[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine fliehkraftunabhängige Absturzsicherung gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Eine Absturzsicherung dieser Art wird in der DE-PS 33 00 331 beschrieben, bei welcher
die Funktion nicht fliehkraftabhängig ist, sondern von einer an der Absturzsicherung
angreifenden, üblicherweise zur Ausbalancierung des Torgewichtes dienenden Torsionsfeder
abhängt und die Blockierung durch zwei gegeneinander bewegbare, in der Blockierstellung
Aufnahmeräume für Sperrkörper bildenden Einrichtungen geschaffen wird, die in der
Nichtblockierstellung so gegeneinander bewegt werden, daß die Aufnahmeräume nicht
in der Lage sind, Sperrkörper aufzunehmen.
[0003] Bei dieser bekannten Einrichtung, die sich in der Praxis ausgezeichnet bewährt hat,
wurde als nachteilig empfunden, daß während des Betriebes des Tores die Sperrkörper
durch das Sperrad mitgeführt werden, wodurch sich zwangsläufig Laufgeräusche in der
Absturzsicherung ergeben.
[0004] Bei der bekannten Einrichtung wirkt weiterhin das Gegengehäuse in der Sperrstellung
aktiv auf die Sperrkörper, so daß nach Ansprechen der Absturzsicherung und einem unbeabsichtigten
Manipulieren am Gegengehäuse, die Absturzsicherung gelöst werden konnte.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Absturzsicherung dahingehend
zu verbessern, daß das Gegengehäuse nur eine Funktion im Einsatzfall hat, aber nach
Ansprechen der Absturzsicherung keinen Einfluß mehr auf die Blockierung nimmt und
daß weiterhin die unerwünschten Laufgeräusche der Vorrichtung vermieden werden.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Mit anderen Worten ausgedrückt: Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden z.B.
nur im vertikalen unteren Bereich der Absturzsicherung eine Anzahl von Sperrkörpern
vorgesehen, die nicht mit dem Sperrad umlaufen, sondern im ortsfesten Gehäuse untergebracht
sind.
[0009] Die Sperrkörper können auch über den ganzen Innenumfang verteilt sein, werden dann
aber z.B. durch ein Magnetband in den Ausnehmungen gehalten.
[0010] Im Ansprechfall der Absturzsicherung verdreht sich das Gegengehäuse, hebt die Sperrkörper
aus ihren Ausnehmungen im ortsfesten Gehäuse heraus, so daß sie dann mit den Aufnahmeräumen
für die Sperrkörper im Sperrad in Verbindung kommen, in diese eintreten können und
dann durch Anlage in diesen Aufnahmeräumen und durch Anlage an entsprechenden Anschlägen
im ortsfesten Gehäuse blockieren.
[0011] Hieraus ist ersichtlich, daß einerseits die Sperrkörper, vorzugsweise Sperrkugeln,
nicht mehr während des Betriebes der Vorrichtung vom Sperrad mitgenommen werden müssen
und daß zum andern das Gegengehäuse nur eine Hubfunktion für die Sperrkörper ausübt.
Wenn die Sperrkörper in die Aufnahmeräume im Sperrrad und an den Anschlägen im ortsfesten
Gehäuse zur Anlage gekommen sind, hat das Gegengehäuse keine Einwirkung mehr auf die
Sperrkörper, so daß bei einem Betätigen des Gegengehäuses die Sperrwirkung der Absturzsicherung
nicht aufgehoben werden kann.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert.
Von den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schaubildliche Ansicht auf eine Absturzsicherung, in
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie 2 - 2 in Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht in der Betriebsstellung - Freilaufstellung - der Absturzsicherung,
in
Fig. 4 eine Ansicht gemäß Fig. 3 in der Sperrstellung der Absturzsicherung und in
Fig. 5 einen Teil eines Sperrades zur Verdeutlichung einer anderen Form für die Aufnahmeräume
für Sperrkörper.
[0013] In Fig. 1 ist mit 1 eine Absturzsicherung bezeichnet, die innerhalb eines ortsfest
angeordneten Gehäuses 2 vorgesehen ist. Bei 3 ist eine Torsionsfeder dargestellt,
die eine Gegenkraft für das zu sichernde Tor schafft. Bei 4 ist der Aufnahmeraum für
die Gegengewichtswelle vorgesehen, wobei mit der Gegengewichtswelle drehfest verbunden
ein Sperrad 5 vorgesehen ist. Das Sperrad 5 wird von einem Gegengehäuse 6 umgeben,
das drehbar innerhalb des Gehäuses 2 angeordnet ist.
[0014] Das Gegengehäuse 6 weist Abstützblöcke 7 auf, an denen die Torsionsfeder 3 angreift.
Außerdem unterliegt das Gegengehäuse 6 der Wirkung zweier Rückstellfedern 8 und 9,
die sich einerseits am Gegengehäuse 6 in einem entsprechenden Ausschnitt 20 und andererseits
an einem am ortsfesten Gehäuse 2 vorgesehenen Anschlag 21 abstützen.
[0015] Insbesondere aus den Fig. 3 und 4 ist der Aufbau der Absturzsicherung deutlicher
erkennbar. In diesen Zeichnungen ist das Sperrad 5 erkennbar, das Aufnahmeräume 10
für Sperrkörper 11 aufweist, wobei die Aufnahmeräume 10 über den Umfang des Sperrades
5 verteilt sich radial nach außen öffnen und in ihrer Größe und Form der Größe und
Form der Sperrkörper 11 angepaßt sind. Die Sperrkörper 11 bestehen vorzugsweise aus
Kugeln.
[0016] In Fig. 5 ist erkennbar, daß die Aufnahmeräume 10a eines Sperrades 5a auch größer
als die Sperrkörper ausgebildet sein können, so daß ein leichteres "Fangen" der Sperrkörper
11 im Ansprechfall möglich wird.
[0017] Das ortsfeste Gehäuse 2 umgibt das Sperrad 5 in einem Abstand, der kleiner ist als
der Durchmesser jedes Sperrkörpers 11. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind
in dem ortsfesten Gehäuse 2 im vertikal unteren Bereich vier Ausnehmungen 12 ausgearbeitet,
die der Form und Größe der Sperrkörper 11 angepaßt sind, wobei, wenn die Sperrkörper
in diesen Ausnehmungen stehen, so wie in Fig. 3 dargestellt, das Sperrad 5 die Sperrkörper
frei überlaufen kann.
[0018] An die Ausnehmungen 12 schließen sich - wie dies Fig. 3 verdeutlicht - Anschlagbahnen
14 an, die in Anschlägen 15 für die Sperrkörper münden. Damit die Vorrichtung in beiden
Drehrichtungen wirksam ist, erstrecken sich die Anschlagbahnen 14 zu beiden Seiten
der eigentlichen Ausnehmung 12.
[0019] Unterhalb der Ausnehmungen 12 ist das Gegengehäuse 6 angeordnet, das Ausnehmungen
16 aufweist, deren tiefste Stelle der tiefsten Stelle der Ausnehmung 12 entspricht,
wobei sich an die Ausnehmung 16 im Gegengehäuse 6 nach beiden Seiten hin Hubbahnen
17 anschließen, die bei einem Verdrehen des Gegengehäuses 6 ein Ausheben der Sperrkörper
aus den Ausnehmungen 12 bewirken und damit die Sperrkörper in den Wirkungsbereich
der Aufnahmeräume 10 des Sperrrades 5 führen.
[0020] Das Gegengehäuse 6 ist im Prinzip frei drehbar innerhalb des ortsfesten Gehäuses
2 gelagert, unterliegt aber einerseits der Rückstellkraft der Rückstellfedern 8 und
9, andererseits der Kraft durch die Feder 3. Außerdem wird seine Drehbewegung durch
einen Anschlag 19 begrenzt, der sich in einer Nutführung 18 führt.
[0021] Das Gegengehäuse 6 besteht vorzugsweise aus einem Kunststoff, der die erforderliche
Festigkeit aufweist.
[0022] Im Arbeitszustand steht die Absturzsicherung in der in Fig. 3 dargestellten Stellung,
d.h. die zu überwachende, durch die Feder 3 aufgebrachte Kraft hat das Gegengehäuse
6 unter Kompression der Feder 9 in die in Fig. 3 dargestellte Stellung geführt.
[0023] Bricht nun die Feder 3, wird die durch die Feder 3 oder eine sonstige Vorrichtung
aufgebrachte Kraft aufgehoben, durch die das abzusichernde Tor abstürzen könnte, bewirkt
die Feder 9 eine Drehbewegung des Gegengehäuses 6. Hierbei führen die Hubbahnen 17
die Sperrkörper 5 aus dem Tiefsten der Ausnehmungen 12 in eine angehobene Stellung,
in der nunmehr die Sperrkörper 11 in die Aufnahmeräume 10 des Sperrades 5 eintreten
müssen. Hierbei bewegen sich die Sperrkörper 11 auf den Anschlagbahnen 14 und kommen
zur Anlage an den Anschlägen 15 des ortsfesten Gehäuses 2 und sperren dadurch die
Drehbewegung des Sperrades 5. Hierdurch wird eine weitere Bewegung des abzusichernden
Tores verhindert, da das Sperrad 5 drehfest mit der in der Zeichnung nicht dargestellten
Gegengewichtswelle verbunden ist.
[0024] Aus den Zeichnungen und der voraufgehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß während
des Betriebes des Tores die Sperrkörper 11 in ihren Ausnehmungen 12 verbleiben, sich
also nicht bewegen und dadurch keine Laufgeräusche hervorrufen können.
[0025] Aus der Darstellung in Fig. 4 ist ersichtlich, daß bei einem Betätigen des Gegengehäuses
6 nach Ansprechen der Absturzsicherung, d.h. dann, wenn die Sperrkörper 11 an den
Anschlägen 15 und in den Aufnahmeräumen 10 des Sperrades 5 eingetreten sind, eine
Betätigung des Gegengehäuses ohne Einfluß auf die Sperrwirkung hat.
1. Fliehkraftunabhängige Absturzsicherung (1) für Tore od. dgl., z.B. Deckengliedertore,
mit einem auf einer Gegengewichtswelle drehfest angeordneten Sperrad (5) mit über
den ganzen Umfang verteilten, in radialer Richtung offenen, von Stützflächen gebildeten
Aufnahmeräumen (10) für Sperrkörper (1), mit einem gegenüber der Gegengewichtswelle
feststehenden ortsfesten Gehäuse (2), dessen Innenseite das Sperrad (5) in einem Abstand
umgibt, der kleiner ist als der radiale Durchmesser jedes Sperrkörpers (1) und auf
der Innenseite Ausnehmungen (12) für die Sperrkörper (11) aufweist sowie mit einem
mit einer auf die Gegengewichtswelle wirkenden Torsionsfeder (3) verbundenen, auf
der Gegengewichtswelle frei drehbaren Gegengehäuse (6), das auf der Innenseite in
radialer Richtung nach innen hin offene Ausnehmungen (16) für die Sperrkörper (11)
aufweist und im Normalbetrieb des Tores durch die Kraft der Torsionsfeder (3) gegen
die Rückstellkraft von auf das Gegengehäuse (6) wirkenden und sich am ortsfesten Gehäuse
(2) abstützenden Federn (8, 9) gedreht ist, wobei die Rückstellkraft der Rückstellfedern
(8, 9) kleiner als die Kraft der Torsionsfeder (3) ist, dadurch gekennzeichnet, daß
a) sich an die Ausnehmungen (12) im ortsfesten Gehäuse (2) Anschläge (15) für die
Sperrkörper (11) in Umfangsrichtung anschließen,
b) sich an die Ausnehmungen (16) im Gegengehäuse (6) zur Innenseite des Gegengehäuses
ansteigende Hubbahnen (17) in Umfangsrichtung anschließen,
c) die Ausnehmungen (16) im Gegengehäuse (6) in radialer Richtung gesehen gleiche
Tiefe wie die Ausnehmungen (12) im ortsfesten Gehäuse (2) aufweisen,
d) die Ausnehmungen (16) im Gegengehäuse (6) und die Ausnehmungen (12) im ortsfesten
Gehäuse (2) wenigstens im vertikal unteren Bereich der Absturzsicherung (1) vorgesehen
sind und die Sperrkörper (11) im Normalbetrieb des Tores in den Ausnehmungen (12,
16) angeordnet sind.
2. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die Ausnehmungen
(12) im ortsfesten Gehäuse (2) der Sperrkörperform angepaßte Anschlagbahnen (14) in
Umfangsrichtung anschließen.
3. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegengehäuse
(6) aus Kunststoff besteht.
4. Absturzsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufnahmeräume (10) für die Sperrkörper (11) im Sperrad (5) der Sperrkörperform
angepaßt sind.
5. Absturzsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufnahmeräume (10a) für die Sperrkörper im Sperrad (5a) langgestreckt ausgebildet
sind (Fig. 5).
6. Absturzsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausnehmungen (16) und (12) über den ganzen Innenumfang angeordnet sind und die
Sperrkörper (11) durch ein Magnetband in den Ausnehmungen (12) gehalten sind.