(57) Bei diesem Verfahren wird auf das Schornsteinfutter, das aus gegen aggressive Medien
beständigem Mauerwerk oder Beton besteht, außenseitig ein Laminat aus Glasfaser und
Mehrkomponenten-Reaktionsharz und darauf eine Wärmedämmschicht aufgebracht.
[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen eines gasdichten, wärmegedämmten
Futters aus gegen aggressive Medien, wie saure Kondensate und/oder gelöste Salze beständigem
Mauerwerk oder Beton für einen freistehenden Schornstein.
[0002] Die Begrenzung zulässiger Emissionen aus Kraftwerks- und Industrieschornsteinen erfordert
zusätzliche Reinigungsmaßnahmen, durch die die Beschaffenheit der Abgase gegenüber
früher erheblich verändert wird. Für Wärmekraftwerke, insbesondere solche, die mit
Kohle befeuert werden, hat sich die Naßreinigung mit Kalkmilch am besten bewährt.
Durch sie ergeben sich jedoch in den nachgeordneten Schornsteinen völlig andere Betriebsbedingungen,
die entsprechende Änderungen der Futterkonstruktion notwendig machen. Durch die Naßreinigung
erhöht sich der Gehalt an Wasserdampf und verringert sich die Temperatur der in den
Schornstein eingeleiteten Rauchgase. Der nicht entfernte Restgehalt an Schadstoffen
kann saure Kondensate bilden. Außerdem enthält das Rauchgas mitgerissene salzhaltige
Wassertröpfchen aus dem Waschprozeß. Hinter Naßwäschen werden daher meist Schornsteine
mit gemauerten Futtern verwendet. Das Futter besteht aus säurebeständigem Mauerwerk
aus keramischen Formsteinen mit säurebeständigen Kittfugen. Bei größeren Schornsteinen
Ist das Futter in einzelne Abschnitte, sogenannte Schüsse, unterteilt, man spricht
von Etagenfuttern, die vom tragenden Schaft durch einen begehbaren Zwischenraum getrennt
sind. Zur Wärmedämmung kann ein solches Futter auf der Außenseite mit einer Wärmedämmschicht
aus ca. 50 bis 60 mm dickem, geschlossenzelligem Schaumglas (Foamglas) versehen sein.
Zwischen Wärmedämmschicht und Mauerwerk ist ein Sicherheitsspalt von 10 bis 20 mm
belassen.
[0003] Das keramische Futter ist weder flüssigkeits- noch gasdicht. Obwohl das Schaumglas
selbst völlig dicht ist, sind durchlässige Stellen im Bereich der Kittfugen und der
Futteraufstandsflächen, in Verbindung mit dem Sicherheitsspalt, nicht völlig zu vermeiden.
Noch kritischer ist die Dichtigkeit der Verbindung zwischen den einzelnen Schüssen
des Futters. Die Abdichtung des Dilatationsspaltes ist praktisch noch ungelöst. Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen eines säurebeständigen
Schornsteinfutters zur Verfügung zu stellen, das wärmedämmend sowie flüssigkeits-
und gasdicht ist.
[0004] Die Erfindung löst die Aufgabe dadurch, daß auf das an sich bekannte Futter außenseitig
ein Laminat aus Glasfaser und Mehrkomponenten-Reaktionsharz und darauf eine Wärmedämmschicht
aufgebracht wird.
[0005] Zwischen Laminat und Wärmedämmschicht können Schornsteinbänder angeordnet werden.
[0006] Gegenüber den bekannten Schornsteinfuttern bietet die Erfindung folgende Vorteile:
- Das durchgehend flüssigkeits- und gasdichte Laminat verhindert bei allen möglichen
Betriebszuständen das Eindringen von Abgasen in den begehbaren Zwischenraum, auch
im Bereich der Futterstöße.
- Die Erfindung ermöglicht den Einsatz preiswerter und einfach zu montierender Dämmstoffe,
wie Glas- oder Mineralwolle anstelle des aufwendigen Schaumglases.
- Durch entsprechenden Gehalt an Glasfasern bzw. Rovings kann die Laminatschicht einem
inneren Gasüberdruck angepaßt werden. Dies erlaubt höhere Abgasgeschwindigkeiten ,
somit geringere Futterrohrdurchmesser und senkt so die Erstellungskosten, kann jedoch
auch bei einer eventuell notwendigen Ausrüstung eines alten Schornsteins mit einem
neuen Futter, z.B. wegen nachträglichem Einbau einer Rauchgaswäsche, von Bedeutung
sein.
- Durch die lastverteilenden Schornsteinbänder kann eine, z.B. durch Temperaturwechsel
hervorgerufene Rißbildung verhindert werden.
[0007] Als Mehrkomponenten-Reaktionsharze kommen z.B. Phenol-, Furan-, Epoxid-, ungesättigte
Polyester- oder Polyurethanharze in Betracht. Durch geeignete Wahl von Harz und Härter
kann das Laminat durch Härtungsschwinden auf die Außenseite des Futters aufgeschrumpft
werden. Das Laminat aus Glasfaser und Mehrkomponenten-Reaktionsharz wird auf der Außenseite
des Futters fugenlos auch im Bereich der Futterstöße und der Futteraufstandsflächen
aufgebracht. Im Bereich des Dilatationsspaltes kann das Laminat in Form einer Dehnungsschlaufe
ausgebildet sein. Balgartige Zwischenstücke aus chemisch und thermisch gut beständigen,
flexiblem Kunststoff, z.B. Fluorkunststoff, können ebenfalls in das Laminat eingearbeitet
werden. Unter den Futteraufstandsflächen kann das Laminat, ggf. über eine Zwischenschicht,
auf die Stahlbetontragkonstruktion aufgebracht werden. Die Schornsteinbänder können
aus Stahl oder Edelstahl sein.
1. Verfahren zum Herstellen eines gasdruckdichten und wärmegedämmten Futters aus gegen
aggressive Medien beständigem Mauerwerk oder Beton für einen freistehenden Schornstein,
dadurch gekennzeichnet, daß auf das an sich bekannte Futter außenseitig ein Laminat
aus Glasfaser und Mehrkomponenten-Reaktionsharz und darauf eine Wärmedämmschicht aufgebracht
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Laminat und Wärmedämmschicht
Schornsteinbänder angeordnet werden.