[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verwirbeln von multifilen Fäden,
mit einer Anzahl parallel nebeneinander angeordneter Kanäle, in die je mindestens
eine quergerichtete Blasdüse mündet, insbesondere zum Verwirbeln von Kettfäden während
ihres Wegs vom Spulengatter zur Schärmaschine.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-OS 26 11 547) werden die vom Gatter
kommenden Kettfäden durch eine Kanalplatte geleitet, die in einer Matrixanordnung
übereinander und nebeneinander eine Vielzahl von zylindrischen Kanälen, die an der
Austrittsseite jeweils mit einer keramischen Fadenführungsöse kleineren Durchmessers
versehen ist, aufweist. Radiale Bohrungen bilden Blasdüsen. Sie werden von einem in
der Kanalplatte vorgesehenen Hohlraum mit Blasluft versorgt.
[0003] Diese Anordnung erfordert viel Platz. Damit verbunden ist ein unerwünschtes Abwinkeln
der einzelnen Kettfäden in Höhe und Breite. Schwierigkeiten bereitet auch das Einfädeln
der einzelnen Kettfäden in die Kanäle. Die Geräuschbildung ist stark. Wenn Kanäle
nicht belegt sind, ergibt sich ein unnötiger Luftverbrauch.
[0004] Es ist bei einzeln angeordneten Düsen bekannt (DE-AS 12 14 825), den Kanal als Schlitz
auszubilden, die Blasdüse als Bohrung in der Seitenwand vorzusehen und den Faden
mit Hilfe von den Schlitz durchsetzenden Stiften im Einflußbereich der Blasdüsen zu
halten. Nachteilig bei der Einzelfadenverwirbelung ist es vor allem, daß die Fäden,
wenn sie anschließend auf einen Kettbaum geschärt werden sollen, zunächst einzeln
aufgespult werden müssen, was einen erheblichen Kosten-, Platz- und Personalaufwand
mit sich bringt. Außerdem haben die auf einem Kettbaum oder Teilkettbaum aufgeschärten
Fäden eine gewisse Ungleichmäßigkeit.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verwirbelungsvorrichtung der eingangs
beschriebenen Art anzugeben, bei der die Kanäle platzsparend angeordnet sind. Insbesondere
sollen Kettfäden, die beim Aufschären verwirbelt werden, möglichst wenig aus einer
ebenen Kettfadenschar mit parallel laufenden Kettfäden abgewinkelt werden müssen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß aus nebeneinander angeordneten
und Platten Abstandselementen ein Düsenstab gebildet ist, daß jeder Kanal die Form
eines nach außen offenen Schlitzes hat, dessen Seitenwände durch zwei benachbarte
Platten und dessen Grund durch ein Abstandselement gebildet sind, daß zumindest eine
der beiden Platten einen mit einem Luftzufuhrkanal in Verbindung stehenden Hohlraum
und mindestens eine hiervon ausgehende, in der Seitenwand mündende Bohrung als Blasdüse
aufweist und daß in Kanalrichtung vor und hinter der Blasdüse Fadenstützen angeordnet
sind, die den Faden mit Abstand vom Schlitzgrund im Einflußbereich der Blasdüse halten.
[0007] Bei dieser Konstruktion lassen sich die Verwirbelungskanäle dicht nebeneinander
anordnen. Ihre Breite ist durch die Dicke der Zwischenscheiben und ihr Abstand durch
die Dicke der Platten bestimmt. Die Fäden lassen sich leicht einlegen, da die Schlitze
nach außen offen sind. Die Geräusche sind wesentlich niedriger als bei zylindrischen
Kanälen. Der Düsenstab ergibt auch eine stabile Konstruktion, die sich leicht handhaben
läßt.
[0008] Besonders günstig ist es, wenn der Luftzufuhrkanal im Düsenstab verläuft. Dies ergibt
eine kompakte Bauweise.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform haben die Platten planparallele Stirnflächen
und sind die Abstandselemente durch zwischengelegte Zwischenscheiben gebildet. Die
Bestandteile des Düsenstabes sind einfach aufgebaut.
[0010] Insbesondere kann die Zwischenscheibe eine den Schlitz vom Luftzufuhrkanal trennende
Dichtung sein. Solche Doppelfunktions-Zwischenscheiben können beispielsweise aus Folien
ausgestanzt werden.
[0011] Bei einem anderen Ausführungsbeispiel sind die Abstandselemente durch einstückige
Vorsprünge an den Platten gebildet, die in Vertiefungen geringer Tiefe der benachbarten
Platte eingreifen. Man kommt mit einer einzigen Form von aufeinander zu schichtenden
Elementen aus.
[0012] Insbesondere kann dafür gesorgt sein, daß der Luftzufuhrkanal durch Durchbrüche
in den Platten und Abstandselementen gebildet ist und die Hohlräume von Platten-Durchbrüchen
ausgehende Taschen sind, die beidseitig bis auf die Blasdüsen von Plattenmaterial
abgedeckt sind. Es genügen flache Taschen, um die Blasdüsen zu versorgen, so daß auch
die Platten lediglich eine geringe Dicke zu haben brauchen.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, daß der Düsenstab zwei gleichartige Schlitzreihen auf
einander gegenüberliegenden Seiten des Luftzufuhrkanals aufweist. Auf diese Weise
lassen sich bei einer gegebenen Plattendicke zwei Schlitze mit nur geringer Versetzung
unterbringen, was die Behandlung einer doppelt so großen Fadenzahl ermöglicht, obwohl
nur geringe Abwinklungen der Fäden notwendig sind.
[0014] Die Platten sollte möglichst aus Kermamik, insbesondere Oxidkeramik, bestehen. Hierdurch
ergibt sich eine hohe Lebensdauer. Die Keramikplatten können mit Hilfe der üblichen
Formverfahren erzeugt und anschließend gebrannt werden.
[0015] Günstig ist es, wenn die Fadenstützen durch teilweise in die Schlitze ragende Stäbe
gebildet sind, welche den Düsenstab durchsetzen. Jeweils ein Stab bildet viele Fadenstützen.
[0016] Insbesondere können die Stäbe als Spannbolzen dienen. Die Doppelfunktion der Spannbolzen
vereinfacht den Gesamtaufbau.
[0017] In vielen Fällen ist es zweckmäßig, daß die Schlitze an ihrer offenen Seite mit einer
Austrittssperre versehen sind. Insbesondere kann die Austrittssperre durch mindestens
einen Draht gebildet sein, der durch miteinander ausgerichtete Bohrungen in den Platten
verläuft. Eine solche Austrittssperre verhindert das Herausblasen des Fadens. Sie
läßt sich aber leicht lösen, wenn ein Faden in den Schlitz eingelegt werden soll.
[0018] Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, daß der Düsenstab einseitig an einem Träger
befestigt ist, wobei der im Inneren des Düsenstabes verlaufende Luftzufuhrkanal mit
einer Luftzuleitung im Träger verbunden ist. Da mechanische Verbindung und Luftzufuhr
miteinander gekoppelt sind, ergibt sich ein einfacher Aufbau.
[0019] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist im Luftzufuhrkanal ein Dichtkolben axial
verschiebbar. Der Dichtkolben vermag diejenigen Blasdüsen vom Rest des Luftzufuhrkanals
zu trennen, deren Schlitze nicht mit Fäden belegt sind. Auf diese Weise wird ein
unnötiger Luftverbrauch verhindert.
[0020] Konstruktiv ist es günstig, wenn der Kolben auf einer Stellspindel gehalten ist,
die am freien Ende aus dem Düsenstab austritt und dort mit einer Betätigungsvorrichtung
versehen ist. An dieser Stelle ist die Betätigungsvorrichtung, beispielsweise ein
Drehknopf, bequem zugänglich.
[0021] In weiterer Ausgestaltung können zwei Düsenstäbe in etwa der gleichen Höhe an einander
gegenüberliegenden Seiten des Trägers angeordnet sein. Hierdurch vergrößert sich die
Breite einer zu behandelnden Kettfadenschar auf das Doppelte, ohne daß dies konstruktive
Schwierigkeiten macht.
[0022] Desweiteren bietet es Vorteile, wenn zwei Düsenstäbe übereinander am Träger angebracht
sind. Wenn es sich um Düsenstäbe mit jeweils zwei Schlitzreihen handelt, lassen sich
vier Kettfäden auf der einer Platte und einer Zwischenscheibe zugeordneten Breite
behandeln, ohne daß wesentliche Abwinklungen in Vertikalrichtung in Kauf genommen
werden müssen. In Horizontalrichtung sind bei dieser Schlitzvervielfachung in den
meisten Fällen überhaupt keine Abwinklungen vorzunehmen.
[0023] In diesem Zusammenhang sollte der Abstand der Platten-Mittelebenen voneinander höchstens
5 mm betragen und vorzugsweise kleiner als 4 mm sein. Pro Fader benötigt man daher
lediglich eine Breite von etwa 1 mm oder weniger.
[0024] Die Konstruktion der Verwirbelungsvorrichtung ist besonders empfehlenswert, wenn
der mindestens eine Düsenstab einer Kettfaden-Behandlungsvorrichtung nachgeschaltet
ist, auf der die Kettfäden als ebene Kettfadenschar behandelt worden sind. Wenn nämlich
die Kettfäden zum Zwecke der Behandlung bereits in eine Ebene zusammengeführt worden
sind und deshalb eine gleichmäßige Behandlung erfahren haben, ist es von großen Interesse,
die Fäden möglichst wenig voneinander zu trennen und vor allen Dingen keine ungleichmäßig
starken Abwinklungen vorzusehen, weil andernfalls das einheitliche Bild der Kettfadenschar
verlorengeht.
[0025] Dies gilt insbesondere, wenn die Kettfaden-Behandlungsvorrichtung eine Warmstreckanlage
ist, die für ein gleichmäßiges Strecken der Fäden sorgt. Wenn die Fäden anschließend
mechanisch stark unterschiedlich belastet werden würden, ginge die Gleichmäßigkeit
der Kettfadenschar verloren.
[0026] Die besten Ergebnisse zeigen sich, wenn die beiden Stützreihen eines Düsenstabes
etwa symmetrisch oberhalb und unterhalb der Verbindungsebene zwischen einer Verteilervorrichtung
und einer Sammelvorrichtung angeordnet sind.
[0027] In gleicher Weise sollte dafür gesorgt sein, daß die übereinanderliegenden Düsenstäbe
etwa symmetrisch oberhalb und unterhalb der Verbindungsebene zwischen einer Verteilervorrichtung
und einer Sammelvorrichtung angeordnet sind.
[0028] Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung dargestellter, bevorzugter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den die erfindungsgemäße Verwirbelungsvorrichtung aufweisenden Teil einer Streck-Schär-Anlage,
Fig. 2 die Verwirbelungsvorrichtung in perspektivischer Darstellung,
Fig. 3 eine Seitenansicht einer Platte,
Fig. 4 eine Seitenansicht eines Abstandselements,
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie A-B in Fig. 3,
Fig. 6 eine Draufsicht auf einen Düsenstab mit einem verstellbaren Kolben,
Fig. 7 einen Schnitt entsprechend Fig. 5 durch eine andere Ausführungsform und
Fig. 8 eine Seitenansicht einer Platte.
[0029] In Fig. 1 ist eine größere Anzahl von Spulen 1 in einem mit Fadenbremsen versehenen
Spulengatter 2 dargestellt. Von den Spulen werden Kettfäden 3 abgezogen, die zunächst
ein Ösenriet 4 und dann ein Sammelriet 5 durchlaufen, ehe sie in eine Warmstreckanlage
6 eintreten. Diese kann beispielsweise einen Aufbau gemäß DE-OS 33 28 449 haben. Die
Kettfäden 3 werden mit einem Satz Zugwalzen 7 eingeführt, mit Hilfe von Heizvorrichtungen
8 beheizt, über eine Walze 9, auf der das Strecken erfolgt, umgelenkt, mittels einer
weiteren Heizvorrichtung 10 zusätzlich erwärmt und schließlich mit einem Walzensatz
11 mit größerer Geschwindigkeit abgezogen, als die Zufuhr mit Hilfe des Walzensatzes
7 erfolgt. Die letzte Walze 12 des Walzensatzes 11 dient als Verteilervorrichtung
für die Kettfäden, die nunmehr in eine Vorrichtung 13 zur Verwirbelung der Fäden eintreten.
Diese Vorrichtung weist zwei Düsenstäbe 14 und 15 auf, die jeweils zwei der Verwirbelung
dienende Schlitzreihen 16 und 17 beziehungsweise 18 und 19 aufweisen. Der Verteilung
der Kettfäden dienen Verteilerriete 20 und 21. Dem Sammeln der Kettfäden dienen Sammelriete
22 und 23 sowie eine Sammelvorrichtung 24 ebenfalls in Gestalt eines Riets. Hieran
schließen sich weitere Aggregate 25 an, beispielsweise eine optische Kettfadenüberwachung,
eine Öleinrichtung usw. Danach werden die Kettfäden einer Schärmaschine M zugeführt,
wo sie auf Kettbäumen aufgewickelt werden.
[0030] Fig. 2 zeigt einen Träger 26, der auf einem Fuß 27 ruht. Der Träger 26 ist hohl.
Der Hohlraum steht über ein Reduzierventil 28 mit einer Blasluft-Versorgungsleitung
29 in Verbindung. Auf der einen Seite des Trägers 26 sind die Düsenstäbe 14 und 15
angebracht, auf der gegenüberliegenden Seite in gleicher Höhe entsprechende Düsenstäbe
14a und 15a. Diese Düsenstäbe werden mit der Blasluft aus dem Hohlraum des Trägers
26 versorgt.
[0031] Jeder Düsenstab setzt sich, wie die Fig. 3 bis 5 zeigen, aus mehreren Platten 30
und als Zwischenscheiben ausgebildeten Abstandshaltern 31 zusammen, die abwechselnd
aneinanderliegen. Fadenstützen 32 bis 35 werden durch den Düsenstab in Längsrichtung
durchsetzende und in die Schlitze 36, 37 ragende Stäbe gebildet, die hier gleichzeitig
Spannbolzen bilden, mit denen die Platten und Abstandselemente miteinander und mit
dem Träger 26 verbunden sind. Die Abstandselemente 31 (Fig. 4) haben eine geringere
Höhe als die Platten 30 (Fig. 3), so daß sich im zusammengebauten Zustand nach außen
offene Schlitze 36 und 37 ergeben, die zwei zueinander parallele Schlitzreihen 16,
17 bilden. Bohrungen 38 und 39 in den Platten 30 nehmen Drähte auf, welche je eine
Austrittssperre 40, 41 bilden und verhindern, daß Kettfäden 3 aus den Schlitzen
36 und 37 austreten.
[0032] Jede Platte 30 besitzt einen kreisrunden Durchbruch 42 und jedes Abstandselement
31 einen kreisrunden Durchbruch 43, die zusammen einen Luftzufuhrkanal 44 bilden.
Inmitten einer jeden Platte 30 geht von diesem Luftzufuhr kanal 44 ein taschenförmiger
Hohlraum 45 und auf der gegenüberliegenden Seite ein weiterer taschenförmiger Hohlraum
46 radial nach außen. Er ist beidseitig von Plattenmaterial abgedeckt und führt zu
Bohrungen, die als Blasdüse 47 bzw. 48 in einer Seitenwand des Schlitzes 36 bzw.
37 münden.
[0033] Fig. 6 zeigt, wie im Innern eines Düsenstabes 14 ein Kolben 49 im Luftzufuhrkanal
44 angeordnet ist und diesen absperrt. Der Kolben 49 ist auf einer Stellspindel 50
axial verschiebbar, wenn man eine Betätigungsvorrichtung 51 am freien Ende des Düsenstabes
14 betätigt. Beispielsweise hat der Kolben 49 ein Gewinde, das mit dem Gewinde der
Stellspindel in Eingriff steht. Auf diese Weise sind alle Hohlräume 45, 46 und Blasdüsen
47, 48, die sich zwischen dem Kolben 49 und dem freien Ende des Düsenstabes befinden,
von der Luftzufuhr abgetrennt. Nicht mit Fäden belegte Schlitze können daher von
der Luftzufuhr ausgeschlossen werden.
[0034] Wie Fig. 1 zeigt, ist der Düsenstab 14 so angeordnet, daß die beiden Schlitzreihen
16 und 17 etwa symmetrisch oberhalb und unterhalb einer Verbindungsebene zwischen
dem Verteilerriet 20 und dem Sammelriet 22 angeordnet sind. Das gleiche gilt für den
Düsenstab 15, dessen Schlitzreihen 18 und 19 symmetrisch zu der Verbindungsebene
zwischen dem Verteilerriet 21 und dem Sammelriet 23 angeordnet sind. Die beiden Düsenstäbe
14 und 15 ihrerseits sind etwa symmetrisch oberhalb und unterhalb der Verbindungsebene
zwischen der als Verteilervorrichtung dienenden Walze 12 und dem als Sammelvorrichtung
dienenden Riet 24 angeordnet. Die Kettfäden 3 werden daher so wenig wie möglich aus
der gemeinsamen Ebene abgewinkelt. Sie liegen daber mit einer gewissen Spannung auf
den Fadenstützen 32 bis 35 auf. Die verwirbelten Kettfäden haben somit ein hohes Maß
an Gleichmäßigkeit. Die Blasdüsen 47 und 48 strahlen Luft jeweils etwa auf die Fadenmitte.
Die Luft wird von der gegenüberliegenden Platte nach Art des Prallplattenprinzips
zurückgeworfen. Sie kann dann seitlich und nach oben ohne große Lärmerzeugung austreten.
[0035] Die Platten 30 haben beispielsweise eine Breite von 3,5 mm und die Abstandselemente
31 eine Breite von 0,5 mm. auf diese Weise ergeben sich pro 4 mm insgesamt vier Schlitze
36 und 37, so daß pro Faden etwa 1 mm Platz vorhanden ist. Dies ist ein für Kettfäden
sehr günstiger Abstand.
[0036] Die Platten können auch so ausgestaltet sein, daß von dem Hohlraum 45, 46 nach beiden
Seiten hin Blasdüsen 47, 48 anschließen. In diesem Fall kann jede zweite Platte aus
vollem Material, also ohne Blasdüsen und Hohlräume, bestehen.
[0037] Bei der Ausführungsform der Fig. 7 und 8 werden für entsprechende Teile um 100 erhöhte
Bezugszeichen verwendet. Unterschiedlich ist gegenüber den Fig. 3 bis 5 im wesentlichen,
daß die Abstandselemente 131 als einstückige Vorsprünge an den Platten 130 ausgebildet
sind und in Vertiefungen 152 der Nachbarplatte greifen. Die Vertiefung 152 hat eine
geringere Höhe als der Vorsprung, so daß zwischen den Platten die Schlitze 136, 137
verbleiben. Außerdem sind zusätzliche Spannbolzen 153, 154 vorgesehen, so daß die
Fadenstützen 132 bis 135 durch unbelastete Stäbe gebildet sind. Wenn die Platten aus
Keramikmaterial bestehen, läßt sich eine ausreichende Abdichtung des Luftzufuhrkanals
144 erreichen, auch wenn der Druck 4 bar und mehr beträgt.
1. Vorrichtung zum Verwirbeln von multifilen Fäden, mit einer Anzahl parallel nebeneinander
angeordneter Kanäle, in die je mindestens eine quergerichtete Blasdüse mündet, insbesondere
zum Verwirbeln von Kettfäden während ihres Wegs vom Spulengatter zur Schärmaschine,
dadurch gekennzeichnet, daß aus nebeneinander angeordneten Platten (30; 130) und
Abstandselementen (31; 131) ein Düsenstab (14, 15; 14a, 15a; 114) gebildet ist, daß
jeder Kanal die Form eines nach außen offenen Schlitzes (36, 37; 136, 137) hat, dessen
Seitenwände durch zwei benachbarte Platten und dessen Grund durch ein Abstandselement
(31; 131) gebildet sind, daß zumindest eine der beiden Platten einen mit einem Luftzufuhrkanal
(44; 144) in Verbindung stehenden Hohlraum (45, 46; 145, 146) und mindestens eine
hiervon ausgehende, in der Seitenwand mündende Bohrung als Blasdüse (47, 48; 147,
148) aufweist und daß in Kanalrichtung vor und hinter der Blasdüse Fadenstützen (32
bis 35; 132 bis 135) angeordnet sind, die den Faden (3; 103) mit Abstand vom Schlitzgrund
im Einflußbereich der Blasdüse halten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftzufuhrkanal (44)
im Düsenstab (14, 15; 14a, 15a) verläuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (30)
planparallele Stirnflächen haben und die Abstandselemente (31) durch zwischengelegte
Zwischenscheiben gebildet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenscheibe eine
den Schlitz (36, 37) vom Luftzufuhrkanal trennende Dichtung ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandselemente
(131) durch einstückige Vorsprünge an den Platten (130) ausgebildet sind, die in
Vertiefungen geringer Tiefe der benachbarten Platte eingreifen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftzufuhrkanal
(44; 144) durch Durchbrüche (42, 43) in den Platten (30; 130) und Abstandselementen
(31; 131) gebildet ist und die Hohlräume (45, 46; 145, 146) von Platten-Durchbrüchen
ausgehende Taschen sind, die beidseitig bis auf die Blasdüsen (47, 48; 147, 148) von
Plattenmaterial abgedeckt sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Düsenstab
(14, 15; 14a, 15a) zwei gleichartige Schlitzreihen (16 bis 19) auf einander gegenüberliegenden
Seiten des Luftzufuhrkanals (44) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten
(30; 130) aus Keramik, insbesondere Oxidkeramik, bestehen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenstützen
(32 bis 35; 132 bis 135) durch teilweise in die Schlitze (36, 37; 136, 137) ragende
Stäbe gebildet sind, welche den Düsenstab durchsetzen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe (32 bis 35)
als Spannbolzen dienen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schlitze (36, 37) an ihrer offenen Seite mit einer Austrittssperre (40, 41) versehen
sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittssperre
(40, 41) durch mindestens einen Draht gebildet ist, der durch miteinander ausgerichtete
Bohrungen (38, 39) in den Platten verläuft.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Düsenstab (14, 15; 14a, 15a) einseitig an einem Träger (26) befestigt ist, wobei der
im Inneren des Düsenstabes verlaufende Luftzufuhrkanal (44) mit einer Luftzuleitung
im Träger verbunden ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß im Luftzufuhrkanal (44)
ein Dichtkolben (49) axial verschiebbar angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtkolben
(49) auf einer Stellspindel (50) gehalten ist, die am freien Ende aus dem Düsenstab
(14) austritt und dort mit einer Betätigungsvorrichtung (51) versehen ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Düsenstäbe (14, 14a; 15, 15a) in etwa der gleichen Höhe an einander gegenüberliegenden
Seiten des Trägers (26) angeordnet sind.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Düsenstäbe (14, 15; 14a, 15a) übereinander am Träger (26) angebracht sind.
18. Vorrichtung nach einem der Anspruche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand der Platten-Mittelebenen voneinander höchstens 5 mm beträgt, vorzugsweise
kleiner als 4 mm ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der
mindestens eine Düsenstab (14, 15; 14a, 15a) einer Kettfaden-Behandlungsvorrichtung
(6) nachgeschaltet ist, auf der die Kettfäden (3) als ebene Kettfadenschar behandelt
worden sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfaden-Behandlungsvorrichtung
(6) eine Warmstreckanlage ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Schlitzreihen (16, 17; 18, 19) eines Düsenstabes (14, 15) etwa symmetrisch oberhalb
und unterhalb der Verbindungsebene zwischen einer Verteilervorrichtung (20, 21) und
einer Sammelvorrichtung (22, 23) angeordnet sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die
übereinanderliegenden Düsenstäbe (14, 15) etwa symmetrisch oberhalb und unterhalb
der Verbindungsebene zwischen einer Verteilervorrichtung (12) und einer Sammelvorrichtung
(24) angeordnet sind.