlossen ist.
[0006] Im Zusammenhang mit der Raumüberwachung sind heutzutage insbesondere Meldeeinrichtungen
bekannt, deren Sensoren aus zwei im Gegentakt zu betreibenden, voneinander beabstandeten
Sensorelementen bestehen, wie dies beispielsweise aus der DE-A 31 28 256 bekannt ist.
Bei derartigen Detektoreinrichtungen ergeben sich scheibenförmige, in einer Ebene
ausgerichtete Empfangssegmente bzw. -keulen, die sich in horizontaler Richtung jeweils
abwechseln. Bewegt sich ein Mensch in dem zu überwachenden Bereich in horizontaler
Richtung, so wird dieser infolge der dadurch vom Detektor erzeugten positiven und
negativen Ausgangsimpulse als Einbrecher erfaßt, wogegen Bewegungen in senkrechter
Richtung, etwa Schneeflocken, Regen oder über Heizkörpern aufsteigende warme Luft
nicht zur Auslösung führen.
[0007] Meldeeinrichtungen dieser Art sind also bezüglich ihrer Empfangs-: keulen und -segmente
bewußt in einer Ebene bzw. in einer Richtung ausgerichtet. Ersichtlich ist die Verwendung
der herkömmlichen.Ku-. gel- bzw. Kugelkalotten-Aufhängungen im Zusammenhang mit derartigen
Empfangs- bzw. Sendereinrichtungen nicht möglich, da mit einem. Verschwenken oder
Verstellen des Detektors in einem sphärischen Winkelbereich auch eine bezüglich der
Detektor- bzw. Senderachse rotationssymmetrische Verdrehung einhergeht. Im letztgenannten
Falle würde bei einer rotationssymmetrischen Verdrehung des Sensors dieser eine Bewegung
in horizontaler Richtung, die er im Gegensatz zu einer Bewegung in vertikaler Richtung
erfassen soll, nicht mehr, dagegen eine Bewegung in vertikaler Richtung detektieren.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine kardanische Kugelaufhängung
zu schaffen, mit der eine Verschwenkung einer Kugel bzw. einer Kugelkalotte in einem
sphärischen Winkelbereich möglich ist, ohne daß eine Drehung der Kugel bzw. Kugelkalotte
um einen Kugel-Radius erfolgt. Darüberhinaus soll die kardanische Kugelaufhängung
einfach aufgebaut, leicht verschwenkbar und einfach justierbar sein.
[0009] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 angegebenen Merkmalen gelöst.
[0010] Aufgrund des Zusammenwirkens eines zur Kugel konzentrisch verlaufenden und drehbar
gelagerten Bügels mit einem von der Kugel radial abstehenden Zapfen, der in den Längsschlitz
des Bügels ragt, und der einen rechteckigen Querschnitt aufweist, ist eine beliebige
Schwenkung der Kugel in einem sphärischen Winkelbereich möglich, ohne daß eine Drehung
der Kugel bezüglich der Achse etwa einer Meldeeinrichtung erfolgt. Da der von der
Kugel abstehende Zapfen einen rechteckigen Querschnitt aufweist, kann er sich im Bügellängsschlitz
nicht drehen, sondern nur in diesem gleiten.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Kugelhalterung ein
Ring, der auf der dem Bügel abgewandten Halb-
[0012] sphäre an der Kugeloberfläche anliegt. Auf diese Weise kann die , Kugel sicher gehaltert
und gleichzeitig das Eindringen von Staub oder Feuchtigkeit in den Kardan-Mechanismus
verhindert werden.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, den Bügel aus einem elastischen Material herzustellen,
so daß die Kugel elastisch gegen den Kugelhalterungsring gedrückt wird. Auf diese
Weise wird die Kugel in der eingestellten Lage arretiert und in dieser gehalten, ohne
daß zusätzliche Schrauben oder sonstige Vorrichtungen erforderlich wären, die Kugel
in einer bestimmten Lage zu fixieren. Gleichzeitig ergibt sich durch den Andruck des
Kugelhalterungsrings an die Kugeloberfläche eine noch bessere Abdichtung der Kardan-Aufhängung
gegenüber Umweltbelastungen, wie Staub oder Feuchtigkeit. Die Abdichtung und der Andruck
des Rings an die Kugeloberfläche wird weiterhin dadurch verbessert, daß der Ring eine
elastische Auflage, beispielsweise eine Gummiauflage aufweist, die an der Kugeloberfläche
anliegt. Damit wird auch eine noch bessere Fixierung der Kugel erreicht.
[0014] Besonders geeignet ist die Anwendung der erfindungsgemäßen kardanischen Kugelaufhängung.im
Zusammenhang mit einem Strahlungssensor und/oder -Empfänger, der bzw. die in der Kugel
angeordnet ist bzw. sind. Die Sende- oder Empfangssegmente, -bereiche oder -keulen,
die in einer Richtung ausgerichtet sind, bleiben daher trotz Verschwenkens der Kugel
in ihrer Richtung und werden nicht rotationssymmetrisch verdreht.
[0015] Aufgrund des sehr einfachen Aufbaus und der leichten Handhabung ist die kardanische
Kugelaufhängung insbesondere für den Einsatz im Zusammenhang mit Meldeeinrichtungen
für den Objekt- und Einbruchsschutz geeignet. Die Handhabung, d.h. die Einstellung
des Senders oder Empfängers auf einen bestimmten sphärischen Winkelbereich, ist denkbar
einfach. Bei Verwendung eines elastischen Bügels ist es nicht einmal mehr erforderlich,
die eingestellte Lage etwa mit einer Schraube zu fixieren. Aufgrund des äußerst einfachen
Aufbaus ist der Herstellungsaufwand sehr gering und die Funktionstüchtigkeit der Vorrichtung
über lange Zeiten gewährleistet, insbesondere auch im Hinblick auf die gleichzeitige
Abdichtung des Aufhängungsmechanismus gegen äußere Einflüsse wie Staub . und Feuchtigkeit.
[0016] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen beispiels-,, weise näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. l einen Seitenquerschnitt durch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
kardanischen Kugelaufhängung in schematischer Darstellung und
Fig. 2 den drehbar gelagerten Bügel in Aufsicht.
[0017] Wie aus Fig.l und 2 zu ersehen ist, ist ein Bügel 1, der im wesentlichen konzentrisch
zu einer in ihrer Kugellage zu verstellenden Kugel 2 angeordnet ist, an seinen Enden
über Drehgelenke 3 mit Trägern 4 verbunden. Wie insbesondere aus Fig. 2 zu ersehen
ist, besitzt der Bügel einen Längsschnitt 5, der sich in Längsrichtung des Bügels
1 erstreckt und über die gesamte Länge die gleiche Breite aufweist.
[0018] Die in ihrer Kugellage zu verstellende Kugel 2 weist einen von ihr radial abstehenden
Zapfen 6 auf, der einen rechteckigen Querschnitt 6 besitzt, wie aus Fig. 2 ersichtlich
ist. Der Zapfen 6 ragt in den Längsschnitt 5 des Bügels 1 hinein. Aufgrund des rechteckigen
Querschnitts des Zapfens 6 kann sich dieser und damit die mit dem Zapfen fest verbundene
Kugel 2 nicht um die Zapfenach
- se drehen. Es ist lediglich möglich, die Kugel 2 so zu drehen, daß der den rechteckigen
Querschnitt aufweisende Zapfen 6 in Längsrichtung des Längsschlitzes 5 des Bügels
1 verschiebbar ist.
[0019] Die Kugel 2 ist an der dem Zapfen 6 abgewandten Halbsphäre durch einen Halterungsring
7 gehaltert, der an der Oberfläche der Kugel 2 anliegt.
[0020] Wenn der Halterungsring 7 abgenommen ist, kann die Kugel in die kardanische Aufhängung
eingesetzt werden, indem der einen rechteckigen Querschnitt aufweisende Zapfen 6 in
den Längsschlitz 5 des. Bügels 1 eingesetzt wird. An sich verbleibt der Zapfen 6 nach
Anbringen des Halterungsrings 7 im Längsschlitz 5 des Bügels 1. Der Sicherheit halber
kann jedoch zusätzlich am Ende des Zapfens 6 ein größere Abmessungen als der Zapfenquerschnitt
aufweisendes Element 8 entweder einstückig mit dem Zapfen ausgebildet oder auf dem
Zapfen befestigt sein. Um den Zapfen 6 in diesem Falle in den Längsschlitz 5 des Bügels
1 einsetzen zu können, sind an den Enden des Längsschlitzes 5 größere Ausnehmungen
9 vorgesehen, durch die das Element B bei Zusammenbau der kardanischen Kugelaufhängung
hindurchgeführt wird.
[0021] Durch Drehen des Bügels 1 in seinen Drehgelenken 3 und durch Verschieben des einen
rechteckigen Querschnitt aufweisenden Zapfens 6 im Längsschnitt 5 des Bügels 1 kann
ein Punkt auf der Oberfläche der Kugel 2 in seiner sphärischen Winkellage verschwenkt
werden. Wird die kardanische Kugelaufhängung im Zusammenhang mit einem angedeuteten
Sensor oder Empfänger 11 verwendet, kann die Sensoroberfläche 12 in dem gewünschten
sphärischen Winkelbereich verstellt werden. Wie bereits erwähnt, erfolgt dabei jedoch
keine Drehung des Sensors um seine Sensorachse 13, so daß Empfangs- oder Sendekeulen,
die in einer Richtung ausgerichtet sind, diese Richtung auch während der Verstellung
beibehalten.
[0022] Vorzugsweise besteht der Bügel 1 aus einem elastischen Material, beispielsweise aus
Federbronze und ist zum Halterungsring 7 hin vorgespannt. Der Bügel 1 drückt daher
auf einen am Bügel 1 anliegenden Anschlag 14 und drückt die Kugel 2 gegen den Halterungsring
7. Auf diese Weise bleibt die Kugel 2 nach der Verstellung in ihrer Lage, ohne daß
besondere Fixierungselemente, Feststellschrauben oder dgl. erforderlich sind. Gleichzeitig
ergibt sich durch das Andrücken der Kugel 2 an den Halterungsring 7 aufgrund des elastischen
Bügels 1 eine gute Abdichtung der kardanischen Vorrichtung nach außen, so daß Schmutz,
Feuchtigkeit oder sonstige schädliche Stoffe nicht in das (nicht dargestellte) Gehäuse
der Kugelaufhängung eindringen können und dadurch die Funktionstüchtigkeit über lange
Zeiträume hin gewahrt bleibt. Die Abdichtung. kann durch Verwendung einer elastischen
Lippe am Halterungsring 7 noch erhöht werden.
1. Kardanische Kugelaufhängung, dadurch gekennzeichnet, daß ein_an. seinem Ende in
Drehgelenken (3) gelagerter, zur Kugel (2) im wesentlichen konzentrischer Bügel (1)
vorgesehen ist, daß der Bügel-(1) einen sich über wenigstens einen Teil seiner Länge
erstreckenden Längsschlitz (5) aufweist, daß von der in ihrer Kugellage zu verstellenden
Kugel (2) ein einen rechteckigen Querschnitt aufweisender Zapfen (6) radial absteht,
der in den Längsschlitz (5) des Bügels (1) ragt und daß eine an der Kugeloberfläche
anliegende Kugelhalterung (7) vorgesehen ist.
2. Kardanische Kugelaufhängung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugelhalterung
(7) ein Ring ist, der auf der dem Bügel (1) abgewandten Halbsphäre an der Kugeloberfläche
anliegt.
3. Kardanische Kugelaufhängung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring
eine elastische an der Kugeloberfläche anliegende Auflage aufweist.
4. Kardanische Kugelaufhängung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bügel (1) aus einem elastischen Material besteht, der die Kugel (2) gegen
die Kugelhalterung (7) drückt.
5. Kardanische Kugelaufhängung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kugel (2) einen Strahlungssender und/oder -Empfänger enthält, der die Strahlung
über eine Kugelöffnung aussendet bzw. empfängt.