[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Antrieb von drehbaren Maschinenteilen,
insbesondere der Walzen von Walzstraßen, wobei mit den drehbaren Maschinenteilen,
insbesondere Walzen, regelbare Hydromotoren, insbesondere Axialkolbenmotoren, verbunden
sind, wobei die Drehzahl durch Verstellen des Hydromotors oder Drosselung des Fluiddurchflusses
regelbar ist, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, wobei
in die Fluidzufuhr zu einem Axialkolbenmotor eine regelbare Drossel oder eine SteIlvorrichtung
für den Schwenkantrieb des Axialkolbenmotors eingeschaltet ist.
[0002] Insbesondere für Walzwerksantriebe werden bisher aufwendige und platzraubende Antriebssysteme
verwendet, bei welchen Elektromotoren, insbesondere Gleichstrommotoren, eingesetzt
werden.
[0003] Die DE-OS 2 326 115 zeigt und beschreibt eine Regelanordnung für Walzwerke, wobei
der Vorschub des Vorderendes des Walzgutes zwischen benachbarten Walzenpaaren gemessen
wird und der Ankerstrom des Antriebsmotors eines nachfolgenden Walzenpaares hinaufgesteuert
wird, wenn das Vorderende des Walzgutes dieses Walzenpaar erreicht. Aus der DE-AS
1 427 926 ist eine Drehzahlregelung für Walzen eines Walzgerüstes bekanntgeworden,
wobei die Differenz der Leerlaufdrehzahl der Walzen vor dem Antrieb und der Lastdrehzahl
für eine schwingungsfreie Regelung der Drehzahl herangezogen wird.
[0004] Sekundär geregelte Hydromotoren könnten eine wesentliche Einsparung an Antriebsleistung
der Versorgungsstation, eine kompaktere Bauweise und geringeren Raumbedarf mit sich
bringen, womit auch die Gerüstabstände in Walzwerken verkleinert werden könnten. Die
Schwierigkeiten beim Einsatz von sekundär geregelten Hydromotoren liegen jedoch darin,
daß nach dem Anstich nicht rasch genug ein hinreichendes Moment aufgebracht werden
kann.
[0005] Hydromotoren, beispielsweise Axialkolbenmotoren, können, wie dies beispielsweiae
der AT-PS 356 622 oder der EP-A2-108 557 entnommen werden kann, durch Verstellung
des Schwenkwinkels und damit des Schluckvolumens zur Übertragung höherer Momente verstellt
werden, jedoch erfordert die Schwenkwinkelverstellung bei entsprechend großen Motoren
eine zu hohe Verstellzeit, um rasch genug das geforderte Moment zur Verfügung steilen
zu können. Die Schwenkwinkelverstellung aus einer Leerlauflage, welche in der Regel
einem Öffnungswinkel von etwa 3° entspricht, auf eine Arbeitslage von beispielsweise
25° erfordert Stellzeiten in der Größenordnung von 0,3 s und eine derartige Stellzeit
ist für eine exakte Regelung zu groß. Prinzipiell könnte die Schwenkwinkelverstellzeit
dadurch verkürzt werden, daß die Antriebsleistung auf mehrere kleinere Motoren verteilt
wird, wodurch allerdings die Vorteile einer kompakten Bauweise wiederum aufgegeben
würden. Um einen Hydromotor unter Aufrechterhalten einer Leerlaufdrehzahl bei großem
Schwenkwinkel und damit der Möglichkeit der Übertragung großer Momente betreiben zu
können, kann in die Zu-und/oder Abflußleitung zu dem Hydromotor eine Drossel eingeschaltet
werden, wie dies aus der DE-OS 2 828 277 oder aus der DE-OS 2 263 924 bekanntgeworden
ist. Unmittelbar nach dem Anstich kann das erforderliche höhere Moment bei einer solchen
Anordnung durch rasches Öffnen der Drossel zur Verfügung gestellt werden, wodurch
eine wesentliche Einsparung an erforderlicher Verstellzeit für die Aufbringung des
erforderlichen Momentes erzielt werden kann. Für eine derartige Anordnung ist allerdings
eine spezielle Verfahrensweise zu entwickeln, um eine hinreichend rasche Regelung
und eine hohe Betriebssicherheit zu gewährleisten.
[0006] Die Erfindung zielt nun darauf ab, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen,
welches es ermöglicht, sekundär geregelte Hydromotoren zum Antrieb von drehbaren Maschinenteilen
geeignet zu machen, bei welchen es auf rasche Anpassung des zu übertragenden Momentes
bei hoher Drehzahlkonstanz ankommt. Im besonderen zielt die Verfahrensweise hiebei
auf den Antrieb der Walzen von Walzstraßen oder auch auf andere Verformungslinien
wie Buntmetallwalzwerke, Treiber-und Haspelantrieb in Kaltverformungs-und Inspektionslinien,
Recklinien in der Folienproduktion oder die Rohrwalztechnik ab.
[0007] Die erfindungsgemäße Verfahrensweise besteht hiebei im wesentlichen darin, daß die
Verstellung des Hydromotors, insbesondere die Verstellung des Schwenkwinkels des Axialkolbenmotors,
vor dem Auftreten eines Lastmomentes in von der Drehzahlregelung entkoppelter Verstellbewegung
auf einen Schwenkwinkel zur Übertragung eines vorgegebenen Drehmomentes vorgenommen
wird, wobei die Drehzahlregelung ausschließlich durch Drosselung der Fluidzufuhr zum
Hydromotor erfolgt, worauf für die Aufrechterhaltung der Arbeitsdrehzahl nach Auftreten
eines Lastmomentes die Drehzahlregelung unter Einbeziehung der Stellvorrichtung für
die Verstellung, insbesondere der Winkelverstellung, des Hydromotors in die Drehzahlregelung
erfolgt. Dadurch, daß vor dem Auftreten eines Lastmomentes in von der Drehzahlregelung
entkoppelter Verstellbewegung der Verstellantrieb des Hydromotors in eine Position
gebracht wird, in welcher bei entsprechender Fluiddurchflußmenge das erforderliche
Drehmoment aufgebracht werden kann, wird die Voraussetzung geschaffen, die nachfolgende
Regelung für die Übertragung des erforderlichen Momentes in entsprechend kurzer Zeit
vornehmen zu können. Die Regelung der Leerlaufdrehzahl erfolgt hiebei ausschließlich
durch Änderung der Fluidzufuhr zum Hydromotor und es muß naturgemäß bei einem Vergrößern
des Schwenkwinkels eines Axialkolbenmotors die Fluidzufuhr zum Hydromotor gedrosselt
werden. Dadurch, daß nach Auftreten eines Lastmomentes die Drehzahlregelung auf die
Stellvorrichtung für die Verstellung des Hydromotors umgestellt wird, kann für die
Aufrechterhaltung der Arbeitsdrehzahl die konventionelle Schwenkwinkelverstellung
eines Axialkolbenmotors herangezogen werden, wobei die Verluste dadurch gering gehalten
werden können, daß bei einem Betrieb mit Arbeitsdrehzahl die vorgeschaltete Drossel
in die volle Offenstellung gebracht wird. Auf diese Weise ergibt sich ein verlustarmer
Betrieb bei Arbeitsdrehzahl und durch die entkoppelte Verstellbewegung des Hydromotors
kann der der jeweiligen Momentenanforderung entsprechend günstigste Verstellwinkel
des Hydromotors vorgegeben werden.
[0008] Um eine sichere Einhaltung der geforderten Drehzahl bei der Umschaltung von der Regelung
des Fluiddurchflusses auf Regelung des Verstellwinkels zu gewährleisten, wird mit
Vorzug das erfindungsgemäße Verfahren so durchgeführt, daß nach Auftreten eines Lastmomentes
die Fluidzufuhr durch Öffnen eines Ventiles und/oder einer Drossel auf eine gegenüber
der Stellung für die Aufrechterhaltung der Arbeitsdrehzahl im Betrieb gedrosselte
Zwischenstellung rasch vergrößert wird, daß anschließend die Drehzahlregelung auf
die Verstellung des Hydromotors, insbesondere die Schwenkwinkelverstellung des Axialkolbenmotors,
aufgeschaltet wird und der Fluiddurchflußquerschnitt mit geringerer, konstanter, auf
die Schwenkwinkelverstellgeschwindigkeit abgestimmter Vergrößerungsgeschwindigkeit
auf den vollen Fiuiddurchfiußquerschnitt vergrößert wird, wobei der Arbeitsdrehzahlsollwert
konstant gehalten wird. Hiebei kann eine Drossel vor dem Laststoß bzw. Anstich die
Regelung der Leerlaufdrehzahl übernehmen, wobei während dieser Phase der Schwenkwinkel
eines Axialkolbenmotors auf einem etwas höheren Wert gehalten werden kann als jener,
der dem während des nachfolgenden Lasteinsatzes einzustellenden Schwenkwinkel entspricht,
worauf unmittelbar nach dem erfolgten Anstich die Drossel mit höchster Stellgeschwindigkeit
in eine durch das Lastmoment und den noch immer in seinem vorgegebenen Schwenkwinkel
gehaltenen Hydromotor definierte Zwischenlage gefahren wird und dort angehalten wird.
Bei der nachfolgenden Umschaltung der Drehzahlregelung auf die Schwenkwinkelverstellung
kann die Stellgeschwindigkeit in die Soltoffenstellung der Drossel in besonders einfacher
Weise so vorgenommen werden, daß bei der Umschaltung der Stellvorrichtung für die
Verstellung des Hydromotors auf die Drehzahlregelung ein Hochlaufgeber für die konstante
Ansteuerung der Drossel auf die betriebliche Offenstellung an die Steuerleitung für
den Stellantrieb der Drossel aufgeschaltet wird, wodurch sichergestellt werden kann,
daß der Drehzahlregler mit der gegebenen Verstellgeschwindigkeit des Öffnungswinkels
am Hydromotor die Sollarbeitsdrehzahl trotz der stetigen Änderung des Arbeitsdruckes
in den Motoren konstant halten kann. Im Falle der Anordnung eines zusätzlichen Ventiles
ist dieses bereits in der Offenstellung.
[0009] Für das sichere und rasche Erreichen eines Sollwertes für die Arbeitsdrehzahl kann
mit Vorteil die Leerlaufdrehzahl höher gewählt werden als die Arbeitsdrehzahl, wobei
in vorteilhafter Weise so vorgegangen wird, daß für die Regelung der Drehzahlen gesonderte
Sollwerte für Leerlauf-und Arbeitsdrehzahl vorgegeben werden, wobei der Leerlaufdrehzahlsollwert
größer als der Arbeitsdrehzahlsollwert eingestellt wird, und daß die Sollwertvorgabe
umstellbar ist.
[0010] Für das Erkennen des Auftretens eines Lastmomentes kommen prinzipiell Druckmeßdosen
od. dgl. an den Gerüsten in Betracht. Mit Rücksicht auf die Drehzahlregelung sind
neben Schwenkwinkelsensoren für die Winkelverstellung auch Drehzahlgeber, wie beispielsweise
Tachogeneratoren, anlagentechnisch vorgesehen und bei Vorhandensein von Drehzahlsensoren
kann in vorteilhafter Weise für die Feststellung des Auftretens eines Lastmomentes
ein Lastmomentsignai aus dem Drehzahlabfall zwischen Leerlaufdrehzahl und Arbeitsdrehzahl,
insbesondere bei einer zwischen diesen Drehzahlen liegenden Drehzahl, gewonnen werden.
Die Umstellung von Leerlaufdrehzahlsollwert auf Arbeitsdrehzahlsollwert erfolgt hiebei
in besonders einfacher Weise in Abhängigkeit vom Lastmomentsignai oder gegenüber dem
Lastmomentsignal zeitverzögert. Ein zeitverzögertes Umschalten des Arbeitsdrehzahlsollwertes
auf die Regelung des Schwenkwinkels des Hydromotors hat hiebei den Vorteil, daß in
der Übergangsphase noch die raschere Regelung über die Drossel zur Verfügung steht.
[0011] Mit Vorteil wird nach Auftreten des Lastmomentsignales die Auswerteschaltung, welche
das Lastmomentsignal erzeugt hat, abgeschaltet und der Wegfall eines Lastmomentes
lediglich dadurch erkannt, daß die Drehzahl neuerlich ansteigt. Einem derartigen neuerlichen
Anstieg der Drehzahl kann durch Verstellung des Schwenkwinkels des Hydromotors nur
in Grenzen gefolgt werden und es wird daher in diesem Fall mit Vorteil so vorgegangen,
daß nach Wegfall eines Lastmomentes und/oder bei Erhöhung der Drehzahl die Regelung
der Drehzahl zunächst über die Schwenkwinkelverstellung des Axialkolbenmotors erfolgt
und die Drosselung der Fluidzufuhr zusätzlich zur Schwenkwinkelverstellung bei Überschreiten
eines Drehzahlgrenzwertes vorgenommen wird. Nach dem Aufschalten der Drehzahlregelung
auf den Stellantrieb der Drossel kurz vor dem erwarteten Laststoß kann gleichzeitig
wiederum der Leerlaufdrehzahlwert vorgegeben werden und in entkoppelter Weise, d.h.
von der Drehzahlregelung unabhängig, die notwendige Position des Schwenkantriebes
des Hydromotors neuerlich vorgewählt werden, wie sie in der Folge für einen neuerlichen
Laststoß erforderlich ist. Mit Vorteil wird überdies so vorgegangen, daß bei der Umschaltung
der Stellvorrichtung für die Verstellung des Hydromotors auf die Drehzahlregelung
ein Hochlaufgeber für die konstante Ansteuerung der Drossel bzw. des Ventils auf die
betriebliche Offenstellung an die Steuerleitung für den Stellantrieb der Drossel oder
des Ventils aufgeschaltet wird.
[0012] Die Überwachung der Position der Stellvorrichtung der Hydromotoren bietet hiebei
in einfacher Weise die Möglichkeit, eine Zugkompensation über eine Mehrzahl von aufeinanderfolgenden
Walzen einer Walzstraße vorzunehmen, wofür mit Vorteil die Position der Stellvorrichtung
der Hydromotoren überwacht wird und in Abhängigkeit von der Position bzw. der Änderung
der Position dieser Steilvorrichtung nach Auftreten des Lastmomentes an den Hydromotoren
des Nachfolgegerüstes die Drehzahlsollwertvorgabe der Hydromotoren des Nachfolgegerüstes
korrigiert wird. Um bei einem derartigen Momentenvergleich noch die rasche Regelung
durch Verstellung der Drossel zur Verfügung zu halten, kann in bevorzugter Weise die
Aufschaltung der Drehzahlsollwertvorgabe auf die Schwenkwinkelverstellung bei gegenüber
dem Lastmomentsignal verzögerter Aufschaltung innerhalb des Zeitraumes vorgenommen
werden, welchen das Material bis zum Erreichen eines unmittelbar nachfolgenden drehbaren
Maschinenteils benötigt. Hiebei kann die Momentenänderung an einem Gerüst nach erfolgtem
Anstich noch über die Regelung der Drossel im nachfolgenden Gerüst in einer Weise
ausgeglichen werden, welche einen vorgegebenen Zug, insbesondere einen minimalen Zug,
ergibt.
[0013] Die Verwendung von Hydromotoren erlaubt gegenüber den konventionellen Elektromotoren
einen besonders vorteilhaften Reversierbetrieb, da die rotierenden Massen der Motoren
relativ gering sind. Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen, daß für einen Reversierbetrieb
der drehbaren Maschinenteile, insbesondere Walzen, der Schwenkwinkel der Axialkolbenmotoren
über die Null-Lage in entgegengesetzte Richtung verstellt wird, wobei vorzugsweise
die Fluidzufuhr für die Richtungsänderung der Drehbewegung des Hydromotors gedrosselt
oder unterbrochen wird, worauf während der entkoppelten Verstellung der Schwenklage
des Hydromotors in die Gegenrichtung nach Überschreiten der Winkel-Null-Lage die Fluidzufuhr
wiederum geöffnet und in Abhängigkeit von der Drehzahl geregelt wird.
[0014] Die - erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist hiebei
im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß in die Fluidzufuhr zu einem Axialkolbenmotor
wenigstens eine regelbare Drossel eingeschaltet ist und eine Stellvorrichtung für
den Schwenkantrieb des Axialkolbenmotors vorgesehen ist, daß mit dem Axialkolbenmotor
ein Drehzahlgeber und ein Schwenkwinkelgeber verbunden ist, daß die Signale der Drehzahlgeber
und/oder der Schwenkwinkelgeber über Signalleitungen mit einem Steuer-bzw. Schaltwerk,
insbesondere einem Mikroprozessor, verbunden sind, daß die Steuersignale des Schaltwerkes
über Leitungen den Drosseln und dem Schwenkantrieb des Axialkolbenmotors zugeführt
sind, daß ein Signalgeber für die Erfassung eines Lastmomentes mit einer Drehzahlregeleinrichtung
verbunden ist, und daß die Drehzahlregeleinrichtung mit der regelbaren Drossel in
der Fluidleitung des Hydromotors verbunden ist und wahlweise von dieser, insbesondere
durch einen Schalter, trennbar ist und/oder mit einer Stellvorrichtung für die Winkelverstellung
eines ydromotors verbindbar ist. Durch den Schalter wird hiebei die Möglichkeit geboten
die Drehzahlregelung von der Regelung des Verstellweges der Drossel auf die Regelung
des Verstellwinkels des Motors umzuschalten und insbesondere die Drehzahlregeleinrichtung
von der Stellvorrichtung für die Winkelverstellung eines Hydromotors abzuschalten,
um einen vorgegebenen Schwenkwinkel ohne Beeinflussung durch die Drehzahlregelung
erreichen zu können. Zur Erhöhung der Betriebssicherheit und um den unterschiedlichen
Regelungscharakteristiken für den Anstich und die Drehzahlregelung sicher Rechnung
tragen zu können, können in die Fluidzufuhr des Axialkolbenmotors wenigstens zwei
parallele Drosseln mit unterschiedlicher Öffnungs-und Schließgeschwindigkeit eingeschaltet
sein, wobei vorzugsweise ein Auf/Zu-Schaltventil mit gegenüber dem Offenquerschnitt
der parallel geschalteten regelbaren Drossel größerem Offenquerschnitt vorgesehen
ist. Das Auf/Zu-Schaltventil kann hiebei bei auf großem Winkel verstelltem Axialkolbenmotor
nach dem Anstich hinreichend rasch die erforderliche Momentübertragung sicherstellen
und in besonders einfacher Weise auch einen effektiven Überdrehzahlschutz bieten.
Zur Ermittlung des Lastmomentsignales ist der Drehzahlgeber mit einem Differenzierglied
verbunden, um die für den Laststoß charakteristische Drehzahländerung zu erfassen.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Auswerteschaltung mit einem Schalter
verbunden, der das Differenzierglied vom Drehzahlgeber trennt. Bei Auftreten eines
Lastmomentsignales soll in der Folge nicht nur die Drehzahlregeleinrichtung von der
Drossel auf die Stellvorrichtung für die Winkelverstellung des Hydromotors, vorzugsweise
Zeitverzögerung, umgestellt werden, sondern es soll mit Vorteil auch ein anderer Drehzahlsollwert
vorgegeben werden, wofür mit Vorteil die Auswerteschaltung für das Lastmomentsignal
mit einem Schalter für die Verstellung des Drehzahlsollwertes vom Leerlaufdrehzahlsollwert
auf Arbeitsdrehzahlsollwert verbunden ist. Um unmittelbar nach dieser Umschaltung
noch die rasche Regelung über die Drossel zu ermöglichen, ist in vorteilhafter Weise
zwischen der Auswerteschaltung für das Lastmomentsignal und den Schalter für die Aufschaltung
der Drehzahlvorgabe auf den Stellantrieb der Schwenkwinkelverstellung eines Hydromotors
ein Verzögerungsglied eingeschaltet.
[0016] Zur Vereinfachung der Schaltungsanordnung können eine Mehrzahl von Schaltern miteinander
unmittelbar gekoppelt sein, wobei beispielsweise der Schalter für die Aufschaltung
der Drehzahivorgabe auf den Stellantrieb der Schwenkwinkelverstellung eines Hydromotors
mit einem Schalter zur Umschaltung eines Drehzahlsollwertes von Leerlaufdrehzahl auf
Betriebsdrehzahl, insbesondere unter Zwischenschaltung des Zeitgliedes, gekoppelt
ist und in einer Stellung, in weicher der Drehzahlwählschalter die Leerlaufdrehzahl
vorgibt, mit einem Festwertgeber für die Winkelverstellung des Schwenkwinkels des
Hydromotors verbunden ist. Auf diese Weise wird während der Leerlaufdrehzahlsollwertvorgabe
die gewünschte Position des Stellantriebes der Winkelverstellung des Schwenkwinkels
des Hydromotors eingenommen, welche für den nachfolgenden Laststoß die günstigsten
Betriebsbedingungen ergibt. Der Festwertgeber für die Winkelverstellung kann hiebei
naturgemäß in Anpassung an die jeweiligen Erfordernisse zuvor auf einen beliebigen
Anstellwert gebracht werden. Der Schalter für die Aufschaltung der Drehzahlvorgabe
auf den Stellantrieb der Schwenkwinkelverstellung eines Hydromotors ergibt in seiner
Position, in welcher er mit einem Festwertgeber für die Winkelverstellung des Schwenkwinkels
des Hydromotors verbunden ist, eine von der Drehzahlvorgabe unabhängige Verstellung
des Schwenkwinkels und damit eine entkoppelte Einstellung des notwendigen Schwenkwinkels.
[0017] Da es vorteilhaft erscheint, vor der Umschaltung der Drehzahlvorgabe auf die Stellvorrichtung
für die Winkelverstellung des ydromotors noch eine Regelreserve durch die Drossel
sicherzustellen, wird mit Vorteil vor dieser Umschaltung der Drehzahlregelung auf
Verstellwinkelregelung die Drossel noch nicht vollständig geöffnet Um bei der Arbeitsdrehzahl
und damit unter Last eine verlustfreie Verfahrensweise sicherzustellen, ist die Schaltungsanordnung
vorzugsweise so ausgebildet, daß mit dem Schalter für die Aufschaltung der Drehzahlvorgabe
auf den Stellantrieb der Schwenkwinkelverstellung eines ydromotors ein weiterer Schalter
gekoppelt ist, welcher in derjenigen Schaltstellung, in welcher die Aufschaltung der
Drehzahlvorgabe auf den Stellantrieb der Schwenkwinkelverstellung eines Hydromotors
erfolgt, einen Hochlaufgeber zur Erzeugung eines konstant steigenden Steuersignales
mit dem Drosselantrieb zur vollständigen Öffnung der Drossel verbindet.
[0018] Ein wirksamer Überdrehzahlschutz und gleichzeitig ein einfaches Rücksetzen der Vorrichtung
nach Wegfall des Lastmomentes auf eine Leerlaufdrehzahl bei, gegebenenfalls gleichzeitiger,
Entkoppelung des Schwenkantriebes für die Winkeiverstellung des Schwenkwinkels des
Hydromotors aus der Drehzahlregelung kann dadurch geschaffen werden, daß mit dem Drehzahlsensor
ein Schwellwertschalter verbunden ist, welcher die Drossel und/oder das Schaltventil
bei Überdrehzahl schließt. Das Signal für das Rücksetzen auf Leerlaufdrehzahl und
Entkoppeln des Schwenkantriebes des Hydromotors kann jedoch nicht nur aus einer Überdrehzahl
abgeleitet werden, sondern kann beispielsweise durch einen in der Walzstraße angeordneten
Durchlaufsensor bzw. Materialdetektor gegeben werden. Ein derartiger in einer Walzstraße
vor dem Walzenanstich angeordneter Durchlaufsensor bzw. Materialdetektor kann über
eine Signalleitung mit dem frei programmierbaren Schaltwerk verbunden sein, wodurch
die Vorrichtung in eine Bereitschaftstellung gebracht werden kann.
[0019] Um nach dem Auftreten des Lastmomentes eine rasche Drehmomentabgabe sicherzustellen,
ist es erforderlich, die Drosselung der Fluidzufuhr bei großem Schwenkwinkel des Hydromotors
rasch abzubauen. Zu diesem Zweck kann das Schaltventil zusätzlich zur Steuerleitungsverbindung
zu einem Schwellwertschalter mit einem Schalt-bzw. Steuerwerk für die Umschaltung
der Leerlaufdrehzahlsollwertes auf Arbeitsdrehzahlsollwert verbunden sein.
[0020] Für die Regelung des Bandzuges über eine Mehrzahl von Gerüsten können die Stellantriebe
der Hydromotoren mit Schwenkwinkelsensoren verbunden sein, wie sie ohnedies für die
Drehzahlregelung im Betrieb verwendet werden, wobei die Schwenkwinkelsensoren benachbarter
Hydromotoren mit wenigstens einem gemeinsamen Schaltwerk, insbesondere einem Mikroprozessor,
verbunden sind. Auf diese Weise können die Schwenkwinkelwerte vor bzw. nach dem Anstich
des nachfolgenden Gerüstes herangezogen werden und jeweils aufeinanderfolgende Gerüste
so nachgeregelt werden, daß in bezug auf die von ihnen übertragenen Momente sie sich
gegenseitig nicht unzulässig beeinflussen. Auf diese Weise wird unerwünschter Zug
bzw. das gefährliche Stauchen des Walzgutes vermieden, da das nachfolgende Gerüst
den richtigen Drehzahlsollwert hat.
[0021] In besonders einfacher Weise ist in einer Walzstraße vor dem Walzenanstich ein Durchlaufsensor
bzw. Materialdetektor angeordnet, welcher über eine Signalleitung mit dem Steuer-bzw.
Schaltwerk verbunden ist.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In dieser zeigen: Fig. 1 ein Blockschaltbild
für den Antrieb von Walzgerüsten mit sekundär geregelten Hydromotoren, Fig. 2 ein
Detail einer Schaltungsanordnung für die Antriebsregelung, Fig. 3 eine abgewandelte
Ausbildung der Schaltungsanordnung nach Fig. 2, Fig. 4 ein Zeitdiagramm für die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens und Fig. 5 ein entsprechendes Zeitdiagramm für den
Reversiervorgang bei Umkehr der Drehrichtung der Antriebsmotoren der Walzgerüste.
[0023] In Fig. 1 sind vier Walzgerüste dargestellt, deren Hydromotoren mit 1 bezeichnet
sind. Jedem Hydromotor, welcher als Axialkolbenmotor ausgebildet ist, ist ein Stellantrieb
2 für die Verstellung des Hydromotors zugeordnet. Durch Verstellung des Schwenkwinkels
des Axialkolbenmotors wird das Schluckvolumen des Hydromotors verändert, gleichzeitig
wird das übertragbare Moment und die Drehzahl durch Verstellung der Schwenklage beeinflußt.
Es sind Drehzahlregelungen 3 vorgesehen, welche sowohl auf den Stellantrieb 2 für
die Winkellage des Axialkolbenmotors I oder auf eine Drossel 4 in der Fluidzuleitung
zur Wirkung gefangen können. Der Stellantrieb für die Drossel 4 ist hiebei mit 5 bezeichnet.
Jedem Drehzahlregler ist ein Schalter 6 zugeordnet, welcher zwischen Drehzahlsollwert
unter Last und Leerlaufsollwert umschaltbar ist. Die Druckmittelversorgung erfolgt
über eine Druckschiene 7 und eine Saugschiene 8 und es sind Pumpen 9 für die Aufrechterhaltung
eines konstanten Druckes in der Druckschiene vorgesehen. Die Pumpen 9 sind hiebei
entsprechend überdimensioniert und arbeiten gegen einen Druckspeicher 10. Zur Aufrechterhaltung
eines konstanten Druckes sind ein Druckregler 11 und ein Saugdruckregler 12 vorgesehen.
Der Ölbehälter ist mit 13 bezeichnet, wobei das Öl aus dem Ölbehälter über eine Vorspannpumpe
14 und eine Pumpe 9 in die Druckschiene eingebracht wird.
[0024] Die Prozeßsteuerung erfolgt in einfacher Weise wie in Fig. 2 schematisch dargestellt.
Bei der Darstellung nach Fig. 2 sind alle Schalterin der Betriebslage gezeichnet.
Eine Differenzierschaltung 15 hat einen erfolgten Laststoß registriert und der Schalter
6 ist durch Abschalten des Differenzwertes für die höhere Leerlaufdrehzahl bereits
abgeschaltet. Die Drehzahlsollwertvorgabe kommt nunmehr aus einer Prozeßsteuerung
16, welche Schaltwerke bzw. Mikroprozessoren enthält. Die Steuersignale werden einem
Speicher 17 entnommen.
[0025] Vor Auftreten eines Lastmomentsignales liegt der mit dem Schalter 6 gekoppelte Schalter
18 an einem Festwertgeber 19 für die Winkelstellung des Stellantriebes 2 an. In dieser
Stellung wird in von der Drehzahlregelung 3 entkoppelter Weise ein Schwenkwinkel voreingestellt,
wobei für die Verstellung des Schwenkwinkels ein von einem hydraulischen Zylinder-Kolben-Aggregat
gebildetes Stellglied Verwendung findet. Die jeweils erreichte Winkellage wird durch
einen Sensor 20 erfaßt und über einen Summierer 21 einer Regelungsstufe 22 zugeführt,
welche auf ein Hydraulikventil 23 wirkt. Durch den Festwertgeber 19 wird somit eine
präzise vorgegebene Winkellage eingestellt. Während dieser Zeit wird die Drehzahlregelung
über den Drehzahlregler 3 und einen Summierer 24 unmittelbar auf das Stellglied 5
einer Drossel 4 wirksam. Da in dieser in Fig. 2 nicht eingezeichneten Schalterstellung
auch der Schalter 6 umgelegt ist, wird ein entsprechender Leerlaufdrehzahl-Zusatzwert
durch den Festwertgeber vorgegeben. Dieser Drehzahlzusatzwert wird auf die im Betrieb
einzuhaltende Solldrehzahl aufaddiert, die von der Prozeßsteuerung 16 vorgegeben wird.
In dieser nicht dargestellten Schalterstellung ist auch der Schalter 26 in der Leitung
zwischen einem Tachogenerator 27 und dem Differenzierglied 15 geschlossen, so daß
das Auftreten eines Lastmomentes durch Drehzahländerung erkannt werden kann.
[0026] Nach dem Lastsignal und dem diesem Lastsignal folgenden Steuerimpuls wird zunächst
der Schalter 6 und der Schalter 26 umgelegt, worauf durch eine abfallverzögerte Zeitstufe
28 zeitverzögert der Schalter 18 in die gezeichnete Position umgelegt wird, in welcher
die Drehzahlregelung 3 nunmehr auf die Schwenkwinkelverstellung des Hydromotors zu
Wirkung gelangt. Gleichzeitig wird auch ein Schalter 29 umgelegt, welcher nunmehr
unter Vorgabe eines Festwertes durch den Festwertgeber 30 einen Hochlaufgeber 31 aktiviert,
welcher in der Folge die vollständige Öffnung des Drosselventiles 4 und damit eine
verlustarme Betriebsweise bei der Arbeitsdrehzahl sicherstellt. Die Drehzahlvorgabe
wird dem Drehzahlregler 3 über einen Summierer 32 zur Verfügung gestellt.
[0027] Bei einer derartigen Regelung ergeben sich bei einem Einzelgerüst folgende Verfahrensabläufe:
Vor dem Anstich dreht das Gerüst mit Leerlaufdrehzahl. Beim Anstich sackt die Drehzahl
ab, wobei noch vor Erreichen der Arbeitsdrehzahl ein Lastmomentsignal abgegeben wird.
In der Folge läuft die Drossel 4 mit höchster Verstellgeschwindigkeit in eine geöffnete
Stellung. Je nach Zeitverzögerung erfolgt unmittelbar anschließend oder aus Gründen
der Dynamik einige Millisekunden verspätet die Umschaltung des Drehzahlreglers 3 auf
die Schwenkwinkelverstellung, wobei nur mehr die Arbeitsdrehzahlsollwertvorgabe allein
zur Wirkung gelangt. Der Anstich erfolgt hiebei ohne nennenswerte und vor allen Dingen
ohne längere Drehzahleinbrüche. Zur Zugregelung des nachfolgenden Gerüstes kann diese
Verzögerung in der Größenordnung von 500 msek liegen. Jedenfalls muß am Gerüst N die
Umschaltung erfolgt sein, bevor das Gerüst N + 2 ansticht.
[0028] Nach dem Auslaufen des Walzgutes fehlt das Gegenmoment und das Gerüst wird trotz
des Gegenregelimpulses des Drehzahlreglers auf die Schwenkwinkelverstellung beschleunigt.
Sobald der Tachogenerator 27 eine kritische Grenzdrehzahl meldet, kann ein Schließsignal
auf die Drossel zur Wirkung gelangen. Sofeme keine Umstellung auf Leerlaufdrehzahl
vorgenommen wurde, ist der Drehzahlregler immer noch mit der Sollwertvorgabe für die
Betriebsdrehzahl beaufschlagt, wobei der Verstellantrieb 2 des Schwenkwinkels des
Hydromotors den Schwenkwinkel weiter in Richtung der Nullstellung bewegt.
[0029] Es ist somit ein Signal erforderlich, welches als Folge der Rückführung des Schwenkwinkels
auf großen Schwenkwinkel ein entsprechend langsames Schließen der Drossel bewirkt.
Dieses Signal kann aus dem Flip-Flop 17 zur Verfügung gestellt werden und beispielsweise
von einem in Fig. 3 dargestellten Durchlaufsensor, beispielsweise einer Lichtschranke,
oder aber vom Prozeßrechner selbst abgegeben werden. Bei Auftreten dieses Signales
erfolgt die Umstellung auf Leerlaufdrehzahlvorgabe, wobei die Leerlaufdrehzahlvorgabe
5 bis 15 % oberhalb der Betriebsdrehzahlvorgabe liegt. Der Schalter 18 gelangt wiederum
in eine Stellung, in welcher die Verstellung des Schwenkwinkels von der Drehzahlregelung
3 entkoppelt ist, und die Drehzahlregelung wird ausschließlich über die Drossel 4
bewirkt.
[0030] Bei der Darstellung nach Fig. 3 ist in der Fluidzuleitung 33 zusätzlich zur Drossel
4 ein Schaltventil 34 parallelgeschaltet. Das Schaltventil weist eine gegenüber der
Drossel wesentlich verschiedene Öffnungs-bzw. Schließzeit auf und ist so dimensioniert,
daß durch Öffnen des Schaltventiles 34 bei auf großen Schwenkwinkel verstelltem Hydromotor
1 rasch ein hohes Moment übertragen werden kann. Die Steuerleitung vom Flip-Flop 17
ist hiebei über ein Logikglied 35 mit dem Schaltventil 34 verbunden, so daß bei Umstellung
des Schalters in eine Stellung, in welcher der Arbeitsdrehzahlsollwert vorgegeben
wird, gleichzeitig auch das Schaltventil 34 rasch geöffnet wird. Vom Tachogenerator
27 wird ein Signal einem Schwellwertschalter 36 zugeführt, welcher bei Auftreten einer
unzulässig hohen Drehzahl das Schaltventil 34 rasch schließt. Die Steuerleitung führt
hiebei auch zu dem Summierer 24, so daß gleichzeitig die Drossel 4 geschlossen werden
kann. Eine Signalleitung 37 führt das Signal des Tachogenerators dem Rechner zu. Die
erforderliche Bereitschaft für einen neuen Anstich wird durch den schematisch mit
38 angedeuteten Durchlaufsensor in vorbeschriebener Weise herbeigeführt.
[0031] Die Regelvorgänge, wie sie in zeitlicher Reihenfolge beobachtet werden, sind in Fig.
4 - schematisch angedeutet Bei Wegfall eines Lastmomentes, wie es durch die Stufe
des Lastmomentes im obersten Kurvenzug a angedeutet ist, ist zunächst ein Anstieg
der Drehzahl entsprechend dem Kurvenzug c zu beobachten. Diesem Anstieg der Drehzahl
wird durch Rücknahme des Schwenkwinkels entsprechend dem Kurvenzug b Rechnung getragen.
Das Ventil bleibt hiebei in geöffneter Stellung, da die Drehzahlregelung wie im Lastfall
zunächst von der Schwenkwinkelverstellung des Hydromotors übernommen wird. In der
Folge erfolgt das Rücksetzen auf Leerlaufdrehzahlregelung durch Vorgabe eines Leerlaufdrehzahlsollwertes,
wobei dieser Zeitpunkt mit t, auf der Abszisse bezeichnet ist. Mit der Leerlaufdrehzahlsollwertvorgabe
wird nun der Schwenkwinkel des ydromotors entsprechend dem Kurvenzug b auf einen Sollschwenkwinkel
angehoben. Nach dem neuerlichen Anstich zum Zeitpunkt t
2 erfolgt ein charakteristischer Drehzahleinbruch, welcher ein Lastmomentsignal generiert.
Bei entsprechend geöffnetem, vorzugsweise sogar über die Betriebslage hinaus verstelltem
Schwenkwinkel wird nun das erforderliche Moment durch rasches Öffnen des Ventiles
anschließend an den Zeitpunkt t
2 entsprechend dem Kurvenzug d erzielt. Nach einer bestimmten Zeitverzögerung durch
das Zeitglied erfolgt zum Zeitpunkt t3 das vollständige Öffnen des Ventiles über den
Hochlaufgeber, wobei von der Drehzahlregelung der Schwenkwinkel geringfügig zurückgenommen
wird, um die Drehzahl konstant zu halten. Wie sich aus Fig. 4 ergibt, zeichnet sich
die Verfahrensweise durch eine hohe Dynamik beim Anstich ohne nennenswerten Drehzahleinbruch
aus.
[0032] In Rg. 5 sind analoge Kurven a, b, c, d mit auf der Abszisse aufgetragener Zeitskala
für den Reversierbetrieb dargestellt. Mit c, und
C2 sind hiebei die entsprechenden Sollwertvorgaben für die Drehzahl der gegenläufigen
Bewegungen eingetragen, wobei c, die Arbeitsdrehzahlvorgabe in eine Richtung und
C2 die Leerlaufdrehzahlvorgabe in die Gegenrichtung darstellt. Sobald die die Istdrehzahl
entsprechend der Kurve c über die Arbeitsdrehzahl c, ansteigt, wird Entlastung signalisiert
und das Gerüst kann auf Reversiervorgang umschalten. Zu diesem Zweck wird der Schwenkwinkel
zurückgenommen und über die Nullpunktlage hinaus in die Gegenrichtung verstellt, wie
dies durch die Kurve b angedeutet wird. Während der Zurücknahme des Schwenkwinkels
wird das zunächst geöffnete Ventil geschlossen, um die Drehzahlabsenkung zu unterstützen.
Nach Durchlauf des Schwenkwinkels durch die Null-Lage wird das Ventil durch die Null-Lage
wird das Ventil entsprechend der Kurve d wiederum geöffnet, um eine Beschleunigung
in die Gegenrichtung zu erzielen. Nach Erreichen einer gegenläufigen Istdrehzahl entsprechend
der Leerlaufdrehzahlvorgabe
C2 in die Gegenrichtung wird wiederum analog wie in Fig. 4 vorgegangen, wobei in dieser
Position die Schwenkwinkelverstellung bereits auf einen gegenüber der Betriebslage
überhöhten gegensinnigen Wert vorgenommen wurde. Die Zeitpunkte t,, t2 und t
3 entsprechen wiederum der Darstellung in Fig. 4.
1. Verfahren zum Regeln des Antriebes von drehbaren Maschinenteilen, insbesondere
der Walzen von Walzstraßen, wobei mit den drehbaren Maschinenteilen, insbesondere
Walzen, regelbare Hydromotoren, insbesondere Axialkolbenmotoren (1), verbunden sind,
wobei die Drehzahl durch Verstellen (2) des Hydromotors oder Drosselung (4) des Fluiddurchflusses
regelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung des Hydromotors (1), insbesondere
die Verstellung (2) des Schwenkwinkels des Axialkolbenmotors (1), vor dem Auftreten
eines Lastmomentes in von der Drehzahlregelung entkoppelter Verstellbewegung auf einen
Schwenkwinkel zur Übertragung eines vorgegebenen Drehmomentes vorgenommen wird, wobei
die Drehzahlregelung ausschließlich -durch Änderung der Fluidzufuhr zum Hydromotor
(1) erfolgt, worauf für die Aufrechterhaltung der Arbeitsdrehzahl nach Auftreten eines
Lastmomentes die Drehzahlregelung unter Einbeziehung der Stellvorrichtung (2) für
die Verstellung, insbesondere der Winkelverstellung, des Hydromotors (1) in die Drehzahlregelung
erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach Auftreten eines Lastmomentes
die Fluidzufuhr durch Öffnen eines Ventiles - (34) und/oder einer Drossel (4) auf
eine gegenüber der Stellung für die Aufrechterhaltung der Arbeitsdrehzahl im Betrieb
gedrosselte Zwischenstellung rasch vergrößert wird, daß anschließend die Drehzahlregelung
auf die Verstellung des Hydromotors - (1), insbesondere die Schwenkwinkelverstellung
- (2) des Axialkolbenmotors, aufgeschaltet wird und der Fluiddurchflußquerschnitt
mit geringerer, konstanter, auf die Schwenkwinkelverstellgeschwindigkeit abgestimmter
Vergrößerungsgeschwindigkeit auf den vollen Fluiddurchflußquerschnitt vergrößert wird,
wobei der Arbeitsdrehzahlsollwert konstant gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die Regelung
der Drehzahlen gesonderte Sollwerte für Leerlauf-und Arbeitsdrehzahl vorgegeben werden,
wobei der Leerlaufdrehzahlsollwert größer als der Arbeitsdrehzahlsollwert eingestellt
wird, und daß die Sollwertvorgabe umstellbar ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß für die Feststellung
des Auftretens eines Lastmomentes ein Lastmomentsignal aus dem Drehzahlabfall zwischen
Leerlaufdrehzahl und Arbeitsdrehzahl, insbesondere bei einer zwischen diesen Drehzahlen
liegenden Drehzahl gewonnen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umstellung
von Leerlaufdrehzahlsollwert auf Arbeitsdrehzahlsollwert in Abhängigkeit vom Lastmomentsignal
oder gegenüber dem Lastmomentsignal zeitverzögert vorgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß nach Wegfall
eines Lastmomentes und/oder bei Erhöhung der Drehzahl die Regelung der Drehzahl zunächst
über die Schwenkwinkelverstellung (2) des Axialkolbenmotors erfolgt und die Drosselung
der Fluidzufuhr zusätzlich zur Schwenkwinkelverstellung bei Überschreiten eines Drehzahlgrenzwertes
vorgenommen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei der
Umschaltung der Stellvorrichtung (2) für die Verstellung des Hydromotors (1) auf die
Drehzahlregelung ein Hochlaufgeber für die konstante Ansteuerung der Drossel bzw.
des Ventils auf die betriebliche Offenstellung an die Steuerleitung für den Stellantrieb
der Drossel oder des Ventils aufgeschaltet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Position
der Stellvorrichtungen der Hydromotoren (1) überwacht wird und in Abhängigkeit von
der Position bzw. Änderung der Position dieser Stellvorrichtung nach Auftreten des
Lastmomentes an den Hydromotoren des Nachfolgegerüstes die Drehzahlsollwertvorgabe
der Hydromotoren des Nachfolgegerüstes korrigiert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufschaltung der Drehzahlsollwertvorgabe
auf die Schwenkwinkelverstellung spätestens nach bei gegenüber dem Lastmomentsignal
verzögerter Aufschaltung innerhalb des Zeitraumes vorgenommen wird, welchen das Material
bis zum Erreichen eines unmittelbar nachfolgenden drehbaren Maschinenteils benötigt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß für einen
Reversierbetrieb der drehbaren Maschinenteile, insbesondere Walzen, der Schwenkwinkel
der Axialkolbenmotoren (1) über die Null-Lage in entgegengesetzte Richtung verstellt
wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluidzufuhr für die
Richtungsänderung der Drehbewegung des ydromotors gedrosselt oder unterbrochen wird,
worauf während der entkoppelten Verstellung der Schwenklage des Hydromotors in die
Gegenrichtung bei oder nach Überschreiten der Winkel-Null-Lage die Fluidzufuhr wiederum
geöffnet und in Abhängigkeit von der Drehzahl geregelt wird.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
wobei in die Fluidzufuhr (33) zu einem Axialkolbenmotor (1) eine regelbare Drossel
(4) oder eine Steilvorrichtung (2) für den Schwenkantrieb des Axialkolbenmotors (1)
eingeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in die Fluidzufuhr (33) zu einem Axialkolbenmotor
(1) wenigstens eine regelbare Drossel - (4) eingeschaltet ist und eine Stellvorrichtung
(2) für den Schwenkantrieb des Axialkolbenmotors (1) vorgesehen ist, daß mit dem Axialkolbenmotor
(1) ein Drehzahlgeber (27) und ein Schwenkwinkelgeber (20) verbunden ist, daß die
Signale der Drehzahlgeber (27) und/oder der Schwenkwinkelgeber - (20) über Signalleitungen
mit einem Steuer-bzw. Schaltwerk (16), insbesondere einem Mikroprozessor, verbunden
sind und daß die Steuersignale des Schaltwerkes (16) über Leitungen den Drosseln (4)
und dem Schwenkantrieb (2) des Axialkolbenmotors (1) zugeführt sind, daß ein Signalgeber
für die Erfassung eines Lastmomentes mit einer Drehzahlregeleinrichtung (3) verbunden
ist, und daß die Drehzahlregeleinrichtung (3) mit einer regelbaren Drossel (4) in
der Fluidleitung des Hydromotors (1) verbunden ist und wahlweise von dieser, insbesondere
durch einen Schalter (6), trennbar ist und/oder mit einer Stellvorrichtung (2) für
die Winkeiverstellung eines Hydromotors (1) verbindbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß in die Fluidzufuhr (33)
des Axialkolbenmotors (1) wenigstens zwei parallele Drosseln (4, 34) mit unterschiedlicher
Öffnungs-und Schließgeschwindigkeit eingeschaltet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein AufiZu-Schaltventil
(34) mit gegenüber dem Offenquerschnitt der parallel geschalteten regelbaren Drossel
(4) größerem Offenquerschnitt vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12, 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der Drehzahlgeber (3) mit einem .Differenzierglied (15) zur Ableitung eines Lastmomentsignales
verbunden ist.
16. Vorrichtung nach einem Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine Auswerteschaltung
mit einem Schalter (6) verbunden ist, der das Differenzierglied (15) vom Drehzahlgeber
(3) trennt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auswerteschaltung für das Lastmomentsignal mit einem Schalter (18) für die Verstellung
des Drehzahlsollwertes vom Leerlaufdrehzahlsollwert auf Arbeitsdrehzahlsollwert verbunden
ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
der Auswerteschaltung für das Lastmomentsignal und dem Schalter (18) für die Aufschaltung
der Drehzahlvorgabe auf den Stellantrieb (2) der Schwenkwinkelverstellung eines Hydromotors
(1) ein Verzögerungsglied (28) eingeschaltet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schalter - (18) für die Aufschaltung der Drehzahlvorgabe auf den Stellantrieb (2)
der Schwenkwinkelverstellung eines Hydromotors (1) mit einem Schalter (29) zur Umschaltung
eines Drehzahlsollwertes von Leerlaufdrehzahl auf Betriebsdrehzahl, insbesondere unter
Zwischenschaltung des Zeitgliedes (28), gekoppelt ist und in einer Stellung, in welcher
der Drehzahlwählschalter die Leerlaufdrehzahl vorgibt, mit einem Festwertgeber (19)
für die Winkelverstellung des Schwenkwinkels des Hydromotors (1) verbunden ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß mit
dem Schalter (18) für die Aufschaltung der Drehzahlvorgabe auf den Stellantrieb (2)
der Schwenkwinkelverstellung eines Hydromotors (1) ein weiterer Schalter (29) gekoppelt
ist, welcher in derjenigen Schaltstellung, in welcher die Aufschaltung der Drehzahlvorgabe
auf den Stellantrieb der Schwenkwinkelverstellung eines ydromotors erfolgt, einen
Hochlaufgeber (31) zur Erzeugung eines konstant steigenden Steuersignals mit dem Drosselantrieb
- (5) zur vollständigen Öffnung der Drossel (4) verbindet.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß mit
dem Drehzahlsensor (27) ein Schwellwertschalter (36) verbunden ist, welcher die Drossel
(4) und/oder das Schaltventil (34) bei Überdrehzahl schließt.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltventil (34)
zusätzlich zur Steuerleitungsverbindung zu einem Schwellwertschalter (36) mit einem
Steuer-bzw. Schaltwerk (35) für die Umschaltung des Leerlaufdrehzahlsollwertes auf
Arbeitsdrehzahlsollwert verbunden ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stellantriebe (2) der Hydromotoren (1) mit Schwenkwinkelsensoren (20) verbunden sind
und daß die Schwenkwinkelsensoren (20) benachbarter Hydromotoren (1) mit wenigstens
einem gemeinsamen Steuer-bzw. Schaltwerk, insbesondere einem Mikroprozessor, verbunden
sind.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß in
einer Walzstraße vor dem Walzenanstich ein Durchlaufsensor bzw. Materialdetektor angeordnet
ist, welcher über eine Signalleitung mit dem Steuer-bzw. Schaltwerk verbunden ist.