[0001] Die Erfindung betrifft eine mittelachsige Rotationskolbenmaschine als universell
verwendbare Kraft-und Arbeitsmaschine für flüssige und gasförmige Medien nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei der Anwendung als Wärmekraftmaschine soll die nutzbare motorische Energie durch
volumenveränderliche Expansions- und Kompressionskammern erzeugt werden, in denen
mit einem Gas, das den thermodynamischen Gesetzen bezüglich Druck, Temperatur und
Volumen unterliegt, gearbeitet wird.
[0003] Es ist bekannt, zur Erfüllung dieser Erfordernisse (deutsche Patentanmeldung P 34
26 853) mindestens zwei koaxiale Bauteile zu verwenden, nämlich einen stationären
kreiszylinderförmigen Außenring und einen in kraftschlüssiger Verbindung mit der zentralen
Hauptwelle rotierenden ovalen Kolben, dessen Außenmantel an den beiden Schnittstellen
mit der großen Hauptachse des Ovals die Innenkontur des Außenringes kontinuierlich
gleitend berührt. Die volumenveränderlichen Kammern werden mit Hilfe zweier gekrümmter
Absperrplatten erreicht, die außerhalb des Außenringes kniehebelartig gelagert sind
und mit ihrem schaufelartigen Bezirk durch Außenringschlitze hindurchgreifen und auf
der Kolbenkontur dichtend aufliegen.
[0004] Dabei ist es allerdings nötig, außerhalb des stationären Außenringes zusätzliche
Gehäuse anzuordnen, in denen sich die beiden Absperrplatten bewegen können und in
denen Maßnahmen zur wenigstens teilweisen Kompensation der drehzahlabhängigen Massenkräfte
realisierbar sind. Die erforderlichen Außenringschlitze können u.U. die optimale Anordnung
der Ein-und Auslaßschlitze für das Arbeitsmedium erschweren oder sogar verhindern,
was zu einer Kompromißlösung zwingen könnte.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Problem der Absperrplatten auf besonders
vorteilhafte Weise zu lösen und aufgrund einer speziellen Gehäuseform einen hohen
spezifischen Durchsatz bei flüssigen oder gasförmigen Medien zu gewährleisten, wobei
alle dafür nötigen Vorrichtungen kompakt innerhalb des Gehäuses untergebracht sind.
Ferner ging es darum die auftretenden Massenkräfte von vorneherein auf ein Minimum
zu beschränken und - nach Möglichkeit - mit Hilfe eines maschinenbaulich leicht lösbaren
Ergänzungssystems zu kompensieren.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 erfüllt.
[0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen insbesondere in der speziellen Ausgestaltung
der Absperrplatten, die nicht nur eine jeweils beidseitige Nutzung, sondern sogar
eine Zwangsführung an der Gehäuseinnenkontur samt Kompensation etwaiger Geometrieveränderungen
infolge kleiner Fertigungsmängel oder thermischer bzw. dynamischer Verformungen während
des Betriebes bewirkt. Da mit Hilfe zweier gekrümmter Absperrplatten vier maximal
volumengleiche Arbeitskammern geschaffen werden, die sich infolge der symmetrischen
Geometrie jeweils verdoppeln und die folglich während einer Hauptwelienumdrehung von
360° achtmal entstehen, ist der spezifische Durchsatz ungewöhnlich groß; die vier
Arbeitstakte pro Umdrehung sorgen für eine nahezu ideale Drehmomentcharakteristik
und einen turbinen- ähnlichen Lauf des rotierenden Systems.
[0008] Die Vorteile einer erfindungsgemäßen RKM werden geradezu bestechend, wenn man mit
ihr einen Rotationskolben-Dieselmotor realisieren möchte. Ein rotierendes Diesel-System
wurde zwar seit geraumer Zeit immer wieder angestrebt, jedoch nur in wenigen Fällen
kleinmodellmäßig verwirklicht. Als Beispiel mag der HUF-Motor angeführt werden, dessen
Konzeption von der COOLEY-Drehkolbenmaschine aus dem Jahre 1901 abgeleitet wurde;
HUF sorgte für die Verwandlung in eine Kreiskolbenmaschine. Die weitere Entwicklung
zwecks Schaffung eines marktgerechten Dieselmotors dürfte an dem außerordentlich ungünstigen
Verteilungsraum gescheitert sein. Der ziemlich kleine Hebelarm für die Drehmomentbildung
und die große Beaufschlagungsfläche des unrunden Kreiskolbens stellten einen weiteren
Nachteil dar. Neuere überlegungen von WANKEL in Richtung einer hochverdichtenden Drehkolbenmaschine
mit Kämm-Eingriff erwiesen sich ebenfalls als wenig attraktiv, weil schwierigste Dichtungsprobleme
zu lösen wären.
[0009] Der Anmelder entwickelte im Jahre 1972 eine "Rhombenläufer-Drehkolbenmaschine", die
sich auch für den Diesel-Prozess eignete, weil ein Verdichtungsverhältnis von 20 o.w.
erzielbar war. Diese Maschine konnte sowohl für das Zwe=- takt- als auch für das Viertakt-Verfahren
konzipiert werden, ihr spezifischer Durchsatz war beachtlich. Da der gestreckte Verbrennungsraum
noch nicht ganz befriedigte, ferner auch gewisse Schwierigkeiten bei der kraftschlüssigen
Kopplung des Rhombenläufers mit der zentralen Hauptwelle auftraten, wurde der Bau
einer Versuchsmaschine zunächst zurückgestellt.
[0010] Die jetzt vorliegende Erfindung ist der Rhombenläufer-Methode vor allem deshalb überlegen,
weil sie einen sehr kompakten Verbrennungsraum in Gestalt einer zylindrischen zwischenspeichernden
Brennkammer bietet, die in einem ebenfalls zylindrischen Gehäuse rotiert.
[0011] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben:
[0012] Es zeigen:
Fig. 1 den Horizontalschnitt durch eine Maschine;
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch die selbe Maschine;
Fig. 3 eine Isometrie der Absperrplatte mit Steckverbindung und Druckfedereinlage;
Fig. 4 eine Isometrie der Absperrplatte mit Zwischenstück und Federdichtleisten;
Fig. 5 einen Horizontalschnitt durch die zwischenspeichernde Brennkammer und die benachbarten
Maschinenbereiche;
Fig. 6 einen Horizontalschnitt durch eine RKM mit drei Paar Absperrplatten;
Fig. 7 Isometrie eines Absperrplattenpaares gemäß Fig. 6;
Fig. 8 einen Vertikalschnitt durch die RKM aus Fig. 6.
[0013] Es folgt die Erläuterung der Erfindung anhand der Zeichnungen bezüglich des Aufbaus
und der Wirkungsweise der Maschine.
[0014] In Fig. 1 erkennt man eine Rotationskolben-Arbeitsmaschine mit einem unrunden Außenring
10 und einem kreisförmigen Innenring 20, der sich mit der Hauptwelle 12, die mit ihm
in kraftschlüssiger Verbindung steht, synchron dreht und dabei die Innenkontur des
Außenrings 10 an ihren Schnittpunkten mit der kleinen Hauptachse der symmetrischen
Ovale dichtend gleitend berührt. Im Normalfalle ist es zweckmäßig, die Kontur des
Außenringes 10 aus zwei parallelen Geraden, zwei kreisbogenförmigen Verbindungsstücken
und einem kreisbogenförmigen Endstück zusammenzusetzen, um deren nur theoretisch bedeutungsvollen
Idealkontur durch geeignete Wahl der Bogenradien so nahe wie möglich zu kommen.
[0015] Bei besonders großen Maschineneinheiten kann es ratsam sein, wenigstens fünf Bogenstücke
mit unterschiedlichen Radien zu wählen, um auf diese Weise die Abweichung von der
Idealkontur auf ein Minimum zu begrenzen.
[0016] Die Verwendung von Korbbogen-Kurven dient nicht nur der Fertigungsvereinfachung sondern
auch der Erleichterung etwaiger Konturüberprüfungen nach einer bestimmten Laufzeit
der Maschine.
[0017] Im Außenring 10 befinden sich jeweils diametral zueinander angeordnete Schlitzpaare
für den Einlaß 13 und den Auslaß 14 des Arbeitsmediums, das in den Sichelkammern zwisehen
Innen- und Außenring thermodynamisch bearbeitet wird.
[0018] Vier Gabelhälften 32 werden paarweise so zusammengesetzt, daß sie zwei kreisringsegmentförmige
Absperrplatten 30 bilden, die durch jeweils zwei Schlitze 21 im Mantel des Innenringes
20 dringen. Die Schlitzflanken sind mit Nuten versehen, in denen vorteilhaft dünne
Federstahl streifen 22 mit abgewinkeltem Querschnitt so fixiert werden, daß der Druck
des Arbeitsmediums den Dichtungseffekt gegenüber den Absperrplatten 30 herbeiführt
bzw. verbessert.
[0019] Die Absperrplatten 30 besitzen eine Sehnenlänge, die zur beidseitigen Berührung mit
der unrunden Außenringkontur führt. Die Anordnung der Absperrplatten 30 ist spiegelsymmetrisch
zum Zentrum des Innenringes 20, wo auch die Hauptwelle 12 ihren Mittelpunkt hat. Sie
durchdringen den Außenmantel des Innenringes in Winkelabständen von 90 Grad. Der Krümmungsradius
wird so gewählt, daß die Dichtkanten 31 der Absperrplatten 30 dann in den Eckpunkten
eines gedachten Quadrates liegen, wenn die Sehnen parallel zu den Außenringhauptachsen
verlaufen. Die beiden Grundpositionen des Systems führen somit zu volumen
gleichen Arbeitsraum-Maxima innerhalb einer Absperrplatte oder zwischen zwei Absperrplatten.
[0020] Die Sehnenlängenkorrektur zwecks Erzielung eines permanenten Anliegens der Dichtkanten
31 an der Außenringkontur, trotz deren geringfügiger Abweichung von der theoretischer
Idealform,wird erfindungsgemäß dadurch ermöglicht, daß die asymmetrischen Gabelhälften
32 mit Steckverbindungen 33 versehen sind und dort kurze Druckfedereinlagen 34 haben,
die für die jeweilige Anpassung der Sehnenlänge an die tatsächliche Außenringkontur
sorgen. Der Verschiebeweg beträgt bei richtiger Wahl der Korbbogenradien nur wenioe
Zehntel-mm.
[0021] Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Absperrplatte 30 aus einem symmetrischen
Haupteil 36 mit einem kurzen Verschlußteil 37 zusammenzusetzen, dessen Länge mindestens
dem Abstand der in der Stützscheibe des Innenrings 20 erforderlichen Verlängerungen
der eigentlichen Schlitze 21 entsprechen muß, damit das Hauptteil 36 von der Seite
her in den Innenring 20 eingeschoben werden kann. Anschließend wird das Verschlußteil
37 starr mit dem Hauptteil 36 verbunden, wobei auf eine bequeme Lösbarkeit im Falle
einer Maschinenreparatur oder -überholung Wert zu legen ist.
[0022] Weil dieses Prinzip zu einer definierten Sehnenlänge führt, wird die Anpassung an
die tatsächliche Außenringkontur durch Federdichtleisten 38 erzielt, die in Nuten
der Dichtkantenzone radial verschiebbar untergebracht sind.
[0023] Beide Lösungswege nehmen Rücksicht auf eine mittige Lage der Innenring-Stützscheibe.
Gibt man dieser jedoch eine seitlich versetzte Position, erhält man die Möglichkeit
die Absperrplatte 30 aus einem Stück zu fertigen und ohne Behinderung von der Seite
her in den Innenring 20 einzuschieben. In diesem Falle besteht die Absperrplatte 30
aus zwei schaufelartigen Außenkörpern und einem ungefähr halb so breiten Verbindungskörper,
der nach dem Einbau eine gewisse Distanz von der benachbarten Oberfläche der Innenring-Stützscheibe
aufweist und folglich in seinen. Spiel nicht beeinträchtigt ist.
[0024] Für die meisten praktischen Anwendungsfälle der erfindungsgemäßen Rotationskolbenmaschine
dürfte das letztgenannte Prinzip die vorteilhafteste Lösung darstellen, weil es die
geringste Anzahl von Teilen benötigt, und keiner Verbindungsmaßnahmen bedarf. Die
auch hier definierte Sehrienlänge erfordert allerdings die bereits beschriebenen Federdichtleisten
zur Sicherung der permanenten Konturberührung.
[0025] Bei großen Maschineneinheiten mit entsprechend voluminösen Absperrplatten können
anstelle der Federdichtleisten zweischenkelige Dichtprofile verwendet werden, die
statt einer einfachen Dichtlinie eine doppelte bieten, die verständlicherweise einen
noch höheren Dicht-Effekt hat. Der Dichtprofilquerschnitt 43 stellt vorteilhaft ein
Kreisrinasegment dar, das in einer Lagermulde 44 ruht und entsprechend der jeweilgen
Relativposition der Absperrplatte zur Außenringkontur eine Kippbewegung ausführen
kann. Die Lagermulde 44 setzt sich nach hinten durch den Steg 45 fort, der in einer
Ausnehmung der Absperrplatte seinen Halt findet und durch eine kurze Druckfeder belastet
ist, die indirekt den korrekten Sitz der Doppeldichtlinie erzwingt. Statt des Kreisringsegment-Querschnittes
des Dichtprofils 43 könnte u.U. auch ein V-Querschnitt in Betracht kommen, der in
einer V-Mulde von entsprechend größerem Basiswinkel hin- und herkippen kann.
[0026] Von erheblicher Bedeutung ist die Festlegung des Länglichkeitsfaktors der Außenring-Innenkontur,
weil von diesem der maximale überstand der Absperrplatte und somit auch die erforderliche
Tiefe der Fortsetzung des Schlitzes 21 innerhalb der Innenring-Stützscheibe abhängt.
Der Restquerschnitt des zwischen den benachbarten Schlitzen verbleibenden Steges muß
so dimensioniert sein, daß keine plastische Verformung der Außenkontur des Innenringes
20 auftreten kann. Hier wirkt sich ein hohes Elastizitätsmodul des Läuferwerkstoffes
günstig aus. Alternativ können Verstärkungsbolzen eingesetzt werden, wenn der Stegquerschnitt
aus irgendwelchen Gründen beschränkt werden muß und als Werkstoff kann beispielsweise
Leichtmetall oder Kunstharz in Betracht kommen.
[0027] Auch die elastische Verformung sollte sich in Grenzen halten, um keine unbeabsichtigte
Zusatzreibung im Schlitz 21 zu provozieren. Bei Länglichkeitsfaktoren zwischen 1,40
und 1,45 ergeben sich keine Schwierigkeiten. Als ungefähres Maximum wird man zunächst
einen Wert von 1,50 angeben. Der spezifische Durchsatz erreicht in jedem Falle beachtliche
Ausmaße, weil sich das Arbeitsraummaximum je Innenringumdrehung verachtfacht. Das
Minimum, also der schädliche , Raum bei Anwendung als Kompressor, hängt von der Position
und Form des Auslaßschlitzes ab und ist von vornherein sehr bescheiden. Eine gewisse
Rolle spielt dabei auch die Gestaltung des Rückschlagventils, sofern ein solches notwendig
ist.
[0028] Da der Reststeg-Querschnitt bei der Innenring-Stützscheibe selbstverständlich auch
von der Stegdicke abhängt, wird man diese möglichst reichlich dimensionieren. Es muß
jedoch vermieden werden, das Absperrplatten-Restmaß zwischen den Schaufelbereichen
allzu stark zu reduzieren und dadurch die Liegesteifigkeit zu beeinträchtigen.
[0029] Die eigentliche Führung der Absperrplatten 30 wird von den Stützrollenpaaren 40 übernommen,
die so nahe am Außenmantel des Innenringes 20 gelagert sind, daß sie gerade noch die
Dichtungszone unbehelligt lassen. Die Lagerbolzen 41 sind bei kleineren Maschinen-Einheiten
in Bohrungen der Stützscheibe 42 fixiert; im Innenmantel des Innenringes befinden
sich die Ausnehmungen für die wälzgelagerten Rollenpaare 40 selbst. Auf diese Weise
bleiben die Dicht-Organe an den Flanken der Schlitze 21 frei von reibungs- und verschleißerhöhenden
Druckkräften aus der Querbeaufschlagung der Absperrplatten; die gleitende Reibung
wird durch eine rollende Reibung ersetzt. Bei größeren Maschineneinheiten kann es
vorteilhaft sein, die Lagerbolzen 41 justierbar auszubilden und dadurch den korrekten
Einbau der Absperrplatten 30 zu erleichtern. In Extremfällen kann eine Anpassungsmöglichkeit
der Stützrollendistanz an thermische Verformungen der Absperrplatten von Nutzen sein.
[0030] Die Abdichtung der Innenringflanken gegen die Gehäuseplatten 50 erfolgt im Normalfalle
unter Verwendung von Federdichtleisten. Ferner ist der Einsatz hochtemperaturfester
Kunststoffe mit geeignetem Querschnittsprofil bei verschiedenen Anwendungsfällen möglich.
Da die erfindungsgemäße RKM auch für den Bau ungewöhnlich großer Einheiten - beispielsweise
Schiffsmaschinen - in Betracht kommt, bietet sie aufgrund der dann zur Verfügung stehenden
reichlichen Dimensionen ein breites Feld für die Entwicklung neuartiger Dichtungssysteme,
die erforderlichenfalls sogar elektronisch gesteuert oder überwacht sein können.
[0031] Weil sich die Umfangsgeschwindigkeit des rotierenden Systems nur proportional zum
Innenringdurchmesser vergrößert, während der Durchsatz in der dritten Potenz des Durchmessers
wächst, wäre es unvorteilhaft, die Leistung der Maschine mittels Drehzahlsteigerung
erhöhen zu wollen. Im Interesse eines möglichst geringen Verschleisses der Abdichtungselemente
und einer Beschränkung der Massenkräfte sollte die Drehzahl normal großer Einheiten
auf 1500 Umdrehungen pro Minute begrenzt werden. Bei kleinen Einheiten wäre eine Maximaldrehzahl
von 3000 Umdrehungen pro Minute angebracht; bei großen Einheiten könnte man sich auf
1000 oder 750 Umdrehungen pro Minute festlegen. Die beiden Neutralpositionen der Absperrplatten,
bei denen die Sehnen parallel zu den Gehäusehauptachsen verlaufen und die überstände
über die Innenringkontur gleich groß sind, haben einen Drehwinkelabstand von 90 Grad.
Dazwischen liegen eine Beschleunigungs- und eine Verzögerungs-Zone mit jeweils 45
Grad. Bei der Kombination zweier Einheiten mit gemeinsamer Hauptwelle ist eine Winkelversetzung
um 90 Grad zweckmäßig, weil sich dann bei gleichrangigen Neutralpositionen jede Beschleunigungsmit
einer Verzögerungs-Zone überlagert und damit jedenfalls neutralisiert.
[0032] In Anbetracht der vorgeschlagenen Begrenzung auf mäßige Drehzahlen haben solche überlegungen
allerdings eher theoretische als praktische Bedeutung. Sollte es jedoch in Einzelfällen
darum gehen, die Eigenschaften einer"Kolbenturbine" voll zum Tragen zu bringen, dann
gibt es erfindungsgemäß einen Weg, schon bei einer Einheit die tangentialen Massenkräfte
der Absperrplatten völlig oder weitgehend zu kompensieren.
[0033] Lagert man im Schwerpunkt der Absperrplatte 30, der infolge der Plattenkrümmung und
der in den beiden Schaufelbereichen größeren Masse deutlich von der konkaven Oberfläche
entfernt liegt, ein kleines Stirnzahnrad, dessen Lagerzapfen in der Symmetrielinie
der beiden Stützrollenpaare mit der Stützscheibe des Innenringes verbunden ist und
versieht man die Konkavseite mit einer relativ kurzen Verzahnung gleichen Moduls,
dann befindet sich das Zahnrad bei Neutralposition der Absperrplatte ebenfalls in
seiner Null-Stellung. Verschiebt sich die Absperrplatte nach links, dreht sich das
Zahnrad im Uhrzeigersinn, verschiebt sie sich nach rechts, kommt eine Zahnraddrehung
gegen den Uhrzeigersinn zustande. Durch Anordnung einer Masse gegenüber der Absperrplatte,
also im linsenförmigen Bereich zwischen Absperrplatte und Innenring-Innenkontur durch
Verlegung des Massenschwerpunktes in das Stirnradzentrum, läßt sich bei Anbindung
dieser Masse mittels einer ebenfalls gekrümmten Verzahnung erreichen, daß der gemeinsame
Schwerpunkt der Absperrplatte und der zu ihr gegenläufigen Zusatzmasse unabhängig
von der jeweiligen Absperrplattenposition im Stirnradzentrum verharrt, wodurch sich
eine vollständige Kompensation der tangentialen Massenkräfte ergibt.
[0034] Selbstverständlich läßt sich ein Teileffekt schon dann erzielen, wenn die Zusatzmasse
um einen bestimmten Betrag kleiner gewählt wird, als die Absperrplattenmasse. Die
Wirkungsweise einer echten Drehkolbenmaschine erhält man allerdings nur im ersten
Falle.
[0035] Wird die erfindungsgemäße RKM als Kompressor eingesetzt, so erweist sich die Vergrößerung
des Dichtkanten- bzw. -Leistendruckes während der Verdichtungsphase infolge der Absperrplattenträgheit
als sehr günstig, weil einem progressiv ansteigenden Druck des Mediums gegenüber Widerstand
geleistet werden muß. Falls die Absicht bestehen sollte, einen Teil der Trägheitskraft
mittels einer Zugfeder oder auf eine ähnlich unkomplizierte Art und Weise abzubauen,
ist dafür aufgrund des relativ großen Freiraumes im Innenbereich des Innenrings 20
genügend Platz vorhanden.
[0036] Die vorteilhafte Raumaufteilung ist ohnehin ein besonders erfreuliches Merkmal der
erfindungsgemäßen RKM, das auch für andere Zwecke, wie beispielsweise die Optimierung
des Schmier- oder Kühlvorganges von Nutzen sein kann. Ferner ist die Voraussetzung
für eine großzügige Dimensionierung der Hauptwelle 12 selbst bei maximalem Länglichkeitsfaktor
der Gehäusekontur geschaffen. Der Querschnitt der Welle kann erforderlichenfalls einer
besonderen Dünnwandigkeit bei hoher Steifigkeit Rechnung tragen, wodurch in erster
Linie das Schwingungsverhalten des rotierenden Systems sehr positiv beeinflußt wird.
Ferner kann ein voluminöser Wellenhohlraum mancherlei Aufgaben erfüllen, wie z.B.
die Aufnahme elektronischer Regelsysteme.
[0037] Fig. 5 zeigt eine zwischenspeichernde Brennkammer mit einem Statorzylinder 46, in
dem sich ein Rotorzylinder 47 dreht, der drei Mantelschlitze 48 im Drehwinkelabstand
von 120 Grad aufweist. Im Statorzylinder 46 sind zwei Mantelschlitze 49 im Winkelabstand
von etwa 90 Grad vorhanden; der eine steht über einen Gaskanal mit dem Kompressions-Endraum
in Verbindung, während der andere zum Expansions-Anfangsraum führt. Die Mantelschlitze
48 im Rotorzylinder 47 übernehmen in ständigem Wechsel die Aufgabe des Kompressionsluft-Einlasses,
des Brennstoff-Durchlasses und des Verbrennungsgas-Auslasses und sind deshalb von
gleicher Gestalt.
[0038] Ein Einspritzventil 51 ragt mit seiner Düse, die einen engen Brennstoffstrahl erzeugt,
in eine Bohrung 52 des Statorzylinders 46, um beim Vorbeilauf eines Rotorzylinderschlitzes
48 zum optimalen Zeitpunkt eine optimal dosierte Brennstoffmenge gegen die Rotorzylinderinnenwand
oder gegen ein dreiseitiges PAL-Prisma 53 im Rotorzentrum zur Erzielung eines möglichst
geringen Zündverzuges und einer möglichst gleichmäßigen Verbrennung schleudern zu
können. Die bei Hubkolben-Vorkammer-Dieselmotoren schon seit langem gesammelten Erkenntnisse
lassen sich dabei nützlich verwerten, da immerhin eine Wesensverwandtschaft besteht.
Vor allem ist darauf zu achten, daß die verschiedenartigsten Brennstoffe zur Verwendung
kommen können, um auf diese Weise einen universellen Einsatz der erfindungsgemäßen
Diesel-Maschine zu gewährleisten.
[0039] Die Einspritzphasen spielen sich im Drehwinkelabstand von 90 Grad - bezogen auf die
Hauptwelle 12 - ab, der Rotorzylinder ist durch einen Zahnkettenantrieb bei einem
übersetzungsverhältnis von 3 : 4 mit der Hauptwelle 12 gekoppelt; eine Hauptwellendrehung
um 90 Grad bewirkt somit eine Rotorzylinderdrehung um 120 Grad und deshalb einen Funktionswechsel
der Mantelschlitze 48.
[0040] Während der Aufladung der zwischenspeichernden Brennkammer mit hochkomprimierter
Frischluft ist der Ausgang zum Expansionsraumkanal gesperrt. Die Einspritzdüse wird
freigegeben wenn die Aufladung kurz vor ihrem Abschluß steht. Für die Einspritzzeit
steht die tangentiale Ausdehnung der Schlitze 48 maximal zur Verfügung, die Verwendung
eines Drosselzapfeneinspritzventils kann von Vorteil sein.
[0041] Wenn die Selbstzündung einsetzt, muß der Eingang vom Kompressionsraum gesperrt werden,
während der Ausgang zum Expansionsraum kurz vor der öffnung steht. Die Absperrplattenkante
schickt sich soeben an, den Einlaßschlitz 13 zu überlaufen. Nach Freigabe des Expansionsraumkanals
erfolgt die Beaufschlagung der immer weiter aus der Innenringkontur herausragenden
Absperrplatten 30 mit Verbrennungsgas, das entsprechend dem zunehmenden Raumvolumen
expandiert und dabei an Druck und Temperatur verliert.
[0042] Nach erneuter Sperrung des Expansionsraumkanals und Wiedererschließung des Kompressionskanals
kann erforderlichenfalls ein kurzzeitiger Spültakt erfolgen, der die zwischenspeichernde
Brennkammer von Verbrennungsrückständen befreit und dabei leicht abkühlt. Die dafür
nötige Auslaßbohrung im Statorzylindermantel müßte drehrichtungsmäßig vor der Einspritzdüse
angeordnet werden, damit sich eine Erschließungsmöglichkeit durch die Mantel schlitze
48 ergibt.Auf der der zwischenspeichernden Brennkammer gegenüberliegenden Gehäuseseite
befindet sich der Auslaßschlitz 14, der das expandierte Verbrennungsgas zwecks Nutzung
seiner Rest-Energie entweder in einen Abgas-Wärmeaustauscher oder in den Arbeitsraum
eines Rotationskolben bzw. Turboladers entläßt. Außerdem ist der Einlaßschlitz 13
vorhanden, durch den die Versorgung mit einer neuen Frischluftladung erfolgt, die
entweder unter atmosphärischem Druck oder unter Lager-überdruck steht. Das hohe Verdichtungsverhältnis
der erfindungsgemäßen RKM erlaubt in jedem Falle die Erreichung eines be
: weitem genügenden Kompressionsenddrucks und einer hohen Selbstzündungstemperatur;
der gesamte Wirkungsgrad des Rotationskolben-Dieselmotors übertrifft die bisher bekannten
Werte bei Hubkolbenmaschinen deutlich.
[0043] Da der Diesel-Prozess bei der erfindungsgemäßen RKM im Viertaktverfahren abläuft,
können sich keine nennenswerten Gaswechselprobleme ergeben; Ventilsteuerungen werden
nicht benötigt, weil die Schlitzsteuerung alle Anforderungen erfüllt. Durch Dopplung
des Systems der zwischenspeichernden Brennkammer ist es auch jederzeit möglich, die
RKM im Zweitaktverfahren zu betreiben. Theoretisch wäre auch eine RKM möglich, bei
der nur eine Absperrplatte beweglich angeordnet ist und durch den Innenring ragt,
so daß wiederum nur ein Kompressions-und ein Expansions-Volumen gebildet ist. Dies
würde aber bei weitem nicht dem mannigfaltigen Vorteil des vorliegenden Erfindungsgedankens
entsprechen.
[0044] Auf eine Hauptwellenumdrehung entfallen vier Arbeitstakte, was eine hervorragende
Drehmoment-Charakteristik zur Folge hat. Mit einer einzigen RKM-Einheit läßt sich
eine Analogie zu einem Achtzylinderhubkolben-Viertaktmotor erreichen, was im Verbrennungsmaschinenbau
einmalig dastehen dürfte. Die nicht ganz korrekte Bezeichnung "Kolbenturbine" drückt
immerhin am ehesten die Wesensart der erfindungsgemäßen Drehkolben-Dieselmaschine
aus, die jedoch auch als Heißgasmaschine mit Hochtemperatur-Druckspeicher zwischen
einem separaten Kompressions-und Expansions-System große Realisierungsaussichten hat
und vor allem als reiner Solar-Motor oder auch als Hybridmotor-Solar-Brennstoff in
sonnenreichen Regionen viele Probleme lösen könnten.
[0045] Bei Schiffsmaschinen mit 1000 bis 10.000 kW würde sich das Leistungsgewicht auf weit
weniger als ein Zehntel der von Hubkolben-Dieselmaschinen bekannten Werte reduzieren.
Bei Luftfahrzeugantrieben der Mittelklasse, die für Sportflugzeuge und Hubschrauber
in Betracht kommen, müßten die Leistungsgewichte moderner Gasturbinen-Triebwerke nahezu
erreichbar sein. Der spezifische Brennstoff-Verbrauch läge deutlich niedriger, die
Herstellungskosten sind gering.
[0046] In bestimmten Fällen kann es von Vorteil sein, das Volumen der zwischenspeichernden
Brennkammer innerhalb gewisser Grenzen regelbar zu machen. Eine solche Maßnahme wäre
beim erfindungsgemäßen, rotierenden Brennkammersystem problemlos zu verwirklichen,
indem der Rotorzylinder 47 mit einem axial verschiebbaren Kolben ausgestattet würde,
der ebenfalls rotiert und von außen auf mechanische oder hydraulische Weise in seiner
Relativposition verändert werden könnte. Dieses Prinzip steht vor allem bei großen
Maschinen zur Diskussion.
[0047] Figur 6 zeigt eine RKM gemäß der vorliegenden Erfindung, bei der die Absperrplatten
30' in Form von drei symmetrisch angeordneten Paaren dergestalt in den Innenring 20
eingesetzt werden, daß sie sich gegenseitig an sechs Stellen überkreuzen, wodurch
zwölf Schlitze im Winkelabstand von 30 Grad erforderlich werden, die genügend Raum
für die Unterbringung der Stützrollenpaare zur Verfügung stellen. Dies bewirkt, daß
sich das auf der Außenring-Innenseite bildende minimale Volumen zwischen zwei benachbarten
Absperrplatten 30' nicht nur für das Otto- sondern sogar für das Diesel-Motor notwendige
Verdichtungsverhältnis eignet, woraus folgt, daß bei dieser Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
RKM auf eine zwischenspeichernde Brennkammer zugunsten einer Direktzündung bzw. einer
Einspritzung innerhalb des Außenringes 10' verzichtet werden kann. Dabei nähert sich
die Drehmomentcharakteristik bereits sehr stark an eine Turbinencharakteristik an,
weil je Hauptwellenumdrehung zwölf Arbeitstakte auftreten, die eine Analogie zu einer
vierundzwanzig-Zylinder-Viertakt-Hubkolbenmaschine darstellen und den erwünschten,
"seidenweichen" Lauf einer Verbrennungskraftmaschine möglich machen, der bisher nur
beim Elektromotor realisiert wurde.
[0048] Muldenförmige Vertiefungen 35' können entweder am Innenring 20' im Winkelabstand
von 30Grad angeordnet sein oder es kann eine muldenförmige Vertiefung an der Innenseite
des Außenrings 10' angeordnet sein. Dabei ist es jederzeit möglich, sowohl am Außenring
als auch am Innenring gleichzeitig diese muldenförmigen Vertiefungen anzuordnen,um
diese als Brennräume zu nutzen. Vorteilhaft wird in der muldenförmigen Vertiefung
des Außenrings eine Zündkerze 36', also im Bereich der kleinen Hauptachse und im Mantel
des Außenrings 10' angeordnet.
[0049] Bei Anordnung zweier einander diametral gegenüberliegender Brennräume und der Verwirklichung
einer Gleichstrom-Spülung während der Phase mit maximalem Arbeitsraumvolumen, ist
die Durchführung des Zweitakt-Verfahrens möglich, wobei sich eine zusätzliche Entlastung
der ohnehin nur mäßig beanspruchten Hauptwellenlager und ferner eine Leistungserhöhung
gegenüber dem Viertakt-Verfahren ergibt. Die Maschine mit drei Absperrplattenpaaren
wird in erster Linie für große bis extremgroße Einheiten verwendet, weil dann der
turbinenähnliche Lauf störende Vibrationen des Maschinenfundamentes und der Maschinen-Umgebung
weitestgehend verhindert.
1. Mittelachsige Rotationskolbenmaschine, nach oben und unten abgeschlossen, bestehend
aus einem Außenring mit vier öffnungen, einem mit einer Welle im Zentrum des Außenringes
fest verbundenen und gemeinsam mit dieser drehbar angeordneten Innenring, der auf
der Innenseite des Außenringes in diametraler Linienberührung dichtend gleitet, sowie
zwei Absperrplatten, die durch ihre von der Wellenrotation abhängige Bewegung volumenveränderliche
Räume bilden,
dadurch gekennzeichnet ,
daß der Außenring (10) unrund und der Innenring (20) kreisförmig ist, daß die Absperrplatten
(32) aus wenigstens zwei kreisringsegmentförmigen Teilen mit geringfügig veränderlicher
Sehnenlänge bestehen, die durch zwei Schlitze (21) im Mantel des Innenringes hindurchgreifen
und bei dessen Drehbewegung beidseitig dichtend auf der Innenseite des Außenringes
(10) gleiten, und daß die Öffnungen (13, 14) im Außenring (10) jeweils diametral zueinander
angeordnete Ein-(13) und Auslaßschlitze (14) sind.
2. Mittelachsige RKM nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Absperrplatten (30) an jedem Schlitz (21) des Innenringes (20) durch jeweils
vier an der Innenseite des Innenringes (20) angeordnete Rollen (40) geführt werden.
3. Mittelachsige RKM nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet ,
daß sich die Kontur des unrunden Außenringes (10) zusammensetzen läßt aus zwei parallelen
Mittelgeraden, zwei Zwischenkreisbogen und einem Endkreisbogen, wobei die Radien so
berechnet sind, daß sich nur geringfügige Abweichungen von der Idealkontur ergeben,
die bei unveränderlicher Sehnenlänge die Dichtkantenberührung bei beliebiger Winkelposition
der Absperrplatten (30) gewährleisten.
4. MRKM nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet ,
daß der Außenring (10) bei größeren Maschinen aus fünf oder mehr Bogenlinien zusammengesetzt
ist, die vorzugsweise Kreisbögen darstellen und so berechnet sind, daß sich nur geringfügige
Abweichungen von der Idealkontur ergeben.
5. MRKM nach den Ansprüchen 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet ,
daß die vier Dichtkanten (31) der Absperrplatten (30) den Außenring (10) an den Eckpunkten
eines gedachten Quadrates dann berühren, wenn sich die Sehnen in einer parallelen
Position zu den Außenring-Hauptachsen befinden.
6. MRKM nach Anspruch 5
dadurch gekennzeichnet ,
daß der Krümmungsradius der Absperrplatten (30) größer ist als der Radius des Innenringes
(20) und so gewählt wird, daß die im Winkelabstand.von 90° aufeinander folgenden Arbeitsraum-Maxima
gleich groß sind.
7. MRKM nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet
daß die Absperrplatten (30) aus je zwei gleichen asymmetrischen Gabelhälften (32)
bestehen, die eine Steckverbindung (33) mit Druckfedereinlage (34) aufweisen und eine
Anpassung der Sehnenlänge an die mit kleinen Toleranzen behaftete Innenseite des Außenringes
(10) ermöglichen.
8. MRKM nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Absperrplatten (30) aus je einem symmetrischen Hauptteil (36) und einem kurzen
Verschlußteil (37) bestehen, das nach dem Einsetzen des Haupteils (36) in die Innenringschlitze
(21) mit diesem starr, jedoch leicht demontierbar verbunden wird und daß die Sehnenlängenanpassung
mittels Federdichtleisten im Bereich der Dichtkanten (31) bewirkt wird.
9. MRKM nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Absperrplatten (30) jeweils symmetrische Form aufweisen und sich aus je zwei
schaufelartigen Endbereichen sowie einem in der Breite reduzierten Mittelbereich zusammensetzen.
10. MRKM nach den Ansprüchen 7 oder 8
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Schlitzflanken des Innenringes (20) mit Nuten versehen sind, in denen vorteilhaft
dünne Federstahlstreifen (22) mit abgewinkeltem Querschnitt so fixiert werden, daß
der Gas- oder Flüssigkeitsdruck den Dichtungseffekt gegenüber den Absperrplatten (30)
herbeiführt bzw. verbessert.
11. MRKM nach den Ansprüchen 7 bis 10
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Schlitzflanken des Innenringes (20) mit Nuten von kreisbögenförmigem Querschnitt
versehen sind, in denen vorteilhaft Hohlprofile aus elastischem, hochtemperaturfestem
Kunststoff ihren Sitz finden, damit sie abdichtend wirken können.
12. MRKM nach Anspruch 11
dadurch gekennzeichnet, daß die Führung der Absperrplatten (30)in den Schlitzen (21)
des Innenrings (20) durch wenigstens ein Rollenpaar (40) erfolgt, dessen Lagerbolzen
(41) in der Stützscheibe (42) möglichst nahe beim Innenringaußenmantel befestigt sind,
und daß auf diese Weise die gleitende Reibung in den Schlitzen (21) durch eine rollende
Reibung im Nahbereich der Schlitze ersetzt wird, die sich auf den mechanischen Wirkungsgrad
der Maschine und auf die Verschleißreduzierung sehr günstig auswirkt.
13. MRKM nach Anspruch 12
dadurch gekennzeichnet ,
daß bei großen Maschineneinheiten die Lagerbolzen (41) der Stützrollen (40) relativ
zur Stützscheibe (42) in einem gewissen Rahmen positionsvariabel fixiert sind, um
auf diese Weise in Abhängigkeit von thermisch oder dynamisch verursachten Verformungen
der ursprünglichen Maschinengeometrie zweckdienlich korrigiert werden zu können.
14. MRKM nach den Ansprüchen 7 bis 9
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Berührungslinien (31) der Absperrplatten (30) mit der Innenkontur des Außenrings
(10) durch die Außenkante einer Federdichtleiste dargestellt werden.
15. MRKM nach den Ansprüchen 7 bis 9
dadurch gekennzeichnet ,
daß die Berührungslinien (31) durch Verwendung eines hochverschleißfesten und erforderlichenfalls
mühelos austauschbaren Hohlprofils von kreisringsegmentförmigem Querschnitt (43),
das in einer Lagermulde (44) mit abgefedertem Steg (45) ruht,und entsprechend der
jeweils vorhandenen Relativposition der Absperrplatte zur Außenringinnenkontur eine
Kippbewegung ausführen kann, jeweils parallel gedoppelt werden.
16. MRKM nach Anspruch 1 bis 15
dadurch gekennzeichnet ,
daß an der Peripherie des Außenringes (10) eine zwischenspeichernde Brennkammer vorhanden
ist, die aus einem Startrohrzylinder (46)und einem Rotorzylinder (47) besteht, der
mit komprimierter Frischluft aus dem Austauschschlitz (14a) gefüllt wird,welche nach
Einspritzung von flüssigem Brennstoff zur Selbstentzündung gelangt und anschließend
durch den Einlaßschlitz (13a) in die sich neu bildende Expansionskammer hinter der
inzwischen weiter gewanderten Absperrplattenschaufel eintritt, um dort Arbeit zu verrichten.
17. MRKM nach Anspruch 16
dadurch gekennzeichnet ,
daß der Rotorzylinder (47) drei Schlitze (48) im Drehwinkel abstand von 120° aufweist,
die in ständigem Wechsel die Aufgabe des Kompressionslufteinlasses des Brennstoff-Druchlasses
und des Verbrennungsgasauslasses übernehmen und auf diese Weise in neuartiger Form
den Anforderungen an eine Dieselprozess-Steuerung gerecht werden.
18. MRKM nach Anspruch 17
dadurch gekennzeichnet ,
daß der fest mit dem Außenring (10) verbundene Statorzylinder (46) für eine prinzipgemäße
Beschickung oder Sperrung des Rotorzylinders (47) sorgt, weil der Statorzylinder nur
zwei Schlitze (49) im Winkelabstand besitzt.
19. MRKM nach Anspruch 18
dadurch gekennzeichnet ,
daß der Rotorzylinder (47) mittels Zahnkettentrieb von der Hauptwelle (12) mit einem
übersetzungsverhältnis von 3 : 4 zur Rotation gebracht wird, wobei eine Hauptwellendrehung
um 90° eine Rotorzylinderdrehung um 120° und damit einen Schlitzfunktionswechsel herbeiführt.
20. MRKM nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einspritzventil in etwa der Verlängerung der kleineren Hauptachse des Außenringes
(10) sitzt und mit seiner Einstrahl-Düse in eine Bohrung des Statorzylinders (46)
ragt, um beim Vorbeilauf eines Rotorzylinderschlitzes (48) zum optimalen Zeitpunkt
eine optimal dosierte Brennstoffmenge gegen die Rotorzylinder-Innenwand oder gegen
ein dreiseitiges Prall-Prisma im Rotorzentrum zur Erzielung eines möglichst geringen
Zündverzuges schleudern zu können.
21. MRKM nach den Ansprüchen 16 bis 20
dadurch gekennzeichnet ,
daß auf der gegenüberliegenden Außenringseite das Verbrennungsgas durch den Schlitz
(14) in einen Abgas-Wärmeaustauscher oder in einen Turbolader gefördert wird, während
durch den Schlitz (13) die Versorgung mit einer neuen Frischluftladung erfolgt, was
bedeutet, daß der Dieselprozess im Viertakt-Verfahren auf fast ideale Weise ablaufen
kann und je Hauptwellenumdrehung vier Arbeitstakte bietet, die zu einer hervorragenden
Drehmoment-Charakteristik schon bei einer einzigen RKM-Einheit führen und eine Analogie
zu einem 8-Zylinder-Hubkolbenmotor aufweisen.
22. MRKM nach Anspruch 21
dadurch gekennzeichnet ,
daß der Rotorzylinder (47) mit einem axial verschiebbaren Kolben versehen ist, der
ebenfalls rotiert und das Volumen der zwischenspeichernden Brennkammer regelt.
23. MRKM nach einem der Ansprüche 1 bis 22
dadurch gekennzeichnet ,
daß bei symmetrischer Oberkreuzung dreier Absperrplattenpaare (30') infolge des auf
30° Drehwinkel reduzierten Brennraumes die Zündung bzw. Einspritzung des Brennstoffes
innerhalb des Außenringes (10') in unmittelbarer Nähe des Innenringes (20') erfolgt,
wobei je Hauptwellenumdrehung zwölf Arbeitstakte auftreten.
24. MRKM nach Anspruch 23
dadurch gekennzeichnet ,
daß das auf der Außenring-Innenseite sich bildende minimale Volumen zwischen zwei
benachbarten Absperrplatten (30) nicht nur für das Otto-, sondern sogar fiir Diesel-Motoren
notwendige Verdichtungsverhältnis bietet, woraus folgt, daß bei dieser Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen RKM auf einen zwischenspeichernden Brennraum zugunsten einer
Direktzündung bzw. -Einspritzung innerhalb des Außenringes (10) verzichtet werden
kann.
25. MRKM nach Anspruch 24
dadurch gekennzeichnet ,
daß bei Anordnung zweier einander diametral gegenüberliegender Brennräume unter Verwirklichung
einer Gleichstromspülung während der Phase mit maximalem Arbeitsraumvolumen die Durchführung
des Zweitaktverfahrens möglich ist.
26. MRKM nach Anspruch 25
dadurch gekennzeichnet,
daß muldenförmige Vertiefungen (35') am Innenring (20' im Winkelabstand von 30° angeordnet
sind.
27. MRKM nach den Ansprüche 23 bis 26
dadurch gekennzeichnet ,
daß eine muldenförmige Vertiefung an der Innenseite des Außenringes (10') angeordnet
ist.
28. MRKM nach einem der vorangegangenen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet ,
daß eine Zündkerze (36') oder Einspritznadel im Bereich der kleinen Hauptachse in
dem Mantel des Außenringes (10') angeordnet ist.
29. MRKM nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet ,
daß die zwei Absperrplatten miteinander verbunden sind und einstückig durch die Schlitze
des Innenrings ragen, so daß nur ein Kompressions- und ein Expansions-Volumen gebildet
wird.