(19)
(11) EP 0 216 951 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
08.04.1987  Patentblatt  1987/15

(21) Anmeldenummer: 85112571.6

(22) Anmeldetag:  04.10.1985
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D02H 5/02, D02G 1/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(71) Anmelder: Karl Mayer Textilmaschinenfabrik GmbH
D-63166 Obertshausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Bogucki-Land, Bogdan, Dipl.-Ing.
    D-6050 Offenbach (DE)

(74) Vertreter: Knoblauch, Ulrich, Dr.-Ing., Patentanwälte Dr. Knoblauch et al
Kühhornshofweg 10
D-60320 Frankfurt
D-60320 Frankfurt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Verwirbeln von multifilen Fäden


    (57) Eine Vorrichtung zum Verwirbeln von multifilen Fäden besitzt eine Anzahl parallel nebeneinander angeordneter Schlitze (36, 37). Diese werden zwischen den Platten (30) und Abstandselementen (31) eines Düsenstabs (14) gebildet. Hohlräume (45, 46) stehen einerseits mit einem Luftzufuhrkanal (44) und andererseits mit als Blasdüse (47, 48) wirkenden Bohrungen in der Seitenwand der Schlitze (36, 37) in Verbindung. Vor und hinter der Blasdüse sind Fadenstützen angeordnet, die den Faden mit Abstand von Schlitzgrund im Einflußbereich der Blas­düse (47, 48) halten. Auf diese Weise lassen sich Ver­wirbelungskanäle auf äußerst kleinem Raum anordnen, was insbesondere beim Verwirbeln von Kettfäden von Vor­teil ist, die als Schar einer Schärmaschine zugeführt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verwirbeln von multifilen Fäden, mit einer Anzahl paral­lel nebeneinander angeordneter Kanäle, in die je minde­stens eine quergerichtete Blasdüse mündet, insbesondere zum Verwirbeln von Kettfäden während ihres Wegs vom Spulengatter zur Schärmaschine.

    [0002] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-OS 26 11 547) werden die vom Gatter kommenden Kettfäden durch eine Kanalplatte geleitet, die in einer Matrix­anordnung übereinander und nebeneinander eine Vielzahl von zylindrischen Kanälen, die an der Austrittsseite jeweils mit einer keramischen Fadenführungsöse kleineren Durchmessers versehen ist, aufweist. Radiale Bohrungen bilden Blasdüsen. Sie werden von einem in der Kanalplatte vorgesehenen Hohlraum mit Blasluft versorgt.

    [0003] Diese Anordnung erfordert viel Platz. Damit verbunden ist ein unerwünschtes Abwinkeln der einzelnen Kettfäden in Höhe und Breite. Schwierigkeiten bereitet auch das Einfädeln der einzelnen Kettfäden in die Kanäle. Die Geräuschbildung ist stark. Wenn Kanäle nicht belegt sind, ergibt sich ein unnötiger Luftverbrauch.

    [0004] Es ist bei einzeln angeordneten Düsen bekannt (DE-AS 12 14 825), den Kanal als Schlitz auszubilden, die Blas­düse als Bohrung in der Seitenwand vorzusehen und den Faden mit Hilfe von den Schlitz durchsetzenden Stiften im Einflußbereich der Blasdüsen zu halten. Nachteilig bei der Einzelfadenverwirbelung ist es vor allem, daß die Fäden, wenn sie anschließend auf einen Kettbaum geschärt werden sollen, zunächst einzeln aufgespult werden müssen, was einen erheblichen Kosten-, Platz- und Personalaufwand mit sich bringt. Außerdem haben die auf einem Kettbaum oder Teilkettbaum aufgeschärten Fäden eine gewisse Ungleichmäßigkeit.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verwirbe­lungsvorrichtung der eingangs beschriebenen Art anzuge­ben, bei der die Kanäle platzsparend angeordnet sind. Insbesondere sollen Kettfäden, die beim Aufschären ver­wirbelt werden, möglichst wenig aus einer ebenen Kett­fadenschar mit parallel laufenden Kettfäden abgewinkelt werden müssen.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß aus nebeneinander angeordneten und Platten Abstands­elementen ein Düsenstab gebildet ist, daß jeder Kanal die Form eines nach außen offenen Schlitzes hat, dessen Seitenwände durch zwei benachbarte Platten und dessen Grund durch ein Abstandselement gebildet sind, daß zu­mindest eine der beiden Platten einen mit einem Luftzu­fuhrkanal in Verbindung stehenden Hohlraum und mindestens eine hiervon ausgehende, in der Seitenwand mündende Bohrung als Blasdüse aufweist und daß in Kanalrichtung vor und hinter der Blasdüse Fadenstützen angeordnet sind, die den Faden mit Abstand vom Schlitzgrund im Einflußbereich der Blasdüse halten.

    [0007] Bei dieser Konstruktion lassen sich die Verwirbelungs­kanäle dicht nebeneinander anordnen. Ihre Breite ist durch die Dicke der Zwischenscheiben und ihr Abstand durch die Dicke der Platten bestimmt. Die Fäden lassen sich leicht einlegen, da die Schlitze nach außen offen sind. Die Geräusche sind wesentlich niedriger als bei zylindrischen Kanälen. Der Düsenstab ergibt auch eine stabile Konstruktion, die sich leicht handhaben läßt.

    [0008] Besonders günstig ist es, wenn der Luftzufuhrkanal im Düsenstab verläuft. Dies ergibt eine kompakte Bauweise.

    [0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform haben die Platten planparallele Stirnflächen und sind die Abstandselemente durch zwischengelegte Zwischenscheiben gebildet. Die Bestandteile des Düsenstabes sind einfach aufgebaut.

    [0010] Insbesondere kann die Zwischenscheibe eine den Schlitz vom Luftzufuhrkanal trennende Dichtung sein. Solche Doppelfunktions-Zwischenscheiben können beispielsweise aus Folien ausgestanzt werden.

    [0011] Bei einem anderen Ausführungsbeispiel sind die Abstands­elemente durch einstückige Vorsprünge an den Platten gebildet, die in Vertiefungen geringer Tiefe der benach­barten Platte eingreifen. Man kommt mit einer einzigen Form von aufeinander zu schichtenden Elementen aus.

    [0012] Insbesondere kann dafür gesorgt sein, daß der Luftzufuhr­kanal durch Durchbrüche in den Platten und Abstands­elementen gebildet ist und die Hohlräume von Platten-­Durchbrüchen ausgehende Taschen sind, die beidseitig bis auf die Blasdüsen von Plattenmaterial abgedeckt sind. Es genügen flache Taschen, um die Blasdüsen zu versorgen, so daß auch die Platten lediglich eine geringe Dicke zu haben brauchen.

    [0013] Besonders vorteilhaft ist es, daß der Düsenstab zwei gleichartige Schlitzreihen auf einander gegenüberlie­genden Seiten des Luftzufuhrkanals aufweist. Auf diese Weise lassen sich bei einer gegebenen Plattendicke zwei Schlitze mit nur geringer Versetzung unterbringen, was die Behandlung einer doppelt so großen Fadenzahl ermög­licht, obwohl nur geringe Abwinklungen der Fäden notwen­dig sind.

    [0014] Die Platten sollte möglichst aus Kermamik, insbesondere Oxidkeramik, bestehen. Hierdurch ergibt sich eine hohe Lebensdauer. Die Keramikplatten können mit Hilfe der üblichen Formverfahren erzeugt und anschließend gebrannt werden.

    [0015] Günstig ist es, wenn die Fadenstützen durch teilweise in die Schlitze ragende Stäbe gebildet sind, welche den Düsenstab durchsetzen. Jeweils ein Stab bildet viele Fadenstützen.

    [0016] Insbesondere können die Stäbe als Spannbolzen dienen. Die Doppelfunktion der Spannbolzen vereinfacht den Ge­samtaufbau.

    [0017] In vielen Fällen ist es zweckmäßig, daß die Schlitze an ihrer offenen Seite mit einer Austrittssperre ver­sehen sind. Insbesondere kann die Austrittssperre durch mindestens einen Draht gebildet sein, der durch miteinan­der ausgerichtete Bohrungen in den Platten verläuft. Eine solche Austrittssperre verhindert das Herausblasen des Fadens. Sie läßt sich aber leicht lösen, wenn ein Faden in den Schlitz eingelegt werden soll.

    [0018] Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, daß der Düsenstab einseitig an einem Träger befestigt ist, wobei der im Inneren des Düsenstabes verlaufende Luftzufuhrkanal mit einer Luftzuleitung im Träger verbunden ist. Da mechanische Verbindung und Luftzufuhr miteinander gekop­pelt sind, ergibt sich ein einfacher Aufbau.

    [0019] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist im Luftzufuhr­kanal ein Dichtkolben axial verschiebbar. Der Dichtkol­ben vermag diejenigen Blasdüsen vom Rest des Luftzufuhr­kanals zu trennen, deren Schlitze nicht mit Fäden be­legt sind. Auf diese Weise wird ein unnötiger Luftver­brauch verhindert.

    [0020] Konstruktiv ist es günstig, wenn der Kolben auf einer Stellspindel gehalten ist, die am freien Ende aus dem Düsenstab austritt und dort mit einer Betätigungsvorrich­tung versehen ist. An dieser Stelle ist die Betätigungs­vorrichtung, beispielsweise ein Drehknopf, bequem zugäng­lich.

    [0021] In weiterer Ausgestaltung können zwei Düsenstäbe in etwa der gleichen Höhe an einander gegenüberliegenden Seiten des Trägers angeordnet sein. Hierdurch vergrößert sich die Breite einer zu behandelnden Kettfadenschar auf das Doppelte, ohne daß dies konstruktive Schwierig­keiten macht.

    [0022] Desweiteren bietet es Vorteile, wenn zwei Düsenstäbe übereinander am Träger angebracht sind. Wenn es sich um Düsenstäbe mit jeweils zwei Schlitzreihen handelt, lassen sich vier Kettfäden auf der einer Platte und einer Zwischenscheibe zugeordneten Breite behandeln, ohne daß wesentliche Abwinklungen in Vertikalrichtung in Kauf genommen werden müssen. In Horizontalrichtung sind bei dieser Schlitzvervielfachung in den meisten Fällen überhaupt keine Abwinklungen vorzunehmen.

    [0023] In diesem Zusammenhang sollte der Abstand der Platten-­Mittelebenen voneinander höchstens 5 mm betragen und vorzugsweise kleiner als 4 mm sein. Pro Fader benötigt man daher lediglich eine Breite von etwa 1 mm oder weni­ger.

    [0024] Die Konstruktion der Verwirbelungsvorrichtung ist be­sonders empfehlenswert, wenn der mindestens eine Düsen­stab einer Kettfaden-Behandlungsvorrichtung nachgeschal­tet ist, auf der die Kettfäden als ebene Kettfadenschar behandelt worden sind. Wenn nämlich die Kettfäden zum Zwecke der Behandlung bereits in eine Ebene zusammen­geführt worden sind und deshalb eine gleichmäßige Behand­lung erfahren haben, ist es von großen Interesse, die Fäden möglichst wenig voneinander zu trennen und vor allen Dingen keine ungleichmäßig starken Abwinklungen vorzusehen, weil andernfalls das einheitliche Bild der Kettfadenschar verlorengeht.

    [0025] Dies gilt insbesondere, wenn die Kettfaden-Behandlungs­vorrichtung eine Warmstreckanlage ist, die für ein gleichmäßiges Strecken der Fäden sorgt. Wenn die Fäden anschließend mechanisch stark unterschiedlich belastet werden würden, ginge die Gleichmäßigkeit der Kettfaden­schar verloren.

    [0026] Die besten Ergebnisse zeigen sich, wenn die beiden Stütz­reihen eines Düsenstabes etwa symmetrisch oberhalb und unterhalb der Verbindungsebene zwischen einer Verteiler­vorrichtung und einer Sammelvorrichtung angeordnet sind.

    [0027] In gleicher Weise sollte dafür gesorgt sein, daß die übereinanderliegenden Düsenstäbe etwa symmetrisch ober­halb und unterhalb der Verbindungsebene zwischen einer Verteilervorrichtung und einer Sammelvorrichtung angeord­net sind.

    [0028] Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung dargestellter, bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 den die erfindungsgemäße Verwirbelungsvorrichtung aufweisenden Teil einer Streck-Schär-Anlage,

    Fig. 2 die Verwirbelungsvorrichtung in perspektivischer Darstellung,

    Fig. 3 eine Seitenansicht einer Platte,

    Fig. 4 eine Seitenansicht eines Abstandselements,

    Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie A-B in Fig. 3,

    Fig. 6 eine Draufsicht auf einen Düsenstab mit einem verstellbaren Kolben,

    Fig. 7 einen Schnitt entsprechend Fig. 5 durch eine andere Ausführungsform und

    Fig. 8 eine Seitenansicht einer Platte.



    [0029] In Fig. 1 ist eine größere Anzahl von Spulen 1 in einem mit Fadenbremsen versehenen Spulengatter 2 dargestellt. Von den Spulen werden Kettfäden 3 abgezogen, die zunächst ein Ösenriet 4 und dann ein Sammelriet 5 durchlaufen, ehe sie in eine Warmstreckanlage 6 eintreten. Diese kann beispielsweise einen Aufbau gemäß DE-OS 33 28 449 haben. Die Kettfäden 3 werden mit einem Satz Zugwalzen 7 eingeführt, mit Hilfe von Heizvorrichtungen 8 beheizt, über eine Walze 9, auf der das Strecken erfolgt, umge­lenkt, mittels einer weiteren Heizvorrichtung 10 zusätz­lich erwärmt und schließlich mit einem Walzensatz 11 mit größerer Geschwindigkeit abgezogen, als die Zufuhr mit Hilfe des Walzensatzes 7 erfolgt. Die letzte Walze 12 des Walzensatzes 11 dient als Verteilervorrichtung für die Kettfäden, die nunmehr in eine Vorrichtung 13 zur Verwirbelung der Fäden eintreten. Diese Vorrichtung weist zwei Düsenstäbe 14 und 15 auf, die jeweils zwei der Verwirbelung dienende Schlitzreihen 16 und 17 be­ziehungsweise 18 und 19 aufweisen. Der Verteilung der Kettfäden dienen Verteilerriete 20 und 21. Dem Sammeln der Kettfäden dienen Sammelriete 22 und 23 sowie eine Sammelvorrichtung 24 ebenfalls in Gestalt eines Riets. Hieran schließen sich weitere Aggregate 25 an, beispiels­weise eine optische Kettfadenüberwachung, eine Öleinrich­tung usw. Danach werden die Kettfäden einer Schärmaschine M zugeführt, wo sie auf Kettbäumen aufgewickelt werden.

    [0030] Fig. 2 zeigt einen Träger 26, der auf einem Fuß 27 ruht. Der Träger 26 ist hohl. Der Hohlraum steht über ein Reduzierventil 28 mit einer Blasluft-Versorgungslei­tung 29 in Verbindung. Auf der einen Seite des Trägers 26 sind die Düsenstäbe 14 und 15 angebracht, auf der gegen­überliegenden Seite in gleicher Höhe entsprechende Düsen­stäbe 14a und 15a. Diese Düsenstäbe werden mit der Blas­luft aus dem Hohlraum des Trägers 26 versorgt.

    [0031] Jeder Düsenstab setzt sich, wie die Fig. 3 bis 5 zeigen, aus mehreren Platten 30 und als Zwischenscheiben ausge­bildeten Abstandshaltern 31 zusammen, die abwechselnd aneinanderliegen. Fadenstützen 32 bis 35 werden durch den Düsenstab in Längsrichtung durchsetzende und in die Schlitze 36, 37 ragende Stäbe gebildet, die hier gleichzeitig Spannbolzen bilden, mit denen die Platten und Abstandselemente miteinander und mit dem Träger 26 verbunden sind. Die Abstandselemente 31 (Fig. 4) haben eine geringere Höhe als die Platten 30 (Fig. 3), so daß sich im zusammengebauten Zustand nach außen offene Schlitze 36 und 37 ergeben, die zwei zueinander parallele Schlitzreihen 16, 17 bilden. Bohrungen 38 und 39 in den Platten 30 nehmen Drähte auf, welche je eine Aus­trittssperre 40, 41 bilden und verhindern, daß Kett­fäden 3 aus den Schlitzen 36 und 37 austreten.

    [0032] Jede Platte 30 besitzt einen kreisrunden Durchbruch 42 und jedes Abstandselement 31 einen kreisrunden Durchbruch 43, die zusammen einen Luftzufuhrkanal 44 bilden. Inmit­ten einer jeden Platte 30 geht von diesem Luftzufuhr­ kanal 44 ein taschenförmiger Hohlraum 45 und auf der gegenüberliegenden Seite ein weiterer taschenförmiger Hohlraum 46 radial nach außen. Er ist beidseitig von Plattenmaterial abgedeckt und führt zu Bohrungen, die als Blasdüse 47 bzw. 48 in einer Seitenwand des Schlitze­s 36 bzw. 37 münden.

    [0033] Fig. 6 zeigt, wie im Innern eines Düsenstabes 14 ein Kolben 49 im Luftzufuhrkanal 44 angeordnet ist und die­sen absperrt. Der Kolben 49 ist auf einer Stellspindel 50 axial verschiebbar, wenn man eine Betätigungsvorrich­tung 51 am freien Ende des Düsenstabes 14 betätigt. Beispielsweise hat der Kolben 49 ein Gewinde, das mit dem Gewinde der Stellspindel in Eingriff steht. Auf diese Weise sind alle Hohlräume 45, 46 und Blasdüsen 47, 48, die sich zwischen dem Kolben 49 und dem freien Ende des Düsenstabes befinden, von der Luftzufuhr abge­trennt. Nicht mit Fäden belegte Schlitze können daher von der Luftzufuhr ausgeschlossen werden.

    [0034] Wie Fig. 1 zeigt, ist der Düsenstab 14 so angeordnet, daß die beiden Schlitzreihen 16 und 17 etwa symmetrisch oberhalb und unterhalb einer Verbindungsebene zwischen dem Verteilerriet 20 und dem Sammelriet 22 angeordnet sind. Das gleiche gilt für den Düsenstab 15, dessen Schlitzreihen 18 und 19 symmetrisch zu der Verbindungs­ebene zwischen dem Verteilerriet 21 und dem Sammelriet 23 angeordnet sind. Die beiden Düsenstäbe 14 und 15 ihrerseits sind etwa symmetrisch oberhalb und unterhalb der Verbindungsebene zwischen der als Verteilervorrich­tung dienenden Walze 12 und dem als Sammelvorrichtung dienenden Riet 24 angeordnet. Die Kettfäden 3 werden daher so wenig wie möglich aus der gemeinsamen Ebene abgewinkelt. Sie liegen daber mit einer gewissen Spannung auf den Fadenstützen 32 bis 35 auf. Die verwirbelten Kettfäden haben somit ein hohes Maß an Gleichmäßigkeit. Die Blasdüsen 47 und 48 strahlen Luft jeweils etwa auf die Fadenmitte. Die Luft wird von der gegenüberliegenden Platte nach Art des Prallplattenprinzips zurückgeworfen. Sie kann dann seitlich und nach oben ohne große Lärmer­zeugung austreten.

    [0035] Die Platten 30 haben beispielsweise eine Breite von 3,5 mm und die Abstandselemente 31 eine Breite von 0,5 mm. auf diese Weise ergeben sich pro 4 mm insgesamt vier Schlitze 36 und 37, so daß pro Faden etwa 1 mm Platz vorhanden ist. Dies ist ein für Kettfäden sehr günstiger Abstand.

    [0036] Die Platten können auch so ausgestaltet sein, daß von dem Hohlraum 45, 46 nach beiden Seiten hin Blasdüsen 47, 48 anschließen. In diesem Fall kann jede zweite Platte aus vollem Material, also ohne Blasdüsen und Hohlräume, bestehen.

    [0037] Bei der Ausführungsform der Fig. 7 und 8 werden für entsprechende Teile um 100 erhöhte Bezugszeichen verwen­det. Unterschiedlich ist gegenüber den Fig. 3 bis 5 im wesentlichen, daß die Abstandselemente 131 als ein­stückige Vorsprünge an den Platten 130 ausgebildet sind und in Vertiefungen 152 der Nachbarplatte greifen. Die Vertiefung 152 hat eine geringere Höhe als der Vorsprung, so daß zwischen den Platten die Schlitze 136, 137 ver­bleiben. Außerdem sind zusätzliche Spannbolzen 153, 154 vorgesehen, so daß die Fadenstützen 132 bis 135 durch unbelastete Stäbe gebildet sind. Wenn die Platten aus Keramikmaterial bestehen, läßt sich eine ausreichen­de Abdichtung des Luftzufuhrkanals 144 erreichen, auch wenn der Druck 4 bar und mehr beträgt.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Verwirbeln von multifilen Fäden, mit einer Anzahl parallel nebeneinander angeordneter Kanäle, in die je mindestens eine quergerichtete Blasdüse mündet, insbesondere zum Verwirbeln von Kettfäden während ihres Wegs vom Spulengatter zur Schärmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß aus neben­einander angeordneten Platten (30; 130) und Abstands­elementen (31; 131) ein Düsenstab (14, 15; 14a, 15a; 114) gebildet ist, daß jeder Kanal die Form eines nach außen offenen Schlitzes (36, 37; 136, 137) hat, dessen Seitenwände durch zwei benachbarte Platten und dessen Grund durch ein Abstandselement (31; 131) gebildet sind, daß zumindest eine der beiden Platten einen mit einem Luftzufuhrkanal (44; 144) in Verbin­dung stehenden Hohlraum (45, 46; 145, 146) und minde­stens eine hiervon ausgehende, in der Seitenwand mündende Bohrung als Blasdüse (47, 48; 147, 148) aufweist und daß in Kanalrichtung vor und hinter der Blasdüse Fadenstützen (32 bis 35; 132 bis 135) angeordnet sind, die den Faden (3; 103) mit Abstand vom Schlitzgrund im Einflußbereich der Blasdüse halten.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftzufuhrkanal (44) im Düsenstab (14, 15; 14a, 15a) verläuft.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Platten (30) planparallele Stirn­flächen haben und die Abstandselemente (31) durch zwischengelegte Zwischenscheiben gebildet sind.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenscheibe eine den Schlitz (36, 37) vom Luftzufuhrkanal trennende Dichtung ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Abstandselemente (131) durch ein­stückige Vorsprünge an den Platten (130) ausgebildet sind, die in Vertiefungen geringer Tiefe der benach­barten Platte eingreifen.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftzufuhrkanal (44; 144) durch Durchbrüche (42, 43) in den Platten (30; 130) und Abstandselementen (31; 131) gebildet ist und die Hohlräume (45, 46; 145, 146) von Platten-Durch­brüchen ausgehende Taschen sind, die beidseitig bis auf die Blasdüsen (47, 48; 147, 148) von Plattenmate­rial abgedeckt sind.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenstab (14, 15; 14a, 15a) zwei gleichartige Schlitzreihen (16 bis 19) auf einan­der gegenüberliegenden Seiten des Luftzufuhrkanals (44) aufweist.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (30; 130) aus Keramik, insbesondere Oxidkeramik, bestehen.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenstützen (32 bis 35; 132 bis 135) durch teilweise in die Schlitze (36, 37; 136, 137) ragende Stäbe gebildet sind, welche den Düsenstab durchsetzen.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe (32 bis 35) als Spannbolzen dienen.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (36, 37) an ihrer offenen Seite mit einer Austrittssperre (40, 41) versehen sind.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittssperre (40, 41) durch mindestens einen Draht gebildet ist, der durch miteinander ausgerichtete Bohrungen (38, 39) in den Platten verläuft.
     
    13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da­durch gekennzeichnet, daß der Düsenstab (14, 15; 14a, 15a) einseitig an einem Träger (26) befestigt ist, wobei der im Inneren des Düsenstabes verlaufen­de Luftzufuhrkanal (44) mit einer Luftzuleitung im Träger verbunden ist.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß im Luftzufuhrkanal (44) ein Dichtkolben (49) axial verschiebbar angeordnet ist.
     
    15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Dichtkolben (49) auf einer Stell­spindel (50) gehalten ist, die am freien Ende aus dem Düsenstab (14) austritt und dort mit einer Betä­tigungsvorrichtung (51) versehen ist.
     
    16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Düsenstäbe (14, 14a; 15, 15a) in etwa der gleichen Höhe an einander gegenüberliegenden Seiten des Trägers (26) angeordnet sind.
     
    17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Düsenstäbe (14, 15; 14a, 15a) übereinander am Träger (26) angebracht sind.
     
    18. Vorrichtung nach einem der Anspruche 1 bis 17, da­durch gekennzeichnet, daß der Abstand der Plat­ten-Mittelebenen voneinander höchstens 5 mm beträgt, vorzugsweise kleiner als 4 mm ist.
     
    19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, da­durch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Düsen­stab (14, 15; 14a, 15a) einer Kettfaden-Behandlungs­vorrichtung (6) nachgeschaltet ist, auf der die Kettfäden (3) als ebene Kettfadenschar behandelt worden sind.
     
    20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeich­net, daß die Kettfaden-Behandlungsvorrichtung (6) eine Warmstreckanlage ist.
     
    21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekenn­zeichnet, daß die beiden Schlitzreihen (16, 17; 18, 19) eines Düsenstabes (14, 15) etwa symmetrisch oberhalb und unterhalb der Verbindungsebene zwischen einer Verteilervorrichtung (20, 21) und einer Sammel­vorrichtung (22, 23) angeordnet sind.
     
    22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die übereinanderliegen­den Düsenstäbe (14, 15) etwa symmetrisch oberhalb und unterhalb der Verbindungsebene zwischen einer Verteilervorrichtung (12) und einer Sammelvorrich­tung (24) angeordnet sind.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht