[0001] Die Erfindung betrifft eine Langlaufskibindung für Langlaufskischuhe, die an ihrem
vorderen Sohlenende in Eingriffselemente der Skibindung einfügbare entsprechende Eingriffselemente
zur Herstellung einer Gelenkverbindung aufweisen, mit einem U-förmigen Bügel zur
Sicherung des vorderen Sohlenendes gegen ein Abheben von den skibindungsseitigen Eingriffselementen,
dessen Schenkel mit ihren freien Enden an skifesten Seitenbacken der Skibindung um
eine Querachse schwenkbar gelagert sind und der durch eine Feder in Richtung auf
eine mit seinem Steg das vordere Sohlenende übergreifende Stellung belastet ist, und
mit einem federbelasteten Riegelhebel, der mittels eines Sperrhakens einen Rastvorsprung
der Skibindung hintergreifen und dadurch den U-förmigen Bügel in einer Offenstellung
halten kann.
[0002] Bei der Langlaufskibindung nach der älteren europäischen Patentanmeldung 85-101.807.7
kann der U-förmige Bügel mittels des Riegelhebels willkürlich an der Grundplatte der
Skibindung eingehakt werden, wodurch die Skibindung eine fixierte Offenstellung einnehmen
kann. Hierdurch wird das Einführen des Skischuhes in die Skibindung erleichert. Der
Bügel wird in seine das vordere Sohlenende übergreifende und damit den Skischuh in
der Skibindung fixierende Stellung dadurch verbracht, daß nach dem Einführen des Skischuhes
dieser im Sinne einer Laufbewegung angehoben wird, bis die Oberseite des vorderen
Sohlenendes mit dem Steg des Bügels in Berührung kommt, wonach beim Weiterschwenken
des Skischuhes durch die Mitnahme des Bügels die Verhakung des Riegelhebels an der
Grundplatte von selbst gelöst wird. Damit befindet sich die Langlaufskibindung in
ihrem Gebrauchszustand.
[0003] Die vorliegende Erfindung bezweckt eine Verbesserung dieser Langlaufskibindung dahingehend,
daß diese als Step-in-Bindung ausgestaltet ist, d,h. der Gebrauchszustand der Skibindung
schon durch den Einfügevorgang des Skischuhes in die Skibindung selbst herbeigeführt
wird und nicht erst durch ein darauffolgendes Anheben des Skischuhes im Sinne einer
Laufbewegung.
[0004] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Riegelhebel an dem Bügel nach
vorne ausragend befestigt ist und daß bei Offenstellung des Bügels in der Bewegungsbahn
des vorderen Sohlenendes bei dessen Einfügen in die Skibindung ein von dem Sohlenende
betätigbares Nockenelement vorgesehen ist, das bei Betätigung den Sperrhaken des
Riegelhebels aushebt.
[0005] Wie bei der vorstehend besprochenen Skibindung kann der Riegelhebel mit dem Rastvorsprung
im Sinne einer Fixierung der Offenstellung in Eingriff verbracht werden, indem bei
angehobenem Skischuh der Riegelhebel beispielsweise mit dem Skistock nach unten gedrückt
und anschließend der Skischuh abgesenkt wird. Hierdurch hintergreift der Sperrhaken
des Riegelhebels im Zuge einer Rückwärtsbewegung den Rastvorsprung und verhindert
ein Zurückbewegen des Bügels, so daß dieser in der Offenstellung verbleibt und der
Skischuh aus der Skibindung ausgehoben werden kann. Wird in dieser Offenstellung
der Skibindung der Skischuh eingefügt, so drückt das vordere Sohlenende auf das in
diesem Zustand in der Bewegungsbahn des Sohlenendes befindliche Nockenelement, welches
seinerseits mechanisch auf den Riegelhebel wirkt, d.h. diesen aus dem Eingriff mit
dem Rastvorsprung heraushebt. Hierdurch wird die den Bügel beaufschlagende Feder
wirksam und verstellt den Bügel in die das vordere Sohlenende übergreifende Stellung.
[0006] Nach einer vorteilhaften Ausbildung ist der Riegelhebel schwenkbar an dem Bügel
gelagert und durch eine Schenkelfeder in Richtung auf eine Entriegelungsstellung
beaufschlagt. Diese Gestaltung ermöglicht in weiterer Ausbildung der Erfindung die
Anordnung des Nockenelements unmittelbar und zweckmäßigerweise einstückig an dem
Riegelhebel selbst. Der Riegelhebel kann jedoch auch starr an dem Bügel befestigt
und biegeelastisch nach Art einer Blattfeder ausgeführt sein. In diesem Fall ist das
Nockenelement gesondert an der Skibindung gelagert und drückt bei Betätigung den
Sperrhaken des Riegelhebels wie geschildert aus dem Eingriff mit dem Rastvorsprung,
so daß der Riegelhebel sich unter der ihm innewohnenden Biegeelastizität in Richtung
auf die Entriegelungsstellung bewegt.
[0007] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind als skischuhseitige Eingriffselemente
am vorderen Sohlenende seitlich vorspringende Zapfen vorgesehen, die in nach oben
offene Lagerausnehmungen in den Schenkeln des Bügels eingefügt werden können. Diese
Gestaltung hat gegenüber der prinzipiell ebenfalls möglichen und in der vorstehend
besprochenen Patentanmeldung beschriebenen Hakenausbildung des vorderen Sohlenendes
den Vorteil, daß der Eingriff mit den skibindungsseitigen Eingriffselementen weniger
störungsanfällig durch Verschmutzung ist.
[0008] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der beiliegenden Zeichnungen sowie
aus weiteren Unteransprüchen. In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1: Einen Längsschnitt durch die Skibindung im Gebrauchszustand mit eingefügtem
Skischuh;
Figur 2: Eine Draufsicht, teilweise aufgebrochen, auf die Skibindung gemäß Figur
1;
Figur 3: Einen zur Figur 1 analogen Längsschnitt durch die Skibindung in der einstiegsbereiten
Offenstellung, und
Figur 4: Einen Längsschnitt durch die Skibindung im Gebrauchszustand bei von der
Skioberfläche abgehobenem Skischuh.
[0009] Die dargestellte Langlaufskibindung umfaßt eine Grundplatte 1 mit einer an deren
vorderem Ende einstückig angeordneten Querleiste 2 und Seitenbacken 3. Die Grundplatte
ist mittels Schrauben 4 auf einem Ski 5 befestigt.
[0010] Zwischen den Seitenbacken 3 erstreckt sich eine Traverse 7, an der ein U-förmiger
Bügel 8 im Endbereich seiner freien Schenkel schwenkbar gelagert ist. Der U-förmige
Bügel 8 besitzt einen Steg 9, der in einer nachfolgend noch näher beschriebenen Weise
im Gebrauchszustand der Skibindung gemäß Figur 1 das vordere Sohlenende eines strichpunktiertdargestellten,
in die Skibindung eingesetzten Skischuhes übergreift. Die Schenkel 10 des Bügels
8 weisen in ihren Rändern nach oben offene Lagerausnehmungenn 11 auf, die zur Aufnahme
von seitlich vorspringenden kreiszylindrischen Zapfen 12 des vorderen Sohlenendes
dienen.
[0011] In der Nähe des vorderen Randes der Schenkel 10 des Bügels 8 ist an einer Traverse
14 ein Riegelhebel 15 schwenkbar gelagert, der an seinem vorderen Ende einen Sperrhaken
16 (Fig. 3) trägt. Von der Grundplatte 1 springt ein Rastvorsprung 17 nach oben vor,
der an seinem oberen Ende einen etwas nach vorne ausragenden Wulst 18 besitzt. Der
Riegelhebel 15 ist durch eine nicht gezeichnete leichte Drehfeder in Richtung auf
die in Fig. 1 gezeichnete Entriegelungsstellung beaufschlagt.
[0012] An der Traverse 14 ist weiterhin ein Schieber 20 schwenkbar gelagert, der eine Ausnehmung
21 für den Riegelhebel 15 aufweist. Der Schieber 20 liegt im Bereich seines vorderen
Randes auf der Querleiste 2 auf und weist im Bereich seines hinteren Randes mit dem
er auf der Traverse 14 gelagert ist, eine Verdickung 22 auf, die ein Innengewinde
trägt. In dieses Innengewinde ist ein Führungsstift 24 für eine Schraubendruckfeder
25 eingeschraubt, der in einem bestimmten Abstand vor seinem hinteren Ende einen Bund
26 als Abstützung für die Schraubendruckfeder 25 besitzt. Die Schraubendruckfeder
25 stützt sich mit ihrem vorderen Ende an der Innenseite der Querleiste 2 ab. Am vorderen
Ende weist der Führungsstift 24 einen Schraubschlitz 27 auf, so daß er mittels eines
Schraubenziehers mehr oder weniger weit in die mutterartige Verdickung 22 eingeschraubt
und dadurch die Vorspannung der Schraubendruckfeder 25 verändert werden kann. Die
Schraubendruckfeder 25 sucht den U-förmigen Bügel 8 im Uhrzeigersinn in die Gebrauchsstellung
zu verschwenken, so daß bei eingefügtem Skischuh der Steg 9 fest auf die Oberseite
des vorderen Sohlenendes gedrückt wird. Die Querleiste 2 weist eine Bohrung auf,
durch die der Führungsstift 24 hindurchtreten kann.
[0013] In dem verdickten Bereich des Riegelhebels 15, in dem dieser von der Traverse 14
durchsetzt ist, trägt der Riegelhebel 15 ein nach hinten ausragendes Nockenelement
30, das in der in Fig. 3 gezeigten Offenstellung der Skibindung in die Bewegungsbahn
des vorderen Sohlenendes ragt, wenn dieses mit den seitlich ausragenden Zapfen 12
in die Lagerausnehmungen 11 eingeführt wird. In der in Fig. 3 gezeigten Offenstellung
der Skibindung ist der U-förmige Bügel durch den Riegelhebel 15 in seiner Offenstellung
gehalten. Der Riegelhebel 15 hintergreift dabei mit dem Sperrhaken 16 den Rastvorsprung
17, wobei der Wulst 18 in einer entsprechenden Ausnehmung des Sperrhakens 16 ruht.
Die Kraft der Feder 25 wird in diesem Zustand von dem Rastvorsprung 17 aufgenommen.
In dieser Offenstellung kann das vordere Sohlenende des Skischuhes mit dem Zapfen
12 von hinten oben in die Lagerausnehmungen 11 eingefügt werden, wobei der zu den
Lagerausnehmungen 11 hin verlaufende hintere Rand der Bügelschenkel 10 als Führungsfläche
dient. Sobald die Zapfen 12 in die Lagerausnehmungen 11 einsinken, drückt das vordere
Sohlenende auf das Nockenelement 30, so daß dadurch der Riegelhebel 15 im Uhrzeigersinn
belastet und der Sperrhaken 16 aus dem Eingriff mit dem Rastvorsprung 17 ausgehoben
wird. Hierdurch steht der Bügel 8 wieder unter der Kraft der Schraubendruckfeder
25, die den Bügel im Uhrzeigersinn nach hinten in die aus Fig. 1 ersichtliche Stellung
verschwenkt. In dieser Stellung übergreift der Steg 9 des Bügels 8 die Oberseite des
vorderen Sohlenendes, so daß ein Ausheben des Skischuhes aus der Skibindung nicht
möglich ist. Wird nun der Skischuh im Sinn einer Laufbewegung angehoben (vgl. Fig.
4), so führt das zu einer Verschwenkung des Bügels 8 gegen die Kraft der Feder 25,
durch die eine ständige Anlage des Steges 9 an der Oberseite des vorderen Sohlenendes
gewährleistet ist. Der Riegelhebel 15 ist durch die vorstehend erwähnte, nicht gezeichnete
Drehfeder in der nach oben verschwenkten Entriegelungsstellung gehalten, so daß er
während der Vor- und Rückbewegung des Bügels 8 stets außer Eingriff mit dem Rastvorsprung
17 bleibt. Soll der Skischuh aus der Skibindung wieder gelöst werden, so muß der Riegelhebel
15, beispielsweise mittels des Skistockes, gegen die geringe Kraft der Drehfeder nach
unten gedrückt werden, während sich der Skischuh in der angehobenen Stellung gemäß
Fig. 4 befindet und somit der Sperrhaken 16 des Riegelhebels 15 vor dem Rastvorsprung
17 liegt. Wird nunmehr der Skischuh abgesenkt, so gelangt der Sperrhaken 16 in Eingriff
mit dem Rastvorsprung 17 und blockiert den Bügel 8 in der Offenstellung gemäß Fig.
3. In dieser Offenstellung können die Zapfen 12 nach oben wieder aus den Lagerausnehmungen
11 ausgehoben werden.
[0014] Wie sich aus den Zeichnungen ergibt, liegt der Schieber 20 auf den schräg nach vorne
abfallenden Rändern der Seitenbacken 3 auf und gleitet auf diesen sowie auf der Oberkante
der Querleiste 2 bei der Auf- und Abbewegung des Skischuhes während der Benutzung.
Der Schieber hat die Aufgabe, den von den Seitenbacken 3 und der Querleiste 2 umgrenzten
Innenraum vor dem Eindringen von Schnee zu schützen.
[0015] Die Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt.
So kann z.B. der Riegelhebel 15 auch unmittelbar an dem Schieber 20 anstelle des Bügels
8 bzw. der Traverse 14 gelagert sein, und anstelle nur einer Schraubendruckfeder 25
können zwei oder mehrere davon eingesetzt sein, die auf entsprechende Verdickungen
des Schiebers oder auch unmittelbar auf die Traverse 14 oder den Bügel 8 drücken.
Bei Wahl mehrerer Druckfedern 25 können diese auch unterschiedliche Federsteifigkeit
besitzen und austauschbar in dem durch die Querleiste 2 und die Seitenbacken 3 gebildeten
Gehäuse eingesetzt sein. In diesem Fall kann auf eine Verstellmöglichkeit für die
Druckfedern, wie sie bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch den Führungsstift
24 gegeben ist, verzichtet werden, weil die Federkraft durch die Wahl der entsprechenden
Anzahl und/oder entsprechend steifer Ausführungen der Druckfedern bestimmbar ist.
1. Langlaufskibindung für Langlaufskischuhe, die an ihrem vorderen Sohlenende in
Eingriffselemente der Skibindung einfügbare entsprechende Eingriffselemente zur Herstellung
einer Gelenkverbindung aufweisen, mit einem U-förmigen Bügel zur Sicherung des vorderen
Sohlenendes gegen ein Abheben von den skibindungsseitigen Eingriffselementen, dessen
Schenkel mit ihren freien Enden an skifesten Seitenbacken der Skibindung um eine
Querachse schwenkbar gelagert sind und der durch eine Feder in Richtung auf eine mit
seinem Steg das vordere Sohlenende übergreifende Stellung belastet ist, und mit einem
federbelasteten Riegelhebel, der mittels eines Sperrhakens einen Rastvorsprung der
Skibindung hintergreifen und dadurch den U-förmigen Bügel in einer Offenstellung halten
kann dadurch gekennzeichnet, daß der Riegelhebel (15) an dem Bügel (8) nach vorne
ausragend befestigt ist und daß bei Offenstellung des Bügels (8) in der Bewegungsbahn
des vorderen Sohlenendes bei dessen Einfügen in die Skibindung ein von dem Sohlenende
betätigbares Nockenelement (30) vorgesehen ist, das bei Betätigung den Sperrhaken
(16) des Riegelhebels (15) aushebt.
2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Riegelhebel (15) schwenkbar
an dem U-förmigen Bügel (8) gelagert und durch eine Schenkelfeder in Richtung auf
eine Entriegelungsstellung beaufschlagt ist.
3. Skibindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Nockenelement (30)
an dem Riegelhebel (15) ausgebildet ist.
4. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Riegelhebel starr an
dem Bügel befestigt und biegeelastisch ist.
5. Skibindung nach einem der Ansprüch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die skibindungsseitigen
Eingriffselemente (11) an dem Bügel (8) ausgebildet bzw. angeordnet sind.
6. Skibindung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die skibindungsseitigen
Eingriffselemente nach oben offene Lagerausnehmungen (11) in den Schenkeln (10) des
Bügels (8) und die sohlenseitigen Eingriffselemente seitlich vom vorderen Sohlenende
vorspringende Zapfen (12) sind.
7. Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 5, 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die den BüGel (8) belastende Feder eine in Skilängsrichtung verlaufende Druckfeder
(25) ist, die sich mit ihrem vorderen Ende an einer Querleiste (2) der Skibindung
abstützt.
8. Skibindung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder (25) sich
mit ihrem hinteren Ende an einem Bund (26) eines mit dem Bügel (8) gelenkig verbundenen
Führungsstiftes (24) abstützt.
9. Skibindung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsstift (24)
an seinem hinteren Ende als Schraube ausgebildet und in einer an dem Bügel (8) angelenkten
Mutter (22) schraubverstellbar ist.